Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

IV Die Ablehnung

13: Vom Sämann, dem Acker und dem Pflug

13-A: Abkehr vieler Galiläer aus Kapernaum, Chorazin und Bethsaida
13-B: Jesus wendet sich von Galiläa nach Judäa
13-C: Folgt nicht der Masse! Wählt den schmalen Pfad ins Heil!
13-D: Bald wird sich die Pforte zum Heil von euch weg zu den Heiden wenden!
13-E: Wenn ihr solche Gnade verachtet: Was kann euch da noch bleiben, als Gericht?!
13-F: Wer nicht hören will, muss dann eben erst einmal fühlen!
13-G: Allein Gottes Liebe kann euch noch retten! Kommt, solange Sie euch noch ruft!
13-H: Gebt Acht! Denn nach der Aussaat und Ernte kommt der Pflug!
13-I: Vierfach ist das Ackerfeld! Wie ist es um dein Herz bestellt?
13-J: Auch die basalsten Anfangsgründe versteht ihr nicht?!
13-K: Lasst euch durch nichts Mein Heil rauben!
13-L: Lasst euch nicht entmutigen, wenn die Saat nicht gleich überall aufgeht!
13-M: Sät nur das Wort der Liebe und lasst alles Aufgehen Meine Sorge sein!
13-N: Sät überall aus! Denn ihr wisst nicht, wie der Boden beschaffen ist!
13-O: Mein Same wird sich noch ausbreiten über alle Welt!
13-P: Meine Gleichnisse sollen euch das Unbeschreibliche beschreiben!
13-Q: Ich mach es euch so einfach! Warum machen es sich so viele so schwer?!
13-R: Viele verweigern sich Meiner Lehre, weil sie ihnen zu schlicht und zu einfach ist!
13-S: Gut, dass ihr nachfragt! So geht ihr ein in Mein Heil!
13-T: Wer Mein Heil einfach nicht sehen will, soll es irgendwann auch nicht mehr sehen!
13-U: Sie sollen nichts mehr sehen, bis sie wahrhaftig erkennen!
13-V: Auf Mein Gnaden-Angebot folgt Gericht! Doch auch dies wiederum hin zur Gnade!
13-W: Über Israel kam die Verstockung, die es sich selbst erwählte!
13-X: Aus dem erhaltenen Stumpf soll noch ganz Israel wieder-erstehen!
13-Y: Wehe dir, Chorazin, Bethsaida und Kapernaum!
13-Z: Das Gericht spart niemanden aus, wie aber auch nicht die Gnade!
13-AA: Selig seid ihr, dass wenigstens ihr hört und seht!
13-AB: Auslesen und Ausreuten ist nicht eure Sache!
13-AC: Meine Gnade wird von vielen missachtet oder aber auch missbraucht werden!
13-AD: Und da sollen wir nicht gewaltsam einschreiten?!
13-AE: Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten!
13-AF: Verkündigt allein die Botschaft Meiner Liebe!
13-AG: Noch weniger habt ihr mit fremden Äckern zu schaffen!
13-AH: Wer nicht gegen euch ist, der ist mit euch!
13-AI: Werdet nicht zu blindwütigen fanatischen Bilderstürmern!
13-AJ: Lasst auch das Unkraut in euch selbst! Widmet euch vielmehr der guten Saat!
13-AK: Vertraut auf das Saatgut Meiner Liebe, die sich gegen alles Unkraut durchsetzen wird!
13-AL: Eure Blindheit traf euch, auf dass ihr seht!
13-AM: Zeichen der Hoffnung für die drei verworfenen Städte

(A)

Am Tag nach dem Sabbat brachen die meisten Leute, die aus der ganzen Umgebung von Kapernaum gekommen waren, wieder in ihre Heimatdörfer auf; denn sie wollten nichts mehr von Jesus hören, da sie an Seiner Predigt, die Er in der Synagoge von Kapernaum gehalten hatte, großen Anstoß genommen hatten.

So wendeten sich viele wieder von Ihm ab – obwohl sie es doch selbst miterlebt hatten, wie Er bei den sieben Quellen das Brot und die Fische vermehrt hatte, um sie alle zu verköstigen und zu speisen! Denn sie meinten, hier hätten wohl diabolische Mächte im Spiel gewesen sein müssen, die sie alle getäuscht hätten, da sie das überführende Wort nicht ertrugen, das Er zu ihnen geredet hatte.

Vor allem die Bürger von Chorazin und Bethsaida traten ihre Rückreise an und wollten von Jesus nichts mehr wissen – ebenso aber selbst auch viele Bürger von Kapernaum, obwohl diese schon so unsäglich viel mit Ihm hatten erleben dürfen!

So blieb von den weit über fünftausend Seelen, welche der Herr beim Siebenquell mit Broten und Fischen gespeist hatte, nur ein überschaubarer Haufen von etwa sechshundert Mann übrig: hauptsächlich aus Tiberias und Magdala, und darunter wohl mehr Heiden, die dort wohnten, als Juden.

(B)

Und Jesus sprach zu Seinen Jüngern: „Die Zeit für Galiläa hat sich nunmehr erfüllt. Denn urteilt selbst: Was könnte Ich diesem Weinberg noch zukommen lassen, was Ich ihm nicht hätte schon angedeihen lassen? Habe Ich Mich nicht redlich um ihn bemüht? – ebenso, wie auch ihr, die Ich euch ausgesandt habe in ganz Galiläa? Ist der gute Same des Wortes vom Heil nicht überreich ausgesät worden im gesamten galiläischen Land, von Kapernaum aus bis nach Chorazin und Bethsaida und auch in ganz Sebulon und Naphtali, und weit darüber hinaus?

Darum lasst uns den Staub von den Füßen schütteln und uns abkehren von Galiläa, hin nach Judäa, nach Jerusalem.“

Es stand nämlich das Passah-Fest vor der Tür; und dies wollte Jesus zusammen mit Seinen Aposteln und einigen Jüngern und Jüngerinnen in Seiner Gefolgschaft im Kreis Seiner Familie mütterlicherseits im Haus des Zebedäus feiern, welches dieser als zweite Niederlassung in Jerusalem hatte, da er vorrangig in der Heiligen Stadt viele seiner Fische verkaufte und dort sogar auch einige Mitglieder des Hohen Rates belieferte.

Zebedäus war nämlich der Mann von Salome, welche die Schwester von Jesu Mutter Maria war. Und diese hatten Jesus zusammen mit Seiner Mutter in Kapernaum aufgenommen, nachdem es zum Bruch Jesu mit seinen Halb-Brüdern väterlicherseits gekommen war, weil jene Ihm untersagen wollten, weiterhin öffentlich zu wirken, da Herodes Antipas, der schon Seinen Vorgänger, den Täufer Johannes, hatte enthaupten lassen, nunmehr auch Jesus ergreifen wollte, und der Meister überdies auch mit Seiner gänzlich neuen Lehre bei fast allen Pharisäern große Ärgernis hervorrief.

Denn die Halb-Brüder des Rabbis glaubten weder an Jesu göttliche Herkunft, noch an Seine himmlische Sendung. Sie waren nämlich die Söhne von Jesu einstigem Ziehvater Joseph, der mittlerweile schon verstorben war. Und diesem, als einem verwitweten Daviden, war die Mutter des Meisters einst aus dem Tempel zur Obhut anvertraut worden, da Maria schon mit drei Jahren von ihren hochbetagten Eltern dem HERRN als eine keusche Jungfrau geweiht worden war, dann aber nicht mehr länger im Heiligtum Gottes verbleiben konnte, nachdem sie mit zwölf Jahren schließlich in ihre Tage kam und man zu dieser Zeit auch generell keine unbefleckten Jungfrauen zur Versorgung der essenischen Priester, die dem Tempel ausbauten, mehr dulden wollte.

Als das junge Mädchen dann aber durch eine Einsenkung der Heiligen Ruach Jesus als ihren Sohn empfing und Joseph sie auf Weisung von Engeln zur Frau nahm, trauten seine Söhne seinem Zeugnis nicht und meinten, ihr Vater hätte sich dies – von dem jungen Mädchen in Seiner Obhut betört – nur einreden lassen, um sich nicht die Schande eingestehen zu müssen, nicht ausreichend über ihre Keuschheit gewacht zu haben.

Ganz anders aber war es bei Zebedäus und seiner Familie, deren beiden Söhne sich schließlich auch dem Meister angeschlossen hatten, nachdem der Täufer Johanan dem Jüngeren von ihnen, die damals zeitweilig, meist im Wechsel, dem Tauf-Propheten nachfolgten, nämlich dem Johannes, bezeugt hatte, dass Jesus der Messias war, welchen er den Weg bereiten sollte.

Und Jesus hatte diese beiden Brüder, den Johannes und den Jakobus, bald darauf zusammen mit ihren zwei Fischer-Freunden, den Simon und den Andreas aus Kapernaum, die ebenfalls Brüder waren, auch in den Kreis Seiner zwölf Apostel aufgenommen, denen Er es aus Seiner anfänglich noch so zahlreichen Jüngerschar gestattet hatte, allezeit bei Ihm bleiben zu dürfen.

Folglich wollte Jesus das Passah-Fest in diesem Jahr also zusammen mit Seinen nächsten Anhängern im Kreis Seiner Familie feiern. Er beschloss jedoch, dies im Verborgenen tun und zu diesem höchsten Fest Israels, zu dam auch alle Juden aus der Diaspora aus aller Herren Länder nach Jerusalem pilgerten, nicht öffentlich in Erscheinung treten. Denn Er wusste, dass Seine Stunde noch nicht gekommen war.

Der Rabbi musste sich zu dieser Zeit nämlich noch immer vor den Spähern des Herodes Antipas in Acht nehmen, die in ganz Galiläa ausgesandt worden waren, um Ihn zu ergreifen, da Herodes meinte, Jesus sei der auferstandene Täufer Johannes, welchen jener hatte enthaupten lassen. Herodes fürchtete nämlich, der Tauf-Prophet sei von den Toten zurück gekehrt, um nun an ihm Rache zu nehmen.

Darum kam es dem Meister auch gelegen, mit den Seinigen den Machtbereich des Herodes Antipas, welchem Galiläa und Peräa unterstand, verlassen zu können und sich nunmehr nach Judäa zu begeben, da dies der Gerichtsbarkeit des römischen Präfekten Pontius Pilatus oblag und Herodes sich hütete, auf dessen Herrschaftsgebiet übergriffig zu werden, um es sich nicht mit der Oberhoheit Roms zu verderben.

Außerdem hatte der Herr in Galiläa bereits alles verkündigt, was zu künden war; und Seine Mission war dort, wenn auch in der Gesamt-Sicht am Ende erfolglos, so doch letztendlich abgeschlossen.

Der Rabbi wollte aber allein mit Seinen zwölf Aposteln über entlegene Pfade nach Jerusalem reisen und sich nicht, wie Seine Familie, unter die großen Pilger-Ströme mischen, die sich von überall her auf den Weg nach Jerusalem machten, um unerkannt zu bleiben. Und allein der Maria Magdalena, welche Seine engste Gefährtin war, und einigen wenigen anderen treuen Nachfolgern und Jüngerinnen gestatte Er, sich ihnen anschließen zu dürfen.

(C)

Also verließ Jesus das Haus des Zebedäus, wo Er mit Seiner Mutter in Kapernaum wohnte. Denn Salome, die Frau des Zebedäus, war, wie eben schon erwähnt, die Schwester von Jesu Mutter Maria; und ihre beiden Söhne Johannes und Jakobus, welche Jesu Cousins waren, gehörten dem Kreis Seiner Zwölf besonders erwählten Apostel an.

Und der Rabbi begab sich mit Seinen Jüngern hinunter zum Hafen von Kapernaum am Ufer des Sees Genezareth und verabschiedete sich dort von Seiner Mutter Maria, sowie von Seiner Tante Salome und von Seinem Onkel Zebedäus, bei welchem die Mutter des Herrn nunmehr wohnte. Und auch Johannes und Jakobus aus dem Kreis der Zwölf verabschiedeten sich von ihren Eltern, ebenso Simon Petrus von seiner Frau Alisah.

Doch siehe, als sie sich in ihre Boote gesetzt hatten, um abzufahren, da kam doch noch einmal eine recht beachtliche Menschenmenge zusammen, welche den Meister nochmals hören wollte – all jene aus den umliegenden Dörfern und Städten Galiläas, welche sich nicht zusammen mit den vielen anderen abgewendet hatten und von Jesus nichts mehr wissen wollten.

Also wendete sich der Meister vom Boot aus noch ein letztes Mal an all jene, die am Ufer standen und sprach zu ihnen lange in Form von Gleichnissen vom Reich Gottes.

Und Er erklärte ihnen: „Seht nur, wie unzählig viele wart ihr doch noch vor wenigen Tagen, und wie wenige von euch sind am Ende geblieben! Und wie viele haben sich doch wieder abgewandt, obwohl doch auch sie schmecken und kosten durften, wie freundlich der HERR ist!

Fürwahr: Gar breit und bequem ist die schmuck-reiche Allee und prunkvolle Welt-Straße, die ins Verderben führt! Und wie viele sind es, die sich von diesem Unheilsweg nicht abbringen lassen und weiter ihrem Untergang entgegen gehen, da sie sich sagen: »Das muss der Weg ins Heil sein! Denn seht: alle Welt geht ihn! Und unsere Besten und Erlesendsten weisen uns diesen Weg und gehen ihn uns selbst voran!« – Und wie schmal und unscheinbar ist doch dagegen der Pfad, der zum wahrhaftigen Leben führt, und wie wenige sind es, die ihn finden!

Darum seht zu, dass ihr euch nicht doch noch von den vielen anderen durch jenes breite Tor mitziehen lasst, das so groß und mächtig ist und so strahlend und betörend erscheint! Denn dieses gewaltige goldene Portal lockt doch nur auf einen Weg, der in die äußerste Finsternis führt und in den elendsten Tod!

Seht vielmehr zu und ringt mit allem Ernst darum, dass ihr wahrhaftig durch jene schlichte, unscheinbare Pforte eingeht, die zwar auf den ersten Blick vielleicht nicht so viel her machen mag wie jenes geräumige Welten-Tor, durch das so viele hindurch schreiten, das aber dafür ins wahre Licht und ins ewige Leben führt! Trachtet danach, wirklich dort einzugehen, nachdem ihr nun schon erkannt habt, dass dies der Einlass ist ins ewige Heil! Denn wie viele vermögen es nicht einmal, dies auch nur zu erkennen und wahrzunehmen und zu sehen!

So tun sich nunmehr zwei Türen vor euch auf – eine ins Heil und eine ins Unheil, eine ins wunderbarste Licht und eine in furchtbarste Finsternis, eine zum Leben und eine zum Tod; und ihr seid gleichsam in die Weggabelung gestellt, welche Richtung ihr einschlagen und welchen Pfad ihr für euch wählen und beschreiten wollt.

Darum seht zu, dass ihr die rechte Wahl trefft, solange euch noch beide Zugänge offen stehen und ihr noch wählen könnt! Denn nicht zu jeder Zeit bietet sich euch ein Ausweg von dem unheilvollen Lauf, auf welchem ihr euch mit aller Welt befindet! Und wie schon gesagt: Seht euch um! Wie viele sind es, die sich nicht abbringen lassen wollen von ihrem unseligen Lauf!“

(D)

Da rief ein junger Mann aus der Menge, die am Hafen-Damm stand: „Herr, sind es also nur wenige, die gerettet werden und das ewige Heil erlangen?“

Jesus aber erklärte: „Seht doch! Das Heil wird euch allen dargeboten: gänzlich umsonst! Es ist für alle bereitet und kann euch letztendlich auch nimmermehr verloren gehen! Und doch sind es so wenige, die´s erkennen und annehmen wollen, was an unaussprechlicher Gnade ihnen und allen da angeboten wird, so dass sie´s beherzt ergreifen würden!

Die verbleiben auf ihrem Weg ins Verderben und entfernen sich sträflich weit, immer weiter von dem Ausweg, der sich ihnen aufgetan hat, bis es für sie wahrhaftig kein »Zurück« mehr gibt, obwohl diese Pforte zum Heil doch ewig für wahrhaft alle offen steht!

Die werden dies Heil nicht finden und erlangen zu dieser Zeit, obwohl es doch eine Zeit unvergleichlicher Gnade ist! – und diese müssen darum durch allerschlimmste Kümmernisse und Grauen gehen, bis sich ihnen – nach unendlich langer Zeit, wie´s ihnen dünken wird – erneut ein Ausweg aus ihrem unglückseligen Lauf des Verderbens bietet.

Denn seht: Noch wird euch das Heil feilgeboten, regelrecht nachgeworfen: gänzlich umsonst! Und ihr müsstet´s nur ergreifen! Es kommt aber bald die Stunde, und ist schon da, da wird diese Pforte, die viele von euch verachtet und links liegen gelassen haben, sich darum von euch weg zu den Heiden wenden: zu denen, die ihr als »gott-los« verachtet habt.

Die aber werden voll Beglückung eingehen, von Osten und Wesen und Norden und Süden, aus aller Welt Enden! Da wird dann selbst den Letzten aufgetan werden; und sogar all diejenigen, die ihr für die Aller-Letzen haltet, werden eingehen und zu Tische liegen dürfen zusammen mit Abraham und Isaak und Jakob und allen Propheten, und ihnen wird von den Engeln gedient werden im Himmelreich eures Gottes!

Ihr aber, die ihr euch für die Aller-Ersten und Aller-Besten hieltet: ihr werdet euch außen vor wiederfinden und den Einlass nicht mehr finden, der doch auch euch, sogar als den Aller-Ersten, angeboten worden war. So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein, die hinein gehen.

(E)

Denn wenn ihr solches Heil verachtet, das euch nunmehr dargeboten wird, so werdet ihr´s alsbald nicht mehr finden! Und euch wird es scheinen, als hätte der HERR selbst sich erhoben und die Tür zu Seinem Heil für euch auf ewig verschlossen. Und wenn ihr dann an die Himmelspforte trommeln und nach Ihm schreien und rufen werdet: »HERR! Tu doch auch uns die Türe auf!«, wird´s euch erscheinen, als antwortete Er euch nicht mehr, oder, als würde Er euch mit Befremden erwidern: »Wer seid ihr denn?! Ich weiß nicht, woher ihr seid! Ich kenne euch nicht!«

Wenn ihr Ihm dann aber antworten werdet: »Aber wir haben doch mit Dir gegessen und getrunken, und Du hast uns auf unseren Straßen gelehrt!«, dann wird Er euch entgegnen: »Genau das ist es ja! War Ich nicht mitten unter euch, vor allen anderen, und habe euch Heil in überschwänglicher Gnade dargeboten? – gänzlich umsonst! Habe Ich euch nicht den Weg zum Leben gewiesen in der unendlichen, un-überbietbaren und gänzlich un-verlierbaren Liebe, welche Ich, der Abba, zu euch allen habe?! Ihr aber wolltet nichts davon hören in der Hoffart eurer Herzen und erklärtet: „Haben wir uns nicht selbst solcher Gnade für würdig erwiesen und uns selbst verdient gemacht?! Was bedürfen wir also noch irgendwelcher Erbarmung?!“

Und ihr wart blind für eure eigene Bedürftigkeit in eurem Hochmut und Stolz. So habt ihr das Wort von der Gnade verworfen, die allein euch alle noch retten und zurechtbringen kann! Ihr alle wolltet nicht einsehen und euch eingestehen, wie unheilbar krank ihr doch alle seid! Darum habt ihr euch dem Arzt verweigert, der euch alle hätte heilen können! Und ihr habt das Wort Seiner Gnade verachtet und für nichts geachtet in eurer Hoffart und eurem Stolz und euch abgewendet voll Entrüstung und Wut.

So war Ich wohl bei euch, mitten unter euch und habe euch Mein Heil fürwahr dargeboten! – und das gänzlich umsonst! Doch ihr habt es verachtet und wolltet nichts davon hören! Und Ich klopfte an einer jeden Herzenstür und flehte euch an und beschwörte euch: „Lasst Mich doch ein!“ Und die Himmel sind Zeugen: Wo war da auch nur eine einzige Herzenstür, wo Ich nicht flehendlich angeklopft hätte! Und ihr ließt Mich doch nicht ein, wie viel Ich euch auch immer beschwor und um Einlass flehte! Nein! Vielmehr schobt ihr sämtliche Riegel vor und verbarrikadiertet euch in eurer Anmaßung, indem ihr spracht: „Solches haben WIR doch nicht nötig! Die Gottlosen und Heiden vielleicht! Aber doch nicht WIR!“ So machtet ihr alle dicht und ließt Mich nicht zu euch ein!

Was kann solche Gnade, die euch da feilgeboten wurde, gänzlich umsonst, und die ihr doch verachtet habt, da noch anderes bewirken und heraufbeschwören als Gericht?! Denn hören wolltet ihr ja nicht, wiewohl Ich unablässig zu euch rief! – schon durch alle Meine Propheten, zuletzt aber sogar höchstpersönlich, selbst, in dem Sohn! Wenn ihr nun nicht hören und sehen und anerkennen wolltet eure wahre Armut und euer Elend: Was bleibt euch da noch anderes, als es einmal wirklich erfühlen zu müssen?! – auf dass ihr endlich wahrhaft ernüchtert würdet!

(F)

Darum: Wie ihr nicht hören wolltet, als Ich rief, und ihr Mich nicht eingelassen habt, als Ich zu euch wollte mit all Meiner Liebe und Gnade, so kann und darf Ich nunmehr auch euch nicht hören, wie viel ihr auch immer ruft, und kann euch dennoch nicht einlassen – bei all Meiner Liebe und Gnade! – da ihr nämlich noch nicht wirklich bereit geworden seid, wahrhaft eingehen zu können in Mein Heil! So bleibt euch nichts anders, als dass ihr nunmehr erst einmal an euch selbst erleiden und erfühlen müsst, was ihr anders nicht wahrhaben wollt, dass ihr gänzlich verloren seid ohne alles, was Ich euch darbiete, und ohne Mich, ob ihr wohl endlich darüber ernüchtert werdet.

Denn ihr wart ja zu stolz und zu hochmütig, euch zu bücken, um durch jene niedrige Pforte hindurch zu gelangen; und ihr spracht in der Vermessenheit eurer Herzen: „Wer von uns hat solch eine Demütigung schon nötig?! – sich durch solch einen tiefen und geringen Durchschlupf hindurch zu zwängen!“

Darum muss euer Hochmut erst noch gebrochen werden auf den Unheilswegen, die ihr in eurer Selbstgefälligkeit vorzieht und geht, bis ihr zurecht gestutzt und klein genug geworden seid, um zu erkennen, wie über-groß und weit aufgerissen jenes Mein Tor doch in Wahrheit selbst auch für die Aller-Letzten und Aller-Geringsten ist!

Doch ein weiter, höchst kummervoller Weg ist es euch bis dahin, da ihr euch doch für die Größten und Stärksten und Edelsten und Besten und für die Gerechtesten und Aller-Ersten haltet und wähnt!

So werdet ihr, die ihr euch für die Aller-Besten und Aller-Ersten hieltet, die Aller-Letzten sein, die erst nach allen anderen Einlass finden werden nach gar langer Zeit höchst bangevollen Ausgeschlossen-Seins. Und da wird erst großes Heulen und Zähneklappern sein! Denn ihr wolltet ja nicht hören und annehmen, was nunmehr aller Welt dargeboten wird – völlig bedingungslos und gänzlich umsonst! So müsst ihr erst fühlen, was es bedeutet, wenn man solche Liebe und Langmut und Güte ausschlägt, und wenn man verachtet solche Gnade und solches Heil! Denn anders erkennt ihr nicht eure Heillosigkeit, und, wie gnadenbedürftig doch gerade ihr vermeintlich »Gerechten« seid!« – So beredt wird das Schweigen des HERRN sein, wenn jene dann zu Ihm rufen werden und doch kein Gehör mehr finden.

Darum wird es all jenen, die dieses übergroße Heil verachten, das ihnen doch als den Aller-Ersten angeboten worden ist, schon gar bald so scheinen, als wäre es ihnen auf ewig entzogen worden von ihrem HERRN und Gott, als spräche Er zu ihnen: »Wahrlich, ja, Amen: Ich weiß nicht, woher ihr seid! Ich kenne euch nicht! Weg von Mir, all ihr Übeltäter! Denn ihr habt großes Unrecht getan!«

(G)

So seht und erkennt dies: Ihr ALLE seid auf unheilvollen Wegen, genau wie die ganze restliche verlorene, gottlose Welt, auf dem breiten Pfad ins Verderben, für wie fromm und heilig ihr euch selbst auch immer wähnt! Das Einzige, was euch wie alle erretten kann, ist das Heil, das euch die göttliche Abba-Agape darbietet in Mir, gänzlich umsonst! Denn Sie allein, die euch unverlierbar ewig lieben wird, hat die Kraft, euch von euren Abwegen abzubringen und hinzukehren auf den Weg ins Heil.

Solche Liebe ist der einzige Ausweg, der sich euch noch bietet! Darum, nachdem euch sehr wohl tatsächlich als den Aller-Ersten solch unbeschreibliches Heil dargeboten wird: Ergreift dieses Heil, solange es euch noch angeboten wird! – und das gänzlich umsonst! Diese Abba-Liebe allein vermag euch das Heil und die Heilung zu bringen, derer ihr alle bedürft und die ihr selbst euch nicht geben, noch aus euch selbst erlangen könnt!

Darum nutzt die Gunst dieser Stunde und lasst diese Zeit solch gnadenvoller Heimsuchung nicht ungenutzt verstreichen! Denn seht und erkennt: Jetzt ist die Zeit der Gnade! Jetzt ist der Tag des Heils! Darum: Wenn ihr heute Seine Stimme hört, die euch in solcher Liebe ruft: verstockt eure Herzen nicht!

Denn wenn ihr diese Zeit der gnadenvollen Heimsuchung ungenutzt verstreichen lasst, ja, selbstherrlich und selbstgefällig verachtet und so auf euren verderblichen Unheilswegen bleibt, was bleibt euch dann anders, als der Weg in völliges Verderben, welches ihr dem euch dargebotenen Ausweg ins Heil vorgezogen habt?! Was sollte euch dann noch für das Heil empfänglich machen können, als die Erfahrung von gerechtem Gericht in all seiner Härte, auf dass auch ihr endlich ernüchtert würdet?! Und durch welch unsägliches Elend und Verderben müsst ihr dann wohl erst gehen, bis euch die Gnade erneut dargeboten werden kann, um euch abermals einen Ausweg aus eurem Elend anzubieten – gänzlich umsonst, eine Rettung aus all dem Unheil und Verderben, dass ihr der göttlichen Gnade vorgezogen habt?!

So müsst ihr, wenn ihr´s denn auch jetzt bis zum Letzten nicht annehmen wollt, euch ausgeschlossen erfahren für eine gar lange Zeit: über eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten, wie auch ihr euch verschlossen habt für eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten. Dann müsst ihr euch außen vor wiederfinden, während das Heil geht bis an aller Welt Enden, wo es auch die Aller-Letzten gewinnen wird!

(H)

Darum: Wer irgend diese Meine Beschwörung hören kann, wen es aufstört und zu Herzen geht, wen es irgend berührt, der sehe zu, dass er´s auch wirklich höre und sich zu Herzen nehme und sich in seinem Innersten anrühren und fassen und überwinden lasse, dass er solches Heil, dass ihm dargeboten wird – gänzlich umsonst! – auch beherzt ergreife!

Denn es gibt eine Zeit der Aussaat, wo der Same Gottes ausgestreut wird über alles Land: ein Same, der ganz von selbst Seine Frucht bringt, wo er nur Boden findet, in den der fallen und in dem er aufgehen kann, wo er vom Boden aufgenommen wird, wenngleich es doch nur nichtiger Staub und Dreck ist, der aus sich selbst nichts vermag! Und wiederum folgt darauf eine weitere Zeit der Gnade, wo jener Same aufgehen kann. Darauf aber folgt die Zeit der Ernte, der Auslese und des Gerichts!

Wehe aber dem Boden, bei dem sich´s erweist, dass die gute Saat in ihn nicht eingehen und in ihm keinen Grund finden konnte, so dass sie auf ihm verdarb! Was bleibt einem solchen Boden anderes als der stahlharte Pflug, der auch den härtesten Boden aufreißt und aufbricht in katastrophalen Umwälzungen, um ihn zu bereiten und zu bestellen für die nächste Aussaat des Wortes vom Heil und von der Gnade, ob er durch diese Gerichte, die dann über ihn kommen müssen, wohl doch noch empfänglich würde für die Erlösung, die ihm doch allzeit dargeboten wird – gänzlich umsonst!

Darum nutzt die Gunst der Stunde, solange der gute Same, das Saatgut Gottes zu euer aller Heil, noch ausgestreut wird über euer ganzes Land! – und ihm noch Raum gewährt wird, in euch allen aufzugehen!

Denn bald schon kommt die Stunde, und ist schon da: Da beginnt die Zeit der Ernte und Auslese – wie es euch bereits Johannes der Täufer gekündet hat: »Hütet euch! Denn schon ist die Axt an die Wurzel des Baumes gelegt, wenn er nicht bald Früchte hervorbringt! Und schon ist die Sichel zur Ernte erhoben und die Worfschaufel steht zur Auslese zwischen Spreu und Weizen bereit!«

Und über jeden Boden, welcher keine Frucht gebracht hat, kommt der Pflug Gottes, der alles auseinander reißt und umwälzt: das ist das Gericht, durch welches dann solch unfruchtbarer, versteinerter Boten bestellt und bereitet werden muss für seine nächste gnadenvolle Heimsuchung in einer späteren Zeit der Aussaat des Heils in der göttlichen Gnade nach einem langen, kalten und dunklen Winter.

Denn alles Gesetz und Gericht ist doch immer ein Zuchtmeister auf die göttliche Liebe und Gnade hin und soll euch letztlich doch nur bereiten für euer Heil. Und auch, wenn es euch wie Verdammungsgericht erscheinen wird, so ist es letztendlich doch nichts als Gnade!

Und doch werden über jeden unfruchtbaren Boden zunächst allerschlimmste katastrophale Umwälzungen kommen durch Gottes Pflug! Denn wahrlich, Ich sage euch: Tage beispiellosen Grauens stehen dann diesem Volk bevor, die nur überstehen wird, wer wahrhaft eingegangen ist!

Da wird sich´s dann erweisen, ob ihr wirklich mit hörenden Ohren gehört und mit sehenden Augen gesehen habt, dass es euch zu Herzen ging, oder ob es euch doch nicht gerührt und aufgerüttelt und überwältigt hat, was ihr vor allen anderen sehen und hören durftet, weil ihr mit hörenden Ohren doch nicht hören und mit sehenden Augen doch nicht sehen wolltet und ihr es nicht an euer Herz herangelassen habt, auf dass ihr eure Armut und euer Elend nur ja nicht erkennt und ihr allesamt überführt würdet, auf dass man sich eurer endlich annehmen und euch heilen kann.“

(I)

Und der Herr erklärte: „So seht und erkennt: Nunmehr ist die Zeit der Aussaat, wo das Wort vom Heil überall auf das Land gestreut wird, ohne auch nur einen Winkel und Fleck auszulassen! – nämlich das Wort des HERRN von dem unvergleichlichen Heil, das Gott in Seiner unsäglichen Liebe euch allen höchstpersönlich anbietet!

So verhält es sich mit Ihm wie mit einem Sämann, der hinaus gegangen ist auf Sein Feld, um es überall mit Seinem höchst erlesenen Saatgut zu besäen, ohne irgendetwas auszusparen oder irgendeinem Bereich Sein überaus kostbares Gut, in welchem so viel Leben ist, vorzuenthalten.

Ein Teil davon fiel auf eine breite, planierte Verkehrsstraße, auf welcher ständig viel los war. Auf dieser für den Handel eingerichteten breiten römischen »Via« wurde der gute Same freilich gar bald zertreten oder von den darüber fahrenden Karren zerquetscht und zunichte gemacht.

Und alle Körner, welche diesem unseligen Schicksal entgingen, wurden gar bald von schwarzen Raben, jenen Schatten der Lüfte, die sich darüber hermachten, aufgepickt und verschlungen, so dass auf jener höchst geschäftigen heidnischen, gottlosen Welt-Straße rein garnichts von dem göttlichen Samen aufgehen konnte.

Ein anderer Teil davon fiel auf felsigen, harten Grund, wo es nur wenig Erde gab. Zunächst ging der Same sogleich auf, weil das Erdreich nicht tief war und der darunter liegende Felsen das Wasser des letzten Regengusses im Boden gehalten hatte.

Als dann aber die Sonne hochstieg und in ihrer Gluthitze alles Land beschien, verdorrte und versenkte das Saatgut so schnell, wie es aufgegangen war, weil es mit seinen Wurzeln nicht in die Tiefe des Bodens eindringen konnte; denn er war so hart wie Fels, und das Wasser vom letzten Regenguss, dass nicht tief genug in diesen harten Untergrund eindringen konnte, war gar schnell wieder verdunstet, weil dieser steinharte Boden nicht viel Feuchtigkeit aufnehmen und halten konnte.

Wieder ein anderer Teil fiel auf Landstriche, wo sich bereits auch der Same von zahlreichen Unkraut breit-gemacht hatte. Dort wurde die gute Aussaat gar bald von den hoch-schießenden Disteln und Dornen überwuchert, die den guten Samen erstickten, so dass er umkam und auch dort keine gute Frucht hervorbringen konnte.

Ein allerletzter Rest aber fiel schließlich auf guten, bereiteten und bestellten Boden. Dort ging die gute Saat – Gott sei Dank! – dann doch auf und wuchs mächtig und kraftvoll empor.

Und siehe: die brachte ihre Frucht, und zwar überreich und über alle Maßen, so dass sie die Aussaat, die verloren ging, mehr als nur wett machte! Denn sie brachte Frucht: nicht nur etwa dreißigfältig, sondern überdies auch sechzig- und gar hundertfältig!

So seht: Vierfach ist das Ackerfeld! – und fragt euch: Wie ist´s um euer Herz bestellt? Denn bedenkt doch: Euch wird nichts weiter abverlangt, als dass ihr euch dem Zuspruch der euch immer geltenden, unverlierbaren göttlichen Liebe öffnet und euch davon berühren und bewegen und heimführen lasst! Dann bringt die göttliche Abba-Agape ganz von selbst in euch alle Frucht hervor! Wer von euch aber Ohren zum Hören hat, der höre und vernehme es und lasse sich sein Herz erfüllen mit überschwänglicher Freude, die euch durch alles hindurch-tragen wird, was noch kommt!“

Und Jesus erhob sich und streckte Seine Hände über die Menge am Hafen aus und rief: „So sei gesegnet, du kleine Herde! Und fürchte dich nicht! Denn es hat dem allgütigen Abba gefallen, euch Sein Reich zu schenken! – gänzlich umsonst!“

Daraufhin nickte der Meister dem Simon Petrus zu, dass sie losfahren konnten und nahm im Boot wieder Platz, Seinen Blick nach Süden gewandt, gen Judäa.

So begaben sich die beiden Boote hinaus auf das galiläische Meer: eines mit Jesus und den zwölf Aposteln, ein weiteres aber mit Maria Magdalena und einigen anderen Jüngern und Jüngerinnen in Seinem Gefolge – zusammen mit Fischern, die danach die beiden Boote des Zebedäus wieder nach Kapernaum zurückbringen sollten.

(J)

Als sie nun auf dem See Genezareth Richtung Magdala und Tiberias segelten, fragte Judas Bar Jakob, den alle »Thaddäus« oder »Lebbäus« nannten: „Meister, was hat dies Gleichnis vom vierfachen Acker bedeutet? Was wolltest Du den Galiläern damit sagen?“

Jesus aber verwunderte sich über die Maßen und tadelte sie unverständig: „Begreift selbst auch ihr wirklich dies Gleichnis nicht?! Wenn ihr schon diese Parabel nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Bildreden verstehen?!

Und dabei sind das doch nur die aller-basalsten Anfangsgründe! Wann soll da die Stunde kommen, da Ich nicht mehr in einfachen Metaphern zu sprechen muss, um es euch darzulegen, sondern frei heraus zu euch reden kann?! Und wenn ihr schon nicht versteht, wenn ich nur von Irdischem zu euch rede, was sich beständig vor euer aller Augen vollzieht, wie wollt ihr´s da begreifen, wenn ich von den ungleich Vielfältigerem, Himmlischen zu euch rede, was alles im Verborgenen, eurem Blickfeld entzogen, geschieht?! Das werdet ihr dann je erst recht niemals fassen!“

(K)

Und der Rabbi lehnte sich zurück und legte es ihnen geduldig dar, indem Er sprach: „Dieses Gleichnis von der guten Saat Gottes ist doch nun wirklich nicht so schwer zu verstehen! Dann hört also, was dieses Gleichnis bedeutet. Dies ist der Sinn dieser Bildrede:

Die gute Saat: das ist das Wort von der unendlichen göttlichen Liebe, die sich aller Seelen annehmen und sie heilen will, das Wort vom Heil, das in aller Welt verkündigt wird.

Sämann ist also jeder Künder des Evangeliums: der Frohen Botschaft, die über den ganzen Erdkreis erschallt. Es sind all die Botschafter der göttlichen Liebe und die Abba-Agape selbst, die durch Ihre Ruach über all Ihre Mittler in allen Landen Ihr Heil anbietet.

Der vierfache Acker aber, auf welchen dieses göttliche Saatgut ausgestreut wird: das sind die Herzen der Menschen.

Wo das Wort von der göttlichen Liebe, die alles ändern könnte, auf die stark frequentierte Handels-Straße fällt: das sind die, welche das Wort hören, aber viel zu beschäftigt sind in ihrer rastlosen Betriebsamkeit um Nichtigkeiten, so dass sie überhaupt keine Zeit finden, sich damit eingehend auseinander-zu-setzen und es wirklich gewinn-bringend überhaupt in sich aufzunehmen und recht verstehen zu können.

Da kommen alsbald die schwarzen Raben, die Schatten der Lüfte, und fressen das göttliche Saatgut unverzüglich wieder weg: Das ist der Satan, der Böse, und seine Dämonen, welche die gute Saat, die in solcher geschäftiger Menschen Herz gesät worden ist, sogleich wieder wegnehmen und rauben, ehe es überhaupt Fuß fassen und zu keimen beginnen kann. So entreißt der Teufel es aus den Herzen jener armseligen Menschen sogleich wieder, ehe sie dessen gewahr werden, auf dass sie ja nicht das Heil auch nur sehen können und dadurch Rettung erfahren könnten.

Ähnlich verhält es sich bei denen, wo der Samen gleichsam auf felsigen Boden gefallen ist. Man meint zunächst, sie nehmen es freudig auf, kaum haben sie es gehört, und scheinen dafür sogleich »Feuer« und »Flamme« zu sein; doch schenken sie dem Wort auf Dauer zu wenig Beachtung, weil der Grund ihres Herzens mit so vielen anderen Dingen prallvoll angefüllt ist, dass die Kunde vom Heil in ihnen garnicht wirklich in die Tiefe eindringen und Wurzeln bilden kann.

Derartige Menschen sind viel zu unbeständig! Und wie viel-versprechend ihre Anfänge im Glauben auch zunächst scheinen mögen: Sobald er sich in der Gluthitze des Tages zu bewähren hat und die ersten Prüfungen kommen und sie bedrängt werden – von Verfolgung will Ich garnicht sprechen!, – da knicken sie bereits wieder ein und kommen sofort zu Fall und verwerfen das Wort vom Heil so schnell wieder, wie sie es zuerst aufgenommen haben, werden abtrünnig und wenden sich wieder den anderen, genehmeren Dingen zu, die ihr Herz bereits in Wahrheit gänzlich vereinnahmt haben, so dass für die wirklich wichtigen, entscheidenden Dinge nicht ausreichend Raum in ihnen bleibt.

Zwischen die Dornen und Disteln, welche die gute Saat schließlich überwuchern und ersticken, ist es bei denen gefallen, die das Wort zwar hören und zunächst aufnehmen, doch die es sich gar bald von den Sorgen dieser Welt ersticken lassen, weil sie ihr Heil doch mehr in den trügerischen Sicherheiten des Reichtums wähnen, schließlich wieder der Gier nach anderen, nichtigen, unbeständigen Dingen verfallen oder auch derart in ihrem Wohlleben voller Vergnügungen und Genüssen aufgehen, dass sie überhaupt nicht mehr erkennen, wie schlecht es um sie doch in Wahrheit bestellt ist, so dass sie der angebotenen Erlösung keinerlei Beachtung mehr schenken, weswegen die heilbringende Saat in ihren Herzen überhaupt nicht aufgehen und ausreifen kann, sondern vielmehr bald wieder von weltlichen Belangen gänzlich verdrängt und überwuchert und erstickt wird, so dass keine Frucht in ihnen ausreifen kann.

Auf guten Boden fällt das Saatgut schließlich bei all denen, welche die Frohe Botschaft von der göttlichen Liebe, die alles heilvoll zu wandeln vermag, nicht nur aufmerksam und aufgeschlossen hören, sondern auch tief in sich eindringen lassen und inwendig davon nachhaltig bewegt werden, wie sie es auch selbst in ihrem Herzen festhalten und sich bewahren, indem sie es beständig und mit Ausdauer inwendig bewegen, so dass es in ihnen schließlich aufgehen kann, wie ein Samenkorn, dessen Wurzeln sich im Boden ausbreiten und bis zum tiefsten Grund hin alles umgreifend durchwachsen.

Bei denen keimt die gute Saat schließlich auf und sprosst irgendwann hervor und kommt ans Licht, so dass ihnen alles aufgeht und sie´s wirklich begreifen und verstehen. Und ja, Amen: In solchen Herzen wächst es kräftig und gewaltig – mächtig! – in Form einer prall angefüllten Ähre zum offenen Himmel hin, wie ein Baum! – und bringt schließlich überreiche Frucht: nicht nur dreißigfältig, sondern mitunter sogar sechzig- und hundertfältig! Glückselig, wem solches geschieht!

Also ist dies der Sinn dieses Gleichnisses: Wenn die Botschaft von der göttlichen Liebe in euer Herz dringt, dann nehmt es auch wirklich zu Herzen, bewahrt es euch, weil es wichtiger ist als alles andere, und bewegt es in euren Herzen, bis es eure Herzen brennen lässt und eure Herzen, ja euer ganzes Sein in einem unwiderstehlichem, unauslöschlichen glückseligen Drängen bewegt! Dann erst habt ihr wahrhaftig gefunden und ergriffen, oder besser: Dann erst seid ihr wahrhaftig gefunden und ergriffen worden! Nichts kann euch dann mehr aus dem Heil in Meiner ewig für euch brennenden Liebe reißen! Denn ihr habt Sie dann wahrhaftig erkannt und Sie hat euch dann gänzlich übermannt!

(L)

Aber auch euch, die ihr dann – Mir nach – die Künder Meiner Frohbotschaft sein sollt, hat dies Gleichnis viel zu sagen: Es will euch einerseits ernüchtern: Nicht überall wird die gute Saat sogleich aufgehen und eure Verkündigung Früchte tragen! Und viele Mühen der Aussaat werden vergeblich scheinen:

Da ist ach so viel, was in der Geschäftigkeit dieser Welt zertreten wird und wieder umkommt, und da ist ach, ach so viel, was nach verheißungsvollen Anfängen in wetterwendigen, wankelmütigen Herzen wieder eingeht, und da ist ach, ach, ach so viel, was in Sorgen und Nöten, wie auch in nichtigen Vergnügungen aller Art wie von Unkraut überwuchert wird und erstickt!

So lasst euch ernüchtern, dass ihr darüber nicht verzagt und frustriert werdet, wie auch Ich Mich davon nicht entmutigen und beirren lasse, obwohl so viel von dem, was Ich in beispielloser unüberbietbarer Weise austeile, doch vergebens erscheint und zunächst wieder verloren geht, wie ihr´s nunmehr in Galiläa seht – insbesondere in der Region nördlich des Sees Genezareth zwischen Kapernaum und Chorazin und Bethsaida, wo Ich nun eine Vollzahl von zwölf Monaten gewirkt habe, wie nirgends sonst – doch, wie sich´s nunmehr zu erweisen scheint, ohne nennenswerten Erfolg.

Das liegt nicht am Saatgut! Denn welche Botschaft kann kraftvoller sein, als die von der unversiegbaren göttlichen Liebe, die sich auch der halsstarrigsten Widersacher noch annehmen und sie zurechtbringen wird?! Sondern es liegt schlicht am Boden! Trotz aller katastrophalen Umwälzungen, die er schon erlitten hat, ist er doch ganz offensichtlich noch immer nicht ausreichend zubereitet und bestellt, so dass – tatsächlich! – nach allem! – nochmals der Pflug Gottes darüber ziehen muss, um alles noch tiefgreifender aufzureißen und zu zerpflügen und umzuwälzen!

Und das Wort erging an sie allein nur darum noch ein allerletztes Mal in äußerster Deutlichkeit und tiefster Klarheit, auf dass aller Welt ersichtlich werde, dass das nun alsbald folgende richtende göttliche Gericht notwendig – unabdingbar! unerlässlich! – ist, wo man das Heil Gottes verachtet und das Wort von Seiner unermesslichen Gnade einfach nicht hört.

(M)

Wie Ich aber selbst unter größten Mühen und Strapazen trotzdem aussäe und das Heil darbiete, wirklich überall, auf dass keiner sagen kann, er hätte es nicht gehört, ihm wäre kein Ausweg von dem unseligen Lauf ins Verderben angeboten worden, das dann unweigerlich kommt, weil sie dann wahrlich keine Ausflucht und Entschuldigung mehr haben, so sollt auch ihr es tun: Verkündigt das Evangelium von der unverlierbaren göttlichen Retterliebe, die allein erlösen kann und alle ins Heil führen will, wahrhaft überall, ohne irgendeine Region auszusparen!

Wo man euch hören und lernen will, dort bleibt, sät aus, pflanzt, bewässert und umsorgt, bis der Same aufgeht und erstarkt und eurer Hege und Pflege nicht mehr bedarf. Streut dabei aber nur den guten göttlichen Samen aus: das Wort von der wirklich unverlierbaren Abba-Liebe, im Vertrauen auf seine Kraft, und sorgt euch nicht um das Aufgehen und den Wachstum eurer Aussaat.

Nicht, dass ihr umhergeht und überall an den jungen Trieben zieht, in der irrigen Meinung, ihr müsstet ihm beim Aufgehen in solch unsinniger Weise nachhelfen und behilflich sein! So bekommt ihr nur einen krummen Buckel und entwurzelt darüber die zarten Triebe, die allein in Meiner vorbehaltlosen Liebe, Langmut und Geduld aufgehen und wachsen und gedeihen können!

Fordert nichts, sondern fördert! Denn ihr seid nicht gesetzt, weitere Sorgen und Nöte und Lasten aufzuerlegen, sondern vielmehr, von allen Sorgen und Nöten und Lasten zu befreien; ihr seid nicht gesetzt, Druck aufzubauen, sondern Druck zu nehmen; und eure Verkündigung soll eine reine FROH-Botschaft sein, die jubeln und aufleben lässt, die aufrichtet und aufbaut, nicht eine verdeckte DROH-Botschaft, die verängstigt und einschüchtert, niederdrückt und einengt und einzwängt, wo sich nichts mehr wirklich froh und frei und vergnügt entfalten kann!

Sät also nur das Wort Meiner Liebe und lasst die Früchte Meiner Liebe Meine Sorge sein, wenn ihr denn wirklich glaubt, dass diese Meine Liebe die stärkste Schöpferkraft des Höchsten im ganzen Universum ist, die alles trägt und am Leben erhält und noch alles aufblühen und aufleben lassen wird zu seiner Zeit!

So wirkt, wo man euch hören will, bis ihr Meine Kraft so wirkkräftig am Werke seht, dass euer Zutun nicht mehr von Nöten ist. Und dann zieht weiter, Meinen lebensspendenden Samen auszusäen Region um Region, Land um Land bis an der Welt Enden.

Wo immer man euch aber nicht hören will, dort schüttelt den Staub von den Füßen und geht! Denn dann erkennt ihr ja: Dort ist der Boden noch nicht bestellt. Dort muss erst – wer weiß, wie viele Male noch! – der Pflug Gottes ran, der alles aufreißen und umpflügen muss in katastrophalen Umwälzungen und in Gericht.

(N)

So sät überall aus und seht, was daraus wird – und zwar ohne weiteres Zutun eurerseits, außer dem beständigen Zuspruch Meiner Liebe in Wort und Tat. Ihr habt nur die Kunde von der göttlichen Liebe auszurichten, die sich wahrhaftig noch aller erbarmen will, sonst nichts. Das kündet. Das sät aus, und seht, was daraus werden will. Und danach tut, wie Ich euch geboten habe.

Denn seht: Ihr gleicht zarten Kindern, die ihrem Vater, dem kraftstrotzenden Bauern, folgen, der vor ihnen her unter größten Mühen und Strapazen, selbst darunter stöhnend und leidend, den harten Pflug hinter sich her zieht, um den Boden zu bestellen und für die Aufnahme Seiner Aussaat vorzubereiten. Ihr gleicht Seinen unmündigen Kindern, die noch kein wirkliches Unterscheidungsvermögen besitzen, was zubereiteter, bereits bestellter, fruchtbarer Boden und was noch unbewirtschafteter, harter Boden voll Fels und Geröll und was mit manchem unnützen Samen von Unkraut befallener Grund ist.

Ihr nämlich seht nur, was vor Augen ist. Der HERR allein kennt die Herzen.

So mag euch manches Herz heillos verschlossen erscheinen, in rastloser Geschäftigkeit oder in Wohlleben und Vergnügungen, ja, in Lastern aller Art heillos verloren, welches aber gerade in all dem mittlerweile aufgebrochen und höchst empfänglich geworden ist, weil es die Sinnleere und Verlorenheit in all dem mittlerweile schmerzlich verspürt.

Ein anderes Herz, gebeugt durch die Gerichte Gottes, mag euch endlich aufgebrochen und empfänglich erscheinen, da es gebrochen wurde und in die Demut geführt worden ist, welches jedoch darüber verbitterte und noch härter und verschlossener geworden ist, weil es mit Gott hadert und nicht erkennt, dass alles, was über dies Herz gekommen ist, es sich selbst und seinem gottlosen Wandel zuzuschreiben hat.

So erkennt ihr nicht, was in den Herzen der Menschen ist und vor sich geht, ob sie schon für den Empfang der Botschaft von der göttlichen Liebe, die alles ändern kann und aus allem erlösen will, bereitet worden sind. Darum könnt ihr nur aussäen, gleich unmündigen Kindern, die hinter dem Pflüger, der ihr Vater ist, hergehen, und sehen, ob etwas aufgeht oder nicht.

(O)

Bei all euren Mühen aber, wenngleich sie nichts zu den Drangsalen eures Abbas sind, dem das harte, Ihn selbst zutiefst treffende Geschäft obliegt, allen widerspenstigen Boden zu bestellen und dafür von aller Welt nur abgrundtiefen Hass und Aufbegehren zu ernten, – bei all euren Mühen, die euch doch oft bis an die Grenzen eurer eigenen Kräfte fordern, obwohl ihr doch nur aussäen müsst, – bei all euren Mühen aber, die oft auch gar vergeblich scheinen, will euch dies Mein Gleichnis vom vierfachen Acker aber doch auch ermutigen:

Denn wenn auch vieles Aussäen vielerorts zunächst gänzlich vergeblich erscheint und fruchtlos bleibt, so wird euch doch der Ertrag, wo eure Verkündigung Meines Evangeliums recht gehört und aufgenommen wird, am Ende überreich sein und euch für alles vergebliche Mühen und Ab-Arbeiten über oft unendlich weit sich erstreckenden, noch nicht aufnahmebereiten Boden, mehr als entschädigen! Und ja, Amen: Am Ende wird es sich bestätigen, was der Psalter in Hymnen Gottes preist: »Die mit Tränen säen, werden noch mit Freuden ernten« und mit Jubel und Frohlocken noch überreichen Lohn empfangen für all ihre einstigen Mühen! Und ja: Dann werdet ihr sein, wie die Träumenden!

Aber selbst auch der Boden, der nichts annehmen und aufnehmen wollte, wird durch den Pflug Gottes doch auch noch bereitet und bestellt werden! Und wo du heute noch fruchtlos bist: Morgen wird deine Aussaat dort vielleicht schon nicht mehr vergebens sein! – oder übermorgen, oder wann immer du mit deinem Saatgut nach langer Zeit erneut in diese Gegend kommst.

Und seht: Was bedeutet über allem denn dies, dass der fruchtbare Boden seinerseits auch wiederum Frucht hervorbringt und Ähren aufgehen lässt, die wiederum ihr Saatgut durch alle vier Winde in alle Welt hinein tragen lassen, wo diese auch wiederum aufgehen?! Heißt dies nicht, dass die Frucht der guten Saat sich immerfort ausbreitet und sich am Ende doch überall hin ausbreiten wird, so dass alles Böse letztendlich doch noch von der göttlichen Güte in Ihrer unwiderstehlichen Schöpferkraft überwunden wird?!

Wer wird, wer kann, wer darf dann noch die kleinen Anfänge verachten?! – in nur EINEM EINZIGEN Samenkorn Gottes, dass allein bereit war, sich in die Erde zu geben und dort zu ersterben, um unendlich viel Frucht zu bringen, die sich schließlich fortpflanzen und ausbreiten wird in unzähligen, ihm folgenden Selbst-Opfern, bis zu aller Welt Enden hin!“

(P)

Als Jesus ihnen den Sinn des Gleichnisses vom vierfachen Acker erschlossen hatte, da fragte Ihn Sein Lieblingsjünger und kleiner Cousin Johannes: „Rabbi, warum sprichst Du eigentlich überhaupt in so vielen Gleichnissen und Bildern?“

Und der Meister erklärte ihnen: „Seht: Gottes Wesen ist unsichtbar und Sein gewaltiges, Kosmen- und Äonen-übergreifendes Wirken, das euren Horizont unendlich übersteigt, bleibt euch in dem Wenigen, was ihr davon vernehmen könnt, unfassbar und nur schwerlich zu deuten.

Darum versuche Ich, es euch in einfachen irdischen Bildern und Beschreibungen darzulegen, so dass ihr´s annähernd fassen und begreifen und erahnen könnt, dass es alles nur Liebe und Gnade ist.

Und so tue Ich es von je her in aller Welt, durch Propheten und Freunde, die Ich Mir erwähle und durch die Ich selbst es allen Menschen künde – je nach den winzigen, verschwindend kleinen Ansichten und Einsichten, die sie von Meinem unendlichen Wesen und Wirken vernehmen, um es ihnen verständlich zu machen und zu deuten.

Je nach ihrem Vorstellungsvermögen und nach ihrer Fassenskraft lege Ich es ihnen mit zahllosen, unterschiedlichsten, verschiedensten Gleichnissen und Gottesbildern und mit vielfältigsten geschickten Mitteln dar – überall auf der Welt durch solche, die von Mir und Meiner Retterliebe entflammt und beseelt worden sind. Überall in der Welt! – nicht nur in Israel! Und nicht nur durch eure Propheten, sondern durch gar viele!

So lege Ich es wahrhaft allen in vielerlei Gleichnissen und Gottesbildern dar; ohne derartige Beschreibungen und sinnbildliche Darstellungen rede Ich kaum zu ihnen, wie es bereits in den Weissagungen geschrieben steht: »Ich will Meinen Mund auftun und für euch hervorquellen lassen in einsichtigen Fabeln und verständlichen Gleichnis-Bildern, was an Geheimnissen von Grundlegung der Welt an verborgen ist.«

(Q)

Und ebenso versuche Ich es auch euch nun persönlich annähernd verständlich und begreiflich zu machen, nachdem Ich nunmehr selbst in Fleisch und Blut, gleich euresgleichen, unter euch getreten bin: mit Bildern und Gleichnissen und Geschichten, die so schlicht und einfach sind, dass sie schon jedes kleine Kind verstehen kann – wie etwa das Gleichnis vom guten Hirten, der auch dem letzten Seiner Schafe nachgehen wird und es nicht seiner Verirrung und Verlorenheit überlassen will. So lege Ich es allen dar, dass es eigentlich jeder, der nur will, doch auch verstehen müsste und könnte.

Vielen aber ist genau das schon zu schlicht und zu einfach. Sie verlieren sich lieber in spitzfindige Gesetzes-Auslegungen und gefallen sich im sinn- und seelen-losen Verzinsen von Minze, Dill und Kümmel oder aber sie versteigen sich in Höhen, die kein Irdischer überschauen, begreifen und ergründen kann, wie etwa den Ratschluss der ewigen Vorsehung und Vorherbestimmung, warum die Allmacht scheinbar grundlos hier erwählt und dort verwirft, und stellen die absonderlichsten, abstrusesten, schauderhaftesten Glaubenssätze auf, an denen jedes suchende Herz unweigerlich zerschellen muss, ohne auch nur das Allermindeste vom eigentlichen Wesen und Wirken der überall wirksamen göttlichen Retter- und Erlöser-Liebe verstanden zu haben, die alles zum Wohl und Heil aller trefflich durchwaltet in Meiner Christus-Gesinnung, die Mein göttliches Herz ist und Mein ganzes Wesen und Wirken bestimmt – all das, was Ich euch allen in so einfältigen, eindrücklichen, schlichten Bildern und Gleichnissen dazulegen suche, wie etwa in dem Gleichnis von dem verirrten Lämmlein, das sein Hirte noch finden wird, oder in der Geschichte vom verlorenen Sohn, den das Unheil, das er sich selbst erwählte und das ihn ereilte als das gerechte göttliche Gericht, am Ende zur Besinnung führt, so dass er wieder heim zu seinem Abba will.

So spreche Ich doch eigentlich eine ganz einfache, schlichte, höchst verständliche Sprache, die jedes Kleinkind schon verstehen kann! Und fürwahr: Die kleinen Kinder: sie verstehen es! Warum nur ihr nicht?!

Warum wendet ihr euch ab von all Meinen eindrücklichen, höchst aufschlussreichen Gleichnissen und Bildern hin zu euren tiefgründigen theologischen Spitzfindigkeiten und Konstrukten, die euch selbst überfordern und mehr verdunkeln, als sie erhellen, so dass ihr überhaupt nichts mehr von Gottes Wirken und Wesen versteht und euch das Wichtigste und Wesentlichste, das Ich euch künde, darüber verloren geht?! – wo Ich es euch in so schlichten, eingängigen Bildern dargelegt habe, die euch alle Sorgen und Nöte nehmen könnten, wenn ihr´s nur vertrauensselig annehmen und glauben könntet, wie die kleinen Kinder!

(R)

Und seht: Genauso ist es mit diesem Meinem erst-erwählten Volk: Wie lange schon – ach, wie unendlich lange! – spreche Ich zu ihnen durch Meine Propheten durch schlichte, eingängige, höchst einsichtige Gleichnisse und Bilder!

Aber sie wollen´s einfach nicht annehmen und verstehen! Sie sagen: »War gut gesprochen! Unterhaltsam! War wirklich rührig und zu Herzen gehend!«, aber sie erkennen überhaupt nicht, wie ernst es Mir damit doch ist, und dass diese Gleichnisse von ihnen selbst sprechen, wie auch von Mir, und wollen es sich nicht wirklich zu Herzen nehmen, weil es ihnen viel zu schlicht und einfältig erscheint, obwohl es die Kraft hätte, ihre Herzen zu wandeln und in Meiner Liebe entbrennen zu lassen!

Doch sie sagen sich: »Nett! Wirklich zu Herzen gehend! Aber so einfach kann es ja wohl doch nicht sein!« So wird ihnen das Einfachste schon zu schwer, wie sie es umgekehrt verstehen, aus Nichtigem Großes, Unerreichbares zu machen, das alle Welt nur verstört – wie ihre unzähligen Zusatzbestimmungen und Satzungen über den Sabbat, als sei der Mensch für den Sabbat erschaffen worden, um seine Rechtschaffenheit an diesem Tag des HERRN zu messen, und nicht der Sabbat für den Menschen, zur Freisetzung von jeglicher Beanspruchung als ein Tag des Aufatmens und der Erleichterung und Erholung und Erhebung!

Und ebenso tun sie es mit den Speise- und Reinheits-Vorschriften, dass sie jene Hilfestellungen in rein irdischen Belangen, um euch vor Krankheiten und Infektionen zu bewahren, zu göttlichen Bedingungen und Voraussetzungen erklären, wie das Heil zu finden sei in Beziehung zu ihrem Gott, der nichts als »Eifersucht« und »Zorn« mehr ist und absolut nichts mehr gemein hat mit Meinem allgütigen Abba, der es in allem mit allen doch immer nur gut meint!

Diesen Gott sehen und wollen sie aber nicht. So dienen sie lieber ihrem Zerrbild von Gott, das nicht mehr die göttliche Abba-Liebe, sondern vielmehr Ihr Widersacher und Satan, ein Thron-Räuber, ist!

Und weil sie sich in derartige Widersinnigkeiten verstiegen haben, verstehen sie auch Meine einfachsten Gleichnisse und Bildreden nicht mehr. Und all diese schlichten Geschichten rühren ihr Herz nicht mehr, wie sehr sie auch in ihrer Schlichtheit und Unmittelbarkeit doch zu Herzen gehen müssten! – wie etwa das Gleichnis vom guten Hirten, der auch dem allerletzten verirrten Schaf nachgehen will und nicht ruhen kann und wird, bis Er´s denn endlich gefunden hat.

Sie wollen´s einfach nicht annehmen und verstehen, obwohl´s doch so eingängig und verständlich ist, und meinen, es müsse sich doch ein weit anspruchsvollerer, tiefgründigerer Sinn dahinter verbergen, der nur durch umständlichste, spitzfindig ausgeklügelte Gedanken-Konstrukte erschlossen werden könnte.

Und je augenscheinlicher die Bedeutung einer Meiner Bildreden ist, umso mehr suchen sie nach einem anderen, tiefer liegenderen Sinn, der am Ende alles verkehrt und verdreht! – wie sie selbst in allem total verkehrt und verdreht sind in ihrer aufgesetzten Religiosität oder in ihrer abgedrehten Spiritualität.“

(S)

Und Jesus wendete sich zu Judas Bar Jakob und legte ihm nun doch anerkennend die Hand auf den Unterarm und erklärte: „Darum ist es doch gut, Mein lieber Thaddäus, dass du nachgefragt hast, ob es wirklich so schlicht und einfach zu verstehen ist, was Ich euch in Meinen Gleichnissen und Bildreden darlege, wie sich´s beim ersten Hören zu verstehen gibt und regelrecht aufdrängt.

Es ist gut, dass du nachfragst und nachhakst, da du verunsichert bist, ob es wirklich so schlicht und einfach zu verstehen ist und so einleuchtend einfach, sinnig und stimmig sein darf, und ob durch solch einfache, regelrecht törichte und kleinkindhafte Bildrede alle Welt errettet werden kann aus all ihrer Not und all ihrem Elend, weil sie schlichte und einfache, zu Herzen gehende Antworten bietet auf alle bedrängenden Fragen, welche das Herz befrieden und beruhigen können.

Denn solche einfache, befreiende Rede seid ihr von den Hochgelehrten Israels freilich nicht gewohnt! Darum ist es gut, dass du nachfragst und nachhakst, ob es wirklich so einfach und so eingängig sein kann, weil dir solches gänzlich unbekannt ist.

Darum sage Ich dir und euch allen: Ja! Es ist wirklich und wahrhaftig so einfach, so eingängig und so leicht verständlich für alle, wenn sie´s nur glauben und annehmen wollten! Die Gottheit ist nichts als Liebe! Und diese Liebe rettet euch alle! – auf welchen Abwegen ihr auch immer noch sein mögt und durch welche Abgründe ihr auch noch immer hindurch gehen müsst, um darüber ernüchtert und zur Besinnung gebracht zu werden!

Aber seht: Genau das unterscheidet euch von den anderen, die draußen sind und darum auch außen vor bleiben: Euch rührt es und bewegt es und treibt es um: Ihr wollt wirklich verstehen, lernen, und nehmt das göttliche Saatgut in euch auf, um es zu ergründen und in euren Herzen Fuß fassen zu lassen. Darum ist es euch gegeben, Meine Gleichnisse vom Reich der Himmel zu ergründen und auch recht zu verstehen, so dass sie euch Geist und Leben werden. Und euch, die ihr euch in den inneren Kreis Meiner Anhänger einreihen wolltet, erkläre Ich alles und schließe es euch alles auf, was denen, die nicht vordringen wollen, mysterienvolle Geheimnisse bleiben. Ihr aber wollt sehen mit euren Augen und hören mit euren Ohren und es von Herzen verstehen. Darum wird´s euch offenbar.

Die draußen aber verachten Meine Gleichnisse und hören nicht, was sie doch so eindringlich vermitteln. Sie denken sich nur: »Eine schöne Geschichte, mit rührigem Ausgang! Aber was geht UNS das alles an?! UNS betrifft das doch nicht! Bei UNS ist doch alles in Ordnung! Wird sind doch nicht die Verlorenen, die gefunden und überführt werden müssten, von denen Er spricht!«, und sie erkennen nicht, dass in all Meinen Gleichnissen immer nur von ihnen die Rede ist, wie auch von Mir, der Ich ihnen allen immerfort nachgehe und sie suche, und dass, wenn sie sich´s nicht zu Herzen nehmen, ihrem Gefunden-Werden ein grausiges Verloren-Gehen vorausgehen wird.

Und nur die verspüren die Kraft dieser Meiner schlichten Worte, welche ihre Verlorenheit schon an sich selbst erfahren und erspüren: nur die erreichen und erweichen Meine Worte der Liebe und bringen ihnen Heil und Trost, lassen sie aufleben in Meiner Liebe und Früchte Meiner Liebe auch in ihnen reifen.

So bleiben für die meisten draußen Meine Gleichnisse wirklich unverständliche Fabeln, reine rührselige Geschichtchen, deren Wert sich für sie schon in kurzzeitiger Zerstreuung und Unterhaltung erschöpft, ohne irgendetwas in ihnen in Gang zu setzen, ohne ihre Herzen wirklich anzurühren und aufzuwühlen über das Unerhörte, was Ich ihnen vom Herzen des sie alle unendlich liebenden All-Abbas künde, das doch für sie alle bluttriefend schlägt, was kein Herz, das dies wirklich einmal erfasst hat, je unverändert lassen kann!

Für sie alle sind es nur schöne, erbauliche Märchen, die für etwas Abwechslung im tristen Alltag sorgen können. Aber zu Herzen lassen sie sich Meine Gleichnisse nicht gehen! Sonst würden sie nachfragen und nachhaken, wie ihr es tut: »Meinst du damit wirklich MICH? Sprichst du von MIR, und mir trotzdem auch das alles zu?!«

Sie würden kommen und nachfragen, wie ihr, damit ihnen das Große, was Meine Gleichnisse ihnen zusichern, auch wirklich nicht entgeht. So widerfährt all jenen draußen, die nicht eindringen und es nicht in sich eindringen lassen wollen, die sich nicht anrühren und aufwühlen und überwältigen lassen wollen, tatsächlich alles in nebulösen Gleichnissen, und es bleiben ihnen bloße Geschichtchen zur Unterhaltung in ihrem Müßiggang, ohne irgendetwas davon wirklich zu erfassen und zu verstehen, was all diese Gleichnisse ihnen doch vermitteln wollen.

(T)

Seht: Und genau darum vollzieht sich an diesem Volk bereits in seinem Unwillen und Unverständnis und Unglauben selbst schon das Gericht: Obwohl es ihnen in einfachsten Gleichnissen und eingängigsten Bildern nunmehr von Mir höchstpersönlich vermittelt wird, der Ich selbst inzwischen mitten unter ihnen eingegangen bin in Fleisch und Blut und es ihnen allen darlege in schlichtesten Beschreibungen und Geschichten, die selbst jedes kleine, unbedarfte Kind schon versteht, begreifen sie es doch nicht und verstehen es nicht mehr, und es geht ihnen auch nicht wirklich zu Herzen.

Denn sie sind allesamt verstockt – wie es schon von allen Propheten, allen voran von Jesaja, Jeremia und Sacharja, angekündigt worden ist: Denn sie haben ihre Ohren verstopft, um ja nichts zu hören, und ihre Augen verschlossen, um ja nichts zu sehen, und sie haben ihre Stirn hart gemacht wie Diamant und ihre Nacken verhärtet wie Felsgestein, um sich nur ja nicht zu beugen! Sie wollten nicht hören über eine Unzahl von Generationen, wie oft Ich sie auch immer wieder ins Dasein gerufen habe, um sie ins wahre Leben zu führen – über eine Unzahl von Wiedergeburten!

Sie wollten Mich nicht einlassen in ihre Herzen mit Meiner Liebe, obwohl Ich sie so unendlich lange durch alle Meine Propheten anflehte und beschwor! Sie haben eine Fettschicht um ihre Herzen gebildet, dass sie nur ja nichts mehr rührt und trifft, dass ihnen nur ja nicht geholfen werde!

So sollen sie nunmehr haben, was sie so hartnäckig wollten, und Ich, ja, auch Ich, spreche nunmehr Mein »Ja« und Mein »Amen« dazu: »Ihr wollt es nicht anders haben?! Nundenn: dann soll es eben so sein!« So sollt ihr nun nicht mehr hören KÖNNEN, was ihr so lange nicht hören WOLLTET, und sollt auch nichts mehr sehen KÖNNEN, was ihr so unsäglich lange nicht sehen WOLLTET – selbst wenn Mein Wort des Heils sichtbar und betastbar mitten unter euch ist!

So sollen sie weder etwas sehen, noch hören können von Meinem Ruf unvergleichlicher Liebe, von Meinem Heil und Leben, selbst wenn es in Fleisch und Blut mitten unter ihnen ist: hörbar und sichtbar und erfahrbar, wie noch niemals zuvor! Sie sollen´s doch nicht vernehmen, ganz gemäß ihrem hartnäckigen Widerstand über so viele Generationen von Wiedergeburten hinweg! Sie sollen nichts mehr davon vernehmen!

(U)

Sie wollten sich verstocken? Ja, Amen: So sollen sie nunmehr verstockt sein! Und wie lange? Bis all ihre Stätte und Prachtbauten und Festungen und Denkmäler, die sie sich selbst, aber keineswegs Mir und Meinen Propheten errichtet haben, dem Erdboden gleich gemacht sind und ihr ganzes Land in Schutt und Asche liegt!

Und dies Mein Volk, das Ich Mir doch selbst erwählt und gebildet habe: Es soll gänzlich zerschlagen und zerstreut werden unter alle Nationen bis an die Enden der Erde und allen zum Schimpfwort werden, gedemütigt und zertreten von wahrhaft allen! Und sie sollen nirgends Ruhe finden über allem, was ihre Augen dann sehen und ihre Ohren dann hören müssen, jene Augen, die sehend ihr Heil nicht sehen wollten, und ihre Ohren, die hörend ihre Rettung nicht hören wollten. So sollen sie rastlos auf der Flucht sein und doch von einem Grauen ins nächste stürzen, bis sie darüber gänzlich zerknirscht und zerbrochen und zerschlagen sind.

Dann, und ja, erst dann werden sie erkennen, was an Heil und Gnade und Liebe und Zuwendung sie doch alle verachtet und verhöhnt und bespuckt und zerrissen und durchbohrt haben, wenn sie den Kelch der Bitternis und des Leids selbst bis auf den Grund ausgetrunken haben, den sie sich nicht von Mir haben abnehmen lassen wollten; und dann werden sie vielleicht erkennen, was Ich darüber noch alles für sie schon längst auf Mich genommen habe, dass es nicht auch noch auf ewig über sie kommen muss und es ihnen für immer erspart bliebe! Dann, und erst dann werden ihnen die Augen aufgehen über wahrhaft alles und erst dann werden sie sich zu Mir wenden und beweinen, was sie Mir und damit vor allem sich selbst angetan haben, indem sie Mich verschmähten und verstießen und Mein Herz, das doch nur schlägt für sie, durchbohrt haben. Erst da werden auch sie sehen mit ihren Augen und hören mit ihren Ohren und in ihren Herzen endlich verstehen und bekehrt werden, so dass Ich auch sie doch noch heilen kann!

Jetzt aber, zu dieser Stunde, ist es doch noch so: Sie sehen mit sehenden Augen und erkennen doch nichts; sie hören mit hörenden Ohren und vernehmen doch nichts, denn sie wollen es nicht, auf dass ihnen nur ja nicht geholfen werde und sie aus ihrem wahren inwendigen Elend erlöst und errettet würden: Denn sie wollen sich´s einfach noch nicht eingestehen! Darum muss all das über dieses Volk kommen, das doch einstmals vor allen anderen vor-erwählt worden war. Und ach! Wie viele Völker und Nationen werden ihnen diesen Weg folgen!

Aber erkennt bei allem: Es ist doch nichts als der Pflug Gottes, der den unempfänglichen Boden bereiten und bestellen will für die Aufnahme des Heils in Meinem Christus-Wort. Euch erscheint es zunächst wie allerschlimmstes Verdammungsgericht. In Wahrheit aber ist es nichts als Gnade – alles ein Zuchtmeister des Abbas auf Seinen für alle Welt gekommenen Christus und Erlöser hin!

(V)

So erkennt dies: Dieses Volk wird verstockt werden und verstockt bleiben über eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten, wie es sich selbst über eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten – gegen Meinen Rufen, das unablässig in sie dringen wollte – verstockt hat.

In dieser Zeit wendet sich darum die Botschaft von der wirklich bedingungslosen Retterliebe Gottes, die alles selbst herrichten will und wird, an die Nationen, ob die´s wohl hören wollen.

Danach aber wird es sich von den Nationen weg, die´s ebenso verachten werden, wieder hin zu Israel wenden, an dies Mein erst-erwähltes Volk, das dann für deren Aufnahme endlich bereitet worden ist – und zwar in seiner Vollzahl! – durch die unsäglichen Drangsale, durch die es hindurch musste, wie sie den Nationen, allen unter ihnen, die es ebenso nicht hören und annehmen wollten, dann erst noch bevorstehen – dann nämlich, wenn der Antichrist aufstehen wird und über sie kommt und alle Welt mit sich in das völlige Verderben ziehen wird.

So gilt wahrhaft allen alles! Und allen muss dasselbe widerfahren! Das Angebot unvergleichlicher Gnade für alle, das ergriffen werden will, wie auch ein unvergleichliches Gericht für alle, die solches Heil verachten. Am Ende von allem aber doch Gnade auch für all diejenigen, die nur über und durch unsägliche Gerichte zu erreichen waren!

Denn Gott ist Liebe! – nichts als unversiegbare Retter- und Erlöser-Liebe! Und Seiner Gnade müssen auch all Seine Gerichte dienen! So wird Er am Ende das Heil aller herbeiführen, wie Er auch alle unter ihren Unglauben eingeschlossen hat, auf dass sie an ihrem trotzigen, halsstarrigem Widerstand zugrunde gehen sollten, auf dass sie darüber ernüchtert würden. So will und wird Er am Ende doch Heil und Erlösung für alle erwirken! So wirkt Er überall immerfort! Wer will Ihm wehren und wer will´s wenden?!“

(W)

Das war es, was Jesus Seinen Jüngern über das jüdische Volk angekündigt hatte. Und genau so sollte es sich schließlich auch erweisen und all dies, was der Herr prophezeit hatte, sollte schon wenige Jahrzehnte später über das ganze Volk Israel kommen, obwohl es doch die erst-erwählte Nation Gottes war, dass ihr ganzes Land einschließlich ihres vergötterten Tempels, der ihnen zu einem Götzenbild und Abgott geworden war, dem Erdboden gleich gemacht wurde, so dass ihr ganzes geliebtes, gelobtes Heiliges Land, in dem alles so prachtvoll gedieh, in Schutt und Asche gelegt wurde, sie aber unter alle Nationen zerstreut wurden und allen Völkern zum Abschaum und Fluch wurden – genau so, wie es ihnen schon durch ihre eigenen Propheten angedroht worden war.

Denn obwohl der Sohn Gottes selbst zu ihnen gekommen war und so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie doch nicht an Ihn – ebenso, wie sie zuvor alle Seine Propheten verachtet hatten, die Ihm vorausgegangen waren, um Sein Kommen anzukündigen.

Und damit erfüllte sich, was schon durch den Propheten Jesaja geweissagt worden war, der bereits vorhergesagt hatte: „Wer wird unseren Prophezeiungen über Ihn Glauben schenken? Und wem wird der »Arm des HERRN« offenbar werden, dass ihm darüber die Augen aufgehen?“, woraufhin er die Leiden des göttlichen Knechtes schilderte, der nach der Vorkenntnis Gottes von Seinem eigenen blinden Volk nieder-geschlachtet werden sollte als das göttliche Sühne- und Opferlamm zur Vergebung der Sünden aller Welt! – wie Jesaja auch bereits sah: Seine doch über alles erhabene und noch alles überwindende Herrlichkeit danach!

Und sie konnten den Heiland Gottes auch nicht mehr erkennen; denn ihre Herzen waren vom HERRN selbst verstockt worden. Und darin vollzog sich in ihrem Unglauben bereits das göttliche Gericht, dass sie alle, die sich über so viele Generationen von Wiedergeburten verstockt hatten, nunmehr tatsächlich vollends verstockt sein und bleiben sollten und das Heil Gottes alsdann auch nicht mehr erkennen sollten, als es doch selbst leibhaftig mitten unter ihnen war!

Denn wie sie es zuvor über so unsäglich lange Zeit für nichts erachteten, dass sie Gott in ihrer eigenen Mitte hatten, so hatte der HERR sie dahingegeben an ihren verworfenen Sinn. Und weil sie die Erlösung in Seiner göttlichen Liebe so lange verworfen hatten, überließ die von ihnen geschmähte und verdrängte Heilige Ruach sie alle den zersetzenden Kräften ihres Irrwahns, weil sie die teuflische Lüge zu ihrem Verderben der göttlichen Wahrheit zu ihrem Heil vorgezogen hatten.

So ließ der HERR über sie einen Geist der Schlafsucht und Betäubung kommen und ließ ihre Augen blind und ihre Ohren taub und ihre Herzen hart werden, genau so, wie sie es wollten, so dass sie mit sehenden Augen doch nichts mehr sehen und mit hörenden Ohren doch nichts mehr hören und in ihrem Herzen nicht mehr angerührt und zur erlösenden Einsicht geführt werden sollten, so dass sie sich nicht bekehren konnten und keine Heilung erfahren sollten – genau wie es ihnen Jesaja als göttliches Gericht für ihren anhaltenden Widerstand gegen Sein sehnsüchtiges Rufen angekündigt hatte.

Und selbst auch der gesalbte König David hatte es ihnen schon vom Davidssohn prophetisch in seinen Psaltern gekündet, indem er weissagte: „Ihr Opfertisch wird ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick werden und unvergleichliche Vergeltung über sie heraufbeschwören! Erblinden sollen ihre Augen, auf dass sie nichts mehr sehen und erkennen sollen; und dafür sollen sie niedergebeugt werden für unsäglich lange Zeit!“

(X)

Gleichwohl wurde nicht ganz Israel verworfen. Denn die Gottheit in Ihrer unbeirrbaren Retter- und Erlöser-Liebe hatte sich doch eine Auswahl der Gnade bewahrt, die von Ihr für den Empfang ihres Heils bereits zubereitet worden war. Dies waren all jene, die Ihn erkannten, dass Er ihr und aller Welt Heiland-Gott und Erlöser war, die zum Glauben an Ihn fanden.

Von ihnen hatte Jesaja geweissagt: „Wie bei einem verfluchten und abgehauenen fruchtlosen Feigenbaum, aus dessen Stumpf ein neuer Trieb hervorkommt, so will Ich Mir auch in Israel einen solchen Treib bewahren: der soll Mir ein heiliger Spross sein. Und in Ihm will Ich Mir Meinen ganzen Feigenbaum wieder-erwecken, dass in den letzten Tagen der ganze abgeschlagene und zu Asche verbrannte Baum wieder-erstehen soll mit all seinen abgehauenen Zweigen und Ästen.“

So soll am Ende noch ganz Israel errettet werden in einer späteren Wiedergeburt, wenn sie erkennen werden, WEN sie da einstmals durchbohrt haben, dass es ihr göttlicher Heiland und Erlöser ist, so dass sie alsdann rufen werden: »Gelobt sei, der nun doch zu uns wiederkommt im Namen des HERRN!« – und dies durch die Fürbitten all ihrer gläubigen jüdischen Geschwister, die Tag und Nacht für ihre verlorenen Brüder und Schwestern flehen und sogar Bereitschaft zeigen, sich – ihrem Herrn und Meister nach – als Sühneopfer für sie hinzugeben.

Wenn nun also das einstmals als allererstes erwählte Volk Israel, das der HERR sich zum Eigentums-Volk auserkoren hatte, nunmehr auch geachtet ist wie Sodom und Gomorra und in Schutt und Asche liegt, so soll es doch noch in Sack und Asche Buße tun und in seiner ganzen Vollzahl errettet werden, wenn es durch die Gerichte, die über diese Nation kommen, geläutert worden ist – um des heiligen Überrestes willen, der beständig für dieses verworfene Volk einsteht und fleht nach dem Willen Gottes, des HERRN.

Denn auch, wenn sie alle untreu waren und Ihn verleugneten, so bleibt Er sich und Seiner Retter-Gesinnung gegen alle doch treu: Er kann sich selbst nicht verleugnen, dass Er je aufgeben könnte Seine Retter- und Erlöser-Liebe und Christus-Natur, die wahrhaft allen gilt! – nicht allein Seinem erst-erwählten Volk Israel, sondern wahrhaft allen, restlos der ganzen Welt!

Jener heilige Überrest aber, um dessentwillen einstmals noch ganz Israel Heil und Erlösung finden soll: dies sind all die Jünger und Jüngerinnen Jesu Christi, welche Er sich aus dem jüdischen Volk als Seine Apostel und Apostolinnen als Aller-Erste erwählt hatte, auf dass sie als Seine vor-erwählten Zeugen des Geistes Erstlings-Gabe erhalten sollten als eine Erstlings-Frucht aus Israel, sowie aus allen Völkern. Denn in der Priesterschaft Christi ist die ganze Welt erwählt, wie diese wiederum in Christus. Und wie Christus Sein Leben ließ für all die Seinen, als auch sie Ihm noch feind waren, so diese wiederum für die ganze Welt, die ihnen noch feind ist.

Aber sogar unter den Fürsten und führenden Männern Israels kamen viele zum Glauben an Ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie sich nicht offen zu Ihm, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. Vielen unter diesen war aber auch das Ansehen und die Ehre, die sie bei Menschen genossen, wichtiger als ihr Ansehen und ihre Ehre bei Gott.

(Y)

Als nun Jesus dies alles, was über Sein Volk aufgrund von dessen Halsstarrigkeit und Selbstgerechtigkeit kommen sollte, im Geist erblickte, als Er es Seinen Jüngern enthüllte, da wurde Er in Seinem Inneren zutiefst aufgewühlt und ergrimmt über so viel törichten Trotz und starrsinnigen Hochmut und über solch unbelehrbare Widersetzlichkeit, dass Er sich im Boot aufrichtete und bedrohend Seine Hand über das Herz Galiläas erhob, welches das Zentrum Seines vergeblichen Wirkens dort gewesen war; und Er zürnte und schalt diese ganze Region, die sich einfach nicht hatte bekehren wollen, obwohl Er so viele Wunder unter ihnen gewirkt und so viele Menschen unter ihnen geheilt hatte, indem Er ausrief:

„O, wehe dir, Chorazin! Und wehe dir, Bethsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon solche wunderbaren Machterweise der Liebe geschehen wären, wie sie unter euch geschehen sind: sie hätten schon allesamt, ohne Ausnahme, in Sack und Asche Buße getan und hätten sich zu Meinem Heil hin gekehrt!

Darum, ja, Amen, Ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es in den Tagen ihres Gerichts weit erträglicher ergehen, als einstmals euch!

Und du, dich für ach so rechtschaffen wähnendes Kafarnaum, meinst du etwa, du würdest bis in die höchsten Himmel erhoben? Ich sage dir: Du wirst zuerst in die tiefsten, abschauderlichsten Höllenabgründe hinab-gestoßen werden! Denn wenn Sodom und Gomorra solch herrliche Wunderwerke gesehen hätte, wie du sie hast sehen dürfen, dann würden jene so verruchten Städte noch heute stehen! Denn sie alle wären von solcher Liebe überführt und überwältigt worden und hatten darüber Buße getan!

Darum: Wahrlich, Ich sage euch: Den Städten von Sodom und Gomorra wird es in ihren Gerichten, durch welche sie hindurch mussten, weit besser ergangen sein, als wie einstmals dir!“

(Z)

Zu den Jüngern aber sprach der Meister nach einer Weile, nachdem Er sich wieder ins Boot gesetzt hatte: „Meint ihr wirklich, Sodom und Gomorra, die eurer Meinung nach in ewigen Fesseln der Finsternis gebunden sind und des ewigen Feuers Qual erleiden müssen: sie seien auf ewig verloren? – und Ich würde Mich nicht auch über sie noch erbarmen, wo Ich doch weiß, dass sie, die im Feuer vom Himmel umkamen um ihrer damals unheilbaren Verworfenheit willen und deren Städte in Schutt und Asche gelegt worden sind, dass diese alle doch noch in Sack und Asche Buße täten, sobald sie Mich wirklich erblicken würden und von Mir erleben würden auch nur EINEN Tag?

Wahrlich, ja, Amen, Ich sage euch: Ich hab´s schon längst getan! Oder meint ihr, ich hätte das Flehen Meines Gerechten, des Abraham, nicht erhört, der um ihre Verschonung feilschte, wie auf einem orientalischen Basar, und Mich um Gnade anflehte, wenn Ich auch nur zehn Gerechte unter ihnen allen hätte finden können?!

Zwar habe ich selbst diese dort nicht finden können – wie aber leider auch sonst nirgendwo auf der ganzen Welt, – und doch wollte Ich Mich über Sie noch erbarmen um des EINEN Gerechten willen, der Sein Leben lassen wird für wahrhaft alle!

Und wenn ihr´s denn hören und annehmen wollt: Ich selbst bin es! ICH BIN dieser EINE, für euch alle! Für Sodom und Gomorra ebenso, wie für Chorazin und Bethsaida, und auch für Kapernaum, wenngleich über sie alle zunächst das Gericht kommen musste oder noch muss, auf dass sie für das Heil empfänglich würden, das ihnen allen dargeboten werden sollte oder noch soll, in einer späteren Nach-Geburt.

So muss zunächst über alles Fleisch Gericht kommen, zum Verderben des Fleisches, dass es an seiner eigenen Fleischlichkeit zugrunde geht, auf dass Mein Geist in ihm aufleben kann an Meinem Tag. Darum erwartet all jene galiläischen Städte dennoch zuerst das Gericht. Denn mit sehenden Augen wollten sie doch nicht sehen und mit hörenden Ohren doch nicht hören, und sich nicht anrühren lassen in ihren Herzen, so dass ihnen nicht anders beizukommen ist, als durch allerfurchtbarstes Gericht.

Hört dies! Wer da irgend etwas hat, wo sich auch nur das Kleinste und Geringste findet, dem soll gegeben werden, und zwar überschwänglichst und im Überfluss! Jeder Halm Gottes, wie kümmerlich und geknickt und gebrochen er auch immer sein mag: er soll aufgerichtet werden! Und auch jeder noch so dürftige Docht, der noch irgend glimmt, soll vollends entflammt und endzündet werden! Denn dazu bin Ich ausgesandt worden und gekommen.

Wo aber selbst das nicht zu finden ist, bei allem, was bereits so vielfältigst ausgeteilt wurde über so viele unzählige Generationen von Wiedergeburten: Wahrlich, Ich sage euch: all denen soll auch noch genommen werden, was sie in ihrer eitlen Vermessenheit zu haben meinen; denn sie haben in Wahrheit NICHTS!

(AA)

Glückselig aber seid ihr! Denn ihr seid durch all das schon hindurch; und in euren Herzen ist von Meinem allmächtigen Abba in Seiner Liebe zu euch der Boden schon zubereitet worden. Ihr dürft das Heil eueres Gottes schon sehen! Und glückselig eure Augen, dass sie´s wahrhaft sehen, und eure Ohren, dass sie´s wahrhaftig hören!

Denn wahrlich, Ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt, selbst mit eigenen Augen sehen zu dürfen, was ihr jetzt sehen dürft, und mit eigenen Ohren hören zu dürfen, was ihr nunmehr hören dürft, um gleich euch mit Händen betasten und berühren zu dürfen, was ihnen allen allein durch den Geist aus fernster Zukunft zugetragen worden war!

Ihr aber dürft schmecken und sehen, wonach sich die Künder Gottes von je her in aller Welt verzehrt haben! – und worum euch auch alle künftigen gottseligen Geschlechter beneiden werden, weil ihr sehen und hören, berühren und betasten, schmecken und selbst erleben durftet, was ihnen nur durch eure Verkündigung zugetragen werden wird und was sie glauben müssen, ohne es selbst erlebt und gesehen und gehört und berührt und betastet und geschmeckt zu haben – so, wie ihr das dürft!

Doch leider – ach! – kann Ich solches nicht von euch allen bekunden! Denn einer von euch ist noch immer ein Teufel und wird sich dem Teufel ergeben und an seiner eigenen Widersetzlichkeit noch elendig zugrunde gehen! Ein Hund, der erschlagen wird, ein Mensch, der von übelsten, derben Meuchelmördern nieder-geprügelt, gelyncht und schließlich wie eine Katze ersäuft wird, ist noch besser dran, als der! Und jenem wäre es – auf dies sein augenblickliches Leben gesehen – tatsächlich besser gewesen, es wäre ihm erspart geblieben und er wäre niemals in diese, seine gegenwärtige unselige Existenz hinein-geboren worden!

Und doch muss auch jener durch seine Gerichte gehen, wie es letztlich alle irgendwann müssen, um aufgebrochen zu werden für Mein Heil. Und es muss auch so geschehen, auf dass offenbar werde, was zunächst in aller Herzen ist, und was an vermeintlichen Grausamkeiten Gottes notwendig ist, um auch das letzte steinerne Herz noch zu erweichen, auf das es seinen ureigentlichsten Ursprung und seine wahre Wohn-, Heim- und Ruhestätte finde.“

(AB)

Als sie sich aber mit ihren Booten bereits der Gegend von Magadan näherten, wo am südwestlichen Ufer des galiläischen Meeres die Städte Magdala und Tiberias lagen, hob Jesus an und sprach: „Ich will euch aber noch ein weiteres Gleichnis auf das Himmelreich erzählen: von einem Gutsherrn, der zusammen mit seinen Knechten äußerst gutes, erlesenes Saatgut auf Seinen Äckern ausbrachte.

Jener Landwirt hatte aber einen boshaften Feind. Der machte sich in der Nacht, als alle schliefen, heimlich daran, Unkraut auf den selben Acker zwischen den ausgebrachten besten Weizen zu säen, um sich dann wieder davon-zu-stehlen.

Als nun die Saat aufzukeimen begann, erkannte man bald, das auch viele Triebe aufgingen, die schlechtes Getreide oder gar Unkraut zu sein schienen. Da traten die Knechte zu ihrem Gutsherrn und fragten ihn: »Meister, hast du mit uns nicht nur den allerbesten, erlesensten Samen auf deinen Äckern ausgebracht? Uns scheint es, als ginge auch viel Unkraut darunter auf! Wie kann das sein?! Woher sollte dieser schlechte Same kommen?!«

Da erklärte ihnen ihr Dienstherr: »Das muss mein Feind gewesen sein, der mir von je her ein Widersacher und ein wahrer Satan ist!«

Da fragten ihn die Knechte: »Willst du, dass wir hingehen und das Unkraut ausjäten, dass es den erlesen Weizen nicht am Aufgehen hindert?«

Er aber beschwörte sie und rief: »Nein! NEIN! Nur ja das nicht! Sonst werdet ihr beim Ausjäten des Unkrauts noch die jungen Triebe Meines erlesenen Weizen zertreten und am Ende sogar in eurem Übereifer von diesem viel mit ausreißen, da die jungen Triebe sich in Form und Gestalt schließlich kaum unterscheiden! So beschwöre ich euch: Legt nur ja nicht Hand an! Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte!

Mein Saatgut ist so erlesen: Es wird sich gegen das Unkraut auf meinen Äckern zu behaupten und durchzusetzen wissen! Wenn dann die Erntezeit gekommen ist, wird es ein Leichtes sein, den guten Weizen von dem hässlichen Unkraut zu unterscheiden. Dann will ich aber dafür meine Schnitter damit beauftragen, das Unkraut auszulesen, in Bündel zusammen-zu-binden und zu verbrennen, den Weizen aber in Meinen Scheunen zu sammeln. Denn dafür sind DIESE ausgebildet und dies ist ihr, nicht euer Geschäft.«“

(AC)

Und der Rabbi fragte Seine Jünger: „Nun sagt Mir: Was meint ihr, will dieses Gleichnis euch lehren?“ Da antwortete Judas Thomas, den alle »Didymus«, »Zwilling«, nannten, weil er dem Herrn zum Verwechseln ähnlich sah: „Ich denke, Du willst uns damit sagen, dass sich auch falsche Brüder in unsere Gemeinschaft einschleichen werden, die falsche Lehren verbreiten und dein Evangelium verkehren.“

Und Thaddäus Lebbäus ergänzte: „Oder vielleicht auch solche, die sich zwar zugehörig fühlen, aber in deren Herzen mehr böser, übler als guter, göttlicher Same aufgeht!“

Und Simon Petrus ergänzte: „Vielleicht solche, die Dein Evangelium von der unendlichen göttlichen Liebe, Langmut und Güte als einen Freibrief zum Sündigen missbrauchen, und Deine nie versiegende Gnade zu einem Deckmantel ihrer Bosheit machen, indem sie sprechen: »Können wir uns nunmehr nicht nach Belieben allen erdenklichen Lastern hingeben, da wir nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der unverlierbaren göttlichen Gnade sind!«, »Kann da die Gnade sich nicht noch viel herrlicher erweisen und überströmen, wenn wir in unserem Frevel verharren!«, »Darum auf! Lasst uns Böses tun, damit die Gnade umso mächtiger werde!«“

Und Jakobus, der Bruder des Johannes, ergänzte: „… – ja, solche, welche die Freiheit missbrauchen, die Du in Deiner endlosen Liebe und Gnade uns allen einräumst und gewährst, und die diese schamlos ausnutzen und sich darin auch noch für die Gottseligsten und einzig Verständigen halten und sich darin gefallen, obwohl sie aufs Übelste an verderben-bringende Laster gebunden sind, die sie zwangsläufig zugrunde richten müssen, womit jenen auch durchaus recht geschieht!“

Und der Meister erklärte: „Das trifft es so ziemlich: Da werden einerseits solche auftreten, die aus Meiner FROH-Botschaft wieder eine DROH-Botschaft machen, indem sie Bedingungen für Meine Liebe und Gnade aufstellen, obwohl sie doch wahrhaft allen gilt – gänzlich umsonst! – und die damit die zarten, ungefestigten Seelen verängstigen und verstören und verunsichern, unsäglich viel Druck aufbauen, so dass es jenen, die sich von solchen verleiten lassen, schwer werden wird, das Heil in Meiner wirklich unverlierbaren Liebe noch zu erkennen.

Und umgekehrt wird es auch solche geben, die meinen, sie könnten sich nun alles heraus-nehmen, da die göttliche Abba-Liebe schließlich keines ihrer Kleinen jemals für immer aufgeben kann und sich am Ende doch ohnehin noch aller erbarmen wird.

Und sie verkennen dabei, dass die Gottheit, wenngleich sie alle Sünden vergeben wird, selbst sogar die Lästerungen, wie viel die Menschen auch immer lästern, so doch keine Freveltat ungestraft lassen wird, so dass ein jeder ernten muss, was er sät, und – trotz aller bleibender Gnade! – die Konsequenzen all seines Tuns an sich selbst erfahren muss!

Denn die göttliche Liebe ist keine fleischliche, weichliche Liebe, die alles in sträflicher Weise einfach nachsieht und alle Frevler ungestraft gewähren lässt, sondern eine geistliche, starke Liebe, die alle Ihre Kinder mit der notwendigen Strenge auch erzieht!“

(AE)

Da erwiderte ihnen ihr Rabbi Jesus: „Seht, ihr habt Mein Gleichnis sofort ohne Schwierigkeiten ganz recht verstanden! Denn Ich weiß wohl, was in euch allen ist, und wie schnell auch ihr am liebsten zur Sichel oder zum Krummschwert greifen würdet, um alles Unkraut auszujäten auf Meinen Äckern, auf welchen ihr Mein erlesenes Saatgut mit so viel großen Mühen ausgebracht habt, damit euch der Ertrag eurer Arbeit nicht verloren geht! Doch genau dies sollt ihr tatsächlich unterlassen!

Es ist nicht EURE Aufgabe, Gericht zu üben! Ja, ihr sollt überhaupt nicht richten oder euch auch nur ein Urteil über den Stand irgendeiner Seele erlauben! Denn ihr seht allein nur das, was vor Augen ist!

Darum lasst wirklich alles wachsen und überlasst das Gericht den Schnittern Gottes: Das sind Seine Engel und Schicksalsmächte. Der Tag der Bewährung wird´s von selbst offenbar machen – und alle Welt wird die Pflanzungen dann an ihren Früchten erkennen, ob dies aus Meiner Retter-Liebe gegen wahrhaft alle kommen kann oder nicht.

Seht: Wer zum Schwert greift, um zu erstechen, oder zur Axt, um zu köpfen, oder zum Holzscheit, um zu verbrennen – und sei´s für Meine heilige Sache!, – der wird ebenso noch selbst umkommen: durch Feuer, Axt oder Schwert! Und hier bleibt wirklich keiner ausgespart oder verschont! Denn es gibt nur ein EINZIGES göttliches Gesetz für euch alle, welches das ganze Universum durchwaltet, ohne Ansehen irgendeiner Person!

Seht auf Meinen Knecht, den Elia: Hat er nicht die Axt geschwungen und an die tausend falschen Baals- und Aschera-Priester enthauptet? Habt ihr nicht gesehen, welches Geschick ihn dafür auch selbst ereilen musste, dass er nunmehr unter Herodes Antipas ebenso enthauptet worden ist?“ – Jesus sprach nämlich von Johannes, dem Täufer, in welchem der große Prophet Elia zurück gekehrt war, um alle auf das Kommen des Sohnes Gottes vorzubereiten, wie es von ihm geweissagt worden ist; doch ist dieser von Herodes, dem Tetrarchen von Galiläa und Peräa, enthauptet worden.

Und Jesus führte weiter über ihn aus: „Und selbst, wenn Elia damals vielleicht noch so handeln musste, um dem Übel mit Gewalt zu wehren – denn auch die Propheten Gottes wurden von den falschen Propheten der Isebel verfolgt und getötet und niedergemacht, – so stand doch auch Mein Knecht Elia trotz allem, wie alle, unter demselben göttlichen Gesetz, das kein Ansehen der Person kennt und keinerlei Unterschiede macht, sondern alle in gleicher Weise zu ihrer Läuterung richtet, als ein Zuchtmeister auf das wahre Heil Gottes hin, das nicht in der Gewalt des Fleisches besteht, sondern in der der Geistes, nämlich der göttlichen Liebe, die noch alle Widersacher überführen und überwinden wird.

(AF)

Erkennt dies: Ihr sollt wohl Widerstand leisten gegen jedwede falschen und verderblichen Auswüchse, die sich einstmals in euren Herden breitmachen, jedoch nicht fleischlich im Fleisch, sondern geistlich im Geist! Euer Kampf nämlich richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die diabolischen Geister der Verdrehung und Verkehrung in der unsichtbaren Welt!

Gegen die habt ihr vollmächtig anzugehen mit göttlicher Gewalt! Und das Schwert, das euch dafür in die Hand gegeben worden ist, ist das Schwert des Geistes: das Evangelium von Meiner wirklich unverlierbaren Retter-Liebe, die keine abgeirrte Seele verloren-gehen lassen kann und will, sondern jedes abgekommene Herz aufsucht und – wenn nötig – zu seiner Läuterung auch heimsucht. Dieses Letztere aber ist nicht euer Geschäft, sondern Meine leidige Pflicht und die Meiner Engel, der Schnitter Gottes.

Darum ihr: Predigt allein die göttliche Wahrheit von Meiner unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe zu wahrhaft allen in aller Klarheit und deckt mit schneidenden Worten wie mit einem Sezier-Messer alle Lüge und Verdrehung und Verkehrung auf, so, wie ihr es Mich tun seht wider alle falschen Glaubenshüter und Verführer Israels.

Mehr habt ihr nicht zu tun! Denn wahrlich, Ich sage euch: Der Tag wird´s ganz von selbst offenbar machen, wenn die aufgegangenen Früchte aller Welt ersichtlich sind.

So erkennt und beherzigt dies: Ihr seid allein gesetzt, um auszusäen – nicht etwa, um auszureißen. Das ist nicht euer Amt und Geschäft, sondern das der Engel Gottes! Denn euch fehlt die Unterscheidungsgabe, da ihr nur seht, was vor Augen ist.

Und schon gar mancher Trieb, der sich zunächst noch als höchst verdorben anmutete, hat sich am Ende noch als überaus heilig erwiesen; wie auch so mancher Trieb, der anfänglich über alle Maßen heilig und rein erschien, sich am Ende noch als höchst verderblich erwiesen hat!

Darum lasst alles wachsen, dass ihr nicht am Ende viele Triebe ausmerzt, die doch heilig und aus Mir sind, weil ihr sie fälschlicher Weise für wucherndes Unkraut haltet! – Die Stunde der Bewährung wird´s ganz von selbst offenbar machen!

(AG)

Was aber für eure eigenen Äcker gilt, wo ihr ausgesät habt, das gilt erst recht für alle anderen Äcker, wo andere ausgesät haben, aber nicht ihr. Denn was weißt du, ob es am Ende nicht ein Acker Gottes ist? Meint nicht, jeder Acker, den andere besät haben, müsste darum Pflanzung des Widersachers Gottes sein, auch wenn sein Wuchs euch befremdlich ist und sich gänzlich andersartig ausmachen mag! Denn was weißt du von dem rechten Kraut und unrechten Unkraut in gänzlich anderen Regionen und anderen Nationen?

Und da wird auch gar manches Acker und Pflanzung Gottes sein, wie denn geschrieben steht beim Propheten Jesaja: »Was meinst du wohl, WER es ist: Wer wird das wohl sein, der alle Geschlechter der Erde ruft, von allen Ur-Anfängen her? Freilich! Ich bin’s, der HERR, bei den Aller-Letzten ebenso, wie bei den Aller-Ersten: überall nur Ich, ein und der selbe!«

Oder meint ihr etwa, der HERR wäre nur der Gott Israels? Nicht auch der Gott der Heiden? Freilich auch, ebenso die Gottheit aller Heiden! – wie es der Prophet Jesaja auch weiter bekundet: »Selbst auch die fernsten Inseln sahen Sein Heil, und kamen, davon erschüttert und überwältigt in Ehrfurcht herzu.« Denn das Evangelium von der überschwänglichen, unversiegbaren göttlichen Liebe und Gnade wurde von je her auf vielfältigste Weise in aller Schöpfung bereits verkündigt!

Und auch gar viele Heiden nahmen´s auch vertrauensselig voll Glauben und Hoffnung an, wie´s ihnen auch von dem Propheten Maleachi bestätigt worden ist, durch welchen der Höchste bekundet hat: »Überall auf der Welt, vom Aufgang der Sonne, bis zu ihrem Niedergang, wird Meinem Wesen sehr wohl gehuldigt unter gar vielen Gleichnissen und Bildern; sie alle treten in Ehrfurcht vor Mich und bringen Mir Opfergaben dar, die Mir sehr wohl auch wohlgefällig sind!«

Und sie machten sich über dies, was sie erkennen durften, ihre eigenen Gleichnisse in Bilder, wie es weiter bei Jesaja heißt: »Von Mir, ja von Mir, inwendig ergriffen, halfen sie einander und ermutigten sich gegenseitig, Kunsthandwerker und Goldschmied, um Mich in beredten Gleichnis-Bildern zu verherrlichen, die sie Mir überall aufstellten und errichteten« Und seht und hört und bedenkt dies: Diese wankten nicht!

Wenn sie also auch dem äußeren Anschein nach viele unterschiedliche Götter in ihren verschiedensten Gleichnissen und Gottes-Bildern verehren, so suchen und finden in ihnen allen, vom Ersten bis zum Letzten, doch viele den wahrhaftigen einzig wahren allerhöchsten Gott, der letztlich allein in gar vielfältigen Hoheiten und Mächten und Thronen und Gewalten und Kräften wirkt, welche über diese alle als Seine Wächter und Angesichter bestellt worden sind.

Darum steht es euch nicht zu, euch ein Urteil zu erlauben über fremde Äcker. Und wenn die Knechte jener Äcker dir auch wie Diener eines anderen Herrn und Gottes erscheinen mögen: Wer bist du, dass du den Knecht eines anderen Herrn richtest? Was, wenn es am Ende kein anderer Herr und Gott als der Deinige ist?! Dann würdest du dich ja als jemand erweisen, der gegen seinen eigenen Herrn angeht und streitet! Jener andere Knecht aber, gegen den du streitest, wird dann von Mir sehr wohl gehalten werden – wider dich zum Zeugnis!

(AH)

Darum erkennt: Euer Kampf richtet sich so wenig gegen Name und Hoheitstitel, Beschreibung, Gleichnis und Bild, wie gegen Fleisch und Blut!

Es gibt nämlich unzählige Namen und Hoheitstitel und Beschreibungen und Gleichnisse und Gottes-Bilder, und sie reichen doch alle nicht hin zu der EINEN Allmacht, die Gottheit ist über alles – und von je her auch reich ist für alle, um einen jedem zu geben und auszuteilen nach seinem Fassungsvermögen und nach seiner Vorstellungskraft, über gar viele Namen und Hoheitstitel und Beschreibungen und Gleichnisse und Bilder! – einer jeden Seele, wie es ihr hilft und wie es sie in ihrer eigenen Erkenntnis von dem unendlichen göttlichen Liebes-Wesen und -Wirken weiterführt, wie sie´s jeweils bedarf.

Darum: Wer nicht gegen euch ist, den erachtet als für euch; und wer nicht gegen euch streitet, den erachtet als einen Mitstreiter für Mich, den selben Gott und Herrn. Wo man euch aussäen lässt auf fremden Äckern, dort sät; wo man euch aber wehrt, da betet – für die, die euch wehren, wie für die, denen man´s verwehrt, und lasst alles andere Meine Sorge sein!

Verurteilt und verdammt nicht vorschnell alles, was euch fremd und unbekannt anmuten mag! Prüft vielmehr alles! Und was immer dem Evangelium von Meiner unaussprechlichen Liebe, das ihr allen zu künden schuldig seid, nicht widerspricht, sondern vielmehr als ein weiteres, unabhängiges, wenn dann freilich auch als anders geartetes Zeugnis bestätigt und vielleicht sogar weiterführt und in gar manchem erhellt, das lasst stehen und gelten, ja, mehr noch: das greift auf und nehmt es mit in eure Verkündigung auf! – auch wenn es Einsichten und Erkenntnisse sind, die euch selbst bislang so noch unerschlossen geblieben sind nach den Offenbarung, welche euch zugeteilt worden sind, um euch nach eurer Eigenart und Fassenskraft auf Mein Evangelium vorzubereiten.

(AI)

Prüft also alles und erwägt alles Gute, ja, nehmt dies auch an und auf und haltet es hoch auch für euch! Seid auch ihr lernwillig, so wird man ebenso willig von euch lernen!

Denn wenn ihr hingeht und in eurem Übereifer alles ausreißt und ausmerzt und ausjätet und zerstört, was ihr nicht versteht, so könnte es euch nämlich gar schnell ebenso ergehen wie dem einstigen Bilderstürmer Hiskia, der in seinem Übereifer und in seiner blinden Zerstörungswut gegen alle falschen, verkehrten Götzenbilder sogar jene Gleichnisse und Gottesbilder zerschlagen hat, welche die Allmacht selbst doch Ihrem Volk gestiftet hat! – wie die gekreuzigte eherne Schlange, die Mose in der Wüste gegossen hat, als ein Sinnbild auf den Frauensamen, der die alte satanische Schlange einstmals kreuzigen und festnageln und dingfest machen wird, wie es schon euren Ur-Ahnen, Adam und Eva, im Paradies nach ihrem kläglichen Abfall verkündigt worden ist.

So was wisst ihr, welcher Gleichnisse und Bilder Ich Mich in anderen Nationen bedient habe, um ihnen allen Meine Huld und Gnade auf ihre Weise einsichtig zu machen und vor Augen zu malen? Denn wenn ihr verneint und verachtet, was auch jenen sehr wohl schon an Wahrheit bereits geoffenbart worden ist, wie sollen sie da erkennen, dass ihr ihnen das Siegel aller Wahrheit bringt – und die Antwort auf alle Hoffnung, die auch jenen sehr wohl ebenso durch göttliche Weissagungen gegeben worden ist, inspiriert von der göttlichen Weisheit und Kraft, der Heiligen Achamoth und Ruach, die sich von je her weltweit Kinder und Künder erweckt.

(AJ)

Aber ebenso ist es auch mit dem Ackerboden, der ihr selbst seid: Da ist auch viel schlechter Same in euch gegeben worden, als ihr noch von Umnachtung umfangen wart und schlieft. Und auch der strebt danach, in euch aufzugehen, wie Mein guter Same, der nunmehr in eure Herzen gesät worden ist.

So ist euer Geist zwar erweckt und nunmehr willig, euer Fleisch aber nach wie vor ohnmächtig und gar schwach. Denn ihr seid allein in eurem Geist wiedergeboren und inwendig zu neuem Leben auferweckt worden; die Wiedergeburt und Auferweckung eures Fleisches, eures hoffnungslos sündenverfallenen Leibes, in geistlicher Astral-Verklärung steht jedoch noch aus; und so, wie es jetzt noch ist, kann euer irdisches Fleisch und Blut das himmlische Reich Gottes noch nicht ererben und nur auf seine wundersame Wandlung harren.

Deshalb steht und streitet euer Fleisch noch gegen euren Geist, so dass ihr nicht immer tun könnt, was ihr eigentlich wollt, und noch nicht alles abzulegen vermögt, was sich an Fleischlichem noch in euch regt und euch, die ihr noch geistliche Frischlinge im Glauben seid, noch so stark zusetzt und mitunter auch immer wieder übermannt.

Darum habt Vertrauen in Meine unverlierbare Liebe und Gnade und Langmut und Güte und Geduld, die euch niemals mehr aufgeben wird, nachdem Sie euch nunmehr im Geiste schon gewonnen und wieder-erweckt hat, und die nicht ruhen wird, bis Sie das gute Werk, das Sie in euch begonnen hat, auch vollendet hat, wieviel ihr auch immer noch sündigt und fehlt.

So dürft auch ihr Nachsicht, Geduld und Barmherzigkeit mit euren vielfältigen Unzulänglichkeiten haben, wie die Gottheit sie mit euch allen ohne Ende hat, und könnt euch eure eigene Armut und Schwachheit und Ohnmacht und bleibende reine Gnadenbedürftigkeit offen und unverhohlen eingestehen, wie ihr sie auch allen anderen gewähren sollt durch liebende Nachsicht und Vergebungs- und Versöhnungsbereitschaft.

Verausgabt euch darum nicht in dem müßigen Geschäft, euer Fleisch in euch zu überwinden und alles, was noch fleischlich in euch ist und sich in euren sündigen Leibern so unwiderstehlich und unüberwindbar regt und euch gar oft auch immer wieder überfällt und übermannt, in euch auszulöschen und auszujäten, weil´s euch ja doch gänzlich unmöglich ist und ihr darin zwangsläufig scheitern und verzweifeln müsst, dabei aber vielmehr auch Gefahr lauft, die unversiegbare göttliche Liebe und Gnade wieder aus den Augen zu verlieren, die allein euch, wie alle, heilen und aufleben und stärken und bekräftigen kann zu dem neuen geistlichen Menschen, der durch die Kraft Meiner Liebe, wenn auch schier unmerklich und allein dem Glauben und blinden Vertrauen sichtbar, doch in euch allmählich mehr und mehr zunimmt und in euch erstarkt und erwächst.

Darum konzentriert euch nicht darauf, das Unkraut, das in euch ebenso aufzugehen trachtet, in euch auszumerzen und auszujäten, was euch doch niemals gelingen wird und unmöglich ist, sondern konzentriert euch vielmehr auf den guten, höchst erlesenen Samen, der in eure Herzen gegeben worden ist: das ist die feste und gewisse Zusage Meiner euch unverlierbar geltenden Liebe und Gnade und immerwährenden Vergebung.

Dann wächst dieser allerbeste Same in euch und gewinnt immer mehr Raum in euren Herzen, weil ihr euch ihm allein zuwendet und nur ihn in euch fördert und begießt; und der wird den schlechten Samen dann in euch zurück-drängen, ganz von selbst!

Am Tag der Ernte aber wird es den Kräften der Gottheit dann ein Leichtes sein, all das Unkraut, das noch in euch ist, auszulesen und zu verbrennen. Es wird alles verbrannt werden in Meiner Liebe, die Ich für euch alle habe, auf dass dann auch euer ganzer Leib noch umgewandelt und umgestaltet wird und wieder-erweckt und auferstehen wird als reiner Geist aus Meinem Geist.

(AK)

Darum wendet euch nicht dem Unkraut in euch zu, wie lebendig es auch noch immer in euch ist, und schenkt ihm keinerlei Beachtung mehr, welch üble Blüten es auch noch immer in euch treibt, da ihr wisst, dass seine Tage wohl gezählt sind; sondern wendet euch vielmehr allein Meinem göttlichen Samen in euch zu: Meiner unversiegbaren Liebe für euch, die dann in euch aufgeht und in euren Herzen immer mehr Raum gewinnt, bis sie euch gänzlich mit Meiner Liebe erfüllt und alles von selbst verdrängt und überwindet, was sich in euch noch gegen das Drängen Meiner Liebe regt.

So seid ihr allein gesetzt, den guten Samen auszusäen und zu fördern – in euch selbst, wie auch um euch: das ist Meine unverlierbare, höchst wirkkräftige göttliche Schöpfer- und Erlöser-Liebe, die noch alles um euch, wie auch in euch selbst noch wandeln will und auch wird; und schenkt dem Unkraut keinerlei Beachtung mehr, wenn ihr´s denn wirklich erkannt und verstanden habt: Es ist von Mir schon längst überwunden worden und gehört endgültig der Vergangenheit an.

Darum seid ihr nicht gesetzt, auszureißen und auszujäten, was doch schon längst entwurzelt und jedes Nährbodens beraubt ist und dessen Auslese durch die höheren Kräfte Gottes schon längst beschlossen ist. Ihr seid nicht gesetzt, um auszureißen, weder um euch, noch in euch, sondern allein, um auszusäen, was alles Gottwidrige ganz von selbst ausmerzen und noch überwinden wird. Ihr seid gesetzt, nur dies alles auszusäen: in aller Menschen Herzen, um euch, wie in euch selbst: das wird dann in euch allen aufgehen und ihr alle in ihm: dem höchst erlesenen Saatgut Meiner unvergleichlichen, unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe für euch alle!“

(AL)

Schließlich erreichten die beiden Boote, in welchen sie waren – Jesus mit den Zwölfen in dem einen, Maria Magdalena nebst anderen Jüngerinnen und Jüngern aber in dem anderen, – die Gegend von »Magadan«, südlich der sieben »Quellen des Glücks«, bei der Hafenstadt Magdala am West-Ufer des galiläischen Meeres, unweit von »Dalmanutha«, also dem Rückzugsort des Herrn, welcher auch der Ausgangspunkt all Seines Wirkens in ganz Galiläa gewesen war.

Und der Meister stieg mit den Seinigen aus den Booten, und Simon Petrus und die beiden Zebedäiden wiesen die bei ihnen angestellten Fischer an, mit ihren beiden Booten wieder nach Kapernaum zurück-zu-kehren.

Und als sie den Strand verließen, siehe da begab sich´s, dass zwei Blinde aus Galiläa ihm nacheilten und schrien: „O, Du Sohn Davids! Wir flehen Dich an: Erbarme Dich doch bitte unser!“

Und der Meister blieb stehen, bis sie Ihn erreicht hatten, und fragte sie: „Glaubt ihr denn, dass Ich euch dies tun kann?“ Und sie antworteten Ihm: „Ja, Herr!“

Und sie warfen sich vor Ihm nieder und bekannten: „Siehe, wir haben gehört, dass Du gesandt worden bist, alle Welt zu erlösen. Zuerst schenkten wir dem keinen Glauben. Nun aber haben wir gehört, dass Du die Macht hast, allen Erblindeten ihr Augenlicht wieder zu geben. Darum sind wir nun doch gekommen und haben Dich überall gesucht – in der Hoffnung, der Höchste Israels, der uns um unserer Halsstarrigkeit willen mit Blindheit geschlagen hat, würde sich unser auch wieder erbarmen, wenn wir uns unter Seine starke Hand beugen, unsere Hoffart bereuen und nunmehr doch Bereitschaft zu wahrer Umkehr zeigen und Seine Gnade erflehen – wie geschrieben steht beim Propheten Hosea: »Kommt, lasst uns zum HERRN umkehren! Denn Er hat uns zerrissen, Er wird uns auch wieder heilen; Er hat und nieder-gestreckt, Er wird uns auch wieder aufrichten, dass wir sein Heil sehen und in ihm vor Ihm leben können!«

Jesus aber sprach zu ihnen: „Wahrlich, Ich sage euch: Ihr seid nicht mit Blindheit geschlagen worden, auf dass ihr nimmermehr sehen sollt, sondern vielmehr, auf dass euch darüber die Augen aufgetan werden für eure wahre Blindheit und für Sein Heil!

Als ihr noch selbstherrlich wähntet, ihr wärt sehend, ließ Er euch erblinden, da ihr blind wart für eure wahre Befindlichkeit, wie fern ihr doch wart von Seinem Heil. Nun aber, nachdem ihr sehend für eure wahre Bedürftigkeit geworden seid, nach allem, was über euch kam, wie auch für Sein Heil, und ihr erkannt habt, dass alles, was euch an Unheil widerfuhr, euch doch nur dienen sollte, um euch zu bereiten für Sein Heil, könnt ihr´s nun endlich doch auch noch empfangen, dass euch nun doch noch eure Augen über Seine immerwährende Liebe und Gnade aufgehen sollen.“

(AM)

Das aber sagte Jesus zum Zeichen der Hoffnung über die beiden Städte von Chorazin und Bethsaida, die in ihrer Selbstgefälligkeit blind für ihre wahre Bedürftigkeit waren, dass Seine Liebe, die alles nachsehen und vergeben will, auch sie noch aus allen erretten will und erlösen kann.

Und alsdann berührte Er ihre Augen und sprach: „Nachdem ihr nun endlich doch noch zum Glauben gekommen seid, geschehe euch nach eurem Glauben!“ Da wurden ihre Augen aufgetan, dass sie ihren Heiland sehen konnten. Und Jesus bedrohte sie: „Seht zu, dass es niemand erfahre!“

Denn Er wollte auf Seinem Weg nach Judäa nicht länger aufgehalten werden und auch verhindern, dass die Späher des Herodes etwas über Seinen Aufenthalt in Erfahrung brächten. Die beiden geheilten Galiläer aber konnten´s freilich nicht für sich behalten und verbreiteten in der ganzen Gegend, was an ihnen geschehen war.

So dauerte es nicht lange, da brachten die Galiläer zu Ihm einen weiteren Menschen, der taub und darum auch stumm war. Und er galt deswegen als von sieben Dämonen besessen, weil er bereits einmal von den Jüngern Jesu geheilt worden war, aber wieder in völlige Taubheit und Umnachtung zurückfiel und oft von schwerem Wahn befallen wurde, so dass er schwer stürzte und sich heftige Verletzungen zuzog, zumal er, wenn es ihn riss, mitunter sogar ins Wasser oder Feuer fiel und drohte, zu ertrinken oder zu verbrennen.

Jesus aber wandte sich um zu Seinen Jüngern und sprach: „Und dieser hier? Gleicht er nicht den Bürgern von Kapernaum? Waren auch sie nicht bereits von all ihren Bindungen freigesetzt worden durch die Kraft Gottes? Aber seht, wie schnell sie doch wieder dem Geist der Betäubung verfallen sind, siebenmal schlimmer als zuvor! Wenn sie dermaleinst aber doch wieder zu Besinnung kommen, will Ich Mich wieder über sie erbarmen, ebenso wie über diesen hier.“

Und Jesus bedrohte den Geist und er fuhr aus von dem Mann, dass er wieder hören und reden konnte. Und Jesus sprach zu ihm: „Sind dir nicht schon einmal die Ohren aufgetan worden, so dass du wieder hören und dich auch mitteilen konntest? So sieh zu, dass du nicht noch ein weiteres Mal dem Geist der Taubheit anheim-fällst, damit dir nicht noch Ärgeres widerfahre!“

Und auch dieses Wunder verbreitete sich schnell in der ganzen Umgebung von Magadan. Und alles Volk in Magdala und Tiberias verwunderte sich darüber und sprach: „Wahrlich, solches ist noch nie in Israel gesehen worden!“

Als aber die Pharisäer davon hörten, widersprachen sie dem Volk und erklärten: „Ist es euch nicht schon dargelegt worden, was für falsche Lehren dieser verbreitet? Er ist ein übler Magier, steht mit finsteren diabolischen Dämonen der Verführung im Bunde und treibt böse Geister aus durch den Beelzebub, ihren Obersten! So löst Er nur scheinbar aus teuflischen Bindungen, aber kettet dafür noch viel nachhaltiger an weit verderblichere Kräfte und Mächte der Finsternis!“