(A)

In diesen Tagen, als Jesus sich mit Seinen Jüngern südlich des Berges Tabor in der Gegend von Nain befand und dort den Menschen das Reich Gottes verkündigte, da begab es sich, dass einige Mütter mit ihren kleinen Sprösslingen kamen in der Hoffnung, dass Er ihnen die Hände auflegen und sie segnen würde.

Die Jünger aber wollten dies jenen Frauen verwehren und fuhren diese, da sie sich nicht abweisen lassen wollten, schließlich sogar ziemlich forsch an: „Was wollt ihr mit euren Kindern den Herrn belästigen?! Diese sind doch noch gänzlich unmündig und unreif, so dass sie noch überhaupt nichts vom Reich Gottes verstehen oder irgendeinen göttlichen Segen empfangen könnten!

Die Segnungen des Reiches Gottes können allein die empfangen, die schon mannhaft streiten und sich einsetzen können für die große Sache Gottes! – aber doch nicht Frauen, und erst recht nicht kleine unmündige Kinder! Denn was könnte der empfangen, der noch überhaupt nichts leisten und seinerseits weitergeben kann?! Und wozu wäre es nütze?! Ihr Frauen habt doch noch überhaupt nicht begriffen, worum es überhaupt geht, noch könntet ihr irgendetwas dazu beitragen! Und noch weniger eure kleinen unmündigen Kinder!

Wie könnt ihr also derart vermessen sein, Segnungen empfangen zu wollen, welche allein den Ersten und Besten und Eifrigsten zustehen, die sich besonderer Zuwendungen als bereits würdig erwiesen haben?!“

Dies bekamen allerdings auch die Jüngerinnen in der Gefolgschaft Jesu mit; und sie wandten sich an den Herrn: „Rabbi, hier sind Mütter, die ihre Sprösslinge von Dir segnen lassen wollen. Aber Deine Schüler wollen sie nicht zu Dir vorlassen und erklären, ihre kleinen Kinder könnten keine himmlische Segnung empfangen, da sie noch gänzlich untüchtig für das Reich Gottes wären!“

Und besonders Maria Magdalena, die ihre Wortführerin und mit dem Herrn am vertrautesten war, wendete sich damit an den Herrn. Ihr ging es dabei allerdings keineswegs darum, ihre Brüder beim Meister anzuschwärzen, wenngleich ihr deren Auffassung gehörig aufstieß und in höchstem Maße missfiel, sondern vielmehr darum, sich für jene Mütter und deren Kinder einzusetzen, die von den Jüngern grob und herzlos in verächtlicher Weise abgewiesen wurden.

Darum erklärte sie dem Rabbi: „Und auch, wenn diese Kleinen derzeit noch unmündige Kinder sind, die nichts vorweisen können, was sie einer besonderen Segnung würdig machen könnte: Sind sie nicht trotz allem die ausgewachsenen Streiter für das Reich Gottes von morgen?! Und wie sollten sie dazu aufblühen und gedeihen und heran-reifen können, wenn nicht dadurch, dass sie schon jetzt und von Anfang an Deine Zuwendung und Liebe mit all ihrem Segen erfahren, was sie überhaupt erst groß und stark machen kann?! Ja: Ist es so nicht letztlich bei uns allen?!

So bitte ich Dich, Rabbuni, liebster Meister: Verwehre diesen Müttern und ihren Sprösslingen nicht den Segen, welchen die Deinigen ihnen verweigern wollen! Denn allein Dein Segen kann sie, wie uns alle, doch überhaupt erst zu solchen machen, die sich am Ende vielleicht solcher Zuwendung noch als würdig erweisen! Oder war nicht ein jeder, der heute groß sein mag in Deinem Reich, anfänglich einstmals klein; und bleibt nicht sogar jeder ebenso auch dann noch bleibend weiterhin auf Deine anhaltende unermessliche Langmut und Güte und Nachsicht und Barmherzigkeit und Geduld und Liebes-Zuwendung und Segnung angewiesen: wie ein kleines, noch gänzlich unmündiges unwürdiges Kind?!“

Das imponierte dem Meister, wie Maria Magdalena sich für diese kleinen Kinder und ihre Mütter einsetzte, die in den Augen Seiner Nachfolger noch so unbedeutend erschienen und darum ihrer Meinung nach noch keiner Segnung würdig waren.

Und Er sprach zu Maria: „Wahrlich, Maria: Du hast schon mehr von der wahren Kraft des Reiches Gottes verstanden, als all Meine Nachfolger, die sich selbst für so mächtige Streiter für Mein und Meines Vaters Reich halten, gar oft aber mehr zu einem Hindernis, als zu einer Hilfe für dessen Aufrichtung werden, weil sie Bedingungen für Meine segensreiche Zuwendung aufstellen, obwohl Meine Liebe doch allen gänzlich umsonst beständig zugetan ist – mitunter unendlich lange, ehe sie sich derer überhaupt irgendwann höchst bescheiden verdient machen könnten!“

Ebenso wurde der Meister aber auch unwillig über Seine Gefolgsleute und rief Seine Jünger zu sich, um sie beiseite zu nehmen und zu maßregeln. Und Er sprach zu ihnen: „Wisst ihr nicht, dass es gerade diejenigen sind, die für den himmlischen Segen am empfänglichsten sind, die wissen, dass sie von sich aus überhaupt nichts vorzuweisen haben und sich darum gänzlich der göttlichen Huld und Gnade anvertrauen?! Und ist dies nicht eben gerade den kleinsten Kindern gegeben?!

Darum sage Ich euch: Lasst all die Kinder zu Mir kommen, denen nach Meiner Zuwendung verlangt, und verwehrt es ihnen nicht! Denn gerade diesen Aller-Kleinsten und -Geringsten, die noch um ihre vollumfängliche Bedürftigkeit wissen, wie sie auch auf die göttliche Abba-Liebe rückhaltlos vertrauen, gehört des Reich Gottes und diese Kinder sind den Himmeln am nächsten! Und aus diesen werden darum gar manche hervorgehen, die euch dermaleinst in der Verkündigung Meiner Kraft und Herrlichkeit an Größe noch übertreffen werden! Denn sie haben noch einen Sinn und ein natürliches Gespür dafür, was so vielen vermeintlich weisen Schriftgelehrten schon völlig abhanden gekommen ist, nämlich: dass alles an der göttlichen Liebe gelegen ist!

Und so hat es der Gottheit auch gefallen, sich diesen Kleinen mit Ihrer ganzen Liebe zuzuwenden, die nach dieser allein verlangen und auf Sie vertrauen, auch wenn sie nichts vorzuweisen haben, während die Allmacht sich all jenen verweigert, die meinen, aufgrund ihrer vermeintlichen Erkenntnis und ihres zweifelhaften vorbildlichen Wandels einen besonderen Anspruch auf Ihre Segnungen zu haben.

Und wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein vertrauensseliges, von der Abba-Liebe der Gottheit gegen ausnahmslos alle felsenfest überzeugtes Kind, der kann weder irgendetwas davon wahrnehmen, noch jemals wahrhaftig hineinkommen!“

(B)

Und Jesus rief einige der Kinder zu sich in die Mitte der Ihn umgebenden Jünger und nahm sie auf Seinen Schoß und herzte sie und sprach sodann zu Seinen Jüngern: „Seht diese unbedarften, kleinen Kinder, die ihr abweisen wolltet, da sie nach eurem Dafürhalten noch überhaupt nichts verstehen und darum, wie ihr meint, noch keine himmlischen Segnungen empfangen könnten: Haben wir nicht erst kürzlich darüber gesprochen, wer der Größte im Reich Gottes und wer den Himmeln am nächsten ist?

Wahrlich, Ich sage euch: Es sind die Kinder! Denn sie wissen noch um ihre eigene völlige Unzulänglichkeit und Bedürftigkeit und wissen sich doch zugleich unendlich geliebt und erfahren sich darum auch allezeit geborgen und umschirmt von der göttlichen Allmacht und Liebe.

(C)

Sie haben noch kein fest-geschriebenes, gleichsam in Stein gemeißeltes und zementiertes Gottes-Bild und -Bekenntnis und wissen auch noch kaum etwas von göttlichen Satzungen und Geboten; und in gar Vielem sind sie wohl auch noch recht unreif und ungehalten, übertreten Gebot auf Gebot und haben in gar Manchem kleinkindhafte Ansichten und kindliche Anschläge. Aber sie bilden sich auf alles, was sie schon begriffen haben mögen und mittlerweile schon recht umzusetzen verstehen, absolut nichts ein und wissen auch, dass sie überhaupt nichts vorweisen müssen, um vollauf angenommen und geliebt und stets in allem umhütet zu sein.

Je kleiner und ohnmächtiger und unreifer sie sind, desto größer ist noch ihr Zutrauen in die göttliche Langmut und Güte und Barmherzigkeit, an der sie keinerlei Zweifel haben. Auch sind sie noch wissbegierig, unbedarft offen für gänzlich neue Ansichten und Einsichten, ohne alles gleich von vornherein abzuurteilen und zu verwerfen. Sie können sich allem Neuen noch vorbehaltlos öffnen und beweisen einen schier unerschöpflichen Phantasie-Reichtum, alles Neue, das ihnen einsichtig erscheint, mit dem Alten, das ihnen schon vertraut ist, zu verbinden.

Sie sperren sich nicht sogleich gegen alles, was ihnen noch unvertraut ist, sondern bewahren sich Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber allem, da sie noch ein intuitives Gespür dafür haben, dass die letzte Wahrheit noch unendlich weit größer und großartiger und gewaltiger sein muss als alles, was sie bereits erkannt und verstanden haben.

Auch fürchten sie sich nicht vor Neuem, Fremden, Unbekannten. Denn sie wissen sich in allem ja doch getragen und geborgen, umarmt und umschirmt von etwas, was all ihr Denken und Verstehen unendlich überbietet und übersteigt und übertrifft.

So haben sie noch Wachstumsdrang und auch noch echte spirituelle Reifungsperspektive – all das, was den abgeklärten Erwachsenen allzu oft völlig abhanden gekommen ist, die meinen, schon alles verstanden zu haben und damit alles wahrhaftige Verstehen-Können verloren haben, was den Kleinen in ihrer vorurteilsfreien Unbedarftheit noch gegeben ist.

(D)

Darum, ja, Amen, sage Ich euch: Lernt von diesen Allerkleinsten, den Kindern! Denn wenn ihr nicht umdenkt und wieder werdet wie die noch alles bestaunenden und ausforschenden, hinterfragenden, lernwilligen und wissbegierigen kleinen Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich hinein-kommen! Und wenn ein alter betagter Greis nicht mehr zögert, ein kleines, noch unbeschnittenes Kind von sieben Tagen über den Ort des Lebens zu befragen, so wird er darüber das wahre, gottselige Leben finden!

Der Größte unter euch ist nämlich, wer darum weiß, wie klein und bedürftig er in Wahrheit doch vor Gott ist, und darum niemals auf den Gedanken käme, sich über andere zu überheben oder sich selbst für wichtig und bedeutsam zu halten, Ansprüche bei Gott und Menschen geltend machen zu können oder sich vor anderen hervortun zu dürfen, sondern wer sich demütig, ohne sich selbst und seinen eigenen Wert zu verkennen, unter die anderen stellt.

Groß ist, wer weiß, wie klein er doch in Wahrheit ist; erhaben, wer weiß, wie gering er doch in Wahrheit ist; stark, wer sich und allen anderen seine Schwächen und Unzulänglichkeiten, sowie auch seine absolute Gnaden-Bedürftigkeit in allem eingestehen kann; weise, wer seine eigene Torheit erkennt, und wahrhaft wissend, wer sein eigenen Unwissen erkennt und nicht meint, in allem schon der Wahrheit letzten Schluss zu kennen, sondern vielmehr darum weiß, dass alles, was er schon erkannt zu glauben meint, letztlich doch nichts ist im Vergleich zu dem, wovon er auch noch nicht einmal den blassesten Schimmer eines Hauchs von auch nur einer Ahnung hat, und wer sich – dies alles erkennend – darum auch eine Offenheit und Aufgeschlossenheit für die Ansichten und Einsichten aller anders Denkenden und Glaubenden bewahrt; …

… und Lehrer kann nur werden, wer sich in allem bleibend als Mit-Schüler mit allen anderen Lehrlingen begreift, beständig bereit und begierig danach trachtend, von allen anderen ebenso noch hinzu-zu-lernen.

So werden allein solche unter euch die Größten werden, die sich unter den Kleinsten einreihen, und allein diejenigen zu Ersten werden, die sich unter den Letzten einordnen und voller Rücksichtnahme und Nachsicht allen alles werden und bereit werden, Diener aller zu sein.

Zugang zum Himmelreich und allen seinen Segnungen hat darum allein ein Kinderherz, das von der Gottheit nichts und doch alles weiß – nämlich das Einzige, worauf es ankommt und woraus es allein lebt: dass die Gottheit nichts als unaussprechliche, wie auch unverlierbare Liebe ist, die sich all Ihrer kleinen, unmündigen Kinder annimmt, wie unreif und unvollkommen, unwissend und töricht sie im Begreifen, wie auch im Umsetzen des bereits Begriffenen auch noch immer sein mögen und sind.

Und erst, wenn ihr werdet, wie die kleinen Kinder, die all ihre Scham ablegen und sich unbedarft völlig entblößen können, dass sie ihre Kleider ausziehen und auf ihnen freudig jubilierend herum-strampeln, erst, wenn ihr euch ebenso vertrauensselig völlig schamlos entblößen könnt, dass ihr euch für eure Unzulänglichkeiten nicht mehr schämt und euch diese völlig ehrlich eingestehen, wie auch vor allen anderen aufdecken könnt, dann werdet ihr das Antlitz der göttlichen Liebe in Ihrer ganzen Pracht und Herrlichkeit erkennen in dem Sohn, der selbst der Lebendige ist, und dann werdet ihr keinerlei Furcht mehr kennen!

(E)

Und wahrlich, Ich sage euch: Ein jeder von euch, der auch nur EINES dieser kleinen Kinderseelen in dieser seiner gottseligen Vertrauensseligkeit bestärkt: überreich gesegnet wird ein jeder, der das tut, dafür sein!

Und wer ein solches Kind, wenn es verloren und verlassen ist und der Fürsorge und Pflege bedarf, aufnimmt und sich seiner annimmt um Meines Namens und Liebeswesens willen, dass alle sucht und versorgen will und liebt, der nimmt mit einem solchen hilfsbedürftigen Kindlein Mich selbst auf – und nicht nur Mich allein, sondern in und mit Mir auch den, der Mich gesandt hat, mit all Seinem himmlischen Segen!

(F)

Seht: Die Kinderseelen sind die Allerkleinsten unter allen Seelen und haben doch das allergrößte Vertrauen: Sie glauben noch rückhaltlos an die göttliche Liebe und sind bestimmt von grenzenlosem Vertrauen, dass selbst im Angesicht vernichtendster Umstände noch auf alles für alle hofft. Denn bei aller Unwissenheit haben sie doch keinerlei Zweifel an der Allmacht der grenzenlosen göttlichen Liebe, der selbst, was unmöglich erscheint, doch noch irgendwie möglich sein wird: nämlich, Ihren Heilswillen für alle auch noch an allen durchzusetzen und selbst auch die Undankbarsten und Übelsten noch zu überwinden und für sich zu gewinnen.

Und in dieser Vertrauensseligkeit erfahren sich sich auch selbst mit allen immerfort und allezeit geborgen und umschirmt und getragen und gehalten von der allmächtigen göttlichen Liebe – trotz all ihres eigenen Unvermögens und all ihrer noch gegebenen Unvollkommenheiten und Unzulänglichkeiten.

Und in dieser Vertrauensseligkeit vermögen sie es noch, sich mit einem atemberaubenden Fantasie-Reichtum in kindlicher Freimütigkeit alles zu erklären und sich auch auf die niederdrückensten Unverständlichkeiten in dieser Welt doch einen Reim zu machen und in den allergrößten Widersinnigkeiten doch noch einen höheren, tieferen Sinn zu finden – im rückhaltlosen Vertrauen auf die Allmacht der göttlichen Liebe!

Denn für die Allerkleinsten steht noch außer Frage, dass die Allmacht der göttlichen Liebe das Allergrößte und -Großartigste ist, und darum am Ende noch alles für alle gut werden muss. Und daraus schließen sie in ihrer kindlichen Einfalt, dass darum auch alles, so, wie es ist, auch das Schwere, Unverständliche, doch irgendeinen Sinn haben und letztlich gut sein muss, da es alles für alle noch gut werden lässt. Und in diesem grenzenlosen Vertrauen können sie sich in alles fügen und finden und erfahren sich darin auch über allem unverständlichen Unbill doch beständig im Himmelreich der alles umarmenden, umschließenden, bergenden, tragenden und erhaltenden, wie alles zum Guten hinaus-führenden göttlichen Liebe und haben in dieser Vertrauensseligkeit tatsächlich schon Anteil an der künftigen Welt, in der es nichts Böses mehr gibt, und sie haben damit auch Teilhabe an aller himmlischen Glückseligkeit und an aller Himmel Segnungen.

Dies lasst all den kleinen, kindlichen Seelen und raubt es ihnen nicht! Denn jeder, der diesen Meinen Kleinen diese ihre angeborene natürliche Vertrauensseligkeit raubt, indem er Zweifel und Argwohn in ihnen schürt und sie um ihre himmlische Glückseligkeit bringt, oder der ihre Arglosigkeit und kindliche Naivität, die noch um nichts Übles weiß, missbraucht, um sie zum Bösen zu verleiten, dessen Name wird aus dem Buch des Lebens gestrichen werden, wie er den Namen eines solchen vertrauensseligen Kindes aus dem Buch des Lebens getilgt hat. Und sein Name wird nicht eher wieder in das Buch des Lebens eingeschrieben werden, bevor alle Namen, die er aus dem Buch des Lebens ausgelöscht hat, wieder eingetragen worden sind.

(G)

Denn die in diesem Äon gegebenen Verführungen und Versuchungen müssen zwar sein, auf dass ihr aus euren Erfahrungen lernt, Gut und Böse voneinander zu unterscheiden und in der Auseinandersetzung mit dem Bösen um euch, über euch, wie auch in euch selbst zum Guten hin zu reifen, bis ihr gelernt habt, allen Verführungen zu widerstehen und in allen Versuchungen, die Zweifel und Argwohn schüren wollen, vertrauensvoll zu überwinden, indem ihr irgendwann durch einen klar gefassten Herzens-Entschluss zurück-findet zu eurer ursprünglichen, euch angeborenen freimütigen in und über allen vertrauensseligen kindlichen Unschuld:

All dies muss sein um eurer geistlichen Reifung willen. Und doch: Wehe dem, durch welchen solche Verführungen und Versuchungen kommen! Denn es verhält sich – eben gerade um der notwendigen Erziehung in diesem Äon willen – so, dass ein jeder, der eine andere unbedarfte Seele zum Bösen verführt oder durch das Übel, das er verursacht und anderen antut, diese in Versuchung führt, allen Glauben und alle Hoffnung fahren zu lassen, und sie am Ende durch den Zweifel, den er schürt, aus der alles tragenden Liebe reißt: dass ein jeder, der solches tut, dafür auch ebenso selbst das Böse ernten muss, was er überall um sich ausgestreut und ausgesät hat.

Ja: Dies alles, womit ein solcher andere Seelen belastet und beschwert hat, wird von allen Seiten auf ihn selbst zurück-fallen und ihn selbst am aller-übelsten treffen und beladen.

Und ja, so hart dies klingt und so schmerzlich es ist: Wahrlich, Ich sage euch: Einem solchen, der eines dieser Kleinen der Gottheit zum Abfall verführt, dem wäre es besser, wenn er selbst von bösartigen Menschen überfallen und drangsaliert würde und ihm am Ende ein Strick mit einem Mühlstein um seinen Hals geschlungen würde und er ersäuft würde im Meer, wo es am allertiefsten ist!

Denn alles, was ein solcher irgendeiner unbescholtenen Gottes-Seele angetan hat, wird ungleich drastischer auf ihn selbst zurückfallen und ihn noch weit schlimmer selbst treffen – gerade so, als hätte er, was er jener unschuldigen Kinderseele angetan hat, dem göttlichen Christus-Kind und der Gottheit, die dieses Kind aller Welt geschenkt hat, selbst angetan! – wie es letztlich ja schließlich auch ist!

Einem solchen wäre es wahrhaft besser gewesen, er wäre in das Leben, in welchem er sich so versündigt hat und am Ende den Lohn seines Frevels empfangen muss, erst überhaupt nicht hineingeboren worden, so verzweifelt und so furchtbar wird dessen Ende sein!

Und doch sind auch solche dramatischen Schicksale mitunter notwendig und unumgänglich. Denn wie sollte solch eine verlorene Seele, die derart verloren ist, dass sie viele andere um ihr Heil bringt und mit sich ins eigene Verderben reißt, noch anders zur Besinnung zu bringen sein, als durch harte Züchtigung und Gericht?! Darum schlägt und erzieht die göttliche Allmacht alle ebenso hart und unerbitterlich, wie sie noch alle zum Heil führen will und bleibend liebt.

(H)

So erkennt dies und hütet euch, dass ihr keiner kleinen unschuldigen Kinderseele ein Leid antut und sie zum Zorn verleitet! Denn wer eines dieser Kleinen antastet, der tastet Gottes Augapfel an und verletzt die Gottheit selbst in Ihrer Liebe zu allen derart empfindlich, so dass eine entsprechend drastische Reaktion aus den Himmeln nicht ausbleiben wird!

Darum seht zu, dass ihr auch nicht EINES dieser Kleinen gering-schätzt und verachtet! Denn die Engel und Schutzpatrone all der Kinder-Seelen, die anderen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind, stehen allezeit unmittelbar vor Meinem Vater im Himmel und sehen beständig der höchsten Herrlichkeit Angesicht und unterrichten Sie unaufhörlich haarklein über alles, was jenen Geringsten angetan wird und was auf Erden geschieht!

Und die Gottheit will auch nicht, dass auch nur EINES dieser Ihrer so geliebten Kleinen verloren gehe! Wer sich also an solch einer Kinderseele vergreift, bekommt es mit der göttlichen Allmacht zu tun und legt sich mit der allerhöchsten Hoheit an, die selbst von den höchsten Herrlichkeiten gefürchtet wird, wie Sie auch um das Heil einer jeden auch noch so kleinen Kinderseele streitet! – so aber letztlich auch für all diese Seelen selbst, die dem Bösen verfallen sind, da schließlich auch diese selbst alle einstmals solch unschuldige kindliche Seelen waren, ehe sie verführt oder in Versuchung gefallen und abgeirrt sind!

Und ebenso wird auch das, was diesen selbst einstmals angetan wurde, nicht ungestraft bleiben. Und so bleiben selbst auch jene abgeirrten Seelen, denen die Gottheit um ihrer Verführung anderer willen feind sein muss, doch auch selbst bleibend über allem gesucht, bis auch sie selbst wieder gefunden worden sind – wie auch wiederum alle, welche sie ihrerseits zum Bösen verleitet haben. Sie bleiben alle gesucht – sei es nun über brachiale Gerichte oder aber schon durch die sich allen dadurch Zerschlagenen wieder zuwendende Gnade.“

(I)

Dann rief der Meister die Mütter mit ihren kleinen Kindern zu sich; und Er nahm ihre Kleinen auf Seinen Schoß und drückte und herzte sie; und Er legte ihnen allen die Hände auf, um sie zu segnen

Zu den Müttern aber sprach Jesus: „Es ist gut, dass ihr euren Kleinen den besten Start ins Leben geben wollt, und, dass es euch wichtig ist, dass sie von Anfang an unter dem göttlichen Segen stehen.

Beachtet aber auch dies: Mit dem göttlichen Segen für eure Sprösslinge ist es wie mit einer Medizin, welche eine Mutter für ihr Kind von einem Arzt geholt hat, dass es sie stärken und vor Krankheiten bewahren soll. Das beste Allheilmittel nützt nichts, auch wenn es vom Arzt an alle verlangenden Mütter frei ausgegeben wird, wenn es all den Kleinen, nachdem es abgeholt worden ist, nicht auch regelmäßig verabreicht wird!

Ebenso ist es mit dem Heil, das der HERR, welcher der Arzt all eurer Seelen ist, an euch alle gern und bereitwillig frei von Anfang an austeilt: Es muss auch täglich eingenommen und eurem Nachwuchs zubereitet und ihm gegeben werden! Darum: Wenn ihr wirklich wollt, dass eure Kleinen etwas von Meinem und Meines Vaters Segen haben, dann seid fortan auch besorgt und bemüht darum, ihnen diesen täglich als Labsal für Leib und Seele zukommen zu lassen!

Darum hört von Mir, wie das geht: Erzählt ihnen täglich von den Wunderwerken der göttlichen Liebe, durch die Sie schon viele ins Heil geführt hat und alle in Ihr Heil zu führen sucht, wovon die heiligen Schriften in aller Welt Zeugnis geben, dass schon eure Kleinen darüber Meinen alle umwerbenden Heiland-Ruf vernehmen, der euch alle einlädt, Ruhe und Frieden in Meiner euch allen unverlierbar geltenden Liebe und Begleitung zu finden.

Lehrt sie, darauf ihr ganzes Vertrauen zu setzen, indem ihr mit ihnen zusammen all eure Sorgen und Nöte vertrauensvoll vor die göttliche Allmacht bringt und Ihr auch für alle Aushilfe und Stärkung dankt, die ihr beständig in allem erfahrt. Allein so kann der Segen, den ihr für eure Kleinen bei Mir abgeholt habt, auch spürbar heilswirksame Realität in ihrem Leben werden, die sie durch alle Nöte und Bedrängnisse in ihrem Lauf hindurch zu tragen vermag!

Ohne diesen bleibenden Einsatz eurerseits aber bleibt der Segen, der euren Kleinen auf euer Ersuchen hin gänzlich frei und umsonst zugeteilt und geschenkt worden ist, jedoch völlig wirkungslos! – wie eine vom Arzt abgeholte Medizin, die aber niemals regelmäßig eingenommen und auch den Kindern nicht ebenso verabreicht wird.

Darum sucht Mich und Mein Heil auch weiterhin beständig im Ergründen der euch geschenkten göttlichen Heiligen Schriften, die von der göttlichen Abba-Liebe zeugen, die sich in Mir vollendet hat und zu euch allen gekommen ist, sowie auch in der vertrauensvollen innigen Liebes-Gemeinschaft mit Mir und Meinem Vater in Unser beider Geist, wie auch in der Liebesgemeinschaft mit all denen, die aus dieser Unserer Liebe leben und sich einander in allen Lebenslagen stützen und einander bestärken und in allem beistehen und aushelfen!

Und wenn ihr diese drei heilsbedeutsamen Dinge beherzigt: Gebet, Gemeinschaft und Gottes Wort, – dann wird euch die ganze Fülle der Segnung von der göttlichen Dreifaltigkeit zuteil werden.“