Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
III Die Aufnahme
15: Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten
15-A: Ein überaus gütiger Herr und wahrer Förderer!
15-B: Regelmäßige Bestandsaufnahme
15-C: Ein ganzes Talent als Start-Kapital!
15-D: Setzt euer Talent doch ein! Ihr könnt nur gewinnen!
15-E: Zehnfacher Lohn!
15-F: Gerechte Bewertung der Erfolge
15-G: Selbst auf der Bank bleibt euch euer Talent erhalten!
15-H: Erneute Bestandsaufnahme
15-I: Weiterer Zuspruch für alle Ermutigten
15-J: Entlohnung nach erzieltem Gewinn
15-K: Für die Faulen nur das Nötigste!
15-L: Für die Fleißigen immer größerer Segen!
15-M: Lob und Zuspruch auch für die Anfänger
15-N: Aber was war das?! Unglaubliche Undankbarkeit!
15-O: Weißt du nicht, was für einen Schatz du erhalten hast?!
15-P: Selbst auf der Bank wäre dir dein Schatz geblieben!
15-Q: Was für bösartige Unterstellungen!
15-R: Was du Mir an Bösem unterstellst, sollst du nun auch einmal wirklich haben!
15-S: Ob jener undankbare Günstling darüber noch zur Besinnung kommt?
15-T: Man erhält am Ende genau den Gott, an den man glaubt
15-U: Was wollt ihr sehen und haben? Licht oder Finsternis?
15-V: Wer sich unverlierbar geliebt erkennt, kann garnichts verlieren!
15-W: Nur wer Meine unverlierbare Liebe verachtet und verleugnet, erfährt Sie auch nicht!
15-X: Lasst einfach eure Neigungen und Talente für euch arbeiten!
15-Y: Wer sich der Gnade verweigert, muss durch das läuternde Gericht
15-Z: Manche lässt erst die Finsternis der Hölle das Licht der Himmel sehen!
15-AA: Doch nach jeder Bestandsaufnahme gibt es einen Neu-Anfang!
15-A: Ein überaus gütiger Herr und wahrer Förderer!
Als Jesus aber zum Sukkot-Fest in Jerusalem war, begab Er sich in den Tempel, um das Volk zu lehren. Und Er erzählte ihnen ein Gleichnis: (a)
„Ich will euch eine Geschichte erzählen von einem hochgeborenen Sohn, der überaus vermögend war und viele Güter hatte. Denn da er sehr fromm und gottesfürchtig war, wurde er gesegnet in allem. Und jener Fürst hatte ein so außergewöhnlich großes Vermögen, dass er es nicht allein von einem einzigen Wirtschafter verwalten ließ, sondern viele hatte, und mit zunehmenden Reichtum immer neue Verwalter einstellen konnte.
All diese Untergebenen durften selbst fürstlich leben in der Fülle ihres Herrn (b), waren aber freilich auch dazu angehalten, seine Besitztümer segensreich zu verwenden und zu mehren (c). Jener hochgeborene Sohn wollte nämlich seinen segensreichen Einfluss ausbauen und sein Haus beständig vergrößern zum Wohle aller, da er allen Gunst erweisen wollte und alle unter den Segen seines Hauses bringen wollte (d), um sie gleich Geschwistern in seine Familie aufzunehmen (e).
Denn jener Fürst herrschte nicht, wie die vielen anderen Herren, despotisch von oben herab über seine Untergebenen, sondern achtete sie, wie Geschwister (f), so dass sie bei ihm nicht wie Sklaven leben mussten, sondern wie Freie leben konnten (g).
Und weil er so sein Haus führte, war es auch über alle Maßen gesegnet. Und er hatte das Ziel, einmal alle Welt in sein Haus aufzunehmen, auf dass einstmals alles ein Haus unter seinem Segen sei (h).
15-B: Regelmäßige Bestandsaufnahme
Und damit jene Eingestellten seine Besitztümer auch gut verwalteten, ließ der junge Fürst seine Untergebenen regelmäßig zu sich rufen und am Ende eines jeden Jahres bei sich versammeln, um zu prüfen, wie sie mit seinem Kapital gewirtschaftet hatten und ob sie sich der ihnen anvertrauten hohen Stellung auch für würdig erwiesen hatten (a); denn jener Sohn gewährte seinen Bediensteten ausgesprochen viel Freiraum und achtete sie und brachte ihnen Wertschätzung entgegen, als ob sie seine Brüder wären.
Und sie durften teilhaben an der ganzen Fülle seines Reichtums (b), und dies umso mehr, wenn sie sich ebenso brüderlich erwiesen (c) und sich für das fürstliche Haus ihres Herrn einsetzten, als wäre es ihr eigenes (d); denn jener Sohn brachte ihnen schließlich so viel Wertschätzung entgegen, dass er sie wie ebenbürtige Brüder behandelte und als seine Freunde ansah (e).
Also ließ jener Herr seine Wirtschafter regelmäßig einmal im Jahr vor sich treten, um zu sehen, wie sie seine Güter verwalteten; und nach der Fähigkeit, die sie sich erworben hatten und nach ihrem Geschick und ihrer Tüchtigkeit, die sie seit der letzten Zusammenkunft erwiesen hatten, teilte er immer wieder aufs Neue seine Besitztümer an sie zu ihrer freien Verfügung auf (f) und sprach zu ihnen: »Und nun setzt eure Talente ein und handelt gut damit, bis wir wieder zusammen kommen (g), damit ich euch, wenn ich euch vor mich treten lasse (h), ein gutes Zeugnis ausstellen und euch einen Siegespreis und Ruhmeskranz verleihen kann und euch für euren Einsatz belohnen und euch noch mehr aus meiner Fülle anvertrauen kann!« (i)
15-C: Ein ganzes Talent als Start-Kapital!
Zu der Zeit, wo unsere Geschichte beginnt, hatte jener junge Fürst in diesem Land neun Verwalter: drei von ihnen waren schon länger bei ihm, drei hatte er vor zwei Jahren eingestellt, und drei vor einem Jahr. Und nachdem sich sein Reichtum erneut gemehrt hatte, da er so gesegnet war, hatte er sich zu den neun Verwaltern, die er bereits hatte, noch drei weitere Bedienstete erwählt, die er als Wirtschafter ausbilden wollte, so dass er nunmehr, hier vor Ort, zwölf Verwalter hatte (a). An sie teilte er erneut die Fülle seiner Güter auf, dass sie darin leben konnten und sie in seinem Sinne segensreich und gewinnbringend einsetzen sollten.
Als erstes rief der junge Herr die drei Verwalter zu sich, die er vor einem Jahr eingestellt hatte. Jeder von ihnen hatte ein Talent erhalten, also weit mehr, als man in einem Jahr verdienen kann und zum Leben braucht. Denn ein Talent: das ist ein Zentner von Silber und Gold und entspricht sechzig griechischen Minen; eine Mine aber sind hundert Drachmen. So hatte jeder von ihnen also sechstausend Drachmen erhalten. Ein Drachme erhält man für einen Tag Arbeit. Folglich hatten sie gleichsam, ohne irgendeine Vorleistung erbracht zu haben (b), als sie eingestellt wurden, mit ihrem einen Talent so viel Kapital erhalten, wie man es in sechstausend Tagen, also in etwa fünfzehn Jahren verdient!
15-D: Setzt euer Talent doch ein! Ihr könnt nur gewinnen!
Diese ersten Drei, die der junge Fürst vor einem Jahr eingestellt hatte und die damals alle je ein Talent erhalten hatten, hatten jedoch nichts erwirtschaftet. Denn sie hatten das ihnen anvertraute Kapital auf die Bank gebracht, wo es mit Zins verliehen wurde, und hatten somit ihr Talent für sich arbeiten lassen und allein von den Zinsen gelebt und darum keinen Gewinn erzielt.
Da sie nun nichts erwirtschaftet hatten, vertraute der junge Fürst ihnen für das nächste Jahr wieder den selben Betrag von je einem Talent an; und er ermutigte sie: »Wagt es doch einmal, das Talent, das ich euch zur freien Verfügung gegeben habe, auch einmal einzusetzen! Ihr werdet erkennen, dass ihr es nicht verspielen könnt (a) und mit Sicherheit Gewinne erzielen werdet, weil ein großer Segen auf meinem Haus und auf all meinen Gütern, die ich austeile, liegt!
Aber ihr müsst dieses Wagnis schon eingehen! (b) Und ihr werdet sehen, dass es euren Reichtum mehren wird, wenn ihr´s nur zuversichtlich einsetzt und vertraut! Ja, dann werdet ihr Gewinne einfahren mit Wucher: (c) ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Maß wird euch regelrecht in den Schoß fallen!« (d)
15-E: Zehnfacher Lohn!
Als nächstes ließ der junge Herr die drei Wirtschafter vortreten, die er vor zwei Jahren eingestellt hatte und die sich bei der letzten Zusammenkunft, die ihre erste war, bereits hatten ermutigen lassen, ihre Talente, die ihnen gegeben wurden, auch einzusetzen.
Diese hatten im vergangenen Jahr ihr Grund-Kapital von je einem Talent nicht mehr auf die Bank gebracht, um es für sich arbeiten zu lassen und nur von den Zinsen zu leben, sondern hatten mit ihren Talent Handel getrieben und tatsächlich allesamt auch Gewinne gemacht: so gut, dass sie ihr Vermögen verdoppeln konnten, so dass jeder von ihnen, der anfänglich ein Talent erhalten hatte, nun zwei Talente vorweisen konnte.
Da lobte sie der Herr: »Seht ihr! Ich habe es euch doch zugesichert, dass ihr mit meinem Vermögen nur Gewinne erzielen könnt, wenn ihr die euch anvertrauten Talente auch zuversichtlich einsetzt, da auf meinem Haus ein großer Segen liegt! Tüchtig! Macht weiter so!«
Und er vertraute diesen drei Verwaltern, die ihr Talent verdoppelt hatten, nunmehr das Zehnfache an, da sie nun Zuversicht und Selbstvertrauen gewonnen hatten: also einem jeden von ihnen statt nur eines Talentes nunmehr zehn Talente.
Denn er sprach zu ihnen: »Ihr habt euch jetzt im Kleinen als treu erwiesen; so kann ich euch nun Größeres anvertrauen« (a). Und er lobte einen jeden von ihnen besonders: »Recht so, mein tüchtiger und treuer Knecht! Du hast mit dem dir Anvertrauten gut gewirtschaftet und Mir Freude gemacht! Darum will dir nun noch mehr anvertrauten« (b).
15-F: Gerechte Bewertung der Erfolge
Schließlich rief der junge Fürst jene drei Verwalter zu sich, die schon länger eingestellt waren. Diese hatten schon Zutrauen gewonnen und vor einem Jahr nach ihren bereits erworbenen Fähigkeiten, nach ihrem Geschick und ihrer Tüchtigkeit unterschiedliches Kapital erhalten: einer von ihnen zehn Talente, einer hundert und einer tausend (a).
Und jeder von ihnen hatte den ihm anvertrauten Reichtum verdoppelt, so dass der eine weitere zehn Talente, der andere weitere hundert und der Dritte von ihnen weitere tausend Talente erwirtschaftet hatte (b).
Sie alle lobte der Herr gleichermaßen, obwohl sie unterschiedliche Gewinne erzielt hatten. Denn sie hatten schließlich vor einem Jahr auch ein unterschiedliches Ausgangs-Kapital erhalten; und wem weniger anvertraut worden ist, von dem kann man schließlich auch nur einen geringeren Gewinn erwarten (c).
Ihnen aber war es allen Dreien in gleicher Weise gelungen, das ihnen anvertraute Gut zu verdoppeln. Darum lobte ihr Herr sie alle drei in gleicher Weise, indem er zu jeden von ihnen sprach: »Recht so, mein tüchtiger und treuer Freund! Du hast mit dem dir Anvertrauten gut gewirtschaftet und Mir Freude gemacht! Darum will dir nun noch mehr anvertrauten« (d).
Und auch ihnen gab er jeweils zehnmal soviel, als wie im Vorjahr, also dem mit den zehn Talenten nunmehr hundert, dem mit den hundert Talenten nunmehr tausend und den mit den tausend Talenten nunmehr zehntausend. Denn er sprach zu ihnen: »Ihr habt euch auch im Größeren als treu erwiesen; so kann ich euch nun noch Gewaltigeres anvertrauen« (e).
15-G: Selbst auf der Bank bleibt euch euer Talent erhalten!
Schließlich ließ der Herr die drei Neuen vortreten, die er als Verwalter einstellen und in ihr Amt einführen wollte. Zu denen sprach er: »Ihr habt nun gesehen, dass man mit meinem Kapital nur Gewinne erzielen kann (a), wenn man es wagemutig und zuversichtlich einsetzt (b), und dass ich einen jeden Einsatz für die gute Sache meines Hauses zu schätzen und zu würdigen weiß (c). Denn ich habe einem jeden, der seine Talente eingesetzt hat, nunmehr, wie ihr´s mitbekommen habt, gleich das Zehnfache anvertraut!
Und ihr habt auch erkannt, dass es nichts zu befürchten gibt! (d) Denn selbst, wenn ihr euch noch nichts zutrauen solltet und die Talente, die ich euch gebe, nur auf die Bank bringen solltet und sie für euch arbeiten lasst, könnt ihr mein Kapital nicht mindern, da die Zinsen, die eure Talente abwerfen, mehr als ausreichen, um euren Lebensunterhalt zu bestreiten (e).
Aber lernt doch von dem, was ihr an Ermutigenden bei den anderen Wirtschaftern sehen könnt, dass man seine Talente nur vermehren kann, wenn man sie voll Selbstvertrauen zuversichtlich und wagemutig einsetzt.« Und so gab er einem jeden der drei Neuen je ein Talent als Start-Kapital.
Daraufhin entließ der junge Fürst alle seine zwölf Verwalter im Segen des HERRN, indem er zu ihnen sprach: »So geht nun hin mit dem euch zugeteilten Segnungen und setzt eure Talente vertrauensselig und zuversichtlich ein. Der HERR segne euch und behüte euch! Der HERR lasse Sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig! Der HERR erhebe Sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden!« (f)
Und so ging ein jeder von ihnen hin mit dem ihm anvertrauten Talenten. Keiner hatte zu wenig bekommen, als dass er damit nichts hätte erreichen können; und keiner von ihnen hatte zu viel bekommen, als dass er damit hätte überfordert werden können (g); sondern ein jeder das ihm gemäße, für ihn passende Teil (h).
15-H: Erneute Bestandsaufnahme
Im darauf folgenden Jahr rief der junge Herr seine Wirtschafter schließlich wieder, wie üblich, nach seiner Gewohnheit bei sich zusammen, um zu sehen, wie sie seine Güter verwaltetet hatten (a), um nach der Fähigkeit, die sie sich erworben hatten und nach ihrem Geschick und ihrer Tüchtigkeit, die sie seit der letzten Zusammenkunft erwiesen hatten, aufs Neue seine Besitztümer an sie zu ihrer freien Verfügung aufzuteilen (b).
15-I: Weiterer Zuspruch für alle Ermutigten
Als erstes ließ er die drei vor sich treten, die das zweite Jahr in seinem Haus waren und jeweils ein weiteres Mal wieder ein Talent erhalten hatten, da sie es im Vorjahr nur auf die Bank gebracht hatten und nur von den Zinsen gelebt hatten, statt damit etwas zu erwirtschaften.
Doch sie hatten sich alle im Vorjahr von ihrem Herrn ermutigen lassen und in ihrem zweiten Jahr alle ihr Talent eingesetzt und ihr Vermögen verdoppelt. Da lobte sie der Herr: »Seht ihr! Ich habe es euch doch zugesichert, dass ihr mit meinem Vermögen nur Gewinne erzielen könnt, wenn ihr die euch anvertrauten Talente auch zuversichtlich einsetzt, da auf meinem Haus ein großer Segen liegt! Tüchtig! Macht weiter so!«
Und er vertraute diesen drei Verwaltern, die ihr Talent verdoppelt hatten, nunmehr das Zehnfache an, da sie nun Zuversicht und Selbstvertrauen gewonnen hatten: also einem jeden von ihnen statt nur eines Talentes nunmehr zehn Talente. Denn er sprach zu ihnen: »Ihr habt euch jetzt im Kleinen als treu erwiesen; so kann ich euch nun Größeres anvertrauen« (a).
Und er lobte einen jeden von ihnen besonders: »Recht so, mein tüchtiger und treuer Knecht! Du hast mit dem dir Anvertrauten gut gewirtschaftet und Mir Freude gemacht! Darum will dir nun noch mehr anvertrauten« (b).
15-J: Entlohnung nach erzieltem Gewinn
Dann rief der junge Fürst die drei Wirtschafter zu sich, die das dritte Jahr in seinem Haus waren, und die im Vorjahr bereits jeweils zehn Talente erhalten hatten, da sie alle ihr eines Talent im zweiten Jahr ihrer Anstellung verdoppelt hatten.
Der erste von den Dreien mit den zehn Talenten hatte sein Kapital verdoppelt und weitere zehn Talente hinzugewonnen. Ihn lobte der Herr mit den Worten: »Recht so, mein tüchtiger und treuer Freund! (a) Du hast mit dem dir Anvertrauten gut gewirtschaftet und mir Freude gemacht! Darum will dir nun noch mehr anvertrauten« (b)
Und auch ihm gab er erneut zehnmal soviel als wie im Vorjahr, also dieses Mal statt seiner zehn Talente nunmehr hundert, und sprach zu ihm: »Du hast dich auch im Größeren als treu erwiesen; so kann ich dir nun noch Gewaltigeres anvertrauen« (c).
Der Zweite von den Dreien mit den zehn Talenten hatte sogar das Doppelte von seinem Kapital erwirtschaftet, also zu seinen zehn Talenten nochmals zwanzig hinzugewonnen (d).
Den lobte der junge Fürst natürlich ganz besonders und klopfte ihm auf die Schulter: »Mensch, prächtig, mein lieber, überaus fleißiger und äußerst zuverlässiger Bruder! (e) Du hast mit dem Anvertrauten ja wunderbar gewirtschaftet und Mir übergroße Freude gemacht!« Und er gab ihm dieses Mal nicht nur das Zehnfache, sondern das Hundertfache, also tausend Talente anstelle von hundert.
15-K: Für die Faulen nur das Nötigste!
Der Dritte von den Dreien mit den zehn Talenten hatte dieses Jahr jedoch nichts erwirtschaftet, sondern seine zehn Talente auf die Bank gebracht und von den überreichen Zinsen, die abfielen, träge und faul wie die Made im Speck gelebt (a).
Den freilich musste der Herr tadeln: »Warum hast du deine zehn Talente nicht aufs Neue gewinnbringend eingesetzt, wie im Vorjahr? Da hast du doch deinen Gewinn verdoppelt, obwohl du da nur ein Talent zur Verfügung hattest!
Du hast doch schon mitbekommen, was für ein Segen auf meinem Kapital liegt! Du bist sehr faul gewesen dieses Jahr und hast schlecht gewirtschaftet! Darum sollst du im nächsten Jahr wieder nur noch ein Talent erhalten (b); denn selbst dieses eine Talent ist weit mehr, als man zum Leben braucht! Und da du mit den Talenten, die ich dir anvertraut habe, offensichtlich nicht arbeiten willst, und sie lieber nur für dich arbeiten lässt und allein von den Zinsen leben willst, reicht diese basale Grundversorgung völlig aus (c).
Aber vielleicht lässt du dich ja doch wieder anspornen, mit deinem Talent zu wirtschaften, da du bereits gesehen hast, dass es sich weit vorzüglicher leben lässt, wenn man seine Talente einsetzt und vemehrt. So lass dir dies eine Lehre sein, dass du nunmehr wieder weniger zugeteilt bekommst: Wer reich aussät, der erntet auch reich, wer aber sparsam aussät, dessen Ernte fällt auch spärlich aus (d), dass er am Ende weniger als am Anfang hat!« (e)
15-L: Für die Fleißigen immer größerer Segen!
Schließlich traten die drei Verwalter vor ihren Fürsten, die bereits am längsten in seinen Diensten standen und infolge ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten, die sie sich im Laufe der Jahre erworben hatten, im Vorjahr unterschiedliches Kapital zur Verfügung gestellt bekommen hatten: der eine hundert Talente, der andere tausend, der Dritte aber zehntausend (a).
Sie alle konnten ihr beträchtliches Vermögen nochmals enorm vervielfachen. Darum lobte der junge Fürst auch sie natürlich ganz besonders und umarmte einen jeden von ihnen hoch-erfreut und sprach: »Das ist ja wunderbar! Mein überaus fleißiger und äußerst zuverlässiger Bruder! (b) Du hast mit dem Anvertrauten ja hervorragend gewirtschaftet und Mir übergroße Freude gemacht! Darum kannst du nun Wahrhaftiges erlangen und gänzlich in meine Freude eingehen!“ (c)
Und er gab jeden von ihnen nicht allein das Zehnfache, sondern das Hundertfache ihres bisherigen Vermögens: der mit den hundert Talenten durfte Regent einer Stadt werden, der mit den tausend Talenten wurde Macht über ganze zehn Städte verliehen und der mit den zehntausend Talenten bekam sogar einen Thron und ein Zepter, einen Herrscher-Stab, in die Hand und er wurde Statthalter einer ganzen Provinz (d).
15-M: Lob und Zuspruch auch für die Anfänger
Am Ende wendete sich der junge Fürst den drei Verwaltern zu, die erst ein Jahr für ihn arbeiteten und die er im Vorjahr eingestellt und mit dem Grund-Kapital von je einem Talent ausgestattet hatte.
Der Erste von ihnen hatte sein Talent eingesetzt und sein Kapital verdoppelt. Und der Herr lobte ihn: »Recht so, mein tüchtiger und treuer Knecht! Du hast mit dem dir Anvertrauten gut gewirtschaftet und Mir Freude gemacht! Darum will dir nun noch mehr anvertrauten (a). Du hast dich jetzt im Kleinen als treu erwiesen; so kann ich dir nun Größeres anvertrauen« (b). Und er vertraute ihm nunmehr das Zehnfache an und gab ihm für sein zweites Jahr zehn Talente.
Der Zweite von den Dreien mit einem Talent hatte noch nicht soviel Mut gefasst und hatte darum sein Talent auf die Bank gebracht und von den Zinsen gelebt. Er hatte also keinen Gewinn gemacht.
Da dieser nun nichts erwirtschaftet hatte, vertraute der junge Fürst ihm für das nächste Jahr wieder den selben Betrag von einem Talent an; und er ermutigte ihn: »Wage es doch einmal, das Talent, das ich dir zur freien Verfügung gegeben habe, auch einmal einzusetzen! Auch du wirst erkennen, dass du es nicht verspielen kannst (c) und mit Sicherheit einen Gewinn erzielen wirst, wenn du dein Talent gebrauchst, weil ein großer Segen auf meinem Haus und auf all meinen Gütern, die ich austeile, liegt!
Du musst aber dieses Wagnis schon eingehen! (d) Und dann wirst du sehen, dass es deinen Reichtum mehren wird, wenn auch du es nur zuversichtlich einsetzt und darauf vertraust! Ja, dann wirst du Gewinne einfahren mit Wucher: (e) ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Maß wird dir regelrecht in den Schoß fallen!« (f)
15-N: Aber was war das?! Unglaubliche Undankbarkeit!
Schließlich kam der hochgeborene Sohn zu seinem letzten Verwalter, dem er im Vorjahr erstmals ein Talent anvertraut hatte – also weit mehr, als man in einem Jahr verdienen kann und zum Leben braucht. Denn ein Talent: das sind sechzig griechische Minen; eine Mine aber sind hundert Drachmen.
So hatte auch dieser Wirtschafter, der im Vorjahr erstmals mit der Verwaltung von Gütern betraut worden war, ebenso wie die beiden anderen Neulinge, sechstausend Drachmen erhalten. Ein Drachme erhält man für einen Tag Arbeit. Er hatte also im Vorjahr, als er eingestellt wurde, ohne irgendeine Vorleistung erbracht zu haben, mit seinem Talent gleichsam so viel Kapital erhalten, wie man es in sechstausend Tagen, also in etwa fünfzehn Jahren verdient!
Das war doch eigentlich ein unglaublicher Vertrauensvorschuss für jemanden, der das Glück hatte, ohne irgendwelche Verdienste, die er schon hätte vorweisen können, mit einem derart hohen Grund-Kapital gewürdigt zu werden: (a) mit einem Zentner Silber und Gold!
Und jener letzte Knecht hätte, wenn er sein Talent auch nur einfach auf die Bank gebracht hätte, um es für sich selbst arbeiten zu lassen, allein von den Zinsen ausgesprochen gut leben können (b).
Er hätte zwar keinen Gewinn gemacht, wäre aber auch nicht getadelt worden, sondern er wäre, wie alle anderen, ermutigt worden, doch auch einmal das Wagnis einzugehen, seine Talente einzusetzen, da man mit ihnen nur Gewinn erzielen konnte, weil ein großer Segen auf den Gütern dieses milden und gütigen Fürsten-Sohnes lag.
Was aber tat jener letzte neu-angestellte Knecht? Allen Anwesenden blieb die Spucke weg, als sie das sahen: Er warf dem gütigen Herrn das ihm anvertraute Talent abschätzig und verächtlich vor die Füße (c) – oder besser gesagt: ein paar schäbige Drachmen, die davon noch übrig geblieben waren; und er grollte vor Zorn: »Hier hast du, was von dem mickrigen Talent übrig ist, das du mir gegeben hast! (d)
Überall heißt es, du wärst ein so großzügiger Herr, weil so viele deiner Knechte wie freie fürstliche Herren leben! (e) Aber ich hatte es mir ja schon von Anfang an gedacht und es nicht anders erwartet, weil ich dich durchschaut habe, so dass ich´s eigentlich doch schon vorher wusste! (f) Denn was hast du getan? Du hast mir nur dies schäbige eine Talent gegeben! Was hätte ich damit schon anfangen und erreichen können?! (g)
Also hab ich´s im hintersten, dunkelsten Eck in meinem Haus unter meinem Schlafplatz vergraben (h), wo ich – zutiefst gekränkt über diese unsägliche Demütigung und Ächtung – mein jämmerliches Dasein fristen musste; und ich hab mir davon lediglich genommen, was ich zum Leben gebraucht habe (i). Wenigstens das wirst du mir doch wohl noch zugestehen!
Aber ich hab´s mir ja gleich gedacht, dass du genau wie all die anderen despotischen Herrn bist, die ihre Knechte nur für sich schuften lassen und danach allen Gewinn für sich einstreichen, ohne es selbst verdient und erwirtschaftet zu haben! (j)
Du bist genau, wie all die anderen Tyrannen! (k) Du forderst nur, ebenso, wie sie alle, ohne vorher anständig etwas auszuteilen, mit dem man auch etwas anfangen kann! (l) So erntest du nur, ohne vorher ausgesät zu haben! (m)
Und allein nur diejenigen kommen bei dir gut heraus und ganz nach oben, die dir nach dem Mund reden (n) und überall solche Lügen verbreiten, du wärst ein großzügiger Gönner aller Menschen und bei dir könnte es jeder zu etwas bringen, weil du jeden wertschätzen und achten und eine Chance geben würdest (o).
Nur die, die solche Ammenmärchen von dir verbreiten und dir lobhudeln: die förderst du und hebst sie empor (p), dass sie weitere dumme Fron-Arbeiter für dich anwerben und einfangen (q), die auf deine Betrügereien hereinfallen, dass du austeilen würdest an alle, wo du in Wahrheit doch nur die kleinen, die sowieso schon nichts haben, auch noch ausnutzt und ausnimmst!« (r)
Und jener undankbare Knecht schimpfte weiter: »Ich hätte mich ja wirklich voll Inbrunst reingegeben! Und mit Eifer hätte ich mich für dich verausgabt, wenn nur ein einziges Wort wahr gewesen wäre von all dem vielen Guten, das man dir nachsagt!
Aber du hast mir ja überhaupt keine Chance gegeben, dass ich dir meine großen Qualitäten hätte beweisen können! – mit diesen einen nichtsnutzigen Talent, das du mir gerade mal zugestanden hast! Also hab ich´s gleich gelassen, nachdem du mich so entwürdigt und gedemütigt hast, mir gerade einmal ein einziges Talent zu geben!«
15-O: Weißt du nicht, was für einen Schatz du erhalten hast?!
Da erhob sich der fürstliche Sohn zutiefst betroffen von seinem Thron im Angesicht jenes undankbaren Knechtes, der ihn so hasserfüllt beschimpft hatte, obwohl ihm doch – für nichts! – ein ganzes Talent, ein Zentner Silber und Goldes, anvertraut worden war, das er nicht einmal vollständig zurück geben konnte.
Und der Herr fragte ihn: »Nichts hast du von mir bekommen? Und ich heimse nur ein, ohne vorher auszuteilen? Und ich ernte nur, ohne zuvor gesät zu haben? (a) Erkennst du denn nicht und weißt du es nicht zu würdigen, was für einen Schatz ich dir anvertraut habe (b), ohne jedwede Vorleistung oder Sicherheiten deinerseits, gänzlich umsonst? (c)
Einen ganzen Zentner an Silber und Gold! Hast du nicht ein ganzes Jahr davon ausgesprochen gut leben können, besser als je zuvor? (d) – ohne dich auch nur dazu herab zu lassen und dich zu bequemen (e), dies dir anvertraute Talent wenigstens auf eine Bank zu bringen und dort einzulösen (f), wo es für dich ganz von selbst gearbeitet hätte (g) und wo du auf ewig, ohne Ende in Hülle und Fülle allein nur von den Zinsen hättest leben können, die es beständig für dich abgeworfen hätte! (h)
Denn selbst denen von meinen Untergebenen, die es noch nie anders gemacht haben, als ihr Talent immer wieder nur auf die Bank zu bringen, habe ich – wie du doch mitbekommen hast! – immer wieder dieses eine Talent zugestanden und diese meine allererste Gabe, die ich ihnen frei geschenkt hatte, gelassen (i), auch wenn sie über unendlich viele Jahre keinerlei Gewinn damit erzielt hatten, sondern nur von seinen Zinsen gelebt hatten!« (j)
Jener hohe Herr war nämlich so übermäßig reich, dass er auch bereits in vielen anderen Ländern Niederlassungen hatte (k). Von jenen aber, die über unzählige Jahre noch keinen Gewinn erzielt hatten, sondern allein nur von den Zinsen seiner Talente lebten, bekundete der junge Fürst, der ihnen dennoch seine Gabe ließ und immer wieder aufs Neue zuteilte, weiter: »Und ich hatte niemals die Hoffnung aufgegeben (l), dass sie es irgendwann doch noch wagen würden, ihr Talent einzusetzen und es damit zu etwas zu bringen (m). Aber so etwas wie mit dir? Das habe ich – bei Gott! – noch niemals erlebt!
Weißt du denn wirklich nicht, was für einen Wert allein schon dieses eine Talent hat, das ich dir gegeben habe und auch ewig gelassen hätte: gänzlich umsonst! (n) – wenn du´s denn nur auch eingelöst und auf die Bank gebracht hättest (o), dass es für dich wenigstens hätte Zinsen abwerfen können mit Wucher! (p)
Aber diese meine Gabe, die ich dir gegeben habe, war überdies noch weit mehr als nur ein einfaches Talent – wie alle Talente, die ich an meine Gefolgschaft austeile! Denn es ist das Saatgut von MIR, auf dem unendlich großer Segen liegt, das an jedem Anfang in Wahrheit ICH zuerst aussäe und austeile (q), bevor ich nach irgendeiner Ernte frage, und das ich auch jedem lasse, der keine Ernte damit einfährt, sondern daraus nur gewinnt, was er selbst verbraucht!
15-P: Selbst auf der Bank wäre dir dein Schatz geblieben!
Dieses Talent ist das Grund-Kapital, mit dem ein jeder meiner Knechte einmal angefangen hat, auch all die, die mir jetzt Freunde und Brüder geworden sind und mit Mir um Mich herum auf Thronen sitzen und über Städte und Provinzen herrschen! (a) – weil sie dies Talent, das ich ihnen gegeben hatte, zu schätzen und einzusetzen wussten mit Wucher! (b)
Denn durch die Kraft des Segens, der in jedem einzigartigen Talent liegt (c), das ein jeder von mir bekommen hat, wurde allen, die es schätzten und einsetzten, ihr Schachern und Handeln damit keineswegs zu einer Mühe oder Arbeit und Last, sondern zu einer einzigen Lust und wahren Wonne und unaussprechlichen Freude, dass sie´s – in ihrem Überschwang unbändig gedrängt (d) – einfach nicht mehr lassen konnten! (e)
Denn es hat in sich selbst die Kraft, einen jeden, der es aufzunehmen und zu nutzen weiß (f), zu einem großen Vermögen, ja, zur Macht über Städte und Herrschaft über ganze Provinzen zu bringen! (g)
Und alles, was du dafür hättest tun müssen, um dir diesen Segen zu bewahren, wäre gewesen, dies dein Talent wenigstens bei der Bank einzulösen (h) und für dich arbeiten zu lassen, wie man ein Saatgut nutzt, indem man es einfach in die Erde steckt!
So hätte es ohne jedes Zutun deinerseits und ohne irgendeine Mühe, die dir abverlangt worden wäre, ganz von selbst seine Kraft und seinen Segen entfaltet und dir überreiche Frucht gebracht (i), von der du ewig hättest leben können; aber wenn du überdies diese unschätzbar wertvolle Gabe, die dir gänzlich frei und umsonst anvertraut worden ist (j), für dich genutzt hättest, hättest du damit ganze Felder und Ländereien gewinnen können, auf der diese meine Saat in prallen Ähren gestanden wäre! (k)
15-Q: Was für bösartige Unterstellungen!
Und genau eben dieses Kapital, dass ich einem jeden anvertraut habe, der hilfe-suchend zu mir kam, eben dieses ihnen gegebene einzigartige eine Talent brachte ihnen allen schließlich ihren übergroßen Erfolg und überreichen Lohn (a), da alle meine Güter, die ich austeile an alle, die´s annehmen wollen, über alle Maßen gesegnet sind und überberstenden Segen in sich bergen! (b)
Das ist auch der Grund, weswegen in Wahrheit alle Welt zu mir strömt und um Aufnahme in meine Gefolgschaft bittet (c), und es sind nicht etwa, wie du mir nach-sagst, irgendwelche Lügen und Ammenmärchen über mich, mit denen unschuldige Naivlinge für meine Zwecke eingespannt und nur für meinen Gewinn ausgenutzt würden!
Du aber unterstellst mir, ich wäre ein harter, unbarmherziger Herr, der nur einheimst und absahnt, ohne vorher anständig ausgeteilt zu haben, und bringst mich mit deinen Verleumdungen überall in Verruf, dass sich wegen deiner üblen Nachrede (d) schon manche nicht mehr zu mir wagen, aus Furcht, getäuscht und ausgenommen zu werden (e), obwohl ich ihnen allen aushelfen könnte und aufhelfen wollte!
Darum will ich dich richten aus deinen eigenen verkehrten und verdrehten Regungen und Bewegungen deines verstockten Herzens und aus deinen üblen Gedanken und Worten! (f)
Wenn ich so ein gestrenger, knausriger Herr bin, wie du es mir nachsagst: Warum hast du dann nicht wenigstens aus Furcht vor mir (g) dein Talent auf die Bank gebracht, um mir meine freie Gabe, die ich dir habe zukommen lassen, vollumfänglich zurückgeben zu können, um mir nichts schuldig zu bleiben und nicht schuldig an mir zu werden? (h) Denn du hast dieses mein Talent doch ohne jede Vorleistung erhalten, gänzlich umsonst (i), um es für dich, wie auch für mich einzusetzen, zu deinem, wie auch zu meinem und aller Welt Gewinn! (j) Und selbst allein auch nur auf der Bank hättest du ohne jedes Zutun hohe Erträge erzielt mit Wucher! (k)
Und du hättest davon ohne jede Mühe endlos ein gutes Auskommen gehabt, wenn du´s nur bei der Bank eingelöst hättest (l), dass es dort für dich gearbeitet hätte, und du hättest davon ohne ein Ende anständig leben können – allein von den Zinsen, die mein Talent für dich unversiegbar abgeworfen hätte! (m)
Und du wärst mir darüber nie etwas schuldig geblieben, und ich hätte dich auch nicht beschämt, weil du nicht mehr aus meinem Talent gemacht hast, noch hätte ich dir dies erste Talent je wieder abgenommen! (n)
Denn selbst all denen, die schon mehr erworben und zugeteilt bekommen haben, sich dann aber auf ihren Erfolg ausruhten und dann nichts mehr leisten wollten, und ihren überreichen Gewinn meiner ihnen zehnfach zugeteilten Talente nur noch selbstbezogen für sich ausnutzen, statt ihn weiterhin gewinnbringend an alle auszuteilen: (o) selbst allen diesen, denen darum das ihnen zugeteilte Übermaß wieder genommen werden musste (p), ließ ich doch immer wenigstens dieses ihr erstes Talent (q), auch wenn sie sich der Zuteilung von weiteren Talenten nicht für würdig erwiesen haben (r), weil sie´s nur Zinsen austragen ließen und dies Übermaß an Erträgen nicht zu nutzen wussten, sondern verprassten (s), so dass ihnen wieder genommen werden musste, was ihnen über dies ihr erstes Talent bereits anvertraut worden war!
Du aber wusstest nicht einmal, dieses eine grundlegendste Talent zu nutzen und es dir zu bewahren, weil du dir selbst schon dafür zu gut warst (t), es nur zur Bank zu bringen und für dich einzulösen (u), um fortan unbeschwert ohne Ende von seinen Zinsen, die es für dich ausgeworfen hätte, zu leben! (v)
15-R: Was du Mir an Bösem unterstellst, sollst du nun auch einmal wirklich haben!
Und nun beschuldigst du mich über allem auch noch, ich hätte dir nichts gegeben und anvertraut! So sehr verachtest und hasst du mich also, dass du meine völlig bedingungslose Zuwendung derart gering-schätzt und verächtlich vergräbst (a), als ob du sie nicht auch nötig hättest (b), statt mein Geschenk wenigstens zur Bank zu bringen und dort einzulösen (c), um davon endlos ohne jede Beschwernis leben zu können in Hülle und Fülle! (d)
So feindselig bist du mir also, dass du trotz all meiner Milde und Güte, die ich dir erwiesen habe, mich unverhohlen ausnimmst und unverfroren beraubst (e), als hätte ich dir irgendetwas angetan! (f) – und dass du dich dann am Ende sogar noch erdreistest, dich zu beschweren, dir wäre Unrecht getan worden (g), nur weil du, wie auch alle anderen, zunächst nur ein einziges Talent erhalten hast (h) – aber, wie auch alle anderen ein so einzigartiges Talent (i), dass seine segensreiche Sprengkraft nicht zu beschreiben ist!
Du hast nach deinen Fähigkeiten von mir erhalten (j), und von dir wäre auch nicht mehr verlangt worden, als was du hättest leisten können! (k) Und selbst wenn du nichts eingebracht hättest, wärst du weiterhin geduldet worden (l), wenn du dein Talent wenigstens auf der Bank eingelöst hättest! (m)
Sage mir doch bitte: Wenn du schon in diesem Allergeringsten, das ich dir anvertraut habe, obwohl in ihm schon alles angelegt gewesen wäre, was es zu gewinnen gibt, keine Treue beweist (n), sondern mich nur ausnimmst und bestiehlst und mir dann noch höhnst, ich hätte dich ausnehmen und bestehlen wollen, hätte ich dir undankbaren Menschen, der kein Geschenk, wie gering es ihm auch scheinen mag, zu schätzen weiß, da etwa noch mehr von meinen hohen Gütern anvertrauen und zur freien Verfügung überlassen sollen?!
Du hast dich ja nicht einmal dieses einen Talentes für würdig erwiesen (o), das du in seinem Wert nicht zu schätzen wusstest und nur verachtet und vergraben hast! (p) – woran du dich aber dennoch gütlich vergriffen hast ein ganzes liebes langes Jahr und einen vollumfänglichen Lebenskreis (q) lang!
Nein! So etwas ist mir – weiß Gott! – noch nicht untergekommen! Und solch einen unverschämten, selbstgefälligen Knecht kann selbst ich nicht noch zu etwas bringen oder ihm irgendwie aushelfen (r), noch irgendwie gebrauchen! An dich ist fürwahr jede Liebesmüh´ verschwendet, wie auch jede Gabe, da du mich wie auch sie nur verachten kannst, dass du sie lieber mit Mühe unter deinem Schlafplatz versteckst und vergräbst und dann auch noch verleugnest, je etwas von mir erhalten zu haben! – statt dein Talent, das dir geschenkt wurde, einzusetzen, und sei es nur, dass du es auf die Bank gebracht und dort eingelöst hättest (s), dass es für dich gänzlich umsonst Zinsen abgeworfen hätte ohne jedes Ende – und ja: mit Wucher! (t)
So will ich dich aus deinen eigenen Worten richten: (u) Wenn ich so ein schlechter Herr bin, wie all die anderen, oder gar, nach deinen Schilderungen, offensichtlich sogar schlimmer noch, als alle anderen! Dann fort! Hinaus mit dir! (v) Dann kehre doch wieder dorthin zurück, von wo du her gekommen bist (w) und beweise dich doch dort der Welt! Aber den Rest von dem Talent, das ich dir anvertraut habe: wenigstens den fordere ich von dir zurück! (x)
Aus deinen eigenen Worten will ich dich richten: (y) So sollst du nun einmal an deinem eigenen Leib erfahren, was es wirklich bedeuten würde, wenn das zuträfe, was du mir unterstellst und nachsagst! Darum sollst du fortan bis auf weiteres einmal wirklich garnichts mehr von mir erhalten! Denn wieso sollte ich dir auch noch etwas anvertrauen, wenn du es ohnehin nur vergräbst – und doch aufbrauchst, statt es wenigstens zur Bank zu bringen und für dich arbeiten zu lassen? (z) – wo es schon selbst dort allein dir, wie auch mir und darüber aller Welt Gewinn gebracht hätte mit Wucher! (aa)
Denn wenn mir jemand kein Vertrauen entgegenbringen will (ab), wie sollte ich dem Vertrauen entgegenbringen können und einem solchen trauen können, der mir argwöhnisch misstraut und darum nur darauf aus ist, mich zu hintergehen und zu berauben und an sich zu bringen, was er mir abluchsen kann?! Einen solchen kann man wahrhaftig überhaupt nichts anvertrauen und muss ihm auch den Rest von dem nehmen, was er schon veruntreut hat, ob er wohl wenigstens darüber irgendwann noch zur Besinnung kommt, wer hier tatsächlich wen ausbeutet und ausnimmt und beraubt!
Denn wie du mich und meine Gabe, mein bedingungsloses Geschenk an dich, das besondere, einzigartige Talent, das ich dir gegeben habe (ac), von unschätzbarem Wert, verachtet hast (ad), so will ich nunmehr auch dich mit Verachtung strafen (ae), dass du wahrhaftig überhaupt nichts mehr von mir erhalten sollst – genau so, wie du es mir bei allem beständig unterstellt und übel nachgesagt hast!
So sollst du nunmehr in der Verleugnung leben, mit der du mich verleugnet hast (af) und genau so viel von mir bekommen, wie du es ständig – abgrundtief undankbar und gänzlich unbotmäßig! – von mir behauptet hast und wider besseres Wissen beteuert hast (ag), dass es so wäre! Genau das sollst du nun wirklich von mir erhalten: nämlich ÜBERHAUPT NICHTS mehr!«
15-S: Ob jener undankbare Günstling darüber noch zur Besinnung kommt?
Und der hohe Fürstensohn sprach zu seiner Gefolgschaft: »So nehmt ihn den Rest von meinem Talent wieder ab, das er nicht zu schätzen wusste und verachtet (a) und verleugnet hat, und gebt es einem anderen, der´s zu würdigen weiß.« (b) Und wieder an den undankbaren Knecht gerichtet sprach er: »Denn ich erkenne nun: Du bist mir wahrlich gänzlich fremd (c), wie auch Ich dir! Darum soll dir nun wirklich einmal geschehen, wie du´s mir nachsagst und von mir glaubst!« (d)
Und er ließ den unnützen Knecht aus seinem Haus werfen. Aber nicht nur etwa deswegen, weil er faul und absolut untauglich war und alles nur selbstsüchtig verprasst hatte, was ihm anvertraut worden war, sondern weil er sich über all dem noch selbstgefällig vor seinem Herrn aufmantelte (e) und ihm Ungerechtigkeit, Härte und Unbarmherzigkeit vorwarf (f), obwohl jener fürstliche Sohn doch die Milde, Güte, Nachsicht und Barmherzigkeit in Person war (g), und weil jener undankbare, verlogene Knecht seinen Herrn so in aller Welt zum Schaden anderer in Verruf brachte (h).
So hatte jener nichtsnutzige Knecht sich um die Gunst jenes hohen Herren gebracht und geriet wieder unter solche eiskalte, unbarmherzige Herren, die genau so waren, wie er es seinen großen Gönner völlig zu Unrecht unterstellt hatte (i).
Die gaben wirklich nichts, sondern forderten nur; und weil ihren Ansprüchen niemand genügen konnte (j), wurde er, wie alle anderen, die noch solchen despotischen Herren ausgeliefert waren (k), regelmäßig deren rohen, brutalen Folterknechten ausgeliefert, die ihn peinigten, knechteten und schindeten und unter der Peitsche schuften ließen (l), bis er davon vollends zerschlagen und aufgerieben war (m). O ja! Da war dann das Heulen und Zähneklappern groß! (n)
Man kann nur hoffen, das dieser törichte Knecht darüber – unter der Geißelung seiner neuen Zuchtmeister (o) – seine Lektion lernt und es zu würdigen weiß, wenn er vielleicht nach einem Jahr und Lebenskreis (p) nochmals eine Chance auf eine Anstellung bei jenem gütigen Herrn erhält (q), wenn dieser wieder alle Welt ruft in seiner Liebe (r) und sich neue Kandidaten für sein Angebot von Verwalter-Posten auswählt.
Aber vielleicht muss jener törichte Knecht auch länger warten (s) – oder aber auch nicht einmal so lang, wenn er schon eher zur Besinnung kommt und den Herrn, dessen Milde und Güte er verachtet hatte, reumütig aufsucht und anfleht, ob er noch einmal eine neue Chance erhalten darf (t).“
15-T: Man erhält am Ende genau den Gott, an den man glaubt
Als Jesus dieses Gleichnis von den anvertrauten Talenten im Tempel erzählt hatte, da fragte Ihn einer von den Jüngern, der sich Ihm in Judäa angeschlossen hatte, nämlich Judas Bar Jakob – also nicht der Ischarioth (a), sondern der, welchen alle »Lebbäus« oder »Thaddäus« nannten: (b)
„Herr, soll uns diese Geschichte nun ermutigen oder aber doch mehr verängstigen und einschüchtern als eine strenge Mahnung (c), dass uns allen der Tag droht, an welchem mit uns knallhart ohne jede weitere Nachsicht abgerechnet wird (d), wo jeder hinaus-gestoßen werden wird, der das ihm anvertraute Talent nicht recht zu nutzen weiß? (e)
Denn irgendwie hatte jener furchtsame Knecht am Ende mit seiner Einschätzung ja doch ganz recht, dass sein Herr über alle Maßen streng und unbarmherzig werden konnte! (f) Denn was er in seinem Argwohn gefürchtet hat, genau das hat ihn doch am Ende auch noch ereilt!“ (g)
Jesus erwiderte dem Lebbäus: „Fürwahr! Ja, Amen! Der Knecht hat am Ende genau den Herrn bekommen, an welchen er geglaubt hat! (h) – aber nicht, weil er mit seinen Mutmaßungen im Recht war (i) – mit dem, was er glaubte, sondern weil er sich in dem Bösen, was er glaubte, gerade als ungerecht erwiesen hatte – in all der Boshaftigkeit, welche er seinem Herrn unterstellt hatte! (j)
DARIN lag sein eigentliches Vergehen und seine unsägliche Schuld, die ihn auch keine Frucht aus dem ihm sehr wohl auch anvertrauten Talent schöpfen ließ! Und dafür erhielt er auch den gerechten Lohn von seinem Herrn: (k) genau das, was er von Ihm erwartet hatte (l), weil er seine finstere, enge, drückende Lüge über seinen Herrn, die nur seinen Widerwillen und seine Faulheit decken und entschuldigen sollte, der lichten, weiten, aufrichtenden Wahrheit über seinen Herrn vorzog: (m) nämlich, dass die Gottheit in Wahrheit nichts als unverlierbare Liebe ist (n), die niemanden richtet und verdammt (o), sondern selbst den Untreuen, Veruntreuenden, Undankbaren und Bösen, die Sie verleugnen, wiewohl jene immerfort aus Ihr leben (p), noch gilt (q), da die Allmacht sich selbst in Ihrer selbstlosen treuen Retter-Liebe nicht verleugnen kann (r) und weiter liebt (s), bis Sie in Ihrer unwiderstehlichen Liebe auch den erbittertsten Widerstand gebrochen und überwunden hat (t).
Doch solange das jemand nicht glauben kann und will, kann und wird er dies auch nicht erfahren und ist mit seinem eigenen Unglauben, den er rückhaltslosem Vertrauen vorzieht, schon selbst bestraft (u).
Und obwohl jener undankbare, aufmüpfige Knecht so viel Anerkennung und Wertschätzung erfahren hatte – gänzlich umsonst, und obwohl er ohne jede Vorleistung oder Anforderung (v) mit einem Zentner Silber und Goldes, mit einem ganz beträchtlichen Talent ausgestattet worden war, das ihn ohne Ende hätte versorgen und überdies ohne jedes Risiko zu immer größerem Gewinn hätte führen können, wusste er es nicht zu würdigen und zu schätzen, dass er es verachtete und vergrub (w) und dann noch seinem Herrn unterstellte, ihm wäre nichts mitgegeben worden (x).
Dabei hätte er es mit seinem Talent noch zu vielen Städten oder gar Provinzen bringen können (y), wenn er den Zuspruch seines Herrn nur erkannt, angenommen und nicht verachtet hätte! (z)
15-U: Was wollt ihr sehen und haben? Licht oder Finsternis?
Darum gebt Acht, was ihr von eurem Herrn glaubt! Denn wie ihr glaubt, genau so geschieht es euch auch! (a) Wie nämlich soll jemand Großartiges und Gewaltiges von seinem Herrn empfangen, der kleinlich und kleinkariert von Ihm denkt und darum von derselben argwöhnischen Engherzigkeit gegen alle beseelt ist? (b) So muss ein solcher genau das erhalten, wie er es für sich selbst erwählt hat und glauben zu wollen vorzog! (c)
Denn seht: In dieser Welt, als einem Buch, in dem jeder lesen kann (d), wie auch in all euren heiligen Schriften ist genug Finsternis für jeden, der nichts als Finsternis sucht und will; aber auch genug Licht für jeden, der nichts als Licht sucht und haben will (e).
Da die göttliche Wahrheit aber Licht ist und nichts als Licht ist, in der keinerlei Finsternis ist (f), darum wird das göttliche Licht am Ende doch über alle Finsternis triumphieren (g).
Und welche in die Finsternis gestoßen werden (h), denen widerfährt dies allein, dass sie es endlich wahrnehmen und erkennen, wie finster es in Wahrheit in ihnen selbst ist (i) und wie schlecht es um ihr eigenes Wesen und Sein, ihr Herz, bestellt ist (j), auf dass sie endlich nach dem wahren Licht verlangen und sich danach verzehren und ausstrecken (k).
15-V: Wer sich unverlierbar geliebt erkennt, kann garnichts verlieren!
Darum bedenkt dies, was der Herr zu diesem undankbaren, Ihn verachtenden, selbstgefälligen, selbstgerechten unnützen Knecht (a) gesagt hat: »Aus den bösen Regungen und Bewegungen deines Herzens und aus deinen verkehrten und verdrehten Gedanken und Worten will ich dich richten!« (b)
Darum achtet darauf, wie ihr über Mich und Meinen Vater denkt und redet, wie auch über das Talent, das euch von Uns anvertraut worden ist: Unsere ganz besondere, einzigartige Gabe, die Wir in euch gelegt haben (c) – und das gänzlich umsonst! (d)
Achtet darauf, wie ihr über Mich und das Meinige in euch selbst denkt und redet, wie ihr urteilt und sprecht (e) über euch selbst und Mein Talent, Meinen Segen, der in euch ist (f) und in dem Ich selbst in euch wohne! (g) – auf dass ihr´s nicht gering schätzt und verachtet und verleugnet und vergrabt und es am Ende darüber tatsächlich noch ganz verliert (h), obwohl es doch eigentlich wirklich keinem, der´s auch nur ein ganz klein wenig zu würdigen und zu schätzen weiß, was ihm da geschenkt worden ist mit Meiner wahrhaft unverlierbaren Liebe! (i) – noch je verloren gehen KANN! (j)
In Wahrheit nämlich werfe Ich niemanden hinaus oder setzte keinen vor die Tür, was immer auch vorgefallen sein mag! (k) Sondern wer dieser, meiner festen und gewissen Zusage keinen Glauben schenken will, dass er mit allen unverlierbar geliebt und gehalten ist (l), DER ist es: DER verleugnet mein Geschenk, das sein Talent und seine Gabe in sich birgt, und der katapultiert sich dadurch selbst hinaus! (m) Und solange jemand solches tut, kann ihm niemand, nicht einmal Ich, noch helfen! (n)
Erkennt, dass ihr´s niemals verlieren könnt, was Ich euch gegeben und anvertraut habe, wenn ihr´s nur zu schätzen wisst und wenigstens auf die Bank bringt und den unaussprechlichen Gutschein einlöst, den Ich euch ausnahmslos allen schenke – gänzlich umsonst: (o) Meine unverlierbare Liebe und Barmherzigkeit und Anerkennung und Achtung und Wertschätzung (p) als die Meinigen, die Mir ebenbürtig, göttlichen Geblütes aus der universalen Gottheit sind (q).
So wenn ihr diesen unermesslichen Schatz wenigstens so viel zu schätzen wisst (r), dass ihr ihn einlöst (s) und auf Meiner Bank hinterlegt, wird er euch überreiche Zinsen auswerfen mit Wucher, ohne damit je an ein Ende zu kommen (t) – selbst wenn ihr nur die Zinsen dieses unermesslichen Gutes nutzt und davon lebt, ohne diesen Schatz wirklich für euch arbeiten zu lassen und zu bergen (u), dass ihr damit unaussprechliche Gewinne machen und unendliche Ernten einfahren könnt mit Wucher.
Denn der Einsatz dieses Schatzes meiner wahrhaft unverlierbaren Liebe führt unweigerlich, da es Meine letzte Wahrheit ist, immer zu Erfolg und unaussprechlichen Gewinn (v), so dass, wer immer darauf setzt, niemals verlieren kann! (w)
15-W: Nur wer Meine unverlierbare Liebe verachtet und verleugnet, erfährt Sie auch nicht!
Allein wer´s nicht zu schätzen weiß und verachtet, verleugnet und vergräbt (a), der bringt sich selbst darum und der läuft Gefahr, es wirklich gänzlich aus dem Blick zu verlieren (b), weil er´s nie wirklich geglaubt, darauf vertraut und hervorgeholt (c) und bei Meiner Bank eingelöst hat (d)
Wer also meint, nichts zu haben (e), nichts Sicheres und Gewisses angeboten bekommen zu haben, der wird tatsächlich auch noch diese letzte unermesslich große Sicherheit verlieren (f), die ihm gänzlich frei zugesprochen worden ist! (g) Denn er hat´s nicht annehmen und glauben wollen, sondern abgelehnt und verleugnet – trotz der unzähligen Beteuerungen Meiner Liebe, Güte und Barmherzigkeit, Meiner Achtung, Anerkennung und Wertschätzung (h), trotz all der immer neuen Ermutigungen und all Meines unaufhörlichen Zuspruchs (i), weil eine solche verlorene Seele es einfach nicht glauben und darauf vertrauen will!“ (j)
15-X: Lasst einfach eure Neigungen und Talente für euch arbeiten!
Und der Meister erklärte ihnen: „Denn seht: In diesem Gleichnis bekamen alle am Anfang das selbe: ein höchst großzügiges Start-Kapital, ein besonderes, einmaliges Talent, mit dem sie sich endlich beweisen konnten (a).
Denn jeder bekam ein einzigartiges Talent, einen ganz besonderen Schatz und eine außerordentliche Gabe, in der unheimlich viel Sprengstoff und Dynamit-Kraft und ein unglaublicher Segen lag (b), hin zu großem Vermögen und unendlichen Gewinn – mit der Sicherheit, niemals verlieren zu können (c) – und wenn man den Schatz auch nur in der Bank einlöste (d), um ihn dort für sich von selbst arbeiten zu lassen (e) und allein von seinen Zinsen zu leben.
Alles, was man also tun musste, war allein, zu erkennen, welchen Schatz man da bekommen hatte: einen Zentner von Silber und Gold, der ganz von selbst alles abwarf, was zum Leben notwendig war – ganz von selbst, unverlierbar und ewig! (f) Alles, was man tun musste, war nur, diesen Schatz zur Bank zu bringen und dort einzulösen (g), dass er von selbst, ohne jedes weitere Zutun (h), seine Zinsen abwerfen konnte und dies auch tat – sogar mit Wucher! (i)
Glaubt Mir: Jeder, der Mich hören kann und dessen Herz Mein Wort des Zuspruchs und der Gnade noch erreicht (j), der hat auch mindestens ein Talent von Mir bekommen! (k) Nur muss er Meinem Zuspruch glauben, dass er´s nicht verspielen kann (l), wenn er´s denn nicht vergräbt, sondern wenigstens für sich arbeiten lässt, und wenn er´s auch nur auf die Bank bringt!“
Da fragte Ihn Andreas: „Und was ist dieses Talent, dass Du uns gegeben hast? Und was ist die Bank, wo wir´s sicher anlegen können?“
Jesus antwortete ihm: „Wo deine Neigung liegt und was dich erfüllt und erfreut, wo dir dein Einsatz »Lust« und nicht »Last« ist, da liegt deine ganz besondere Gabe und dein einzigartiges Talent (m) und auch deine Bank; und wenn du dem zuversichtlich und vertrauensvoll nachgehst, wird es für dich arbeiten, ganz von selbst! (n)
Das ist dein Kapital, deine sichere Bank, wo dir dein Talent immer genug Zinsen abwirft. Aber wenn du dein Talent überdies mit Eifer aufnimmst und tatkräftig einsetzt, dann sei versichert: dann führt es dich auch zu einem überschwänglichen Ertrag und dann wird es dir zu einem großen Gewinn, mit Wucher! (o)
15-Y: Wer sich der Gnade verweigert, muss durch das läuternde Gericht
Schließlich fragten den Rabbi die Jünger: „Doch sage uns: Was wird nun mit jenem törichten Knecht geschehen, der die Gunst jenes hochgeborenen fürstlichen Sohnes nicht zu schätzen wusste und die Gnade nicht erkannte, die ihm erwiesen wurde, so dass er am Ende hinaus-gestoßen worden ist in die Finsternis, wo er unter allerschlimmsten Heulen und Zähneklappern von Folterknechten gänzlich zerrissen wurde?“ (a)
Da erklärte Jesus: „O ja, auch dies beherzigt mit Ernst! Gar mancher, der den Geist des HERRN, der ihn aus allem erlösen könnte, verachtet (b) und verwirft und verleugnet und vergräbt und in sich zum Erlöschen bringt (c), dem ist fürwahr nicht mehr zu helfen (d), so dass er selbst hinaus-geworfen und dem Geist des Satans, der sodann in ihn fährt (e), überantwortet werden muss (f), zu seinem gänzlichen Verderben hin, so dass einen solchen nur noch ein furchtbares Erwarten des Gerichtes und des Eifers eines Feuers bleibt, das alle Widersacher verzehren muss! (g) – jedoch lediglich zum Verderben des widersetzlichen Fleisches, auf dass Mein Geist in ihm am Ende doch wieder-belebt und wieder-erweckt und wieder-eingeboren werde (h), wenn auch für ihn noch Mein Tag als Sein Christus und Heiland und Erlöser kommt (i).
So wird auch ein solcher zwar am Ende noch errettet werden, doch wie durchs läuternde Höllenfeuer hindurch, wo er viel Schaden und Leid erfahren muss, um darüber ernüchtert zu werden (j). Und fürwahr: Furchtbar ist´s zunächst, in solcher Weise in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, der sehr wohl auch ein verzehrendes Feuer ist! (k)
15-Z: Manche lässt erst die Finsternis der Hölle das Licht der Himmel sehen!
Und doch müssen gar viele auf diese Weise ihr vernichtendes Gericht erfahren nach dem Fleisch, um so zur der erlösenden Gnade zu finden nach dem Geist des Christus (a), und nach Seiner letzten Gesinnung (b), die hinter allem waltet (c), dass alle über alle Gerichte, durch die sie hindurch müssen (d), am Ende noch das Heil finden möchten (e).
Und doch ist es so, dass das Fleisch an seiner Fleischlichkeit vergehen und verenden und an sich selbst Verderben empfangen muss (f), auf dass der Geist aus dem Geist Gottes aufleben kann (g) nach dem unsichtbaren Wirken dessen, der doch über allem und in allem im Verborgenen auf das Heil aller hinwirkt (h).
So werden selbst auch all die, welche ihre Finsternis Meinem Licht vorziehen (i), am Ende doch noch von Meinem Licht eingeholt (j) und überführt werden, wie geschrieben steht: »Spräche ich: „Finsternis möge mich decken, und Nacht statt Licht um mich sein“, so könnte ich Dir doch nicht entfliehen, denn so wärst Du am Ende auch da und würdest alle Finsternis ausleuchten mit Deinem Licht, so dass letztendlich doch nichts mehr wäre, als allein Dein Licht« (k)
Und doch muss so manche Seele, die sich Mir verweigert, zuerst durch manche Höllen gehen, um alsdann endlich die Himmel zu sehen (l), wie es auch bei Jona war, der Meinem Ruf nicht folgen wollte (m) und darum erst ganz am Ende unter Tränen bekennen konnte, als er aus dem Rachen des Todes wieder herausgeworfen worden war: (n)
„Du hattest mich hinab geworfen in endlose Tiefe der Finsternis. Ich sank hinunter zu den Gründen der Berge und alle Riegel der Erde schlossen sich hinter mir auf ewig! (o) Da dachte ich schon: »Verstoßen bin ich für immer! Verdammt auf ewig, weg von Deinem Angesicht, und ohne jede Hoffnung!«
Da rief ich voller Verzweiflung zu Dir in meiner Angst. Erst aus dem Rachen des Todes schrie ich endlich zu Dir! Erst, als mir meine Seele völlig verzagte und zerrann, da gedachte ich wieder Deiner (p). Aber Du hast Dich dann doch noch meiner erbarmt (q) und mein Leben aus dem Verderben geführt!“ (r)
So errettet der HERR alle Elenden durch ihr Elend und öffnet ihnen durch Bedrängnis ihr Herz und Ohr, und bereitet sie durch ihre Hölle zu auf Seinen Himmel! (s)
15-AA: Doch nach jeder Bestandsaufnahme gibt es einen Neu-Anfang!
Und erkennt auch dies: Mit einer jeden neuen Abrechnung nach einem abgeschlossenen Lebenslauf, mit einem jeden Gericht, wenn der HERR kommt (a), erfolgt erneut eine Zuteilung von Talenten nach den erworbenen Fertigkeiten und Fähigkeiten (b), und allein an euch liegt es, wie viele Talente euch in eurer nächsten Runde zugeteilt werden (c).
Wer aber wenig oder nichts erhält, weil er, was er zuvor erhalten hatte, verleugnet und vergraben hat (d), so dass er daran zergehen und verenden muss, dem widerfährt dies allein darum, dass er sich danach ausstreckte, endlich auch wahrhaft zu erlangen und zu gewinnen (e)
So muss ein jeder ernten, was er säht, und die Erfahrung machen, wohin ihn sein Glaube über seinen Herrn, wie dieser in Wahrheit sei, am Ende hinbringt, auf dass er den wahren Glauben an den wahren Herrn finde.
Denn Gott, der HERR, hat wahrlich kein Interesse daran, zu nehmen und zu rauben, sondern vielmehr zu geben und darin wachsen und reifen zu lassen (f), um Seine Zuteilungen mehren zu können bis in die Unendlichkeiten hinein! (g)
Wer aber Gott für einen Räuber hält, muss Ihn auch als einen solchen erfahren, um darüber ernüchtert zu werden, wie unselig sein Unglaube ist und zu welch großer Armseligkeit solch armseliger Glaube führt, der Gott nichts Gutes, aber nur Böses zutraut (h).
Alles in allem aber lernt auch dies aus meinem Gleichnis von den anvertrauten Talenten: Jeder Ausgang ist immer auch ein Eingang und jedes Ende zugleich ein neuer Anfang (i). Und das Zeugnis des Herrn und die Austeilung von Talenten am Ende eines Lebenslaufes (j) setzt den Anfang für den nächsten Lauf: (k) sei dies nun in dieser Welt, oder aber schon in höheren Regionen, wenn ihr nach einer Unzahl von Wiedergeburten von unten endlich die Wiedergeburt von oben erlangt habt (l).
Aber selbst auch dort, in den Himmeln, könnt ihr noch vollumfängliche Wandlungen erfahren von einer Herrlichkeit zur anderen (m), oder aber ebenso auch einen schon erlangten höheren Stand wieder einbüßen, wenn ihr euch noch nicht als reif genug dafür und der neu erworbenen hohen Stellung noch nicht als würdig erwiesen habt (n) – wie es auch auf Erden ist von Wiedergeburt zu Wiedergeburt, dass Reiche in Armut geworfen und Arme in Reichtum gesetzt werden und Unbarmherzige in Niedrigkeit gestürzt, Barmherzige aber aus ihrer Niedrigkeit erhoben werden (o), und ja: dass Tiere zu Menschen und Menschen wieder zu Tieren werden! (p)
So entspricht euer Stand immer eurem gegenwärtigen spirituellen Reifegrad, dient aber auch immer zu eurer noch weiteren Reifung (q) als ein Zuchtmeister auf den Christus und Seine Gnade hin zur Verherrlichung Gottes“ (r).