Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
8: Kindermund tut Wahrheit kund!
Noch einige Male befand sich Jesus im Vorhof des Tempels und lehrte dort das Volk in einer der mächtigen Säulenhallen, die das geräumige Areal um das Heiligtum Gottes umgaben. Dort wurden auch vielerlei Kranke, wie etwa Blinde oder Taube oder Stumme oder Lahme, zu Ihm gebracht; und Er heilte sie alle (a).
Und viele glaubten an Ihn wegen der klaren Zeichen, die Er tat (b); denn all diese Macht-Erweise zeigten es schließlich überdeutlich an, dass Er der sein musste, welcher dem Volk Israel verheißen worden war (c), von dem geweissagt worden ist: „Jubelt über Ihn mit unaussprechlicher Freude! Denn seht und erkennt: Da ist euer GOTT! ER SELBST kommt zu euch, um euch alle zu erretten! Und Er wird die Augen der Blinden auftun und die Ohren der Tauben öffnen. Dann werden die Lahmen Haken schlagen wie junge Hirsche und jauchzen die Kehlen der Stummen!“ (d)
Bei einer solchen Begebenheit, wo Jesus wieder viele heilte, geschah es einmal, dass Kinder zugegen waren, die sahen, welche Wohltaten der Meister an den Menschen vollbrachte; und diese Kleinen erinnerten sich offensichtlich an Seinen Einzug in Jerusalem, wo Er von allem Volk bejubelt wurde. Denn sie begannen, um den Rabbi herum zu tanzen und Ihn mit den Lobes-Hymnen zu feiern, welche sie von den Erwachsenen gehört hatten, indem sie sangen: „Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der zu uns gekommen ist im Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe!“ (e)
Darüber erbosten sich erneut einige Pharisäer und Schriftgelehrte, wie sie sich schon darüber verärgert hatten, wo Ihm in gleicher Weise gebenedeit wurde, als Er auf einem Esel in Jerusalem einritt. Und sie forderten den Meister erneut auf, dies nun ebenso den Kindern zu untersagen. Denn sie fuhren Ihn an: „Hörst Du nicht, was diese unmündigen Kinder da von sich geben?! Willst Du sie etwa nicht zur Rede stellen und ihnen erklären, dass sie dies gefälligst unterlassen sollen?!“ (f)
Jesus aber legte schützend Seine arme auf die Kleinen, die von den hohen Geistlichen verschüchtert worden waren, und erwiderte den Rabbinern: „Warum sollte Ich das?! Habt ihr nie gelesen: »Aus dem Munde der jauchzenden Unmündigen und quietschvergnügten Säuglinge hast Du Dir Dein liebstes Lob zubereitet«? (g)
Da widersprachen die Hüter Israels: „Aber Lobpreis gebührt doch allein Gott!“ Der Herr aber entgegnete ihnen: „Wenn nun aber doch ganz offensichtlich die Heilige Ruach die Herzen dieser unbedarften Kleinen über Mich jubilieren lässt und die göttliche Kraft in Ihrer Weisheit dadurch dem Höchsten selbst aus dem Munde dieser einfältigen Kinder ein Lob zubereitet: Was sagt dies dann wohl aus über Meinen Vater, sowie auch über Mich?!
So ist diesen unbescholtenen Kleinen und Unmündigen doch ganz augenscheinlich schon etwas enthüllt worden über Mich und Meinen Vater, was euch, die ihr euch für die einzig Weisen, Wissenden und recht Erkennenden haltet, jedoch ebenso offensichtlich gänzlich verborgen geblieben ist (h), wenn durch ihren Mund das Lob Gottes an Mich ergeht (i).
Diese Kinder nämlich können anscheinend noch mit ihren Augen sehen und mit ihren Ohren hören und alles recht von Herzen verstehen, da sie sich noch gänzlich vorurteilsfrei und unbefangen allein von dem leiten lassen, was ihr Herz ihnen überdeutlich kündet und bezeugt (j); ihr jedoch, die ihr euch für die einzig Sehenden haltet, seht mit euren sehenden Augen doch nichts, wie ihr auch mit euren hörenden Ohren nichts hören wollt, um ja nicht gleichfalls von eurem eigenen Herzen überführt und überwunden zu werden, auf dass man auch euch helfen könnte! (k)
Aber bedenkt auch dieses Sprichwort: »Der Kinder Mund tut die Wahrheit kund«!“
Und mit diesen Worten ließ der Meister all diese verstockten, vermeintlichen Wächter des rechten Glaubens stehen (l) und wendete sich den kleinen Kindern zu; und Er nahm sie auf Seinen Schoß und herzte und segnete sie (m).