Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

III Die Aufnahme

18-A: Wer andere quält, kann unmöglich ein Heiliger sein!

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In den Tagen, als Jesus in Jerusalem weilte, kamen einige Seiner Jünger zu Ihm und befragten Ihn über die Verkündigung eines ägyptischen Magier, der sich als ein Sohn des Belial erwies (a); denn er lehrte im Namen des Höchsten, All-Heiligen, dass es nicht wider das göttliche Gesetz wäre, Tiere zu quälen, wenn ihr Leiden den Menschen Nutzen bringe (b).

Da erklärte ihnen Jesus: „Wahrlich, Ich sage euch: Wer Vorteile zieht aus dem Unrecht, das einem Geschöpf Gottes zugefügt wird, und sei es auch nur indirekt, der kann unmöglich rechtschaffen sein! Ebenso-wenig können die mit heiligen Dingen umgehen oder mit ihren Lippen die Geheimnisse des Himmels lehren, deren Hände mit Blut befleckt sind oder deren Mund durch Verzehr von Fleisch verunreinigt wird (c).

Gott nämlich schenkte euch einzig die Körner und die Früchte der Erde zur Speise; und für den rechtschaffenen Menschen gibt es keine andere rechtmäßige Nahrung für den Körper (d).

Wenn jemand als Räuber in ein Gebäude einbricht, das von Menschen zur Bewohnung und Nutzung erbaut worden ist, dann lädt er nach allgemeiner Überzeugung Schuld auf sich; aber alle, die in eine Wohnstätte einbrechen, die von Gott gebildet worden ist (e), versündigen sich noch ungleich viel schwer-wiegender, wie klein und unscheinbar diese Hütte einer Seele auch immer sein mag! (f)

Oder wisst ihr nicht, dass der Leib die Wohnstätte der Seele ist (g), die Seele aber die Behausung des Höchsten selbst, welcher der Lebensgeist allen Fleisches ist (h), wie Er auch in allen Herzen erwachen will (i) durch die Wiedergeburt und Erweckung des Geistes (j), der in der Seele des Leibes ist, dass dieser wieder eingetaucht und durchtränkt wird von der Heiligen Ruach der Liebe Gottes? (k)

18-B: Die Gottheit leidet mit allen Geschöpfen!

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Wenngleich aber vielen Seelen diese innere Verbindung zu der göttlichen All- und Über-Seele in ihrem Geist noch schmerzlich fehlt, die sie spirituell beleben will durch die geistlichen Wasserströme des Lebens aus dem Herzen der göttlichen Abba-Liebe, die sich wieder in aller Seelen Herzen ergießen will (a), und somit vieler Seelen Geister inwendig noch abgeschnitten sind von der Heiligen Ruach Gottes und damit geistlich noch tot sind (b), so ruht der Geist Gottes doch gleichsam wie ein Schläfer verborgen in aller Seelen Herzen und harrt Seiner Wiedergeburt entgegen (c).

Und ebenso erleidet die all-innewohnende Seele Gottes in allen Ihren Seelen bis hin zum kleinsten Spatzenjungen, das aus seinem Nest fällt, alles, was diese auch immer erleiden (d), auch wenn gar viele Seelen um den Geist Gottes in ihnen und allem noch nicht wissen und die Heilige Ruach der göttlichen Liebe, die alles durchfließt, noch nicht wahrnehmen und noch nicht in sich selbst, in ihren Herzen, erfühlen können (e).

Damit aber sind aller Geschöpfe Leiber Glieder des universalen göttlichen Organismus des all-innewohnenden göttlichen Geistes und die ganze Schöpfung der Tempel des Schöpfer-Seele! (f) Wer darum auf die verletzlichen Hüllen von Seelen übergriffig wird oder auch Seelen selbst – und sei es nur mit Worten – direkt und unmittelbar verletzt und angreift (g), der verletzt damit auch die all-innewohnende Seele der Gottheit selbst, die in allen Ihren Seelen wohnt (h).

18-C: Hütet euch vor Übergriffen aller Art!

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Wer darum Geschöpfe Gottes – seien es nun Menschen oder auch Tiere – angreift, der greift damit gleichsam ins Herz der Gottheit in allem selbst hinein (a), wie geschrieben steht: »Ja, Amen! Wer euch anrührt, der tastet Meinen eigenen Augapfel an und bekommt es mit Mir zu tun!« (b)

Wenn nämlich die Gottheit selbst so empfindlich verletzt wird in all den Seelen, die angegriffen werden (c), so fordert solche Übergriffigkeit auch immer eine drastische Reaktion der höchsten Allmacht heraus, die umso heftiger ausfallen wird, je zarter und verletzlicher und empfindlicher und zerbrechlicher die Seelen sind, denen Gewalt angetan wird – also insbesondere bei Übergriffen auf Tiere, kleine Kinder und Säuglinge, Frauen, Kranke und Schwache oder Alte und Gebrechliche, die allzu oft denen völlig ohnmächtig und wehrlos ausgeliefert sind, die ihnen herzlos und brutal Gewalt antun (d).

Darum hütet euch, dass ihr keiner Seele Leid antut oder ihre gegenwärtige Behausung antastet oder auch nur angreift, sondern allen Wesen in der selben Zuneigung und Fürsorge begegnet, wie ihr es euch auch selbst wünschen würdet, wenn ihr in ihrer Haut und Hülle wärt! (e) Denn wer weiß, ob ihr nicht dermaleinst selbst noch in solch einer Behausung landet und das selbe Geschick solch einer Seele erleiden müsst? (f)

Deshalb sage Ich zu allen, die Meine Jünger werden wollen: Haltet eure Hände frei von Blutvergießen, in welcher Art und Form auch immer, und lasst kein Fleisch über eure Lippen kommen (g); denn Gott ist gerecht und gütig und schafft in Seiner Güte allen Unterdrückten Recht; und Er hat in den Ur-Anfängen in Seinem Paradies befohlen, dass alle Menschen, die Seinem Reich angehören wollen, leben sollen allein von den Früchten und den Aussaaten der Erde (h).

18-D: Nur Erlösung von Leiden ist erlaubt!

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Allein, wenn ein Tier sehr leidet, so dass sein Leben ihm zu einer einzigen Qual wird, oder wenn eine entartete oder gepeinigte Kreatur gefährlich wird für euch (a), dann dürft ihr diese von ihrem unseligen Leben erlösen – aber bitte rasch und mit so wenig Schmerz, wie irgend möglich! (b) Schickt solch eine Tier-Seele hinüber in Liebe und Barmherzigkeit mit dem Gebet, dass sie einer glückseligeren Wiedergeburt zugeführt werden möge (c), und quält sie nicht! Dann wird Gott, euer aller Vater, in dessen Händen ihr alle steht und gezeichnet seid (d), euch gleichfalls Barmherzigkeit erweisen, ebenso, wie ihr Barmherzigkeit geübt habt gegenüber denen, die in eure Hände gegeben sind (e).

18-E: Ich bin wahrlich in allem!

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Und behaltet dies immer im Auge und auch im Herzen: Was immer ihr auch dem allergeringsten Meiner Kinder tut, das tut ihr in gleicher Weise Mir selbst! – sei es nun gut oder böse! (a) Denn Ich Bin in ihnen allen, und sie alle sind in Mir (b).

Ja, Ich Bin in allen Geschöpfen, und alle Geschöpfe sind in Mir! Denn ihr erblickt Meine Herrlichkeit nicht nur allein in dem strahlenden unendlichen Sternenfirmament, sondern ebenso auch in der Anmut und Schönheit einer jeden Kreatur, wie zart und winzig und unscheinbar sie auch immer sein mag! (c)

Und alles ist Mir heilig! Denn, Ich, der Heilige, Bin in allem! (d) Hebt einen Stein auf und erblickt eine Ameise, dann seht ihr in diesem wunderbaren Geschöpf, auch wenn es winzig ist, hier gleichfalls auch Mich! Oder spaltet ein morsches Holz und seht darin all das kleine Getier: Auch darin bin Ich! Denn das ganze All ist aus Mir hervorgegangen und kehrt auch zu Mir zurück (e). Und in jedem Wurm, dessen ihr euch annehmt, nehmt ihr euch Meiner Leiden an!

Denn welch ein Geschöpf auch immer ihr erblicken mögt: An allen ihren Freuden erfreue auch Ich Mich, und an allen ihren Schmerzen leide auch Ich! (f) Darum sage Ich euch: Seid gütig und mitfühlend miteinander und mit allen Geschöpfen Gottes (g).

An eurer Liebe und Fürsorge zu all euren Mit-Geschöpfen und Geschwistern, wie groß oder klein, hoch oder gering sie auch immer sein mögen, erweist sich, ob ihr wirklich und wahrhaftig die Gottheit und Schöpfer-Seele liebt, die in Ihrer ganzen Schöpfung wohnt und gegenwärtig ist und in all Ihren Kindern lebt und alles mit ihnen fühlt (h). Denn die göttliche All-Seele ist tatsächlich in allem!“