Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
V Die Abkehr
13: Vom Empfangen und Weitergeben
13-A: Seid durchlässig für die göttlichen Segnungen wie ein Flussbett!
13-B: Was ihr austeilt, bringt euch wie Aussaat Frucht!
13-C: Und ist nicht auch dies, dass ihr schaffen könnt, reine Gnade?!
13-D: Tu es dem Sohn gleich, der sich für alle verschenkt!
13-E: Wo ihr ohne Mühen überreich empfangt, wird euch das Geben zur Freude!
13-F: Was ihr an Heil gefunden habt, seid ihr auch weiterzugeben schuldig!
13-G: Euch erwarten noch weit größere Schätze ohne Ende!
13-H: So, wie ihr gebt, wird euch gegeben werden!
13-I: Ihr vermehrt euren wahren Reichtum durch das, was ihr vergebt!
13-J: Gebt zur Ehre Gottes und nicht um eigener Ehre willen!
13-K: Wenn du Meinen Schatz entdeckst, dann hebe ihn! Und lass ihn dir nur ja nicht rauben!
(A)
Dies aber war es, was der Herr über Opfern und Spenden und Almosen-Geben im Tempel gelehrt hat: „Seht: Euer Herz und eure Seele gleicht einem Flussbett: Je mehr ihr von den Lebenswassern, die euch zu-strömen und in euch hinein-fließen, auch wiederum von euch aus-strömen und hinaus-fließen lasst, umso mehr wird euch von diesen erfrischenden, erquickenden lebensspendenden Lebenswassern nach-strömen und durch euch hindurch-fließen – mit ihren reinigenden Kräften, die allen Schmutz und Ballast mit sich nehmen, der sich inwendig in euch angesammelt hat, so dass dadurch euer Flussbett immer breiter und größer und durchlässiger wird für den mächtigen Strom aus den himmlischen Höhen.
Wenn aber euer Abfluss verstopft ist, weil ihr alles nur für euch selbst behalten wollt und nicht dazu bereit seid, davon auch ab- und weiter-zu-geben, dann kommt der in euch hinein-fließende Lebensstrom zum Erliegen, und das Lebenswasser in euch kommt zum Stehen und kippt und wird zur Kloake und zu übelriechendem Morast. Und was euch zuvor Leben gebracht hat, wirkt dann in euch Absterben und Tod! Und da in euch dann der Segensstrom des Lebens zum Erliegen gekommen ist, sucht und bahnt er sich schließlich neue Flussläufe an euch vorbei und um euch herum.
Darum achtet darauf, dass euer Abfluss nicht verstopft und ihr alles, was ihr empfangt an Leben und Heil und Segnungen und Gütern, auch weiter-gebt und durch euch hindurch-fließen lasst! In dem Maße, wie ihr erhaltet, gebt´s auch weiter und ab! Und in dem Maße, wie ihr ab- und weiter-gebt, werdet ihr auch immer aufs Neue überschwänglich mehr erhalten, weil euer Flussbett darüber immer mehr gereinigt und ausgeräumt und breiter und tiefer wird für den göttlichen Durchfluss der sich an restlos alle verschenken wollenden Liebe.
Und ihr findet diese Gesetzmäßigkeit bereits in euren Schriften, in der Sammlung der Weisheitssprüche des Königs Salomo, wo euch erklärt wird: »Wer reichlich austeilt, erlangt darüber selbst immer mehr; wer aber nur darauf aus ist, immer mehr an sich zu bringen, wird darüber immer ärmer. Wer reichlich gibt, macht sich damit viele Freunde; und wenn er selbst bedürftig ist, wird er von ihnen ebenso erhalten. Wer aber sein Vermögen zurückhält, während um ihn herum alles umkommt, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, der es an die Bedürftigen bereitwillig vergibt.«
(B)
Seht, es ist wie bei einem Sämann, der umso mehr Saatgut erhält und einfährt, je mehr er aussät und zunächst vergeben und ausgeworfen hat. Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; wer aber reich aussät, wird auch eine entsprechend große Ernte einfahren können. Je mehr ihr aussät von dem, was ihr empfangen habt, umso mehr wird euch in der Zeit der Ernte auch wieder zur neuen Aussaat zufallen – und so immer fort bis zur unendlichen Unermesslichkeit nicht mehr schätzbaren Vermögens und nicht mehr zählbaren Reichtums! – wie geschrieben steht: »Wer sich über die Bedürftigen erbarmt, der leiht dem HERRN, und dem wird seine Wohltat mit reichem Zins und Zinseszins vergolten werden.«
Wer aber festhält, was er empfangen hat, und immer nur für sich selbst sichert und bunkert, nichts abgeben und alles behalten will, was ihm zuteil wurde, der wird nichts mehr hinzu erhalten und darum zunehmend mehr verarmen, bis er alles, was ihm geschenkt worden ist, schließlich gänzlich aufgebraucht hat. Was wird wohl dessen Lohn sein?! Kann es etwas anderes sein als Armut und Entbehrung, als Mangel in allem und gähnende Leere und schreiende Not?!
Und dies, was Ich euch sage, betrifft nicht nur irdische Güter und Schätze, die euch zufallen, sondern auch die inwendigen spirituellen Kostbarkeiten, die euch in den Schoß fallen. Und wenn Ich sage »zufallen«, so meint dies, dass ihr sie euch nicht etwa durch euren Einsatz und eure Mühen selbst erschaffen und verdient hättet!
(C)
Freilich fällt euch dies alles nicht einfach von selbst in den Schoß; und euch fliegen nicht gleichsam die gebratenen Wachteln in den Mund! Ihr müsst nach ihnen Ausschau halten und sie mit Netzen einfangen und hernach einsammeln, wenn sie euch von den Winden der Himmel zugetragen werden, wie es auch in der Wüste war. Da ist dann euer Einsatz gefragt! Gleichwohl ist es ein Segen vom HERRN, und wenn dieser fehlt, bliebe all euer Mühen gänzlich umsonst! So ist letztlich doch alles nichts als Gnade!
Denn wenn ihr in der Lage seid, zu schaffen: auszusäen und zu begießen und zu ernten, und nicht von Krankheiten und Gebrechen danieder-gestreckt, sondern in der Blüte eurer Manneskraft seid, dies alles leisten zu können: Ist das nicht einzig und allein ein Gnaden-Geschenk des Himmels?! – so dass trotz allem, was ihr selbst einbringen und beitragen müsst, doch alles vom Segen des Himmels abhängt, der es schließlich auch ist, der euch gute Ernten schenkt und alles wachsen und gedeihen lässt – ohne jedes Zutun eurerseits, gänzlich umsonst! – wie Er es schließlich auch ist, der euch ebenso die Kraft gibt, den Acker zu bestellen und zuzubereiten, das Saatgut auszubringen, wie sodann die aufgegangene Ernte einzuholen!
So ist letztlich doch alles allein an Seinem Segen gelegen, und was immer ihr tut, könnt ihr nur, weil der Höchste euch dazu befähigt hat. So bleibt alles trotz aller eurerseits zu erbringenden Eigenleistung und eures unentbehrlichen Beitrags doch letzten Endes ein reines Segensgeschenk des HERRN.
Und die göttliche Abba-Liebe, die sich an euch alle verschenkt, vermag euch in Ihrer Gnade überströmen zu lassen, das ihr jederzeit in allem nicht nur für euch selbst Genüge habt, sondern auch noch überströmen könnt in mancherlei Liebeswerk, von ihrer Agape angefacht und angesteckt – wie geschrieben steht: »Alle unsere Augen sehen auf Dich und Du gibst uns allen, wessen wir bedürften, zur rechten Zeit. Du tust Deine Hand auf und sättigt alle Lebewesen nach Deinem Wohlgefallen. Denn Du allein bist es, der beständig in Seiner Liebe und Gnade an alle Notleidenden und Bedürftigen austeilt.«
Und der euch den Samen darreicht als Seinen Aussäern, wird sie auch aufgehen und wachsen und Früchte tragen lassen, um nicht nur allein euch zu speisen und zu nähren, sondern euch darüber hinaus reich zu segnen zu mancherlei Freigiebigkeit, in welcher ihr eure Dankbarkeit zum Ausdruck bringen könnt gegenüber den euch allzeit segnenden Gott.
(D)
Und ebenso, wie es der Vater tut, so auch der Sohn. Denn Er, der in den unermesslichen Reichtümern aller Himmel Himmel war, hat für euch völlige Entsagung und Entbehrung gewählt und ist für euch – sich an euch alle restlos verschenkend – selbst arm geworden, um euch durch Seine Armut reich zu machen.
Und Er, der alles in der Kraft Seiner allduldsamen Liebe trägt, ist unter euch beständig der Austeilende und Dienende, der sich unablässig an euch alle verschenkt. Denn aus der unendlichen Fülle Seiner unversiegbaren Liebe und unausschöpflichen Barmherzigkeit empfangt ihr alle ohne Ende Gnade um Gnade um Gnade! Denn dazu ist Er gekommen, euch in Seine ganze Fülle zu bringen, damit ihr in allem völliges Genüge, ja, Leben im Überfluss habt.
Und diese unaussprechliche Liebe, die ihr immerfort empfangt in einer überreichen Vielfalt verschiedenster Segnungen, will euch ebenso entzünden und anreizen und anspornen, es Ihr in allem gleichzutun und euch mit allem, was ihr habt, ebenso zu verschenken an alle – nicht mit Widerwillen und Verdruss aus irgendeinem Zwang heraus, sondern freiwillig, nach der euch schon geschenkten Freiheit und dem in euch bereits erwachten Drang der Liebe.
(E)
Und ihr werdet in dem Maße Segnungen empfangen, wie ihr bereit seid, von dem, wo ihr im Überfluss empfangen habt – mehr, als ihr für euch selbst wirklich braucht, – auch weiter-zu-geben – von allem, wovon ihr selbst mehr, als genug, empfangen habt.
Und in dem Maße, wie ihr weiter-zu-geben und auszuteilen bereit seid aus dem, worin ihr Überfluss empfangen habt, werdet ihr hier auch noch überschwänglicher empfangen. Darum gebt von dem, worin ihr Überfülle habt, und ihr werdet darin noch überreicher empfangen – in welchem Bereich dies auch immer bei euch sein mag.
Und so findet ihr auch eure eigene, ganz einzigartige, unverwechselbare erfüllende Berufung: in dem, wo es euch am leichtesten, ohne große Mühen, zufließt und euch das Schöpfen mehr Lust als Last ist, wie es euch hier auch am leichtesten fallen und überdies mit Freude und Wonne erfüllen wird, davon weiter- und ab-zu-geben.
(F)
Und dies betrifft keineswegs nur weltliche Segnungen und Gaben, sondern auch insbesondere geistliche Segnungen und spirituelle Charismen: Was immer ihr überbordend empfangt, anderen aber fehlen mag, das gebt auch weiter und teilt es an alle in dieser Hinsicht Bedürftigen aus!
Darum: Wenn Mein Evangelium von der unverlierbaren Abba-Liebe, die euch allen gilt, in euch Freisetzung und Erlösung aus allen Ängsten und Zwängen und Bindungen und Belastungen bewirkt hat und euch inwendig, wie auswendig aufleben lässt und Heilung und Aufrichtung und eine gänzlich neue glückselige Ausrichtung in eurem Leben gebracht hat, dann steht ihr auch hierin in der Pflicht, das, was ihr an Linderndem, Erleichterndem, Befreiendem, Erlösendem, Heilendem, Stärkendem, Ermunterndem, zum Überwinden in allem Führendem erfahren und empfangen habt, dann auch weiter-zu-geben an alle, die noch völlig verzweifelt hoffnungs- und orientierungs-los umher-irren und weder wissen, woher, noch, wohin. Ihr seid es ihnen allen dann ebenso schuldig, all das, was euch selbst an Erlösendem zugetragen worden ist, gänzlich umsonst, auch ebenso zu all jenen zu bringen, die sich danach verzehren, gänzlich umsonst.
(G)
Und in dem Maße, wie ihr bereit seid, weiter-zu-geben, was ihr an befreiender, erlösender Erkenntnis empfangen habt, werden euch dann auch zunehmend noch mehr von den Schätzen und Geheimnissen und Mysterien an Erkenntnis zufließen, die in Meinem Heiland- und Erlöser-Namen für alle selbst auch für euch noch verborgen liegen. Denn selbst, wenn einer meint, das ganze All ergründet zu haben, so wird das, was er bereits verstanden hat, doch immer nur ein verschwindend kleines Staubkörnchen bleiben im Vergleich zu dem, was er noch nicht erfasst und von dem er noch nicht einmal irgendetwas erahnt hat!
Und so werdet ihr im Erkennen und Ergründen und Ausschöpfen, wie auch in eurem damit verbundenen Aufleben und Wachsen und Zunehmen von einer Herrlichkeit zur anderen niemals an ein Ende kommen, bis in die Äonen der Äonen hinein! Denn Meine Liebe zu euch allen, die euch alle noch einholen will und wird: Sie hat wahrlich kein Ende an Höhe, wie Länge, wie Breite, wie auch an Tiefe und reicht in alle Richtungen in unendliche Ewigkeiten hinein, wie Sie sich aus diesen auch von allen Seiten in euch ergießt.
Darum: In dem Maße, wie ihr empfangt – gänzlich umsonst, in dem Maße gebt auch – gänzlich umsonst! Und in dem Maße, wie ihr weitergeben werdet – gänzlich umsonst, in dem Maße werdet ihr auch noch weit überschwänglicher beständig noch hinzugewinnen – gänzlich umsonst, bis in die Ewigkeiten der Ewigkeiten hinein! Denn im dem Maß, wie ihr gebt, so wird auch euch gegeben werden – sowohl von Gott, als auch von Menschen.
(H)
Wer mit allen barmherzig ist, mit dem werden auch alle anderen barmherzig umgehen. Und in dem Umfang, wie ihr anderen zur Seite steht, wird auch euch Hilfe zuteil werden, wenn ihr selbst es nötig habt. Wer aber keine Gnade kennt mit dem, der von einem Unglück getroffen niedergeschmettert am Boden liegt, mit dem wird auch niemand Mitleid haben, wenn es ihn dermaleinst selbst treffen wird.
Deshalb erkennt dies und täuscht euch nicht: Wie auch immer ihr euch verhaltet: es fällt immer ebenso auf euch selbst wieder zurück! Und wenn ihr an die göttliche Abba-Liebe glaubt, die mit allen barmherzig ist, dann lebt auch danach, dass ihr nicht nur mit leeren Worten, sondern mit beredten Taten ebendiese Barmherzigkeit auch lebt!
Darum übt Barmherzigkeit mit allen, die ihrer bedürfen, so wird auch euch Barmherzigkeit widerfahren, wenn ihr ihrer bedürft! Und in dem Maße, wie ihr bereitwillig gebt, wird auch euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes überfließendes Maß wird euch zu der Stunde in den Schoß fallen, wo ihr´s nötig habt, wenn ihr ebenso freigiebig in grenzenlosen Mitleid und Mitgefühl ausgeteilt und gegeben habt!
(I)
Darum verkauft alles, was ihr an überflüssigen Gütern habt und gebt es an die Bedürftigen: So macht ihr euch Beutel, die nicht veraltern, mit unvergänglichen Schätzen in den Himmeln, an die kein Dieb heran-kommt, wie auch keine Motten, die es verzehren könnten! Lasst nicht dies, was ihr zurück-haltet, sondern das, was ihr weg-gebt, zu eurem Schatz werden, der in den Himmeln ist! Dann wird euer Herz auch in den Himmeln beheimatet sein.
Und diesen Rat gebe Ich allen Reichen, denen es schwer fällt, von dem abzugeben, was sie sich in zunehmenden Maße angeeignet haben, und die Buch darüber führen, wie sich ihr Reichtum beständig mehrt, und Gefallen daran finden, wie die Zahl ihres Vermögens unaufhörlich wächst!
Wenn ihr euch einmal dazu durchgerungen habt, doch etwas abzugeben von eurem überbordenden Überfluss: Warum führt ihr nicht – allein für euch selbst – ebenso Buch darüber, was ihr an Mittellose abgegeben habt? Denn dies ist wahrhaftig das Grund-Kapital, das ihr euch anlegt für das künftige Reich Gottes in der neuen Welt: die einzige Investition, die euch nicht verloren gehen wird, sondern euch ewig bleiben wird – und die dir den Grundstock dafür schafft, in welchem Stand du unter der Herrschaft des HERRN einstmals antreten wirst: einzig und allein dies, wie viel du gegeben und in Gottes neue Welt investiert hast!
So könnte dies dem einen oder anderen, der gerne Buch führt über sein Kapital, vielleicht einen Anreiz schaffen, dies abzubauen und sich von diesem unseligen Ballast zu befreien, indem er Buch darüber führt, wieviel davon er in seine wahre, einzig bleibende Zukunft investiert hat. Und gar manchem, dem das Almosen-Geben bislang hart war, weil er darüber sein Vermögen schwinden sah, wird dies vielleicht zum Augen-Öffner werden, dass er seinen Besitz dadurch keineswegs vermindert, sondern in Wahrheit – in Hinblick auf die Ewigkeit, worauf es allein ankommt – vielmehr beständig vermehrt!
(J)
Wenn ihr aber in dieser Weise Buch führen solltet, über das, was ihr spendet und den Armen gebt, so soll dies nur für euch und eure Augen bestimmt sein, um euch ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass ihr euch damit Schätze sammelt für die künftige Welt, die niemals vergehen, um euch selbst damit zu motivieren, nicht nachzulassen im Austeilen und Vergeben und im Üben von Mildtätigkeit.
Ansonsten soll keiner davon wissen, was ihr in das Reich Gottes investiert und von dem Eurigen darüber einsetzt und hergebt! Denn wie immer ihr euren Glauben lebt und eure Frömmigkeit ausübt: Ihr solltet es niemals dafür tun, um bei anderen Gläubigen damit Eindruck zu schinden und Bewunderung zu erheischen! Denn ihr solltet es nicht dafür tun, um Anerkennung bei Menschen zu finden, sondern aus Dankbarkeit für euren Gott, für alles, womit Er euch gesegnet hat, um Ihn damit Ehre zu erweisen und etwas von dem zurückzugeben, womit Er euch so überreich gesegnet hat.
Denn wenn ihr es nur dafür tut, um bei Menschen Eindruck zu schinden, dass sie staunen und vor Andacht schmatzend ausrufen: »Seht nur, wie viel dieser für den HERRN zu geben und aufzuopfern bereit ist!«, so ist euer Lohn, den ihr von eurem Abba in den Himmeln dafür erhalten hättet können, gänzlich dahin! Denn ihr habt es ja nur getan, um von den Menschen dafür bestaunt und bewundert zu werden; und diesen Lohn, den ihr allein gesucht habt, habt ihr dann ja schließlich auch schon erhalten!
Wenn du also Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es so viele von euch zu tun pflegen, dass sie vor aller Augen in den Synagogen spenden, so dass es jeder mitbekommt, oder nur dann auf den Straßen und Gassen armen Bettlern etwas zukommen lassen, wenn es auch bestimmt von jemand gesehen wird, so dass alle Leute vor Bewunderung singen: »Seht nur, wie gott-ergeben und überaus mildtätig jener fromme Mann doch ist!«
Wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr es so handhabt, ist euer Lohn aus den Himmeln damit schon dahin! Denn ihr habt euren Lohn bereits erhalten darin, dass ihr von den Menschen bestaunt und gepriesen worden seid; denn nichts anderes habt ihr auch gesucht!
Aber wahrlich, Ich sage euch: Ein derartiges Verhalten hat absolut nichts mit demütiger Frömmigkeit zu tun, sondern ist nichts als rein selbst-bezogene Selbst-Darstellung und Selbst-Beweihräucherung, allerschlimmste Heuchelei!
Darum: Wenn du Almosen gibst, so soll nicht einmal deine linke Hand etwas davon wissen, was du mit deiner Rechten opferst und gibst! So solltest du Almosen im Versteckten geben und deine Mildtätigkeit vor den Augen der Menschen geheim halten. Es bleibt doch nicht verborgen vor Gott! Und solch ein Opfer wird Ihm angenehm sein, weil du es dann wirklich für Ihn gibst und in Seiner Gesinnung – allein von dem Verlangen bestimmt, denen aufzuhelfen, die in Not sind. Dann wird dein Abba, der ins Verborgene sieht, es dir auch vergelten, weil Er sieht, dass Er einen gefunden hat, der die Segnungen, die er von Ihm gänzlich umsonst und unverdient erhält, ebenso freigiebig und bereitwillig an andere noch Bedürftigere weitergibt, auf dass darüber nicht etwa sein eigener Name, sondern vielmehr der Name des HERRN gepriesen werde.“
(K)
Und der Rabbi sprach zu ihnen: „Seht, das Himmelreich gleicht einem unermesslichen Schatz, von Silber und Juwelen und Gold, der in einem Acker, mitten im wertlosen Dreck, verborgen lag. Und dieser Acker war schon als Eigentum durch mancher wohlhabender Reicher Hände gegangen; aber niemand erkannte, welcher Schatz sich in ihm verbarg. Denn sie alle erachteten jenes Flurstück für reinen Dreck!
Als dieses Feld dann aber einst ein Lehnsknecht bestellte, der es von einem begüterten Landwirt gepachtet hatte, und beim Pflügen die im Morast versunkenen Reichtümer entdeckte, vergrub und verbarg er diese schnell wieder, damit ihm ja niemand seine großartige Entdeckung noch rauben konnte; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, um diesen Landstrich dem Großbauern abzukaufen und für sich zu erwerben.
Er verriet jedoch niemanden etwas von seinem Fund, bis er ihn gänzlich geborgen hatte, damit ihm niemand etwas davon abspenstig machen konnte. So gab dieser alles hin, was er hatte, um dafür jenen ungleich wertvolleren Schatz zu erwerben.
Man könnte das Himmelreich auch mit einer überaus kostbaren Perle vergleichen, nach der ein Kaufmann schon sein ganzes Leben gesucht hatte. Als er sie schließlich entdeckte und als einziger ihren enormen Wert erkannte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, um sie erwerben zu können, da er wusste, dass sie noch ungemein viel wertvoller war als alles, was er besaß.
Oder es verhält sich wie mit einem Fischer, der sein Netz ins Meer warf. Und als er es wieder einholte, war es angefüllt mit einer Unzahl kleiner Fische. Aber darunter befand sich auch ein Fisch von unvergleichlicher Größe und Schönheit, wie er noch nie einen gefangen hatte! Doch war aufgrund der Fülle seines Fanges das Netz zu schwer, als dass er es in sein Boot hätte ziehen können. Also musste er sich entscheiden zwischen dem einzigartigen großen Fisch und der Fülle von kleinen Fischen, die sich in seinem Netz befanden. Da ließ der kluge Fischer die unzähligen kleinen Fische in seinem Netz fahren, um diesen einen einzigartigen, großartigen Fisch zu ergreifen und sich zu bergen, weil dies alles bei weitem übertraf, was ihm je zugefallen war.
So ist es auch mit einem jeden, der auch nur ansatzweise etwas davon erahnt, welche unvergleichlichen Schätze an Erkenntnis in Meinem Evangelium verborgen liegen: Er wird alles andere, was er zuvor für Gewinn hielt, für Verlust erachten, ja, für Dreck, und alles daran setzen, die Tiefen zu ergründen, die in Meinem Wort verborgen liegen, bis ihm der Morgenstern aufgegangen ist in seinem Herzen, dass es ihm darüber brennt.
Und er wird es zunächst für sich behalten und hüten wie seinen Augapfel, um sich in niemanden darin verunsichern zu lassen, was für einen ungehörigen Schatz er da gefunden hat, um ihn so – ohne jedwede neiderfüllte, missgünstige Irritation von außen – gänzlich ausschöpfen und ergründen zu können; und dann wird er alles dafür drangeben, was ihm zur Verfügung steht, um es für sich zu bergen und in sich zu Tage zu fördern – nicht allein zu seiner eigenen überschwänglichen Beglückung und Bereicherung, sondern für unzählig viele.“