Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
V Die Abkehr
25: Jesu Lektion in Sachen »Glauben« anhand der Heilung eines Fallsüchtigen
25-A: Sein Angesicht erstrahlte, wie das des Mose!
25-B: Deine Widersacher stellen uns in Frage! Dabei haben sie selbst auch keinerlei Vollmacht!
25-C: O, ihr Ungläubigen! Alle miteinander!
25-D: Vergib mir meinen Unglauben und verhilf mir noch zu wahrem Glauben!
25-E: Du Geist, der hören und reden verweigert! Weiche!
25-F: Ich will euren Glauben noch wachsen lassen, wie ein Senfkorn!
25-G: Aus Meiner Liebe erwächst euch alle Kraft!
25-H: Jeder Meiner Lehrlinge soll noch zum Meister werden!
25-I: Gebt aber das Suchen nicht auf! Denn wer es nicht versucht, kann auch nichts finden!
25-J: Vereinigt euch alle in der Liebe! Erst dies setzt Überwinderkräfte frei!
25-K: Alles erschließt sich euch allein über die grenzenlose Liebe!
25-L: Welch unaussprechliche Langmut und Geduld legt der Herr doch mit uns allen an den Tag!
(A)
Jesus hatte auf dem Berg Tabor die ganze Nacht im Gebet verbracht, auf welchen der Meister mit den drei Aposteln, die Ihm am nächsten standen, allein hinaufgestiegen war – nämlich zusammen mit dem Simon Petrus und den beiden Vettern Jesu, dem Jakobus und seinem kleinen Bruder Johannes.
Und als Er am nächsten Morgen mit ihnen von dem Berg wieder hinunter stieg, hatte Er ihnen eröffnet, dass der Elia, welcher ihnen am Abend des vorausgehenden Tages zusammen mit Mose erschienen war, kein anderer als der Täufer Johannes war, in welchem jener Größte unter allen Propheten der Welt in Form einer Wiedergeburt bereits wieder-erweckt worden war, um Ihm, Christus, dem Messias Israels, den Weg zu bereiten, wie der Herr ihnen auch erneut eröffnet hatte, dass Er einstmals ebenso abgeschlachtet werden würde, wie es Seinem letzten und größten Vorboten widerfahren war.
Und als sie sich am Morgen des nächsten Tages wieder von dem Berg hinunter zu den anderen Jüngern begaben, die am Fuße des Tabor auf sie gewartet hatten, da sahen sie schon von Weitem, dass bei der Gefolgschaft Jesu eine große Menschenmenge war, unter denen sich auch einige Pharisäer und Schriftgelehrte befanden, die heftig mit den Anhängern Jesu stritten.
Nachdem das dort unten, im Tal versammelte Volk schließlich Jesus mit Seinen drei Begleitern von der Anhöhe des Berges hinunter-kommen sah, liefen sie Ihm entgegen.
Als all diese Menschen ihnen aber näher kamen, da entsetzten sie sich. Denn ihnen schien es, als würde das Angesicht Jesu strahlen, wie es einstmals auch bei Mose am Sinai war, als er vom Berg Horeb wieder hinunter-stieg, weil Ihm dort auf dem Gipfel Gott, der HERR, persönlich begegnet war. Darum wurden viele von ihnen von heiligen Schauern erfasst, so dass sie vor Jesus niederfielen.
(B)
Der Meister aber fragte Seine Jünger: „Was gibt es hier denn für heftige Streitigkeiten?!“
Da trat ein Mann vor und fiel Jesus zu Füßen und erklärte: „Rabbi, ich flehe Dich an! Erbarme Dich doch bitte über meinen Sohn. Denn er ist mondsüchtig und hat schwer an einem Geist der Taubheit und Stummheit zu leiden, der ihn niederreißt, wann immer er sich seiner bemächtigt, dass er ihn zu Boden wirft, wo er mit Schaum vor dem Mund zu zittern anfängt und ganz starr wird und mit den Zähnen knirscht.
Und dieser Dämon will einfach nicht von meinem Sohn ablassen und reibt ihn völlig auf. Ja, er hat ihn sogar schon ins Feuer, wie auch ins Wasser geworfen, so dass er umgekommen wäre, wenn niemand da gewesen wäre, der ihn sogleich von dort heraus-geholt hätte!
Darum bitte ich Dich inständig! Sieh doch gnädig auf meinen Sohn! Er ist doch unser einziges Kind und alles, was wir haben! Denn ich habe schon deine Jünger gebeten, dass sie den bösen Dämon austreiben möchten; aber sie waren völlig machtlos und konnten absolut nichts ausrichten und meinem Sohn nicht helfen.“
Nachdem jener verzweifelte Vater dem Herrn sein Leid geklagt hatte, fielen die Jünger sogleich ein: „Meister, wir haben wirklich alles probiert und nichts unversucht gelassen. Aber mit diesem Dämon sind wir einfach nicht fertig geworden und konnten ihn nicht zum Weichen veranlassen in Deinem Namen, wie viel wir alle miteinander auch geboten hatten! Warum es uns dieses Mal einfach nicht gelingen wollte, wissen wir auch nicht. Dieser böse Geist ist offensichtlich ausgesprochen mächtig.
Und da wir nichts ausrichten konnten, begannen nun diese Rabbiner hier, uns deswegen zu verhöhnen und zu verspotten. Sie wollen uns nicht glauben, dass wir schon manche Schlangen und Skorpione bezwungen haben in Deinem Namen; und sie unterstellen uns, dass dies alles nur Lug und Trug und hinterhältige arglistige Täuschung gewesen wäre.
Und nicht minder verlästerten sie auch Dich und Deinen Namen und behaupten, Du wärst nur ein übler Volksverführer und trickreicher Scharlatan. Und alles, was man sich von Dir erzählt, wäre nicht wahr, da sich an unseren vergeblichen Versuchen, jenen Jüngling freizusetzen, schließlich erweisen würde, dass in Deinem Namen überhaupt keine Kraft und Vollmacht läge.
Dabei konnten diese Pharisäer und ihre Schüler aber doch selbst ebenso-wenig jenen üblen Teufel austreiben, weswegen wir ihnen entgegen hielten, dass es dann doch ganz offensichtlich um ihre eigene Rechtgläubigkeit auch nicht viel besser bestellt sein kann und sie sich darum wohl erst einmal selbst hinterfragen müssten, statt andere wegen ihren ebenso begrenzten Fähigkeiten bezüglich ihres rechten Glaubens in Frage zu stellen.“
(C)
Als Jesus dies hörte, seufzte Er müde und sichtlich genervt: „O, du kleingläubiges, gänzlich ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange muss Ich noch unter euch weilen und wirken, bis ihr endlich zum wahrhaftigen Glauben kommt?! Wie lange muss Ich euren Unglauben und Zweifel und Argwohn denn noch aushalten und eure beständige Infragestellung und Anzweiflung ertragen?! Also bringt jenen Sohn her zu Mir!“
„Aber Meister!, entgegneten da die Jünger ihrem Rabbi: „Damit meist Du doch sicher nicht uns, sondern diese, die unserem Zeugnis beständig widersprechen!“
Jesus aber tadelte sie: „Ich meine euch alle miteinander in gleicher Weise! Denn Ich finde hier, wie dort keinen wahrhaftigen vollendeten Glauben! Und Ich frage Mich: Wenn des Menschensohn dermaleinst kommt mit Macht und Herrlichkeit: wird Er da wohl irgendwo je wahren Glauben finden auf Erden?! Oder wird es um die, welche sich für die einzig Rechtgläubigen halten, dann nicht in Wirklichkeit noch immer ebenso erbärmlich stehen und bestellt sein, wie um die, deren rechten Glauben sie anzweifeln und in Frage stellen? – weil in Wahrheit aus sich selbst niemand vor dem einzig Vollendeten bestehen kann, was auch immer jemand an wahrem Glauben vorweisen zu können meinen mag, so dass allein der Glaube dieses Einen, Vollendeten, wenn Er kommt, an den Einen, der allein euch Ungläubige alle miteinander noch retten kann, euer aller einzige Rettung sein wird, da es in Wirklichkeit um euch alle miteinander in der selben Weise völlig trostlos bestellt ist!“
(D)
Inzwischen wurde jener Sohn, der von einem mächtigen Dämon gepeinigt wurde, herbeigebracht. Aber schon auf dem Weg, als jener Jüngling zu Jesus geführt wurde und als der böse Geist, der ihn beherrschte, den Sohn Gottes sah, das riss er den jungen Mann zu Boden, so dass dieser heftig geschüttelt wurde und aus seinem Mund zu schäumen begann.
Der Meister fragte den Vater des Besessenen: „Wie lange verhält es sich schon so, dass deinem Jungen das widerfährt?“, weil es sich ganz offensichtlich doch tatsächlich um einen ausgesprochen mächtigen bösen Geist handelte.
Und der Vater klagte: „Ach, schon von klein auf! Und von je her müssen wir beständig auf ihn achten, weil dieser Dämon nichts unversucht lässt, ihn umzubringen – so oft hat er ihn schon ins Feuer oder ins Wasser geworfen!
Aber keiner, der sich auf Teufels-Austreibung versteht, konnte diesem üblen Geist bisher beikommen! Darum: Wenn nun wenigstens Du, wie man es Dir nachsagt, etwas ausrichten kannst, dann erbarme Dich doch bitte über unseren Sohn und nimm Dich unseres Elends an, dass ihm endlich geholfen wird!“
Jesus aber entgegnete ihm: „Was heißt das: »Wenn wenigstens DU etwas KANNST!«?! Liegt nicht alles in Gottes Hand und hängt nicht alles allein an Seinem Erbarmen?
Wenn die höchste Huld sich aber doch eigentlich restlos aller erbarmen will, so müsste doch unterschiedslos einem jeden alles möglich sein, der auf diese unaussprechliche Barmherzigkeit wahrhaftig sein ganzes Vertrauen setzt! Und allein dem bleibt die Erfahrung der göttlichen Aushilfe versagt, der, wie sehr er seinen eigenen Glauben auch beteuern mag, insgeheim doch zweifelt und kein wahres grenzenloses Vertrauen aufweisen kann!
So gebe Ich deine Anfrage an Mich an dich selbst zurück: Ich kann und will wohl überall aushelfen! Doch wie steht es um das Zutrauen, das DU Mir entgegen-bringst, und um den Glauben, den DU in Mich und Meinen Vater setzt?! Glaubst du denn WIRKLICH, dass Ich dies wahrhaftig will und auch wohl kann?“
Da fühlte jener Vater sich überführt und musste sich geschlagen geben: Wenn seinem Sohn nicht geholfen werden konnte, dann musste das noch lange nicht an dem Rabbi liegen, der schon so viele geheilt und aus ihren unseligen Bindungen befreit hatte, sondern dann lag es wohl vielmehr an seinem eigenen Unvermögen, wahren Glauben und wahrhaftiges Vertrauen aufbringen zu können, weswegen ihm die göttliche Aushilfe auch versagt blieb.
Und als jener Vater erkannte, dass die so lange schon ersehnte und erflehte göttliche Erlösung nicht etwa deshalb ausgeblieben war, weil der Höchste sich einfach nicht erbarmen wollte, sondern vielmehr darum, weil es um sein eigenes Vermögen, wahrhaftig restlos auf Gott zu vertrauen, in Wahrheit nicht besser bestellt war, als wie um den gänzlich un-vorhandenen Glauben von Gottlosen, so dass er die versagte göttliche Aushilfe nicht etwa Gottes vermeintlicher Unbarmherzigkeit anlasten konnte, sondern die ausbleibende Heilung vielmehr ihn selbst seiner eigenen Unfähigkeit, wahrhaft auf Gott vertrauen zu können, überführte, da fiel jener Vater erneut gänzlich zerknirscht auf den Boden zu Jesu Füßen und bekannte: „O Herr! Verzeih mir und sei mir gnädig!
Denn ich will ja wohl glauben und bemühe mich auch darum, wie wahrscheinlich jeder von uns! Aber nun erkenne ich, dass ich offensichtlich ebenso wenig wahrem vollendeten göttlichen Glauben aufzuweisen habe, wie der allerschlimmste Gott-Leugner und Lästerer, der immerfort mit dem Höchsten hadert, obwohl er die Abwesenheit der göttlichen Aushilfe, an welcher er leidet, im Letzten und Eigentlichen nur sich selbst und seinem Unglauben zuzuschreiben hat.
Aber bitte glaube mir: Auch wenn ich keinen wahren Glauben vorzuweisen habe, so dass mir selbst überhaupt nichts möglich ist, wie wohl uns allen, da sich unter uns allen offensichtlich nirgends wahrer, rechter Glaube findet – bei denen, die Dir folgen, anscheinend ebenso wenig, wie bei denen, die Dich in Frage stellen: Ich will ja, wollte wirklich gerne wahrhaftig an Dich glauben können! Nur vermag ich´s offensichtlich einfach nicht!
Darum bitte ich Dich: Erbarme Dich doch trotzdem über mich, nicht um meines Glaubens willen, sondern um Deiner Barmherzigkeit willen! Erbarme Dich über mich gänzlich Ungläubigen, wie über uns alle, und führe mich mit allen noch zum rechten Glauben!
Darauf will ich hoffen, und kann auch nur noch darauf hoffen und meine ganze Hoffnung setzen, dass Du Dich dennoch – trotz unser aller Unglauben – doch noch über uns alle erbarmst und so auch meinem Unglauben aushelfen wirst und mich noch zum wahren Glauben führst. Darauf allein kann ich noch hoffen, dass Du Dich, trotz meines sichtlichen Unglaubens, dennoch über mich und meinen Sohn erbarmst! Darum flehe ich Dich an: Hilf Du doch meinem Unglauben aus!“
Da erkannte Jesus, dass jener Vater inwendig vollends überführt worden war und sich darüber bewusst geworden war, dass er selbst, wie letztlich niemand auf der Welt, irgendetwas an wahrem Glauben vorzuweisen hatte und darum so wenig Anspruch auf eine göttliche Aushilfe hatte, wie der schlimmste ungläubige Gottes-Leugner. Und der Herr sah, dass für diesen Gläubigen, der seines eigenen Unglaubens überführt worden war, damit auch die Stunde gekommen war, dass Gott sich seiner erbarmen konnte, da aller Hochmut in ihm erloschen war, so dass jener sich nichts mehr auf irgendeine eigene Glaubensstärke einbildete, die ihn berechtigt hätte, sich über andere wegen ihres vermeintlich verwerflicheren Unglaubens zu überheben oder mit Gott selbst zu hadern, wenn dieser Seine Aushilfe verweigerte, weil Seine Erziehung zu wahrem, lebendigen, unerschütterlichen Glauben noch nicht abgeschlossen war.
(E)
Als Jesus dies aber erkannte, dass jener Vater nunmehr wahre Demut gelernt hatte, die sich wiederum in alles – auch ins Versagen eines Wunders – vertrauensvoll hätte fügen können, da bedrohte Er jenen üblen Dämon, welcher den Jüngling zu Seinen Füßen mit Schaum vorm Mund hin und her warf und an ihm zerrte und riss und ihn schüttelte, mit gebietenden Worten: „Du Geist der Taubheit und Sprachlosigkeit, der unfähig zum Hören und zum Reden macht: Ich gebiete dir! Fahre unverzüglich aus von diesem Jungen und weiche für immer! Und ich verbiete dir auch, jemals wieder in diese arme Seele zurück zu kehren!“
Da warf es den Jungen, der eben noch am Boden lag, empor, dass er unvermittelt wie von einer mächtigen unsichtbaren Kraft fast gänzlich vor Jesus aufgerichtet wurde, um daraufhin auf einen schrillen Schrei wie leblos wieder zu Boden zu sinken. Und als der Knabe so regungslos am Boden lag, meinten alle Umstehenden, mit dem bösen Geist wäre aus dem Jüngling auch sein Leben gewichen und er wäre tot.
Jesus aber ging neben dem Jungen auf ein Knie, legte Seine linke Hand auf die Brust des Knaben und ergriff mit Seiner rechten Hand die des Jünglings. Da öffnete dieser die Augen und der Meister richtete ihn auf, bis er wieder auf eigenen Füßen stand und gab ihm seinen Vater wieder, der sich bei ihm unter Tränen bedankte, während er seinen noch gänzlich benommenen und ermatteten Jungen im Arm hielt.
So wurde jener Sohn, der so unsäglich lange von einem üblen Dämon gepeinigt worden war, dem kein Geisterbeschwörer beikommen konnte, durch Christi Machtwort unverzüglich gesund. Und alle, die es sahen, entsetzten sich über die Kraft und Herrlichkeit Gottes, die in Jesus zu Tage trat.
(F)
Später, als sie wieder allein unter sich waren, fragten die Jünger den Meister: „Rabbi, warum konnten wir diesen üblen Dämonen nicht austreiben? Ist es auch um unseren Glauben wirklich noch immer so schlecht bestellt?!“
Und der Meister musste es ihnen leider bestätigen: „Ja, es liegt tatsächlich an eurem noch so kümmerlichen Klein-Glauben.“
Da flehten Seine Nachfolger: „Ach, Herr! Stärke und vermehre uns doch bitte unseren Glauben!“
Jesus aber sprach zu ihnen: „Wie verschwindend klein und unscheinbar eurer Glaube gegenwärtig auch noch immer sein mag: Lasst ihn euch darüber nicht gänzlich rauben und verzweifelt nicht, wie lang ihr auch meint, keinerlei Fortschritte in eurem geistlichen Wachstum zu erzielen! Wachstum braucht Zeit! Darum übt euch in Geduld – mit euch selbst, wie auch mit allen anderen!
Seht: Wenn ein Bauer seinen Samen aussät, weiß er auch darum, dass es seine Zeit braucht, bis der Same aufgeht und seine Frucht bringt; und er wartet darauf mit Geduld im festen Vertrauen, dass die Zeit der Ernte noch kommen wird. Ebenso ist es mit dem Samen, den ihr empfangen habt. Darum müsst auch ihr euch in Geduld üben, bis die Zeit gekommen ist, dass ihr die Verheißung davontragt
Seht: Wenn euer Glaube auch noch so winzig und unscheinbar wie ein verschwindend kleines Senfkorn ist: Wenn ihr dennoch mit aller Entschiedenheit festhaltet an eurem Vertrauen auf die göttliche Allmacht der Liebe, die das gute Werk, das Sie in euch begonnen hat, auch noch vollenden wird, wie wenig erlösende und freisetzende Kraft euer Glaube für euch selbst oder auch für andere derzeit noch immer aufweisen mag: …
… wenn ihr dennoch nicht aufgebt und an eurem Unvermögen zu wahrem Glauben verzweifelt, da ihr über allem doch immerhin schon dies Eine, Wesentliche, auf das es allein ankommt, erkannt habt, dass die Gottheit nichts als Liebe ist und sein kann, wo Sie sich selbst in dem Kostbarsten und Liebsten aus Ihrem Innersten, in dem, was ihr den »Sohn« nennt, für euch alle hingegeben und sich euch allen geschenkt hat: …
… wenn ihr darum trotz all eures noch gegebenen Unvermögens und all eurer erbärmlichen Rückschläge, die ihr erleiden mögt, nicht nachlasst in eurem Vertrauen, dass die göttliche Allmacht der Liebe es trotz allem verstehen wird, euren Klein- und Un-Glauben noch zu wahrhaftigen göttlichen Glauben ausreifen lassen zu können, wie viel euch dazu auch noch immer fehlt und darum auch an Erhörung versagt werden muss, um euch in wahrhaftige Demut zu führen als dem Boden, auf dem allein die göttliche Gnade wachsen und gedeihen kann: …
… wenn ihr also nicht nachlasst, euren Glauben trotz allem immerfort weiter zu nähren und zu stärken, indem ihr euch umso mehr auf all die großartigen Verheißungen der göttlichen Liebe werft im festen Vertrauen, dass Sie euch ausnahmslos allen gilt und sich noch über euch alle erbarmen will: …
… wenn ihr so festhaltet in unerschütterlichem Vertrauen, dann werdet auch ihr dermaleinst noch dahin kommen, dass ihr selbst sogar zu dem größten Berg und zu jedem schier unüberwindlichen Hindernis, das sich vor euch übermächtig auftürmt und erhebt, sprechen werdet: »Hinweg mit dir! Du bist gänzlich nichts und vollkommen nichtig!«, und all dies Bedrängende und Beklemmende wird vor euch weichen!
Denn dann wird euer Glaube vollendet sein und auch nicht mehr von der geringsten Spur von Argwohn und Zweifel beeinträchtigt werden. Und alles, was ihr dann in vollendetem Vertrauen erbittet, in der festen, granitenen Zuversicht, es auch zu empfangen, das wird euch zuteil werden.
Und wenn ihr es erst einmal erlebt habt, dass trotz all eures Zitterns und Zagens und Zauderns gar manche schier unüberwindliche Festung dennoch vor euch zum Einsturz gekommen ist, wie einstmals vor den Kindern und Streitern Gottes die Hochburg Jericho, die den Höchsten vertrauensselig schon über Seinen glorreichen Sieg bejubelten und priesen, bevor sie diesen Triumph erspähen konnten und sahen, dann wird es euch ein Leichtes werden, zu manchem Maulbeerbaum zu sagen: »Entwurzle dich und wirf dich ins äußerste Meer!«, und ihr werdet es sehen, dass er euch unverzüglich gehorchen muss. Und wenn dies dann auch noch kein gewaltiger Berg sein wird, der euch überschattet, so werdet ihr daran doch erkennen, dass euch schon manches möglich sein wird, was euch zuvor noch gänzlich unerreichbar erschien.
Denn wenn euer Glaube auch noch so winzig und unscheinbar wie ein nichtiges Senfkorn ist, das sich von einem toten Sandkorn in nichts zu unterscheiden scheint: Wenn ihr es euch bewahrt und es immerfort gießt und nährt mit den großartigen Zusagen Gottes, die euch allen gänzlich unverlierbar gelten, wie wenig ihr an wahrem Glauben auch noch immer vorzuweisen habt, dann wird euer Klein-Glaube, auch wenn er noch völligem Un-Glauben gleichkommt, doch allmählich immer mehr wachsen und zunehmen, wie auch ein in die Erde gegebenes Senfkorn irgendwann zu sprießen beginnt und dann immer größer und mächtiger und gewaltiger wird, bis es zu einem alles überragenden Baum geworden ist, dessen Krone alles überblicken kann und das gewisse glückliche Ende von allem, wie weit es auch noch immer in der Ferne liegen mag, bereits deutlich erspähen kann und bestaunt und besieht. Und dann wird euch wahrlich nichts mehr unmöglich sein, weil ihr alles, was gegenwärtig noch gänzlich unmöglich erscheint, doch schon von Ferne her verwirklicht erspäht und seht und grüßt.
Darum haltet fest an eurem Glauben und zweifelt nicht, wie wenig euer gegenwärtiges Vertrauen jetzt, im Augenblick, auch noch immer zu verwirklichen vermag! Werft euch umso mehr ganz auf den, der in euch trotz eurer hoffnungslosen Lage doch immerhin schon wieder Hoffnung auf Hoffnung entzündet und geweckt hat! Vertraut ganz auf Ihn, dass Er eurem Glauben, den Er in euch wieder entfacht hat, auch noch Kraft und Stärke und Vollmacht verleihen wird, alles wirkkräftig Wahrheit werden lassen zu können, worauf ihr bislang nur blind euch vor-tastend hoffen könnt. Dann werdet ihr auch noch sehen, worauf ihr hofft – sei es nun schon in diesem oder aber in eurem künftigen Leben.
(G)
Und erkennt auch dies: All euer Glaube wird allein aus eurer innigen Liebes-Gemeinschaft mit Mir gestärkt und genährt, die euch so wichtig werden muss, dass alles andere darüber für euch völlig nichtig wird und jedwede Bedeutung verliert!
Und wenn ihr dahin gekommen seid, dass ihr euch um der Gemeinschaft mit Mir willen aller anderen Dinge enthaltet und ihnen entsagt, dann könnt ihr auch die mächtigsten Dämonen bezwingen, die euch oder anderen zusetzen mögen. Denn gar mancher Kraft, die sich wider das Reich Gottes erhebt, ist nicht anders beizukommen, als durch anhaltendes unermüdliches Beten, das so nachhaltig um aller-innigste Liebes-Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe ringt, dass sie darüber allem anderen gänzlich entsagt, was diese Verbindung hemmt und ihr hinderlich ist.
Aber auch hier wachst ihr erst allmählich hinein. Darum ist es nicht so wichtig, was ihr jetzt schon vermögt oder erreicht, sondern vielmehr allein dies, dass ihr euch durch nichts entmutigen oder eure Hoffnung rauben lasst. Denn nicht an eurem Bemühen und Vermögen liegt alles, sondern allein an der göttlichen Barmherzigkeit, die in euch als Ihren vor-erwählten Zeugen bereits Ihren Anfang gemacht hat. Und was die göttliche Liebe in euch nun schon begonnen hat, das wird Sie auch in euch, wie über euch auch noch an allen anderen vollenden.
Darauf vertraut – trotz all eures gegenwärtig noch gegebenen Klein- und Un-Glaubens. Denn auch, wenn ihr jetzt noch verängstigt zweifelt: Ihr sollt es alle noch erfahren und sehen!
(H)
Seht doch, wie lange gar mancher Lehrling bei einem Meister in die Schule gehen muss, bis er alles wirklich begriffen hat und umzusetzen versteht, was sein Ausbilder bereits weiß und ihm beibringen will! Wenn er sich in seinem Lerneifer aber nicht entmutigen lässt, auch wenn er nur langsam und allmählich Fortschritte macht und auch manche Rückschläge verkraften muss, dann kommt auch für diesen Schüler irgendwann der Tag, dass er sich in nichts mehr von seinem Lehrer, der ihn ausgebildet hat, unterscheiden wird und selbst zu einem Meister geworden ist, der dann wiederum seinerseits andere in seine Schule nehmen kann.
Ebenso ist es auch mit Mir und euch: Wenn ihr in Meiner Schule bleibt und euch nicht entmutigen lasst, wie unscheinbar auch die Fortschritte sein mögen, die ihr macht, und wie schmerzlich auch die Rückschläge sein mögen, die ihr erleiden müsst: wenn ihr darüber nicht verzweifelt und umso lernbegieriger in Meiner Ausbildung bleibt, dann wird auch für euch irgendwann einmal der Tag kommen, wo euch endlich die Augen aufgehen und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.
Dann wird euch mit einem Mal alles klar und völlig verständlich sein und ihr werdet dann auch erkennen, wo ihr wirken könnt, weil Meine Stunde gekommen ist, wie auch, wo die Zeit der Ausreifung noch nicht vollendet ist, so dass dort noch nicht mit Vollmacht ausgeholfen werden kann.
Denn erinnert euch an Nazareth: Auch selbst Ich konnte dort noch kaum irgendein Wunder vollbringen, weil die Herzen dort noch nicht dafür bereitet waren. Darum lasst euch davon nicht entmutigen, wenn nicht überall sogleich durch eure Verkündigung und eure Ausrufung Meines Namens kraftvolle Freisetzung von mancherlei Leiden und Plagen geschieht.
Wenn ihr euch davon nicht entmutigen lasst und weiter beharrlich festhaltet an allem, was Ich euch in Aussicht gestellt habe, in vertrauensvollem beharrlichen Hoffen auf alles: wahrlich, Ich sage euch: dann wird so mancher von euch irgendwann nicht allein nur die Wunder tun, wie ihr sie Mich habt vollbringen sehen, sondern noch weit größere und gewaltigere, weil Ich bald schon auffahren werde zu Meinem Vater und erhöht werde über wahrlich alles!
Und alles, was ihr dann – ohne zu zweifeln, in der festen Zuversicht, es schon längst erhalten zu haben, dafür bereits vertrauensselig danksagend – in Meinem Namen erbitten werdet: wenn es Meiner Gesinnung und Meinem Heilswillen entspricht und ihm bereits dienlich ist, so wird es eintreten und Ich will´s euch schenken und tun!
(I)
Darum bestärkt euch einander beständig, anhaltend in eurem Glauben und in eurer Hoffnung, wie auch im Festhalten am beharrlichen Gebet. Denn auch, wenn nicht alle Bitten, die ihr vorbringen mögt, sogleich erhört werden mögen – oder in der Weise, wie ihr´s euch vorgestellt habt, so werden erst recht ganz bestimmt all die Wünsche und Sehnsüchte von euch keine Erhörung finden, die ihr – aufgrund von Unglauben – erst überhaupt nicht vorgebracht habt.
Allein wer sucht, wird auch – früher oder später, zumindest da und dort – finden; wer aber von vornherein erst überhaupt nicht suchen will, da so selten ein Schatz auf unvermutetem Acker gefunden wird, der wird freilich erst recht auch niemals etwas finden! Doch klagt ein solcher dann zurecht, wenn er sich entrüstet: »Ach, nirgends ist etwas zu finden!«, wo er es doch überhaupt nicht versucht hat, ob er nicht vielleicht doch noch fündig werden könnte?!
Darum haltet an, zu suchen, ob ihr´s noch finden mögt: Allein so habt ihr eine Chance, überhaupt irgendetwas zu finden! Denn was kostet euch schon ein Gebet?! Und kann es jemals schaden, selbst wenn es nicht in der Weise erhört wird, wie ihr´s für recht gehalten habt?! Wenn ihr´s aber gänzlich unterlasst: was könnte euch da am Ende unter Umständen noch entgehen?!
(J)
Darum ermutigt euch einander beständig zum Ausharren im Gebet! Und ringt darüber auch um eure Einheit im Vertrauen allein auf Meine göttliche Liebe, die euch zu ebensolcher Liebe zueinander anreizt und ermahnt – wie unterschiedlich oder gar widersprüchlich eure Ansichten und Einsichten in Glaubensfragen im Einzelnen auch immer sein mögen!
Wenn ihr euch darüber nicht entzweit und jedem anderen, wie anders er auch immer seinen Glauben an die göttliche Liebe verstehen und umsetzen mag, dennoch in Wertschätzung begegnet und in Ehrerbietung zuvorkommt und ihn trotz aller vordergründigen Differenzen höher achtet als euch und eure eigene Einsicht selbst, weil ihr zu der demütigen Erkenntnis gekommen seid, dass es um euren Glauben, wie auch um eure Frömmigkeit vor der Heiligkeit des Allerhöchsten in Wahrheit auch nicht viel besser bestellt ist, und wenn ihr darum um Einheit in Liebe mit allen ringt und allen anderen nicht absprecht, dass sie sich ebenso um rechten Glauben bemühen, wie sehr sie sich darin auch nach der ihnen bereits gegebenen Weisheit und Erkenntnis von euch unterscheiden mögen, und wenn ihr auf diese Weise die geschwisterliche Liebe über wahrhaft alles stellt, so dass euch nichts mehr auseinander-reißen darf: wahrlich, Ich sage euch: wenn ihr dies schafft, dass ihr euch alle in solcher Liebe, weil sie euch allen über alles geht, zusammenrauft, dass ihr alle miteinander innigste Gemeinschaft sucht in Meiner Liebe in vereinigtem Gebet: was immer ihr da dann erbitten werdet, das soll euch auch noch zuteil werden von Meinem Vater in den Himmeln!
Und wenn sich zwei oder drei, die verschiedener Ansichten sind, doch darauf besinnen, dass sie dessen ungeachtet dem selben hohen Haus angehören, und Frieden miteinander schließen, dann können sie auch den höchsten Berg gebieten: »Hebe dich hinweg und stürze dich ins Meer!«, und er wird ihnen unverzüglich gehorchen!
Denn welche so wirklich restlos eins werden können in inniger Gebetsgemeinschaft, in der es nur noch um die Liebe geht, die alle vordergründigen Unterschiede und Differenzen völlig belanglos macht und vergessen lässt, die werden es auch erfahren, dass Ich dann sein werde mitten unter ihnen in all der Kraft und Herrlichkeit Meiner Liebe!
Aber wie wollt ihr Mich mit Meiner Liebe finden, wenn ihr Mich dermaleinst nicht mehr so, wie jetzt, vor Augen habt und seht?! – wenn ihr nicht einmal mehr einander in dieser Meiner Liebe finden und sehen könnt, obwohl ihr euch doch alle in eurem Mühen und Verlangen und vielfältigen Arten des Suchens beständig vor Augen habt und seht!
Denn erst an dem Tag, wo sich keiner mehr über irgendeinen anderen selbstgefällig und selbstgerecht und selbstherrlich überheben wird mit besserwisserischen, verächtlichen und demütigenden Worten wie »Raka! Du gottloser Narr! Erkenne doch endlich auch du den wahren Herrn und wie Ihm recht zu huldigen und zu dienen ist!«: – erst an dem Tag, wo ihr davon endlich ablasst, weil ihr euch alle in gleicher Weise als gänzlich untüchtig zum wahren göttlichen Glauben erkennt – wie ihr euch selbst und euch alle untereinander darum auch alle im selben Voll-Umfang als völlig gnaden-bedürftig erkennt, so dass ihr einander im Glauben aufhelft und euch einander in Wort und Tat die göttliche Liebe zusprecht und euch gegenseitig ermutigt und ermuntert, statt euch einander den rechten Glauben abzusprechen und die göttliche Liebe zu versagen: – wenn ihr so, bei aller vordergründigen Unterschiedlichkeit im Glauben, euch alle doch unterschiedslos als gänzlich gnaden-bedürftig erkennt und darum alle mit ausnahmslos allen gnädig miteinander umgeht, dann – und erst dann, und nicht früher – werdet ihr auch das Vollmaß der Fülle aller göttlichen Gnaden-Zuwendungen erfahren in gar vielen Zeichen und Wundern durch die Liebe, die endlich mit euch an Ihr Ziel gekommen ist.
Denn wenn ihr so wirklich eins geworden seid in solcher Liebe, wo – trotz all eurer unterschiedlichen Glaubens-Auffassungen und auseinander-gehenden Frömmigkeits-Vorstellungen – keiner mehr dem anderen Meine Liebe abspricht oder sogar missgönnt, erst dann kann die göttliche Liebe unter euch in einer Weise Wohnung nehmen, dass ihr wahrhaftig alle auf kurz oder lang völlige Freisetzung und Heilung und Genesung erfahren könnt.
Anders aber ist´s gänzlich unmöglich! Ihr geht entweder alle miteinander gemeinsam ein ins Heil oder gar nicht, und kein einziger von euch – auch keine einzige Glaubensgemeinschaft von euch für sich allein! Denn was dem anderen fehlt, das fehlt auch dir! Und was den anderen ausschließt, das schließt auch dich selbst aus!
Darum hört und beherzigt, was Ich euch sage: Eingehen ins Himmelreich der göttlichen Liebe, und Weide finden, werden allein die, welche unter der Obhut der EINEN Liebe, die unterschiedslos allen in gleicher Weise gilt und reich für ALLE ist, EIN Herz und EINE Seele, EIN Leib und Wesen und EINE EINZIGE Herde unter dem EINEN Hirten geworden sind, der auch das verlorenste Schaf nicht ausgeschlossen und abgeschrieben sehen will!
Wo immer also geist-erfüllte Seelen in Meiner Liebe verbunden sind, seien es nun viele, oder auch nur sieben, oder gar nur drei oder zwei, da bin Ich mitten unter ihnen! Und ja: selbst wenn es auch nur eine einzige Seele ist, die im Stillen zu Mir betet: Wenn sie sich in der Liebe mit allen Liebes-Trunkenen im Geist verbunden weiß, so bin Ich auch bei dieser einen Seele, ja, in ihrem liebes-erfüllten Herzen selbst; und Ich höre auch dieser einen einzigen Seele Gebet, als wäre es das von vielen, unzähligen!
Solange ihr aber andere wegen ihres anders gearteten, eurer Meinung nach noch falschen oder gar überhaupt nicht vorhandenen Glaubens noch ausschließt, werdet ihr euch selbst auch in der selben Weise noch ausgeschlossen erfahren müssen! Und eure Gebete werden so wenig erhört werden, wie ihr die Gebete der anderen für unerhört erklärt.
Denn wahre Wunder sind allein in und aus der Liebe möglich, die keinerlei Grenzen mehr kennt und setzt! Wer zu dieser Liebe gefunden hat, der hat bereits alles gefunden, selbst, wenn es augenblicklich noch nicht so scheinen mag. Wer diese Liebe aber noch nicht gefunden hat, der hat in Wahrheit noch überhaupt nichts gefunden, selbst, wenn er schon alles gefunden zu haben meint.
Wenn ihr aber auf Meine Worte hört, die euch alle in die Einheit Meiner Liebe rufen, und gerade auch darin wirklich Meine Jünger werdet, dann werden euch selbst sogar die Steine dienen! Und wenn ihr als Meine Braut euch mit den anderen fünf Bräuten vereinigt, die ebenso ihre Lampen mit dem Öl Meiner Liebe gefüllt haben, um Mir entgegen zu gehen, wahrlich, Ich sage euch: dann werdet ihr unaufhörlich Salbung empfangen von den fünf Palmen, die für euch im Paradies stehen und niemals verdorren oder verwelken, ob nun Sommer oder Winter ist. Und wer diese fünf Bäume erkennen wird, die Öl geben für alle Meine fünf Bräute, die ihre Lampen entzündet haben, um Mir gemeinsam entgegen zu gehen, der wird schon auf Erden die Fülle des Lebens kosten, mitten in Leid und Verfolgung, und den Tod nimmermehr schmecken!
(K)
Alles, wirklich alles erfüllt sich allein in der Liebe! Darum muss euch die geschwisterliche Liebe, die alle als geliebte Gotteskinder erkennt und alle als göttliche Geschwister anerkennt, wahrhaftig über alles gehen! Denn allein darauf kommt es letztlich an! Allein Sie vermag, alle Wunden und Verletzungen wie heilender Balsam zu bedecken! In ihr wird euch alles möglich werden! Ohne sie aber wird euch nichts möglich sein!
Allein in der Liebe bin Ich: Darum: Allein unter denen, die bei aller Verschiedenheit doch in Liebe zur vereinigten Anrufung der göttlichen Liebe zusammenfinden, da bin ich heilswirksam mitten unter ihnen.
Deshalb gilt euch dies allen: Nicht nachlassen im Glauben! Nicht nachlassen in der Hoffnung! Und vor allem nicht nachlassen in der Liebe!“
(L)
Es sei aber noch einmal auf ein Wort des Herrn eingegangen, nämlich auf Seinen ausgestoßenen Seufzer: „O, du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Wie lange muss Ich noch unter euch wirken, bis ihr endlich glaubt und versteht?! Wie lange muss ich noch euren Zweifel und Argwohn und euren Unglauben ertragen?!“
Jesus Christus sprach dies Wort, nachdem Er vom Berg der Verklärung, wo Seine Jünger Seine ganze göttliche Herrlichkeit und Kraft und Majestät sahen, wieder in die Niederungen dieser Welt hinunterstieg.
Was jene drei besonders auserwählten Apostel hier erkannten, war, dass Jesus selbst der »Alpha-Omega« ist, der alles in Seiner gänzlich selbstlosen, unaussprechlichen, allduldsamen Liebe trägt und am Leben erhält in dem festen, unverrückbaren Vorsatz, noch alles zu erlösen und zu erretten – wie sehr Ihm diese Welt auch immer in all dem, was sie sich selbst antut, auch zusetzt und verletzt.
Denn alles, was wir einander antun, das tun wir letztlich der Gottheit Christi selbst an, die mit all Ihren Wesen unendlich mitleidet und innigst mitfühlt. Und Seine Liebe, die sich dies alles aufbürdet und restlos alles in unendlicher Langmut aushält und erträgt, um noch alles ins Heil zu führen: diese unüberbietbare göttliche Liebe ist es schließlich auch, die unser aller alleinige Rettung ist – wie geschrieben steht: „Dass Er all diese unsere Verwundungen und Verletzungen auf sich genommen hat: darin haben wir Frieden gefunden, und dadurch wurden wir allesamt geheilt. Denn wir gingen alle – ohne Ausnahme – in die Irre, wie verloren gegangene Schafe; ein jeder von uns, für wie fromm er sich auch immer hielt, sah – ohne Unterschied – nur rein selbstsüchtig und selbstbezogen auf seinen eigenen Weg.“
Er aber erhält uns am Leben, wie oft wir auch uns selbst und einander zu Tode bringen, und Er erweckt uns immer wieder in eine sterbliche Wiedergeburt, von unten, aus dem Fleisch, bis wir denn endlich die unsterbliche Wiedergeburt, von oben, aus dem Geist, erlangen – zu einem endlosen Leben, erfüllt allein von Seiner Liebe, die einstmals noch alles beseelen und durchdringen und erstrahlen lassen wird.
Welche unaussprechliche Langmut, Nachsicht und Geduld aber legt hier der Herr doch an den Tag, dass Er uns alle aushält und erträgt, wie sehr wir Ihm auch alle unaufhörlich immer wieder zusetzen und Ihn zutiefst verletzen!
Denn wie schnell sind wir dagegen mit der Hand, wenn uns etwa irgendwelche Mücken und Schmeißfliegen lästig sind, weil sie bei uns Wärme und Nahrung suchen! So aber nicht die Christus-Gottheit, die uns immerfort aushält und erträgt, obwohl wir Ihr bisweilen viel lästiger und unendlich weit schmerzlicher sind, als es für uns auch eine Unzahl von Schmeißfliegen oder Mücken je sein könnte, selbst wenn sie uns auch von allen Seiten unablässig zerstechen würden!
Darum gebührt Jesus Christus auch Ehre und Anbetung in alle Ewigkeit für Seine unaussprechliche Liebe, die auch selbst noch dem allergrößten Sünder und Gotteswidersacher gilt, und die nicht ruhen kann, bis Sie denn nicht alles in Liebe zurück-geführt und wieder-gewonnen hat!