Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
II Die Ausbildung
10: Der Götter Fall
10-A: Der Vater wird unsere Heimreise verkürzen!
10-B: Wohnstätte von Teufeln oder von Gottes-Söhnen?
10-C: Erschütterung der Himmelsmächte
10-D: Wisst ihr denn nicht um den höchsten Götter-Vater?!
10-E: Abkehr vom Höchsten kehrt auch die Götter ab!
10-F: Vor dem die Götter sich verneigen, sollten wir das auch!
10-G: Was wollt ihr dem Höchsten opfern?!
10-H: Sucht Ihn und folgt Seiner Liebe!
10-I: Heimreise wirklich verkürzt!
10-J: Er war tatsächlich unter uns!
(A)
Als Herodes, der sogenannte »Große«, der dem Jesus-Kind nach dem Leben getrachtet hatte, durch ein Gericht Gottes nieder-gestreckt worden war, erhielt Joseph von einem Engel Gottes Weisung, nach Israel zurück-zu-kehren.
Also beluden sie ihren Esel mit Reiseproviant und mit den notwendigsten Habseligkeiten und brachen von Gosen auf. Und Joseph erklärte: „Das Beste wird sein, wenn wir der allgemeinen Handelsstraße folgen, die von Ägypten aus am Meer entlang nach Israel führt. Aber dennoch wird unsere Reise überaus beschwerlich werden und die stechende Hitze der Sonne wird uns gehörig zusetzen.“ Und er seufzte: „Ich wünschte, wir wären schon wieder in unserem Heimatland!“
Da sprach der kleine Jesus zu ihm: „Ich werde unseren Vater in den Himmeln bitten, ob Er uns den Weg in unser Land nicht irgendwie verkürzen kann.“ Joseph jedoch lächelte unverständig: „Wie sollte das denn zugehen, mein Kleiner?“
Der Junge aber antwortete ihm: „Das weiß Ich auch nicht. Eines aber weiß ich, dass bei unserem Abba in den Himmeln nichts unmöglich ist. Ja, wahrlich: Ich bin felsenfest davon überzeugt: Ihm ist wahrhaftig nichts zu groß und zu wunderbar! Und was immer Ich in Demut und Vertrauen von Ihm erbitte, das wird Er Mir auch erhören!“
(B)
Als sie aber eine halbe Tagesreise hinter sich hatten und in die Wüste kamen, da näherten sie sich einem Gebiet mit dem Namen »Klein Hermopolis«, weil sich dort damals in einer tief-liegenden, äußerst fruchtbaren Oase auf der Handelsstraße von Ägypten nach Israel eine entlegene Pilgerstätte befand, die von den Einheimischen »Sotinen« genannt wurde.
Dort stand ein mächtiger Tempel mit Namen »Kapitol Ägyptens«, nebst den Wohnstätten der dort dienenden Priester, deren Gebäude in das gewaltige, atrium-artige Heiligtum integriert waren.
Und dorthin pilgerten aus dem ganzen Umland Ägypter, um hier ihren Göttern Opfer darzubringen. Denn in diesem heidnischen Heiligtum waren ganze drei-hundert-fünf-und-sechzig Standbilder aufgestellt – von allen Gottheiten, die in Ägypten, aber auch unendlich weit darüber hinaus im ganzen Orient, verehrt wurden, so dass vor allem auch viele Handelsreisende zwischen Afrika und Persien, ja, selbst sogar bis Indien, welche dieses Kapitol passierten, dort zum Zweck der Einkehr und Andacht Rast machten und viele Schätze aus aller Herren Länder als Opfergaben in dies interreligiöse Heiligtum trugen.
Als sich Joseph und Maria mit ihrem mittlerweile fast fünfjährigen Sohn dieser Stätte näherten, da kam es, dass die Erde zu beben begann und – wohl davon ausgelöst – ein heftiger Sandsturm heraufzog. So wurden sie gezwungen, irgendwo in nächster Nähe Unterschlupf zu suchen.
Weit und breit bot sich aber nichts anderes als jene große Tempel-Anlage an, die mitten in der Wüste inmitten einer kleinen fruchtbaren Tal-Sole errichtet worden war, wohin nun alle ägyptischen Pilger eilten, die sich mit ihnen auf der selben Handelsstraße befanden, um dort Schutz zu finden.
Joseph aber widerstrebte es, an diesem Ort Zuflucht zu suchen, da er ein gottesfürchtiger Jude war und es sich hier um einen heidnischen Tempel der Ägypter handelte. Der kleine Jesus aber sprach zu ihm: „Was hindert dich, mit allen anderen dort Bergung zu suchen?“ Da erklärte Ihm Joseph: „Weil dort andere Götter verehrt werden als der, welchem wir dienen und ergeben sind, da Er allein Gott in den Himmeln ist.“
Jesus aber erwiderte: „Dem ist wohl so. Doch glauben wir nicht von unserem Gott, dass Er der Herr über alle Heere der Himmel ist und der König über alle Götter? Wenn also an diesem geweihten Ort auch manchen Gottes-Söhnen von Unwissenden und Unkundigen mehr Ehre zuteil werden mag, als ihnen eigentlich zusteht: bleiben diese darum nicht – dessen ungeachtet – doch vom Allerhöchsten bestellte Diener, die in alle Welt ausgesandt worden sind, allen Menschen die Weisungen Gottes zu lehren, damit sie den Weg zum Heil finden möchten?
Denn sind diese alle nicht vom Höchsten selbst allen Völkern zugeteilt worden, um sie als himmlische Wächter zu umschirmen und zu leiten und sie alle durch prophetische Inspirationen auf Sein Reich vorzubereiten – wie auch auf den, der es in Seinem Namen dermaleinst aller Welt bringen wird?
Deshalb glaube Ich, dass du dich nicht fürchten musst in Argwohn, dass diese Stätte, die den Ägyptern hier so heilig ist, nichts als eine Wohnstätte von Teufeln und Dämonen und Widersachern Gottes wäre!
Denn durch gar manches Gottesbild spricht auch ein Engel des All-Heiligen – für die, die wahrlich nach Ihm suchen, wie sich aber auch ebenso ein Teufel und Dämon eines jeden Götzenbildes bedienen kann – für die, die sich in einer aufgesetzten heuchlerischen Frömmigkeit nur selbst gefallen wollen, in Wahrheit aber Gott und Seine Gunst überhaupt nicht suchen und Seinem Geist der Liebe und Barmherzigkeit widerstehen.
So wirst du hier, wie überall, beides finden: wahre Gott-Ergebenheit, wie auch scheinheilige Heuchelei – ebenso, wie aber auch selbst sogar in Israel! – unabhängig von dem Gegenstand der göttlichen Verehrung und von dem Namen und Gleichnis und Bild, in welchem die göttliche Allmacht angebetet wird.
Denn gar manche, die den rechten Gottes-Namen zu kennen glauben und jedes Gleichnis und Bild verachten, das Ihn darstellen soll, dienen – dessen ungeachtet – ebenso-wenig dem wahren Gott, sondern gar oft noch weit mehr vielmehr dem Satan!
Umgekehrt aber gibt es auch solche, die trotz unzureichender Gleichnisse und Gottesbilder und ohne Wissen um den rechten göttlichen Namen – dem Buchstaben nach – dennoch einen tieferen, innigeren Zugang zum Wahrhaftigen haben in ihrem Herzen, da sie Seine Liebe und Zuwendung zu allen Seinen Geschöpfen und Kindern wohl erspüren und Ihm dafür aus Dank Ehrerbietung erweisen wollen.“
Und Jesus nahm Seinen Zieh-Vater an der Hand und sprach zu ihm: „Darum fürchte dich nicht vor dem, was du überhaupt nicht meiden musst! Denn du wirst hier wie dort wahre Anbeter finden – wie auch solche, die verkommene Heuchler und vom Satan besetzte Widersacher sind.
Name, Bild und Bekenntnis bedeutet garnichts! Allein das Herz macht den Unterschied! Und der die Herzen erforscht, begegnet hier wie dort allen nach Ihm verlangenden Seelen, wie Er sich aber auch hier wie dort allen verweigert und entzieht, die nur hochmütig und selbstgefällig und stolz und eitel sind und sich in ihrer aufgesetzten Frömmigkeit nur selbst beweihräuchern.“
Als der kleine, eben erst gerade einmal annähernd fünfjährige Knabe dies zu Joseph gesagt hatte, da verwunderte er sich über die Maßen, welche Weisheit doch jenem jungen Jesus in Seinem geringen Alter bereits gegeben war, dass er bei sich dachte: „Fürwahr! Auf diesem Kind ist in unvergleichlicher Weise die göttliche Salbung! Und Es ist erfüllt von der ganzen Fülle der siebenfältigen Ruach, wie noch kein Prophet vor Ihm, von Mutterleibe an!“ Und tatsächlich: Die Worte dieses kleinen Jungen an seiner Hand vermochten es, ihm alle Ängste und Vorbehalte zu nehmen.
Also schloss sich Joseph mit Seinem Knaben und dessen Mutter der Schar der ägyptischen Pilger an, die zu ihrem Heiligtum Zuflucht nahmen, um dort Schutz vor dem wütenden Sandsturm zu finden. Und man gewährte ihnen sogar überraschender Weise mit allen anderen Einlass in das ägyptische Heiligtum, obwohl ihre Kleidung und ihre ganze Erscheinung durchaus verrieten, dass sie keine Ägypter, sondern vielmehr Israeliten waren.
(C)
Als Jesus aber – Seinen Eltern neugierig voraus-eilend – die Kultstätte aller orientalischen Götter betrat, siehe: da kam es zu einer kurzen, aber höchst gewaltigen Erschütterung der Erde in Folge des Erdbebens, das wohl auch jenen Sandsturm verursacht hatte. Und dieser heftige Erdstoß riss alle Götterbilder um, die in jenem »Kapitol Ägyptens« aufgestellt waren – eben in dem Augenblick, als der kleine Jesus über die Schwelle der Eingangs-Pforte in jenes heidnische Heiligtum trat.
Aber siehe: die Götter-Statuen stürzten nicht etwa kreuz und quer zu Boden, sondern alle zu dem Knaben hin, als würden sie sich vor Ihm niederwerfen. Manche der Gottesbilder blieben dabei heil, andere Götzenbilder aber zerschellten am Boden und zersprangen völlig – wohl in Abhängigkeit davon, was man mit diesen gleichnishaften Darstellungen des Göttlichen verband und welchem Geist die Verehrer jener Bilder in Wahrheit ergeben waren und dienten.
Manche waren offensichtlich recht, andere aber unrecht. Doch sie alle fielen vor dem Sohn Gottes zu Boden – die einen, ohne Schaden zu nehmen; andere aber wurden gänzlich zerschlagen und zerstört.
Damit geschah hier schon als prophetisches Vorzeichen, was sich dermaleinst durch Jesus erfüllen sollte: In Seinem strahlenden Angesicht unendlicher Christus-Liebe sollten einstmals alle falschen Gottesvorstellungen, welche viele Menschen verängstigen und knechten, zerschlagen werden; und es sollten alle Trugbilder zuschanden werden, die sich im Anspruch, für sich selbst und allein irgendetwas zu sein, gegen die göttliche Wahrheit von der universalen göttlichen Liebe erheben; und ebenso sollten alle irrigen Gedankenfestungen zunichte gemacht werden, welche die Menschen in Umnachtung gefangen halten – wie es geschrieben steht beim Propheten Jesaja:
„Ja, Amen: »Jahwe Zebaoth«, »der HERR der Heerscharen«, hat sich einen Tag vorbehalten, an dem alles Hoffärtige, das sich für hoch und über allem erhaben hält, erniedrigt werden soll! Und dann wird es auch völlig aus und vorbei sein mit allen nichtigen Götzen und falschen Trugbildern! Denn dann werden vor Ihm niederfallen alle Götter!“
(D)
Als aber alle Götterbilder beim Eintritt Jesu in den heidnischen Tempel zu Boden stürzten, verursachte dies große Aufregung in dem ganzen interreligiösen Heiligtum. Denn allen Ägyptern, die dort zugegen waren, zwang sich unmissverständlich der Eindruck auf, dass das Erscheinen dieses Knaben diese mächtige Erschütterung ihrer verehrten Gottheiten ausgelöst hatte.
Da wollten alle, die gekommen waren, um ihren Göttern zu opfern, über Jesus und Seine Eltern als vermeintlich ungläubige Eindringlinge herfallen, da sie erkannten, dass es keine Ägypter, sondern Israeliten waren. Denn sie sprachen: „Diese haben Fluch über unsere heilige Stätte gebracht und sie mit ihrem Eintritt entweiht, so dass unsere Götter in Zorn entbrannt sind, ihre Standbilder umgestoßen haben und von diesem Ort ihrer Anbetung gewichen sind!
Denn diese Juden verehren von je her einen anderen Gott, welchen sie für den einzigen wirklichen und wahrhaftigen Gott halten und als den Allmächtigen verehren. Darum hat ihr Eindringen unsere Götter erzürnt, weil wir es geduldet haben, als sie hier Bergung vor dem wütenden Sandsturm suchten.“
Doch siehe: Unter den Tempel-Priestern von Sotinen befand sich ein Mann mit Namen Affrodosius, welcher der älteste und weiseste von allen dort ansässigen Geistlichen war und der darum von allen höchste Verehrung genoss; denn er hatte wahre Erleuchtung, wie er auch in der Geschichte Ägyptens äußerst bewandert war; und er verstand es vor allem, diese spirituell recht auszudeuten, wie sonst keiner. Auch verfügte er über die Gabe der Weissagung – ebenso, wie einst der heidnische Wahrsage-Priester Bileam aus dem babylonischen Zweistromland.
Dieser Priester-Älteste mit Namen Affrodosius warf sich vor die aufgebrachte Menge und wehrte den Ägyptern, indem er sprach: „Was wollt ihr da tun?! Wisst ihr denn nicht, dass über allen Gottheiten ein einziger allerhöchster Göttervater waltet und ist, dem alle himmlischen Herrlichkeiten unterstellt sind und dem letztlich alle Hohen und Erhabenen dienen müssen und ergeben sind, weil Er das Ur-Licht aller Himmelslichter ist, aus dem alle Götter hervorgegangen sind?
Kündete uns dies nicht schon der größte geistgesalbte Pharao Echnaton, der den Höchsten über allen Göttern als »Aton« in Gestalt der Sonne verehrt hat – als das herrlichste und gewaltigste Himmelslicht, welches das ganze Heer des Himmel überstrahlt?!
Und wie überreich gesegnet war doch das Herrscher-Geschlecht unserer altehrwürdigen göttlichen Pharaonen, welchem jener strahlende Gottes-Sohn Echnaton entstammte, seit diese in dem »Zafenat-Paneach«, nämlich dem Joseph aus dem Stamm Israels, einen gottgesandten Erleuchteten erkannt hatten, der ganz Ägyptenland und alle Welt vor einer gewaltigen Hungersnot bewahrte! – so dass sich selbst unsere Pharaonen, die von uns als Gottes Söhne verehrt werden, zu seinen Füßen niederließen, um von ihm wie von einem geistlichen Vater die Wege des Höchsten zu lernen, der über allen verehrungswürdigen Göttern thront!
Seitdem war nämlich allen erhabenen Pharaonen bewusst, dass über allen Göttern Ägyptens ein noch höherer Gottvater waltet, dessen Anbetung in und über allen Gottheiten Ägyptens der geistgeleitete Pharao Echnaton schließlich auch in seinem ganzen Reich durchsetzen wollte.
(E)
Dann aber wurde diese glorreiche Pharaonen-Dynastie von kriegerischen Emporkömmlingen gestürzt, die sich seither des göttlichen Pharaonen-Stuhls bemächtigt hatten. Und diese hatten alle Gottheiten Ägyptens zu Widersachern des höchsten Gottes erklärt, der uns in jenem Israeliten Joseph doch so viel Gunst erwiesen hatte!
So waren es DIESE, die den Zorn der Götter erregten, so dass damals alle Gottheiten, welche der Höchste zu Wächtern über ganz Ägyptenland bestellt hatte, von der aufkeimenden Gott- und Lieblosigkeit angewidert aus ihren Bildnissen auszogen, die dadurch zu Behausungen und Wohnstätten von Teufeln und Dämonen wurden, die alle irreleiteten, welche nicht erkennen wollten, dass über und hinter allen göttlichen Mächten, Kräften und Gewalten letztlich eine einzige göttliche Allmacht steht, welche alles durch-waltet und bestimmt, so dass letztlich dieser höchsten Herrlichkeit allein in und über all Ihren göttlichen Kraft-Entfaltungen Verehrung gebührt.
Und so vergaßen unsere Vorväter auch alles, was sie ihre eigentlichen wahren und ursprünglichen Götter und himmlischen Wächter und inneren Leitsterne gelehrt hatten, dass sie anfingen, das Volk der Israeliten zu unterdrücken, das Joseph in dies unser Land gebracht hatte und das doch vor allen anderen Nationen unter einem besonderen Segen des Höchsten steht, so dass dieses Geschlecht für mehrere Jahrhunderte nur Heil und Segen für unser Land gebracht hat!
Aber unser Volk ließ sich dann schließlich von jenen falschen Emporkömmlingen verführen, die sich selbst an die Stelle unserer geist-geleiteten Pharaonen gesetzt hatten; und unter ihrer Herrschaft kehrte sich ganz Ägypten wieder von dem höchsten Gott über allen Göttern ab; und unsere Vorväter begannen, in den Bildern der himmlischen Heiligen Gottes dämonische Widersacher des Höchsten zu verehren .
Doch wohin führte das schließlich damals? Brachte es nicht den Zorn aller Himmel und Verheerung und Vernichtung über ganz Ägypten, von welchem sich der Allerhöchste mit all Seinen himmlischen Herrlichkeiten abwendete, um Sein erst-erwähltes Volk aus der drückenden Knechtschaft zu befreien, unter welche es hier dann schließlich gekommen war, so dass Er die Israeliten mit Macht und ausgestrecktem Arm zurück in ihr Ursprungsland in die Freiheit führte?
Und hatten sich damals nicht mit Ihm, dem Gott über allen Göttern, welchen Israel als den Herrn aller himmlischen Heerscharen verehrt, nicht auch alle Götter Ägyptens mit all ihren Segnungen unserem abgefallenen Volk entzogen? – so dass schreckliche Plagen über unser ganzes Land kamen, da unsere Vorväter nicht mehr von den Wächtern des Höchsten umschirmt wurden, nachdem sie sich anderen, finsteren Mächten verschrieben hatten, welche sie zwar über die alten Bildnisse unserer himmlischen Hoheiten verehrten, welche aber – dessen ungeachtet – mit diesen überhaupt nichts mehr gemein hatten! – so dass über all diese falschen Wider-Götter, die sich für Lichter Gottes ausgaben, schließlich vernichtendes Gericht hereinbrechen musste!
Denn jene Götzen-Anbeter dienten unseren wahren Göttern und himmlischen Wächtern so wenig, wie sie dem dienten, der über allen Göttern ist, sondern nur noch geistlosen Götzenbildern aus totem Holz und seelenlosen Stein, die nichts mehr mit unteren ehemaligen göttlichen Hoheiten, die in den Himmeln wohnen, gemein hatten!
Denn welcher unserer Götter hat uns je gelehrt, dass man ein friedliebendes Volk unterdrücken und ausbeuten und mit Gewalt dezimieren dürfte, indem man dessen neugeborenen Säuglinge im Nil ertränkt?! So etwas hat es unter der glorreichen wahren Pharaonen-Dynastie niemals gegeben, die mit Echnaton und seinem Sohn von diesen teuflischen Thron-Räubern schließlich ausgelöscht worden ist, die ganz Ägypten durch diabolische Verführung mit sich in den Abgrund gerissen haben!
Denn wie die Monumente, die sich selbst errichteten, so war auch ihr Hochmut und ihre Widersetzlichkeit in jeder Hinsicht beispiellos, so dass sie damit selbst das göttliche Gericht über ihre stolzen Häupter heraufbeschworen hatten!
Denn sie haben Finsternis zum Licht erhoben und Licht zur Finsternis erklärt, Böses gut genannt und Gutes böse! War es das, was unsere Götter uns ursprünglich einst gelehrt hatten?! Mitnichten! Sondern vielmehr dies war es, was uns von den himmlischen Gesandten Gottes mitgeteilt worden ist, wie wir leben sollen, um ins Himmelreich der Seligen eingehen zu können; und ihr könnt es lesen im Totenbuch, was eine Seele in die ewige Glückseligkeit eingehen lässt:
Dies ist es, wenn ihr dermaleinst nach eurem Abscheiden vor den Göttern Gottes, die über euch in Seinem Namen richten werden, aufrichtigen Herzens von euch bekennen könnt: »Ich habe kein Unrecht gegen irgend einen Menschen begangen, und auch sonst keinerlei Kreatur, nicht ein einziges Tier, misshandelt. Ich habe kein Waisenkind um sein Eigentum gebracht; ich habe niemanden willentlich, vorsätzlich Schmerz zugefügt, und habe niemanden hungern lassen; ich habe niemals absichtlich Tränen verursacht. Ich habe niemanden umgebracht, und habe auch niemanden zu töten befohlen; niemanden habe ich gar aus sadistischer Freude irgendein Leid angetan. Ich habe nichts Krummes anstelle von Recht getan – nichts, was die Götter verabscheuen.«
(F)
Zuvor nämlich wusste man noch um die allerhöchste Allmacht über allen Göttern, die in ihnen allen als Ihren ergebenen Sendboten und Dienern wirkt.
Und wenn sich nunmehr unsere Götter vor einem Sohn Israels beugen, wie einst vor Mose, so sollten auch wir es ihnen gleichtun, weil dies nämlich ein deutliches Zeichen aus den Himmeln ist, dass der Geist des Höchsten, der alle Gottes-Geister beseelt und bestimmt, ganz offensichtlich in jenem Knaben gegenwärtig ist und auf diesem Jungen eine ganz besondere göttliche Salbung liegt, die aller Welt Heil und Segen bringen könnte, wie es uns einstmals auch der gott-gesandte Joseph Ben Israel gebracht hat, über welchem ganz Ägypten ausgerufen hat: »De pnute ef onch!« – »Gott spricht: Er lebt!«
Darum sind wir diesem göttlichen Kind ebenso Verehrung schuldig, wie wir es seinerzeit gegenüber dem »Zafenat-Paneach« waren, vor dem sich ganz Ägypten niederzuwerfen hatte!
Denn wenn dieser Knabe nicht aus dem Gott über allen Göttern wäre, so wären all unsere Gottheiten gewiss nicht vor Ihm auf ihr Angesicht gefallen, dass sie nunmehr in Seiner Gegenwart gänzlich hingestreckt am Boden liegen und sich zum Schemel Seiner Füße gemacht haben. Damit erweisen sie Ihm nämlich allerhöchste Ehre und bekennen Ihn augenscheinlich und unmissverständlich als ihrer aller Herrn!
Wenn wir aber nicht in weiser Einsicht das selbe tun, was wir unsere Götter tun sehen, DANN laufen wir vielmehr Gefahr, den Zorn des Allerhöchsten, wie auch den Widerwillen und Grimm aller unserer eigenen Götter zu erregen und dadurch dem sicheren Verderben anheim-zu-fallen, wie es dem gottlosen falschen Pharao Ramses widerfahren ist, der mit seinem ganzen Heer im Meer ertrunken ist, weil er trotz der großen Wunder, die ihm zum Zeugnis geschehen waren, einfach nicht glauben und sich nicht beugen wollte.“
(G)
Als dies die Ägypter von ihrem ältesten, verehrtesten, höchst weisen, hochbetagten Wahrsage-Priester hörten, da fielen sie vor dem Jesus-Knaben nieder und huldigten Ihm.
Denn nachdem sie von ihrem geistlichen Oberhaupt überzeugt worden waren, sprachen sie nun: „Wahrlich! So muss dieser ein Erwählter und geist-gezeugter Sohn des Höchsten sein, der – wie einst unsere Pharaonen – den Höchsten selbst vertritt, so dass sogar all unsere Götter vor Ihm niederfallen und Ihn anbeten!“
Und sie warfen sich vor Jesus in den Staub und baten Ihn: „O, Du Sohn, uns vom Allerhöchsten gesandt! Sag uns doch bitte Deinen, wie auch Seinen Namen, dass wir fortan Dir unsere Opfer darbringen, wie auch dem, der Dich zu uns gesandt hat!“
Jesus aber verwehrte es ihnen mit den Worten: „Was fragt ihr nach Seinem Namen? Er ist wunderbar und unaussprechlich!“ Da zerrten sie ihre Opfertiere hervor und erklärten: „So wollen wir dem Wunderbaren, Unaussprechlichen opfern!“
Der Jesus-Knabe aber wehrte ihnen: „Was wollt ihr Ihm, dem Höchsten, denn opfern, dem selbst eure Götter nichts darbringen können als allein ihre Huldigung in Lob und Dank, indem sie sich Ihm ergeben und vor Ihm niederfallen?
Denn erkennt doch: Das ganze All und alles, was darinnen ist, ist doch schon Sein und allein aus Ihm! So könnt ihr nur bestaunen, was vielmehr Er euch beständig in allem darbringt, gleichwie ein Opfer für euch, aus Seiner unaussprechlichen Fürsorge und nie versiegenden selbstlosen Liebe!
Denn ihr könnt Ihm wahrhaftig nichts bringen, sondern vielmehr ist Er selbst es, der als der euch in allem beständig Dienende, der alles in Seiner Macht trägt, euch alles darbringt, weil Er sich selbst gleichwie ein Opfer für euch alle beständig hingibt und Sein Leben für euch ausgießt in unaussprechlicher Liebe, auf dass ihr leben könnt und dürft aus Seinem Leben und aus Seiner nie versiegenden Liebe!“
(H)
Da fragten die Ägypter: „Wie können wir Dir und dem, aus dem Du ausgegangen bist, dann unsere Ehrerbietung zeigen, wenn nicht durch Opfergaben?“ Da erklärte ihnen der Knabe: „Indem ihr euch in gleicher Weise in Liebe aufopfert für alle, wie Er es tut – und in und mit Ihm auch all Seine himmlischen Herrlichkeiten, die euch mit Ihm allzeit dienen, wenn Ihr aus Seiner Liebe lebt und Ihm gleichfalls in ebensolcher aufopferungsvoller Liebe gegen alle dient.
Folgt den Weisungen, welche euch ursprünglich Seine Diener und Sendboten gegeben haben, die ihr als Seine göttlichen Wächter über euch verehrt. Denn dies sind alles Seine Engel, die euch von Ihm als Seine Sendboten und als eure innere Leitsterne entsandt worden sind – als Seine Vorboten, bis Er dermaleinst selbst zu euch kommt. Und haben sie euch nicht als die inneren Leitsterne eurer Herzen mitgeteilt, wie ihr leben sollt, um ins Himmelreich der Seligen zu gelangen? Hat es euch euer höchster Priester nicht eben dargelegt?
Folgt also diesen Weisungen eurer himmlischen Heiligen! Und wenn ihr noch mehr von dem höchsten Heiligen erfahren wollt, dann studiert die Heiligen Schriften, die den Juden gegeben worden sind. Denn in keinem Volk sind so viele Propheten aufgetreten, wie in diesem, um alle Welt auf den vorzubereiten, der da kommen soll, um die Herrschaft des Höchsten auf dem ganzen Erdkreis aufzurichten in einem paradiesischen Friedensreich von einem Ende des Himmels bis zum anderen.
Und wenn jener in Seinem Volk erschienen ist, dann werdet ganz gewiss auch ihr noch Kunde von allem erhalten, was Er schon auf Erden vollbracht hat und was Er noch alles zum Heil aller weltweit zu wirken gedenkt.
Ihr nämlich verehrt unter vielerlei Gleichnissen und Gottesbildern – noch von gar mancher Unwissenheit umfangen – den, welchen ihr mitunter noch garnicht wirklich kennt – in Gestalt von manchen Seiner himmlischen Knechte, die euch in ihrer Wirkkraft aber lediglich verschiedene Aspekte des Wesens Seiner universalen Allmacht vermitteln, bei allem aber doch bei Weitem nicht hinreichen und euch nicht annähernd alles vermitteln oder abbilden können, was Er alles umfasst und selbst ist; sondern all eure Gottheiten sind für sich selbst nur ein schwacher Widerschein Seiner verschiedensten Kraftwirkungen, die letztlich aber alle von Ihm allein ausgehen.
Er selbst aber ist noch weit mehr als sie alle miteinander, hoch erhaben und erhöht über ihnen allen! Und aller Himmel Himmel mit all ihren Heeren können Ihn doch nicht fassen!
Aber am eindrücklichsten hat Er sich dem Volk der Juden enthüllt und geoffenbart, um sie auf Sein persönliches Kommen, in diese Welt hinein, vorzubereiten. Denn Er selbst will dermaleinst mitten unter euch erscheinen und wirken und wandeln und alsdann in euer aller Herzen wohnen!“
Und sie alle entsetzten sich, wie derartige Worte der Weisheit und Gnade von solch einem kleinen Jungen ausgehen konnten, als spräche durch Ihn ein hoher himmlischer Sendbote persönlich zu ihnen – oder gar am Ende der Höchste selbst! Da fielen sie erneut vor Ihm auf ihre Angesichter und benedeiten: „Wahrhaftig! »De pnute ef onch!« – »Gott spricht: Er lebt!«“
(I)
Als Jesus aber so zu den Ägyptern gesprochen hatte, siehe: da erstrahlte Er vor ihnen allen in Licht, so dass sie davon geblendet wurden. Als sie aber ihre Augen wieder auftun konnten, siehe: da war Er nicht mehr da – weder Er, noch Seine Mutter, noch Joseph, der Sein Zieh-Vater war, noch das Maultier, das ihre Habseligkeiten trug.
Denn sie waren vom Geist Gottes ein gehöriges Stück ihrer Heimat entgegen entrückt worden und fanden sich auf halber Wegstrecke ihrer Reise zurück in ihr Heimatland Israel mitten in der Wüste wieder. Und so wurde zugleich das Gebet Jesu erhört, Seinen Eltern die beschwerliche Reise in ihr Heimatland auf ein erträgliches Maß zu verkürzen.
(J)
Als Jesus aber so mit den Seinigen vor ihrer aller Augen entschwand, da priesen sie Ihn, indem sie bekundeten: „Wahrlich! Dieser muss ein großer Prophet Gottes sein, dass Er so geist-erfüllt ist, dass sich schon im Kindesalter alle Götter vor Ihm beugen und verneigen! Und nun haben die Himmel Ihn mit den Seinigen auch noch vor unser aller Augen aufgenommen!
Ob Er darum am Ende nicht von sich selber sprach, als Er uns das Kommen eines Welt-Erlösers aus Gott in Aussicht gestellt hat?! War dies am Ende der allergöttlichste Horus-Knabe, der Bezwinger des satanischen Seth, und Seine Eltern die Gottesmutter Isis und der Göttervater Osiris?!“ Denn sie deuteten, was sie erkannt hatten, noch in ihren religiösen Gleichnisbildern.
Und fürwahr: Als später von Aposteln und Herolden Christi Sein Evangelium nach Ägypten getragen wurde und die Ägypter davon hörten, dass Er unerkannt mitten unter ihnen selbst aufgewachsen war, da erinnerten sich alle an dieses Erlebnis, welche damals dabei waren, und bestätigten das Zeugnis der Gesandten Christi, indem sie bekundeten: „Wahrlich! Alles, was sie von Ihm bekunden, ist wahr!.
Denn Er war tatsächlich schon mitten unter uns; und alle unsere Götter und himmlischen Wächter, die über Ägyptenland gestellt sind, zollten Ihm Ehrfurcht und fielen vor Ihm nieder und beteten Ihn an!
So ist Er wahrlich der Einzige, dem über aller Götter-Verehrung letzte Anbetung gerührt, zumal Er uns eine Liebe erzeigt hat, wie noch kein anderer Gott und himmlischer Heiliger vor Ihm: dass Er sich selbst als ein Opfer für uns alle dargebracht hat – genau, wie Er es uns damals schon angedeutet hat.
Und nun verstehen wir auch, was Er damals zu uns gesagt hat, als Er erklärte, wir könnten Gott nichts darbringen, sondern nur bestaunen, was Er, der Höchste selbst, uns in allem als Sein eigenes Opfer darbringt, und lediglich in Dankbarkeit aus solcher uns erwiesener Agape – zu ebensolcher hingebungsvoller Liebe angereizt – leben.“
Und so wurde später die Botschaft von Christus, die aus Israel nach Ägypten getragen wurde, dort auch von den Einheimischen bestätigt, die gewürdigt worden waren, Anteil an Seinem Leben und Wirken in Seiner Kindheit zu haben, so dass sich das Evangelium vom Nil-Delta aus ins ganze Land ausbreitete mit Kraft.
Und damit erfüllte sich, was der Prophet Jesaja bereits angekündigt hatte: „Siehe, es wird der Tag kommen, da wird das einst so gottlose, widersetzliche Ägypten, ebenso wie auch Assyrien und Babylon, »Mein Volk« genannt werden, und »Meiner Hände Werk« – ebenso wie Israel »Mein Erbteil« und »Mein geheiligtes Land«! Denn auch sie, die Ich einst schlug, will Ich wohl auch ebenso noch heilen! Und sie werden sich zu ihrem Erlöser und Herrn wenden; und Er, der kein anderer ist, als der Ich Bin, wird sich über sie alle erbarmen.“