Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
III Die Aufnahme
2: Das Zeugnis des Täufers vom Sühneopferlamm Gottes
2-A: Schaut hin! Dieser ist´s!
2-B: Aber ich kenne diesen Mann!
2-C: Damit bestätigt sich alles!
2-D: Ich sah es: Er wurde mit dem Geist gesalbt!
2-E: Ihm müsst ihr jetzt folgen!
2-F: Aber ich sah noch etwas!
2-G: Selbst Sein Wegbereiter verstand Ihn noch nicht!
2-H: Er war noch ganz der Elia!
(A)
Als Jesus aber die Zeit Seiner Prüfung in der syrisch-arabischen Wüste durchgestanden hatte, wo Er sich der totalen Infragestellung durch den Satan und einer Vielzahl diabolischer Verführungen und Versuchungen stellen musste, um für Seine spätere Auseinandersetzungen mit dem Widersacher geschult zu werden, und Er sich bewährt hatte in wahrhaft allem und schließlich Weisung empfangen hatte, wie Er Sein Wirken beginnen sollte, da zog der Herr wieder nach Palästina zurück und kam in die Gegend von Batanäa, die man auch »das Bethanien jenseits des Jordans« nannte, so dass dieser Landstrich im Volksmund den selben Namen wie jene Stadt Bethanien im Gebirge Judäas trug, die vor den Toren Jerusalems lag.
Und siehe, da begab sich´s, dass auch der Täufer in dieser Gegend war; denn er war vom Toten Meer den ganzen Jordan hinaufgezogen und hatte zuletzt im Jarmuk getauft, welcher unterhalb des galiläischen Meeres in den Jordan mündet, und er wollte nun in Batanäa die dort ansässigen Essener aufsuchen, um sie für seine Mission zu gewinnen, mit ihnen zusammen alle Welt auf den Herrn vorzubereiten.
Und so kam´s, dass er Jesus von ferne sah. Und er sprach zu den beiden Propheten-Schülern, die bei ihm waren: „Schaut hin! Dieser ist´s, von dem ich gesagt habe: »Nach mir kommt der, der schon vor mir gewesen ist, denn Er war eher als ich.« Denn Er ist der Aufgang aus der Höhe, und Er war einst der Allererste unter den Morgensternen und den Söhnen der Morgenröte, dessen Ursprünge aus den Uranfängen aller Zeiten sind, aus den zeitlosen Ewigkeiten her!“
(B)
Die beiden Jünger aber, die nach der Vorsehung Gottes in dieser Stunde allein beim Täufer sein sollten, waren Johannes Bar Zebedäus und dessen Freund Andreas Bar Jona. Denn der Prophet hatte seine anderen Schüler ausgesandt, zu erkunden, wo sich in dieser Gegend die Niederlassung der Essener befand.
Als Jesus sich aber von dem Gott-Gesandten taufen ließ, waren diese beiden Jünger nicht bei dem Täufer, da sie ihn nur zeitweilig folgen konnten. Nun aber fügte es die göttliche Vorherbestimmung doch noch so, dass sie von ihrem Tauf-Meister erfuhren, dass Jesus der Messias war.
Und als der Gesandte Gottes den beiden mitgeteilt hatte, dass Er es war, dem er den Weg bereiten sollte, da jubelte Johannes Bar Zebedäus sogleich hoch-erfreut auf: „So ist Er es tatsächlich! Mein Bruder und ich: wir kennen nämlich diesen Mann! Und wir hofften schon, dass dieser der Messias ist, und dass tatsächlich alles zutrifft, was uns unsere Mutter im Vertrauen von Ihm berichtet hat!
Das ist nämlich Jesus von Nazareth, der Sohn meiner Tante Maria, also meiner Mutter Salome Schwester! Und bei Familienfesten haben wir, mein Bruder und ich, diesen Jesus bereits kennen-gelernt; und ich gewann Ihn von der ersten Stunde an unsäglich lieb, wie auch mein älterer Bruder Jakobus – wegen Seiner so hoffnungsvollen, so viel Mut machenden Ansichten über das Gesetz und die Propheten!
Denn Er legte die Heiligen Schriften voller Kraft und Milde und Güte aus, nicht wie die Schriftgelehrten! Und bei Ihm schienen alle Worte der Heiligen Schriften erst richtig aufzuleuchten und Geist und Leben zu gewinnen, dass uns das Herz davon brannte!
Wir hatten Ihn darum schon ermuntert, Er müsse dies alles unbedingt so auch dem ganzen Volk lehren. Er aber sagte immer nur, Seine Zeit und Stunde wäre noch nicht gekommen.
Und auch dieses wissen wir, also ich und mein Bruder Jakobus, schon von unserer Mutter, dass Marias Mann, der betagte, verwitwete Zimmermann Joseph aus Nazareth, der mittlerweile aufgrund seines Alters bereits verstorben ist, einstmals Marias Sohn Jesus nur als seinen Sohn angenommen hat, als er Maria, die mit Jesus schwanger geworden war, zur Frau nahm, um ihr und ihrem Kinde Schande und Ächtung zu ersparen, weil sie Jesus als eine geweihte keusche Jungfrau des HERRN empfangen hatte, die dem Joseph ursprünglich eigentlich nur aus dem Tempel des HERRN zur Obhut anverlobt worden war, dass er wie eine Vater über ihre Unschuld wachen sollte.
Da es aber niemand geglaubt hätte, dass sie durch ein unaussprechliches Wunder Gottes ihren Sohn empfangen hatte, wie es auch Joseph selbst zuerst garnicht fassen konnte, darum ließ Joseph sich mit Maria auf Weisung von Engeln durch deinen Vater, den hohen Priester Zacharias, in Bethanien vermählen, weil sonst andernfalls jeder angenommen hätte, Jesus wäre aus Unzucht hervorgegangen und Er als ein Huren-Sohn von aller Welt geächtet worden wäre.
So aber galt Er allen als der Sohn des Joseph, der wohl, wie alle sodann meinten, nach Recht und Gesetz vorsorglich einstmals dem Treue-Gelöbnis über Marias Leben widersprochen und ihr Keuschheits-Gelübde damit aufgehoben hatte, als sie ihm überantwortet worden war, weil diese Hochzeit schließlich auch vom Hohen Rat begrüßt worden war.
In Wirklichkeit aber, so vertraute uns unsere Mutter heimlich an, wäre Jesus aus der Kraft der Heiligen Ruach hervorgebracht worden, um aus der höchsten himmlischen Höhe heraus als eine menschliche Seele wie aus dem Nichts neu zu werden.
Aber unsere Mutter hatte uns freilich eindringlichst beschworen, dies nur ja niemals irgend-jemanden anzuvertrauen vor der Zeit, um unseren Vetter nach dem Fleisch nicht ins Gerede zu bringen und so zu schaden. Denn wer hätte solches jemals von Ihm schon geglaubt?!
Und darum hatte unsere Mutter uns auch ermuntert, zunächst dir nachzufolgen, da uns schon so sehr nach Aufbruch verlangte. Und sie sagte zu uns: »Bedrängt Jesus nicht und lasst Ihn! Er wird es schon selbst spüren, wenn Seine Stunde gekommen ist!
Lasst Ihm und Seiner Mutter ihre Zeit der unbeschwerten Jahre; denn ich fürchte, wenn Er einstmals in Seine Sendung tritt, wird Er eine unsäglich schwere Bürde auf sich zu nehmen haben!
Deshalb schließt euch bis dahin doch seinem Wegbereiter an! Denn irgendwann müssen sich des Täufers und Jesu Wege kreuzen, wenn der Prophet Jesus in Seiner Sendung bestätigen wird.«
Und als unsere Mutter Salome dann erfuhr, dass du, der Täufer, ihrer Tante Sohn und damit ihr verloren geglaubter Vetter bist, da pries sie Gott darüber; und dies bestätigte ihr, dass sie uns den rechten Rat erteilt hatte, zuerst einmal dir zu folgen.
Es wusste nämlich bis dahin niemand aus der ganzen Familie, was aus dir geworden war, nachdem dein Vater Zacharias zwischen dem Brandopfer-Altar und dem Tempel ermordet worden war und deine Mutter mit dir in die Wüste geflohen war, als du noch ein Säugling warst.”
(C)
Da sagte Johanan, der Täufer, zu ihnen: „Damit bestätigt sich fürwahr ebenso auch für mich alles, was meine Mutter mir in meinen ersten Lebensjahren erzählt hatte.
Denn von ihr weiß ich, dass Seine Mutter Maria etwa zur gleichen Zeit wie auch meine Mutter durch ein noch viel außergewöhnlicheres Wunder Gottes – ohne Zutun irgendeines Mannes – schwanger geworden war, etwa ein halbes Jahr, nachdem meine Mutter mich empfing.
Und als Maria, eure Tante, meine Mutter Elisabeth aufsuchte, um ihrer Tante in ihrem Alter in ihrer Schwangerschaft beizustehen, siehe: da soll ich in meiner Mutter Schoß vor Freude und Verzückung gestrampelt haben, als Maria mit jenem Sohn in ihrem Leibe zu meiner Mutter trat, weil ich schon da bereits Seine Nähe gespürt hatte, obwohl ich noch nicht einmal geboren worden war.
Und ebenso war es auch, als Er zu mir in den Jordan trat, um sich von mir taufen zu lassen: Denn wiewohl Er mir anverwandt ist, nach dem Fleisch, erkannte ich Ihn nicht, da ich Ihn nur einmal in einem Gesicht als jungen Knaben gesehen hatte, als ich selbst noch ein kleiner Junge war.
Aber als ich Ihn nun als einen ausgewachsenen Mann erblickte und Ihn nach Seinem äußeren Erscheinungsbild nicht mehr wieder-erkannte, da zeugte es mir aber doch inwendig der Geist Gottes in meinem Herzen, dass Jener der Messias Gottes ist, um dessentwillen ich ausgesandt worden bin, alles Volk auf Ihn vorzubereiten durch die Taufe mit Wasser, und es ganz Israel zu bezeugen, dass Er der aus Gott Gesandte ist, damit Sein Zeugnis aus dem Geist durch mein Zeugnis aus dem Geist gedeckt sei und bestätigt werde vor aller Welt.
Das nämlich war es auch, was meine Mutter mir kündete, als Er einstmals an ihr Sterbebett trat, um ihren Hingang zu segnen, und ich Ihn das erste Mal zu Gesichte bekam – wie wohl Er auch mich, wenn Er denn wahrhaftig im Geist zu uns versetzt worden war.
Denn da bekundete mir meine Mutter, ehe sie in Frieden, von Ihm gesegnet, verschied: »Schau hin, da ist Mein Trost, der noch alles gut machen wird! Das ist der, den du einmal den Weg bereiten sollst.«
Und als Er nun, nach so vielen Jahren wieder vor mich trat, erkannte ich Ihn zuerst nicht wieder. Denn wir waren damals schließlich beide noch kleine Kinder! Und doch spürte ich, dass es der sein musste, den meine Mutter im Angesicht des Todes als die Hoffnung auf Leben für alle bekannte.“
(D)
Und Johannes, der Prophet Gottes, bezeugte es seinen Jüngern und sprach: „Aber ich wusste es bereits in meinem Geist, was sich mir durch dein Zeugnis, mein lieber Johannes, nur nochmals bestätigt.
Denn siehe: Als Er da zu mir in den Jordan trat, um die Taufe zu empfangen, da sah ich, wie der Himmel aufriss und die Heilige Ruach in siebenfältiger Gestalt eines Cherubs wie eine dreifaltig geflügelte, strahlend weiße Taube vom Himmel herabstieg und auf Ihn niedersank, um gänzlich in Ihn ein- und aufzugehen.
Und ich kannte Ihn wahrhaftig zuerst nicht, dass es der Sohn der Nichte meiner Mutter war! Aber der mich einst ausgesandt hat, zu taufen mit WASSER, der sprach zu mir: »Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf Ihm bleiben, der ist’s, der taufen wird mit HEILIGEM GEIST.«
Und eben dies habe ich gesehen, als ich Ihn wieder aus dem Wasser hob; und so hatte ich erkannt, dass dieser wahrhaftig der Sohn Gottes ist, der zum Messias gesalbt wurde zur Erlösung der ganzen Welt mit der Kraft aus der Höhe. Und dies, was ich mit eigenen Augen habe sehen dürfen durch den Geist, kann und will ich nunmehr bezeugen vor aller Welt, dass dieser wahrhaftig der Sohn Gottes ist und das Heil für die ganze Welt.
(E)
Darum: Er ist es! Und Ihm müsst ihr fortan folgen! Denn mir ist es leider nicht bestimmt und vom Geist versagt worden. Sondern mir ist aufgetragen worden, Ihn weiterhin zu bestätigen durch mein unabhängiges Zeugnis als eine eigenständige Kraft Gottes im ganzen Land.
Überdies ist mir aber jetzt auch noch verwehrt worden, es schon öffentlich aller Welt zu bekunden, dass Er es ist, vor der Zeit – niemanden, bis auf die wenigen Glückseligen, Begnadeten, Vor-Erwählten, denen ich´s jetzt schon im Geheimen kundtun und ins Ohr flüstern darf durch besondere Weisung des Geistes, so wie jetzt euch.
So darf ich´s jetzt noch nicht einmal öffentlich ausrufen und Ihm darum auch selbst nicht folgen, sondern soll weiterhin allein nur allgemein bekunden, dass Er schon unter uns getreten ist, um alles Volk auf Ihn zuzubereiten.“
(F)
„Ihr Glückseligen aber dürft es! Ihm nachfolgen! So macht euch auf und folgt Ihm nach! Nur eines noch, euch zur Mahnung“ – und mit einem Mal schien die überschwängliche Freude des Tauf-Propheten darüber, dass der Messias endlich unter ihnen erschienen ist, zutiefst getrübt zu werden; und er enthüllte ihnen mit sorgenvoller Mine: „Ich muss euch noch etwas mitteilen. Denn ich sah noch mehr! Höchst verwunderliche Dinge, die ich noch nicht einordnen kann und nicht wirklich verstehe:
Denn siehe, als Er ins Wasser trat, sah ich in meinem Geiste, wie Er allen Schmutz, der durch die Reinwaschungen und Taufen aller Zeiten ins Wasser gewaschen worden ist, auf sich zog, wodurch die Wasser aller Welt, vom Jordan bis zu den heiligen Flüssen am Ende der Erde, ihre reinigende Kraft erhielten, vom Anfang bis zum Ende dieses Äons; und als Er mit dieser Sünden-Last wahrhaft aller Menschen aus allen Zeiten wieder aus dem Wasser trat, da hörte ich wie ein stilles Umsäuseln eine zarte, von Rührung und Mitgefühl ergriffene frauliche Stimme vom Himmel, die sprach: »Siehe, das Lamm Gottes, das hinweg-nimmt die Sünde der ganzen Welt!
Und von Seiner Fülle werdet ihr alle empfangen Gnade um Gnade! Denn das Gesetz ist euch durch Moses gegeben worden, aber die Gnade und Wahrheit wird durch Ihn kommen – in Fülle! Niemand hat nämlich bislang den Höchsten nach Seinem ureigentlichsten Wesen je wirklich erkannt und Ihn in Seinem Liebes-Antlitz wahrhaftig gesehen; und nur in Seinem eingeborenen Sohn, der aus dem Schoß des Ewigen kommt, wird sich der Höchste, All-Heillige vollends enthüllen!« Und ich wunderte mich über diese Worte, denn ich verstand sie nicht.“
(G)
Denn obwohl der Täufer doch gesandt worden war, dem Herrn den Weg zu bereiten, verstand sogar selbst er Jesu wahre, eigentliche Sendung noch nicht, weil sie einfach viel zu groß und zu wunderbar war! Denn wer kann dies fassen, dass der Sündlose selbst zur Sünde wurde, um uns von aller Sünde reinzuwaschen, und dass der Heilige alles Heillose auf sich nahm, um uns alle so zu heilen und zu heiligen, und dass in Ihm die ganze Fülle der Gottheit in die Menschheit einging, um die ganze Fülle der Menschheit wieder in die Gottheit einzuführen und eingehen zu lassen und mit der Menschheit wahrhaft alles in sich zusammenzufassen und wieder in eins zu einen!
So verstand es selbst sogar der Täufer Johannes damals noch nicht, was er da aus den Himmeln gehört hatte, und begriff es selber nicht, dass es die Weissagung des Propheten Jesaja war, die sich hier erfüllte, dass des Menschen Sohn als der demütige, all-duldsame Gottesknecht in der selbstlosen göttlichen Liebe wahrhaftig die Sünden aller Welt aus den Wassern zog und auf sich nahm, um sie an Seinem eigenen Leib hinauf zu tragen an das Holz, um dort für alle Menschen als das Sühneopfer aus der göttlichen Liebe selbst stellvertretend für wahrhaft alle den Fluch der Bannnung in die äußerste Gottesferne zu erleiden und so tatsächlich alle Bannkraft, selbst auch die der allerschwersten anklagenden Sünde, für ausnahmslos alle Seelen unwiderruflich zu brechen, wie tief sie auch immer fallen mögen, wodurch Er der Sünde ein für alle Mal jede Macht genommen hat, indem Er sie selbst mit sich ans Fluchholz brachte und nageln ließ.
(H)
Dies alles aber begriff Johanan, der Täufer, zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn er ersehnte sich einen einstigen Welten-Richter und -Schlächter herbei, der alle gottlose Welt nieder-schlachten würde, statt sich selbst hinschlachten zu lassen als unschuldiges Sühneopferlamm für eben diese ganze verkommene, gottlose, hoffnungslos verlorene Welt!
So war der Tauf-Prophet Johannes noch ganz und gar beseelt von dem einstigen Geist des Elia, der sich ehemals verzehrendes Feuer vom Himmel herab gewünscht hatte und in eben dieser Gesinnung auch selbst die Gottlosen niedergeschlachtet hatte, weswegen er später, in seiner Wiedergeburt als der Wegbereiter des Herrn, schließlich dann auch selbst – trotz aller über allem erhabenen, wohl gültig bleibenden Gnade und Vergebung! – nach dem unauflöslichen Gesetz von Saat und Ernte – als der Täufer seiner eigenen Schlachtung zugeführt werden musste, zu seiner eigenen Läuterung hin.
Denn Johanan erkannte auch zu dieser Stunde so wenig, dass er in dieser seiner Gesinnung noch ganz der Elia war, wie er auch nicht erkannte, dass er die wahrhaftige Wiedergeburt jenes Propheten war, der trotz seines Unverstandes wegen seiner großen Gottesfurcht und seines tiefen Vertrauens auf den Höchsten dennoch berufen und gewürdigt worden war, dem Herrn den Weg zu bereiten.
Aber ebenso wenig, wie er sich selbst erkannte, dass er wahrhaftig der Elia war in allem, so wenig erkannte er auch den HERRN in Seinem Herzen und in Seiner wahren, eigentlichen Gesinnung, dass Er nicht im alles zerschmetternden, niederreißenden Sturmorkan kommen wollte, sondern in einem sanften, und doch unwiderstehlichen Umsäuseln geduldig ausharrender Liebe, weil der All-Gütige wahrhaftig keine einzige Seele verdammen und verderben will, sondern vielmehr alle am Leben erhalten und erlösen!
Und weil all dies Johannes zu dieser Zeit noch nicht begriff und verstand, nahm selbst auch der Täufer später noch Anstoß an seinem Herrn, dass er an Ihm zu zweifeln begann, als dieser alle Gewalt stillschweigend erduldete, die dem Reich Gottes und all seinen Dienern – wie auch ihm, dem Tauf-Propheten selbst – angetan wurde, statt all dem mit noch größerer, schrecklicherer Gewalt zu wehren und das Reich Gottes aufzurichten im vermeintlichen Grimm des Zornes des Höchsten.
Dazu nämlich ließ Jesus sich nicht verleiten, dass Er sich vom Bösen überwinden ließ. Denn Er war vielmehr gekommen, alles Böse mit Seiner unaussprechlichen Güte – selbst gegen die Aller-Undankbarsten und Bösesten! – noch zu überwinden – und ebenso auch noch allen Hass und Zorn! – im ganzen All! – mit Seiner unbedingten, unbeirrbaren, unüberwindlichen, niemals versiegenden, grenzenlosen Liebe!