37-A: Nun wird der Vater verherrlicht in dem Sohn

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Und als sie den »Hallel«, den »Lobgesang«, beendet hatten, sprach Jesus: „Jetzt wurde der Vater gebührend verherrlicht in der Erfüllung des Passah und Er wird nunmehr noch größere Verherrlichung erfahren in Seinem eingeborenen Sohn (a).

Wenn aber der Abba verherrlicht worden ist in Seinem Sohn, und in dem, was der Sohn gänzlich frei für den Vater und im Willen des Vater tun wird (b), dann wird der Vater auch Seinen Sohn verherrlichen (c), und in dem Sohn sich selbst, weil der Sohn kein anderer ist, als der Vater selbst (d).

Und auf ein Kurzes, und der Abba wird Sein Antlitz verherrlichen, dass es erstrahlen wird zur Erlösung über aller Welt! (e) Und nach Ihm werden alle Geschlechter und Nationen fragen!“ (f)

37-B: Bislang wart ihr versorgt! Nun aber wappnet euch!

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Und Jesus erhob sich zum Aufbruch, um mit Seinen Jüngern hinüber in den Garten Gethsemane auf den Ölberg zu gehen, wo sie zu nächtigen pflegten (a), denn das Passah war vollendet. Und Er sprach zu Seinen Jüngern: „Als Ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen vor Mir her in die Dörfer und Städte sandte, mangelte es euch da jemals an irgend etwas?“

Sie aber sagten: „Nein, niemals, Herr! Uns fehlte nichts!“ (b)

Und Jesus fragte: „Und war es nicht ebenso mit dem Volk Israel, als der HERR es durch die Wüste führte, um es zu schulen und ihm Vertrauen beizubringen? Sind ihnen ihre Kleider je verschlissen? Oder bekamen sie auch nur Schwelen an ihren Füßen? (c)

Obwohl sie so viel haderten und murrten (d), blieben sie doch niemals unversorgt! (e) Sondern der Vater speiste sie mit Manna und ließ ihnen Wachteln in den Mund fliegen, auf dass sie Vertrauen lernten, dass Er sie doch wahrhaft immer in allem Notwendigen versorgt (f), wenn Seine Aushilfe auch manchmal auf sich warten ließ (g), auf dass sie lernen sollten, endlich wirklich in allem auf Ihn zu vertrauen.

Und Er gedachte, sie aus der Sklaverei in Ägypten in ein Land zu führen, in dem Milch und Honig fließt, wenn sie nur auf Ihn vertraut hätten und all ihre Hoffnung auf Ihn festgehalten hätten! (h) Doch sie kamen nimmermehr in Seine Ruhe, weil sie nicht in allem auf Ihn vertrauten (i) und nicht ausharrten bis zum Ende in rückhaltslosem Glauben“ (j).

Dann sagte Jesus zu ihnen: „Darum vertraut auf euren Vater im Himmel von ganzem Herzen und mit aller eurer Kraft (k) in allem, dass Er euch ganz gewiss niemals versäumen und verlassen wird, wie schlimm es auch immer zunächst kommen mag (l), sondern dass Er alles immer wieder – wie schon so oft! – zum Guten hinaus führen wird (m). Er wird euch hindurch-bringen durch wahrhaft alles!

Jetzt aber soll trotzdem jeder von euch, der eine Börse hat, diese an sich nehmen, mit all seinen Ersparnissen, und ebenso eine Tasche mit Reiseproviant, und Vorsorge treffen (n).

Denn nun werden bald Zeiten kommen, wo ihr schlimmste Verfolgungen erleiden müsst und fliehen, und niemand wird euch aufnehmen wollen, aus Furcht für sein eigenes Leben (o). Da wird es dann unentbehrlich sein für euer Wohlergehen und Heil, dass ihr selbst in allem ausreichend Vorsorge getroffen habt und auf niemanden angewiesen und von niemandem abhängig seid (p).

37-C: Es werden Kriege kommen! Und das in Meinem Namen!

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Aber Ich sage euch, es werden sogar Zeiten kommen, wo gar mancher, der Mir zu folgen meint, alle seine Habe verkaufen wird, um sich bis auf die Zähne zu bewaffnen, um die zu schützen und zu verteidigen (a), die in Frieden ein gottseliges Leben führen wollen in Meinem Namen (b), obwohl Mein Reich doch nicht von dieser Welt ist (c).

Und überdies werden solche »Streiter und Kreuzritter des HERRN«, als die sie sich ansehen werden, sogar in Heilige Kriege ziehen – um nichtiger Heiligtümer willen, die auf Erden sind, wo Ich doch nicht in Holz und Stein wohne, sondern Mich in den Herzen der Menschen niederlassen will, so dass ihr selbst Mein wahres und eigentliches Heiligtum sein sollt (d), was sich erweisen soll in Barmherzigkeit und Liebe, selbst gegen die allerschlimmsten Widersacher und Feinde Gottes! (e)

Aber leider wird sich auch diese Prophezeiung über Mich erfüllen: »Er wurde zu den Übeltätern und Verbrechern gezählt. Und Sein Name wird um ihretwegen unter allen Nationen verlästert werden.« (f)

Denn auch darin, und vor allem auch darin, an Meinen eigenen Nachfolgern, die Mir folgen wollen, muss sich Mein Leiden erfüllen (g) – auch und vor allem an dem, was sie – gegen Meine eindringliche Mahnung (h) durch den, den Ich zu den Nicht-Juden senden will (i) – Meinem erst-erwählten Volk antun werden (j), im Glauben, Mir damit einen Dienst zu erweisen, wie´s jetzt diese glauben, die nunmehr zuerst euch verfolgen werden (k).

Und dies wird geschehen, da jene, denen Mein Reich anvertraut werden wird, darum fälschlicher Weise meinen werden, Mein vor-erwähltes Volk sei deshalb nun auf ewig verworfen, weil Mein Reich von ihnen, den Ersten, an die Letzten aus den Nationen übergegangen ist“ (l).

Jesu Jünger aber verstanden noch immer nicht, wovon Er redete, dass Er ihnen die Gräuel prophezeite, die einstmals in Verkennung und Verleugnung Seines Erlöser-Wesens der Liebe gegen alle (m) in Seinem eigenen heiligen Christus-Namen verübt werden sollten an Leibern, wie auch an Seelen (n); sondern sie dachten, Er wolle sich nunmehr doch erheben, selbst sogar gegen die heuchlerische geistliche Obrigkeit Israels, um nun endlich mit Gewalt die Herrschaft an sich zu reißen (o).

Und sie sprachen voll Hoffnung und Erwartung zu ihm: „Herr! Hier sind schon einmal zwei Schwerter! Wenn Du willst, so gehen wir und rüsten uns nun endlich für Deinen Aufstand und Kampf!“

Er aber schüttelte den Kopf, betrübt über ihr Unverständnis (p), und sprach traurig: „Genug damit! Das ist schon mehr, als Mir lieb ist!“ (q)

Sie aber deuteten sich´s so, dass Er aufgrund Seiner göttlichen Übermacht keiner weiteren irdischen Waffen bedürfen würde (r), sondern alle Widersacher aus Seiner himmlischen Machtfülle heraus niederstrecken würde (s) und auch sie alle zurüsten würde zum Kampf, dass sie in Seiner Stärke zu lodernden Feuerfackeln unter Stoppelfeldern würden, so dass selbst jeder Stürzende unter ihnen dem David gleichen würde, der in der Kraft des HERRN, ohne jede Waffenrüstung (t) mit einer einfachen Steinschleuder noch jeden übermächtigen Riesen Goliath besiegen und den Kopf vom Leib schneiden würde (u), wie es auch selbst Judith – eine Tochter Israels und Frau! – mit dem übermächtigen Holofernes getan hatte (v).

37-D: Ihr alle werdet straucheln! – gleichwie euer Bruder Judas!

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Und Jesus schickte sich an, mit ihnen durchs Kidron-Tal in den Garten Gethsemane zu gehen. Und auf dem Weg beschwor Er sie: „Betet, dass ihr der Versuchung, die jetzt über euch kommen muss (a), nicht erliegen werdet und umkommt, wie Mein Judas (b).

Denn die Stunde der Versuchung, die alles Verborgene enthüllen und offenbaren wird (c), ist gekommen (d). Und wahrlich, ihr werdet noch alle in gleicher Weise Anstoß an Mir nehmen, ebenso wie es euer Bruder Judas getan hat.“

Und nachdem Simon Kephas auf diese Bekundung Jesu ungläubig dreinblickte, wandte der Meister sich direkt an ihn und erklärte mit Nachdruck: „Wahrlich, Petrus, Ich sage dir: einer von euch, Meinen Zwölfen, wird Mich sogar dreimal verleugnen in seiner Angst und Furcht mit Flüchen und Selbst-Verwünschungen und schwören, dass Er Mich nicht kennt, und ebenso wird Mich der ganze Rest von euch schmählich verlassen für eine Zeit lang! (e)

Doch ihr werdet es alle noch bitter bedauern und unter größter Reue beklagen; denn ihr liebt Mich ja doch in euren Herzen! Nur seid ihr noch ach so schwach! Aber ihr sollt alle noch werden, wie ein standfester Altar von zwölf behauenen Steinen und ein unverrückbares Zeugnis Meines Namens; und ihr sollt sein die Diener aller Diener; und die Schlüssel zum Himmelreich will Ich euch anvertrauen; und ihr sollt Meine Schafe weiden und Meine Lämmer, und ihr sollt alle Meine Stellvertreter auf Erden sein (f).

Nun aber muss sich zuerst erfüllen, was über euch geschrieben steht: »Wenn der Hirte Sein Leben lässt für Seine Schafe, da werden sie sich noch alle von Ihm abwenden, in Angst und Entsetzen davon laufen und sich zutiefst erschüttert und irritiert zerstreuen, und ausnahmslos ein jeder von ihnen wird nur noch angsterfüllt um sich selbst besorgt allein sein eigenes Auskommen suchen« (g). Denn Ich gehe einen Weg, auf dem ihr Mir jetzt noch nicht folgen könnt und auch noch nicht wollt (h).

Meine lieben Kinder! Nur noch eine kleine Weile bin Ich bei euch, dann aber nicht mehr. Und ihr werdet Mich suchen, und nicht mehr finden, ebenso, wie all eure Geschwister aus dem Hause Israel, denen Ich dies schon angekündigt habe. Denn wohin Ich jetzt gehe, könnt ihr Mir im Augenblick noch nicht nachkommen (i).

Und auch ihr würdet Mich nicht wieder finden, ebenso wie sie, die auf lange Zeit verlorenen Juden (j), wenn Ich euch nicht selbst nachgehen und euch suchen würde, wie ein Hirte seine verlorenen und verirrten Schafe sucht (k), die nicht wissen, wer ihr Herr und Hirte ist (l), der sie zu führen versteht und in allem versorgt (m). Ich aber, wenn Ich auferstanden bin, will Ich euch alle wieder suchen und euch nachkommen, und euch alsdann alle wieder sammeln in Galiläa, wohin Ich euch dann vorausgehen werde (n).

Nun aber gehe Ich zuerst zu dem zurück, der Mich gesandt hat. Aber niemand von euch fragt Mich, wo Ich jetzt hingehe (o). Denn ihr könnt und wollt es einfach nicht hören (p); und so werdet ihr darüber bestürzt sein, wenn es eingetreten ist, weil all eure falschen und verkehrten Hoffnungen dahin sein werden (q) und euch nur noch Enttäuschung und Verzweiflung und Schwermut und Kummer und Traurigkeit bleiben wird, was euer aller Herz dann mit tiefster Bedrückung und äußerster Dunkelheit erfüllen wird (r) bis hin zur Sehnsucht nach dem Tod (s).

37-E: Du willst dein Leben für Mich lassen?!

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Kephas aber fragte den Herrn bekümmert und besorgt: „Aber Herr! Wo gehst Du denn jetzt hin?! Ich will dir überall hin folgen!“

Jesus aber wendete sich um zu Simon Petrus und blickte ihm betrübt in die Augen und sprach zu ihm: „Nein, Symeon, das kannst du jetzt noch nicht, selbst wenn du´s wirklich wolltest! Vielleicht später einmal, aber nicht jetzt! (a)

Sondern du wirst ebenso Anstoß an Mir nehmen und Mir abschwören, wie alle anderen! Denn ihr werdet alle Ärgernis nehmen an Mir in dieser Nacht, wie geschrieben steht: »Wenn der Hirte sich für Seine Schafe opfern wird, wird sich doch Seine ganze Herde von Ihm abwenden und sich zerstreuen«“ (b).

Petrus aber, der den tiefen Ernst und die drückende Last auf Jesu Herzen spürte (c), schossen die Tränen in die Augen, und er klagte: „Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen?! Mein Leben will ich für Dich lassen!“ (d)

Jesus aber sah ihn liebevoll an, da Er wohl sein Sehnen erkannte (e); und doch musste der Herr ihn ernüchtern: „Dein Leben willst du für Mich lassen?! Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Ehe der Hahn zum zweiten Male gekräht haben wird, wirst du Mich dreimal verleugnet haben und unter allerschlimmsten Selbst-Verwünschungen beschworen haben, dass du Mich weder kennst, noch irgendetwas mit Mir zu tun haben willst! (f)

So muss Ich denn diesen Weg für euch alle gänzlich ALLEINE gehen! Aber Ich bin nicht allein, sondern der Vater, der diesen Weg für euch alle in und mit Mir geht, der ist bei Mir und Mit Seinem Geist, der Unser beider ist, selbst in Mir (g) – ja, die ganze Gottesfülle, die sich für euch alle hinzugeben gewillt ist (h).

Petrus aber war noch so ergriffen und euphorisiert von den Worten solch unsäglicher Liebe, die der Herr beim Abendmahl gesprochen hatte, dass all seine früheren Zweifel und Fragen gänzlich verflogen schienen und er wieder vollends brannte für seinen Herrn.

Und so schwor er bei seinem Leben und bei seiner ewigen Glückseligkeit: „Herr! Die anderen werden vielleicht an dir Anstoß nehmen und dir abschwören! Aber ICH, Herr?! NIEMALS!“ (i)

37-F: Wer ist der felsenfeste Streiter für den Herrn?

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Jesus aber sah ihn traurig an und schwieg dazu und ließ ihn stehen und ging weiter.

Petrus aber blieb fassungslos zurück, dass der Herr ihm nicht glauben wollte und sprach zu den anderen, die, an ihn vorbei, dem Herrn folgten: „Ich werde Ihn bestimmt nicht verleugnen und verraten! ICH bestimmt nicht! Warum widersprecht IHR Ihm nicht?!

Er hat Mich doch selbst schon Seinen Felsen genannt, an dem selbst die Fluten des Höllenmeers branden und zerschellen sollen! – den Felsen, auf dem Er Sein ganzes Reich einstmals aufbauen und gründen will! (a)

Wenigstens IHR solltet doch wissen, was ihr an mir habt! Wer hat denn immer für euch gesprochen und das Wort ergriffen?!

Oder wollt IHR Ihn etwa verraten?! Und selbst wenn ihr alle es noch tun solltet, so werde ICH ihn doch NIEMALS verraten!“

Da erboste sich Thomas über den Simon und sprach: „Fürwahr, ich wäre genauso bereit für ihn zu sterben, wie auch jeder andere! – und war es schon immer! (b) Aber ist es etwa nicht wahr, was der Meister gesagt hat, dass wir alle nicht verstehen und fassen können, wohin der Herr jetzt gehen will, dass Er sich klaglos ausliefern will, wie ein Opferlamm der Schlachtbank, und geradezu Seinen eigenen Tod sucht?! (c)

Haben wir nicht alle schon längst Anstoß daran genommen und verstehen es einfach nicht?! (d) Allen voran DU, Petrus, der Ihm ins Angesicht widerstand und sich über Ihn erboste (e), ebenso wie Judas, der auch schon abgefallen ist!

Was macht dich also bitteschön so sicher, dass DU ALLEIN standhaft bleiben würdest?! – während wir, alle anderen, darüber verzweifeln sollten und abzufallen drohen, weil wir es einfach nicht verstehen, noch begreifen! Wer bist du, der du meinst, du allein würdest standhalten?! (f)

Sei doch endlich ehrlich mit dir selbst und uns allen, wie sonst auch! (g) Oder verstehst du jetzt plötzlich, was der Herr tun will?! – wo der Herr doch unmissverständlich erklärt hat, dass wir ALLE fallen und versagen werden! Wer bist du, dass du es selbst sogar besser zu wissen meinst, als selbst sogar der Herr?!“ (h)

Und Simon Kananäus, der einstmals den Zeloten angehörte, die immer wieder Anschläge auf die Römer organisierten (i), pflichtete dem Thomas bei und fragte den Petrus: „Oder meinst du vielleicht, wenn der Herr, unser Messias, nun tatsächlich Sein Leben verlieren sollte in der bevorstehenden Heiligen Schlacht zur Befreiung Israels, dass DU dann unser neuer Anführer werden könntest, der sodann die Befehlsgewalt unseres Feldherrn übernimmt und uns allen mit dem selben Todesmut des Herrn voran-brischt und durchbricht (j), um der Sache des HERRN noch zum Sieg zu verhelfen?! Was für eine Kriegserfahrung bringst du denn mit?! Da wäre fürwahr wohl selbst ich noch geeigneter, als du! Ich habe als einziger von uns allen bei den Zeloten gelernt, wie den Römern beizukommen ist!“

Da spottete Kephas voll Häme: „Nur weil du´s früher mit den Zeloten gehalten hast, meinst du jetzt wohl, DU könntest unser Heerführer werden?! Hat Er DICH denn zum Felsen Seines Heeres bestimmt?! Der Herr weiß schon, warum er MICH erwählt hat! Schließlich war ICH der Erste von uns allen, der erkannt und auch offen bekannt hat, dass Er der Messias ist!“ (k)

Da musste dem Petrus sogar sein eigener Bruder Andreas widersprechen: „Nein! Das stimmt so einfach nicht! Du vergisst wohl, dass ICH der Erste war, der´s erkannt hat! Ich war´s doch, der dich überhaupt erst zu unserem Meister gebracht hat mit den Worten: »Wir haben den Messias gefunden!« Du aber warst ungläubig und unwillig und wolltest mich zuerst überhaupt nicht zu Ihm begleiten!“ (l)

Das missfiel dem Simon Kephas natürlich gewaltig, dass ihm nun sogar sein eigener jüngerer Bruder in den Rücken fiel, und er fuhr ihn an: „Meinst du also, DU hättest das Zeug dazu, unser Anführer zu werden?! Hat Er DIR oder MIR schon damals verheißen, einstmals euer aller Fels zu sein, als du mich zu Ihm geführt hast?! Das hat der Herr doch selbst gesagt! Nicht etwa ich! (m) Und wer bitteschön war es denn, der von Anfang an in wirklich allem für euch das Wort ergreifen musste, weil ihr alle viel zu unsicher und zaghaft wart?!“ (n)

Da erboste sich Philippus: „Ja, DU wusstest schon immer, wo´s lang geht und hast ungefragt vorlaut den Mund aufgerissen, um für uns alle das Wort zu ergreifen (o) – ebenso wie auch Judas! Und wo das enden kann, wenn man den Mund zu voll nimmt, das haben wir jetzt ja alle an Judas gesehen! (p)

Vergiss nicht, dass der Rabbi dich auch schon Satan genannt hat, ebenso wie den Judas (q), weil du es gewagt hast, wie jener, selbst sogar dem Meister Widerworte zu geben, im Glauben, es besser zu wissen, als selbst sogar der Herr!“ (r)

Über diese harte Schelte wurde nun Petrus aber wirklich richtig zornig und zutiefst erbost, und er wurde laut: „Wagst du es etwa, MICH mit JUDAS zu vergleichen?! ER ist doch der Verräter! Oder hast du dem Herrn nicht zugehört?! Meinst du etwa am Ende, dass ICH es bin?! JUDAS ist der Verräter! NICHT ICH! – und wenn ihr ALLE dem Judas in seinen Abfall und Verrat noch folgen wollt! ICH NICHT! NIEMALS! – und wenn ich dem Herrn ganz allein folgen müsste, wie einstmals Josua dem Mose!“ (s)

Jetzt packte schließlich sogar den Jakobus, den älteren Bruder des Johannes, die Wut, obwohl er mit Simon, mit dem sie früher immer zum Fischfang hinaus fuhren, schon immer eng befreundet war (t).

Es war sicher wohl auch so, dass sie alle höchst frustriert über die unselige Wendung waren, die ihnen mit einem Mal alles zu nehmen schien, so dass sie ihren Unmut über ihren Herrn, den sie sich alle nicht eingestehen wollten, darum nun aneinander ausließen.

So wirschte nun selbst sogar Jakobus seinen Freund, den Petrus, an: „Was meinst du eigentlich, wer du bist, dass du des Herrn Worte in Zweifel ziehst?! Warst du nicht, wie wir alle, verunsichert und fühltest du dich nicht auch, wie wir alle, regelrecht überführt, als der Meister eröffnete, einer von uns würde Ihn verraten?! (u)

Nun aber, nachdem du weißt, dass dich dieses harte Los nicht getroffen hat und dieser Kelch – warum auch immer – an dir noch einmal vorüber gegangen ist, wirst du schon wieder übermütig und erklärst, du als einziger hättest nicht schon Ärgernis am Herrn genommen und würdest Ihm blind in allem folgen, selbst bis in den Tod, obwohl du die Wege des Herrn so wenig verstehst, wie wir alle! (v)

Glaube doch endlich dem Herrn: Du bist keinen Deut besser, als wir alle! Nur hast du das lauteste Mundwerk von uns allen und ergreifst immer als Erster das Wort und meinst darum, du würdest uns allen überlegen sein! Doch NICHT von DIR hat Er gesagt, dass du Seinen bitteren Kelch mit Ihm trinken könntest und getauft werden könntest und auch würdest mit der Feuertaufe, durch die Er hindurch zu müssen meint! Das hat er von ANDEREN gesagt!“ (w)

Jakobus aber meinte damit sich selbst, sowie seinen jüngeren Bruder Johannes, den der Herr besonders lieb hatte (x), und folgerte: „So stünde es wohl viel eher mir und meinem Bruder zu, die Nachfolge Jesu anzutreten, wenn es denn wirklich notwendig werden sollte, zumal wir aus Seinem Geschlecht und Seine Vettern sind!“

Die Mutter der beiden Zebedäiden (y) war nämlich Salome, die jüngere Schwester Marias, der Mutter des Herrn (z); und die hatte aufgrund der bestehenden Familienbande beim Herrn schon einmal eine Sonderstellung für ihre beiden Söhne erbeten (aa).

37-G: Wer wird der Größte im Reich Gottes sein?

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So erhob sich schließlich ein immer heftigerer Streit zwischen den Jüngern, die immer weiter hinter ihrem Herrn zurückblieben und untereinander debattierten, wer von ihnen Größte und Treueste sei (a), und wer von ihnen den Herrn am meisten lieben würde und am würdigsten und geeignetsten wäre, einmal – sofern es im Kampf um Israel notwendig werden sollte – die Nachfolge ihres Meisters anzutreten.

Da blieb Jesus, dem keiner mehr nachkam, enttäuscht stehen und wartete, bis sie Ihn wieder eingeholt hatten. Und natürlich stellten sie daraufhin ihre hinter Seinem Rücken ausgetragenen Querelen ein.

Jesus aber wusste freilich um alles, worüber sie gestritten hatten (b), und fragte sie müde: „Worüber entzweit ihr euch denn schon wieder so heftig?!“

Sie aber sprachen: „Petrus behauptet, er allein wäre bereit, Dir bis in den Tod zu folgen! Doch das wollen wir fürwahr alle! Keiner von uns will Dich im Stich lassen, Meister!“ (c)

Wie frustrierend musste das doch für den Herrn Jesus sein! Ihm stand es bevor, Sein Leben zu lassen für sie alle, und Er hatte ihnen gerade eben erst Sein Herzensanliegen und tiefstes Sehnen, Seinen letzten Wunsch bekundet, dass sie alle ein Herz und eine Seele sein sollten in Seiner Liebe (d), und nun, als Er noch nicht einmal von ihnen gegangen war, da stritten Seine Jünger schon darüber, wem von ihnen es zustünde, einstmals Sein Erbe anzutreten!

So wenig hatten doch selbst sogar Seine eigenen vertrautesten Anhänger von Ihm und Seiner Mission verstanden! Er war wirklich fürwahr jetzt schon ganz allein und verlassen! Und keiner von Seinen Schülern verstand Ihn wirklich und wollte Ihm in der Weise nachfolgen, wie Er es sich gewünscht hätte!

Jesus aber erduldete auch das alles (e), da Er darum wusste, wie unvermögend doch das ganze Menschengeschlecht ist, selbst all die, die sich um Nachfolge bemühten (f). Er wusste ja, dass es gerade darum unumgänglich war, für alle Welt Sein Leben hingeben zu müssen (g), um sie durch diesen Akt wirklich grenzenloser Liebe von all ihrer Schuld und Sündenverstrickung zu befreien.

So sprach Er zu ihnen: „Das ist euer aller Grund-Übel, und wird es wohl, wie Ich fürchte, bis zuletzt bleiben (h), dass ihr immer noch nicht begriffen habt, dass das Reich Gottes nicht aufgerichtet wird durch Herrschaft und Unterjochung, sondern begründet wird in hingebungsvoller, allduldsamer Liebe, die sich für die ANDEREN HINGIBT! (i)

Seht euch die Könige und Fürsten der Nationen an: Sie alle herrschen über ihre Untertanen, üben Gewalt über sie aus und unterjochen und knechten sie, und lassen sich darüber noch als unvergleichliche Wohltäter huldigen und feiern! (j)

So soll es aber nicht in Meinem Reich der Liebe sein! Und was Ich euch allen sage, das sage Ich vor allem dir, Petrus, – um des Amtes willen, das dir zugedacht worden ist, und um der Stellung willen, die du anstrebst! (k)

In dem Reich der Liebe, das Ich schaffen will: Da soll der Größte wie der Geringste von allen sein und der Aller-Stärkste unter den Aller-Schwächsten stehen, um ihnen aufzuhelfen, und da soll der Führende, Wegweisende aller Diener sein! (l) Habt ihr solches nicht von Mir gelernt?! (m)

Denn wer ist größer?! Der zu Tisch Liegende oder der, der ihn bedient?! Ist nicht gewöhnlich derjenige der Größere, der zu Tisch liegen darf und von dem Diener bedient wird?! Ich aber war, bin und bleibe auf ewig in eurer Mitte allzeit der Dienende, der unter allen Dienern am meisten dient! (n)

Ihr aber nennt Mich »Herr« und »Meister«, und Ich bin´s auch. Wenn nun Ich, euer Herr und Meister, euch in allem mit Meinem ganzen Leben nur dienen will, so seid auch ihr es euch untereinander schuldig, euch gegenseitig mit eurem ganzen Leben zu dienen! (o) Und wie Ich gewillt bin, auch die Unvermögensten und Uneinsichtigsten zu tragen und zu erdulden, so steht es auch euch an! (p)

Der KNECHT aller, der allen alles wird (q), wie sehr es ihm auch im Herzen aufstoßen mag, ist der wahre Herr und nicht der, der sich für den Herren über alle wähnt! Und wer nur herrschen will, ist selbst noch Knecht! – nämlich der Sünde der selbstgefälligen Herrschsucht Knecht!

Ich habe nie das Meine gesucht, sondern in allem immer nur euer Wohl, und Ich habe euer aller Leben für höher geachtet, als Mein eigenes! (r) So soll es auch unter euch sein, dass jeder den anderen höher achte, als sich selbst! (s) Wie kann es da zu Rangstreitigkeiten und gegeneinander stehenden Herrschafts-Ansprüchen und Rangeleien um die höchste Gunst innerhalb eurer Gemeinschaft kommen (t), wenn ihr alle wirklich von solcher selbstloser Liebe beseelt seid, die alles dulden und immerfort doch nur dienen will?! – aus Meiner Liebe zu wirklich allen! (u)

Liebt vielmehr einander mit der Liebe, mit der Ich euch unverlierbar liebe! (v) Denn seht und erkennt: Ein guter König bringt Könige hervor und krönt und ziert und erhebt die ihm Anvertrauten (w) und macht sie selbst zu ebenbürtigen Königen, mit denen er Seine Herrschaft teilt (x); ein schlechter König dagegen unterjocht seine Untertanen und knechtet und tyrannisiert und bricht und schlägt sie (y) und lässt sich dafür überdies noch den Speichel lecken und die Fußsohlen küssen.

Ein guter Herrscher richtet sein Volk auf und führt es selbst zur Herrschaft; ein schlechter Herrscher aber unterdrückt sein Volk und ist ihm selbst der allerschlimmste Feind; und jeder ersehnt nur Gelegenheit, wo er ihn stürzen kann. So aber soll es nicht unter euch sein! (z) – weder unter den Hirten, noch unter den Schafen!

Denn auch jeder Hirte bleibt ein Schaf Meiner Herde, dessen Hirte allein Ich bin (aa), wie aber auch alle Schafe noch zu Hirten werden sollen – von noch weiteren Lämmlein, die hinzugewonnen werden sollen, bis wieder alles als eine Herde unter einem Hirten vereint sein wird (ab).

In dieser Welt dienen die Sklaven den Freien. Im Reich der Himmel aber werden die Freien den Sklaven dienen (ac). Die Kinder des Brautgemachs werden den Kindern der nächsten Vermählung dienen (ad); und alle Bräute, die schon mit dem Bräutigam vermählt sind, werden ebenso auch alle anderen zu dieser wunderbaren Vermählung laden (ae). Die Kinder des Brautgemachs haben bereits Ruhe und Frieden gefunden; denn wie immer sie auch ihren Glauben leben: sie haben die Schau, die sie befriedet in allem (af). Und diese Glückseligkeit wollen sie auch allen anderen zuteil werden lassen.

Die Erkenntnis der Wahrheit erhebt ihre Herzen und macht sie in jeder Hinsicht froh und frei und lässt sie sich über das ganzen All erheben! (ag) Denn sie werden in allem durch die gänzlich unverlierbare göttliche Christus-Liebe erbaut (ah). Wer aber frei geworden ist durch die Erkenntnis solch unendlicher himmlischer Agape, wird von ebendieser auch dazu angereizt, allein ein hingebungsvoller Knecht zu werden: allen, welche in dieser Erkenntnis noch nicht ihre Freiheit finden konnten (ai).

37-H: Euch allen Zwölfen sind Throne zugedacht!

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Seht, Ich weiß wohl, dass Ihr alle mit Mir ausgeharrt habt in all Meinen Versuchungen, wiewohl ihr alle immer weniger versteht, worin sich Mein Weg im Eigentlichen von Anfang an erfüllen muss, so dass ihr alle noch straucheln und abfallen müsst.

Und doch weiß Ich es zu würdigen und anzuerkennen, dass ihr euch so lange wenigstens um rechte Nachfolge bemüht habt, wie schwer es euch auch wurde über allem, was euch angefochten hat in eurem Unvermögen, zu verstehen! (a) Darum auch will Ich euch allen das Reich und die Königsherrschaft anvertrauen, wie Mein Vater sie Mir anvertraut hat, dass ihr alle auch weiterhin an Meinem Tisch liegen sollt in Meinem Reich, und mit Mir auf zwölf Thronen sitzen sollt, um – in einem guten Beispiel der Dienstschaft an allen (b) – Regentschaft zu führen über die zwölf Stämme Israels (c).

Und selbst sogar auch dem Judas soll sein Thron freigehalten werden unter den zwölf Thronen, die Ich euch Zwölfen allen fest zugesichert habe (d). Denn Ich weiß wohl, welche Ich Mir erwählt habe; und Meine Gnadengaben und Berufungen können Mich niemals gereuen! (e)

Und wenn ihr Mir und Meiner Liebe auch untreu werdet und Mich verleugnet, so bleibe Ich Mir und Meiner Liebe zu euch allen doch selbst treu, denn Ich könnte Mich selbst und Meine Liebe zu euch ALLEN niemals verleugnen! (f).

Darum bleibt selbst sogar dem Judas, der Mich verleugnet und verrät – wie ihr aber alle, er nur offenkundiger und augenscheinlicher! (g) – der ihm von allen Uranfängen zugedachte Platz! Denn er wird als der »Apostel der Verlorenen« in Nachsicht richten können über die, welche, wie er, an Mir irre geworden und verzweifelt sind (h). Darum wird er der Patron und Fürsprecher der Verlorensten und Verirrtesten sein (i).

37-I: Noch ehe der Hahn kräht, wirst Du mich verleugnet haben!

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Da der Herr sie aber getadelt hatte, dass sie darüber stritten, wer von ihnen der Größte und Treueste sei, und allen voran den Kephas, da versuchte Simon Petrus, der sich völlig missverstanden fühlte, sich zu verteidigen, und sprach: „Ich habe ja garnicht – NIEMALS! – gesagt, dass ich mich für den Größten unter Deinen Jüngern halte! Ich sprach allein von meiner Liebe zu Dir! Niemals könnte ich Dir abschwören! Ich will dir folgen! – und sei es bis in den Tod!“

Jesus aber sagte es dem Petrus noch einmal mit letzter Eindringlichkeit direkt ins Gesicht: „Petrus! Du willst Mir folgen?! Ich sage dir: Ehe der Hahn kräht, wirst du Mich verleugnet haben! Und das nicht nur einmal, sondern gleich drei Mal, wie Ich denn nicht allein bin, sondern in und mit Mir auch der Geist und der Vater, so dass du in und mit Mir der ganzen Fülle der Gottheit abschwören wirst!“ (a)

Petrus aber schüttelte energischst den Kopf und beteuerte eindringlichst mit Nachdruck: „Und wenn ich für Dich sterben müsste: Ich werde Dich NIEMALS verleugnen und verraten!“ (b)

Doch der Herr sah dem Petrus tief in die Augen und suchte ihn zu wecken und zu ernüchtern: „Simon! SIMON! Sieh doch! Der Satan hat euch alle eingefordert, und wollte euch alle sichten, wie den überreifen Weizen, und euch alle als seine Ernte einfahren! (c) Und nicht zu Unrecht! Denn euch allen mangelt es noch an so unendlich Vielem, wofür der Satan als euer aller Verkläger Rache und Vergeltung einfordern könnte! (d) Und er hat bereits mit seiner Sichel ausgeholt, um sie zu schwingen und euch alle miteinander, so wie ihr seid, nieder-zu-sensen und zu fällen! Und er in seiner Hoheit und niederschmetternden Herrlichkeit (e) ist euch allen wahrlich so haushoch überlegen, wie ein Sensenmann dem Ährenfeld, und ihr ihm so ohnmächtig ausgeliefert und erlegen, wie die Körner in den Garben, die von ihm niedergemäht werden!

Ich aber war´s, der für dich gebeten hat, dass dein Glaube nicht von deinen Zweifeln übermannt würde und nicht gänzlich verlöschen mag! (f) Denn darin steht die Liebe! Und allein dies hält und errettet Dich! Allein darin bleibst du bewahrt und bestehen: nicht in deiner Liebe zu Mir, sondern in Meiner Liebe zu dir! (g) Und wenn du dich dermaleinst wieder gefangen hast, dann stärke deine Brüder mit der Hoffnung, die dir wieder geschenkt worden ist!“ (h)

Petrus aber sprach zum Rabbi: „Herr, so glaub mir doch bitte! Ich bin bereit, mit Dir nicht allein in den Kerker und unter die schlimmste Folter zu gehen, sondern darüber hinaus auch bis in den Tod!“ (i)

Jesus aber drang in den Kephas: „Simon, Simon! Mein unverständiger Simon! Ich sage dir: Noch ehe der Hahn zum zweiten Mal gekräht haben wird, wirst du Mich dreimal aufs Bitterste verleugnet haben und erklärt haben, dass du Mich weder kennst, noch je irgendetwas mit Mir zu tun haben willst! (j)

Glaube DU es MIR endlich und wisse, dass Ich dich dennoch liebe! Denn das Wissen darum: Das allein ist´s, was dich dann noch retten und bewahren wird!“

37-J: Wenn Ich dich nicht halten würde, wärst du verloren!

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Und der Herr ergriff den Petrus bei den Schultern, wie einer, der einen Schlafwandelnden wecken will, und sprach zu ihm: „Höre, Simon! Das Einzige, wirklich Einzige, was dich vor dem Fall in den grauenhaften bodenlosen Abgrund bewahren wird, ist Meine Liebe zu dir, und dass Ich für dich gebeten habe und schon längst für dich in den Riss getreten bin (a) und für dich beim Vater gefleht habe! (b)

Denn fürwahr: DAS ALLEIN hat dich davor bewahrt, dass du nicht erneut durch die Hölle musst nach einem erneuten vertanen Leben, das in Verzweiflung enden muss, wie schon so oft (c), und wie es jetzt bei deinem Bruder Judas in diesem seinen ebenso vertanen Leben ist, das in Verzweiflung und in der Hölle enden muss, in einem alles verzehrenden Feuer! (d)

Allein das hat dich vor deinem erneuten Scheitern und tiefen Fall bewahrt, dass Ich dir das Wenige, Spärliche, was du seither gelernt hast und vorweisen kannst, doch angerechnet habe in Meiner Nachsicht und Liebe (e), im Wissen darum, dass es für dich ausreichen wird, dich zu halten, dass du nicht abermals durch die Hölle gehen musst (f), weil du doch schon genug erfasst hast von Meiner unaussprechlichen Liebe, die dich halten wird! (g)

Aber glaube Mir: Wenn Ich dich nicht halten würde aus Meiner Liebe und Gnade und Meinem unsäglichen Erbarmen heraus: du würdest erneut und immer wieder in die Hölle fahren und ihr niemals auf ewig entrinnen können! Denn allein Meine Gnade hält dich (h), wie sie allein dich auch bereitet hat, deiner Hölle endlich endgültig entrinnen zu können! (i)

Meine Gnade ist es, die dich hält, und nicht du bist es, der sich in Meiner Gnade hält! (j) Weil Meine Gnade fürwahr GNADE ist und auch nichts als GNADE sein will (k) – eine Gnade, die nichts weiß von Vor- oder Nach-Bedingungen, um gnädig gestimmt zu sein oder zu bleiben! (l) Meine Gnade zu euch allen erwächst aus sich selbst heraus! (m)

37-K: Ohne Meine Liebe wärt ihr alle verloren!

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Wenn aber selbst ihr alle, die ihr so lange innig mit Mir verbunden sein durftet, und hören und sehen durftet, wonach sich die ganze Welt verzehrt: (a) wenn selbst ihr nur mit größter Not gerettet werden könnt: (b) wo bliebe der ganze Rest der Welt, wenn Ich euch nicht bewahren und zurüsten würde und könnte zur Teilhabe und Mitwirkung an Meinem Heil, dass Ich ausnahmslos allen zugedacht habe?! (c)

Das soll euch Mut machen, wenn ihr später um die vielen Verlorenen ringt und bangt (d), die zu erretten Ich euch senden will, dass es um euch einstmals auch nicht im Mindesten besser stand und bestellt war! (e)

Nun aber gilt es, euch vor allem anderen vor dem Schlimmsten zu bewahren, dass ihr nicht alle fallt und verzweifelt wie euer Bruder Judas!“

Petrus wollte ansetzen: „Aber …!“ Doch Jesus fiel ihm hart ins Wort: „SIMON!“ und wandte sich von ihm ab, um Seinen Weg weiter zu gehen.

Petrus aber blieb stehen und beschwor: „Niemals!“, bis sie alle an ihm vorübergegangen waren: „Niemals!“, und schloss sich dem Ende des Zuges an.