Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
IV Die Ablehnung
18: Jesu Aufruf zu grundsätzlicher Wahrhaftigkeit
18-A: Erneutes öffentliches Auftreten Jesu in Jerusalem
18-B: Worauf ihr schwört, zeigt, was euch heilig ist!
18-C: Auch all eure Opfer haben keinerlei Wert ohne Gott, der sie euch alle stiftet!
18-D: Überlegt euch gut, worauf ihr letztlich schwört, und bedenkt die fatalen Konsequenzen!
18-E: Lebt lieber so, dass man euch auch jederzeit ohne irgendwelche Schwüre glaubt!
18-F: Und lasst ab von jeder Form übler Nachrede!
(A)
Nachdem Jesus in Bethanien einem gewissen Simon einen Besuch abgestattet hatte, welchen Er einst vom Aussatz geheilt hatte, und es dort zu einer Aussöhnung zwischen Maria Magdalena, Seiner ersten und engsten Jüngerin, und deren Schwester Martha gekommen war, zog Er mit Seiner Anhängerschaft hinauf nach Jerusalem, um sich dort erneut, wie bereits vor einem Jahr, allem Volk im Herzen Israels zu zeigen.
In diesen Tagen wurde nämlich von allen Juden aus dem gesamten heiligen Land im Tempel des HERRN das »Sukkot«-Fest der »Laubhütten« gefeiert. Und der Herr begab sich, wie schon im Vorjahr, ins Heiligtum Gottes und verkündigte dort allen, dass das Reich Gottes nunmehr endlich gekommen war.
(B)
Und der Herr scheute sich nicht, die Pharisäer und Schriftgelehrten ihrer Irrlehren zu überführen und unverhohlen zur Sprache zu bringen, in wie Vielem ihre Überlieferungen sie den ursprünglichen göttlichen Willen gänzlich verkehrten und verdrehten.
Einmal maßregelte Jesus beispielsweise die Rabbiner wegen ihrer Lehren über den Eid-Schwur, indem Er sprach: „Wehe euch, ihr verblendeten Führer, die ihr sagt: »Wenn einer schwört bei dem Tempel, das gilt nicht; wenn aber einer schwört bei dem Gold des Tempels, der ist gebunden.« Ihr Narren und Blinden! Was ist denn mehr: das Gold oder der Tempel, der das Gold heilig macht?
Und was erst bekundet ihr damit mit euren eigenen Worten von euch selbst! Was ist euch ganz offensichtlich wichtiger? Und worauf baut ihr und setzt ihr? Ist es nicht das Hab und Gut, das ihr sogar den Witwen und Waisen abschwatzt, obwohl sie selbst es viel nötiger hätten, als ihr, anstelle des Tempels, in welchem ihr alles, was ihr selbst den Ärmsten der Armen abluchst, hortet?
Und was ist für euch damit der Tempel, in welchem ihr all euer Raubgut verwahrt? Ist er für euch nichts als nur eine Schatzkammer für irdische Güter? Eine Bank? Eine Kapital-Anlage für schändlichen Gewinn? Aber sollte er für euch nicht vielmehr dies sein: ein Zeichen für die überall gegebene Gegenwart Gottes, der euer aller himmlischer Abba ist und alle Seine Kinder und Geschöpfe liebt, so dass Er sie auch stets zur rechten Zeit versorgt mit allem, was notwendig ist! – womit aber jede übertriebene und überzogene irdische Absicherung voller Argwohn und Sorge völlig unnötig wird!
Denn wenn die Allmacht der Liebe mit euch ist, habt ihr dies alles nicht mehr nötig! Wenn Sie aber nicht mit euch ist, reichen auch all eure irdischen Absicherungen nicht hin! – wie ihr´s aber wohl selbst auch schon verspürt, weswegen ihr davon doch nie genug bekommt, wie viel ihr auch immer hortet und anhäuft!
(C)
Ebenso unhaltbar ist euer Urteil: »Wenn einer schwört bei dem Altar, das gilt nicht; wenn aber einer schwört bei dem Opfer, das darauf liegt, der ist gebunden.« Ihr Blinden! Was ist denn mehr: das Opfer oder der Altar, der das Opfer heilig macht?
Denn all eure blutigen Tieropfer, die ihr darbringt, sind nicht etwa eure Opfer, durch die ihr selbst irgendeine Sühne-Leistung für all eure vielfältigen Übertretungen erbringen könntet, sondern sie sind vielmehr alle Opfer von dem, der euch auch überhaupt erst den Altar als einen Ort zur Entsühnung gestiftet hat – wie geschrieben steht: »Keineswegs bin Ich es, der von dir Opfer entgegen-nimmt: Tiere aus DEINER Herde! Sondern vielmehr sind all diese Geschöpfe MEIN, der Ich sie alle in Liebe erschaffen habe! Und von Mir wurden sie gebildet! Darum bin vielmehr ICH es! ICH gebe sie dahin und frei zur Entsühnung für dich! Nicht DEIN Opfer für MICH sind diese alle, sondern vielmehr MEIN schmerzliches Opfer für DICH!«
Und sie alle weisen lediglich hin auf das große Opfer, das der Höchste selbst für dich zu erbringen gedenkt, Haus Israel! Aber nicht nur für dich allein, sondern für wahrhaft alle!
Also werden eure blutigen Schlachtopfer nicht anerkannt, weil sie für sich selbst irgendetwas wären und euch Sühne erwirken könnten als eine Buß-Leistung eurerseits, wenn sie euch nicht selbst von dem gegeben worden wären, der euch dafür auch den Altar als einen Ort zur Entsühnung gestiftet hat!
Darum wird nicht etwa der Altar durch euer Opfer geheiligt, sondern vielmehr euer Opfer durch den Altar; und der Altar Gottes ist weit mehr, als alle eure Opfer, wie viel ihr auch immer darbringen mögt! Denn jener Altar weist hin auf den, der euch diese Möglichkeit zur Entsühnung geschaffen hat, aus sich selbst, aus reiner Gnade, ohne dass ihr irgendeinen Anspruch darauf hättet um eurer Opfer willen, da sie alle ihre Kraft erhalten aus dem Opfer, das die höchste Hoheit selbst für euch noch erbringen will, wie Er euch auch als ein hoffnungsvolles Vorzeichen darauf sowohl den Altar, als auch all eure Opfer zu eurer Entsühnung gestiftet hat!
Damit aber erhalten all euer blutigen Schlachtopfer ihren ganzen Wert allein durch den Altar, dieser aber wiederum durch den, der ihn euch aus reiner Huld und Gnade zur Entsühnung für all eure Übertretungen gestiftet hat! Und darum ist es völlig irreführend, wenn ihr lehrt: »Schwört bei euren Opfern, nicht bei Gottes Altar!« – als hätten eure Opfer ohne den Altar, den Gott euch mitsamt all euren Opfern gestiftet hat, irgendeinen Wert! Und deshalb wäre es wohl angemessener, beim Altar, statt bei irgendeinem Tieropfer zu schwören, oder beim Tempel Gottes, statt auf die irdischen Nichtigkeiten, die ihr darin hortet!
Wer aber schwört bei dem Altar, der schwört bei dem, der euch den Altar, wie auch das Sühneopfer gestiftet hat, und bei allem, was darauf liegt; und wer schwört bei dem Tempel, der schwört bei dem höchsten All-Heiligen, der darin wohnt; und wer schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.
(D)
Wehe aber einem jeden, der so leichtfertig schwört bei dem Höchsten selbst oder in Seinem Angesicht unbedacht irgendwelche Gelübde ablegt, die er am Ende nicht einzuhalten vermag, so dass sie ihm zuletzt weit mehr kosten, als er es sich je auszudenken vermochte! – wie es einst dem frommen Richter Jeftah erging.
Darum vermahne Ich euch eindringlich! Schwört und beteuert nicht ständig und allenthalben bei den Himmeln, wie es unter euch gang und gäbe ist! Schwört weder bei dem All-Heiligen, noch bei irgendetwas, was mit Ihm in Verbindung steht: sei es der Tempel oder sein Schatz oder sein Altar oder euer Opfer, das auf ihm dargebracht wird! Ja, schwört nicht einmal bei euch selbst oder eurem Leben oder bei irgendetwas, das euer ist, denn auch dies alles ist letztlich Sein! Räumt dem Widersacher nicht Anrecht auf Übergriffe auf all das ein, was doch alles Gottes ist, durch leichtfertige Schwüre und Gelöbnisse – zu eurem eigenen Schaden, der weit größer ausfallen kann, als ihr es euch je vorstellen könnt!
Ich weiß, dass euch von den Alten gesagt worden ist: »Du sollst vor Gericht ja nicht unter Anrufung des Himmels ein falsches Zeugnis ablegen und auch keinen falschen Eid schwören! Und wenn du bei dem HERRN ein Versprechen abgibst und etwas unter heiligen Schwur-Formeln gelobst, dann musst du dies auch unbedingt einhalten!«
Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht leichtfertig irgendwelche Gelübde ablegen oder etwas unter Schwüren beteuern sollt: weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel Seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs, noch bei dem Tempel, denn Er ist euch das Zeichen Seines allgegenwärtigen Beiseins und Seiner beständigen Umschirmung, noch bei dem Altar oder dem darauf dargebrachten Opfer, denn sie sind ein Sinnbild für Seine sich an euch alle gänzlich frei und bedingungslos verschenkende Liebe, Huld und Gnade und Barmherzigkeit! Auch sollst du nicht einmal bei deinem Haupt schwören! Denn du vermagst nicht ein einziges deiner Haare wachsen zu lassen! Sondern vielmehr solltest du immer und überall – nicht nur vor Gericht – die Wahrheit sagen, so dass kein Eidschwur deinerseits notwendig ist, dass man dir Glauben schenkt.
(E)
Darum sei eure Rede grundsätzlich generell einfach schlicht und ergreifend »Ja« für »Ja« und »Nein« für »Nein«. Alles, was darüber hinausgeht, ist vom Übel! Denn damit gebt ihr selbst dem All-Verkläger wider Gott und Seins Heils-Absichten mit euch allen leichtfertig, unbedacht – blind für die verheerenden Folgen, die euch das einbringen kann – ein Anrecht, sich eurer zu bemächtigen, wenn ihr euch mit euren Schwüren und Gelöbnissen hoffnungslos übernehmt!
Lebt also vielmehr so, dass man euch überall und allerorts auch ohne irgendwelche Schwüre und Beteuerungen glaubt!
Oder ist es euch etwa entgangen, dass gerade diejenigen, die beständig leichtfertig heilige Schwur-Formeln im Munde führen und bei jeder Gelegenheit die Himmel beschwören, selbst nach allgemeiner Erfahrung am allerwenigsten glaubwürdig sind, da sie damit schon zeigen, dass ihnen in Wirklichkeit überhaupt nichts heilig ist?!
Denn was dir heilig ist, das ziehst du nicht leichtfertig in den Schmutz, sondern hütest und bewahrst es vielmehr, wie deinen Augapfel! Wer für seine Glaubwürdigkeit bekannt ist, bedarf keiner Eid-Schwüre; wer aber als unglaubwürdig bekannt ist, den machen auch seine Beschwörungen keineswegs glaubwürdiger!
(F)
Und überdies solltet ihr niemandem Übles nachsagen und über keinen Menschen schlecht reden, selbst wenn jemand dem Bösen verfallen ist; sondern vielmehr solltet ihr Nachsicht üben mit jedermann! Und wenn jemand über seinem Nächsten auch die Wahrheit sagt – jedoch allein in der Absicht, ihm zu schaden, so ist er schuldig, auch wenn es buchstäblich wahr ist!
Denn wo ist jemand unter euch, der nicht auch schon einmal dem Üblen verfallen wäre?! Darum redet über niemanden anders, als wie ihr es euch für euch selbst wünschen würdet, wenn ihr selbst einmal in Sünde gefallen seid!
Und bedenkt: Mit dem Maß, mit welchem ihr andere messt, werden auch sie euch messen! Deshalb lass dich nicht aus über den Splitter im Auge deines Bruders! Denn wer weiß, welches Brett vorm Kopf du selbst in den Augen der anderen hast! Darum verlästert und verteufelt niemanden, wenn ihr nicht selbst ebenso verlästert und verteufelt werden wollt!“