33-A: Bleibt Weizen! Werdet nicht leeres Stroh, das gedroschen wird!

→ zu den Fußnoten

Dies aber waren die Weisungen, die der Meister Seinen Aposteln in Hinblick auf die rechte Leitung ihrer Gemeinden mitgab, die in der Ruach Seiner Liebe in allen Völkern und Nationen begründet werden sollten, indem Er erklärte: „Was nun eure Gemeinschaften betrifft, so achtet darauf, dass sie nicht mit der Zeit der gottlosen, lieblosen und unbarmherzigen Welt wieder gleichförmig werden und dem heillosen Strom von Zorn, Zank und Zwietracht erliegen, dem alles unterworfen ist (a).

Denn wie sich der Weizen von der Spreu unterscheidet, die doch miteinander auf dem Feld wachsen, so sollt auch ihr euch von der noch verlorenen Welt mit ihren vielfältigen Irrtümern abheben, so wie der Weizen die Spreu überragt (b).

Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihr euch von der noch verlorenen Welt absondern und aus ihr ausziehen müsstet (c), da sie sich – bei all ihrer Verlorenheit – ja schließlich doch nach dem Heil verzehrt (d), das ihr bereits gefunden habt, weswegen ihr es auch aller Welt schuldig seid, es ihr zu bringen und zu künden (e); sondern dies bedeutet vielmehr, dass auch eurem Leben abzuspüren sein muss, dass ihr wahrhaftig wahre Erlösung gefunden habt (f) – in einer Weise, dass es Verlangen weckt in aller Welt, doch auch noch »Weizen« zu werden, statt »leeres Stroh«, das gedroschen wird, weil sich euer hoffnungsvolles Leben so überdeutlich von ihrem hoffnungslosen Leben unterscheidet (g).

Und dies sage Ich euch, weil die Welt doch zugleich auch wiederum nach euch greifen wird und euch zu verschlingen sucht (h). Denn da sie geistlich noch tot ist, vermag sie´s auch garnicht anders, bis denn auch sie wiedererweckt worden ist durch Meine Liebe (i).

33-B: Wacht über die Herde, dass keine falschen Hirten eindringen, die euch alle abspenstig machen!

→ zu den Fußnoten

Darum verschließt euch nicht gegenüber der Welt, der ihr doch schließlich Mein Heil bringen sollt; seid dabei aber auch stets auf der Hut, dass ihr die Welt zum Heil führt, euch aber nicht von der Welt zurück in ihr Unheil verführen lasst!

Denn Ich habe euch schon angekündigt, dass auch unter euch viele falsche Propheten und Lehrer und Apostel aufstehen werden, die mit der Welt buhlen (a), sich zugleich aber euch gegenüber als wohlmeinende Hirten ausgeben werden, in Wahrheit aber nichts als reißende Wölfe sind, welche die ganze Herde verheeren wollen (b), da sie sowohl in ihrem Dichten und Trachten, als auch in ihrem Wahrnehmen und Urteilen noch gänzlich weltlich, jedoch keineswegs göttlich gesonnen sind, sich aber gerade in dieser ihrer fleischlichen Eitelkeit auch noch als geistliche Führer und Leiter und Lenker aufwerfen wollen (c).

Da ihr nun wisst, dass auch solche erstehen werden: (d) Wappnet euch und bereitet euch darauf vor, indem ihr beständig über die ganze Herde wacht (e), dass keine falschen Hirten eindringen können, welche euch eure Schafe abspenstig machen und eure Lämmer reißen! – zumal doch all eure Tore zum Gatter des Heils weit aufgerissen sein sollen nach allen Himmelsrichtungen für alle ernstlich Fragenden und aufrichtig Suchenden aus aller Welt! (f)

Wenn nämlich die Oberhäupter einer Hausgemeinschaft wissen, dass auch Diebe und Räuber kommen werden, die ihnen ihren ganzen Hausrat entreißen wollen, werden sie ganz bestimmt auf der Hut sein und sich gegen deren Einfall rüsten und Wächter aufstellen, die Ausschau halten, ob sie sich schon irgendwo unter allen Geladenen verdeckt und versteckt einschleichen wollen (g), um mit allen Mitteln zu verhindern, dass sie in ihr Haus eindringen können, um ihnen alles zu rauben (h).

Euch aber ist in gleicher Weise der Tempel der Heiligen Gottheit anvertraut worden, errichtet auf einem mächtigen Felsen, nämlich Meiner unverlierbaren Christus-Liebe gegen alle (i), als eine Schutz- und Trutz-Burg für alle Ihre Kinder (j), gleich einer wunderbaren Stadt auf erhobenem Berg, die alle Welt mit ihrer unwiderstehlichen Leuchtkraft anzieht (k), weil sich in ihr Liebe, Freude und Friede und spiritueller Reichtum in Hülle und Fülle findet, wie sonst nirgends auf der Welt (l).

Lasst euch diese Stätte der Zuflucht für wahrhaft alle nicht rauben! Darum seid wachsam angesichts der Welt, gürtet eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg finden, bei euch einzudringen, um alles zu zerstören! (m)

Selig ein jeder, der weiß, wo und wie und auf welche Weise die Diebe und Räuber versuchen werden, bei ihm einzusteigen, um ihn aller seiner Habe zu berauben, so dass er seine Schätze an einem Ort in seinem Haus verbirgt und sichert, in den niemand so leicht eindringen kann, und der seine Lenden gürtet und sich wappnet, ehe sie sich einschleichen! (n)

So auch ihr: Ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag ihres Einfalls widerstehen könnt: Setzt euch den Helm des Heils auf und erhebt den Schild des Glaubens, der festen Zuversicht auf die über alles erhabene göttliche Liebe, um alle feurigen Pfeile des Bösen abwehren zu können, und übt euch im Gebrauch des Schwerts des Geistes, welches das Evangelium Meiner universalen Retter-Liebe ist, mit welchem ihr selbst all denen zusetzen könnt, die euch zusetzen wollen! (o)

Alles andere aber wäre sträfliche Torheit! Lasst euch euer Feld nicht rauben, wie ein fremdes Gut, das euch nicht gehören würde, wenn andere kommen und sich als deren eigentliche Besitzer aufspielen und es für sich beanspruchen (p), dass ihr euch vertreiben lasst, wie kleine Kinder, die angsterfüllt alles liegen und stehen lassen und sich mit Schimpf und Schande davonjagen lassen (q), so dass sie bei ihrer Flucht sogar ihre Oberkleider zurücklassen, die sie abgelegt hatten, um ihren Acker zu bestellen (r).

Darum trefft rechtzeitig Vorkehrungen, dass euch nicht geraubt werden kann, was ihr unter großen Mühen aufgerichtet habt! Ihr sollt zwar ohne Falsch und gegenüber allem, wie allen aufgeschlossen sein, wie die kleinen Kinder, jedoch nicht sträflich unbedarft, wie es diese oft sind, sondern ernüchtert über die Bosheit und Verschlagenheit dieser Welt, gegen die es sich zu rüsten gilt! (s)

Und wenn ihr seht, dass endlich aufgeht, was ihr ausgesät habt in Meinem Namen, und die Frucht ausgereift ist (t), dann geht schnell hin und bringt eure Ernte ein und sammelt sie in euren Tennen (u), bevor sie euch ein anderer – und das gar noch in Meinem Namen – raubt! (v)

Möge sich solche Weisheit unter euch finden! Wenn ihr Ohren habt, zu hören, dann beherzigt diese Meine Worte! (w)

Erkennt auch dies: Kein Lamm wird verzehrt, ehe es denn geschlachtet worden ist und darüber sein Leben verloren hat. Anders ist es schließlich überhaupt nicht möglich. Darum seht zu, dass ihr euch das Leben bewahrt, dass ihr in Mir gefunden habt! Denn dann wird der Böse euch niemals verschlingen können, selbst wenn er euch alle abschlachten lässt, wie Opferlämmer! (x) Dann wird euch eure Lebenshingabe nämlich keineswegs euer Leben nehmen (y), sondern vielmehr noch vielen anderen zum Leben verhelfen, da ihr dann euer Lebenszeugnis auch noch besiegelt mit eurem Tod zur Verherrlichung Meines Namens, der nichts als hingebungsvolle Liebe ist, die sich sogar noch für ihre verirrtesten und verwirrtesten Erzwidersacher aufopfert!“ (z)

Da sprachen die Apostel: „Möge unser Opfer stets solches Salz enthalten!“ Denn alle Opfer, die im Tempel dargebracht wurden, wurden gesalzt (aa).

Das Salz aber ist die Liebe des Herrn, die sich hingibt für alle und sich auf diese Weise viele Kinder zeugt und gebiert (ab). Darin offenbart sich nämlich die über allem erhabene göttliche Weisheit in Ihrer Kraft (ac). Und obwohl Sie in den Augen der Welt kraftlos und unfruchtbar ist, nämlich nach dem Fleisch (ad), macht Sie sich doch noch alle zu Kindern nach dem Geist (ae), der in Wirklichkeit unendlich viel mächtiger ist, als alles in Wahrheit gänzlich kraftlose Fleisch (af).

33-C: Behaltet eure Würzkraft in Meiner leidenschaftlichen Retterliebe! So bleibt ihr das Salz für alle Welt!

→ zu den Fußnoten

Der Herr aber griff diesen ihren Gedanken vom gesalzenen Opfer auf und erklärte: „Lasst euch also nicht von der Welt überwinden, sondern überwindet vielmehr ihr alle Welt im festen Wissen um Meine gänzlich unverlierbare Retter- und Erlöser-Liebe! (a) Denn Sie hat nicht nur euch gerettet, sondern Sie will in gleicher Weise durch euch auch noch alle Welt retten! Und sie hat auch die Kraft dazu! (b)

Und in dieser Meiner unverlierbaren Retterliebe gegen wahrhaft alle, die ihr in Wort und Tat aller Welt zu künden habt, seid ihr wahrlich das Salz in der Welt! (c) Und das Salz ist in gar Vielem absolut unentbehrlich, höchst nützlich und notwendig! (d) Denn es hält den Verfall von gar Manchem auf, was von ihm noch durchwürzt und gesalzen ist (e). Und wie in den Weltmeeren alles Leben kippen und elendig verenden müsste, wenn sie nicht vom Salz durchsetzt wären, so ist es auch mit dem Völkermeer (f). Es kann und wird erst kippen, wenn alles Salz dermaleinst aus ihm herausgezogen worden ist (g).

Auch ist es das Salz, das mancher Speise erst seine letzte rechte Würze verleiht und sie besonders schmackhaft macht (h). Darum ist das Salz in aller Welt so beliebt.

Wenn nun aber das Salz selbst seine Kraft verlöre, womit sollte dann noch irgendetwas gewürzt oder haltbar gemacht werden können?! (i) Entsprechend wird Salz, das seine Kraft verliert, auch von jedermann verachtet, weil es zu nichts mehr nütze ist und taugt, und es wird dann selbst sogar von der Welt, die doch eigentlich nichts weiß, hinaus auf die Gassen in den Morast und in die Kloake geworfen, wo es von den Passanten zertreten wird, weil es zu nichts mehr zu gebrauchen ist (j).

Darum, wenn ihr Ohren zum Hören habt, dann hört gut zu und nehmt euch dies zu Herzen! (k) Ebenso wird die Welt mit euch umgehen, wenn euer Leben jede Würze verliert (l), weil Meine leidenschaftliche Liebe in euch erkaltet ist (m) und damit Mein wahrer Friede von euch gewichen ist (n), so dass ihr euch in nichts mehr von den gottlosen Menschen unterscheidet, weil ihr in Hinblick auf Meine leidenschaftliche, alle suchende Retter-Liebe weder warm, noch kalt, sondern in allem lau und völlig gleichgültig geworden seid (o).

Dann wäre nämlich an nichts mehr kenntlich, dass ihr das Salz gefunden habt, das allem Leben erst die rechte Würze verleiht und den größten Wohlgenuss bringt (p), wie es auch dies Salz Meiner unerbitterlich verlangenden loderndem Retterliebe gegen ausnahmslos alle ist (q), die allein eurem Leben seine vorzügliche Würze erhält – in einem fortwährenden ausharrenden feurigen Drängen (r), auch noch die ganze übrige, noch verlorene Welt in diese unüberbietbare Glückseligkeit mit hinein-zu-holen (s).

Darum seht zu, dass euer Salz nicht fad und geschmacklos wird, sondern seine Würzkraft behält, die noch alles würzen soll! (t) Noch ist alle, sehr wohl insgeheim nach Heil und Erlösung verlangende Welt von eurem Leben beeindruckt (u), und sie ist von der wahrhaftigen, alles zudeckenden und überwindenden Liebe (v), die sie bei euch sehr wohl erspürt und erkennt, unwiderstehlich angezogen (w).

Wenn aber dann selbst auch ihr noch dieses Salz verliert, um deren Würze euch alle Welt – offen oder aber insgeheim – beneidet, ihr aber – dessen ungeachtet – weiterhin überall lauthals beteuert, allein bei EUCH wäre dieses Salz zu finden und zu haben, dann werdet ihr jedoch von eben dieser Welt, die´s bei euch so wenig findet, wie bei sich selbst, gar bald umso drastischer mit schallendem Hohngelächter verlästert und verachtet und verworfen werden (x) – und das ganz zu recht (y), weil in Wahrheit auch in euch selbst überhaupt kein Salz und Leben mehr zu finden ist, das euch als die Meinigen, die wahres Heil und echte Erlösung gefunden haben sollten, gegenüber der Welt herausragen lassen und auszeichnen sollte! (z)

Dann wird die Welt, die euch eure Gotteskindschaft ganz zurecht nicht mehr abnimmt (aa), weil ihr euch doch inzwischen – in Wahrheit – in nichts mehr von ihr unterscheidet (ab), euch auf den Altären ihrer Gerechtigkeit opfern, weil ihr euch selbst völlig zu Unrecht für besser als sie erklärt, so dass ihr – wie die Opfertiere im Tempel – niedergemacht und abgeschlachtet werdet, um dem Feuer überantwortet zu werden und auf diese Weise wieder gesalzen zu werden, wie es auch mit den Schlachtopfern geschieht (ac). Dann müsst ihr nämlich am Tag eurer Bewährung, der alles offenbar machen wird, aufs Neue gesalzen werden – jedoch wie die Schlachtopfer: durchs Feuer hindurch! (ad) Und so müsst und werdet ihr dann eben auf diese Weise Meine Geist-Taufe im Feuer erfahren (ae).

Denn da ihr der Welt nicht mehr angehört, sondern von Mir aus ihrer Verlorenheit entrissen worden seid und um Meine unverlierbare Retterliebe zu euch allen wisst (af), wird die Welt euch beäugen und alles, was sich ihr bietet, gegen euch verwenden, um euch zu verlästern (ag), wenn euer Leben nichts von dem erblicken lässt, was eurer großen Hoffnung angemessen wäre. Darum wird dann die ganze Welt über euch herfallen, um euch zu zerreißen (ah), um euch zu überführen, dass ihr in Wahrheit ebenso nackt und bloß und bar jeder Hoffnung seid, wie sie selbst (ai) – und dies ganz zu recht: (aj) zu eurer Züchtigung als Mein Gericht, das euch wieder zu-richten soll (ak).

33-D: Achtet alle aufeinander, dass niemand aus Meiner Liebe fällt!

→ zu den Fußnoten

Darum habt ihr mit allen, die von Mir als Hirten über Meine Herde gesetzt werden, darauf zu achten, dass eure Schafe auf dem rechten Kurs, aus Meiner unverlierbaren Liebe zu allen, hin zu dieser Meiner Liebe zu allen, bleiben (a) und dass sie dieses wahre Salz, das alles allein würzen kann und vor dem Verfall bewahrt, nicht aus den Augen verlieren (b). So seid ihr dazu bestellt, auf alle euch anvertrauten Lämmer zu achten und um ihr Wohl aus tiefstem Herzen besorgt zu sein (c).

Und zu solcher Achtsamkeit in Liebe, die sich darum bemüht, dass auch kein einziges Lämmlein in der Herde irgendeine Vernachlässigung an Zuspruch oder Ermunterung, Tröstung und Erbauung erfährt (d) oder an irgendetwas Mangel leidet, was nur Wurzeln der Bitternis und Zwietracht aufkeimen lassen würde: (e) zu solcher in jeder Hinsicht bemühter Aufmerksamkeit gegenüber allen anderen, dazu spornt durch euer eigenes rechtes liebevolles Vorbild auch alle Schafe in Meiner Herde an (f), dass auch sie alle gegenseitig aufeinander achten, dass kein Lämmlein den Anschluss an die Herde verliert oder auf der Strecke bleibt und elendig, vereinsamt und von allen übersehen, vergessen und zurückgelassen, umkommt! (g)

Dies alles wohlgemerkt aber in ungeheuchelt besorgter, umhegender Liebe, die sich gerade aller Schwachen und Unkundigen, noch leicht auf Abwege Verleitbaren (h) in geduldiger, bemühter, nachsichtiger Fürsorge annimmt (i), aber nicht etwa in Form von missgünstiger, neiderfüllter Bespitzelung, um – wo immer es nur geht – ein anderes Lamm Meiner Herde wegen seiner Unzulänglichkeiten anzuschwärzen, um es nieder-zu-machen, wie es die Pharisäer, jene vermeintlichen selbstherrlichen Wächter des Glaubens, in Israel tun! (j).

33-E: Wenn eine Seele auf Abwegen sich nicht belehren lässt, muss sie ihre Ämter niederlegen!

→ zu den Fußnoten

Darum sage Ich euch dies – und mit euch allen Meinen Schafen: Wacht! (a) Und wenn nun irgendein Bruder oder eine Schwester unter euch sieht, dass eines eurer Geschwister auf unselige Abwege kommt und Gefahr läuft, sich selbst um die Segnungen eines Lebens in Meiner euch ausnahmslos allen unverlierbar geltenden Liebe zu bringen (b), weil es diese aus den Augen zu verlieren droht (c), so geht hin und nehmt jene Seele beiseite, um mit ihr allein, unter vier Augen, zu besprechen, was euch Sorge bereitet – ohne diesen Bruder oder diese Schwester gleich öffentlich bloßzustellen und zu beschämen. Denn dein Bemühen soll ja dahin gehen, jene Seele wieder zu gewinnen! (d)

Wenn die betreffende Person aber eure Bedenken achtlos in den Wind schlägt, ihr aber keine Ruhe darüber findet, dann – und bitte wirklich erst dann! – teilt eure Befürchtungen – euch behutsam vor-tastend – einem anderen Bruder oder einer anderen Schwester mit, um zu erkunden, ob jene Seele eure Sorge teilt.

Wenn diese Person, die ihr im Vertrauen unter Anmahnung absoluter Verschwiegenheit in eure Befürchtungen eingeweiht habt, ähnliche Gefahren sieht, dann wendet euch nochmals gemeinsam – oder auch, wenn nötig, schließlich zu dritt – an diese eure Geschwister-Seele, die eurer Meinung nach auf gefährliche, unselige Abwege abzukommen droht, und legt ihr nahe, dass in euch – unabhängig voneinander (e) – dieselbe Befürchtung aufgekommen ist (f), dass sie Meine Liebe, die allein aus allem erlösen kann, aus den Augen verloren hat.

Lässt sich jene Person aber auch durch eure gemeinsame einhellige Beurteilung, welche ihr dieser im Vertrauen eröffnet habt, nicht dazu bewegen, sich selbst zu prüfen und zu hinterfragen (g), dann teilt es jenen Hirten eurer Herde mit, die über das Heil eurer aller Seelen echte Sorge tragen (h), wie sie die Sachlage einschätzen.

Dann sollen diese jene Seele aufsuchen, damit diese gegenüber jenen Ältesten in eurer Gemeinschaft ihren Standpunkt darlegen und ihre Sicht der Dinge darstellen kann. Und dann obliegt es der Verantwortung jener Leiter eurer Gemeinde, zu urteilen, ob solch eine Seele auf Abwege gekommen ist; und ihr, die ihr´s ihnen gemeldet habt, habt dann nicht mehr darüber zu urteilen oder gegenüber irgendeinem anderen auch nur ein einziges Wort darüber zu verlieren, wenn eure Hirten aus dem Blick Meines liebenden, mit allen barmherzigen, nachsichtigen Herzen zu einem anderen Urteil gekommen sind.

Kommen nun aber auch jene Hirten zu dem betrüblichen Schluss, dass dieses eine ihrer Lämmer nicht mehr dem Weg Meiner Herde folgt – zu den grünen Auen, zu denen Ich euch alle ohne Ausnahme führen will (i), und, dass jenes Schaf auch durch ihre eindringlichen Warnungen und Anmahnungen sich einfach nicht belehren lassen will, sich von seinen Abwegen wieder auf den rechten Kurs bringen zu lassen, so dass diese Seele über die Gefahren, in welche sie sich selbst begibt, auch noch andere verleiten könnte, es ihr in derselben Leichtfertigkeit gleich-zu-tun (j), dann sollten eure Ältesten ihre Einschätzung der ganzen Versammlung vortragen (k).

Dann soll die ganze Gemeinde in ihrer Gesamtheit den betreffenden Fall betrachten – unter Abwägung aller Argumente, die dann von jedem – auch von der betroffenen Person selbst – vorgetragen werden dürfen. Danach soll dann die ganze Versammlung gemeinsam urteilen, wie sich alle geschlossen zum Wandel jener Seele stellen sollten, wenn es sich erweist, dass sie nach dem Urteil aller vom rechten Weg abgekommen ist und sich auch von der ganzen Gemeinschaft nicht belehren lässt und den Heilsweg der Barmherzigkeit und Liebe, welchen all ihre Geschwister beschreiten, so nicht mehr mitgehen will (l).

Dies kann dann im schlimmsten Fall auch zum Ausschluss einer solchen Seele aus der Gemeinschaft Meiner Mir Zugehörigen, Heiligen, führen: (m) Das hat zur Folge, dass diese Person dann nicht mehr als euch angehörig angesehen wird, sondern wieder als der gottlosen Welt, außerhalb eurer Heils-Gemeinschaft, zugehörig betrachtet wird (n).

Und das bedeutet dann ganz konkret, dass diese Person dann innerhalb eurer Gemeinschaft keinerlei Dienste mehr verrichten darf und keinerlei Ämter mehr bekleiden kann (o), wie sie natürlich erst recht nicht mehr – innerhalb, wie außerhalb eurer Gemeinschaft und in deren Namen – in irgendeiner Form in der Verkündigung Meines wahren Heils tätig sein kann, da sie dieses selbst schließlich ganz offensichtlich verleugnet oder durch Missbrauch verachtet hat (p).

33-F: Begegnet einer solchen Seele aber, wie jedem Außenstehenden, weiterhin in offenherziger Liebe!

→ zu den Fußnoten

Was aber euren persönlichen Umgang mit einer solchen Seele betrifft, die aus eurer Heils- und Dienst-Gemeinschaft wieder ausgeschlossen werden musste, so erkennt, dass sie damit – nach eurem Ausschluss – dann auch wirklich vollumfänglich außerhalb von euch steht, womit sie auch nicht mehr eurer Gerichtsbarkeit unterworfen ist, so dass ihr euch über sie fortan so wenig ein Urteil zu erlauben habt, wie über jede andere gottlose, noch verlorene Welt-Seele, die außerhalb eurer Gemeinschaft steht (a).

Das heißt: Ihr habt über jene wirklich nichts mehr zu urteilen! (b) Und es ist euch überdies strengstens untersagt, über diese zu richten oder sie zu verlästern und zu verdammen! (c) Denn solch eine Seele steht dann ganz und allein nur noch unter Meinem Urteil – wie die Gottlosen und Heiden (d).

Denn was immer ihr aus eurer Heils-Gemeinschaft lösen werdet, dass soll auch in der unsichtbaren Welt als gelöst gelten; und was ihr seinen unseligen Bindungen überlasst, dass bleibt diesen mit allen leidvollen Konsequenzen überlassen (e).

Aber wenn ihr eine Seele aus eurer Gemeinschaft ausschließt und sie damit gleichsam wieder der Verheerungsmacht des Satans übergebt und ausliefert, so sollte hier euer einziger Beweggrund immer nur der sein, dass sie darüber noch zur Besinnung und Ernüchterung kommt, so dass euer Ausschluss zwar jene Seele ihrer Fleischlichkeit nach ins unweigerliche Verderben führt (f), ihr dies jedoch in der – aus der Erkenntnis Meiner unbeirrbaren Retterliebe erwachsenen – gewissen Hoffnung tut mit dem alleinigen Ziel, dass darüber ihr Geist wieder zum Leben erweckt werde an Meinem Tag (g), wo Ich jene abgefallene Seele über dem, was sie dann ereilt, wieder zur Reue leiten will (h).

Wenn also jemand ausgeschlossen wurde, so gehört er euch wahrlich nicht mehr an und ihr habt darum auch nichts mehr über ihn zu urteilen oder zu richten, so dass es euch dann untersagt ist, über seinen weiteren Wandel auch nur zu reden.

Ihr habt dieser verlorenen Seele dann vielmehr wieder wie allen anderen zu begegnen, die noch außerhalb des Heils umherirren und in Meiner Retterliebe zu ausnahmslos allem gewonnen werden sollen (i), dass ihr euch in zugetaner Liebe um ihr Heil bemühen sollt, wie auch um die Errettung aller anderen (j).

Und wie ihr jene Letzteren aufsucht (k) und in eure Versammlungen einladet, im Verlangen, sie zu gewinnen (l), und hier niemanden den Zutritt verweigert, so darf dies dann schließlich auch bei dieser wieder abgeirrten Seele nicht anders sein! (m)

33-G: Haltet es nicht, wie die Pharisäer, die Ausgeschlossene verachten und schneiden!

→ zu den Fußnoten

Es wäre also ganz und gar nicht nach Meiner Gesinnung und nach Meinem Geist, wenn solch ein Ausgeschlossener dann von euch geächtet würde, wie es in der »Synagoge des Satans« (a) regelmäßig geschieht (b), dass ein derartiger dann von euch abfällig und verächtlich geschnitten würde und jeder von euch um ihn einen großen Bogen macht, als wäre er vom Aussatz befallen (c), und dass dann keiner von euch mit ihm mehr ein Wort wechselt und nicht einmal auf seinen sehnsüchtig nach Erwiderung verlangenden Gruß reagiert! (d)

Hört! Solches, wie alles, was Seelen und Herzen unter Nöte und Zwänge bringt, ist nicht aus Meinem Geist! (e) Denn Meine Liebe ist eine sich immer völlig selbst-los an alle gänzlich frei verschenkende göttliche Agape (f), die eine Erwiderung in Freiheit, nicht aber aus Ängsten und Zwängen unter Druck-Ausübung sucht (g).

33-H: Bemüht euch um jeden Abgeirrten, wie Ich es getan habe! Niemand soll sich aufgegeben fühlen!

→ zu den Fußnoten

Seht doch, wie Ich mit denen umgegangen bin, die aus der Synagoge der ach so frommen und reinen Pharisäer ausgeschlossen wurden, und nehmt euch ein Beispiel daran: (a) Ihr habt diese weder zu richten, noch zu verdammen, oder gar noch die Steine gegen sie zu erheben, wo ihr doch selbst noch in so vielen Sünden seid (b), aber gar oft gänzlich blind seid gegenüber dem, was bei euch selbst rechtens dringend zu beanstanden wäre! (c)

Darum: Wenn ihr auch meint, jemanden ausschließen zu müssen, so begegnet diesem Ausgeschlossenen – dessen ungeachtet – in der selben Barmherzigkeit und Liebe, wie ihr es all jenen entgegenbringt, denen ihr Meine unverlierbare Liebe, Huld und Gnade, die aus allem erlösen kann und will (d), vor Augen malen wollt (e), dass sie Meine Erlösung finden möchten! Betrachtet solch einen Abgeirrten nicht als einen verdammungswürdigen Abtrünnigen, sondern vielmehr als einen der vielen Kranken, die noch immer eines Arztes bedürfen, auf dass sie noch Heilung erfahren mögen! (f) Das nämlich ist es, was sie brauchen: einen Arzt! Keinen Richter!

Denn Ich betrachtete Abtrünnige und Abgefallene niemals als Verdammungswürdige, die aufgegeben, abgeschrieben oder vergessen werden dürften (g), sondern als verirrte Lämmlein, die es nötig haben, dass ihnen jemand nachgeht, wie ein guter Hirte, der auch die Verlorensten seiner verlorenen Schäfchen niemals aufgeben könnte – wie ebenso auch kein einziger gütiger Vater je auch nur EINES Seiner Kleinen, – oder eine liebende Mutter auch nur ein EINZIGES ihrer Kinder, die Sie in Ihrem eigenen Schoß ausgetragen hat! (h)

So muss immer durch eure Reaktion auf irgendeine Abirrung doch deutlich bekundet werden, dass – auch wenn ihr euch genötigt seht, eine Seele aus eurer Gemeinschaft auszuschließen – diese deshalb noch keineswegs damit schon abgeschrieben und aufgegeben ist bei Gott, auch wenn eure Wege sich vorerst trennen müssen, weil sie nach eurem Dafürhalten nicht in dieselbe heilsame Richtung laufen! (i)

Denn wie tief der Abgrund auch immer sein mag, in welchen eine solch verlorene Seele dann unweigerlich fallen muss: Kein Abgrund ist so tief, als dass Meine Retter-Liebe nicht noch tiefer wäre! (j) Und hört: Ich bin gewaltig! – gewaltig an Kraft des Herzens! Und Ich verachte oder verdamme wahrlich niemanden! (k)

Wenn also jemand aus eurer Gemeinschaft ausgeschlossen werden muss, weil er nicht mehr für das einstehen kann oder will, für das ihr steht, dann muss er zwar einerseits ausgeschlossen werden von jedwedem Dienst, den ihr zur Verbreitung Meines Evangeliums verrichtet, damit dies durch dessen verkehrten Wandel nicht Schaden nimmt und verlästert wird (l), ihr selbst aber habt diesen – dessen ungeachtet! – weiterhin, wie jedem anderen noch verlorenen Heiden, zu begegnen, dessen Herz ihr in Meiner Retterliebe zu gewinnen sucht.

Denn er hat sich schließlich durch seinen Abfall auch als eine Seele erwiesen, die noch nicht wirklich gefunden hat oder vielmehr schon gefunden werden konnte (m), und die damit noch gänzlich außerhalb Meines Lichts und Lebens steht und darum noch, wie die restliche verlorene Welt, von Tod und Umnachtung umfangen ist (n).

Wenn jener also weiterhin eure Versammlungen aufsuchen sollte, dann begegnet ihm in derselben Offenherzigkeit und Liebe, wie jedem anderen, den ihr zu gewinnen sucht. Und ihr habt auch nicht das Recht, ihm die Teilnahme an Meinem Liebesmahl zu verwehren: Denn hier ist eine jede Seele allein ihrem eigenen Herzen und Gewissen verantwortlich (o), ob sie sich Meiner Barmherzigkeit würdig erweist, indem sie selbst Barmherzigkeit mit sich, wie allen anderen übt (p).

33-I: Löst euch lediglich konsequent von aggressiven Verführern und Spaltern!

→ zu den Fußnoten

Allein, wenn euch jemand aufsucht, um euch selbst in dem sicheren und gewissen Heil, das ihr in Mir gefunden habt, zu verunsichern, indem er alles in Frage stellt, was Ich euch gelehrt und beigebracht habe (a), wie ihr das Heil, das Ich euch errungen habe, auch in eurem Leben finden könnt (b), und wenn einer nur kommt, um euch zu entzweien und Spaltungen unter euch zu verursachen (c), um mit sich auch noch andere aus euren Reihen auf seine unseligen Abwege zu ziehen (d), wenn also jemand in solch aggressiver Form – euch immerfort nur angreifend und spalten wollend – bei euch sich einschleicht (e) und überdies auch noch vor der Welt vorgibt, euch zugehörig zu sein, obwohl er doch von euch ausgeschlossen worden ist (f), dann weist ihn klipp und klar in aller Deutlichkeit ab und distanziert euch von einem solchen unmissverständlich, sowohl nach innen, wie auch nach außen, und erlaubt einen solchen dann auch keinerlei Teilnahme an euren Versammlungen mehr!

Und ja, einen solchen – aber nur einen solchen! – meidet dann in jeder Hinsicht, so dass ihr euch nicht einmal mehr genötigt sehen müsst, auch nur seinen Gruß zu erwidern! (g)

Denn steht nicht im Gesetz geschrieben: »Wer gegenüber seinen Eltern aufsässig ist, ihnen abschwört und sogar flucht, den überlasst selbst seinem Fluch! Ja, den lasst seines Todes sterben!« (h) Wenn dies nun schon von den leiblichen Eltern gilt, dass man seinem Vater und seiner Mutter in Ehrerbietung ergeben sein soll (i), wieviel mehr gilt dies dann gegenüber den geistlichen Eltern, die euch zum wahrhaftigen Leben hin gezeugt und unter großen Mühen und Opfern mit Bangen und Sorgen ausgetragen haben?! (j)

Wer diese verachtet und sogar gegen sie aufsteht und rebelliert und sie immerfort darüber hinaus auch noch vorsätzlich verlästert und kränkt, der erhebt sich damit zugleich auch gegen euer höchstes Haupt, den Christus (k), der euer aller Abba ist, und gegen Seine Heilige Ruach, die euer alle Mutter ist (l), und gegen alle, die Ihrer Familie angehören.

Solche lasst ihres Todes sterben! Ja, lasst sie in äußerster Finsternis verloren sein! Denn so haben sie es schließlich gewollt und sich selbst gegen alles Mühen, sie davon abzuhalten, erwählt (m); und daran kann sie dann ohnehin niemand hindern!“ (n)

33-J: Grenzt euch ab von jeder leichtfertigen Gesetzlosigkeit!

→ zu den Fußnoten

Nachdem der Herr Seinen Aposteln dargelegt hatte, wie mit Abtrünnigen zu verfahren wäre, fragte Er sie schließlich: „Wer nun aber, meint ihr, sind die, welche auf derartig fatale Abwege gekommen sind?“

Da meinte Petrus: „Gewiss sind es all jene, die in Deiner unverlierbaren Retterliebe und Gnade einen Freibrief sehen, ungehemmt ihren gottlosen Wandel fortzuführen (a), indem sie sagen: »Auf! Lasst uns drauf los sündigen, auf dass die Gnade umso mächtiger werde!« (b)

Denn all jene missbrauchen Deine unendliche Langmut und Güte schließlich nur zu einem Deckmantel ihrer Bosheit (c) und meinen, ihnen sei aufgrund Deiner unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe darum wirklich restlos alles zuträglich und erlaubt (d).

Jene verkennen aber völlig, dass sie sich – unter Vorgabe, Deine wahre Freiheit gefunden zu haben und aus ihr zu leben (e) – ganz ihren Lüsten und Begierden ergeben, die sie in Wahrheit gefangen nehmen und binden und unweigerlich ins absolute Verderben ziehen!“ (f)

Und Jesus bestätigte dem Simon Kephas: „Ganz recht! Alle, die solches leben oder gar noch alle anderen lehren wollen, haben wahrlich noch nichts von Mir erkannt!

Denn es bleibt bei aller Gnade doch dabei: Was der Mensch auch immer sät, genau das wird er auch ernten (g), auch wenn die Gerichte, die ein jedes gottlose Leben nach sich zieht, immer zur Besinnung und Ernüchterung führen wollen, hin zum wahren Heil, so dass auch über allen Gerichten letztlich doch immer Meine Gnade waltet und Meine Retterliebe wirksam bleibt (h).

Dessen ungeachtet behält aber alles Gesetz mit seinem Gericht seine volle Gültigkeit! Und wer immer in Meinem Namen lehrt, aufgrund Meiner unverlierbaren Retterliebe, die am Ende doch noch alle überwinden wird (i), hätten Meine Gebote und Weisungen jedwede Bedeutung verloren, so dass man sie achtlos beiseite schieben könnte, der wird dermaleinst der Geringste in Meinem Reich sein, da er in Wirklichkeit von Mir noch überhaupt nichts verstanden hat! (j) – wenngleich auch selbst solch ein irregeleiteter Irrlehrer und blinder Blindenführer (k) doch nicht gänzlich verworfen wird: (l) aber er wird in Meinem Reich trotzdem den Allergeringsten und Letzten angehören (m), an denen aber zugleich doch wiederum auch allen anderen allzu deutlich werden wird, dass euer aller Zugehörigkeit letztlich nichts als allein Meine euch allen in gleicher Weise gänzlich unverdient zuteil werdende Gnade ist (n), die sich auch des größten Irrläufers und schlimmsten Abgeirrten, der in seiner Verstrickung seine fatale Verirrung schon nicht mehr erkennen kann (o), am Ende doch noch erbarmt (p).

33-K: Grenzt euch aber ebenso und vor allem ab von jeder bedrückenden Gesetzlichkeit!

→ zu den Fußnoten

Das ist also die eine Abirrung, vor der ihr alle Schafe eurer Herden behüten müsst.

Weit gefährlicher aber scheint Mir noch eine andere Abirrung zu sein: nämlich, wenn ihr selbst, in eurer echten, durchaus gut-gemeinten Sorge, eure Schafe auf dem rechten Kurs zu halten, der Versuchung verfallt, Bedingungen für Meine Retterliebe und Barmherzigkeit und Gnade aufzustellen, was zu tun oder zu unterlassen wäre, um sich des Heils, dass Ich ausnahmslos allen bereits – unverlierbar! – gebracht habe (a), auch wirklich gewiss sein zu dürfen! (b)

Denn wenn ihr im Gegenzug gegen manchen Missbrauch Meiner unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe anfangt, solches zu tun, irgendwelche Bedingungen für die Erlösung in Meinem Heil aufzustellen, statt zu verkündigen, dass Ich alle Meine Schafe – und sei es durch härteste Züchtigung und vernichtende Gerichte – noch auf den rechten Weg zum ewigen Heil zu bringen verstehe (c), dann nämlich verleugnet ihr im Letzten Mich und alles, was Ich für wahrhaft alle auf Golgatha unverbrüchlich errungen und vollbracht habe (d); und dann stellt ihr entweder damit in Abrede, dass Ich die Macht (e), oder aber, dass Ich die Liebe habe (f), noch alle Seelen, die Ich – in Voraussicht aller Dinge – dennoch alle aus reiner selbstloser göttlicher Liebe zum Heil gebildet habe, auch, dem ganz entsprechend, noch alle zum Heil zu führen und zu erlösen (g).

Damit aber würdet ihr Mein Heil verleugnen, dass allen unverlierbar gilt, wenn Ich denn bin, der Ich BIN, und ihr brächtet damit viele Meiner Lämmlein, die Ich doch alle unverlierbar liebe (h), unter allerschlimmste Seelennöte und Ängste und Zwänge, unter denen Mein Heil nimmermehr zu finden ist und sich entfalten kann! (i)

Denn wie wollt ihr einen Halm, der bereits geknickt ist, aufrichten, wenn ihr ihm noch weitere Lasten auferlegt, oder einen glimmenden Docht wieder zum Brennen bringen, der schon fast erloschen ist, wenn ihr ihn einem noch stärkeren eisigen Wind aussetzt, der ihm entgegen bläst, oder ihn durch zusätzliche Beschwernisse gleichsam wie zwischen euren Fingern ausdrückt und zerquetscht?! (j)

Darum muss dies in eurer rechten Leitung Meiner Herde immer das Richtmaß und die Leitschnur über allem sein: Meine wirklich unendliche Langmut und Geduld und Gnade und Barmherzigkeit und Meine Mir unaufgebbare Retter- und Erlöser-Liebe! (k)

Und hier habt ihr vor allem denen zu wehren und diejenigen auszuschließen, die Bedingungen für Mein Heil aufstellen und andere vorschnell ausschließen wollen! (l) Und ihr habt die zu verdammen, die beständig verdammen wollen! Ja, ihr habt vor allem die auszugrenzen, die allzuschnell ausgrenzen wollen, und die abzusondern, die fortwährend absondern wollen (m) und die sich darum sogar auch von euch – offen oder verdeckt und versteckt – absondern (n).

Seht, jene haben die Gesinnung des Verklägers, der ebenso vor dem höchsten Richterstuhl beständig nur verklagen und verlästern und anschwärzen und verteufeln will! (o) Genau und vor allem denen gilt es, mit aller Entschiedenheit zu widerstehen! (p)

Aus diesem Grund verdammt vor allem die allzu übereifrigen, selbstherrlichen Verdammer (q) und richtet die Richter und verklagt die Verkläger und entfernt auf diese Weise den wahren Sauerteig aus eurer Mitte, der auch das süßeste Süße unter euch noch sauer zu machen vermag! (r)

Wenn ihr aber jemanden aussondert, weil er einem anderen Herrn ergeben scheint, als der, dem ihr dient (s), so habt ihr auch dann nichts mehr zu richten, da er aus eurer Gerichtsbarkeit ausgeschlossen worden ist. Der steht und fällt dann seinem eigenen Herrn! Urteilt dann nicht mehr weiter über ihn und seht, was aus seinem Wandel und Wirken wird (t).

Wenn er jedoch aus Mir, dem einen Herrn über alle, ist, wird sich´s gewiss noch erweisen. Denn dann werde Ich selbst ihn – trotz eures Ausschlusses – wohl halten! (u)

33-L: Gemeindeausschluss – eine heikle Gradwanderung!

→ zu den Fußnoten

So erkennt, dass die rechte Leitung der Versammlung und die rechte Gemeinde-Zucht immer eine höchst delikate Angelegenheit ist und euch ausgesprochen viel Fingerspitzengefühl und Feingefühl abverlangt, so dass niemand vorschnell ausgeschlossen werden darf!

Denn wo endet persönliches Unvermögen aufgrund von spiritueller Unreife (a), und wo beginnt vorsätzliche Widersetzlichkeit?! (b) Und wer vermag, dies zu durchschauen und zu beurteilen?! (c)

Daran erkennt ihr, dass dies wirklich ein heißes Eisen ist, an dem man, wenn man es erst einmal ergriffen und aufgenommen hat, sich auch gar schnell selbst allerschwerste Verbrennungen zuziehen kann, weil dessen rechte Handhabung überaus heikel und schwierig ist!

Es darf niemals zu einem Macht-Instrument der Druckausübung und Manipulation der euch anvertrauten Seelen werden! Denn dann seid ihr selbst nämlich zu solchen geworden, die Ausschluss erfahren müssten! (d)

Erkennt Mein Salz, das alles würzt und vor jedwedem Verfall bewahrt: Meine Barmherzigkeit und Liebe! (e) Und wenn ihr mit diesem Salz gesalzen seid: wahrlich, dann werdet ihr eure Würze niemals verlieren!“