(A)

Dies ist das volle, vollumfängliche, vollkommene Evangelium von der grenzenlosen, wahrhaft unverlierbaren Liebe Gottes in Jesus Christus, die wirklich allen gilt: nicht allein denen, die es schon erkannt haben und daran glauben und daraus leben, sondern wahrhaft allen! Denn Ihm werden sich noch alle Herzen wie auch Knie beugen und Ihn voll inbrünstiger Dankbarkeit anbeten und Ihm huldigen, weil Er wahrhaftig der Erlöser aller ist, der Ursprung und das Ziel von wirklich allem!

(B)

Nachdem es schon viele unternommen haben, einen umfassenden Bericht zusammen-zu-stellen von dem, was unser Herr und Heiland Jesus Christus, als Er unter uns war, gewirkt und verkündigt hat, habe auch ich den Versuch unternommen, alles Auffindbare zusammen-zu-tragen und ineinander-zu-fügen, was von den unzähligen Zeitzeugen überliefert worden ist, die alles von Anfang an selbst mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Ohren gehört haben und davon so sehr überwältigt worden sind, dass sie zu Verkündern des Heils wurden, das sich uns allen in der Erscheinung des göttlichen Lichts auf Erden in Menschengestalt enthüllt hat.

Für Dich habe ich dies alles von den vielfältigen Anfangs-Zeugnissen her sorgfältig erkundet und ergründet und all die zahlreichen ursprünglichen Überlieferungen zusammengetragen, um es Dir in einer einheitlichen, stimmigen und sinn-stiftenden Darstellung zu präsentieren, mein lieber, wert-geschätzter »Theo-Philus«, Du »Gottes-Liebling«, überreich und viel geliebt von der göttlichen Liebe, weil Du Dich so unendlich nach Ihr sehnst und nach Ihr verzehrst und die letzte, allumfassende Erlösung in Ihr suchst und Dein Herz nach dem großen inneren Seelenfrieden verlangt, den Du bislang in den Christus-Zeugnissen, wie sie uns als »Heilige Schriften« überliefert worden sind, jedoch offensichtlich noch nicht wirklich vollends, vollauf erlösend, gefunden hast, da Du nach diesem weiteren Zeugnis von unseren Herrn und Erlöser gegriffen hast, in der Hoffnung, hier vielleicht zu finden, was Du bislang in den anderen, Dir bisher vertrauten Zeugnissen anscheinend doch noch nicht wirklich gefunden hast, weil dein Herz noch immer nicht wahrhaftig so recht gesättigt und gestillt und befriedet worden ist. Denn sonst würdest Du ja schließlich nicht noch immer in verzehrendem Verlangen suchen, wenn Du das wahre Heil in Christus schon gefunden hättest, was Du Dir aber ganz zu recht von Ihm erwartest und versprichst!

Darum will ich Dir hier die letzte, tiefste Wahrheit künden, die in jeder Hinsicht freisetzt und vollumfänglich erlöst und froh und frei macht, damit Du den sicheren Grund der wahren, überschwänglichen Hoffnung erfährst, welche Christus uns allen gebracht hat, welche sich auch mir selbst erst nach langem Suchen und Ringen, wie auch nach unvoreingenommener Sichtung sämtlicher ersten Zeugnisse und Überlieferungen von Ihm erschlossen hat.

Und wahrlich: auch mir selbst brannte darüber das Herz, als mir in meinem Herzen endlich der Morgenstern Seines wahrhaft in jeder Hinsicht erlösenden und freisetzenden Christus-Lichtes aufging und mir wahrhaftige Erleuchtung schenkte!

Und da begann ich auch, selbst Seine Stimme zu hören in meinem Herzen; und Sein Geist sprach selbst durch mein Innerstes persönlich zu mir und enthüllte und erschloss mir wahrhaft alles, was der Sohn Gottes uns in den uns überlieferten Zeugnissen im Letzten und Eigentlichen geoffenbart und bekundet hat von der wahrhaftig ausnahmslos allen unverbrüchlich und unverlierbar geltenden göttlichen Retter-Liebe, die uns allen in Jesus Christus erschienen ist, um uns glückselige Gewissheit darüber zu schenken, dass Sie noch wahrlich alles für wahrhaft alle gut und recht machen will und auch wird, so dass wirklich alles, wie es ist, selbst auch das, was uns noch schlecht erscheint und unverständlich ist, sich am Ende, in der Vollendung von allem, doch noch als gut und unübertrefflich perfekt erweisen wird, und damit wahrhaft alles, weil einstmals alles für alle gut wird, so auch jetzt bereits und schon immer nichts als nur gut und das Allerbeste für uns alle ist.

Das ist das große, in jeder Hinsicht froh und freimachende Evangelium von Jesus Christus, dessen Anfänge ich Dir hier in einer zusammenfassenden Darstellung nacherzählen will. Darum nimm und lies: Hier sollst und wirst Du finden, wonach Dein Herz schon so unendlich lange so unsäglich sehnsüchtig verlangt!

Du wirst feststellen, dass ich – nachdem Du in den uns als Heilige Schriften überlieferten Christus-Zeugnissen noch nicht die vollauf erlösende Wahrheit gefunden hast – in meiner Darstellung darum nicht nur die ersten Christus-Zeugnisse und Überlieferungen berücksichtigt habe, die Eingang in unsere Heiligen Schriften fanden, sondern dass ich darüber hinaus auch all die ungleich viel zahlreicheren, mitunter aber ebenso alten und ursprünglichen Niederschriften mit einbezogen habe, die seiner Zeit nicht in den Kanon unserer Heiligen Schriften mit aufgenommen worden sind und hier keine Beachtung oder Berücksichtigung fanden, weil man sie bereits nicht mehr verstanden hatte oder aber nicht mehr recht auszudeuten oder einzuordnen wusste und sie deshalb mehr als verwirrend und verstörend empfand – ja, mitunter sogar als falsche Zeugnisse und Überlieferungen bewertete und darum verwarf, da man meinte, dass diese Überlieferungen das wahre, ursprüngliche Christus-Zeugnis vorsätzlich hätten verfälschen und verkehren wollen.

Auch diese außerbiblischen Zeugnisse bezog ich darum also gleichfalls in meine Studien über das, was seiner Zeit wirklich geschehen war, mit ein; denn auch all diese anderen, außerbiblischen Überlieferungen, welche schließlich am Ende doch nicht in den Kanon unserer Heiligen Schriften mit aufgenommen worden sind, bestimmten – dessen ungeachtet – doch lange, mitunter sogar maßgeblich den Glauben der ersten Ur-Christen, bis sie – wie ich noch darlegen werde – von denen verworfen wurden, die sich innerhalb des jungen Christentums schließlich selbstherrlich als Lehrer und Wächter und Hüter des einzig rechten und wahren Christus-Glaubens aufwarfen, während ihnen – aufgrund ihres Hochmuts und ihrer Überheblichkeit und ihrer Herzens-Enge, dass sie alle anders denkenden und glaubenden Christen verwerfen und hinauszudrängen und verfolgen zu müssen meinten – eben dadurch die wahrhaft vollumfänglich erlösende Erkenntnis von dem Heil, das unser Herr und Erlöser, Jesus Christus, uns allen unwiderruflich gebracht hat, darum selbst zunehmend mehr verloren ging und entschwand.

Von diesen nämlich wurden im Interesse einer dogmatischen Eng-Führung zur Schaffung eines einheitlichen, allgemein verbindlichen, für alle annehmbaren Christen-Gaubens viele Schätze der Erkenntnis, die in Christus verborgen liegen, zunehmend mehr, mitunter vorsätzlich und ganz bewusst, verdrängt.

Du wirst aber an meiner all diese verschiedensten Überlieferungen zusammenfassenden Darstellung erkennen, dass all diese vielen unterschiedlichen Zeugnisse, auch über die unserer Heiligen Schrift hinaus, doch alle miteinander in vielerlei Hinsicht – mit ihr zusammen – in sich höchst sinnig und stimmig und übereinstimmend sinn-stiftend sind. Denn im Kern des Evangeliums, der Frohbotschaft von der wahrhaft allen geltenden unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe Jesu Christi, erscheinen all diese Zeugnisse doch in sich sinnig und stimmig und eröffnen alle miteinander einen einhelligen sinn-stiftenden Sinn.

Und in diesem Licht vermögen auch gerade die außerbiblischen Zeugnisse und Überlieferungen vieles zu erhellen, was ohne ihre Einbeziehung in den uns überlieferten Heiligen Schriften mitunter für sich allein doch recht dunkel, düster und bedrückend unverständlich bleibt, weil es so gar nicht der Gesinnung Christi zu entsprechen scheint – wie beispielsweise der Umstand, dass die Gottheit einzelne Seelen und mitunter ganze Völker unter ihren verstockten Unglauben einschließt, als wollte und suchte Sie deren ewige Verdammnis, wobei dies Ihr Gericht doch nur darauf abzielt, allen Unglauben hinzurichten und zu verderben, um so alle in ihrem Unglauben verlorenen Seelen noch empfänglich zu machen für das Heil in Ihrer Gnade.

Siehe! So ist dieses Wort gleich einem Zündholz! Und wenn Du es Dir entzünden lässt, wird es Dir auch alle dunklen Stellen in Deiner heiligen Schrift ausleuchten, die Dir bislang unverständlich und gleichsam versiegelt waren! Denn es ist ein Licht aus dem Licht, das alle Trübung und Finsternis zu vertreiben und auf ewig zu bannen vermag!

(C)

Gar vieles wurde überdies offensichtlich sogar auch schon von den ersten Aposteln Jesu Christi, als den Hütern und Verwaltern der großen göttlichen Geheimnisse und Mysterien, selbst nach allgemeiner Übereinkunft noch nicht öffentlich weitergegeben und dem einfachen Volk anvertraut – aus Furcht, es könnte zum Verderben hin miss-interpretiert und missbraucht werden, da man die Zeit für diese letzten Enthüllungen noch nicht als gekommen ansah und die Herde des Herrn für den Empfang dieser letzten Geheimnisse für noch nicht genügend ausgereift befand.

Darum beschränkten sich die meisten Apostel Jesu Christi in ihrer Verkündigung in mancherlei Hinsicht auf die basalsten, fundamentalsten »Anfangsgründe«, die sie für allgemein verständlich und einsichtig hielten; und sie redeten und schrieben in Vielem noch »fleischlich«, wie zu Fleischlichen, im Wissen, dass sie es bei ihren Hörern noch gleichsam mit Kindern und noch gänzlich »Unmündigen in Christus« zu tun hatten, denen darum nur Milch und Brei dargereicht werden konnte, aber noch nicht die vollendete geistliche Kost, wie man sie Erwachsenen, geistlich in Christus wirklich bereits mündig Gewordenen anbieten kann, die alles schon recht geistlich zu deuten und richtig einzuordnen verstehen.

Auch bedurften ebenso manche noch gänzlich unausgereifte Kinder wohl noch der Zuchtrute und Bedrohung, welche mündig gewordene Erwachsene allerdings nicht mehr nötig haben, da sie selbst zur rechten Einsicht gekommen sind.

So bleibt es in den apostolischen Zeugnissen in mancherlei Hinsicht nur bei vorsichtigen Andeutungen, welche allein die bereits geistlich Gereiften überhaupt wahrzunehmen und zu erspüren vermögen, während sie den noch fleischlich gesonnenen Unmündigen in Christus gänzlich verborgen und versiegelt bleiben. Und die Apostel taten dies im Vertrauen auf den Geist, dass dieser ihren geistlichen Kindern und Nachfolgern alles selbst noch erschließen würde zu Seiner Zeit, was an Geheimnissen und Schätzen der Erkenntnis in ihren Zeugnissen gleichsam noch verborgen liegt und seiner Bergung entgegen-harrt – dann, wenn auch diese ihre geistlichen Kinder entsprechend geistlich gereift wären, so dass sich ihnen auch die letzten Geheimnisse in ihrem Zeugnis von Jesus Christus erschließen.

So blieb vieles über lange Zeit noch versiegelt und verschlossen – für die letzten Tage, wo es durch den Buchstaben hindurch aus dem Geist im Geist für den Geist hervor-strahlen soll.

(D)

Es ist aber ebenso gut denkbar, dass auch den ersten Jüngern und Aposteln Jesu Christi vieles von dem, was der Herr ihnen enthüllt hatte, selbst noch unverständlich blieb, und sie auch selbst die letzten, tiefsten Wahrheiten von dem noch nicht ergründet hatten, was der Geist Christi sie niederzuschreiben drängte und ihnen aufs Herz legte, da auch sie selbst nachsannen über dem, was zu bekunden die Heilige Ruach sie hieß, um es auch für sich selbst erst bis in die letzten Tiefen zu ergründen und zu verstehen.

Wenn nun aber schon all die, welche Seine Zeit-Zeugen waren, bisweilen noch nicht alles fassen konnten, wie viel weniger die ersten Generationen, die ihnen folgten und alle Erkenntnisse vom Heil in Christus durch diese selbst wiederum erst aus zweiter Hand erfuhren!

Überdies wurden von diesen auch viele Überlieferungen verworfen, die gleichwohl auch rechte Zeugnisse vom Heil in Jesus Christus ablegten, weil sie nicht mehr verstanden wurden. Und auch vieles in den Zeugnissen ihrer eigenen Schriften, die sie sich bewahrten, wurde dadurch dunkel und unverständlich und mitunter sogar verstörend, da sie´s nicht mehr recht zu deuten wussten und nur noch das in ihren Schriften wahrnahmen und fanden, was den von ihnen selbst aufgestellten Glaubenssätzen entsprach, weil sie diese ihre eigenen Deutungen und Interpretationen der ersten Zeugnisse bereits für die ganze Wahrheit hielten und verkannten, dass diese allein nur die basalsten Anfangsgründe zu fassen vermochten, wie sie auch vergaßen, dass die von ihnen aufgestellten Dogmen bereits lediglich der Niederschlag ihrer ersten dürftigen Auslegungen waren, mit denen sie die überbordende Fülle an Offenbarungen, welche die ersten Christus-Zeugnisse vermittelten, zu fassen suchten.

(E)

Und so engten sie die ursprüngliche schier grenzenlose Bandbreite an göttlichen Offenbarungen, wie sie in den ersten Zeugnissen vermittelt wurden, auf ihre eigenen ersten spärlichen Einsichten ein, welche sie daraus gewannen, und wurden darüber, weil sie sich darin schon für vollumfänglich »sehend« hielten und meinten, mit ihren gewonnenen ersten eingeschränkten Ansichten bereits schon das Vollmaß aller Erkenntnis zu haben, blind für die Unzahl von weiteren Schätzen der Erkenntnis, die in den Zeugnissen von Jesus Christus darüber hinaus noch verborgen liegen und ihrer Bergung entgegen-harren.

Und dieser Hochmut ging so weit, dass sie – aufgrund der verschiedenen bruchstückhaften Erkenntnisse, die sie schon allein nur aus den Zeugnissen entnahmen, die sie nicht verworfen hatten, weil diese sich zum Teil zu widersprechen schienen – begannen, einander zu verachten und zu verlästern und zu verketzern und zu verteufeln, statt sich – im Bewusstsein, alle in gleicher Weise letztlich doch nur aus der göttlichen Liebe und Erbarmung zu leben – in gegenseitiger Wertschätzung und Ehrerbietung in geschwisterlicher Liebe offenherzig und aufgeschlossen zu begegnen und unvoreingenommen im Herzen zu erwägen, was sich an Wahrem, Guten und Schönen, Wohltuenden, Aufrichtenden und Stärkenden, Glaube, Hoffnung und Liebe Fördernden auch in den Einsichten und Erkenntnissen der jeweils anders gläubigen Christen fand, die noch einmal ganz andere tiefe Wahrheiten, als sie selbst, in den ersten Christus-Zeugnissen fanden.

So begannen sie in ihrer Hoffart, sich wegen ihrer verschiedenen Einsichten zu bekämpfen und zu bekriegen, statt in demütiger Aufgeschlossenheit all ihre Erkenntnisse zusammenzutragen und sich damit gegenseitig zu beschenken und zu bereichern, wodurch sie alle hingelangt wären zum Vollmaß der Erkenntnis des in ihrer aller Erlöser gestifteten Heils.

Da sie sich aber alle in ihrem Hochmut und Stolz schon für weise und im Vollbesitz aller Erkenntnis hielten, sind sie alle zu Narren geworden, denen mehr und mehr von der ursprünglichen überschwänglichen Fülle an Erkenntnis verloren ging, so dass der anfängliche Reichtum an Erkenntnissen zunehmend schrumpfte und schwand.

Und in diesen Spaltungen und Entzweiungen innerhalb der Christenheit im Streit um ihre bruchstückhaften Erkenntnisse, die jede Parteiung von ihnen bereits in ihrem Hochmut für das ganze Vollmaß aller Erkenntnis hielt, weswegen Brüder und Schwestern in Christus schließlich einander zu verachten und zu verhöhnen, zu verketzern und zu verteufeln und schließlich einander zu verfolgen und umzubringen begannen, zeigt sich jedoch bereits, dass sie in Wahrheit allesamt schon verloren hatten, was Jesus Christus in Seiner Liebe gegen wahrhaft unterschiedslos alle bringen und unter allen aufrichten wollte.

Denn in ihrem Hochmut über ihre je eigenen stümperhaften Stückwerke an Erkenntnis fielen sie alle aus der geschwisterlichen Liebe, ja, aus der Christus-Liebe selbst, auch gerade eben gegen alle vermeintlichen Feinde und Widersacher, aus der gänzlich unbeirrbaren, unerbitterlichen Christus-Liebe, die das einzige Kennzeichen wahrer Christus-Zugehörigkeit ist.

(F)

So ging zunehmend mehr an wahrer Erkenntnis verloren, je mehr mit der Hoffart das vermeintliche reine geist- und seelen- und lieb-lose »Wissen« um die angeblich einzig rechte Christen-Lehre wuchs.

Und nur hier und da flackerte die ursprüngliche Erkenntnis in ihrem ganzen Reichtum unter dem einfachen, demütig gebliebenen Christenvolk wieder auf, ehe es von dem sich etablierten Klerus, der sich herausbildete und sich selbstherrlich über das ganze Christentum erhob, wieder unterdrückt und verfolgt wurde: von all jenen vermeintlichen allein »Recht-Gläubigen«, die für sich beanspruchten, anstelle der gesamten Christen-Gemeinschaft die alleinige geist-gesalbte Priesterschaft Jesu Christi zu sein, die darum als Hüter des vermeintlich einzig rechten und selig-machenden Christus-Glaubens und als die alleinigen Verwalter der göttlichen Gnadenzuteilungen wie Hirten über die Seelen der bewusst von ihnen in Unmündigkeit gehaltenen Christen-Schafe wachen zu müssen meinten.

Und darum begannen diese selbst-ernannten Glaubens-Wächter, ihre Geschwister, denen sich in ihrer Demut noch viele weitere Erkenntnisse aus dem Schatz der ersten Christus-Zeugnisse erschlossen, zu schlagen und zu verfolgen und schließlich sogar, diese nieder-zu-schlachten in der festen Überzeugung, dem Herrn damit einen Dienst zu erweisen. Und so merkten sie nicht, dass sie, die mit dem größten, fanatischsten Eifer gegen eine Verdunkelung des Evangeliums kämpfen wollten, ebendiese Verfinsterung des wahren Evangeliums in seiner erlösenden Schlichtheit und Klarheit am allermeisten vorantrieben und förderten.

Und dies führte sogar so weit, dass nicht nur viele der ersten Christus-Zeugnisse, wie oben dargelegt, aus der Fülle der Überlieferungen herausgenommen und als ketzerische Häresien gebranntmarkt wurden, sondern dass irgendwann sogar die als einzig norm-gebend bewerteten Heiligen Schriften dem Christenvolk vorenthalten wurden, da auch im Studium dieser Auswahl von einzig anerkannten rechten Christus-Zeugnissen immer wieder auch all die Erkenntnisse wieder aufflackerten und auflebten, welche die ersten Christen noch beseelten und welche in den anderen, schon vorher verworfenen Christus-Zeugnissen noch deutlicher und augenfälliger zu Tage traten.

Diese Unterdrücker der wahren Christus-Erkenntnis aber waren die falschen Hirten, vor derem einstigen Aufkommen bereits Christus selbst, wie auch Seine Apostel prophetisch gewarnt hatten: jene, die sich mit ihrem Anspruch, die einzig wahre, rechte, selig-machende Christus-Erkenntnis zu besitzen und darum die einzig wahren Heils-Vermittler und damit de facto Heils-Bringer zu sein, als falsche Propheten und, ja: sogar als falsche Christusse erweisen sollten, weil sie den Schlüssel der Erkenntnis vergruben: nämlich die wahrhaft allen unterschiedslos, wie unverlierbar geltende Retter-Liebe und Barmherzigkeit Jesu Christi, welche allein die ganze Fülle an Schätzen der Erkenntnis, die in dieser allen geltenden Christus-Liebe verborgen liegen, zu erschließen vermag, welche aber auch die als einzig norm-gebend und apostolisch anerkannten ersten Zeugnisse von Jesus Christus jedem geistlich in der Liebe Christi Erwachten durchaus ebenso für sich allein zu erschließen vermögen.

(G)

Damit verleugneten all jene, die sich zu falschen Hirten aufwarfen, jedoch das wahre Evangelium vom wahrhaftig allumfassenden Retter-Wesen und -Wirken unseres Heiland-Gottes Jesus Christus, welcher der Erlöser wahrhaft ausnahmslos aller Wesen und Seelen ist – und nicht etwa allein nur jener, die als lediglich Vor-Erwählte und als eine bloße Erstlings-Frucht aus allen Nationen das Heil in Ihm bereits finden und erlangen durften und des Geistes Erstlings-Gabe empfangen durften.

Und so begannen jene falschen Glaubens-Hüter einen anderen Christus zu verkündigen, der auf Richten und Verdammen aus wäre und den man darum mit Furcht und Zittern unter ihrer Anleitung und Weisung nach ihren Vorschriften, was und wie zu glauben sei, recht zu dienen hätte.

Und so begannen diese neuen Schriftgelehrten und Gesetzeslehrer, Bedingungen aufzustellen, wie das Heil zu erlangen sei durch eigene Glaubens-Leistung und ein Leben nach ihren Satzungen, um so das Volk aller Gläubigen an sich zu binden und sich hörig zu machen; und sie legten damit den Christus-Gläubigen noch weit beschwerlichere Lasten auf, als es einstmals die Pharisäer, die Erz-Widersacher Jesu Christi, in dessen ersten Heilskörperschaft, im Hause Israel, taten.

Damit aber predigten sie ein anderes Evangelium und einen anderen Christus, von denen Paulus schon gewettert hat: „Ein jeder, welcher derartig das wahre Evangelium von Jesus Christus verdreht und verkehrt, das doch aller Welt Heil verkündigt, und wer so aus der befreienden, aus allem erlösenden Froh-Botschaft eine erdrückende Droh-Botschaft macht, der sei verflucht! Denn ein solcher bringt nicht nur sich selbst unter den Fluch, sondern auch alle, die ihn hören und ihm folgen. Denn er zeugt damit nichts anderes als Kinder der Hölle!“

Derartige vermeintliche Christus-Verkündiger sind nämlich keine Apostel der unverlierbaren Retterliebe Jesu Christi mehr, sondern verkündigen vielmehr nichts anderes als Zorn und Gericht, wie Hölle und ewige Verdammnis, und verachten und verleugnen damit alles, was Christus eigentlich verkündigt, wie auch aller Welt unverlierbar erwirkt hat, nämlich das Heil und die Erlösung für wahrhaft alle, welche Er ausnahmslos allen gebracht hat – selbst auch all jenen, die jetzt noch undankbar und böse sind, weil Er gekommen ist, auch die allerschlimmsten, gott-fernsten Gott-Losen, sowie sogar die erbittertsten Gottes-Widersacher noch zurecht zu bringen und Gott wieder recht zu machen: empfänglich für das Heil, das wahrhaft ausnahmslos allen zu bringen Er gekommen ist.

(H)

Jene aber haben aus dem geistlichen Evangelium, das sich nur im Geist erschließen kann, nach ihrem fleischlichen Sinn ein fleischliches Evangelium gemacht und so die ursprüngliche vollumfänglich befreiende und erlösende Froh-Botschaft in eine knechtende und bedrückende Droh-Botschaft verkehrt!

Und sie berufen sich darin auf ihre Heilige Schrift, die von ihnen allein anerkannten ersten Christus-Zeugnisse, in denen auch noch viel Fleischliches zu finden ist – völlig verkennend, dass sich all diese fleischlichen Worte allein an die Fleischlichen richten, die noch unmündig in Christus sind und noch nichts von Seinem wahren Wesen und Wirken verstanden haben und darum noch meinen, sich durch eigenes fleischliches Mühen das Heil sichern und erhalten zu müssen, womit sich jedes fleischliche Wort in der Schrift allein an die Fleischlichen richtet, um sie über ihre eigene Fleischlichkeit in den völligen Zerbruch zu führen, weil kein Fleisch durch fleischliches Bemühen je das Heil im Geist erlangen kann, auf dass alles Fleisch an seiner eigenen Fleischlichkeit zugrunde gehe und endlich der Geist aufleben kann in der darüber gewonnenen Erkenntnis, dass alles fleischliche Mühen zur Erlangung oder Sicherung des Heils auch völlig unnötig ist, weil der göttliche Geist Jesu Christi in Seiner Liebe dies allen Seinen Geistes-Kindern gänzlich frei schenken will, und völlig umsonst, um sie so zum wahrhaftigen Leben in der überschwänglichen Glückseligkeit in Seiner unverlierbaren Liebe und Barmherzigkeit zu ebensolcher Liebe und Barmherzigkeit gegen sich selbst, wie gegen alle anderen zu erwecken, wie Er es auch weltweit immerfort tut.

Der fleischliche Mensch deutet nämlich alles fleischlich, und muss es auch, weil er noch nichts vom Geist Gottes und vom geistlichen Wort vernimmt, so dass er es verachtet und für nichts achtet und dem fleischlichen Wort nach- und unter-ordnet, so dass ihm das fleischliche Wort das geistliche Wort verdunkelt und verfinstert; denn da er noch nichts vom geistlichen Wesen und Wirken der Gottheit erfasst hat, deutet er den göttlichen Geist, als wäre Er von seiner menschlichen Gesinnung und Natur: nichts als Fleisch! Darum auch kann er die Gottheit nur fürchten, weil er Sie für nichts als Eifersucht und Zorn hält, wie er selbst in seiner fleischlichen Gesinnung noch nichts als Zorn kennt und sich darum auch unter dem Zorn wähnt. Denn er hat noch nichts von der göttlichen Retter-Gesinnung und unaussprechlichen Liebe der Heiligen Gottes-Ruach vernommen und erkannt.

Der fleischliche Mensch also, wie auch jeder geistlich noch Unmündige in Christus, deutet folglich alles fleischlich. Denn er hat noch keinen Sinn für Christi eigentlichen Sinn, für die göttliche Christus-Gesinnung, die in Ihrer unerbitterlichen, unerschütterlichen, wie auch unübertrefflichen, unwiderstehlichen Retter-Liebe gegen ausnahmslos alle Ihre Kinder und Geschöpfe auch noch den größten Gott-Losen und erbittertsten Gottes-Widersacher zurechtbringen will und in Ihrer über allem erhabenen, wahrhaft unerbitterlichen Retter- und Erlöser-Liebe wohl auch noch zu überwinden weiß.

Wer dieses wahre Christus-Wesen in Seiner Retter- und Erlöser-Natur nämlich erst einmal erkannt hat, der kann sich solcher Liebe nicht mehr entziehen; wer sich aber noch entziehen kann und Ihr entziehen zu müssen meint, der hat sie noch nicht wahrhaftig erkannt und bleibt darum gefangen in seinem verdrehten und verkehrten, gänzlich widersinnigen und unsinnigen zerrütteten fleischlichen Sinn.

So bleibt der fleischliche Leser des göttlichen Christus-Zeugnisses im Fleischlichen verhaftet und im Buchstaben gefangen, und er findet in seiner Heiligen Schrift nichts als Gesetz und Gericht und Zorn und Hölle und Verdammnis, so dass er nur immerfort mit Furcht und Zittern um sein wie aller ihm Lieben Heil bangen kann. Er ist immerfort von Angst und Furcht bestimmt und fürchtet und ängstigt sich anhaltend vor allem, in allem aber letztlich immer nur vor Gott! Denn er hat Ihn weder gesehen, noch erkannt. Der hat wahrlich noch nichts vom wahren Wesen der Gottheit erkannt, das nichts als unerbitterliche, unverlierbare selbstlose Retter- und Erlöser-Liebe gegen wahrhaft alle ist!

Wer aber geistlich erwacht und über die wahre geistliche Natur der Gottheit erleuchtet worden ist und in wessen Herzen endlich der lichte, strahlende göttliche Morgenstern der wirklich gänzlich unverlierbaren Retter-Liebe Jesu Christi gegen ausnahmslos alle aufgegangen ist, der weiß dann endlich alles recht geistlich zu deuten und einzuordnen, auch alles fleischliche Wort an alle noch Fleischlichen, die in ihrer Fleischlichkeit – sich, sowie auch Gott noch gänzlich verkennend – ihr eigene Gerechtigkeit und Seins- und Lebens-Berechtigung aufrichten zu müssen meinen, auf dass alle Fleischlichkeit durch dies fleischliche Wort an die Fleischlichen in ihrer eigenen Fleischlichkeit zugrunde gehe, wenn all die noch fleischlich Gesinnten daran zerbrechen und darin überführt werden, dass sie einzig und allein der Geist der unverlierbaren Retterliebe Jesu Christi erretten und erlösen kann und will und auch ganz gewiss, mit allen, noch erretten und erlösen wird.

Über dieser Erleuchtung lebt dann der in ihnen verdunkelte Geist wieder auf, der zugleich auch wahrhaft jeden Rest von banger Furcht und Angst um irgendeines Gotteskindes Seelenheil aus ihnen für immer vertreibt – in der Erkenntnis: „Ich bin wahrlich unverlierbar geliebt von dem Christus, der aller Welt Heiland-Gott und Erlöser ist! Ich bin wahrhaftig unverlierbar geliebt mit wahrhaft allen!“ Ein solcher hat dann wahre Heilsgewissheit erlangt: Er hofft nicht mehr nur auf sein Heil, sondern er weiß mit granitener Gewissheit darum! Und aus der Erleuchtung über die wahrhaft allen unverlierbar geltende Retter- und Erlöser-Liebe seines Herrn und Meisters Jesus Christus sieht er bereits als felsenfeste Gewissheit sein Heil, sieht er des anderen Heil, sieht er beider Heil, sieht er wahrlich aller Heil!

Wer aber so im Geist Christi in die unüberbietbare, überschwängliche Glückseligkeit der geistlichen Gottes-Kindschaft wieder-ein-geboren ist, der ist freigesetzt worden von jeder Angst und Furcht, auch vor jeder falschen Gottesfurcht, da er nunmehr den Geist auch hinter jedem noch Angst und Schrecken schürenden, furchteinflößenden fleischlichen Buchstaben erspürt und damit jedes Wort recht zu deuten und einzuordnen weiß, indem er erkennt, was vorläufiges fleischliches Wort ist, das sich noch an die fleischlich gesinnten Unmündigen in Christus richtet, auf dass sie an ihrer Fleischlichkeit zugrunde gehen, und, was das wahre ewige, zeitlos gültige geistliche Wort ist, das sich an alle geistlich Erweckten richtet, die an ihrer Fleischlichkeit bereits zerbrochen sind, so dass er sich alle dunklen fleischlichen Worte von den hellen geistlichen Worten ausleuchten lässt, statt sich den lichten Geist in den Heiligen Schriften von den dunklen Buchstaben verfinstern zu lassen.

(I)

Und ein derartig geistlich Erwachter wird dann auch darüber hinaus erkennen, was an tiefen geistlichen Einsichten und Erkenntnissen das göttliche Wort überdies noch bereithält und in sich birgt für alle, die geistlich erwacht sind, so dass gar vieles, was ihm zuvor völlig verdeckt und versiegelt war, mit einem mal in göttlicher Klarheit aufstrahlt und ihm aufgeht und von einer staunenden Beglückung zur nächsten Verzückung führt, so dass er selbst davon in überschwänglicher Freude wie ein Himmelslicht erstrahlt.

Ohne diesen Geist aber, der erst die wahre Erleuchtung schenkt, bleiben alle Buchstaben tot und wirken nichts anderes als Tod und halten im geistlichen Tod. Wer aber den Schlüssel zur Erkenntnis gefunden hat, der alle Schrift erst aufschließt und erschließt, nämlich die wahrhaft allen geltende unverlierbare Retter- und Erlöser-Liebe Jesu Christi, dem erschließt sich dann erst im rechten Sinne die ganze Schrift nach Christi Sinn: denn er lässt sich dann die dunklen Worte von den lichten Worten ausleuchten und nicht mehr die strahlenden höchsten und hehrsten Gnaden-Verheißungen, auf die Jesus Christus das »Ja« und da »Amen« ist, von den gesetzlichen Gerichts-Androhungen verdunkeln, da er aus der Erleuchtung in Christus erkennt, dass auch alles Gesetz mit seinem Gericht, bei aller bestehen bleibender Gültigkeit, doch nichts als ein Zuchtmeister ist auf Christus und Seine Gnade für alle hin.

Und aus dem Licht dieser Erkenntnis, dass sich in gar vielen lichten Bekenntnissen innerhalb wie außerhalb unserer Heiligen Schriften findet, erschließen sich ihm dann alle dunklen, für sich unverständlichen Bekundungen vom Wesen und Wirken Gottes, innerhalb wie auch außerhalb unserer Heiligen Schriften – und damit eben auch all jene ersten geistlichen Christus-Zeugnisse, die einstmals von dem verweltlichten, in ihrer Gesinnung wieder fleischlich gewordenen oder aber auch gebliebenen vermeintlichen Hütern des rechten Christus-Glaubens als in die Irre führende, ketzerische Überlieferungen verworfen und darum nicht in die Sammlung ihrer einzig als apostolisch und norm-gebend anerkannten neutestamentlichen Heiligen Schriften aufgenommen wurden.

Wie aber der geistlich erleuchtete Christ all diese außerbiblischen Zeugnisse auch in den damals einzig als apostolisch anerkannten heutigen Heiligen Schriften durchaus wiederfindet, so findet er umgekehrt in diesen vielen weiteren außerbiblischen Überlieferungen ebenso die biblischen Zeugnisse bestätigt und in jenen anderen Niederschriften überdies vieles in bereichernder Weise ausgedeutet und erhellt und erklärt.

Wer also geistlich erwacht ist, der sieht und findet dies alles, was jene anderen außerbiblischen Überlieferungen bezeugen, auch in unseren Heiligen Schriften, die bei der einstigen Bildung des neutestamentlichen Bibel-Kanons allein als geist-inspiriertes Christus-Zeugnis bewertet worden sind, – dies alles in jenen weiteren Niederschriften mitunter aber sogar noch deutlicher und klarer bezeugt und bekundet – wie sich schließlich die göttliche Retter- und Erlöser-Liebe und -Barmherzigkeit letztlich nirgends in der Welt gänzlich unbekundet ließ, so dass das Evangelium von Ihrer unverlierbaren Liebe und Huld und Gnade selbst auch schon in vielen anderen Religionen von allen Ur-Anfängen an verkündigt worden ist.

Denn wer kann das Meer mit einer kleinen Muschel fassen?! Und wer kann das Unendliche gänzlich ergründen, solange er selbst noch endlich ist?! Siehe, die Unendlichkeit hat sich uns geoffenbart! Wir aber wollten Sie im Endlichen fassen, und haben darüber unendlich viel verloren! – am Ende die Unendlichkeit selbst, wie auch uns selbst, obwohl wir doch alle Teil dieser Unendlichkeit sind!

(J)

Es wäre aber auch denkbar und gut möglich, durchaus einsichtig und verständlich, ja, sogar überaus naheliegend, dass vieles, was Jesus in dem Samenkorn, das Er in sich selbst in die Erde gab, erst allmählich aufging und aus dem Erdreich hervorsprosste und ans Licht trat und sich in seiner ganzen Pracht entfaltete hin zum Vollmaß des Wuchses der Erkenntnis, und dass damit vieles von dem, was dieses Zeugnis von Jesus Christus nun zu Tage fördert, tatsächlich sogar selbst noch von vielen Seiner einstigen Zeitzeugen, die Seine ersten Künder und Herolde und Apostel und Botschafter geworden sind, noch nicht wirklich vollauf erfasst und ergründet oder überhaupt wirklich wahrgenommen und aufgenommen worden ist!

Ja, es ist gut denkbar, dass selbst viele der Apostel Christi noch so in ihrem fleischlichen Denken und Deuten befangen und damit behaftet waren, so dass auch unter ihnen selbst Viele Jesu wahre Sendung und Botschaft noch nicht wirklich vollauf erfasst und verstanden hatten und gar manches davon noch recht fleischlich interpretiert und gedeutet hatten, nach den alten überkommenen menschlichen Deutungsmustern, die schon so lange auch den ursprünglich noch reinen, schlichten, einstmals abrahamitischen Kinderglauben vergiftet hatten: Vorstellungen, die Jesus mit Seiner neuen, gänzlich bahnbrechenden Offenbarung von der göttlichen Abba-Liebe radikal zu durchbrechen gekommen war.

Denn auch Seinen eigenen Aposteln selbst stellte der Herr das unrühmliche Zeugnis aus, dass sie in gar manchem noch allzu verstockt in ihren Herzen und verschnitten in ihren Sinnen waren, so dass sie´s einfach noch nicht fassen konnten, was Er ihnen an umfassend erlösenden Enthüllungen mitteilen wollte.

Und Er erklärte ihnen: „Ich habe euch ach noch so gar viel zu künden und mitzuteilen, was ihr jetzt, im Moment, aber einfach noch nicht fassen und aufnehmen könnt! Wann kommt denn endlich die Zeit, wo Ich´s euch völlig klar und deutlich und unmissverständlich und nicht mehr in Metaphern und Bildreden verhüllt und verschleiert alles offen künden und darlegen kann?!

Mein Geist aber wird es euch allen nach und nach noch alles enthüllen und erschließen, was ihr jetzt noch nicht hören und verstehen und aufnehmen könnt; und ihr werdet dann erkennen, dass es nichts anderes ist, als, wie Ich selbst es euch doch schon enthüllt habe, nur dass ihr´s da, als Ich unter euch war und zu euch davon sprach, noch nicht hören und verstehen und wahrnehmen und behalten konntet! Er aber wird euch all dies wieder in Erinnerung rufen, dass Ich wohl von all dem schon selbst zu euch geredet habe, wenn die Zeit, am Ende der Tage, endlich reif dafür geworden ist, und ihr reif dafür geworden seid in Meinem Geist.

Denn schon allein, wenn Ich nur von spirituellen Wahrheiten künde, die vor aller Welt Augen ersichtlich sind, begreift ihr es doch nicht! Wie wollt ihr da dann erst all die Dinge erfassen von Meinem Heilswirken, das sich überdies noch jenseits eures beschränkten Horizontes zwischen Himmel und Erde abspielt und ständig vollzieht, und, wenn Ich euch von den Möglichkeiten der Gottheit künde, noch wahrlich alle Welt zu erlösen und zu erretten, die dort beginnen, wo eure Möglichkeiten schmählich enden: Werdet ihr Mir das dann glauben, dass der Gottheit für die Durchsetzung aller Ihrer ewigen, alles umfassenden Heils-Absichten mit euch allen wirklich nichts zu groß ist und zu wunderbar?!

Oh, ihr Unverständigen und Kleingläubigen! Wie lange habt ihr schon danach verlangt, dass Ich euch dies alles kundtue; aber Ich hielt dennoch an Mich, da Ich erkannte, dass ihr noch nicht reif dafür seid. Nun habe Ich Mich doch endlich dazu durchgerungen, es euch doch schon alles kund zu tun; aber nun wollt ihr´s nicht mehr hören und annehmen, und nunmehr glaubt ihr´s Mir einfach noch immer nicht, obwohl es so großartig und wunderbar ist, dass es wahrlich noch kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, wie es auch noch in keines Menschen Sinn und Erwägungen gekommen ist, so groß und wunderbar ist es!“

Ja, so kündete es der Herr schon bereits Seinen Aposteln, wie Er sodann auch drei Blätter von einem Ölbaum nahm und ihnen erklärte: „Seht hier! Wie diese drei Blätter: Das ist alles, was Ich euch bislang enthüllt habe von der dreifaltigen Gottheit, welche die unaussprechliche Abba-Liebe und Ihre Heilige Ruach und Ihre Christus-Offenbarung ist, wie auch von dem Weg ins Heil, den Ihr dreifaltiges Erlöser-Wesen für euch alle in sich birgt.

Doch blickt in die Krone dieses Ölbaums, von dem Ich nur diese drei Blätter entnommen habe, wie vielfältig und blätter-reich sie überdies doch noch ist, was Ich euch noch nicht künden konnte von der göttlichen Abba-Liebe und Ihren unaussprechlichen Möglichkeiten, wahrhaft Himmel und Erde in Bewegung zu setzen, um auch die allerletzte verlorene Seele als Ihr geliebtes Kleines und Kind noch in Ihr Heil und in Ihre Erlösung zu führen!“

Folglich bleib auch selbst sogar Vielen unter den Aposteln noch gar manches von dem verhüllt, verdeckt und verborgen, was der Herr ihnen gleichwohl alles schon damals verkündigt hatte; und selbst sie konnten es noch nicht alles aufnehmen und schon gänzlich fassen und behalten, und selbst auch sie lernten nach Seinem Weggang und Seiner Erhöhung noch zeitlebens immerfort hinzu und kamen damit auch als Seine ersten Zeugen niemals an ein Ende!

(K)

So hat der Herr, als Er unter uns war, gar vieles bekundet von Seiner unaussprechlichen unverlierbaren Liebe gegen alle, was auch das Evangelium Seines Namens ist, nämlich »Jesus!«, »Heil für alle!«! Und Er hat vieles davon gesprochen, aber sie haben es nicht gehört, oder sie haben es gehört, aber nicht recht verstanden, oder sie haben es verstanden, aber nicht fassen können und nicht geglaubt – so groß und wunderbar und mysterienvoll war es!

Und gar manche sahen Jesus – und doch nur die menschliche Erscheinung, aber erkannten nicht den Christus, der aus dem Abba ausgegangen war; und manche erkannten Ihn zwar als den Christus und Sohn Gottes, über allem aber doch nicht den Vater selbst in dem Sohn! Glückselig, die den Geist erkennen durften, der ins Fleisch gekommen ist!

Wenn nun aber selbst schon die ersten, unmittelbaren Augenzeugen Jesu Christi, die zu Seinen ersten Aposteln und Herolden und Botschaftern und Verkündern Seines großartigen Evangeliums wurden, nach ihres eigenen Herren und Meisters Zeugnis noch nicht alles aufnehmen und wirklich erfassen konnten von der überschwänglichen Fülle an Erkenntnissen, die Er selbst ihnen enthüllt hatte, wie viel mehr mag das dann wohl erst noch von denen gegolten haben, die es von ihnen gleichsam erst aus zweiter Hand übermittelt bekamen! – und hierbei auch ihrerseits wiederum nur die basalsten Anfangsgründe, da sie allesamt nach dem Zeugnis der Apostel in ihren Denkmustern noch allzu fleischlich bestimmt und in spiritueller Hinsicht noch Unmündige in Christus waren, denen Letztere als die ersten Künder darum nur Muttermilch und Brei zur Aufnahme darreichen konnten, aber noch nicht die wirklich vollendete geistliche Kost, wie schon Erwachsenen und wirklich mündig Gewordenen in Christus!

Damit ist doch nur allzu verständlich und hinreichend dargelegt, dass sehr wohl in den ersten Zeugnissen von Christus noch viele Schätze der Erkenntnis verborgen liegen, gleichsam noch verhüllt und versiegelt, die ihrer Bergung entgegen harren, deren Ergründung uns aber unser Herr in Seinem Geist, besonders in den letzten Tagen, verheißen und in Aussicht gestellt hat, so dass sich erst über die Jahrhunderte und Jahrtausende allmählich erst wieder erschloss und noch immer erschließt, was den ersten Zeugen mitunter schon hell und klar und deutlich verkündigt worden war.

(L)

Denn schließlich muss man auch bedenken, dass es die Möglichkeiten der ersten Zeugen in ihrer Zeit, zumal sie nicht selten unter großer Anfeindung und Verfolgung standen, noch gänzlich überstieg, wirklich alles niederzuschreiben und fest-zu-halten, was der Herr unter ihnen gewirkt und verkündigt hat und dies alles in allen Details absolut genau und ausführlich darzulegen und zu Papier zu bringen, sowie, die eigenen Niederschriften nach eingehender eigener Sichtung und Überdenkung immer und immer wieder neu zu überarbeiten und zu verbessern, um ihnen die denkbar beste Form zu verleihen, die dem unaussprechlich wertvollen Inhalt ihrer Verkündigung würdig gewesen wäre!

Denn fürwahr: Es hätte wohl, wie schon der Apostel Johannes, der Lieblingsjünger Jesu Christi, der an Seinem Herzen war, bekundet hatte, das ganze Universum nicht hingelangt, die Bücher und Schrift-Zeugnisse zu fassen, die zu schreiben gewesen wären, um alles kund zu tun, was der Herr und Heiland aller Welt, als Er selbst mitten in dieser Welt war, gewirkt und aller Welt verkündigt hatte!

Überdies aber überstieg das, was ihnen unser aller Heiland und Erlöser Jesus Christus, der aus den höchsten Himmeln und dem Herzen der göttlichen Abba-Liebe ausgegangen war, in einer unaussprechlichen Überfülle enthüllt hat, auch noch gänzlich das Fassungsvermögen Seiner ersten Zeugen selbst, da sie noch viel zu beengt in ihren Herzen waren, so dass sie mit sehenden Augen vieles doch nicht sehen und mit hörenden Ohren vieles doch nicht hören und nicht schon gänzlich, recht und vollumfänglich aufnehmen konnten! Denn wie sie es selbst von sich bezeugen, waren aufgrund ihrer kleingläubigen Herzen ihre Ohren und Augen noch gehalten und verklebt, so dass sich ihnen selbst vieles erst nach und nach allmählich auftat und erschloss von der überschwänglichen Fülle dessen, was ihnen da enthüllt worden war; und sie konnten ihrerseits auch wiederum nur einen ganz geringen Teil von dem weitergeben, was aufzunehmen und zu verstehen sie bereits selbst fähig waren!

(M)

So blieb es späteren Christen-Generationen vorbehalten, nach und nach alle Schätze der Erkenntnis zu bergen, welche die Offenbarung der unaussprechlichen Abba-Liebe gegen wahrhaft alle in Ihrer Menschwerdung in Jesus Christus in sich birgt, und all diese großen Geheimnisse und Mysterien von dem universalen Heilswirken unseres Herrn unter Anleitung Seiner Heiligen Ruach in ihrer Gesamtheit wieder zu Tage zu fördern – durch das beständige Bemühen Seines Geistes, alles wieder in Erinnerung zu bringen, was schon damals bereits enthüllt worden ist, nur dass es Seine ersten Anhänger und Jünger zu dieser Zeit noch nicht fassen konnten! – wie auch erst recht nicht all jene, die es von ihnen gleichsam aus zweiter Hand zugetragen bekamen und noch weit weniger fassen konnten! – so dass auch viele von ihnen noch als Unmündige in Christus aus ihrem Leben schieden und ihren Lauf noch nicht vollendet hatten.

Diesen allen aber ist in ihren späteren Wiedergeburten vergönnt worden, zunehmend mehr in der Erkenntnis zu reifen in den unzähligen Zyklen, welche ihnen noch zugestanden worden sind, um hingelangen zu können zum Vollwuchs der Manneskraft in vollendeter Erkenntnis, wofür der Herr Seine Wiederkunft nun schon ganze zweitausend Jahre hinausgezögert hat, auf dass es noch möglichst viele, die´s nicht sogleich erfassen konnten, in einer ihrer folgenden Wiedergeburten erlangen mögen.

Das sind wir, die wir nunmehr dies vollendete Wort empfangen durften und darauf inzwischen auch unser ganzes Vertrauen setzen, weil wir es in unseren eigenen Herzen bestätigt bekommen, die in der unaussprechlichen Retter-Liebe Jesu Christi endlich vollauf entzündet und entflammt worden sind.

Und wir wissen jetzt auch, was Er damit meinte, als Er vormals zu all Seinen Zeitgenossen sagte, dass auch kein Einziger von Seiner Generation vergehen würde, sondern dass sie alle bleiben würden, bis es sich auch an ihnen, Seinen nächsten Anverwandten nach dem Fleisch aus dem Hause Israel, alles erfüllt hätte und sie Erlösung finden würden in der Enthüllung Seiner ihnen allen doch bleibend geltenden Retter- und Erlöser-Liebe. Er sprach nämlich von ihren folgenden Wiedergeburten, in denen sich auch an ihnen noch alles erfüllen sollte!

Denn da Er der Letzte aus Adam war, auf dem darum auch die allerletzte Hoffnung für das ganze Menschengeschlecht, wie auch für alle Welt und Schöpfung lag, und sich folglich mit Seinem Erscheinen »Guf«, die »Halle der ungeborenen Seelen«, geleert hatte, müssen wir alle, die wir augenblicklich leben, ob nun aus Israel oder aber aus den Nationen, bereits vor ihm gelebt haben und allesamt schon mindestens einmal in Verlorenheit gestorben sein!

(N)

So kam mit Ihm tatsächlich schon die große eschatologische Zeitenwende, wie es auch sogar unsere Zeit-Zählung prophetisch anzeigt, und wir sind bereits alle Kinder Seiner Auferstehung, die in der Kraft Seiner Auferstehung mit Ihm in ein neues Leben wieder-erweckt worden sind, um darin noch das wahrhaftige Leben zu finden und zu erlangen! – und wer weiß: wie oft schon in den letzten zweitausend Jahren, die uns der Herr, der Seine Wiederkunft allein darum schon so lange hinaus gezögert hat, nun schon eingeräumt hat!

Und darin haben wir auch das Zeugnis, dass Er das gute Werk, dass Er mit uns schon in unserer Erschaffung selbst, begonnen hat, auch noch zur Vollendung bringen will und wird, dass wir, die wir schon so oft – vor, wie wohl auch nach Ihm – in Verlorenheit verendet sind, dennoch wieder ins Dasein gerufen worden sind, um das Heil nunmehr endlich doch noch zu erlangen! Denn ja: darin erweist Er sich als unser Leben, das unverlierbar unser aller Leben will: Denn wir leben ihm trotz unseres vielfältigen Scheiterns und Versagens und hoffnungslosen Verendens in unseren vorausgegangenen Läufen dennoch noch immer! Alle!

Jetzt aber erinnern wir uns: an unsere wahren letzten Ursprünge und unser eigentliches letztes Ziel und an unsere ureigentlichste Bestimmung und Erfüllung wie auch ewige Herkunft und Heimstätte! Und der Morgenstern ist in Seiner ganzen Fülle aufgegangen in unseren Herzen! Und siehe: Alles ist uns Licht geworden, und wir selbst mit allem Licht!

(O)

So will Dir diese Darstellung vom Wesen und Wirken Christi unter uns in erzählerischer Form Seine ganze Heils-Lehre vermitteln und entfalten – hinlänglich, ob es sich wirklich wahrhaftig alles genau so im Detail zugetragen hat, wenngleich ich mich aber schon darum bemüht habe, alle historischen Ereignisse in stimmiger Form zu schildern, wie es sich nach meinem persönlichen Dafürhalten auch wirklich zugetragen haben könnte, um darzulegen, dass wir nicht etwa nur von Menschen ersonnenen Hirngespinsten und unhaltbaren Sehnsüchten und Träumen nachhängen, sondern an den wahrhaftigen Heiland-Gott glauben, der sich uns ganz real in Zeit und Geschichte, begreifbar und betastbar, wie auch geschichtlich unwiderlegbar mitgeteilt hat, dass wir wissen, dass unsere unüberbietbare lebendige, lebens-stiftende Hoffnung nicht etwa nur auf Fabeln und Illusionen gegründet ist und beruht, sondern auf der wahrhaftigen selbstlosen Lebenshingabe der göttlichen Liebe gegen alle selbst, in Zeit und Geschichte, in dem Kreuz, das, historisch unwiderlegbar, auf Golgatha für uns alle als Feld- und Sieges-Zeichen der göttlichen Liebe über alle Welt errichtet worden ist, so dass auch schon die ersten Zeugen dieses Heilsgeschehens an der Wahrheit dieser Gottes-Offenbarung keinerlei Zweifel hatten und darum auch bereit waren, für ihr Zeugnis ins Martyrium zu gehen und es selbst auch ihren erbittertsten Feinden und Widersachern und Widersprechern durch ihre Lebenshingabe zu belegen.

(P)

Ich erwarte also keineswesgs von Dir, dass Du alles, was ich Dir nach der mir geschenkten Erleuchtung und meiner persönlichen Deutung der meiner Darstellung zugrunde liegenden Quellen und Zeugnisse hier zu vermitteln suche, in jedem einzelnen Detail als letzt-gültige Wahrheit übernehmen müsstest!

Darum aber bitte ich Dich doch, dass Du zumindest unvoreingenommen und aufgeschlossen in Deinem Herzen erwägst, was ich Dir hier alles mitteile, und Dein Herz selbst zu Dir sprechen lässt, das es Dir künden kann, was es selbst anrührt und bewegt, was Widerhall in ihm findet und es in Brennen versetzt. So magst Du alles nach Deinem Herzen beurteilen, aus dem, wenn Du recht darauf hörst, Christus auch zu Dir selbst persönlich zu sprechen beginnen wird. Und Sein Reden zu Deinem Herzen wird Dir Heil und Erlösung werden! Denn davon lebt ein jedes Herz auf, wenn es die göttliche Liebe erspürt, die sie anrühren und immerfort ansprechen will!

Beiße Dich aber bitte auch in diesem Christus-Zeugnis nicht an einzelnen Buchstaben und Bekundungen fest, sondern erfühle den Geist, was Er Dir künden will, dass es der Geist der göttlichen Christus-Liebe ist, die Dir Ihr Heil und Ihre Erlösung zusagen und so bringen will, welche sich dafür auch in dieser Schrift gewiss auch ebenso gar mancher Gleichnisse und Bilder, wie auch vielerlei Geschichten und Erzählungen bedient, die nicht den Sinn haben, lediglich nur historisch gesicherte Fakten zu vermitteln, sondern vielmehr, Dein Herz zu erreichen und zu erweichen und anzurühren.

Ob es sich also wirklich alles genauso zugetragen hat, wie es in dieser Erzählung geschildert wird, weiß ich selbst auch nicht! Eines aber weiß ich, dass es so alles dem Herzen und der Gesinnung des HERRN entspricht, wie Er sich uns in Jesus Christus gezeigt und enthüllt hat, der aller Welt Versöhnung ist und auch sein will, wie es Sein Geist auch einem jeden Geist bezeugt, der offenherzig und nicht verschlossen ist – wie es Sein Herz allen Herzen bekundet, die in Seinem Herzen schlagen.

Darum befrage doch einfach Dein eigenes Herz, ob es so nicht sein muss oder wirklich anders sein kann! Denn durch das Herz und das Herz allein spricht das Herz Jesu Christi, wie denn das Herz aller Herzen nur im Herzen und durch das Herz erspürt und gefunden werden kann! Darum entspringt im Herzen die Quelle des Lebens, und wer in sein Herz hinein hört, wird die Wahrheit und ein untrügliches Zeugnis von der Wahrheit finden. Denn Er ist das Licht, dass aller Seelen Herzen erleuchtet. Darum muss Er auch aufgehen als der Morgenstern in aller Seelen Herzen. Und welche mit Herzen die Schriften studieren, denen werden aus den lichten Stellen, die das Herz erleuchten und entbrennen und aufleben lassen, auch alle dunklen Stellen erleuchtet und alle verborgenen Mysterien enthüllt.

Und auch dies wisse: Wichtig ist nicht, ob sich wahrhaft alles wortwörtlich genau so zugetragen hat, wie der Geist es mir beim Zusammentragen und Deuten aller Zeugnisse, die von Christus erhalten sind, nach meinem Vernehmen eingegeben hat, sondern, ob es dem Geist und der Gesinnung Christi und der froh- und freimachenden Botschaft, dem Evangelium von Seiner unaussprechlichen, grenzenlosen, wie unverlierbaren Liebe entspricht – gegen alle Seine Kleinen, die allesamt Seine Kinder sind und auch auf ewig bleiben werden, in wie viel sie jetzt auch irren und noch unzulänglich sind!

(Q)

Bedenke hierbei aber auch dies, dass es bei allem doch auch wiederum nicht so war, dass ich viel überlegen musste, was ich denn nun niederzuschreiben hätte als Zeugnis vom Herrn, sondern vielmehr so, dass ich an mich halten musste, worauf ich mich beschränken soll vom Zeugnis des Herrn.

Denn wahrlich: Der Himmel und aller Himmel Himmel können die Worte nicht fassen, die zu schreiben wären vom Wort des Lebens und was Es unter uns gewirkt und an Leben enthüllt hat! – wie auch in aller Welt! – so dass es dem kühnen Fantasie-Reichtum eines jeden freimütigen, einfältig glaubenden schlichten Kinder-Herzens, das auf alles für alle hofft und vertraut, überlassen bleibt, sich auszumahlen, was der Herr noch alles verkündet und gewirkt haben mag, wie Er es auch von allen Ur-Anfängen an von je her schon in aller Welt tut!

Darum verstehe dieses Schriftwerk vielmehr so: als eine Dichtung und als einen poetischen Hymnus auf unseren HERRN, der sich in Jesus Christus in Seiner ganzen, wirklich grenzen- und endlosen Retter- und Erlöser-Liebe geoffenbart hat: ein Lied der Liebe auf das himmlische Lied der göttlichen Liebe, das Er uns singt – ein Komposition auf Seine Liebe.

Es ist nicht von Bedeutung, ob der historische Jesus dies Lied tatsächlich genau so gesungen hat, sondern, ob es der ewige kosmische Christus aus aller Ewigkeit heraus und in alle Ewigkeit hinein so singt und ob es so im ganzen Universum erschallt!