Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

III Die Aufnahme

23: Vom rechten Beten

23-A: Ist so viel Beten nicht vertane Zeit?!
23-B: Kannst Du uns das rechte Beten lehren?
23-C: Betet so: »Abba! Unser lieber Vater!«
23-D: Erkennt: Alles hängt an der Vergebung!
23-E: Suchst du Gott oder Ansehen bei Menschen?
23-F: Dein Gebet muss nicht lang sein, aber vertrauensvoll!
23-G: Betest du aus Zwang oder aus innerem Drang?
23-H: Du darfst beten, wie dir´s ums Herz ist!
23-I: Redest du nur? Oder hörst du auch?!
23-J: Beten wir zur Allmacht der göttlichen Abba-Liebe!
23-K: Trachtet nach der Erfüllung mit dem Heiligen Geist!
23-L: Wartet auf den Geist! Er wird kommen!
23-M: Jesu Gleichnis von der penetranten Witwe
23-N: Fastet, wenn euch wirklich nach mehr verlangt!
23-O: Dies ist ein rechtes Fasten: Enthaltet euch des Bösen!
23-P: Jesu Gleichnis vom bittenden Freund
23-Q: Wer um den Heiligen Geist Gottes bittet, erhält keinen Dämon
23-R: Wer könnte denn den Heiligen Geist für dämonisch halten?!
23-S: Der Geist wird euch immer Unfasslicheres enthüllen!
23-T: Was ihr an Herrlichkeit erblickt, wird euch auch selbst verwandeln!
23-U: Man wird euch teuflische Besessenheit unterstellen!
23-V: Ihr werdet in neuen Sprachen beten aus dem Geist zum Geist!
23-W: Der Satan wird Zweifel und Argwohn gegen alles Übernatürliche schüren!
23-X: Was für ein Geist? Eine Taube oder ein Raubvogel?
23-Y: Von je her sind überall beide Geister am Werk!
23-Z: Die Entfachung der Heiligen Ruach setzt Vertrauen voraus
23-AA: Das Sprachengebet ist gerade für geistliche Säuglinge!
23-AB: Initial-Zündung für weitere Charismen!
23-AC: Wahrlich kein Grund zur Angst!
23-AD: Durch Mich kommt der Geist nun in überbordender Fülle!
23-AE: Aber hütet euch vor Überheblichkeit! Denkt an Saul!

(A)

Und es begab sich, als sie wieder einmal in Kapernaum verweilten, dass Jesus an einem einsamen Ort war und dort betete. Denn der Meister hatte sich schon sehr früh am Morgen, als es noch dunkel war und alle noch schliefen, aufgemacht und war in die Abgeschiedenheit entwichen, wo Er ungestört Gemeinschaft mit Seinem himmlischen Vater haben konnte. Und Er verbrachte dort den ganzen Tag in der Hinwendung zu Gott.

Zwar war es Seinen Jüngern mittlerweile klar, dass ihr Meister sich wieder einmal – nach Seiner Gewohnheit – zu einer langen, ausgiebigen Zwiesprache mit Seinem himmlischen Abba zurück-gezogen hatte, doch als Jesus schließlich über fast einen ganzen Tag fern blieb, da begannen Seine Anhänger dann doch, sich zu sorgen; und sie schwärmten aus, um Ihn zu suchen.

Denn es war bereits wieder viel Volk aus allen Umgegenden herbei-geströmt, um Ihn zu sehen und zu hören. Was also sollten sie da machen? Alle Welt bedrängte sie von allen Seiten und verlangte nach Ihm!

Als sie Ihn aber endlich fanden, weil Er auf dem Rückweg zu ihnen war, da fragte Ihn Simon Petrus: „Herr, wo warst Du nur? Und warum hast Du Dich uns heute derart lange entzogen? Siehe, alle Welt sucht Dich!“

Und Judas aus Karioth maßregelte den Rabbi schon regelrecht mit seiner aufgebrachten Anfrage: „Meister! Ist es denn wirklich notwendig, dass Du Dich tagtäglich so lange absonderst und zum Gebet zurückziehst?! Ist das nicht vertane Zeit? – angesichts dessen, was überall zu wirken ist?!“

Jesus aber erwiderte dem Judas Bar Simon: „Natürlich ist das notwendig! Gerade deswegen! Was meinst Du, woher Ich Meine Kraft beziehe, all das zu vollbringen, was Ich wirke? Allein aus der Gemeinschaft mit Meinem Vater, der Mich für alles auferbaut und kräftigt und stärkt, wie Seine Heilige Ruach Mir auch alles mitteilt, was Ich jeweils den Seelen, die zu Mir kommen, an Rechtem, ihnen Entsprechenden künden soll in ihnen verständlichen Gleichnissen und Bildern.

Auch Ich kann ihnen allen nur geben, wonach ihnen immerfort verlangt, wenn Ich ebenso selbst immer wieder Kraft schöpfe aus der Liebe Meines Vaters und aus Meinem höheren »Ich« aus der Ewigkeit.“

(B)

Als Jesus aber wieder im Kreis all Seiner Propheten-Schüler war, denn es waren mittlerweile viele, da bat Ihn Judas Bar Jakob, der von den anderen auch Lebbäus oder Thaddäus genannt wurde: „Herr, Du verbringst so viel Zeit im Gebet! Doch wenn ich bete, weiß ich meist nicht, was ich da tun soll, und wie´s recht wäre und was sich gebührt! Kannst Du uns nicht auch das rechte Beten lehren, wie es auch der Täufer Johannes seinen Propheten-Schülern beigebracht hat?“

Der Rabbi aber antwortete ihnen: „Wenn ihr wollt, kann Ich euch ein Gebet lehren, dass wir fortan jeden Tag einmal gemeinsam beten, bis es euch in Fleisch und Blut übergegangen ist! Das kann euch einen ersten Anhalt geben. Wollt ihr das?“

Sie antworteten: „O ja, Herr, bitte gern!“ Und der Meister sprach zu ihnen: „Was aber das rechte Beten zu Gott hin betrifft, so will Ich euch dies heute Abend gemeinsam mit dem ganzen Volk lehren, da es wichtig und bedeutsam für eure spirituelle Entwicklung ist.“

(C)

Und Er sprach erstmals mit ihnen das Gebet, das heute Abermillionen von Christen in ihren Zusammenkünften, aber auch allein für sich selbst beten. Der Meister betete es ihnen anfangs satzweise vor und sie wiederholten es sodann gemeinsam. Später, als sie´s alle auswendig konnten, beteten sie´s durchgängig gemeinsam. Und dies war das Gebet, dass der Herr den Seinigen geschenkt hat:

„Abba, unser aller lieber Vater,
der Du uns so nahe bist, wie unsere Schutz-Engel in den Himmeln,
die allezeit Dein Herrlichkeits-Antlitz sehen!

Dein Heiland- und Erlöser-Name werde hoch gehalten und geheiligt in aller Welt!
Dein Reich komme!
Dein Wille geschehe,
dass es einmal auf Erden wie in Deinen Himmeln wird!

Gib uns bitte täglich, was wir zum Leben brauchen;
auch das, was wir nicht erbitten und scheuen,
wenn es notwendig ist, weil es uns zum wahren Leben führt!
Denn nicht, wie wir wollen, sondern wie Du es willst!

Und vergib uns bitte all unsre Sünden und Verfehlungen!
Wir wollen auch ebenso all denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind.
Gieße Deine Gnade und Barmherzigkeit über uns aus,
die uns dazu anreizt, es Dir gleich zu tun.

Und führe uns wohlbehalten durch alle Versuchungen,
durch die wir hindurch müssen,
um daran zu reifen.
Und dann erlöse uns schließlich von allem Üblen und Bösen!

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit!
Jetzt und in alle Ewigkeit!
Ja, so sei es: AMEN.“

(D)

Dies aber legte der Herr Seinen Jüngern immer wieder als das Allerwichtigste Herzstück Seines Gebetes aufs Herz: die Bitte um Vergebung, wie auch die Zusicherung, dass wir unsererseits allen vergeben wollen, die an uns schuldig geworden sind. Er sprach nämlich zu ihnen:

„Erkennt dies: Alles, worin alles gründet und worin alles mündet, ist Barmherzigkeit und Liebe! Barmherzigkeit und Liebe ist das, was die göttliche Abba-Agape für euch alle empfindet und euch allen angedeihen lassen will – wie auch schon alles, was Sie von euch unabdingbar fordert und verlangt: dass ihr Barmherzigkeit und Liebe habt mit allen Wesen, wie auch mit euch selbst!

In der Barmherzigkeit und Liebe erfüllt sich wahrhaft alles: der Wille der Gottheit und Ihr ganzes Gesetz, wie auch die allergrößten und gewaltigsten Verheißungen aller Propheten!

Was bedeutet das? Alle Sünden werden allen Seelen vergeben werden, selbst auch die Lästerungen, wie viel sie auch immer lästern! Alle Sünden werden wahrhaft allen vergeben werden, auch die allerschlimmsten – wie unsäglich schwer sie sich auch immer an ihrer Gottheit und an ihren Geschwistern, die alle der Gottheit geliebten Kleinen sind, versündigt haben mögen! Alle Sünden! Und zwar ausnahmslos allen Wesen – in den Himmeln, wie hier auf Erden, wie auch in den tiefsten Abgründen der Höllen-Regionen und Stätten der Reinigung Alles wird vergeben werden! Wahrhaft alles! Und wahrhaftig allen! Einmal wird keinerlei Fluch mehr sein!

Wenn nun aber die Gottheit so unendlich barmherzig ist mit euch allen und wahrhaft allen wirklich alles vergeben will, wie schwer alle diese unendliche Abba-Liebe auch immer gekränkt und wie tief Sie diese alle auch immer verletzt haben mögen, dann seid auch ihr es Ihr ebenso schuldig, Ihr nach, die euch allen so unendlich barmherzig ist, in gleicher Weise allen barmherzig zu sein und wahrhaft allen wirklich alles zu vergeben, wie schwer sie euch auch immer gekränkt und wie tief sie euch auch immer verletzt haben mögen!

Denn wenn ihr irgendeinem Wesen – und sei´s euer größter Hasser und Widersacher und Satan! – die göttliche Liebe und Barmherzigkeit, Gnade und Vergebung nicht zugestehen wollt, wie wollt ihr sie dann noch für euch selbst beanspruchen oder auch nur glauben können?

Denn wenn die Gottheit nicht wahrhaft allen wirklich alles vergeben wollte, wenn ihr dies nicht glauben und akzeptieren und daraus – Ihr nach – leben wollt, wie könntet ihr euch da dann denn je noch gewiss sein, dass auch euch noch alles vergeben wird?!

Daran seht ihr, das euer eigenes, ganz persönliches Seelenheil wahrhaftig am Heil aller hängt und damit unauflöslich verbunden ist! Denn wenn Gottes Liebe und Barmherzigkeit eine Grenze ziehen würde und nicht auch dem allergrößten Satan und Widersacher vergeben wollte und auch noch zu bekehren und zu retten verstünde, was könnte euch dann je noch gewiss machen, dass die göttliche Liebe, Barmherzigkeit und Gnade sich am Ende nicht bereits auch schon vor euch selbst erschöpft?!

Darum gibt es allein nur einen einzigen Glauben, der wahrhaftig glückselig macht: nämlich das feste, gewisse Vertrauen darauf, dass die unverlierbare, unüberwindbare göttliche Abba-Liebe auch die größten Gottlosen noch zurechtbringt und gottselig macht!

In Wahrheit ist Sie aber wahrhaftig unendlich und ewig und unbeirrbar und grenzenlos, wie es oft zu lesen ist in den Heiligen Schriften: »Deine Gnade reicht noch weiter, als aller Himmel Himmel sich ausbreiten, und Deine Güte sogar über das endlose Meer aller Sterne hinaus!«

Doch solange ihr dies nicht annehmen wollt, weil ihr selbst nicht allen alles vergeben wollt in der Engherzigkeit eures Herzens, schließt ihr euch damit dennoch selbst aus von dieser doch grenzenlosen Liebe und Vergebung mit all denen, die ihr ausschließt, und bringt auch euch selbst mit allen, die ihr selbst verdammt und von dem Höchsten verdammt sehen wollt, ebenso unter Verdammnis! – und du bindest dadurch mit dem anderen ebenso auch dich selbst!

Denn wie könnte die Gottheit ein Geschöpf lieben und schon segnen, das seine Geschwister, die doch alle der Gottheit geliebten Kleinen sind, noch hasst und verflucht?! So bringt dich all dein Richten selbst unter das Gericht, und all dein Verdammen selbst unter Verdammnis! Und du wirst selbst solange gerichtet und verdammt bleiben, wie du selbst noch richtest und verdammst!

Darum ist dies wahrhaftig heilsentscheidend, dass ihr mit allen barmherzig seid und jedem vergebt, wenn ihr denn selbst unter der göttlichen Barmherzigkeit leben und Ihre Vergebung erfahren wollt!

Denn solange du selbst nicht vergeben willst, kannst und wirst du auch selbst nicht die göttliche Vergebung erlangen und erfahren, obwohl Sie dir doch so unendlich gewiss ist, wie auch dem, dem du Sie missgönnst, den du richtest und hasst und verfluchst und verdammst!

Du wirst Sie dennoch nicht erfahren, wie gewiss Sie dir auch immer sein und ewig bleiben mag – dir, wie auch allen, – solange Sie nicht auch dein eigenes Herz erweicht und dich zu Liebe und Barmherzigkeit, Gnade und Vergebung anreizt und drängt und führt.

So liegt es ganz allein bei dir: Willst du gleich mit allen die Himmel sehen, oder zuerst mit denen, die du verdammst, durch alle Höllen gehen?

Und sei dir gewiss: Alles, was du deinen Hassern an Üblen und Bösen wünschst, wie gerecht und berechtigt es dir auch immer erscheinen mag: all dies wird ganz gewiss zuallererst über dich selbst kommen!

Darum bedenkt und lernt dies aus dem Herzstück Meines Gebetes, dass ihr immerfort von Herzen – allen vergebend – für alle um Vergebung beten sollt: Denn die Barmherzigkeit thront über aller Bestrafung! Und die Gnade triumphiert am Ende über alles Gericht! – auch wenn zuerst gar manche Gerichte kommen müssen nach dem Gesetz, als ein Zuchtmeister auf die Gnade hin, so dass ein jeder zunächst ernten muss, was er sät.

Doch wer das Erstere – Barmherzigkeit und Gnade für wahrhaft alle – verleugnet und nicht wahrhaben will, der wird zuerst – ganz gemäß seinem verbissenen Unglauben – die Verleugnung dieses Ersteren erfahren müssen, das er verleugnet, und damit das Letztere – Bestrafung und Gericht – in voller Härte durchleiden müssen, bis er denn bereit für das Höhere, Himmlische, Göttliche, Einzige, Wahre geworden ist!

Darum seid barmherzig, wie die Gottheit mit euch allen barmherzig ist!
Seid barmherzig mit euch selbst und ebenso mit allen!

Seid gnädig, wie die Gottheit mit euch allen gnädig ist!
Seid gnädig mit euch selbst und ebenso mit allen!

Und seid nachsichtig und geduldig,
wie die Gottheit mit euch allen nachsichtig und geduldig ist!
Seid nachsichtig und geduldig mit euch selbst und ebenso mit allen!

Vergebt, wie die Gottheit euch allen vergibt!
Vergebt euch selbst und ebenso allen!

Denn wenn euch die Gottheit so unsäglich viel vergibt,
seid auch ihr es einander schuldig,
euch alle eure unsäglich vielen Vergehen zu vergeben!

Liebt, wie die Gottheit euch alle liebt!
Liebt euch selbst und ebenso alle!

Denn wenn euch die Gottheit über allem so unsäglich liebt
bis in den Tod und in Ihre völlige Selbstaufgabe hinein,
seid auch ihr es einander schuldig,
euch ebenso alle über allem unsäglich zu lieben!

Barmherzigkeit und Liebe:
Darin erfüllt sich das ganze Gesetz und alle Propheten!

Seht, darum sollt ihr auch beten: »Und vergib UNS unsere Schuld, wie auch wir vergeben UNSEREN Schuldigern!«

Es heißt nicht: »Und vergib MIR – und nur mir allein! Alle anderen aber sollen ihr gerechtes Los empfangen und auf ewig verdammt werden und für immer in die Hölle fahren!« Sondern in euer Gebet, das Ich euch gegeben habe, sind in dieses »Und vergib UNS« wahrhaft alle Gottes-Kinder und -Geschöpfe mit hinein-genommen und einbezogen, weil die Abba-Gottheit wahrlich alle in gleicher Weise liebt und sie alle erretten und erlösen will aus der Vielzahl ihrer Verirrungen, Verfehlungen, Vergehen und Sünden! – wie schwer, schlimm und furchtbar sie auch immer sein mögen!

Darum: Wenn ihr Mein Gebet recht im »WIR« sprecht, wo es keine Unterscheidung und Scheidung mehr gibt, dann erfleht ihr, was ihr für euch selbst erfleht, immer ebenso zugleich auch für ausnahmslos alle anderen – auch eure allerfurchtbarsten Widersacher und allerschlimmsten Hasser: »Abba! Lieber Vater! Vergib! Vergib uns ALLEN! Vergib!«

Und wenn ihr so wahrhaftig von Herzen beten lernt, dann werdet ihr euch allezeit hineingenommen in die Gemeinschaft der universalen göttlichen Liebe aller wahrhaft Heiligen erfahren, und euch mit Ihr verbunden und von Ihr getragen spüren – und euch erleben in jener universalen Verbindung aller Heiligen, die so überall – auch schon in den Himmeln, wie noch hier auf Erden – an allen Orten und zu allen Zeiten für alle Welt beten.

Und seid euch gewiss: Alles, was ihr so erbetet und erfleht nach Meinem Sinn und in Meinem Namen: Es wird euch gewährt und erhört werden zur Verherrlichung Meines Abbas, der Mich zu euer aller Heil und Erlösung zu euch allen gesandt hat!“

(E)

Als Jesus so erstmals mit den Seinigen das »Vater unser« gebetet hatte, sprach Er zu ihnen: „Aber nun auf! Lasst uns Menschen fischen!“ Und Er wies Seine Anhänger – denn es waren mittlerweile viele! – an, das Volk in der Bucht etwas südwestlich von Kapernaum, östlich der sieben Quellen unterhalb der Eremos-Höhe zu sammeln.

Diese Bai glich nämlich einem natürlichen Amphitheater, da sich rings um die etwa sechzig Ellen, also um die rund dreißig Meter breite Wasserzunge des Sees Genezareth ringsherum Anhöhen auftürmten, von wo aus man von überall einen Redner auf einem Boot in der Mitte dieser Meeres-Einbuchtung gut sehen und hören konnte.

Der Rabbi selbst begab sich mit Seinen engsten Jüngern, die ihm von Anfang an gefolgt waren, auf ein Boot des Zebedäus und fuhr mit ihnen in die Bucht hinein.

Dort begann sich bereits eine große Menschen-Ansammlung niederzulassen. Alle hatten sich Fackeln und Öllampen mitgebracht, da es bereits zu dunkeln begann. Und als der Himmel von der untergehenden Sonne in glühendes Rot und Violett getaucht wurde und sich allen ein wunderbarer Anblick auf das galiläische Meer darbot, entzündeten alle auf den Abhängen rings um die Bucht ihre Lichter, wie es auch die Jünger mit ihren drei Fackeln auf dem Boot taten.

Dann erhob sich Jesus und blickte ringsum zu allem Volk in das Lichtermeer auf den sie umgebenden Anhöhen und begann, sie eingehend über das rechte Beten zu belehren, wie Er es Seinen Propheten-Schülern angekündigt hatte. Und Er erklärte:

„Heute will Ich mit euch über das Beten sprechen und euch die rechte Hinwendung zu Gott, eurem himmlischen allmächtigen Abba, lehren:

Wenn ihr betet, sollt ihr es nicht halten wie die Heuchler, die gern ganz zentral in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und dort lautstark endlose salbungsvolle Hymnen anstimmen oder gewichtige Fürbitten vortragen, damit sie von den Leuten wegen ihrer ach so atemberaubenden Frömmigkeit und Gottergebenheit bewundert werden.

Wahrlich, Ich sage euch: Diese werden nichts empfangen durch ihre Gebete! Denn sie beten allein für die Menschen, um bei ihnen Anerkennung und Hochachtung zu finden, aber keineswegs für Gott! So haben sie ihren allein gesuchten Lohn in ihrer Selbstdarstellung und Selbst-Beweihräucherung schon empfangen – in den naiven Seelen, die sie für ihre verheuchelte Frömmigkeit auch noch bewundern!

Wenn du aber wahrhaft beten willst, so sondere dich von allen ab und geh in dein stilles Kämmerlein und schließ die Tür hinter dir zu oder suche die Abgeschiedenheit auf einem Berg oder in der Einöde, wo du ganz allein mit deinem himmlischen Vater bist und dort wende dich von Herzen her an deinen allmächtigen Abba, der im Verborgenen ist und ins Verborgene sieht; und dein himmlischer Vater wird dich hören; und wenn du wahrhaftig Ihn suchst, wird Er sich finden lassen, und deine Sehnsucht überschwänglich stillen und dir’s vergelten:

Denn die göttliche Abba-Liebe wird dir Ihren Trost und Ihren Frieden schenken, dass du sein wirst, wie ein gestilltes Kindlein in den Armen seiner über alles geliebten Mutter, das in allem wohl genährt und verköstigt worden ist.

(F)

Und wenn ihr betet, sollt ihr auch nicht viel plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur dann auch erhört, wenn sie viele salbungsvolle Worte machen. Solche endlosen Gebete, die Gott und Menschen ermüden, sind doch wohl eher ein Anzeichen von Unglauben, als wie von Glauben! Wie aber will jemand etwas von Gott erlangen, was er selbst nicht einmal erwartet und glaubt und in fester Glaubensgewissheit zuversichtlich zu ergreifen versteht?!

Denn auch der Widersacher hört und beurteilt euer Gebet und er versteht es wohl, es vor dem Götterrat zu zerpflücken und schlecht zu machen, wenn ihm keine Erhörung gebührt aufgrund von mangelndem wahren Gottvertrauen und Glauben!

Darum vertraut darauf, dass ihr alles, worum ihr bittet, wenn es euch wahrhaftig zum Besten dient, auch ganz sicher empfangen werdet; und so wird´s euch auch gewisslich werden!

Darum sollt ihr es nicht denen gleichtun, die meinen: »Viel hilft viel! Und je länger und nachhaltiger wir um eine Sache beten, umso eher wird sie erhört«, als müsstet ihr den Abba erst weich-beten für all das, wessen ihr bedürft. Denn euer Vater weiß doch längst, was ihr braucht, ehe ihr Ihn überhaupt darum bittet!

Seht euch doch um in der Welt: Wie vielen Undankbaren und Bösen, die weder bitten, noch danken können, erweist die göttliche Kraft doch beständig Ihre Zuwendung in einer Unzahl von Gnadengaben! Und wie viele hört der himmlische Abba schon, ehe sie überhaupt auf den Gedanken kommen, sie könnten sich an Ihn wenden und Ihn darum bitten, und Er lässt sich finden von denen, die Ihn überhaupt nicht gesucht haben!

So ist es überhaupt nicht notwendig, Gott alles aufzuzählen, wessen ihr bedürft, als ob Er nicht schon längst darum wüsste. Und wenn ihr irgendeiner Sache dringend bedürft, dann meint nicht, ihr müsstet die Gottheit, die doch schon längst um alles weiß und euch alles gern und frei von Herzen schenkt, was ihr braucht, erst davon überzeugen und gleichsam überreden.

Denn ist´s nicht so? Was ihr wirklich nötig habt, erhaltet ihr auch, wenn ihr nicht darum bittet; wenn euch aber etwas verweigert wird, erhaltet ihr´s auch dann nicht, wenn ihr endlos darum bittet!

Meint nicht, dass ihr besser wüsstet, als die göttliche Allmacht in Ihrer Weisheit, die alles vom Ur-Anfang bis zur allerletzten Vollendung überschaut, was ihr wirklich nötig habt und braucht und was euch wahrhaftig zum Besten dient!

Darum wird euch gar manches versagt, was ihr für euer Bestes haltet, und manches nicht erspart, was ihr für übel und schlecht wähnt. Aber angesichts des vielen Guten, das die göttliche Abba-Liebe euch zukommen lässt, müsstet ihr doch erkennen, dass selbst auch das, was euch schlecht und übel erscheint, nur Gutes in sich bergen kann und muss!

Denn ihr wisst nicht, was letztlich wirklich das Beste für euch ist und euch wahrhaftig zum Heil dient und gereicht, so dass ihr im Grunde genommen in Wirklichkeit nicht einmal wisst, wie ihr recht beten sollt!

Darum meint nicht, ihr müsstet Gott all eure Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte vortragen und Ihn zu irgendetwas überreden, wo Er euch doch von Herzen gerne überströmend alles zukommen lässt, was euch wahrhaft hilft, auch ohne, dass ihr darum bittet!

Wenn ihr all dies, was euch drückt und belastet, vor Ihn bringt und Ihm euer Herz ausschüttet, dann geht es hier vielmehr darum, dass ihr selbst an den Punkt kommt, dass ihr spürt und erfahrt, dass ihr mit allem, was euch aufgebürdet ist, doch nicht allein seid, sondern gehalten und umschlossen von der göttlichen Liebe, die euch in all euren Empfindungen zutiefst versteht und mit euch auch in allem zutiefst mitfühlt, wenngleich Sie euch doch nicht in allem nachgibt und nachkommt, was ihr erfleht, weil nicht alles davon euch wirklich dienlich ist hin zu eurer vollkommenen Vollendung im wahrhaftigen Heil!

(G)

Meint auch nicht, ihr wärt verpflichtet, irgendeine Gebetsleistung zu erbringen, dass euch ein schlechtes Gewissen bis hin zu Verdammungsängsten plagt, wenn ihr nicht dreimal täglich zu der euch auferlegten Zeit eure Gebete verrichtet, wie es die pharisäischen Rabbiner von euch fordern!

Erkennt: Der Mensch ist nicht für das Gebet da, sondern das Gebet, die Zeit der Stille und inwendigen Sabbat-Ruhe, für den Menschen! Es soll euch eine Oase sein, an der ihr euch erquicken könnt an der göttlichen Liebe, wie an einem nie versiegenden Quell lebendigen Wassers, der euch belebt bis zum ewigen Leben hin! – und der euch niemals versiegen wird, wie oft oder wie selten ihr ihn auch aufsucht!

Wenn ihr also Gott naht, allein um eure Pflicht zu erfüllen, aber nicht getrieben von einem wahrhaftigen Verlangen zu Seiner tröstlichen Zuwendung hin, so könnt ihr´s auch gleich lassen!

Denn wenn ihr allein betet, um eine leidige Pflicht zu erfüllen zur Beschwichtigung eures törichten schlechten, argen Gewissens, oder um euch damit vermeintliche Verdienste bei Gott zu erwerben, so naht ihr euch Gott allein nur mit den Lippen! Euer Herz aber bleibt kalt und ist fern von Ihm!

Meint ihr, ihr könntet den täuschen, der bis in die tiefsten Abgründe eurer aller Herzen blickt – und euch doch unbeirrt und ewig weiter liebt?!

Also naht euch dieser Liebe nur, wenn ihr Verlangen danach habt, wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser, und wenn ihr wahrhaftig solch ein Bedürfnis verspürt! Oder meint ihr, Gott damit eine Gunst zu erweisen, wenn ihr Ihn mit euren herunter-gemurmelten herzlosen Gebets-Litaneien belästigt?! Oder glaubt ihr tatsächlich, der Ewige, Anfangs- und Endlose, Grenzenlose bedürfe eurer Verehrung und Anbetung?

Wahrlich, Ich sage euch: Er findet unermessliche Urgründe der Verehrung und Anbetung, die Ihn in restlos selbst-loser Selbst-Hingabe verherrlicht, aus allen Ewigkeiten in sich selber, wie auch endlose Ihm zugetane Liebe und Verehrung in Seinen eigenen göttlichen Gegenübern, die Er selbst in sich trägt, wo Einer dem Anderen in Ehrerbietung und inbrünstiger Liebe und Wertschätzung zuvorkommt und liebt und anbetet und vergöttert und verehrt und huldigt und verherrlicht! Er findet so viel Bestätigung und Anerkennung in sich selber, dass Er der Verherrlichung dieser ganzen Schöpfung, wie aller Seiner Schöpfungen, in Wahrheit nicht bedarf!

So erkennt, dass vielmehr Er euch allzeit dienen und immerfort beschenken will in den Zeiten, wo ihr Ihn sucht; und nicht etwa ihr Ihm damit dienen und bereichern müsstet, wenngleich Er sich ganz gewiss an allen Seinen Kleinen freut, die zu Ihm kommen, um sich von Ihm beschenken und herzen zu lassen und um sich an Seiner Liebe zu laben!

Meint auch nicht, die Welt würde sich nicht weiter drehen ohne euer Fürbitt-Gebet! Sie dreht sich schon seit Äonen, ehe ihr überhaupt aus dem Staub gerufen und gehoben worden seid und aus dem Pflanzen- und Tierreich heraus ins Menschsein hinein erwählt worden seid über eine Unzahl von Wiedergeburten von unten her, um einstmals zu erlangen die Wiedergeburt von oben her!

(H)

Darum naht euch eurem liebenden Abba, wenn ihr Sehnsucht nach Ihm habt! Betet aus eurem Herzen, was euch selbst auf dem Herzen liegt! Ihr könnt frei mit Ihm sprechen und ihm alles sagen, was euch bewegt und bedrückt, wie eurem allerbesten Freund, der euch liebt, wie seine eigene Seele!

Die Psalter des David und anderer frommer Männer und Frauen können euch dabei eine Anleitung und Hilfe sein, die euch zu eurem eigenen Gebet inspiriert. Sie stehen aber darum nicht höher als euer eigenes, frei formuliertes Gebet.

Denn seht: Die Psalmen waren ursprünglich schließlich auch selbst geäußerte Herzensgebete von solchen, die Gott suchten! Meint ihr etwa, David oder Mose oder Mirijam oder die großen Heiligen hätten vorgefertigte Gebete nachgeplappert, ohne die Hälfte davon selbst zu verstehen oder inwendig mitvollziehen zu können? Nein, ganz gewiss nicht!

Seht und erkennt es: Sie redeten mit dem Höchsten, wie Kinder mit ihrem Vater, und mit dem Christus, wie mit einem Bruder an ihrer Seite und einem sie liebenden und allzeit begleitenden Freund! So dürft und sollt auch ihr beten!

Freilich dürft ihr auch die Psalmen beten. Denn manchem mag es eine Hilfe sein, sich in das gesalbte Gebet eines Geisterfüllten fallen lassen zu können und sich meditativ betrachtend darin zu versenken.

Aber meint nicht, dass diese euch überlieferten Hymnen mehr wert wären, als eure eigenen Gebete, nur weil sie vielleicht salbungsvoller mit wohlgewählten gedeichselten Worten formuliert sind!

Der allgütige Abba im Himmel hat mehr Gefallen an dem hilflosen Gestammel eines geistlichen unmündigen Kindes, das sich seiner Bedürftigkeit bewusst ist und das kommt, weil es Seine Liebe und Zuwendung braucht, als an den gewaltigsten Gebeten der himmlischen Herrlichkeiten und Hoheiten!

Und ebenso erfreut Er sich mehr an dem Gebet eines reuigen Sünders, wie unwürdig dieser selbst sich auch immer empfinden mag, als wie an dem Hymnus eines solchen, der sich vor Gott für gerecht wähnt!

Und meint nicht, alles, was eure Väter gebetet haben und was euch in euren heiligen Schriften überliefert worden ist, wäre nach Gottes Willen gewesen! Es war keineswegs so, dass Gott alles Gefallen hatte, WAS Seine Heiligen zu Ihm gebetet haben! Sondern es war vielmehr so, dass Gott daran Gefallen hatte, DASS Seine Heiligen zu Ihm gebetet haben – und auch nichts von dem vor Ihm versteckt und verborgen haben, was in den tiefsten dunkelsten Abgründen ihrer Herzen war, wie etwa an Wut und Zorn und Rachegedanken und Vergeltungs-Sehnsüchten.

Denn indem sie alles unverhohlen vor Ihm ans Licht brachten, konnte sich der Abba all dieser üblen und argen Regungen und Bewegungen ihrer Herzen annehmen und sie allmählich zu höheren, heiligeren Empfindungen und Gebeten leiten.

Und erkennt auch dies: Nicht alles, was eure Väter erfleht und erbeten haben, ist etwa erhört worden! Und wenn ihr´s einmal recht bedenkt und erwägt, was euer himmlischer Vater alles gebeten wurde, dann werdet ihr Mir zustimmen wenn Ich sage: »Und dass nicht alles erhört worden ist, was erbeten wurde: Gott sei´s gedankt!«

So wisst, dass die göttliche Allmacht und Liebe all eure Gebete erhört: nicht immer nach euren Vorstellungen und nach eurem Willen, aber ganz gewiss immer zu eurem Besten!

Darum solltet ihr all eure Bitten immer mit Danksagung vorbringen für alles: wie auch immer Gott eure Bitten erhören mag und was immer euch auch widerfährt – in der granitenen Gewissheit, dass euch, wie allen, alles – auch alles, was ihr jetzt noch nicht versteht – doch nur zum Besten dient, nach dem Willen dessen, der in Seiner unüberbietbaren Weitsicht und Weisheit alles in allem zum Heil aller wirkt!

(I)

Überdies aber müsst ihr, wie schon gesagt, überhaupt nicht viel Worte machen! Eure Beziehung zur himmlischen Herrlichkeit kann werden, wie bei einem alten Ehepaar, das sich auch so versteht, ohne dass noch viele Worte nötig sind!

Überdies haben viele Menschen die schlechte Angewohnheit, immerfort zu reden und sich mitteilen zu müssen, anstatt auch einmal wirklich aufzuhören damit und aufzuhören auf das, was ihnen ihr Gegenüber sagen und mitteilen will.

Und wie ihr den Menschen um euch nicht zuhören könnt, die ihr mit euren Ohren hört, dass es nicht einmal an euer Ohr dringt, so habt ihr noch viel weniger gelernt, auf die Gottheit zu hören, die ihr nicht mit euren Ohren hören, sondern nur in eurem Herzen vernehmen könnt. Denn seht: Seit unerdenklichen Zeiten habt ihr Mich schon so viel gefragt! Jetzt aber, wo es Mir gefällt, euch zu antworten, wollt ihr da nicht hinhören?

Und Ich verspreche euch: Wenn ihr wirklich in euch geht, dann werdet ihr in eurem Herzensgrund euren himmlischen Abba finden, welcher der Urgrund von allem ist und somit auch inwendig in euch in euren tiefsten Seelen-Tiefen! Und was immer ihr Ihn dann fragt: Er wird euch antworten! Und aus eurem Herzen wird Er zu euch sprechen!

So übt euch in euer Zeit der Stille vor Gott auch wahrhaftig darin, einmal wirklich inne-zu-halten und hinein-zu-lauschen in die Stille, ob ihr vielleicht erspüren möchtet, was DIE GÖTTLICHE RUACH EUCH sagt und euch als IHR Gebetsanliegen aufs Herz legen will, dass ihr dafür betet, damit Sie vor dem Widersacher im himmlischen Gerichtssaal, der Ihr alles Einwirken auf Erden verweigern will, weil niemand danach verlangen würde, sich auf all jene berufen kann, die nach ihrem Geist und Wesen anhaltend das erbitten, was Sie zum Heil aller auf Erden wirken will, bis Sie´s gegen allen überirdischen Widerstand denn auch endlich durchsetzen kann! So sollte euer Gebet mehr ein Hören, als ein Reden sein!

Und wenn ihr solche wahre Hinwendung des Herzens zur göttlichen Ruach hin gelernt habt: Fürwahr, dann könnt ihr allzeit in solcher Hinwendung leben, was immer ihr tut, im tiefen, zutiefst befriedigenden und in allem befriedenden tröstlichen Bewusstsein, in allem mit der euch liebenden Gottheit innigst verbunden zu sein, was immer ihr tut, selbst sogar dann noch, wenn ihr fehlt und sündigt!

Denn immerfort lebt und webt und seid ihr doch im Herzen der göttlichen Abba-Liebe, die alles umarmt und umschließt. Und wenn ihr dessen erst einmal gewahr werdet und euch beständig mit der Gottheit, aus der ihr lebt, innigst verbunden wisst und dann auch fühlt und erfahrt: Fürwahr, dann wird euer ganzes Leben, in allem, was ihr tut, selbst wenn ihr fehlt und sündigt, zu einem einzigen Gebet zur Verherrlichung Gottes werden!

(J)

Wenn ihr aber von Mir ein Gebet haben wollt, das euch Anhalt gibt, was zu beten wirklich wichtig ist, so hört, wie Ich mit euch beten will, und lernt von Mir.

So lasst uns denn gemeinsam Gott suchen und beten.“ Und Jesus hob Seine Hände und Seine Augen auf in die Herrlichkeit des sich auftuenden Sternenfirmaments und huldigte:

„Göttliche Allbarmherzigkeit,
Urkraft allen Lebens
und Urgrund aller Liebe!

Deine mütterliche Huld und Gnade,
die uns ausnahmslos alle in Ihre Hände gezeichnet hat,
sei uns über allem heilig!
Möge Dein huldvolles Wesen unaussprechlicher Liebe doch
in aller Welt erkannt und verherrlicht, recht verehrt und heilig gehalten werden!

Denn Dein göttlicher Mutterschoß birgt wirklich und fürwahr alles!

Dein göttliches Liebeswesen möge sich noch durchsetzen in aller Welt,
auf dass wir alle zu engels-gleichen Kindern werden mögen
und es auch auf Erden, wie in den Licht-Reichen Deiner Himmel werde!

Du umsorgst und umhegst, umschirmst uns
beständig mit Deiner mütterlichen Sorge!

Du nimmst uns immer wieder an,
was an Schlimmen und Erbärmlichen
auch immer wir wieder ausgefressen haben mögen!

Dein gütiges Wesen sehnt sich danach,
dass wir ebenso nachsichtig mit all unseren Geschwistern umgehen,
die doch allesamt Deine über alles geliebten Kleinen sind,
Deine Kinder, die Dir alle, wie auch wir, am Herzen liegen!

Ja, Dein mildes Wesen möge sich durchsetzen in aller Welt.
Denn wie still und zart es auch sein mag und alles erträgt:
es ist das Reich Deiner Mutterliebe! –
– voll Kraft und Herrlichkeit, die noch alles überwinden wird!
– über alle Ewigkeit!
Ja, so sei es! Amen!“

(K)

Und als Er Sein Gebet beendet hatte und alle ihr bekräftigendes »Amen« darauf gesprochen hatten, lehrte Er sie weiter:

„Ihr alle betet um den Messias und erfleht Sein Kommen, und ihr hofft darauf und erwartet, dass Er euch die Erlösung bringt.

Wie nun bringt euch der Sohn Gottes Erlösung? Er ist der Gesalbte Gottes, der die Salbung Gottes auf euch alle ausgießen wird. Er schenkt euch die Wiedergeburt von oben, aus dem Geist, hin zur Unsterblichkeit, auf die all eure sterblichen Wiedergeburten, von unten, aus dem Fleisch – immer wieder hin zu neuem Siechtum und elenden Verscheiden und Tod – letztlich hinzielen.

Er, der Messias, so hat es euch schon der Elia angekündigt, nämlich der Täufer Johannes, wird euch taufen und eintauchen in die Heilige Ruach Gottes, die der Gesalbte Gottes als Seine Salbung aus der Höhe über das ganze Erdenrund ausgießen wird, dass Sie den ganzen Erdball bedeckt, wie die Fluten des Meeres, von deren Strömungen alles bewegt und belebt wird.

Das ist die große Verheißung Gottes auf Erlösung der ganzen Welt: Seine Kraft aus der Höhe, die alles von Grund auf verändern wird. Denn mit Seinem Heiligen Geist wird alles kommen, was euch Heil und Erlösung bringt:

Er lässt den Morgenstern aufgehen in euren Herzen, indem Er euch die Schriften auslegt und deutet und erhellt und euch endlich finden lässt, was ihr darin sucht: das wahrhaftige Leben und die glückselige Erfüllung in nie enden wollender gottseliger Gotteskindschaft!

Er ist es, der euch eure Herzen öffnen wird für das Licht der unverlierbaren, unendlichen göttlichen Liebe und der euch in immer tiefere Tiefen der Erkenntnis des Wesens und Wirkens dieser allmächtigen Liebe führt, wie Sie in allem wahrhaftig auf das Heil ausnahmslos aller hinwirkt und es von je her tat, von den Ur-Anfängen der Schöpfung an bis zu ihrer herrlichen, vollumfänglichen Vollendung.

Und diese aus allem erlösende Liebe, die euch erfüllen wird durch die Heilige Ruach aus der Höhe: Sie wird euer Herz verwandeln aus der göttlichen Liebe hin zur göttlichen Liebe, wodurch der neue Bund mit euch aufgerichtet werden wird, der von allen Propheten verheißen worden ist, in eurer Herzensbeschneidung und spirituellen Wiedergeburt, dass ihr eingetaucht und durchtränkt und durchströmt und bewegt werden sollt von der Heiligen Ruach der göttlichen Liebe.

Über allen Erkenntnissen, die der Geist des Christus in euch freisetzen wird, wird Er euch aber auch himmlische, überirdische Gnadengaben schenken in einem Überschwang – weit über all euer Bitten und auch euer Verstehen hinaus, so dass ihr alle, gleich dem Messias, erfüllt werden werdet mit der ganzen Fülle Gottes und dann Seine Werke in Seiner Vollmacht wirkt!

So wird euch alles, was euch zum Heil dient und führt, durch den Heiligen Geist Gottes gebracht werden, welchen der Messias aus der Höhe über euch ausgießen wird. Er ist die große Verheißung Gottes, in der alle Verheißungen Gottes begründet sind. Darum sollte euer dringlichstes und vornehmlichstes Gebet das Erflehen eben dieses Geistes aus der Höhe sein, in dessen Ankunft sich alles erfüllen wird.

Deshalb solltet ihr alle vor allem anderen mit dem König David beten: »O Abba, lieber himmlischer Vater! Ich habe mich so unendlich schwer an Dir versündigt! Sei mir bitte gnädig nach Deiner unendlichen Gnade und tilge doch bitte all meine Vergehen nach der erhabenen, alles übersteigenden Unermesslichkeit Deiner Barmherzigkeit! Wasche mich rein durch Deine Heilige Ruach von aller meiner Schuld!

Erschaffe in mir, o Gott, ein reines Herz und erneuere mich durch Deinen Heiligen Geist! Verwirf mich nicht von Dir und nimm Deine Heilige Ruach niemals weg von Mir! Lass mich wieder in die Freude und Glückseligkeit ungetrübter Gotteskindschaft finden durch den Geist Deiner Liebe, der mich anfacht und willig macht, dass ich Deine Herrlichkeit rühmen kann in einer Weise, die alle ihrer Verirrung überführt und sie zu Deiner Liebe zurückfinden lässt!«

(L)

Und wenn ihr so immerfort um die Heilige Ruach bittet und fleht, dass Sie euch erfüllen und heiligen möge: seid gewiss, dass ihr Sie auch erlangen sollt, so wird´s euch werden! So haltet an in diesem Gebet und am Flehen um den Heiligen Geist immerfort fest – umso mehr, wenn ihr meint, Er würde euch verweigert, weil sich´s hinziehen mag, da ihr erst bereitet werden müsst für den Empfang dieser himmlischen Köstlichkeit und göttlichen Gabe, so dass ihr darauf mit Ausharren warten müsst.

Seht: Der Weg zum Gipfel der Erleuchtung und Salbung aus der Höhe gleicht einem beschwerlichen Aufstieg durch das Dickicht eines dunklen Dschungels: So wird euch zunächst vieles dunkel und unverständlich bleiben und verwirren und verstören, wenn ihr nach dem wahren Leben forscht in eurem Wort; und es wird euch viel Gram verursachen, weil ihr´s nicht recht einordnen könnt und begreift.

Wenn ihr aber anhaltet in Beharrlichkeit in Suchen und Flehen, wird euch – dessen seid euch gewiss! – einstmals ganz unvermittelt der Morgenstern aufgehen in eurem Herzen, dass euch mit einem Mal alles völlig klar und deutlich erstrahlt: Dann habt ihr ganz unversehens, wie durch ein Wunder Gottes und Gnadengeschenk, den Gipfel erreicht und bestaunt den wunderbaren, atemberaubenden Ausblick, der sich euch dann zu allen Seiten hin bietet über das ganze All!

Darum haltet an an diesem allerwichtigsten Gebet um den Heiligen Geist, der euch die Erleuchtung bringt, die alle Erlösung in euch freisetzen wird, und alle Kraft in der überschwänglichen Vielfalt Seiner Gnadengaben!

Betet darum, dass ihr immer mehr zunehmen möget im Geist, wie auch der Geist in euch, dass ihr reift und Gestalt gewinnt in Ihm, wie Er in euch; und seid euch gewiss: Wenn ihr so um die Heilige Ruach bittet, dass ihr Sie auch irgendwann erlangt, weil Sie euch schließlich vom Höchsten als Seine gewaltigste Verheißung gegeben worden ist, auch wenn es euch scheinen mag, als würde sich diese Verheißung für euch hinziehen.“

(M)

Und Jesus erzählte ihnen ein Gleichnis, dass ihnen verdeutlichen sollte, warum sie allezeit für die Verheißung des Vaters beten und darin nicht nachlassen sollten, indem Er zu ihnen sprach: „Ich will es euch an einer Geschichte verdeutlichen:

Da gab es einmal einen Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich auch vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die von ihrem Gemahlen, der verstorben war, ein außergewöhnlich großes Erbe hinterlassen bekommen hatte.

Der Verwalter jenes Verstorbenen, der über sein ganzes Vermögen gesetzt war, bestritt es allerdings, dass das Erbe ihr zustünde; denn er behauptete: »Sie ist ihrem Gatten untreu geworden und er war schon nahe daran, ihr einen Scheidebrief auszustellen und sie zu entlassen. Nur war er zu weichherzig, dass er´s nicht schaffte.

Doch ist sie deshalb nun, da er verstorben ist, ehe er ihr noch den Scheidebrief ausstellen konnte, keineswegs würdig, sein Erbe anzutreten, sondern vielmehr ich: denn ich war ihm wie ein Sohn und er hat mich, mir in allem blind vertrauend, über alle seine Güter gesetzt!«

Und jener Verwalter, der die Witwe verleumdet hatte, konnte viele falsche Zeugen aufbieten, die sie verleumdeten; denn er hatte noch Macht über das ganze Erbe des verstorbenen Mannes, da noch nicht geklärt war, ob die Witwe dieses Nachlasses würdig wäre.

Auch hatte sie ihrem Gatten wohl tatsächlich nicht immer so die Treue gehalten, wie sich´s für eine tadellose Ehefrau gebührt hätte; doch hatte ihr Gemahl ihr auf seinem Sterbebett alles verziehen, da er in seiner Liebe erkannt hatte, dass sie ihn bei all ihren Schwächen und Verfehlungen im Herzen doch ebenso liebte.

So konnte sie ein Schriftstück vorweisen, in welchem ihr Mann ihr mit eigener Hand noch auf dem Sterbebett bestätigt hatte: »Meine liebe Frau soll mein Erbe antreten. Mein Verwalter, der sie unentwegt bei mir völlig unverhältnismäßig schlecht gemacht und immerfort angeklagt hat, um mein Herz von ihr weg zu ihm zu kehren: der soll entlassen werden!« Und die Witwe berief sich immer wieder auf dieses eine Wort, in welcher ihr Gemahl ihr das Erbe von allem zugesichert hatte.

Ihr Widersacher aber behauptete, sie hätte ihren Mann noch auf dem Sterbebett betört und umgestimmt, als er schon nicht mehr richtig zurechnungsfähig war. Nun wusste der Richter nicht, wem er Glauben schenken sollte; denn auch die Witwe ließ Zeugen vorsprechen, welche aber alle mit ihr vertraut und befreundet waren, wie auch, nach ihren Angaben, mit ihrem Mann; und so stand Wort gegen Wort.

Der Richter aber war geneigt, dem Mann Glauben zu schenken, da er zeitlebens der Verwalter des Verstorbenen war; überdies war jener schließlich ein Mann, was seine Schilderungen dem Richter vertrauenswürdiger erscheinen ließ, als die einer Frau. Und ebenso waren die Zeugen der Braut hauptsächlich Frauen.

Die Witwe aber gab nicht nach und bedrängte den Richter permanent, indem sie ihm überall hin durch die Straßen und Gassen folgte mit dem Testament ihres Gemahls in ihrer Hand und laut hinter ihm her schrie: »Hier steht es schwarz auf weiß, was mir von meinem Mann versprochen worden ist! Richter der Stadt! Richte gerecht! Es steht Aussage gegen Aussage! Dies Schriftstück aber belegt meinen Anspruch: Denn mein Mann hat es auf seinem Sterbebett geschrieben mit eigener Hand!« Und die Witwe blieb penetrant, und rief dem Richter Tag und Nacht nach: »Schaffe mir endlich Recht gegenüber meinen Verleumder und Widersacher!«

Nun, wie schon gesagt: Der Richter wollte aber lange nicht. Nachdem ihn die Witwe aber anhaltend so penetrant belästigte und einfach nicht nachließ, dachte er irgendwann bei sich selbst: »Wenn ich mich auch weder vor Gott fürchte, noch vor irgendeinem Menschen scheue, so will ich doch dieser impertinenten Witwe Recht schaffen, weil sie mir einfach keine Ruhe mehr lassen will und mir so viel Mühe macht, damit sie nicht zuletzt noch kommt, vor mir in aller Öffentlichkeit ausspuckt, wie vor einem ungerechten Richter, und mir ins Gesicht schlägt!«“

Da mussten alle mit Jesus lachen. Jesus fuhr fort: „So gab jener Richter schließlich am Ende jener Witwe doch noch nach und ihr Recht, obwohl er in seinen Vorurteilen gegen sie, da sie nur eine Frau war, doch ausgesprochen ungerecht war!

Wenn nun schon jener ungerechte Richter kleinbei gegeben hat wegen der Penetranz und Impertinenz dieser Witwe, die von ihren Ansprüchen einfach nicht lassen wollte, denn es war ihr alles von ihrem Gemahlen versprochen worden und fest zugesagt: Sollte der Abba im Himmel, der euch doch liebt und euch selbst alles versprochen hat in Seinem Testament, euch da nicht noch viel mehr Recht schaffen – als Seinen schon von Ewigkeiten her Auserwählten, die Tag und Nacht zu Ihm rufen, und sollte Er´s bei euch lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird euch Recht schaffen in Kürze!

Aber erkennt auch, dass euer Schreien und Flehen und permanentes impertinentes Bitten notwendig ist gegen euren Widersacher, der euch verleumden und in Verruf bringen und euch euer Erbe streitig machen will und es für sich beansprucht vor dem Rat aller hohen Wächter und himmlischen Herrlichkeiten; denn noch ist ihm alles übergeben um eurer Verirrungen willen, bis denn die Siegel des Testaments eures Bräutigams aufgebrochen worden sind und die Schriftrolle geöffnet wird, wo euch alles zugesichert worden ist, mit Seiner eigenen Hand geschrieben – und zwar sogar mit Seinem Blut!

Darum erbittet, was euch von je her versprochen worden und fest zugesichert worden ist gegen alle Anschuldigungen eures Widersachers, der euch beständig vor dem höchsten Richter verleumdet und verklagt! Und lasst nicht nach, bis ihr denn euer geistliches Erbe erhalten habt!

(N)

Und wenn ihr dann überdies vielleicht auch noch fasten und gleichsam in den Hungerstreik treten werdet, um eurem Bitten Gewicht und eurem Flehen Nachdruck zu verleihen, dass es im Ratschluss der Wächter allen ersichtlich wird, wie ernst es euch mit dem ist, was ihr erbittet und erfleht, dass ihr auf den Genuss von irdischer Speise verzichtet, um die Köstlichkeit der himmlischen Speise schmecken zu können: Wer sollte da noch gegen euch auftreten können, dass es euch verweigert werden könnte?

Für euer Fasten aber gilt das Gleiche wie für euer Beten: Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinschauen wie die Heuchler;“ – Jesus äffte, die Hände an den gekrümmten Bauch haltend, zur Belustigung aller ihre leidende Mine nach – „denn sie blicken überall auffallend leidend und bedrückt vor sich hin, damit es auch ja jeder bemerkt, dass sie fasten, um vor den Leuten großzutun, wie fromm sie doch wären, weil sie fasten!

Wahrlich, Ich sage euch: Sie haben damit in der Bewunderung von Menschen, die allein sie gesucht haben, ihren Lohn schon gehabt! Und damit ist der wahre Lohn, der aus den Himmeln kommt, für sie zurecht dahin! Sie werden nichts darüber hinaus erhalten, wie viel sie auch immer fasten!

Darum: Wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit wahrhaft keiner bemerkt, dass du fastest, als allein der, für den sich zu fasten lohnt: nämlich dein Abba in den Himmeln, der dir gleichfalls überall in allem beständig im Verborgenen nah ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir´s gar bald vergelten und dich finden lassen, was du suchst und wonach dir verlangt!

Auch sollt ihr nichts auf die Satzungen derer geben, die euch vorschreiben wollen, wann ihr zu fasten hättet. Wie sollte denn da euer Fasten verborgen bleiben?

Verzichtet vielmehr dann auf alles Irdische, dass ihr euch enthaltet von allem, wenn ihr wahrhaft nach dem Überirdischen, Spirituellen verlangt und wenn euer Herz euch bekundet, dass es an der Zeit ist, sich nach noch mehr an Höherem, Himmlischen auszustrecken und zu verzehren – wie auch schon Salomo in seiner Weisheit gelehrt hat: »Es gibt Zeiten der Freude: dann gilt es, sich zu freuen; und es gibt Zeiten des Feierns: dann gilt es, zu feiern; und es gibt ebenso Zeiten der Trauer, dann gilt es, zu trauen; und es gibt Zeiten wehmütigen Verlangens: dann gilt es, in Wehmut zu verlangen und sich nach dem zu verzehren, was noch fehlt!«

Aber wenn ihr mit solcher Inbrunst Verlangen habt, dass euch selbst irdische Genüsse keine Freude mehr bereiten und über das hinwegtrösten können, woran es euch mangelt und was euch in Wahrheit im tiefsten eures Herzens und eurer Seele fehlt: Fürwahr: Alles, wonach ihr euch alsdann verzehren werdet, das wird euch werden!

(O)

Denkt aber auch an die Worte des Propheten Jesaja, was ein rechtes Fasten ist vor Gott: nämlich eure Enthaltung von allem, was böse und übel ist: Lügt und betrügt nicht und tut niemanden etwas an, was verabscheuungswürdig ist, sondern erbarmt euch vielmehr über alle und helft allen auf, wo immer ihr könnt.

Tut es nicht vor den Menschen, dass ihr gesehen und für eure Zuwendungen gelobt werdet; sondern tut es im Verborgenen, allein für den allgütigen Abba, dessen Liebe und Barmherzigkeit zu wahrhaft allen euch dazu anreizt. Denn alles, sei es nun gut oder böse, wird noch ans Licht kommen, den einen zum Segen, den anderen aber zum Fluch.

Darum hört, was Ich euch sage: Ihr werdet niemals in das Himmelreich hinein finden, wenn ihr euch nicht löst von der gottlosen Welt und ihrer bösen Art. Und ihr werdet niemals in die große Sabbat-Freude eingehen und Ruhe und Frieden für eure Seelen finden im Liebes-Antlitz eures himmlischen Abbas, solange ihr nicht davon ablasst, in rastlosem Eifer nur den trügerischen Schätzen und Reichtümern dieser Welt nachzujagen!“

(P)

Und der Rabbi setzte nochmals an mit einem anderen Gleichnis: „Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm – ja: um Mitternacht – und spräche zu ihm: »Lieber Freund, leih mir doch bitte drei Laib Brote; denn ich habe hohen Besuch bekommen, der aus weiter Ferne zu mir angereist ist, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, da er, obwohl er sich angekündigt hatte, nun aber doch schon jetzt, viel eher, als erwartet, so gänzlich überraschend gekommen ist«, und der drinnen würde antworten und hinaus flüstern: »Pscht! Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann jetzt unmöglich aufstehen und dir noch etwas geben!« …

Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil es sein Freund ist, dann wird er doch, wenn jener Freund einfach nicht nachlässt mit seinem Flehen und Bitten, irgendwann schon allein wegen seines unverschämten, impertinenten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

Sollte euch da nicht noch vielmehr euer himmlischer Vater geben, wessen ihr bedürft, um euch auf die Ankunft eures hohen Besuches vorzubereiten, der doch von Ihm selbst zu euch kommt, da Er euch mehr Freund und Gefährte ist, als es der beste Freund auf Erden je sein und werden könnte?!

Wenn ihr also um die rechte Bereitung eurer Herzen fleht, um den Christus Gottes empfangen und aufnehmen zu können mit allen Seinen geistlichen Gnadengaben, so seid euch gewiss: Es wird euch wahrhaftig noch gewährt werden! Darum glaubt Meiner festen Zusicherung, die Ich euch zuspreche:

Bittet, so wird euch gegeben!
Sucht, so werdet ihr finden!
Klopft an, so wird euch aufgetan!

Denn wer da bittet, der empfängt!
Und wer da sucht, der findet!
Und wer da anklopft, dem wird aufgetan!

Denn Ich werde niemanden, wer immer es sei und was immer er getan haben mag, von Mir stoßen, der an Meiner Tür anklopft! Und was immer ihr erbitten werdet in Meinem Namen und im Geist Meiner Gesinnung, das werde Ich euch tun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohn!“

(Q)

Und Jesus sprach abschließend zu ihnen: „Wo ist unter euch ein Vater, der seinem kleinen Buben, wenn der ihn um ein Brot bäte, an dessen statt einen Stein geben würde, so dass der arme, unbedarfte Junge sich die Zähne daran ausbeißen würde, oder der, wenn jener kleine Junge ihn um ein Tauben-Ei bäte, ihm dafür ein Ei anvertrauen würde, aus dem alsbald eine feurige Schlange und Giftnatter schlüpft, oder der ihm, wenn er um einen nahrhaften Fisch bäte, stattdessen einen todbringenden Skorpion in die Hände drücken würde?

Wenn nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern doch nur gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der über alle Maßen erbarmungsvolle himmlische Abba all denen wahrhaftig den Heiligen Geist geben, die Ihn darum bitten!“

(R)

Dies war es, was Jesus vom Boot aus die Menschen über das rechte Beten gelehrt hatte, in der Bucht bei den sieben Quellen, nahe bei Kapernaum, die einem natürlichen Amphitheater gleicht und eine ausgesprochen gute Akustik hat, wenn man in der Mitte der Bucht von einem Boot aus zu den Zuhörern auf den Anhöhen spricht, welche die Wasserzunge im Bai umgeben.

Und der Meister legte es ihnen in vielfältigen eingängigen Gleichnissen dar, damit sie´s verstehen konnten; und ohne Metaphern und Allegorien zur Veranschaulichung sprach Er nicht zu ihnen. Darum wird jene Bucht bei Tabgha auch »Bucht der Parabeln« genannt bis auf den heutigen Tag.

Und während Jesus das ganze Volk so belehrt hatte, war das Sternenfirmament hinter dem verblassenden rot-violetten Abendhimmel aufgegangen. Als der Rabbi aber Seine Verkündigung beendet hatte, fuhr Er mit Seinen Jüngern noch ein gutes Stück weiter zur Jordan-Mündung hinauf, um mit ihnen ungestört zu sein. Und sie entzündeten ein Lagerfeuer am Strand und setzten sich darum.

Da befragten die Schüler ihren Meister über Sein letztes Gleichnis, dass der himmlische Vater doch keinem Seiner Kinder jemals eine Schlange oder einen Skorpion geben würde, das ihn um ein Tauben-Ei oder einen Fisch bitten würde.

Denn sie verstanden zwar wohl die Metapher, dass die Taube ein Sinnbild für den Heiligen Geist war, da sie wussten, dass die göttliche Ruach nach dem Zeugnis des Täufers Johannes in leibhaftiger spiritueller Gestalt einer strahlend weißen Taube auf Christus herabgekommen war, um für immer in Ihn einzugehen, wie auch später, in der Zeit der schweren Christenverfolgungen, der Fisch ein Symbol und Geheimzeichen für Jesus Christus, den Sohn Gottes, wurde, da die Buchstaben des griechischen Wortes »ICHTYS« für »Fisch« die Initialen des Christus-Bekenntnisses bilden, nämlich: »Iesòus Christos Theóu Yiòs« , was da heißt: »Jesus Christus: Gottes Sohn«; wie sie auch wohl verstanden hatten, dass Schlangen und Skorpione ein Bild für teuflische Dämonen waren. Doch begriffen sie den Sinn von Jesu Bildrede nicht.

Darum fragte den Rabbi Sein Cousin Johannes: „Meister, warum hast Du so drastisch hervorgehoben, dass niemand, der um den Heiligen Geist bittet, einen Dämon oder Teufel erhalten wird? Wer käme denn je auf den Gedanken, dass die Heilige Ruach, die der himmlische Vater aus der Höhe auf uns ausgießen will, etwas Widergöttliches und Dämonisches sein könnte?“

(S)

Jesus aber eröffnete ihnen: „Weil es genau so unglaublich wundersam kommen wird, wie es euch verheißen worden ist – wie etwa in dem Versprechen: »So spricht der HERR, der es auch tun wird, Gott Adonaj, der es hervorbringen wird und Sein Versprechen erfüllt, »HERR« ist Sein Name: „Rufe Mich an in deinem Mangel und in deiner Not, so will Ich dir antworten! Und Ich will und werde dir Großartiges mitteilen, Unfassliches, was du noch nie gehört hast und was du nicht kennst!“«

Denn glaubt es Mir: Unaussprechliches und Wunderbares gedenkt der Vater euch in Seiner unendlichen Güte zu geben: Was noch kein Auge gesehen und noch kein Ohr gehört hat und was noch in keines Menschen Sinn gekommen ist!

Es wird sein, wie es jeden Sabbat in der Synagoge geschieht, wenn die Heilige Schrift – ehrfürchtig in ein Tuch gehüllt – herausgenommen wird aus ihrem Schrein und die Decke aufgeschlagen wird, und wie bei einem Testament, dessen Siegel aufgebrochen werden und alsdann die Schriftrolle ausgebreitet wird, um das bis dahin verhüllte und versiegelte Zeugnis sichtbar hervortreten zu lassen. So wird es auch bei euch sein, Sabbat auf Sabbat, wenn ihr in Meine Ruhe eingeht und nach Meiner Heiligen Ruach verlangt, die sich in einem nie versiegenden Strom aus den Himmeln in euch ergießen wird:

Denn wenn die Siegel dermaleinst aufgebrochen sind und ihr in Meinem Angesicht das Liebes-Antlitz Gottes, des Vaters, der sich an euch alle vergibt, erblickt, wird euch über den Heiligen Schriften, die ihr empfangen habt und in denen ihr das wahre Leben sucht, inwendig in euren Herzen der Morgenstern aufgehen, dass Ich euch aus jedem Jota im Gesetz und in den Propheten entgegen-strahle und ihr überall nichts anderes mehr findet und erkennt als Mich: Jesus, euren Christus, allein.

Und wenn dies dermaleinst geschieht, dann ist dies keineswegs schon die Vollendung und bereits das Ende, sondern erst der Anfangsgrund von allem und der Auftakt zu unaussprechlichen Herrlichkeiten an neuen Entdeckungen und Erkenntnissen, von denen ihr noch nicht einmal den blassesten Schimmer einer Ahnung habt.

Denn noch gar vieles habe Ich euch zu enthüllen und zu offenbaren; aber Ich kann´s jetzt noch nicht, denn es würde euch hoffnungslos überfordern und ihr könntet es weder begreifen noch fassen!

Wenn aber die Heilige Ruach kommt, die Ich euch aus der Höhe senden werde: Die wird euch in die tiefsten Tiefen Meiner Herrlichkeit und Majestät hinein blicken lassen und alle Schätze der Erkenntnis enthüllen, die in Meinem Christus-Namen verborgen sind, so dass ihr immer tiefer in die großen Mysterien und Geheimnisse eindringen werdet, die in Meinem Zeugnis wie gleichsam noch versiegelt verborgen sind, und ihr alles immer weiter und klarer und deutlicher erblicken und erkennen könnt von Meinem universalen Wirken zum Heil aller Meiner Geschöpfe und Kinder hin.

(T)

Wie ihr aber immer tiefer in die Herrlichkeiten der Herrlichkeiten Meiner Herrlichkeit vordringen werdet und sich euch all Meine Herrlichkeiten in strahlendem Lichtglanz mehr und mehr auftun, so werdet auch ihr selbst zunehmend erstrahlen im Widerschein Meiner Herrlichkeit, die sich in euren von überschwänglicher Freude strahlenden Augen und Angesichtern widerspiegeln wird, und ihr werdet darüber fürwahr selbst immer wieder umgreifend verwandelt werden von einer Herrlichkeit zur anderen: schon hier auf Erden, noch weit intensiver aber auch weiterhin in den jenseitigen Welten, wo ihr entrückt und gehoben werdet von einer Himmels-Sphäre zur nächsten, wo euch das Licht des einen Himmels erscheinen wird wie Finsternis über dem noch heller und reiner erstrahlenden Lichtglanz des nächsten Himmels!

Aber diese beständige Wandlung wird schon auf Erden beginnen und bis in die Ewigkeiten niemals an ein Ende kommen: Denn bei allen Herrlichkeiten, die sich euch ergründen werden, bleibe Ich euch in Meiner unendlichen Grenzenlosigkeit doch auf ewig unergründlich, wie unendlich viel ihr auch über Unendlichkeiten von Unendlichkeiten von Mir ergründen mögt! Der Anfang wie das Ende aber von allem ist nichts als Liebe!

(U)

Wenn es aber anhebt, dass ihr anfangt, zu empfangen Geist und Leben aus Meinem Geist und Meinen Leben, dann werden euch in zunehmenden Maße auch überirdische, himmlische Charismen und Gnadengaben zuteil werden, solche unvorstellbaren Ungeheuerlichkeiten, dass es jeden, der noch nicht wahrhaft etwas von Meinem Geist und Leben erspürt hat, zutiefst befremden und auch entsetzen und erschrecken muss, weil es der irdische Mensch, der nichts vom Überirdischen versteht, nicht einordnen und begreifen kann.

Und wie sie nicht verstehen, was Ich ihnen jetzt bereits enthülle vom wahren Wesen und Wirken der Wahrhaftigkeit, so werden sie euch noch weniger verstehen, wenn ihr ihnen enthüllen werdet, was euch Meine Ruach darüber hinaus noch enthüllen wird, die euch anreizt und lockt und drängt, immer tiefer zu forschen und einzudringen in die Tiefen der Gottheit.

Wie sie aber Mir schon nachsagen, Ich wäre ein diabolischer Verführer und Verdreher des Wortes Gottes, wo Ich doch selbst das Wort Gottes bin, so werden sie euch dies noch viel mehr nachsagen. Und wie sie Mir unterstellen, Ich wäre vom Satan besessen und Dämonen und böse Geister hätten sich Meiner bemächtigt, so werden sie euch dies ebenso nachsagen, wenn sich Meine Heilige Ruach erst eurer bemächtigen wird. Dann werden sie euch ebenso unterstellen, durch euch würden Teufel und Dämonen wirken und sprechen, wie sie´s bereits Mir nachgesagt haben. Haben sie den Haus-Herrn Beelzebub und Belial genannt, so werden sie erst recht Sein Haus-Gesinde und alle Seine Kinder so benennen!

Darum habe Ich´s so nachdrücklich beteuert: Der Abba im Himmel wird euch keiner Schlange und auch keinem Skorpion ausliefern, wenn ihr um ein Tauben-Ei oder um einen Fisch bittet; und wenn der Heilige Geist über euch kommt, welchen ihr erfleht, dann erhaltet ihr die Verheißung des Vaters, wie befremdlich es vielen auch scheinen mag, was dann mit euch geschieht.

Ihr aber lasst euch dann nicht von denen verunsichern, die alles in Zweifel ziehen, was ihr von oben aus der himmlischen Höhe empfangen dürft, und die behaupten, dass könne nur von unten aus der teuflischen Tiefe sein.

Lasst euch nicht verängstigen von denen, die in euch Argwohn, Misstrauen und Angst säen wollen, dass ihr euch am Ende nicht getraut, das zu erbitten und es alsdann auch im Glauben zu ergreifen, was euch in Aussicht gestellt worden ist – im Vertrauen, dass ihr hierin auch tatsächlich den Geist von oben empfangt, da euch eben dieser doch verheißen und versprochen worden ist.

(V)

Ich will euch ein Beispiel geben: Wenn Ich dermaleinst den Geist auf euch ausgießen werde aus der Höhe, wird es bei euch regelrecht zu einer `Initial-Zündung´ kommen, dass ihr über eurer Versammlung züngelnde Blitze zucken sehen werdet, die sich wie Feuerzungen auf einen jeden von euch setzen werden, wenn die Heilige Ruach über euch kommen wird, so dass ihr entbrennen werdet in Meiner unaussprechlichen Liebe, worüber ihr derart in Verzückung geraten werdet, dass euch eure Zungen nicht mehr gehorchen werden über dem Überschwang an Freude, der euch dann erfassen wird.

Dann werden sich eure Zungen lösen, dass ihr den Lebendigen in Hymnen huldigen und lobpreisen werdet in neuen Sprachen, die ihr nicht gelernt habt und selbst nicht versteht. Denn dann wird euer göttlicher Funke wiederbelebt und euer Geist wieder in das unendliche Meer des göttlichen Geistes eingetaucht werden, aus dem er in den Ur-Anfängen geschöpft und entnommen worden ist. Und eure Geister werden sich wieder mit den Geistern vereinigen, die euch seit Urzeiten als eure Wächter und Schutz-Engel und -Patrone durch all eure Wiedergeburten hindurch geleitet haben, die höheren himmlischen Geister aus Meinem siebenfältigen Geist, mit dem sie alle zu Einem verbunden sind. Und so gelangen auch all eure Geister wieder in die große Heilige Verbindung aller Geister in Meinem Geist, so dass ihr dann aus dem Geist im Geist zum Geist beten könnt.

Und wenn ihr dies dann tut, wird Mein Geist der unendlichen, universalen Liebe, der aus dem Herzen der Gottheit fließt und sich in eure Herzen ergießt, euch aus diesen wieder herausquellen, um durch eure Anbetung wieder hinaufgetragen zu werden in die Höhe, aus welcher Er heraus sich in eure Herzen ergießt.

Und so werdet ihr durchströmt und angefüllt werden mit dem Geist der Liebe und das spirituelle Leben wird durch euch hindurch pulsieren, wie das Blut, das vom schlagenden Herzen her auf seinem Weg zum Herzen zurück pulsierend alle Glieder des Leibes durchströmt und mit Nahrung versorgt, wie es auch alles reinigt.

Und so werdet ihr spirituell aufgebaut und gestärkt und genährt und gereinigt und geläutert und geheiligt werden an eurem inwendigen geistlichen ureigentlichsten Menschen durch das, was ihr aus dem Geist in euren Herzen empfangt und aus euren Herzen durch euren Geist hin zum Geist wieder zurückgebt in Lobpreis und Anbetung und in Singen und Jubilieren eures Herzens mit unaussprechlichem Seufzen in gänzlich neuen Zungen.

Ihr selbst aber werdet nicht verstehen, was ihr da betet, wie auch nicht die anderen, die es hören. Denn es ist kein Gebet des Verstandes, sondern des Geistes und des Herzens, dass aber spürbar zu Herzen geht, wie es auch aus dem Herzen kommt, so dass es euren inwendigen geistlichen Menschen vernehmbar aufbaut und stärkt und erfrischt.

Denn wie Ich euch schon gesagt habe, wisst ihr im Grunde nicht, was ihr erbitten sollt, wessen ihr in Wahrheit bedürft, und wie ihr recht beten sollt, wie sich´s zum All-Heiligen zu sprechen gebührt.

Der Geit aber, der das Sehnen der tiefsten Urgründe aller Herzen erforscht und ergründet, wird alles aufgreifen und aufnehmen, wonach euer Herz, das in der Liebe wachsen und aufgehen will, im Ureigentlichsten verlangt, und wird euch aushelfen mit unaussprechlichem Seufzen, dass ihr genau das erbitten werdet, wonach euch in euren tiefsten Tiefen im Ureigentlichsten verlangt; und so wird es euch zuteil werden, weil der Geist selbst in der Gesinnung des Geistes, der euer aller Bestes, euer Heil und geistliches Wachstum will, in Einheit mit eurem Geist zum Geist aller Geister euer tiefstes Bitten und Erflehen vollmächtig hinauftragen wird, so dass ihr genau das erhalten werdet, wessen ihr bedürft.

Darum gibt es kein heilswirksameres Gebet als das in neuen Sprachen und Zungen. Dies können Sprachen anderer Zeiten und längst vergangener Kulturen sein, die ihr in früheren Existenzen gesprochen habt, aber auch himmlische Sprachen der Engel, wenn euer Wächter und Schutzpatron und Geist in Einheit mit den Tiefen eures Geistes durch euer Herz betet und spricht; es kann aber auch die Sprache eines anderen Volkes und Geschlechtes sein, die ihr weder in eurem gegenwärtigen, noch in einem vorausgehenden Leben erlernt habt, wenn der Geist euch veranlasst, die Werke Gottes den Hörern aus anderen Nationen vollmächtig und überzeugend in ihrer Muttersprache zu verkünden, oder aber selbst sogar auch den Gattungen des Tierreichs – wahrlich aller Kreatur – die göttlichen Heilsabsichten mit ihnen in einer ihnen verständlichen Sprache mitzuteilen.

(W)

Da solches Beten wie Künden im Geist aber etwas völlig Übernatürliches ist, das mit dem Verstand nicht mehr zu erfassen und von der Vernunft nicht mehr zu ergründen ist und diese Gabe meist im Zustand der Verzückung im Geist, die euch, wenn ihr´s denn zulasst, übermannt, erstmals freigesetzt wird, wird es jedem gewöhnlichen Menschen, der noch nie etwas vom Geist vernommen hat und der darum dies, was ihr da tut, nicht im Mindesten nachvollziehen kann, verrückt erscheinen, wie ihr ja tatsächlich im Geiste verrückt und versetzt worden seid in das Reich der himmlischen Chöre, welchem ihr im Geiste dann angehört.

Darum werden solche geistlosen Menschen meinen, ihr hättet den Verstand verloren und euch in Euphorie oder in Trance hineingesteigert und wärt übergeschnappt, von Wein berauscht oder gänzlich von Sinnen.

Es werden sich aber auch solche gegen euch erheben, die sich aus sich selbst heraus für fromm und gerecht vor Gott und den Menschen wähnen und darum meinen, Meines Geistes nicht zu bedürfen, weil sie weder sich selbst, noch Mich, noch Meinen Geist erkannt haben, so dass sie ihren eigenen Mangel nicht erkennen und auch kein Verlangen nach Mir und Meinem Geist verspüren, sondern sich lieber weiterhin selbst bestimmen und sich nicht von Mir und Meinem Geist leiten lassen wollen hin zu ihrem wahren Heil.

Sie wollen ihre Selbstkontrolle nicht verlieren und aufgeben, um sich Mir und Meinem Geist zu ergeben, sondern wollen weiterhin ihr eigener Herr und Gott über ihr Leben und Geschick bleiben, so dass sie sich Mir als dem wahren Herrn und Gott über alles, der allein alles ins Heil führen kann, aus Unwissen und Unverstand verweigern.

Damit sind sie aber in Wahrheit nicht frei und ungebunden, wie sie wähnen, sondern in Wirklichkeit noch von dem besetzt und beherrscht, der sich in den Ur-Anfängen als der Erz-Widersacher in selbstherrlichen Aufbegehren gegen die Leitung der göttlichen Liebe aufgelehnt hat:

Von diesem sind sie dann besetzt und besessen und beherrscht, und werden von ihm durch seinen Betrug in Lüge und Verblendung gehalten, so dass sie nicht mehr erkennen können, was ihnen wahrhaftig zum Heil dient.

Auf diese Weise verleitet dieses erste aus der göttlichen Liebe gefallene Wesen von je her alle göttlichen Kinder zum Abfall, wodurch sie ihre gottselige Gotteskindschaft und jede Freiheit im Geist verlieren. Und er hält sie in seiner unseligen Bindung, indem er Zweifel und Misstrauen, Argwohn und Angst in ihnen schürt gegen alles, was für sie heilsam wäre, und sie durch trügerische Versprechen von Freiheit und Ungebundenheit in Wahrheit an sich selbst bindet und versklavt und unter unseligste Zwänge aller Art bringt, die allesamt ins Verderben führen, noch weiter weg vom wahren Heil im Geist, welcher der wahre Ursprung und die letzte erfüllende Vollendung aller Geister ist.

Und um die Geister, welcher jener Ungeist sich unterjocht hat, in seiner Bindung vom wahren Geist aller Geister fernzuhalten, schürt er Zweifel und Misstrauen, Argwohn und Angst gegen alles, was aus der Heiligen Ruach der höchsten Gottheit kommt, und gegenüber allen heilswirksamen Zuwendungen, welcher der Vater durch Seinen Sohn, den Gesalbten, durch die Taufe in Seiner Heiligen Ruach all Seinen Kindern zukommen lassen will, weil diese nicht nur euch selbst seinem Griff entreißen und jedem weiteren Zugriff seinerseits entziehen, sondern euch überdies mit spiritueller Vollmacht ausstatten, auch andere Herzen und Seelen seinem Griff zu entreißen – so wie ihr es auch an Mir, dem Gesalbten Gottes, seht, der euch mit der selben Salbung und Kraft aus der Höhe salben will.

Und um das zu verhindern und zu vereiteln, schürt der Satan Zweifel und Misstrauen, Argwohn und Angst gegen alles, was aus dem Geist kommt und darum freilich himmlisch und übernatürlich und mit dem Verstand nicht mehr zu begreifen ist, so dass ihr auch selbst zunächst noch nicht beurteilen könnt, ob eine Kraft von oben oder von unten ist, solange ihr nicht spirituell erleuchtet worden seid.

(X)

Woran aber könnt ihr dann die Geister unterscheiden, ob sie von oben oder von unten sind, da es doch übernatürliche Kraftwirkungen sind, die sich der Beurteilung durch den Verstand entziehen?

Ich will es euch sagen: Es gibt nämlich zwischen der Heiligen Ruach und Ihren guten Geistern und Engeln auf der einen Seite und dem Satan und seinen Teufeln, bösen Geistern, Dämonen und den ihm zugefallenen Engeln auf der anderen Seite einen markanten, eminenten Unterschied.

Die Heilige Ruach gleicht einer Taube: Sie verharrt im Anflug und prüft, ob man ihr gewährt, dass Sie sich niederlässt. Sie kommt niemals ungebeten und ungefragt und drängt sich niemanden mit Gewalt auf, sondern fragt immer: »Willst du das? Willst du dich von Mir beseelen und leiten lassen hin zu deinem Heil?«

Denn gewiss, freilich: Der Heilige Geist will euch führen und leiten und wieder die Herrschaft übernehmen in euerem Leben zu eurem Besten und Heil; aber Er wird dies immer nur dann und insoweit tun, wie ihr es zulasst und es Ihm gestattet und erlaubt, soweit, wie ihr Ihm nachgeht und nachgebt und folgt und gehorcht. Denn die Heilige Ruach will euch doch schließlich in die wahrhaftige Freiheit in der Liebe führen und lässt euch darum auch immer in allem die Freiheit.

Darum sind die heiligen Geister der Propheten ihren Trägern als dienstbare Gehilfen auch untertan. Wer darum aus dem Heiligen Geist in neuen Zungen redet, hat deshalb immer die Freiheit, ob er dies tun oder unterlassen will. Wer diese Gabe einmal erlangt hat, kann sie jederzeit einsetzen, in Sprachen beten und singen und jubilieren in seinem Herzen oder auch mit seinem Mund, bei allem was er tut, da sich der Verstand dabei jedweder anderen Beschäftigung zuwenden und widmen kann.

Anders ist es bei einem bösen Geist und Dämon des Satans: Er gleicht nicht einer sanften Taube, sondern einem gewaltsamen Raub- und Greifvogel.

Er fasst, wen immer er zu fassen bekommt, durch Hinterlist und Tücke aus dem Hinterhalt und führt alsdann in unselige Zwänge und knechtet und versklavt darin. Er führt nicht in die Freiheit, sondern in die Gebundenheit.

Entsprechend verliert eine Person, die statt dem Heiligen Geist einem Dämon dient, in dem Augenblick, wo sie sich ihrem Geist ergibt, jede Freiheit und Kontrolle. Wenn sich also ein Dämon seines Trägers bemächtigt, verliert dieser jedwede Selbstbestimmung – ähnlich, wie es bei dem gefallenen König Saul war, der sich dessen nicht erwehren konnte, wenn ihn durch den bösen Geist, der ihn beherrschte, Panikattacken und Höllen- und Verdammnisängste befielen, was für ihn selbst schon die Hölle war.

Ebenso ist es bei Geisterbeschwörern und okkulten Medien: Wenn ihr Geist, dem sie dienen, über sie kommt, bemächtigt er sich ihrer vollständig, so dass sie jede Kontrolle über sich selbst verlieren. Sie haben dann nicht mehr die Freiheit, selbst zu entscheiden, wann und wie intensiv und wie lange sie in Verzückung sein und bleiben wollen.

Sie mögen dann auch tatsächlich wahrsagen, wie die Propheten weissagen, und auch in anderen Zungen reden, wie die, die in der Heiligen Ruach beten, doch verlieren sie in diesem Zustand jedwede Selbstbestimmung und Kontrolle, was so weit gehen kann, dass ihr eigenes Bewusstsein im Zustand der Ergriffenheit von ihrem Geist und Dämon gänzlich ausgeschaltet ist. Solches aber geschieht niemals unter dem Geist Gottes, der immer nur demütig dient, niemals unterdrückt, gänzlich ausschaltet und unterjocht und versklavt.

(Y)

So gibt es oberflächlich betrachtet für den unkundigen Menschen zwischen Geisterbeschwörern und Dienern des Heiligen Geistes zwar gewisse Ähnlichkeiten in den übersinnlichen Kraftentfaltungen, für den kundigen Menschen aber, der durch den Geist Gottes erleuchtet ist, inwendig doch einen ganz bedeutsamen, eminenten Unterschied.

Und es ist wichtig und bedeutsam, diesen zu kennen, um die Geister unterscheiden zu können: Denn nicht nur der Ungeist des Satans, sondern ebenso auch der Geist Gottes wirkt von je her in aller Welt – unter allen Sprachen und Völkern, in allen Kulturen und Religionen.

Denkt beispielsweise an Bileam, der schon über Mich geweissagt hat, obwohl er kein Prophet Israels war, sondern ein Wahrsage-Priester aus dem babylonsichen Zweistromland. So gibt es nur diesen einen überall gleichen markanten Unterschied: nämlich, ob im Zustand der Geist-Erfüllung die Freiheit gewahrt bleibt oder verloren geht.

(Z)

Da aber die Heilige Ruach im Gegensatz zu Dämonen immer die eigene Freiheit und Selbstkontrolle belässt, zugleich aber freilich auch übernatürlich und mit dem Verstand nicht zu ergründen ist, so dass Sie sich jedem Verstehen entzieht, bedarf es für ihre Bergung und Entfachung, die einen freien, selbstgewählten Willensakt voraussetzt, unerlässlich dieses Einen: nämlich des Wagnisses des Glaubens und blinden Vertrauens, dass man, wenn man vom Vater den Heiligen Geist erbittet, diesen dann auch erhält und sich nicht etwa einen bösen Geist und teuflischen Dämon einhandelt und aussetzt.

Wenn du also den Heiligen Geist erflehst und alsdann irgendwann vom Haupthaar bis zu den Fußsohlen von heiligen Schauern erfasst und von unermesslicher pulsierender Liebe durchströmt und durchwallt wirst, dass dir dein Herz davon derart entbrennt, dass sich deine Zunge lösen und aus deinem Herzen heraus lobpreisen und singen und jubilieren will, dann hast du es doch noch immer in der Gewalt, ob du diesem Drang nachgibst oder ob du dich aufgrund von aufkeimenden Zweifel und Misstrauen aus Argwohn und Angst dem verweigerst, jenen Drang unterdrückst und dich sperrst – aus Furcht, dies könnte vielleicht doch nicht die Heilige Ruach sein, die du erbeten hast, sondern ein böser Geist und Dämon, dem du dich damit ausliefern würdest, wie es die Verleumder des Geistes allen wahrhaftig Geistgesalbten unterstellen und nachsagen.

So kann dir dein Unglaube zu einer wahren Hemmung werden, das Wahrhaftige, Glückselige, Köstliche, so unsäglich Heilfördernde zu erlangen!

Darum habe Ich es allen in diesem Gleichnis darzulegen versucht, dass der liebende Abba doch niemals Seine Kinder einen Teufel und Dämon ausliefern würde, satt ihnen die doch von Ihm selbst allen in Aussicht gestellte und versprochene Heilige Ruach und Kraft aus der Höhe zu schenken, weil es angeblich anmaßend und vermessen wäre, sich nach dem auszustrecken, wonach es euch zu geben dem Vater doch selbst von je her verlangt!

Er würde das niemals tun, wie auch kein liebender Vater seinem unmündigen unkundigen Kind, dem Er ein Tauben-Ei versprochen hat, ein Nattern-Ei in die kleinen unbedarften Hände legen würde, aus der eine tödliches Gift spritzende verderben-bringende Schlange schlüpft!

(AA)

Was also notwendig ist, damit ihr den Geist in seinen übernatürlichen Kraftentfaltungen auch erlangt, ist folglich das Wagnis des Glaubens und blinden Vertrauens auf alle Zusagen und Verheißungen Gottes, dass Er euch nicht belügt und betrügt und zum Unheil verführt und täuscht.

Die erste übersinnliche Geistesgabe ist hierbei, wie ihr noch feststellen werdet, dass dieses neue spirituelle Beten aus dem Geist in euch freigesetzt wird, was euch ermöglichen wird, euch als noch Unmündige und eben neugeborene geistliche Säuglinge spirituell zu nähren und auferbauen zu lassen.

Diese erste himmlische Gabe ist so grundlegend und basal, dass sie jedes Gotteskind erhalten kann, das darum bittet. Darum ist die Zungenrede auch keineswegs etwa ein Anzeichen besonderer geistlicher Salbung und Reife, derer man sich rühmen könnte, da sie ja gerade den geistlichen Säuglingen und unreifen Kindern dargeboten wird, dass sie daran spirituell ausreifen können. Und da das Sprachengebet für alle geistlich Wiedergeborenen überhaupt nichts Besonderes und Außergewöhnliches ist, sondern zu einer elementaren Selbstverständlichkeit wird, gibt es auch keinerlei Anlass, sich ihrer zu brüsten und sie zu Markte zu tragen.

Für diese Gabe gilt nämlich das selbe, wie das, was Ich über das Beten im Allgemeinen gesagt habe: Betest du für Menschen oder für Gott und dich selbst? Wen oder was suchst du wirklich mit deinem Gebet? – ob du nun betest mit dem Verstand oder mit dem Geist; und: Ist es ein Herzensgebet, das allein dem Herzen dienen kann?

So dient das Sprachengebet, wie jedes Beten deiner persönlichen spirituellen Erbauung und hat seinen Platz vornehmlich im stillen Kämmerlein, wenngleich eine innige Gebetsgemeinschaft unter vertrauten Geschwistern, wie auch das gemeinsame Lobpreisen im Geist durchaus ebenso höchst erbaulich sein kann, wenn es nicht der Selbstdarstellung und Selbst-Beweihräucherung, etwa vor Unkundigen und Unwissenden und Fremden, die euch aufsuchen werden, dient, sondern der gemeinsamen Hinwendung zu Gott, um mehr vom Heil und der Glückseligkeit in Seiner Liebe zu erspüren und zu erfahren, wenn ihr in solchen gemeinsamen Anbetungszeiten euch einander im Geist bis zu den himmlischen Chören emporhebt, wo ihr euch im Herzen und Geist im Kreis der vollendeten Gerechten und der Myriaden von Engeln wiederfindet, die euch in der unsichtbaren Welt des Himmelreichs umgeben.

(AB)

Aber noch einmal, weil es so wichtig ist: Diese erste übernatürliche Gabe des Geistes ist so grundlegend und fundamental, dass sie überhaupt nichts aussagt über den spirituellen Reifegrad eines Gläubigen! So kann eine Seele geistlich weit ausgereifter sein, die um diese Gabe überhaupt nicht weiß, wie eine andere Seele, die meint, damit schon die höchste Salbung erlangt zu haben, obwohl diese Gabe im Vergleich zu den höheren Gaben der Liebe für die Liebe doch nichts ist!

Tatsache ist allerdings auch, dass diese himmlische spirituelle Gabe gleichsam eine Tür aufreißt zur übersinnlichen himmlischen Welt mit all ihren spirituellen Schätzen und Gnadengaben, da sie einen ersten Sinn öffnet für das Übernatürliche und dadurch die höheren Geistesgaben in greifbare Nähe rückt.

Wenn ihr also diese erste Hemmschwelle überwunden, diese inwendige Hürde in euch selbst genommen habt, dann wird in euch nicht nur das Verlangen nach noch höheren himmlischen Gaben geweckt werden, sondern es wird euch zugleich bewusst werden, dass diese ebenso, wie die erste übersinnliche Gabe, die ihr bereits geschenkt bekommen habt, gänzlich umsonst, tatsächlich auch für euch bereitstehen, dass ihr zunehmt und ausreift an spiritueller Erkenntnis und in geistlichem Durchblick, dass ihr Inspiration erfahrt, die euch befähigt, zu Herzen gehend zu verkündigen oder zu weissagen, wie auch das Sprachengebet anderer auszulegen, oder eigene Prophezeiungen auszusprechen, dass ihr Herrenworte von Mir empfangt, oder aber innere Bilder, Traum-Gesichte und Visionen, dass ihr im Geist oder aber sogar leibhaftig an andere Orte und Zeiten versetzt werden könnt, dass ihr Macht erlangt über die bösen Geister und Dämonen und befähigt werdet, Gebrechliche aufzurichten, Kranke zu heilen und selbst Tote aufzuerwecken.

(AC)

All dies setzt nicht die Gabe der Zungenrede voraus, sondern vielmehr einen gewissen spirituellen Reifegrad in Meiner Liebe; jedoch wird all das durch die Inanspruchnahme dieser Gnadengabe für alle, die allen Meinen Kindern freisteht, gänzlich umsonst, wesentlich leichter und schneller erlangt! Und reifen und wachsen und zunehmen im Geist: Das wollt ihr doch alle!

Gleichwohl bleibt vielen Meiner Kinder aber dieser glückselige Zugang zu diesen so heilswirksamen vollmächtigen Gnadengaben versperrt, weil sie sich selbst sperren durch ihre eigenen inwendigen Hürden von Unglauben, Zweifel und Misstrauen, Argwohn und Angst.

Angst aber ist nicht in der Liebe! Sondern Meine Liebe, die rückhaltsloses Vertrauen in allem für alle erweckt, treibt wirklich alle Furcht gänzlich aus!

Weil aber viele zu solchem rückhaltslosen Vertrauen immer wieder nachdrücklich ermutigt und ermuntert werden müssen, weil sie noch so zaghaft in ihrem Glauben sind, darum habe Ich dieses drastische, eindrückliche Gleichnisbild gewählt in der Gegenüberstellung vom Tauben-Ei und vom Nattern-Ei, wie vom Fisch und vom Skorpion, um euch allen vor Augen zu führen, dass es für ein Kind Gottes, das sich mit allen von der unversiegbaren, unendlichen göttlichen Liebe unverlierbar gehalten weiß, keinerlei Grund zur Furcht, wie zu Argwohn und Misstrauen gibt, was euch nur in geistlicher Armut hält, die euch von den Widersachern des Geistes, die sich über allem auch noch ihrer selbstgerechten Gott-Ergebenheit rühmen, auch noch als eine falsche, verkehrte, völlig verdrehte, widersinnige Demutshaltung angeraten wird, die auf alles verzichtet, was Gott zu eurer Reifung in Seinem Heil anbietet!

Habt ihr das nun einigermaßen verstanden, warum Ich ein so drastisches Bild und Gleichnis gewählt habe, um euch die Widersinnigkeit solcher Gedankenfestungen darzulegen, die sich gegen Meinen Geist und alles, was Er euch schenken will, erheben – die nichts als vom Satan aufgerichtete Schutzwälle wieder Meinen Geist und Seine Segnungen sind, da jener nicht will, dass ihr in die völlige Freiheit Meiner Fülle eingeht und gelangt?

Darum sage Ich euch: Wenn ihr um den Geist bittet, dann glaubt auch, dass ihr Ihn empfangen habt, wenn ihr verspürt, dass Er sich in euch regen, euer Herz entzünden und euch in Wallung und Verzückung über Meine unaussprechliche Liebe versetzen will; dann vertraut auf die Verheißung Meines und eures Vaters und sperrt euch nicht und blockiert und unterdrückt Ihn nicht, sondern gebt der Heiligen Ruach in eurem Herzen Raum und gebt euch Ihren überirdischen Kräften hin, dass sie euch entzünden und entflammen können.

(AE)

Bedenkt aber auch dies, dass all diese Charismen GNADEN-Gaben sind, die euch geschenkt werden ohne besonderes Verdienst, sondern gänzlich umsonst – allein durch das Verdienst dessen, der euch alles erstritten und zugänglich gemacht haben wird. Behaltet das immer im Blick und vergesst es nie, damit ihr euch ja nicht über dem erhebt und hoffärtig werdet, was euch dann unverdient gänzlich umsonst zufällt und zuteil wird, dass ihr darüber nicht in Hochmut verfallt!

Lasst euch den einstigen gesalbten König Saul ein warnendes Beispiel sein, den sein Hochmut über den Segnungen, die er empfangen hatte, zu Fall brachte und gar schwer stürzen und straucheln ließ, so dass er darüber alles wieder gänzlich verlieren musste, um durch ein unsäglich hartes Gericht geläutert zu werden, dass er in seiner Fleischlichkeit gänzlich vergehen und jämmerlich verenden musste, um über sich selbst ernüchtert und in die rechte Demut geführt zu werden, um einstmals in einer Wiedergeburt im Geist wieder erweckt werden zu können und aufzuerstehen an Meinem Tag, wenn Ich ihn abermals rufen werde bei seinem Namen, so dass er am Ende doch wieder zu den größten Propheten zählen wird.

Denn Gott bin Ich, und nicht ein Mensch, dass Ich Mich erbittern ließe und von den guten Vorsätzen Meiner Liebe für alle abgebracht werden könnte. Meine Gnadengaben und Berufungen werde Ich niemals aufgeben! Denn wie untreu ihr auch immer seid und wie schwer ihr auch immer Meine unverlierbare Liebe verleugnen mögt zu eurem eigenen Schaden, da ihr euch damit selbst zunächst zwingend unter die Verleugnung dessen bringt, was ihr verleugnet: so bleibe Ich Mir selbst über allem doch treu; denn Ich kann Mich und Meine Retter-Liebe zu euch allen doch niemals verleugnen!

Und ihr werdet es an jenem Saul noch sehen,
wenn er unter euch wieder erstehen wird
als einer der größten unter Meinen Aposteln
durch Meine Retterliebe und Kraft.“