9-A: Ist es nicht genauso, wie damals, als alles begann?!

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Nachdem Jesus Seine Jünger nach Galiläa beschieden hatte, kehrten die Apostel mit einigen anderen zurück nach Kapernaum (a); und Er offenbarte sich den Jüngern erneut am See von Tiberias, dem galiläischen Meer; das ist der See Genezareth. Denn dorthin waren sie gegangen, nachdem die Tage des Passah vollendet waren.

Seine erste Erscheinung dort trug sich aber folgendermaßen zu: Simon Petrus und Thomas, genannt »Zwilling«, ferner Nathanael, der aus Kana in Galiläa stammte, sowie Jakobus und sein jüngerer Bruder Johannes, die Söhne von Jesu Tante Salome, und noch zwei andere von Jesu Jüngern waren zusammen im Haus des Zebedäus. Da bekundete Simon Petrus, der einstmals Fischer war, wie sie alle, nachts einmal wieder hinaus fahren zu wollen, um die Netze auszuwerfen und einen Fang zu machen – was auch zu ihrer aller Versorgung notwendig war. Und als er den anderen seine Absicht mitteilte, einmal wieder fischen gehen zu wollen, da beschlossen sie: „Wir begleiten dich“ (b).

Also gingen sie hinaus ans galiläische Meer und stiegen in ihr Fischerboot und fuhren in der Nacht hinaus auf die See. Sie fingen in jener Nacht aber absolut nichts und fuhren unverrichteter Dinge mit ihrem Kahn wieder zurück hin zum Strand.

Als aber schon der frühe Morgen anbrach, sahen sie im Morgenlicht einen alten Fischer an einer Feuerstelle am Strand. Sie wussten aber nicht, dass es Jesus war. Denn Er erschien ihnen in der Gestalt eines Hochbetagten und altehrwürdigen Weisen (c).

Da hörten sie Seinen Ruf vom Strand her: „Kinder, habt ihr wohl etwas Zukost zu Meinem Brot gefangen?”

Sie aber riefen zurück: „Leider: nein!“

Und Er rief zu ihnen hinüber: „So habt ihr auch selbst nichts zu essen?“

Sie aber entgegneten Ihm: „Nein, leider nicht!”

Da rief Er ihnen zu: „Werft doch euer Netz einmal auf der anderen Seite, zur rechten Seite eures Bootes, aus! Vielleicht habt ihr da mehr Erfolg!“

Simon Petrus aber fragte: „Was macht das für einen Unterschied?!“

Die anderen meinten jedoch, sie könnten es doch einmal versuchen. Denn jener Alte am Strand erschien ihnen im Fischfang recht erfahren zu sein. Also warfen sie ihre Netze nochmals aus, jedoch nicht nach ihrer Gewohnheit, sondern auf der anderen Seite des Bootes.

Und siehe da: Da füllte sich ihr Netz mit einem Mal mit solcher Gewalt, dass sie es von der Menge an Fischen nicht mehr einziehen konnten! (d)

Als das aber geschah, meinte Johannes, welcher einstmals der Lieblingsjünger des Herrn war, den Jesus liebte, zu Petrus gewandt: „Ist es nicht genauso, wie damals alles begann?! (e) Jener Altehrwürdige muss der Meister sein! Es ist der Herr!“

Auch Simon Kephas hatte sofort den selben Eindruck. Und als er seine Ahnung von Johannes, der doch der Lieblingsjünger des Rabbis gewesen war, bestätigt bekam, dass es der Herr sein müsse, warf er sich sein Obergewand über, das er zum Fischen ausgezogen hatte, und sprang in den See, um zu seinem Herrn zu schwimmen (f).

Die anderen Jünger aber kamen im Fischerboot nach – denn sie waren schon nicht mehr weit vom Land, sondern nur noch etwa zweihundert Ellen, also circa neunzig Meter vom Strand entfernt – und sie zogen schließlich das Netz mit den Fischen hinter sich her, das sie wegen der Überfülle ihres Fanges nicht mehr ins Boot einholen konnten (g).

Als sie nun am Ufer aus dem Boot stiegen, sahen sie Simon an der Seite des alten Fischers, von welchem sie spürten, dass es ihr auferstandener Herr war. Und sie sahen, dass von dem hochbetagten Weisen auf dem von Ihm gerichteten Kohlenfeuer bereits Fisch und Brot aufgelegt worden waren und köstlich geröstet dufteten. Sie aber hatten von der harten nächtlichen Arbeit großen Hunger. Und jener Altehrwürdige, welcher Jesus war, sprach zu ihnen: „Bringt noch einige von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt“ (h)

Simon Petrus aber eilte ihnen zur Hilfe und sie zogen gemeinsam mit aller Kraft ihren überreichen Fang an Land: hundert-drei-und-fünfzig Fische an der Zahl! (i) Und obwohl es solch ein Überfluss an Fischen war (j), zerriss ihr Netz doch davon nicht.

Da sprach jener Alte zu ihnen: „Kommt her, und frühstückt!“

Keiner aber von den Jüngern wagte, Ihn zu fragen: „Wer bist Du?“ (k) Denn sie wussten, dass es der Herr war, der ihnen erneut in einer gänzlich anderen Gestalt erschienen war (l). Und doch war Er an Seinen Augen voll unbeschreiblicher Barmherzigkeit und Güte und Liebe klar und zweifelsfrei zu erkennen. Denn wahrlich keine Augen blicken so an, wie die Augen des Herrn, wie die Augen der Liebe.

Als sie herzu traten, reichte ihnen jener Altehrwürdige bereits Brot zu, und hernach, als sie sich um das Kohlenfeuer gesammelt hatten, ebenso auch Fisch (m).

9-B: Warum zeigst Du Dich uns nunmehr in immer wieder anderen Gestalten?

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Dies aber war das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern geoffenbart hatte, nachdem Er von den Toten auferweckt worden war (a). Er erschien ihnen aber nicht in der Gestalt, die Er auf Erden hatte, wie zuvor in Jerusalem, sondern in der eines Fischers, uralt an Tagen, mit langem weißem wallenden Haar und einem mächtigem gekräuselten silbergrauen Bart (b).

Da fragte Ihn Thomas, der Ihn auch, trotz seines vormaligen Zweifels (c), gleichwohl jetzt sofort wieder-erkannt hatte: „Herr, warum begegnest Du uns immer wieder auch in einem anderen Erscheinungsbild und nicht allein in dem, in welchem Du vormals unter uns warst?

Denn auch Maria Magdalena begegnetest Du in einer anderen Gestalt, wie sie berichtete: in der eines Gärtners (d); wie auch den Jüngern, die aus Emmaus zu uns zurück kehrten und Dich zunächst ebenso nicht erkannt hatten, weil Du ihnen erschienen warst, wie ein Pilger aus einem der fernsten Morgenländer, wie etwa Indien (e). Warum also, sage uns, zeigst Du Dich uns in all diesen unterschiedlichsten vielfältigen Gestalten, die uns verwirren?“

Der Herr aber sprach: „Siehe, diese Erscheinung, in der Ich Mich euch heute zeige, habe Ich gewählt, um euch vor Augen zu führen, dass wahrhaft Ich es Bin: Euer aller Ewig-Vater (f), der zu euch in der Gestalt des Sohnes gekommen ist (g).

Darum aber erscheine Ich euch immer wieder auch in einer anderen Gestalt, damit ihr euch löst von dem Bild und Namen, die ihr dem Fleisch nach von Mir habt (h). Denn nunmehr bin Ich euch Geist und Leben: gestaltloser Geist, der viele Gestalten und Bilder und Namen und Hoheitstitel hat (i).

9-C: In Mir fügt sich Gestalt zu Gestalt und Name zu Name und Bild zu Bild!

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Denn fürwahr, dies Evangelium von Meiner unaussprechlichen Liebe gegen wahrhaft alle: es ist schon ewig und seit Urzeiten über den ganzen Erdball erschollen (a); und Meinem Namen und Meinem Liebeswesen wird bereits gehuldigt und gedient unter vielen Götter-Namen und Bildern in allen Nationen und Religionen (b).

Ihr aber habt nun das Siegel empfangen von aller Welt Glauben und Hoffnung (c). Denn nirgends auf der Welt bin Ich so eingekehrt und eingegangen (d), wie unter euch: im Fleisch (e). Darum habt ihr ihnen das Siegel ihres Glaubens und ihrer aller Hoffnung zu künden (f), einer Hoffnung, die weltweit alle Kinder Abrahams eint (g), die allesamt vertrauensvoll wie kleine unbedarfte Kinder sind (h), selbst wenn sie schon alt und hochbetagt sind und ihre Religion weit älter, als die eurige.

Auch wenn sie Mich unter einem anderem Namen und Bild verehren mögen: Denn in Mir und Meinem Liebes-Wesen und -Namen, der über allen Gottes-Namen und Hoheitstiteln ausgerufen ist (i), steht nicht mehr Götter-Name gegen Götter-Name und Gottes-Bild gegen Gottes-Bild; sondern in Mir fügt sich Name zu Name und Bild zu Bild (j). Denn wie Ich euer aller Versöhnung bin, so auch die Versöhnung aller eurer Namen und Bilder, die ihr von Mir habt, wenn sie denn in Meiner Liebe gründen, sowie in Meine Liebe münden (k).

Denn erkennt: Ich habe einen Namen bei Mir selbst, den niemand kennt als allein Ich (l). Er ist der Name über allen Namen (m) und der eigentliche, erste und letzte Name in allen Namen (n). Darum steht in Ihm nicht Name gegen Name, sondern in Ihm fügt sich Name zum Namen (o).

Und ebenso Mein Geist: Es sind ebenso Viele (p), ausgegangen und ausgesandt bis hin zu aller Welt Enden. Denn erkennt: Es sind sieben Geister (q), und doch nicht einmal nur sieben allein, sondern sie entfalten sich in sieben mal siebenundsiebzig mal siebenhundert-siebenundsiebzig mal siebentausend-siebenhundert-siebenundsiebzig Gottesgeister Meiner wahrhaft grenzenlosen Liebeszuteilungen und Gnade und Barmherzigkeit (r).

Denn Ich bin fürwahr schon immer reich gewesen für ausnahmslos alle und habe Keines Meiner Kleinen, die doch alle Meine Kinder sind, je als Waisen zurückgelassen (s). Sondern Ich war schon immer und allzeit unter euch allen, wenngleich auch unter vielen anderen Namen und Bildern und allzu oft auch gänzlich unerkannt (t).

– wie geschrieben steht: (u) »Denn Ich, der seit unzähligen Generationen schon ruft von allen Uranfängen an, der HERR, der Ich der Aller-Erste bin, Ich bin von jeher auch bei den Aller-Letzten und Fernsten, schon immer und von je her der Selbe. Ja, auch die aller-entlegensten Inseln, die dies Mein Evangelium erst in fernster Zukunft einmal erreichen wird, haben es doch schon empfangen in ihren Herzen (v), und erbeben schon jetzt voll Ehrfurcht vor Meiner Liebe – auch die äußersten Enden der Erde! (w)

Auch sie näherten sich Mir schon von je her und kamen herbei«, und sollten Mich auch finden (x) unter ihren Gleichnissen und Bildern, nach dem Fassungsvermögen, das ihnen zuteil geworden war (y) – wie aber auch eure Erkenntnis von Mir bei allem doch immernoch Stückwerk ist (z). »So ermutigten sie einander, Kunsthandwerker und Goldschmied, der mit dem Hammer glättet, den, der mit dem Amboss schlägt, und formten verschiedenste Antlitze von Mir nach dem, was ihre Herzen von Mir vernahmen« – so wie auch ihr Mich jetzt in unterschiedlichen Gestalten seht (aa), auf dass ihr erkennt und nicht voreilig richtet und verdammt (ab).

9-D: Ebenso verbindet sich in Mir, dem Siegel aller Hoffnung, Hoffnung mit Hoffnung!

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Und doch habt ihr ihnen das Siegel ihrer Hoffnung zu bringen (a). Und euer Lohn dafür wird sein, dass ihr auch ebenso von ihnen lernen und empfangen könnt (b), was diese Hoffnung noch alles an Mysterien birgt, von denen IHR EURERSEITS noch nichts wisst, noch erkannt habt (c), wie sie von euch hören werden die frohe Kunde von Meiner Niederkunft, die allen wahrhaft Gläubigen ihre Hoffnung besiegeln und bestätigen wird (d).

Denn fürwahr, ja, wahrlich, Amen: Ich bin die Hoffnung aller Hoffnungen und übersteige die Hoffnungen und Erwartungen aller Nationen, wie Religionen bei weitem. Darum steht in Mir auch nicht Hoffnung gegen Hoffnung, sondern es verbindet sich in Mir vielmehr Hoffnung mit Hoffnung, auf dass ihr alle miteinander eine Ahnung von dem bekommt, was bislang noch kein Auge gesehen und auch kein Ohr gehört hat, wie es auch noch in keines Herzens Sinn gedrungen ist, so groß und gewaltig ist das, was euch allen in Mir bereitet worden ist! (e) Wahrlich, ja, Amen: etwas Wunderbares! (f)

9-E: Ich bin allein in der grenzenlosen, selbstlosen, unverlierbaren göttlichen Liebe!

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Darum erscheine Ich euch nunmehr in vielen Gestalten (a), damit ihr Mich nicht mehr länger kennt allein nach der Gestalt und dem Namen, die Ich im Fleisch unter EUCH hatte (b), sondern im Geist der Liebe (c), die weltweit in vielen Gestalten und Namen wirkt und verehrt wird, wie ihr auch einander nicht mehr kennen und unterscheiden sollt nach dem Fleisch, nach eurer Gestalt oder eurer Hautfarbe oder eurer Stellung oder eurem Geschlecht, nach eurer Nation oder Religion (d), sondern allein im Geist der Liebe, die weltweit in allen Völkern und Nationen und Religionen verehrt wird und euch alle eint (e).

Denn wahrlich, Ich sage euch: Gar manche werden kommen und lehren, Ich sei allein zu finden im Namen und Bild des »Jesus« – und überdies allein in dem, was sie mit diesem Namen verbinden, – um andere zu nötigen und an sich zu binden (f).

Und sie werden sich aufmanteln, die alleinigen Wächter der Wahrheit und Hüter des Heils und Vermittler der Gnade zu sein und ihre Mitknechte schlagen und töten (g).

Das sind die reißenden Wölfe in Schafspelzen, vor denen Ich euch gewarnt habe, die sich die wahren Christen nennen, aber allesamt Antichristen und falsche Propheten sind (h). Fürwahr, diese sind nicht Meine Braut Jerusalem, sondern die Hure des Antichristen, nicht aus Meiner Synagoge, sondern aus der des Satans, aus welcher sie euch ausstoßen werden, euch verfolgen und euch sogar töten werden! (i)

Sie meinen, Ich wäre allein zu finden in ihrem Namen und Bild von ihrem »Jesus«! Das aber ist nicht Meine Wahrheit (j). Ich bin nicht allein zu finden im Namen und Bild des »Jesus von Nazareth«, sondern allein in der selbstlosen, unverlierbaren göttlichen Liebe (k), wenngleich euch nichts anderes diese Liebe so eindrücklich enthüllt und vor Augen geführt hat, wie das, was ihr sehen und hören und betasten durftet von der unaussprechlichen Herrlichkeit der göttlichen Liebe, die in Mir aus den höchsten Himmeln zu euch hernieder gestiegen ist: (l) das Siegel jener grenzenlosen Liebe gegen alle (m), das ihr allen zu künden habt, die all ihre Hoffnung auf solch unsägliche, selbstlose, wahrhaft grenzenlose unverlierbare göttliche Liebe setzen (n) – das Antlitz dieser Liebe im Namen und Bild des »Jesus«.

Und wenn ihr auch das Siegel dieser Liebe habt in Mir: Wer immer diese Liebe hat, der hat auch Mich bereits; wer aber diese Liebe nicht hat, der hat auch Mich nicht, selbst wenn er Mich zu haben meint (o).

Denn fürwahr: Niemand darf sagen: »Allein hier bei uns ist der Christus und Sein Segen und Seine Salbung, das Heil, die Erlösung und das Reich Gottes!«, oder: »Allein nur dort!« (p) – wie es schon die hohe Geistlichkeit Meiner ersten Heilsgemeinschaft getan hat: Sie haben den Schlüssel der Erkenntnis vergraben, der inwendig in aller Seelen Herzen liegt (q). Sie selbst wollten nicht hinein gehen, und verwehrten es allen, die hinein wollten (r).

Denn seht: Der Christus und das Reich Gottes ist inwendig in euch allen, wie auch überall um euch (s). Und nur, wenn ihr euch als solche erkennt, die allesamt schon längst erkannt sind, und dem inwendigen Zeugnis eurer Herzen Glauben schenkt, werdet ihr wissen, dass ihr alle miteinander Gottes Kinder seid (t). Denn das Reich Gottes ist schon längst angebrochen und überall in der Welt. Aber die geist- und seelen- und herz-losen Menschen erkennen es nicht (u).

9-F: In wem es Licht geworden ist, der sieht und findet überall dies Licht!

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Erkennt dies: Wer inwendig in seinem Herzen ins Reich Gottes versetzt worden ist (a), der sieht und findet es überall und erkennt, wie es an allen Orten der Welt aufblüht und beständig zunimmt und immerfort wächst – auch jenseits seines eigenen Wirk-Kreises und aller eurer Vorstellungskraft! (b) Denn er weiß: Der Grundstein ist nunmehr gelegt und der göttliche Same ausgesät: Und jetzt wird wahrlich alles neu! (c)

Wer in dieser Weise erwacht und erleuchtet worden ist, der findet in seinem eigenen Inneren das Licht, und dieses Licht erleuchtet nicht allein ihn, sondern die ganze Welt. Wo dieses innere Licht aber nicht leuchtet, da ist Finsternis (d). Und wenn ihr dies nicht erkennt, dann seid ihr in Armut und nichts als Armut in euch (e).

Denn euch allen ist dieses innere Licht und Auge gegeben, das Reich Gottes in euch selbst, wie auch überall um euch zu sehen, wenn ihr nur in euch geht und aus dem Inneren heraus das Äußere erblickt und beurteilt! (f) Doch wer sich nicht selbst zu schauen getraut und somit trotz seiner sehenden Augen nicht selbst sehen kann (g), der bleibt blind und lässt sich von blinden Blindenführern führen. Müssen sie nicht beide in die Grube fallen? (h)

Darum lasst euch nicht von anderen Blinden leiten, sondern öffnet eure eigenen Herzensaugen und lasst euch leiten von eurem eigenen inneren Licht, und Mein Licht, das in euch allen ist, der Christus in euch, wird euch erleuchten! (i) Und wie euch, so alle – schon immer und von je her, auf der ganzen Welt. Denn Ich bin von je her reich für alle (j). Und wer Mich suchte, sollte Mich auch schon immer finden (k).

9-G: Wo immer ein Herz in Liebe entbrennt, da bin Ich es!

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Deshalb wundert euch nicht, wenn Ich auch schon unter anderen Namen und Bildern wohl gefunden wurde, wie Ich auch schon in aller Welt im Geiste in gar vielen heiligen Männern und Frauen gegenwärtig war als die Heilige »Achamoth« und erhabene »Weisheit« der Gottheit und durch sie Meine Liebe kündete und allen zusprach (a), so dass sie mitunter wohl auch schon Mich in ihren Heiligen fanden und darum sogar manche von ihnen nicht einmal eures Evangeliums bedürfen mögen.

Darum wisst und beherzigt dies: Wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. Und wer nicht zerstreut, gehört zu denen, die zusammenbringen wollen und sammeln (b). Denn Ich gehöre von je her allen und zugleich doch niemanden; sondern Ich wehe, wo immer Ich will“ (c).

Da fragte Thomas, der Zwilling: „Aber hast Du nicht gesagt: »In keinem anderen Namen, als in Mir, liegt aller Welt Heil (d). Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch Mich!«?! (e) Wie kannst Du nunmehr sagen, die Liebe Gottes sei auch zu finden ohne Dich und Deine Mittlerschaft (f) und ohne den Namen und das Bild von Dir, dass Du uns in Dir vom Vater enthüllt hast?!“ (g)

Da antwortete Jesus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und niemand kommt zum Vater, denn durch Mich, über welchen Namen und welches Bild und welches Bekenntnis auch immer (h). Denn wo immer ein Herz von der göttlichen Liebe brennt, bin Ich es (i). Und kein anderer kann den Vater offenbaren, als allein der Sohn, und niemand kann die göttliche Liebe offenbaren, als allein Ich (j).

Darum, wo immer ein Herz in der Liebe Gottes brennt, da bin Ich es – auch jenseits des Namens und Bildes, das IHR von Mir empfangen habt, weil es fürwahr allein nur das Siegel der Wahrheit ist (k), die wahrhaftig zeitlos, wie auch überall in gleicher Weise gilt und wirkt (l).

Darum verdammt nicht die, die euch nicht verdammen, auch wenn sie Mich unter einem anderen Namen und Bild verehren mögen, wenn es denn nur die Liebe ist. Wer nicht gegen euch ist, der ist für euch; und wer nicht gegen Mich redet, muss auch nicht gegen Mich sein (m).

Darum entzweit und zerstreut nicht, wo ihr doch verbinden und zusammenbringen sollt, sondern sammelt (n). Denn wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut (o). Wer aber nicht in dieser Weise für Mich ist, handelt wider Mich – nicht nach dem einzigen Zeugnis, wie Gebot, sowie auch Zeichen, das ihr von Mir empfangen habt: allein der geschwisterlichen Liebe!“ (p)

9-H: Aber allen noch Glaubensschwachen will Ich Mich zeigen in der ihnen vertrauten Gestalt!

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Dies war also der Grund, warum der Auferstandene den Jüngern nicht allein in der Gestalt erschien, wie sie Ihn vormals kannten (a), unter dem Namen und Erscheinungsbild des »Jesus von Nazareth«.

Und der Herr schloss Seine Rede mit den Worten: „Wenn Ich euch aber auf dem Berg erscheinen werde, zu dem ihr alle sammeln sollt (b), die gläubig an Mich geworden sind, als Ich noch unter euch weilte im Fleisch, da werde Ich euch allen in der Gestalt erscheinen, in der Ich im Fleisch unter euch war und die ihr von Mir kanntet, auf dass ihr nicht mehr zweifelt, jedoch in Herrlichkeit, auf dass ihr Mut fasst und glaubt.

Denn fürwahr: Auch dann noch werden viele es nicht fassen und glauben können (c), so großartig und wunderbar ist das, was jetzt mit Mir beginnt (d). Darum werde Ich ihnen erscheinen in der ihnen vertrauten Gestalt, auf dass sie an Meine Auferstehung glauben können, mit der etwas völlig Neues und noch nie Da-Gewesenes beginnt (e), damit sie nicht zweifeln, dass Ich es bin.“

Darum auch machten die Jünger später nicht viel Aufhebens davon, dass ihnen der Herr immer wieder auch in einer anderen Gestalt erschienen war, wenngleich sie es auch nicht verheimlichten und verschwiegen (f); denn sie fürchteten, man würde ihnen sonst nicht glauben, dass sie wahrhaft dem Herrn Jesus begegnet waren, der von den Toten auferstanden war, sondern dass man ihnen nachsagen würde, sie hätten nur gesehen, was sie sehen wollten, und wären in Wahrheit nur ganz gewöhnlichen Menschen begegnet, welche sie in ihrem Auftreten und mit ihren tröstlichen, ermutigenden Worten erinnert hätten an ihren Herrn, so dass sie sich in ihrer Sehnsucht nur eingebildet hätten, sie hätten ihren Meister gesehen, oder, dass sie sich in ihrem Verlangen nur eingeredet hätten, jener wäre ihnen zumindest im Geist in und über andere Sterbliche begegnet (g).