Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
III Die Aufnahme
30: Die Errettung einer geliebten Sünderin
30-A: Die verlorene Drachme
30-B: Du bist Mir eine Perle von bleibendem Wert!
30-C: Ihr seid alle schon längst von dem Räuber eurer Seelen losgekauft!
30-D: So gewiss, wie ihr lebt, sollt ihr wahres Leben erlangen!
30-E: Und morgen hole Ich mir wieder solch eine Perle
30-F: Das Urteil ist klar! Wenn Er widerspricht, ist auch Er überführt!
30-G: Ehebruch? Wo sind dann die Ehebrecher?
30-H: Ja: Führt Mir gleich alle Ehebrecher vor!
30-I: Warum müht ihr euch nicht um diese Tochter, wie um eure Söhne?
30-J: Wenn ihr sie schon ausgestoßen habt: Was habt ihr sie dann noch zu richten?!
30-K: Was ist ihr Name? Und der eurige?
30-L: Was wollt ihr haben? Gericht oder Gnade?
30-M: Du darfst für immer leben aus Meiner Gnade!
30-N: Vertraue auf Meine unverlierbare Liebe! Sie führt dich ins Heil!
(A)
Nachdem Jesus sich aus der Schar Seiner vielen Nachfolger zwölf Jünger als Apostel erwählt hatte, die allezeit bei Ihm bleiben durften, erzählte Er diesen an einem Abend in Kapernaum am Lagerfeuer ein Gleichnis. Er sprach nämlich zu ihnen: „Stellt euch vor, eine Frau hat zehn Drachmen und einer ihrer Silber-Groschen fällt ihr aus der Hand, so dass sie ihn verliert und er in irgendeinen entlegen Winkel in ihrem Haus rollt. Wird sie nicht ihre Öllampe anzünden und den ganzen Raum durchstöbern und alles, was sich nur irgend bewegen lässt, zur Seite rücken, um alles nach ihrem Geldstück abzusuchen, das ihr abhanden gekommen ist?
Und wenn sie es trotz akribischster Suche nicht sogleich wieder findet, wird sie da nicht einen Besen in die Hand nehmen und sich mit ihm unter den Tisch und die Bänke, wie auch unter das Bett begeben und sich wie ein Schlangenmensch drehen und winden, um auch die allerletzten dunkelsten Winkel nach ihm zu durchkämmen, und nicht nachlassen, bis sie ihren verlorenen Drachmen endlich wieder-gefunden hat?
Und wenn sie ihn schließlich tatsächlich in einem völlig verdreckten Eck doch wieder zu fassen bekommt: Wird jener Silber-Groschen ihr dann deswegen weniger wertvoll sein, nur weil er in einem schier unerreichbaren, völlig abwegigen Dreckloch gelandet ist, wo sich über die Zeit viel Schmutz und Staub angesammelt hat?
Nein! Ganz bestimmt nicht! Sondern er wird ihr sogar noch unendlich viel wertvoller sein, weil sie ihn schon für auf ewig verloren geglaubt hat, so dass sie sich über die Maßen freuen wird, wenn sie ihn nach all ihren Mühen am Ende doch wieder gewonnen hat!
Und sie wird ihren wieder-gefundenen Groschen säubern und reinigen und polieren. Und ja: in ihrer überschwänglichen Freude über ihr zurück-gewonnenes Juwel wird sie so jubilieren, dass sie es gleich ihren Freundinnen und Nachbarinnen mitteilen muss und sie zu sich einladen wird, um dies mit ihnen gebührend zu feiern, dass sie am Ende doch wieder-gefunden hat, was ihr schon für immer verloren erschien!
Und sie wird zu ihnen sagen: »Freut euch mit mir! Lasst uns das feiern! Denn ich dachte schon, ich hätte dies mein Goldstück endgültig verloren, für das ich so hart gearbeitet habe, vom Sonnen-Aufgang bis zum Sonnen-Untergang. Aber am Ende habe ich Meinen Schatz und den Lohn Meiner Mühen dann doch wieder gefunden!«
Wahrlich, Ich sage euch: Ebenso wird die Gottheit von überschwänglicher Freude erfüllt über jede verlorene Seele, die Sie in Ihrer Liebe am Ende doch wieder-gewinnt.
Und wie schmutzig und dreckig eine solche Seele, die Ihr entglitten ist, auch immer geworden sein mag, so wird sie für die göttliche Abba-Agape doch niemals irgendetwas von ihrem Wert einbüßen und verlieren! Denn eine jede Menschen-Seele ist der göttlichen Liebe unendlich viel wertvoller als alle Schätze des ganzen Universums miteinander!
Denn hat Sie nicht jedes dieser Kleinen selbst ausgetragen und umhegt und gepflegt und mit so unsäglich viel Mühen aufgezogen?!
Darum verlangt die Heilige Ruach ebenso sehnsüchtig und inbrünstig nach all Ihren Kleinen, die in den Ur-Anfängen aus Ihr ausgegangen sind, wie schlimm und furchtbar sie auch immer Ihr entgleiten und auf Abwege kommen mögen!
Und wie eine Mutter keines ihrer Kinder je aufgeben könnte, so noch viel weniger das göttliche Mutter-Herz auch nur ein einziges Ihrer Kleinen! Und die Gottheit wird euch Kleine alle suchen, bis Sie auch das Letzte von euch wieder gefunden haben wird! Denn ihr seid Ihr alle unverlierbar, bleibend unendlich wertvoll, wohin es euch auch immer verschlagen haben mag!
Wenn aber eine verirrte Seele wieder-gewonnen wird: Was meint ihr wird da für eine überschwängliche Freude im Herzen der Gottheit, wie auch bei allen Ihren himmlischen Herrlichkeiten und Mägden, den heiligen Engeln, sein, die mit Ihr überall gesucht haben!
(B)
Wenn eine Perle von großem Wert in den Schmutz gefallen ist, wird sie nicht minderwertiger, auch wenn sie in dem größten Schlamm und Morast von stinkendem Dreck und Kot gelandet ist; umgekehrt wird sie, wenn sie daraus gehoben, gereinigt und poliert und mit Balsam gesalbt wird, nicht wertvoller werden; sondern sie hat allezeit den gleichen Wert bei ihrem Besitzer.
So verhält es sich auch mit den Kindern Gottes, wo immer sie auch gelandet sein mögen. Sie haben weiterhin und unverlierbar den gleichen Wert im Herzen ihres Vaters.
Wenn also dein eigenes Herz dich verdammen will für das, was du gegenwärtig bist oder tust und woraus du kein Auskommen siehst aus deiner eigenen Kraft, so lass dich trösten: Dein Abba im Himmel ist größer als dein Herz und weiß um alles! Er weiß, warum du so bist, wie du bist, was dich bindet und worüber du nicht Herr wirst, wie auch darum, dass du dessen ungeachtet wohl danach verlangst!
Darum: Wenn du Glauben hast für die anderen, dass Gott sie wohl halten kann in all ihrer Not und ihren Schwierigkeiten, so zu leben, wie es angemessen wäre: wenn du solchen Glauben für die anderen hast, dann habe ihn doch getrost auch für dich selbst! Und wo du von einer Untugend noch immer nicht lassen kannst in deiner geistlichen Unreife und Unzulänglichkeit, da sündige tapfer im Vertrauen auf die grenzenlose göttliche Barmherzigkeit und Gnade aus Ihrer unendlichen Liebe für dich, die dir ewig und unverlierbar gilt!
Und ja: Mit diesem deinem unerschütterlichen Vertrauen in die gänzlich unverlierbare göttliche Langmut und Geduld und Liebe und Gnade und Barmherzigkeit ehrst du sogar die Gottheit selbst – sogar inmitten deiner Sünde, von der du aufgrund deiner geistlichen Unreife und noch bestehenden Unzulänglichkeit noch nicht lassen kannst! Und in solchem rückhaltlosen Vertrauen adelst du sogar deine Sünde, wenn du im festen Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit auch selbst mit deiner eigenen Unvollkommenheit barmherzig umgehst und voll Dankbarkeit um die unendliche Nachsicht der grenzenlosen göttliche Güte tapfer sündigst! Denn dann wird deine Sünde zu einem Akt vertrauensseligen Glaubens, der Gottes Vollkommenheit über der eigenen Unvollkommenheit preist!
Wenn du aber umgekehrt aus Seiner Liebe heraus schon so gereift bist, dass du überwinden gelernt hast in wahrhaft allem, so werde nicht stolz und eingebildet, dass du dich über die anderen, die dies noch nicht vermögen, überhebst! Denn wenn du tatsächlich schon Vollendung erlangt haben solltest, dann wirst du wissen, dass du dies dir nicht selbst zuzuschreiben hast, sondern dass es die göttliche Liebe und Barmherzigkeit war, die dich, als du noch ebenso elend wie die anderen warst, niemals aufgegeben und schließlich doch am Ende noch aus allem Schmutz befreit und gereinigt und gesalbt hat.
(C)
Ihr müsst erkennen: All eure Seelen sind unter die Räuber gefallen, die sie aus dem Haus Gottes gestohlen haben. Niemand wird einen großen, wirklich wertvollen Schatz in einem auffallend schmucken Schrein verstecken – insbesondere, wenn es sich dabei um erbeutetes Diebesgut handelt, das dem gegenwärtigen Besitzer überhaupt nicht gehört. Sondern er wird jenen unbezahlbar wertvollen Schatz, gerade wenn er selbst für unzählige zehntausende Talente nicht zu erwerben ist, in einem schmucklosen Sarg verbergen, der nicht einmal einen Heller wert ist und so minderwertig erscheint, dass niemand darauf käme, was für eine große Sache darin verborgen ist.
So verhält es sich auch mit eurer Seele: Sie ist ein wertvoller Schatz, gleich einer Perle von unbezahlbarem Wert. Aber sie wurde hineingezwungen in einen minderwertigen, schwachen, mit Kot und Dreck besudelten, argen, anfälligen Sündenleib, der überdies bald zu stinken und zu verfaulen und zu verwesen beginnt, so dass euer Leben beständig vom Tod umfangen ist. Inwendig mögt ihr schon leben; auswendig aber bleibt ihr tot, so dass ihr nicht immer tun könnt, was ihr wollt.
Aber auch, wenn der Satan euch in dieser Weise verbirgt, dass er euch in beschmutzten, besudelten Kleidern verhüllt, die euch bis zur Unkenntlichkeit verunstalten, so kann er euch damit doch keineswegs vor dem göttlichen Auge der himmlischen Abba-Liebe verbergen, das in der Suche nach Ihren Kindern bis in die tiefsten Tiefen und bis auf den Grund jeder Seele blickt und deren sehnsüchtiges Verlangen wohl noch vernimmt – selbst sogar dann noch, wenn eine Seele selbst schon nicht mehr weiß und erkennt, wonach sie sich in Wahrheit im Tiefsten und Eigentlichsten verzehrt!
Wie auch immer ihr auswendig beschmutzt und beeinträchtigt seid, so bleibt es also doch dabei und dieses Siegel bleibt für immer bestehen: Gott kennt die Seinen; und Er wird nicht ruhen, bis Er sie alle wieder gewonnen hat!
Dafür ist nämlich des Menschen Sohn in die Welt gekommen, damit Er alle loskaufe und errette und erlöse, und dass Er sie alle von ihrem Schmutz befreie und reinige und poliere und salbe. Sie alle, die unter die Fremdherrschaft übler Räuber gefallen sind, kauft Er los und macht sie sich wieder zu eigen. Denn Er wird für sie alle ein Pfand hinterlegen, was sie ihm alle unverlierbar zu eigen macht.
Er hinter-legt dieses Pfand für alle Seelen nunmehr im Zenit der Zeiten, wo Er in Erscheinung tritt, um wieder an sich zu bringen, was Sein ist.
In Wahrheit aber wurde dieses Pfand schon hinterlegt, ehe der Welt Grund gelegt worden ist. Denn in der Vorkenntnis aller Dinge, die zum Heil aller in dieser Welt geschehen müssen, und im Wissen um den hohen Preis, alle Geschöpfe zu erlösen, wurde überhaupt erst alles erschaffen! Der Preis war von Anfang an bekannt! So beruht schon die ganze Schöpfung selbst auf dem Erlösungswerk Gottes; und die Zeit Seines Leidens und der Hingabe Seines Lebens für alle liegt in Wahrheit vor allen Zeiten!
(D)
Werdet euch also des ungeheuren Wertes bewusst, den ihr unverlierbar bei Gott habt! Vergesst es nicht, was der Höchste, All-Heilige, bereits und von je her in euch erblickt, auch wenn davon in eurem Leben noch nichts zu sehen ist! So dürft ihr euch alle eures Heils völlig gewiss sein! Denn es ist euch so sicher bestimmt, wie ihr auch erschaffen worden seid! Wenn es euch nämlich nicht schon als ein unverrückbares Ziel ersehen worden wäre, so wärt ihr überhaupt nicht in Existenz gerufen worden!
Und nachdem ihr noch immer SEID, obwohl ihr schon so viele Lebensläufe sinnlos vertan und verschenkt habt, und trotzdem immer wieder in ein neues Dasein erweckt worden seid, wird es so auch zukünftig bleiben, bis ihr das ewige Leben endlich erlangt habt! Denn all eure Wiedergeburten im Fleisch haben keinen anderen Sinn, als Mägde und Ammen zu sein auf eure Wiedergeburt im Geist.
Und wenn mancher Lebenslauf auch gar oft im Verderben des Fleisches endet, wodurch es Gericht erfährt, so doch immer nur mit diesem letzten Ziel, dass ihr nach dem Geist dermaleinst noch gerettet werdet, wenn Meine Stunde für euch gekommen ist. So ist des Menschen Sohn also wahrhaftig gekommen, um alles zu suchen und heimzuführen, was noch verloren ist.“
(E)
Und Jesus erklärte ihnen: „Darum lasst uns morgen nach Magdala ziehen. Denn dort ist nämlich auch eine so wertvolle Seele gelandet und gestrandet, die Mir ebenso entglitten ist. Ich aber will Mich aufmachen, um sie zu suchen, bis Ich sie denn gefunden und Mir zurück-gewonnen habe in Meiner Liebe. Denn in was für einen Morast jene Seele auch immer versunken ist, so behält sie doch für Mich auf ewig ihren Wert und wird Mir immer im Herzen bleiben.“
(F)
Sie war den frommen Männern von Magdala schon lange ein Dorn im Auge: jene Hure, die am Rande ihrer Ansiedlung am Ost-Ufer des galiläischen Meeres wohnte und hauptsächlich von römischen Soldaten und Griechen aus der benachbarten hellenistischen Stadt Tiberias, aber auch von vielen Kaufleuten auf der Durchreise aufgesucht wurde.
Endlich hatten die Gottesfürchtigen Magdalas einen Grund gefunden, sich ihrer zu entledigen! Denn bei dieser käuflichen Liebhaberin waren, wie es nun aufgeflogen war, nachweislich auch einige junge jüdische Männer aus ihrer Hafenstadt ein- und ausgegangen, die jedoch bereits verheiratet waren. Und damit hatte diese Dirne mit ihren unwiderstehlichen Reizen inzwischen auch überdies noch unreife jüdische Heißsporne zum Ehebruch verführt, worauf die Todesstrafe stand.
Als jene Maria von den aufgebrachten Vätern zum Ältesten-Rat von Magdala geschleift wurde, war das Urteil schnell gefällt: sie sollte gesteinigt werden nach dem Gesetz.
Doch dann kam den leitenden Rabbinern in den Sinn, man könne diese Hure doch auch jenem Wanderprediger vorführen, der sich mit Seinen neuen Lehren bei allen Pharisäern in ganz Galiläa unbeliebt gemacht hatte und zu dieser Zeit mit Seiner Gefolgschaft gerade auch hier, in Magdala, Sein Unwesen trieb.
So sprachen die Ältesten: „Die Sache ist klar und eindeutig: Diese Unzüchtige muss unbedingt umgebracht werden und ausgetilgt werden aus unserer Mitte!
Doch bringt sie zu diesem selbst-ernannten Rabbi aus Nazareth! Lasst uns sehen, ob Er das selbe Urteil fällt!“ Denn sie hofften, auf diese Weise auch etwas gegen jenen Jesus zu finden, da Er ihrer Ansicht nach alles Volk den Abfall von Mose lehrte und allerorts der Auslegung der Thora durch die altehrwürdigen Väter widersprach.
(G)
Also wurde jene Hure auf Geheiß der Synagogen-Vorsteher zu Jesus gezerrt, der sich mit Seinen Jüngern eben auf dem Marktplatz von Magdala aufhielt und dort mit ihnen Rast machte.
Und die aufgebrachten Väter schleuderten hasserfüllt jene Dirne grob vor Jesus in den Staub und erklärten: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Wie Du weißt, hat Mose uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst Du dazu?“
Jesus aber saß am Rand des Areals und zeichnete mit dem Finger Formen in den Sand; und Er fragte die Verkläger, ohne zu ihnen aufzusehen: „Nun, wenn diese Frau, die ihr hier vorführt, Ehebruch begangen hat: Mit wem ist sie denn verheiratet?“
Da antworteten die Alten: „Mit niemanden. Sie ist eine Hure, die sich ausgerechnet hier, bei uns, in Magdala, niederlassen musste! Und nun haben wir in Erfahrung gebracht, dass auch jüdische Männer bei ihr aus- und eingehen, obwohl sie verheiratet sind. So hat sie diese zum Ehebruch verleitet, wie einst die ruchlose Eva den Adam zur Übertretung verführt hat“
Der Rabbi blickte zu den Männern auf: „Nachdem ihr diese Frau mit unser aller Mutter vergleicht, die euch als die Erz-Verführerin gilt, so sagt Mir doch bitte: Wen stellte der Engel des HERRN seinerzeit zuerst zur Rede? Adam oder Eva?“
Sie blickten einander an und gestanden dann, um eine bessere Antwort verlegen, ein: „Es war Adam.“
Und der Meister stimmte zu: „Richtig, denn Adam betrachtete sich als das Haupt über Eva, da sie aus ihm entnommen und gebildet worden war. Und da er für sich beanspruchte, das Haupt zu sein, darum trug er auch die Hauptlast der Verantwortung, und nicht Eva.
Folglich muss es auch bei euch so sein, da ihr Männer euch als das Haupt über die Frauen betrachtet und als die Krone der Schöpfung: Ihr Männer müsst zuerst zur Rechenschaft gezogen werden! Ich frage euch aber: Wo sind die Männer, die mit ihr Ehebruch begangen haben? Warum habt ihr diese nicht ebenso hier vorgeführt?
Denn diese Frau hier ist doch, wie ihr selbst es bekundet, ehelos und gilt euch als Hure. Und solche bieten gewöhnlich alleinstehenden Männern ihre Dienste an, die nicht wissen, wohin mit ihrem Saft.
Damit aber sind doch im Grunde jene Männer die eigentlichen Ehebrecher, die diese käufliche Liebhaberin aufgesucht haben, obwohl sie vermählt sind und eigene Frauen haben!
Doch Ich frage euch: Wo sind diese?! Müssen dann nicht vielmehr zuerst diese Ehemänner zur Verantwortung gezogen werden, so dass doch eigentlich diese Ehebrecher die Todesstrafe verdient haben, weil sie ihre Ehefrauen verachtet und gehasst haben?!
Diese Dirne dagegen: Was weiß sie schon von ihren Kunden, ob diese verheiratet oder ledig sind? – zumal diese aus eurer Synagoge ausgestoßen ist und bei euch allen geächtet ist und von ganz Magdala wie der Aussatz gemieden wird!“
(H)
Die Ankläger jener Hure aber schwiegen dazu. Denn es waren ihre Söhne, von denen aufgeflogen war, dass auch sie jene käufliche Maria aufsuchten, wenn ihre eigenen Frauen in anderen Umständen waren.
Jesus freilich durchschaute dies und wusste darum. Also fragte Er sie direkt: „Wo also sind eure Söhne?! Wenn diese Frau hier den Tod verdient hat, weil sie ihre Liebesdienste anbietet gegen Geld: müssen dann nicht vielmehr auch eure eigenen Söhne zur Rechenschaft gezogen werden nach dem Gesetz? – weil sie ihre Frauen hintergangen haben, während diese ihnen ihre Kinder austragen mit Schmerzen!
Dann haben doch vor allem SIE die Ehe gebrochen und damit verdienen zuerst SIE nach der Thora des Mose den Tod!
Wenn ihr also diese Frau hier steinigen wollt, weil sie eure Söhne, wie ihr´s euch auslegt, zur Hurerei verführt hat, dann müsst ihr auch ebenso eure eigenen Söhne mit ihr hier heraus schleifen, um sie mit dieser Frau zu steinigen, weil sie sich in gleicher Weise zum Ehebruch haben verleiten lassen!
Und dann bringt auch gleich alle anderen frommen Männer aus Magdala mit, die sich in jungen Jahren in gleicher Weise nicht im Zaum halten konnten, dass sie nicht auch eine käufliche Liebhaberin aufgesucht hätten, als ihre eigenen Frauen in anderen Umständen waren!“
(I)
Da blickten die frommen Alten betreten zu Boden; denn sie fürchteten, dass jener wundertätige Jesus am Ende tatsächlich ein Prophet war, der um alles wusste, und sie fühlten sich darum vom Ihm durchschaut und fürchteten, Er könnte am Ende auch noch ihre eigene Blöße aufdecken.
Der Rabbi aber forderte forsch: „Also! Worauf wartet ihr! Nur zu! Auch alle diese Männer unter euch, die bereits einmal untreu geworden sind: Führt sie Mir alle vor! Wir wollen sie alle ebenso zur Verantwortung ziehen, weil sie ihre Ehefrauen verachtet und ihr heiliges Treue-Bündnis entweiht und besudelt haben – mit käuflichen Frauen wie dieser hier!“
Nachdem die inzwischen etwas kleinlauter gewordenen Betagten aber nur verdutzt da-standen und nicht wussten, was sie nun machen sollten, erklärte Jesus: „Eure Söhne und Brüder wollt ihr nicht diesem Gericht überantworten. Und in Hinblick auf eure Söhne sagt ihr euch: »Wir werden sie hart her nehmen, um sie von ihren Abwegen wieder abzubringen!« Aber die Todesstrafe wollt ihr an ihnen nicht vollstrecken; und ihr stoßt sie auch nicht aus der Synagoge aus, sondern ihr kehrt ihre Vergehen schön unter den Teppich und verschleiert und verheimlicht sie. Denn sie bleiben euch doch, trotz allem, über allem lieb. Auch wollt ihr deren Schande nicht tragen.
Und ihr gesteht euch in Hinblick auf eure Söhne ein: »Haben wir in jungen Jahren nicht ebenso gesündigt und gefehlt?« Darum seid ihr nachsichtig gegenüber eurem eigenen Fleisch und Blut. Hier lasst ihr Gnade walten und müht euch darum, sie wieder auf den rechten Weg des Lebens zu bringen, statt sie dem Tode zu überantworten.
Diese Frau aber habt ihr schon längst dem Tode überantwortet! Denn ihr habt sie unwiderruflich ausgestoßen aus eurer Gemeinde, und niemand will mit ihr noch etwas zu tun haben! Und keiner von euch würde sich ihrer erbarmen, wenn sie um Aufnahme in eines eurer Häuser flehen würde, um dort als eine Dienstmagd fortan wieder auf redliche Weise ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können!
So seid IHR es: IHR verwehrt dieser Gefallenen den Weg zur Umkehr und kennt ihr gegenüber keine Gnade, obwohl sie doch auch eine Tochter Israels ist und ihr Leben euch darum ebenso wert und teuer sein sollte, als wäre sie eine eurer eigenen Kinder! So nämlich ist sie geachtet bei Gott, der ihr, wie euch allen, ein liebender Abba ist!
Doch ich frage euch: Warum lag euch das Leben dieser Seele hier, die ihr hier nunmehr verklagt und verdammt, niemals ebenso am Herzen, dass ihr euch nicht in gleicher Weise darum bemüht habt, sie wieder auf den rechten Weg zu bringen, wo sie doch gleichermaßen eurem Volk angehört und euch nicht minder als eine Tochter Abrahams gelten müsste, die auch nur, wie eure Söhne, auf verhängnisvolle Abwege gekommen ist?
Und als bei ihr die Heiden und Zöllner ein- und ausgingen, interessierte euch ihr Los nicht im Mindesten! – sondern sie galt euch selbst als eine Abtrünnige, schlimmer noch als alle Heiden, und ihre Verlorenheit kümmerte und betrübte euch auch nicht im Mindesten!
Nun aber, nachdem auch eure Söhne ihren Reizen verfielen und – ihr nach – auf Abwege gekommen sind, fordert ihr sogar ihren Tod! Eure Söhne aber sollen leben! Dabei sind SIE es doch, die ihre Ehe gebrochen haben!“
(J)
Einer der Väter aber erklärte: „Was geht uns diese Fremde an, die nicht einmal aus Magdala stammt?! Und wir ließen sie doch schließlich auch in Ruhe, solange sie nur uns in Ruhe ließ!
Nun aber fängt diese Hure auch noch an, unseren eigenen Söhnen den Kopf zu verdrehen und sie vom rechten Weg abzubringen! Das kann von uns unmöglich einfach hingenommen und geduldet werden! Denn geschrieben steht: »Entferne die Wurzel des Übels aus deiner Mitte, auf dass es nicht um sich greift und noch alles infiziert und befällt!«
Eine solche Isebel, die alle Welt verführt und in ihr Bett an ihren Schoß des Verderbens zieht, gehört herausgeschnitten aus dem heiligen Körper des Volkes Israel, und zwar gerade deswegen, weil sie selbst eine Jüdin ist; und damit untersteht sie unserem Gesetz! Und sie muss unbedingt getötet werden!“
Der Rabbi aber setzte diesen Gedankengang fort: „… auf dass alle Heiden und Zöllner und Gottlosen, die in nächster Nähe zu Magdala in Tiberias weilen, welche alle zu dieser eurer Schwester gehen, wenn sie im Saft stehen, hernach über eure Töchter herfallen, sich an ihnen vergreifen und sie schänden?!
Wenn ihr diese Frau hier, die dies bislang durch ihr Opfer von euren Töchtern abgewehrt hat, schon nicht mehr in eurer Synagoge dulden wollt: Solltet ihr dann nicht wenigstens froh darüber sein, dass sie sich all denen zur Verfügung stellt, die mit ihren fleischlichen Gelüsten und Trieben nicht haushalten können?
Und da sie sich mit den Heiden eingelassen hat und darum, wie ihr urteilt, nunmehr eins mit den Gottlosen geworden ist, dann überlasst sie doch auch nun den Unbeschnittenen und deren Gerichtsbarkeit, nachdem ihr sie ohnehin schon aus eurer Synagoge ausgestoßen habt! Was also habt ihr dann mit jener jetzt überhaupt noch zu schaffen, nachdem ihr sie aus eurer Gemeinschaft doch schon längst ausgeschlossen habt?!“
Da widersprach jener Ältere erneut: „Weil es dieser verdorbenen Person nicht genug ist, Heiden ihr Geschäft bei sich verrichten zu lassen! Sie gewährt auch Juden bei sich Einlass und verführt sie damit zur Sünde! Aus diesem Grund muss sie mit ihrer Verführung gänzlich ausgetilgt werden aus unserer Mitte – um unserer Söhne willen, damit sie nicht noch alle ihren Reizen verfallen und ihnen erliegen.“
Doch Jesus ließ sich in Seinem Urteil nicht umstimmen und entgegnete: „Aber dann stimmt doch bei euren Söhnen etwas nicht, wenn diese ihren Reizen erliegen, obwohl sie selbst Frauen haben! Warum zieht ihr diese nicht zur Verantwortung? Was habt ihr mit dieser Gottlosen zu schaffen, die doch schon lange nach eurem eigenen Urteil den Heiden angehört?!“
Aber auch jener Betagte blieb unbeirrbar bei seiner Ansicht: „Sie ist jüdischer Abkunft und fällt damit unter unsere Gerichtsbarkeit! Sie muss unbedingt aus dem heiligen Volkskörper herausgeschnitten werden, weil sie einem Krebsgeschwür gleicht, das bereits um sich greift! Sie muss darum unbedingt umgebracht und aus unserer Mitte getilgt werden, wie es doch schließlich Mose selbst geboten hat!“
(K)
Also fragte Jesus: „Dann sagt Mir: Wie ist ihr Name?“ Sie antworteten Ihm: „Maria.“ Daraufhin wollte der Meister wissen: „Und wie lauten eure Namen, die ihr die Verkläger dieser Maria seid?“ Da nannten sie, nicht ohne eine gewisse Verwunderung, ihre Namen: Mattaja, Arsala, Ruben, Ischak und Ananias.
Und Jesus schrieb die Anfangsbuchstaben ihrer Namen in großen lateinischen Lettern in den Sand. Und wiewohl sie nicht das prophetische Wort kannten, das sich hier vor ihren Augen erfüllte, verspürten sie doch, dass dies eine prophetische Zeichenhandlung war, die Unheil verhieß. Geschrieben steht nämlich: „Alle, die von Mir abweichen: ihre Namen werden in den Sand geschrieben werden, wo sie alsbald verwischt und verweht werden, weil sie sich von die Quelle des Lebens abgekehrt haben!“
Als nun Jesus ihre Initialen in den Sand geschrieben hatte, fand sich dort zu aller Überraschung der Name »M-A-R-I-A«. Und Jesus konstatierte: „So finden sich ja auch eure Namen in dem ihrigen und ihr Name ebenso in einem jeden der eurigen, so dass euer aller Namen untrennbar miteinander verbunden sind!
Soll da wirklich ihr Name weggewischt werden und ausgetilgt aus dem Buch des Lebens? Was wird dann wohl mit euren Namen werden, wo sie doch in ihrem Namen enthalten sind, wie der ihrige in den eurigen? Muss es euch dann nicht ebenso treffen und ergehen?“
Und Jesus sah sie mit durchdringendem, alles entblößenden Blick der Reihe nach an und bekundete: „Oder trifft auf euch etwa nicht dies Sprichwort zu: »Wie die Früchte, so auch die Bäume; und wie die Söhne, so auch ihre Väter!«?
Denn in Wahrheit war es schon immer so mit euch! – wie es bereits die Geschichte von der Thamar aus der Zeit der Vor-Väter enthüllt hat, durch die der selbstgerechte Juda seiner Scheinheiligkeit überführt worden war, der sie wegen Hurerei hinrichten lassen wollte, sie selbst aber aufgesucht hatte, so dass er am Ende, seiner eigenen Übertretung überführt, gestehen musste: »Sie ist gerechter als ich! Denn ich habe sie zu Unrecht verstoßen und ihr mein Haus verwehrt!«
O, ihr Heuchler! An dem Splitter im Auge dieser eurer Schwester nehmt ihr Anstoß! Euer eigenes Brett vorm Kopf aber nehmt ihr nicht wahr!“
Und Jesus griff nach einem Stein und erhob sich, ging auf sie zu, hielt ihnen den Felsbrocken entgegen und schalt die fünf Verkläger zornerfüllt, in Rage geraten: „Aber nur zu: Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein! Doch wahrlich, Ich versichere euch: Mit dem selben Gericht, mit dem ihr hier jetzt richtet, werdet ihr dann alsbald auch selbst gerichtet werden!“
(L)
Da widersprach jener Älteste, Arsala, erneut: „Ist es nicht vielmehr so: Wenn wir nicht selbst Gericht üben unter uns, dann kommt Gottes Gericht über uns alle, das noch weit schlimmer ausfallen wird! Lehrt das nicht die Überlieferung von dem kleinen Weiher »Ai«, durch dessen geringe Bewohnerschaft die Heermacht Israels erschlagen wurde, weil Israel die EINE Seele nicht erschlagen hatte, die sich versündigt hatte?!“
Jesus aber wiederholte: „Also gut: Dann führt Mir alle Männer von Magdala heraus, dass Ich über sie alle Mein Urteil spreche und wir es hier vollstrecken! Sagt Mir doch: Warum kam denn das Gericht über GANZ Israel und warum fiel es noch weit vernichtender aus, wenn denn tatsächlich nur eine EINZIGE Seele sich versündigt hatte und an der himmlischen Herrlichkeit schuldig geworden war? Ist denn irgendeine Ungerechtigkeit bei Gott, dass Er unverhältnismäßig straft?!“
Und Jesus bückte sich wieder und kreiste in dem Wort »MARIA« die Silben »AI« und »RAM« ein. Denn diese beiden Wörter »AI« und »RAM« enthielt nämlich der Name »MARIA«, wenn man ihn von links nach rechts las, wie es in der hebräischen Schrift der Juden üblich war, jedoch nicht in der lateinischen Schrift der Römer, in deren Buchstaben Jesus den Namen der Verklagten »MARIA« in den Sand geschrieben hatte.
Und Jesus kreiste die Silbe »AI« ein und fragte sie: „Was also wollt ihr haben: Noch immer Zorn und »Gerechtigkeit«, wie ihr es nennt und haben wollt, und damit Gericht, wie es noch in »Ai« war? Dann lasst uns richten: aber mit der selben Richtschnur für ALLE!“
Und sodann kreiste der Rabbi die Silbe »RAM« ein und sprach: „Oder wollt ihr dies haben: »ram«, was da heißt: Gott in Seiner Gnade und Barmherzigkeit, und in Seiner Retterliebe zu euch allen: Er ist und bleibt am Ende doch über all euren Sünden und Unzulänglichkeiten und Verfehlungen in Seiner Langmut und Gnade unerschütterlich und unirritierbar »erhaben«, dass Er euch all eure Sünden vergibt und euch eure Übertretungen nicht zurechnet, weil Er nicht euer aller Tod und Verderben will, sondern vielmehr euer Leben! Leben aber für euch ALLE!
So sagt Mir: Wie soll euer Gott sein? Und wie wollt ihr Ihn haben? Noch immer, wie zu »Ai«, dann aber zu euer ALLER Verderben und Untergang! – oder als den, der »ram« ist: über all eurer Sünde und Gerechtigkeit »erhaben«, dass Er am Ende doch nicht Gericht übt, wie´s euch allen zukäme, wenn ihr Sein Gericht nur Ihm überlasst, dass Er über all euren Verfehlungen in Seiner Liebe, Gnade und Barmherzigkeit doch »erhaben« bleibt, so dass Er euch am Ende doch all eure Übertretungen vergibt und euch nicht ewig anlasten will?
Oder hat Gott nicht dies zu euch geredet durch Seine Propheten: »Gericht? Ja, das habe Ich an euch schon verübt über eine Unzahl von Generationen! Doch hat es auch nur EINEN von euch umkehren lassen?! Darum will Ich Mich euch nun in Gnade zuwenden! Ob ihr dann wohl endlich umkehrt, wenn Ich euch Gnade erweise und ablasse von Meinem Zorn?«
Darum wählt nun selbst, was ihr für euch haben wollt: Gericht, dann nunmehr aber gnadenlos für euch alle, nachdem sich die Zeit mittlerweile erfüllt hat! Oder aber Gnade? – nachdem sich nunmehr fürwahr die Zeit erfüllt hat! Dann aber ebenso für euch alle!“
(M)
Als sie dies aber gehört hatten, gingen sie alle – von ihrem Gewissen überführt – hinweg: einer nach dem andern, die Ältesten von ihnen zuerst; und Jesus blieb allein zurück mit der Frau namens Maria, die noch zu Seinen Füßen lag, wo die aufgebrachten Frommen sie hingestoßen hatten.
Da richtete der Rabbi sie auf und fragte sie: „Wo sind sie nun, Maria: deine Verkläger? Hat dich nun doch niemand verdammt?“ Sie antwortete Ihm kleinlaut: „Niemand, Herr“, denn sie wusste wohl, dass sie Jesu Fürsprache ihr Leben verdankte.
Da warf Jesus, der einzig Sündlose, der sie rechtens hätte richten können, aber für sie in den Riss getreten war, den Stein weg, den Er den Anklägern dargeboten hatte, und sprach zu ihr: „So verdamme Ich dich auch nicht. Ich ebenso wenig, wie Mein Vater – weder jetzt, noch sonst irgendwann! Denn euer aller Abba ist gewaltig: gewaltig an Kraft des Herzens; und Er verachtet und verdammt wahrlich niemanden! Sondern Er will sich noch wahrhaft über alle erbarmen!“
Und Jesus sah jener Maria liebevoll tief in die Augen und sprach zu ihr: „So weißt du es nunmehr, … – und lebst hinfort nicht mehr in verdammungswürdiger Sünde zum Verderben hin, wie vieler Sünden jene, deine Verkläger, dich auch immer noch zeihen und auch rechtens überführen mögen, sondern du lebst fortan allein in Meiner dir immer und alles verzeihenden Liebe: Das und nichts anderes! Und das wird dich auch noch freisetzen von aller Sünde!
Denn welche Seele auch immer Mich erkannt hat, die weiß, dass ihre Sünde sie nicht mehr um die göttliche Liebe bringen kann, wie vieler Übertretungen sie auch immer fortan noch überführt werden mag! Wer aber noch um irgendeine Sünde zu wissen glaubt, die von Meiner Abba-Liebe scheiden könnte, der hat Mich weder gesehen, noch erkannt.
(N)
Darum lebe hinfort in rückhaltlosem Vertrauen aus dieser Meiner wahrlich unverlierbaren Liebe, die du jetzt erfahren und erkannt hast, die weder richtet, noch jemals verurteilt und verdammt – weder dich, noch irgend eine andere Seele! Niemals! Und nimmermehr! Dann wird dein Herz dir zunehmend klarer und deutlicher zeigen und dich von selbst erspüren lassen, was dir und anderen gut und heilbringend ist und was nicht.
Vertraue auf Meine Liebe und dann folge deinem Herzen, das von dieser Meiner Liebe entzündet und entflammt worden ist, und es wird dich lehren, was zu meiden ist, weil es unheilsam ist, dass du ganz von selbst von dem lassen wirst, was ihr »Sünde« nennt, weil es euch nichts als Tod und Verderben gebiert, auch wenn es niemand ahndet und richtet.
Folge Meiner dir für immer und ewig gewissen Liebe und lass sie fortan deinen lichten Leitstern sein, wer auch immer dir wegen was auch immer diese Meine Liebe noch absprechen will. Wenn du darum weißt, dass diese Meine Liebe dir über allem doch immer bleibt, dann wird sie dich niemals mehr los lassen und dich ganz gewiss auch noch vollumfänglich hinein führen in ihr Heil“
Maria nickte unter Tränen der Reue, über alle Maßen zutiefst erschüttert, von diesem geist-erfüllten hohen Meister trotz all ihrer Verfehlungen noch so geachtet und geliebt zu werden, obwohl sie in Schande lebte und eine Hure war.
Und Jesus sprach zur ihr: „So gehe hin im Frieden des HERRN! Seine Liebe wird immer mit dir sein!“ Und sie ging, sich immer wieder voll Dankbarkeit nach Ihm umwendend, dahin.