Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
III Die Aufnahme
14: Jesu Umgang mit Undankbaren
14-A: Jesus verweigert sich einem Verweigerer
14-B: Andere machen aus weniger weit mehr!
14-C: Füge dich willig in die Schule deines Lebens!
14-D: Jeder hat etwas zum Wuchern erhalten!
14-E: Du kannst immer Mein Sprachrohr sein!
14-F: Erachte dein Unglück als große Chance!
14-A: Jesus verweigert sich einem Verweigerer
Als Jesus schließlich mit Seiner Gefolgschaft von Bethanien aus nach Jerusalem zog, begegnete Ihm in einem Vorort der Heiligen Stadt ein Mann, dessen Hand verdorrt war.
Der kam zum Rabbi und sprach zu Ihm: „Meister, ich war ein Maurer und verdiente meinen Lebensunterhalt redlich und tatkräftig mit meinen Händen (a). Auch arbeitete ich mit am Tempel des HERRN und leistete einen nicht geringen Beitrag dazu, dass er heute in solcher Pracht erstrahlt (b).
Aber dann ereilte mich völlig unberechtigt dieses große Unglück, über dem ich die Kraft meiner rechten Hand verlor. Sieh sie dir an, wie verkrüppelt sie ist! Das ist doch ungerecht und kann nimmermehr der Wille Gottes sein!
Darum flehe ich Dich an: Gib mir doch bitte meine vollständige Gesundheit wieder zurück, damit ich nicht schmachvoll um mein Brot betteln gehen muss! (c) Erkenne doch, wie ich Dir dienen könnte, wenn ich zwei gesunde Hände hätte! So aber ist es mir unmöglich, noch irgendetwas für Dich oder Deinen Gott und Vater zu tun!“
Jesus aber erwiderte ihm: „Es gibt ein Haus, welches nicht mit Händen gebaut wird (d). Warum bringst du dich nicht in diesem ein, wenn dir wirklich so viel daran liegt, Mir und Meinem Vater und Unserem Heiligtum zu dienen?
Denn dafür bedarf es nur eines willigen, empfangs-bereiten Herzens (e) und eines Mundes, der das kündet, was ins Herz gegeben wird! (f)
Wenn du dies tätest, würdest du Segen in Fülle erhalten und müsstest dir auch um dein Auskommen keinerlei Sorgen mehr machen!“ (g)
Da mokierte sich der Verkrüppelte: „Wie sollte ich einem Gott dienen wollen, der mich ohne jeden ersichtlichen Grund derart schlägt?! Er raubt mir meine Kraft und will, dass ich mich für Ihn ereifern soll?! (h)
Sieht Er denn nicht, wie ich mich für Ihn einsetzen würde, wenn Er mich nur entsprechend segnen und mit Gesundheit ausstatten würde?! So aber?! Wo Er mich derart vernachlässigt und versäumt und zurück-gestellt hat?! (i) Wofür sollte ich Ihn da noch verehren und Ihm dienen?!“
14-B: Andere machen aus weniger weit mehr!
Jesus aber sah dem Mann tief in die Augen und erklärte ihm: „Siehe! Genau dies ist deine Schwachstelle und das Einfallstor des Bösen in deinem Herzen! (a) Du siehst nur auf das, was dir nun fehlt, aber nicht auf das, was dir an Segnungen noch immer gegeben und geblieben ist! (b)
Denn wahrlich, Ich sage dir: Es werden Kinder Gottes aufstehen, die kein einziges ihrer Glieder noch bewegen können, aber gerade aufgrund dieser ihrer Einschränkung unzählige Seelen gewinnen werden für das Reich Gottes, weil sie den Höchsten über dem preisen und Ihm dafür Dank erweisen werden, was ihnen geblieben ist und ihnen noch zur Verfügung steht, ohne je an Seiner Liebe und Zuwendung zu zweifeln (c).
Und sie werden durch ihr überreich gesegnetes Leben, das trotz ihrer Einschränkung und Behinderung aufstrahlt wie ein Licht in Meiner Liebe (d), ein weitaus gewaltigeres Zeugnis für die Abba-Liebe ablegen, die wahrlich unterschiedslos allen unverlierbar gilt (e), als solche, die auch auswendig in allem, mit strotzender Gesundheit und Wohlleben in prallem Reichtum, gesegnet sind und für die es darum ein Leichtes ist, die Güte Gottes zu preisen, weil sie keinerlei Prüfungen ausgesetzt sind, in denen sich wahrhaftiges blindes Vertrauen bewährt (f) und sich die Kraft Gottes noch weit eindrücklicher bewahrheitet (g).
Du aber versagst dich dem HERRN, obwohl dir weit mehr geblieben ist, als diesen, und zeihst die Allmacht darüber auch noch der Ungerechtigkeit! (h) Darum wirst du auch nichts von Ihr erhalten, sondern dir wird vielmehr auch das noch genommen werden, was du gegenwärtig noch hast, weil du es in deiner Undankbarkeit nicht zu schätzen weißt und es nicht nutzen und einbringen willst (i), obwohl es einiges mehr ist als das, was andere haben, die aus ihrem viel Wenigeren aber weit mehr machen! (j)
Du klagst und forderst Lohn, bevor du überhaupt etwas geleistet und erarbeitet hast mit dem, was dir zum Wuchern anvertraut worden ist! Doch welcher Arbeitgeber mit Verstand wird einen aufmüpfigen Knecht entlohnen, der sich in noch keiner Weise verdient gemacht hat, bevor er seine Einsatzfreude unter Beweis gestellt hat? (k)
Also höre auf, den höchsten All-Weisen der Ungerechtigkeit zu zeihen, weil dir weniger gegeben wurde als anderen, während die Erlesensten, die noch weit weniger haben als du, dessen ungeachtet aber ohne Klage und Beschwerde weit mehr einzubringen gewillt und darum auch weit fähiger sind als du (l).
14-C: Füge dich willig in die Schule deines Lebens!
Sieh dir die großen Propheten Gottes an, oder Hiob, den Gerechtesten unter allen Menschen, wie viel sie ertragen und erdulden und aushalten mussten! (a) Wenn solches schon zur letzten Läuterung an den grünen, frischen Sprösslingen geschieht, wie viel mehr muss all das dann das Dorre und Faule treffen! (b)
Wenn dich also Unheil trifft und du von Schicksalsschlägen heimgesucht wirst, wie es auch über die Größten und Erlesensten kommt, solltest du nicht die Faust zum Himmel strecken mit der vorwurfsvollen Anklage: »Warum trifft dies ausgerechnet MICH?!«, sondern dich vielmehr – eingedenk deiner vielen Unzulänglichkeiten und Mängel – ebenso in die Schule deines Lebens fügen (c) mit der demütigen Erkenntnis: »Wenn dies doch irgendwann über alle, selbst auch über die Größten und Erlesensten, kommen muss: Warum dann nicht jetzt auch über mich?«; und du solltest Gott vielmehr preisen, dass du endlich solcher Prüfung gewürdigt worden bist (d), auf welche dir – nach der Überwindung auch dieser letzten, größten Hürde – wie dem Hiob endlich die Krone des gänzlich ungetrübten, vollendeten Lebens in nie enden wollender, unaussprechlicher Herrlichkeit winkt! (e)
Höre dies! Wer sich bewährt in dem, was er erhalten hat, dem wird auch mehr anvertraut werden (f); wer aber das, was ihm gegeben und anvertraut worden ist, verachtet und nicht zu schätzen weiß und nicht einsetzt, dem wird auch dies noch genommen werden, was ihm – trotz aller Verweigerung von noch Größerem – dennoch geblieben ist“ (g).
Und mit diesen Worten ließ der Meister jenen undankbaren Handwerker stehen, der bekundete, er würde sich ja ereifern wollen für den HERRN, wenn er nur könnte, aber sich nicht einbringen wollte mit dem, was er bereits hätte einsetzen können.
14-D: Jeder hat etwas zum Wuchern erhalten!
Und der Rabbi sprach zu Seinen Jüngern: „Es betrifft zwar keineswegs alle, die mit Krankheit oder Gebrechen beladen sind; denn hierfür gibt es die unterschiedlichsten Gründe: (a) und doch gibt es da eine große Menge an schmollenden vermeintlichen Arbeitern im Reich Gottes, die sich über ihren Stand beklagen und sich darum verweigern, weil sie sich für geringer gesegnet halten als andere, oder sogar für gänzlich vernachlässigt, und die damit den HERRN für ihren Unwillen verantwortlich machen (b).
Solche beweisen nur in Einem Meisterschaft: im Wehklagen und Hadern und Murren und Maulen und Lamentieren, statt mit dem zu wuchern, was auch ihnen an Segnungen durchaus gegeben ist (c).
Denn keiner kann und darf sich beklagen, dass ihm gänzlich nichts anvertraut worden wäre! Denn wie klein auch das Senfkorn sein mag, das dir in die Hände gegeben ist: was weißt du, welche unaussprechliche Herrlichkeit dir daraus noch erwachsen würde, wenn du diese deine Gabe nur einbringst und einsetzt? (d) Und wenn du dies tust, wirst du beizeiten über noch weit Gewaltigeres gesetzt werden! (e) – sei es hier auf Erden, oder gar schon in den Himmeln (f).
14-E: Du kannst immer Mein Sprachrohr sein!
Und lasst euch dies von Mir sagen: Es gibt keine größere, glückseligere Weihe, als ein Sprachrohr der göttlichen Liebe werden zu dürfen! – einer Macht, der wahrhaft nichts und niemand auf Erden standhalten kann! (a) Denn ihr werdet damit nicht nur andere beglücken, sondern auch selbst immerfort beglückt werden durch das, was aus dem Herzen aller Herzen in euren eigenen Herzen hervor-quillt! Und euer Mund wird euch nähren (b).
Und wie ihr das erlangt? Überaus einfach! Indem ihr eins mit euren Herzen und dem Herzen aller Herzen werdet! (c) Dann sprudeln euch die Worte der göttlichen Liebe zu – gänzlich umsonst und ganz von selbst!“
14-F: Erachte dein Unglück als große Chance!
Und fürwahr! Wenn einer Seele auch alles genommen worden sein mag: Besitz und Geliebte, Vertraute und Verwandte, ja, selbst sogar ihre eigene Gesundheit – wie dem gerechten Hiob: (a) Wenn sie darüber, nachdem sie ohnehin schon fast gänzlich alles verloren hat, was sie ohnehin niemals ewig hätte halten können (b), und darum gleichsam schon nichts mehr zu verlieren hat: wenn sie sich darüber dann auch selbst noch gar gänzlich aufgibt und dem Herrn vollauf ergibt: welchen Segen könnte solch eine Seele freisetzen für sich selbst, aber auch für unzählige andere?! (c)
Wenn dich also unendlich großes Leid trifft und befällt, solltest du dies nicht als ein schweres, zum Himmel schreiendes Unrecht bewerten, das dich völlig unbotmäßig befallen hat, sondern dies vielmehr als eine unglaubliche Chance würdigen, darüber noch ungleich Herrlicheres erwerben zu können, was dir nichts und niemand mehr nehmen kann und wird! (d)