Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
29: Verheißung der Rückkehr des Herrn
29-A: Wie das gebrochene Brot, das verborgen wurde, werde auch Ich euch wieder hervorgeholt werden!
29-B: Wenn ihr die Wehen überstanden habt, wird euch das Kind all eurer Hoffnung geboren sein!
29-C: Dann werdet ihr euch geliebt wissen vom All-Abba selbst! Und all eure Bitten werden erhört werden!
29-D: Ihr werdet zwar verwirrt auseinander-stieben! Doch Ich will und werde euch wieder sammeln!
29-E: Gelobt seist Du, o HERR! Du bringst alles Zerstreute wieder zurück!
(A)
Nach dem »Schulchan« orech aber, als sie das Passah-Lamm gegessen hatten, folgte das »Zofum«, wo die Matze, die zu Beginn des Seder-Males weg ins Verborgene gebracht worden war, wieder hervorgeholt und ans Licht gebracht wurde, um an alle ausgeteilt zu werden. Und jene Matze wurde »Afikoman« genannt, weil es eine feierliche Wiederbringung war.
Und der Herr sprach: „Ich weiß, dass dieses Abendmahl, das Ich heute mit euch feiere, euch vorkommen muss wie ein Abschiedsmahl. In Wahrheit aber ist es der Anfang und Auftakt zu etwas ganz Neuem, Großartigem, unausdenklich Wunderbaren, das jetzt schon im Heraufziehen und im Kommen ist!
Denn seht und erkennt: Wie jenes Herzstück der drei Matzen, nachdem es zerbrochen worden war, vor euren Augen entschwand, um nun hernach wieder hervorgeholt und an euch alle ausgeteilt zu werden, so ist es auch mit Mir, dem Herzstück der dreifaltigen Liebe, die euer aller Gottheit ist: Auf ein Kleines, und ihr seht Mich nicht mehr, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet Mich wieder sehen“
Die Elf aber verstanden nicht, wovon Er sprach, und fragten sich versteckt untereinander im Stillen: „Was ist das, was Er da zu uns sagt?! Und was bedeutet diese sonderbare Bildrede, dass es sich mit Ihm verhielte, wie mit der Matze, die zerbrochen und weggenommen und dann wiedergebracht wird?! – und dies Wort von Ihm: »Eine kleine Weile, und ihr seht Mich nicht mehr, und wiederum auf ein Kleines, und ihr werdet Mich wiedersehen«, und das andere, was Er sagt: »Ich gehe hin zum Vater!«?“
Und sie fragten sich: „Was wird das für »eine kleine Weile« sein, von der Er spricht?! Und wie lange wird es währen?! Wird Er also doch nicht lange fern bleiben, sondern vielmehr nun doch sogleich das Reich Gottes aufrichten für Israel in Kraft und Herrlichkeit?! Oder redet Er von irgendetwas anderem?! Warum spricht Er nicht offen und verständlich zu uns, sondern immer wieder verhüllt in vieldeutigen Metaphern?! Keiner von uns weiß mit Bestimmtheit, wovon Er eigentlich redet und was Er wirklich damit meint!“
Der Herr aber sprach von Dreierlei: Einmal von Seinem Verscheiden zum Vater hin, sowie von Seiner Auferstehung zurück zu den Seinen in Seinem Geist, dann aber auch bereits von Seiner Himmelfahrt, sowie von Seiner Wiederkunft am Ende der Tage, um all die Seinen zu sich zu holen, und schließlich aber auch von Seiner Wiederkehr in Gestalt von Brot und Wein im Mahl Seiner Liebe, in welchem Er sich den Seinen einstmals leibhaftig schenken würde, so dass sie vollumfänglich, mit Leib wie Seele, zubereitet würden für Seine neue Welt.
Dies alles konnten sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht recht erfassen und verstehen. Aber der Geist Christi, welcher Er selbst ist, erinnerte sie später an alle diese Worte des Herrn und legte es ihnen alles aus.
(B)
Jesus aber erkannte freilich, dass sie ratlos über Seine Bildrede waren und Ihn fragen wollten, und Er sprach zu ihnen: „Sinnt ihr miteinander darüber nach, was dies bedeutet, wenn Ich zu euch sage: »Auf ein Kleines, und ihr seht Mich nicht mehr, und wieder eine kleine Weile, und ihr werdet Mich wiedersehen – ebenso wie das Herzstück der drei Matzen von euch genommen wurde, um euch am Ende zu einer großen Freude wieder-gebracht zu werden!«?
Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, Ich muss nun bald von euch gehen zu Meinem Vater und ihr werdet Mich nicht mehr sehen, wie ihr Mich vormals gesehen habt.
Und weil ihr es nicht versteht, dass Ich jetzt von euch gehen muss, werdet ihr darüber weinen und wehklagen. Die Welt aber, die sich Meiner entledigt hat, wird darüber jubeln und voll Hohn über Mich lachen und sich freuen. Euch aber wird alle tiefste Kümmernis befallen, die auf euren Herzen und Seelen lasten wird, denn ihr werdet meinen, all eure Träume hätten sich zerschlagen, und wähnen, all eure Hoffnungen wären enttäuscht worden.
So werdet ihr tieftraurig und in höchstem Maße bekümmert sein, aber eure Traurigkeit wird sich noch in unaussprechliche Freude kehren.
Denn, mit euch, die ihr Mir zu einer Mutter geworden seid, weil ihr empfangen habt vom Höchsten, mit euch verhält es sich, wie mit einer Frau, deren Zeit gekommen ist, dass sie gebären soll:
Wenn sie in den Wehen liegt, stöhnt und schreit sie unter Schmerzen, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber ihr Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Bedrängnis um der Freude willen, dass ihr endlich ihr Kind geschenkt worden ist, dass sie ersehnt und erfleht und mit Schmerzen ausgetragen hat, und dass nun endlich ein neuer Mensch in die Welt geboren worden ist.
Ebenso wird es auch mit euch sein, wenn Ich wieder-geboren werde in Kraft und Herrlichkeit und ein unvergängliches Wesen ans Licht bringen werde als der Allererste für wahrhaft alle: Ihr werdet jetzt bald durch unsägliche Kümmernis und große Bedrückung und Traurigkeit hindurch müssen, wie durch Wehen. Aber ihr werdet Mich wiedersehen in einer Neu-Geburt in himmlischer Herrlichkeit, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird dann niemand mehr von euch nehmen können.
(C)
Und an jenem Tag, wenn ihr Mich wiedersehen werdet, werdet ihr Mich nichts mehr fragen müssen. Denn dann wird sich euch alles erschließen, und ihr werdet wahrhaft alles recht beurteilen und einordnen können und verstehen und durchschauen, dass Ich in allem im Verborgenen heilswirksam am Werke bin, so dass sich euch wahrhaft alles mit Sinn erfüllt, wie sinnlos es dem Augenschein nach auch immer wirken mag! – so wie es auch im Rückblick mit dem Weg sein wird, den Ich jetzt gehen muss und den ihr jetzt noch nicht verstehen könnt, was ihr aber begreifen werdet, wenn ihr das wunderbare Ende und den herrlichen Ausgang von allem erst sehen werdet, dass euch das Herz davon brennen wird. Denn dann findet ihr, wenn ihr Mich recht seht und erkennt, über allem den wahren Glauben und das rechte gottselige Vertrauen.
Und wahrlich, ja, Amen, Ich sage euch: Was ihr den Vater dann bitten werdet in Meinem Namen, das wird Er euch geben. Denn bis jetzt habt ihr nichts gebeten in Meinem Namen und nach Meiner Gesinnung in Hinblick auf das Heil aller Welt, sondern allein nach eurem Eigensinn, nur für euer Wohlsein und Wohlbefinden. Dann aber werdet ihr recht bitten nach Meiner Gesinnung um alle Welt; und ihr werdet es alles empfangen, damit eure Freude vollkommen sei, weil ihr eure Wonne einstmals noch mit allen teilen könnt!“
Da freuten sich die Jünger, dass Er so klare Worte des Trostes und der Hoffnung zu ihnen sprach und nicht mehr verhüllt in vieldeutigen Metaphern zu ihnen redete.
Jesus aber sprach zu ihnen: „Bislang habe Ich in Gleichnissen und Bildern zu euch geredet, da ihr´s anders auch nicht annähernd verstanden hättet. Es kommt aber die Stunde, da Ich nicht mehr in Metaphern zu euch sprechen muss, sondern euch alles offen von dem Vater verkündigen kann.
An jenem Tag werdet ihr selbst alles erbitten können in Meinem Namen; denn Ich sage euch, dass Ich dann nicht mehr in Fürbitte für euch beim Vater eintreten muss oder ihr irgendeiner Fürbitte noch bedürfen würdet. Denn dann erkennt ihr es und wisst es alle tief in eurem Herzen, dass der gütige All-Abba im Himmel selber euch ebenso lieb hat, wie Mich, da ihr erkannt habt, dass Er, der All-Abba selbst Mich doch zu euch gesandt hat und Ich aus Ihm ausgegangen bin, um euch allen Erlösung zu bringen.
Und dafür werdet ihr Meinen Abba lieben, gleichwie, als Mich, da ihr erkennen werdet, dass Ich selbst es bin, der Alpha-Omega, so dass ihr zum Allerhöchsten in den Himmeln in derselben vertrauten Weise kommen könnt, gleichwie zu Mir, und mit Ihm reden könnt, wie mit einem guten Freund, und zu Ihm rufen könnt: »Abba! Lieber Papa!« gleichwie Seine Kleinen und Seine eigenen Kinder, die Er über alles liebt. Denn fürwahr: Ihr seid´s auch!
Darum auch bin Ich von dem Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; und in Mir ist der Vater selbst zu euch gekommen und in Mir habt ihr Sein wahres, letztes, tiefstes Christus-Antlitz erblickt.
Und nun verlasse Ich diese Welt wieder und gehe wieder ein und auf in dem Vater, aus dem Ich zu euch ausgegangen bin.
Aber wie Ich von euch gehe zum Vater, um euch in Ihm selbst eure Stätte zu bereiten, so will von Ihm wiederkommen und euch zu Mir nehmen, auf dass ihr seid, wo Ich bin: ganz im Vater, und der Vater ganz in euch und alles in allem. Denn von Ihm und durch Ihn und zu Ihm ist wahrhaft alles!“
(D)
Da sprachen Seine Jünger zu Ihm: „Siehe, jetzt redest Du endlich offen und ehrlich mit uns und gebrauchst keine missverständliche Bildrede mehr! Jetzt wissen wir, dass Du wahrhaft alles weißt und dass Du es nicht nötig hast, dass Dich irgend jemand belehrt oder kritisch befragt: »Was tust Du denn da?!« Denn nun erkennen wir, dass Du wahrhaft alles zum Guten hinausführen wirst zu einer gewaltigen Verherrlichung, die niemand jemals anzuzweifeln vermag. Sondern Dir müssen wahrhaft alle Herzen zufallen und alle Zungen noch zujubeln! Daran erkennen wir, dass Du wahrhaftig von Gott ausgegangen bist, um aller Welt Heil und Erlösung zu bringen.“
Jesus aber antwortete ihnen: „Nun glaubt ihr also?! Siehe, es kommt die Stunde und sie ist schon heraufgezogen, wo ihr euch alle zerstreuen werdet und Mich alle allein zurück lassen werdet! Doch Ich bin nicht allein, denn der Vater ist allzeit bei Mir und mit Seinem Geist selbst in Mir.
Aber viele von euch werden sich anschicken, zurück zu kehren in ihre Heimat, und auch ihr werdet zurückkehren in das Eure, weil ihr nicht wissen werdet, was ihr tun sollt, selbst, wenn ihr Mich wieder gesehen habt und erkannt habt, dass Ich von den Toten auferstanden bin.
Und doch wird euch noch etwas fehlen, was Ich euch bringen will, wenn Ich wieder zurück kehre zu euch. Und so, wie Ich selbst zu euch zurück kehren werde aus dem Verborgenen, so will Ich auch euch wieder heraus rufen aus dem Verborgenen und aus der Zerstreuung, wohin ihr euch alle zunächst zerstreut habt, und Ich werde euch sammeln und aussenden, um aller Welt die Herrlichkeit Meines Heils zu künden.
Dies alles habe Ich euch jetzt schon gesagt, damit ihr in Mir Frieden habt. Denn in der Welt habt ihr Bedrängnis. Aber seid zuversichtlich und getrost: Denn Ich habe die Welt überwunden.“
(E)
Darauf aber folgte das »Berach«, das Dankgebet. Und sie benedeiten: „Als Gott uns, die Verschleppten Zions, aus der Zerstreuung zurückbrachte, da waren wir wie Träumende! Da füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel. Fürwahr, die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten! Weinend gingen wir, in Sacktuch und Trauergewand, doch kamen wir mit Jubel zurück, die Arme voll mit Garben.
So ist der Herr, der zerschlägt und wieder zusammenfügt, der tötet und wieder lebendig macht, der ins Scheol hinab sinken lässt und von dort wieder heraus ruft, der vergehen und wieder-erstehen lässt, der sterben lässt und in ein neues Dasein ruft, und so immerfort das Entschwundene wieder zurück holt und beständig erneuert die Flächen Seines Ackers.
Wie die Wasser immer wieder zurückkehren aus ihren Quellen, nachdem sie verdunstet sind, so bringst du auch uns immer wieder zurück, bis wir einstmals einmünden werden in das große Meer, das alles fasst und ist: niemand anders als Du allein!
Darum wollen wir Dich unaufhörlich preisen! Dein Lob soll immerdar in unserem Munde sein! Und fürwahr: Alles Fleisch wird Dir noch zujubeln für alle Ewigkeit!
Dies ist der Tisch, der von Gott ist, reich gedeckt für uns alle! Und wer davon isst, wird leben in Ewigkeit!
Gelobt sei der Name des HERRN auf ewig, aus dessen Fülle wir alle empfangen durften Gnade um Gnade um Gnade um Gnade!
Gepriesen seist Du, o HERR, unser Gott, König des ganzen Universums, der du die ganze Welt in Deiner Güte ernährst in Wohlwollen, Liebe und Barmherzigkeit! Denn ewig währt fürwahr Deine Liebe, Deine Huld und Deine Gnade! Denn Du erweist wahrhaftig allen nur Gutes, Du öffnest Deine Hand und sättigst alle Lebewesen!
Wir danken Dir, o Gott, dass zu uns herausgeführt hast aus der Knechtschaft und gesammelt hast aus der Zerstreuung, für das Leben, die Gunst und die Liebe, womit Du uns begnadigt hast, und die Speise, mit der Du uns immerfort sättigst und stärkst. Gehuldigt werde Deinem Namen auf ewig durch alle Deine Wesen!
Erbarme Dich, o HERR, unser Gott, über Dein Volk Israel, dass es nicht für immer beschämt und auf ewig zuschanden bleiben muss! Lass uns schauen, o HERR, unser Gott, die Tröstung Zions! – zur Rettung, zum Guten, zur Gunst, zur Liebe, zum Erbarmen, zur Ruhe und zum Frieden in Dir, wenn Du ihm erscheinst und dich ihm offenbarst!
Und um des Eid-Schwurs Deiner Erlösung willen: Erbarme Dich über dein Volk Israel, wie über alle Welt! Schone und begnadige uns und hilf uns aus! Denn Du bist doch ein unvergleichlich gnädiger und barmherziger Friedefürst! So baue Jerusalem, Deine heilige Stätte, wieder auf!
Gepriesen seist Du, o Adonaj, unser Gott, König des ganzen Alls, Gott und Vater, unser Meister, unser Erhabener, unser Schöpfer, unser Erlöser, unser Bildner, unser Heiliger, unser Hirte, der uns Tag für Tag immer wieder neu Seine Güte erweist!
Er erwies uns Gutes, Er erweist und Gutes und Er wird uns Gutes erweisen! Er hat uns wohl-getan, Er tut uns wohl und wird uns wohl-tun für immer und ewig!
Er gebe uns Wohlwollen, Liebe, Barmherzigkeit, Befreiung, Rettung und Gelingen, Segen und Hilfe, Trost, Verpflegung und Versorgung, Erbarmen, Leben Frieden und alles erdenklich Gute, wie es schon immer aus Ihm kommt! Der Barmherzige regiere uns für immer! Er schicke uns reichen Segen, wie von Seinem Tisch, an dem wir essen durften.
Er segne uns mit vollkommenen Segen und lasse uns den Tag erleben, da Seine Sabbatruhe herrscht, die Ruhe des ewigen Lebens! Der Barmherzige lasse uns zu diesem herrlichen Leben in der künftigen Welt gelangen! Er erhöhe Seinen Gesalbten, unseren Messias, bis in alle Ewigkeit und schaffe uns so allen Frieden!
Die Gott suchen, die sollen Ihn finden, dass ihnen an nichts mehr mangeln wird.
Danket dem HERRN, denn Er ist freundlich und Seine Liebe währet ewiglich!“