Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
21: Jesu Ankündigung eines Verrats
21-A: Wie weinten doch die Mütter über ihre ersäuften Kinder!
21-B: Ebenso weine Ich um das Kind, dessen Anstoß es umkommen lassen wird!
21-C: Und doch muss offenbar werden, was in euer aller Herzen ist – wie auch, was im Herzen Gottes ist!
21-D: Hatten sie nicht schon alle daran gedacht, Ihm abzuschwören?!
21-E: Jeder konnte noch zum Verräter werden! Sie alle hatten das Zeug dazu!
21-A: Wie weinten doch die Mütter über ihre ersäuften Kinder!
So hatte der Herr all Seinen Jüngern die Füße gewaschen zu Beginn des Passah-Festes – auch dem Judas Ischarioth, der Ihn später verriet (a).
Und der Herr sprach das Gotteslob, das auf die rituelle Waschung folgte: „Gepriesen seist Du, o HERR, unser Gott, König des ganzen Universums, der die Frucht der Erde erschafft!“
Und Er nahm von dem »Karpas«, einer Erdfrucht, welche als nächstes gegessen wurde nach dem Brauch, um sich an die zermürbende Fronarbeit in der Knechtschaft Ägyptens zu erinnern, und reichte den Teller mit dem Karpas weiter. Dann tauchte Er Seinen Bissen in die dafür bereit-gestellte Schale mit Salzwasser, welche an die Tränen der Mütter Israels denken lassen sollten über ihre Kinder, die unter dem teuflischen Pharao in Ägypten umkamen (b).
21-B: Ebenso weine Ich um das Kind, dessen Anstoß es umkommen lassen wird!
Als der Meister aber Seine Erdfrucht in die Tränen-Schale tauchte, da ergrimmte Er im Geist zutiefst, wie eine Mutter (a), der ihr Kind geraubt und umgebracht worden ist, und sprach mit wässrigen, rot unterlaufenen Augen: „Mein Innerstes dreht sich in Mir um! Ganz und gar erregt ist all Mein Mitleid über jenen einen von euch, Meine Kleinen! (b) Gebrochen ist Mein Herz in Meinem Innern, alles in Mir bebt in tiefster Bekümmernis! (c) Denn bei welchem von euch müsste Ich nicht schwach werden, wenn er strauchelt?! Bei wem von euch würde es Mich nicht inwendig verbrennen, wenn er Anstoß nimmt und sich abwendet zu solch bitterem Unheil?! (d)
Denn wahrlich, Ich sage euch: Ihr werdet in dieser Nacht alle Ärgernis nehmen an Mir – genau so, wie es prophezeit worden ist: »Der Hirte wird zerschlagen und die Herde wird zerstreut werden« (e). Und einer von euch hat sogar so schlimm an Mir Anstoß genommen, dass er Mich darüber sogar verleugnen und verraten wird! (f)
Ja, der Satan mit seiner Sichel in der Hand, der euch alle sichten will und auch könnte, wie den überreifen Weizen (g), hat einen von euch schon als seine Ernte eingefahren und von seinem Herzen Besitz genommen (h) und ihn mit Haut und Haaren verschlungen (i), so dass jener selbst zu einem Satan und Widersacher geworden ist wider Mich! (j) Und dabei habe Ich in Meiner Liebe euch doch alle Zwölf in gleicher Weise erwählt! (k) – und ja: euch allen, ohne Ausnahme, schon sicher und unwiderruflich zwölf Thron-Stühle an Meiner Seite verheißen! (l) – und wirklich keinem von euch auch nur irgendetwas von Meinen Gnadenerweisen vorenthalten! (m)
Weil jener sich aber von Mir abgewendet hat in seiner Wut und in seinem aufwallenden Jähzorn, blieb Mir nichts anderes, als ihn an den Satan preiszugeben, zum Verderben seines Fleisches – zu einem unerdenklich furchtbaren Verenden hin unter fürchterlichsten Höllenqualen, wie von einem verzehrenden Feuer, dessen lodernde, beißende Flammen darüber aber selbst auch all seinem erbitterten, hasserfüllten Widerstand letztlich doch auch noch verbrennen und all seinem Aufbegehren wider Mich ein Ende setzen müssen – wenn auch wie durchs Feuer hindurch! (n)
Und doch bin Ich darüber aufs Tiefste bekümmert, wie eine Mutter, die eines ihrer Kleinen verloren hat (o), ersäuft von dem großen Kindermörder und Lügner und Würger! (p)
Und fürwahr: Es bekümmert Mich mehr als Mein eigenes Geschick und das qualvolle Ende, das jener mit seinem schmählichen Verrat über Mich selber bringt! Denn die Qualen seines inneren Wurmes werden ungleich grauenhafter sein (q), und sie werden sich in ihn hineinbohren, wie feurige Seraphe, weil er nicht mehr sehen und finden wird, was doch auch ihn erlösen könnte! (r)
Denn bei MIR ist allzeit der Vater! (s) JENER aber wird gänzlich allein und entsetzlich einsam und grauenhaft gottverlassen verenden! – unter dem Fluch unüberbietbarer Verdammnis, unter welchen jener sich selbst gebracht hat! (t)
Aber leider muss sich auch dies Schriftwort erfüllen, jene Prophezeiung aus dem Psalter Davids: »Ich nährte ihn selbstlos an Meinem Tisch! Denn er war Mir doch ein Freund, dem Ich vertraute und den Ich liebte, wie Meine eigene Seele! (u) Doch er hat zum Dank für Meine Liebe und Zuneigung zu ihm seine Ferse gegen Mich erhoben und Mich zu hassen begonnen ohne die allergeringste Ursache!« (v)
21-C: Und doch muss offenbar werden, was in euer aller Herzen ist – wie auch, was im Herzen Gottes ist!
Ich sage es euch jetzt schon, ehe es geschieht, damit ihr erkennt, dass Ich es tatsächlich Bin: (a) – der, auf dem all eure Hoffnungen liegen, auch wenn alles ganz anders kommen wird, als ihr es erwartet und euch gewünscht habt, damit ihr daran erkennt, dass sich trotz allem dahinter ein wunderbarer göttlicher Plan verbirgt, wie furchtbar es auch kommen wird (b), und dass Ich von Anfang an sehr wohl um alles wusste, was kommt (c), so dass Mich nichts von all dem Furchtbaren, das bald anheben muss, überrascht (d).
Denn fürwahr: Ich weiß genau, was in euch ALLEN in gleicher Weise schwelt und schlummert und im Verborgenen gärt, wie in dem EINEN! (e) Oder meint ihr, Ich wüsste nicht, welche Ich Mir trotz allem doch erwählt habe?! (f)
Aber auch dies Schriftwort muss sich erfüllen: »Ihr seid allesamt abgewichen und hattet alle in gleicher Weise nur Böses im Sinn in eurem Unverstand! (g) Der HERR aber gedachte, es dennoch für euch restlos alle noch zum Guten zu wenden hin zu einer großen Errettung für wahrhaft alle!« – so wie es einst auch bei Joseph Ben Israel und seinen Brüdern geschah, denen Er am Ende allen vergab, obwohl sie Ihn alle in gleicher Weise um dreißig Silberlinge verkauft hatten, auch wenn nur einer von ihnen das Blutgeld für ihrer aller Verrat entgegen nahm (h).
Denn hier ist fürwahr noch mehr Liebe und Großherzigkeit und Vergebungsbereitschaft als bei Joseph! (i)
Und doch muss es alles so geschehen, wie es angekündigt worden ist, auf dass offenbar werde, was in euer aller Herzen ist, ebenso wie das, was in dem Herzen Gottes ist (j).
Denn: ja, fürwahr: Einer von EUCH, hier aus unserer Mitte, wird Mich heute Nacht in seinem Jähzorn über Mich an Meine Richter und Henker überantworten und verraten! – und damit selbst genau DAS heraufbeschwören, weswegen er Anstoß nahm an Mir, wie ihr aber alle! (k) Denn siehe, die Hand dessen, der Mich überliefert, ist mit Mir an diesem Tisch!“ (l)
21-D: Hatten sie nicht schon alle daran gedacht, Ihm abzuschwören?!
Und Er sah sie einen nach dem andern an, in einem traurigen, unerträglich durchdringenden, auch die tiefsten Abgründe ihrer Herzen entblößenden Blick, der ihnen allen eiskalte Schauer über den Rücken jagte und sie schamrot anlaufen ließ und sie alle am liebsten im Boden hätte versinken lassen (a).
Und nach einer entsetzlich lange wirkenden betretenen Stille sprach Er: „Ja, habe Ich nicht euch Zwölf alle erwählt, einen, wie den anderen?! Und euer einer ist ein Teufel geworden!“ (b)
Da fühlten sich alle in ihren schweren Zweifeln und Anfragen an dem Herrn überführt und ertappt und starrten verlegen zu Boden.
Und keiner wagte es, auch nur ganz kurz zum Herrn aufzublicken. Denn sie ausnahmslos ALLE waren doch nur entsetzt und fassungslos darüber, als ihr Meister irgendwann angefangen hatte, ihnen zu eröffnen, dass Er es als Seine Bestimmung ansehen würde (c), wie alle Propheten vor ihm in Jerusalem sterben (d) und sich als ein Passah-Lamm Gottes zur Sühne für aller Welt Sünden hingeben zu müssen (e), statt, wie sie es sich doch alle über all die Jahre von Ihm erhofft hatten, in der Heiligen Stadt endlich Seine göttliche Macht und Herrlichkeit zu offenbaren (f), so wie sie es verstanden und erwarteten, und die Weltherrschaft anzutreten, indem Er alle Peiniger und Unterdrücker Israels mit dem Feuer des göttlichen Zornes verzehren würde – und alle Feinde Gottes wie Trauben in der Kelter zertreten (g).
Das war es doch, was die Propheten angekündigt hatten! Dafür hatten sie doch alles für Ihn aufgegeben, um Ihm dahin zu folgen! – in die große eschatologische Befreiungsschlacht für Israel! (h) Und das war es doch, was Er SELBST ihnen versprochen hatte: zwölf Throne und die Regentschaft mit Ihm in Seinem Reich für Israel über alle Welt! (i) Und nun DAS!
Aber Seine Absichten, sich nun plötzlich vielmehr selbst von den Widersachern Gottes abschlachten lassen zu wollen, um eben diesen Gottlosen Vergebung zu erwirken (j) – Gnade und Barmherzigkeit für jene, die das Heilige Volk Israel schon so unendlich lange so unsäglich brutal unterdrückten, statt sie zu befreien, wie einst Mose, an den sie heute gedachten: (k) Das war für sie alle wie ein Schlag ins Gesicht! – ja: wie ein Tritt ins Herz! – und erschien einem jeden von ihnen, wie ein Verrat an ihnen allen – ja, an dem ganzen geschundenen auserwählten Gottesvolk, dass doch all seine Hoffnungen auf Ihn gesetzt hatte! (l)
So hatten sie alle über die Maßen Anstoß an ihrem Rabbi und Seinen Wahn-Ideen genommen. Und da Er sich in Seinem Starrsinn von keinen von ihnen umstimmen ließ, weder von Petrus, noch von Judas, welche meist ihre Wortführer waren, besonders, wenn es um Miss-Stimmungen im Jüngerkreis über ihren Rabbi ging (m), der Herr aber trotz allem energischen Widerstand, wobei es auch laut wurde, unbeirrbar, verbissen an Seinen Selbst-Aufopferungs-Absichten festhielt, da steigerte sich ihre Fassungslosigkeit und abgrundtiefe Enttäuschung fürwahr zunehmend in Ärger und regelrechte unbändige Wut, so dass schon jeder von ihnen sich – offen ausgesprochen oder insgeheim – mit dem zornerfüllten Gedanken getragen hatte, jenem über-geschnappten, scheinbar wahnsinnig gewordenen Gottes-Propheten, wenn Er denn wirklich noch einer war (n), mit Seinen schon wahnhaften Selbstmord-Absichten (o) endgültig auf Nimmer-Wiedersehen ein für alle Mal den Rücken zuzukehren! (p)
21-E: Jeder konnte noch zum Verräter werden! Sie alle hatten das Zeug dazu!
Da saßen sie nun – trotzdem – noch alle bei ihrem Meister, den sie alle miteinander nicht mehr verstanden! Und Jesus blickte sie alle der Reihe nach an, schweigend und betrübt, sich von ihnen allen verlassen erkennend (a) – in einer sie alle aber doch wiederum regelrecht entwaffnenden tiefen, sehnsüchtig nach ihnen verlangenden Bekümmernis.
Die Stille wurde schließlich unerträglich. Und da sie alle erkannten, dass sie ohnehin nichts vor ihren Meister verbergen konnten, und wussten, dass der Herr ihrer aller Herzen Regungen und Bewegungen sehr wohl schon längst erkannt und durchschaut hatte (b), da fingen sie alle, einer nach dem anderen an, zu gestehen und zu bekennen und verunsichert zu fragen: „Herr, Ich bin´s doch nicht, der Dich am Ende noch verrät?!“ (c)
Und der Herr sprach: „Fürwahr: Ihr könntet wahrlich alle zu jenem Verräter werden! Ihr hättet alle noch das Zeug dazu! (d) Und doch wird nur EINEN von euch das harte Los und elende Geschick des »Asasel« treffen, der für euch alle zum verteufelten »Sündenbock« werden und durch die sengende Glut der Wüste muss, weil ihr alles, was ihr bei euch nicht ansehen wollt und euch von euch selbst nicht eingestehen könnt, auf ihn legen und übertragen werdet, um jemanden zu haben, den ihr schuldig sprechen und verdammen könnt an euer statt (e), auf dass alle Schrift erfüllt würde – und offenbar würde, was in euch allen ist und wohin dies eigentlich euch alle unweigerlich führen müsste und wo es enden würde und wobei es auf ewig bliebe, wenn Meine Barmherzigkeit sich nicht euch aller noch erbarmen würde (f).
Denn wenn es nach dem Asasel ginge, – jenen Ober-Erz-Teufel, der euch alle – ohne Unterschied, wie auch sich selbst – zu Teufeln macht (g), so hättet ihr alle dies Los verdient! (h) Aber vielleicht gehen euch dermaleinst darüber die Augen auf, dass jenes Passah-Opfer, das Ich als der messianische König-Priester Gottes in Seinem Willen und Wesen darbringen MUSS für euch ALLE, wie für diesen EINEN (i), wahrhaftig unvermeidlich ist. Denn es muss alles offenbar werden, was in euer aller Herzen, sowie, was im Herzen des All-Abbas ist, der euch dennoch alle in gleicher Weise jetzt und ewig sehnsüchtig sucht und liebt“ (j).