Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
12: Was Jesu Zeugnis von sich selbst bestätigen wird
12-A: Wie kannst Du es wagen, Dich regelrecht gleichzusetzen mit Gott?!
12-B: Hat etwa nicht auch Elia Zeugnis von Mir abgelegt?!
12-C: Und zeugt nicht der Vater selbst von mir durch die Werke, die Er durch Mich wirkt?!
12-D: Oder erfüllen sich in Mir etwa nicht alle Verheißungen des Vaters?!
12-E: Ich habe den Vater selbst gesehen, und Mich in Ihm! Und was Er Mir aufzeigt, allein das verkündige Ich!
12-F: Ich habe die Vollmacht des Vaters, noch alles ins Leben zu bringen!
12-G: Ich verdamme niemanden! Ebenso wenig, wie Mein Vater!
12-H: Es ist nämlich nichts als Retter-Liebe, was euch alle vernichtend überführt!
12-I: Mit Meiner Erhöhung wird die satanische Schlange überwunden und all ihr Fluch für immer verflucht!
12-J: Mein Tod ist keine Niederlage, sondern der Triumph der göttlichen Liebe! Dann werdet ihr erkennen, dass der Vater in Mir ist!
12-K: Tretet ins Licht, solange es noch unter euch ist!
12-L: Ich gehe mit den Meinigen ins Licht des Vaters! Über alle anderen aber kommt der Fürst der Finsternis!
12-M: Ich richte niemanden! Allein, wer´s nicht wahrhaben will, bringt über sich selbst Gericht!
12-N: Verherrliche Ich also etwa nicht in allem, was Ich tue, die göttliche Abba-Liebe?!
12-O: Ihr seid es vielmehr, die Gott verunehren und Sein Licht verdunkeln!
12-P: Er will Sein Leben lassen für alle Verdammten? Nun denn! Gehen wir Ihm zur Hand!
12-Q: Lasst uns Ihn mit Seinen verfluchten Ansichten selbst unter den Fluch bringen! Er wird bestimmt nicht auferstehen!
(A)
An einem der folgenden Tage lehrte Jesus wieder das Volk im Jerusalemer Tempel – und zwar im Vorhof der Frauen, gegenüber den dreizehn mannshohen Gefäßen, in welche die Tempelsteuer oder auch freiwillige Gaben für gottesdienstliche Zwecke eingelegt wurden.
Und Er sprach zu den vielen Hören, die sich um Ihn niedergelassen hatten und an Ihn glaubten: „Wer an Mich glaubt, der glaubt nicht an Mich, sondern an den, der Mich gesandt hat. Und wer Mich sieht, der sieht nicht Mich, sondern den, der Mich gesandt hat. Denn Ich bin in diese Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an Mich glaubt und sein ganzes Vertrauen auf Mich und Meine wahrlich allen geltende unverlierbare Retterliebe setzt, nicht länger in der Finsternis bleiben muss.“
Als das einige von den Pharisäern und Sadduzäern hörten, erbosten sie sich heftig und griffen den Meister an: „Was machst Du da aus Dir selbst?! Wie kannst Du von Dir behaupten, Du wärst der Gesandte Gottes?! – und überdies, dass, wer Dich sieht, der würde in Dir Gott selbst erblicken, und, das Vertrauen auf Dich wäre der rechte Glaube an Gott! Und wer bist Du, dass Du Dich selbst zum Licht der ganzen Welt erklärst?! Damit erhebst Du Dich ja gleichsam selbst zu Gott, der allein der Urquell allen Lichtes und aller Erleuchtung ist!
Wie kannst Du es wagen, derartige Behauptungen aufzustellen?! Und was für eine Blasphemie und Gotteslästerung! Denn damit erklärst Du Dich ja gleichsam selbst zu Gottes Sohn! Ja, mehr noch: Du machst Dich, obwohl Du doch nur ein Mensch bist, gleichsam selbst zu Gott und erklärst Dich Ihm gleich und setzt Dich selbst an Seine Stelle, als wärst Du selbst der Höchste und Wahrhaftige, auf den ALLEIN wir unser ganzes Vertrauen setzen sollen!
Wird daran nicht aller Welt ersichtlich, dass Du keineswegs von Gott Zeugnis gibst, sondern vielmehr in beispielloser Hochmütigkeit und Überheblichkeit von Dir selbst?! Denn Du lehrst die Menschen keineswegs, an Gott zu glauben und ihr ganzes Vertrauen auf Ihn zu setzen, sondern vielmehr, dass sie an Dich selbst glauben sollen und ihr ganzes Vertrauen auf Dich setzen sollen, als wärst Du selbst Gott!
Damit überführst Du Dich selbst, dass Du ein Widersacher Gottes und ein übler Verführer aus der Lüge bist! Denn keinem Menschen steht es zu, sich gleich-zu-setzen mit Gott und damit gleichsam selbst an Seine Stelle zu treten!“
(B)
Jesus aber entgegnete ihnen: „Ihr bestreitet, dass Mein Zeugnis wahr ist, weil Ich von Mir selbst Zeugnis ablege und zeuge. Und wenn Ich wirklich allein aus Mir selbst solch ein Zeugnis von Mir ablegen würde, so wäre es in der Tat allerhöchste Blasphemie und Gotteslästerung, und Ich wäre der übelste Irrlehrer und Verführer, der je auf Gottes Erdboden gewandelt ist.
Jedoch verkennt ihr dabei völlig, dass Ich keineswegs nur allein aus Mir selbst dieses Zeugnis ablege. Denn schon ein anderer hat von Mir dies Zeugnis abgelegt und euch verkündigt, dass nun der kommen soll, der aus Gott ist und der vom Höchsten selbst ausgesandt worden ist, um dessen Werk auf Erden auszurichten und Seinen Willen auszuführen und zu vollbringen.
Und ihr wisst, von welchem vollmächtigen Zeugen Ich rede, dass viele von euch sogar meinten, er selbst wäre schon das Licht gewesen; und Scharen von Menschen wurden angezogen von seinem Licht, um darin voll Frohlocken zu wandeln, so eine brennende Fackel war er! Und viele fanden durch ihn zurück auf den Weg des Heils, hin zum Licht, obwohl er selbst noch nicht das Licht war, sondern euch vielmehr kündete, dass es alsbald zu euch kommen würde, um aufzustrahlen in der Finsternis und alle Todesschatten zu verschlingen.
So war jener große Prophet, der Täufer Johannes, fürwahr der Elia, dessen Wiederkehr euch angekündigt worden war als ein hoffnungsvolles Vorzeichen, dass daraufhin »Jahwe Zebaoth«, »der HERR der Heerscharen« – vom »HERRN der Heerscharen« und aus dessen »Schechina«, aus Seiner »Herrlichkeit«, zu euch entsandt – selbst zu euch kommen würde als ein Licht, das wahrhaft noch alle Finsternis überwinden und alles, was noch leer und dunkel ist, erfüllen und ausleuchten wird.
So habt ihr schon einen großen Zeugen, der von Mir Zeugnis abgelegt hat und von Mir zeugte, dass Ich es Bin, indem er sprach: »Siehe Israel! Da ist dein Schöpfer und Gemahl: dein Bräutigam! Und Ich war nur der Brautführer zu Ihm, den Einen, Einzigen, Wahrhaftigen, hin!«
(C)
Aber freilich: Ihr werdet sagen: »Auch jener war kein wahrhaftiger Zeuge, nicht aus der Wahrheit!«, weil auch er euch schon in Vielem anmahnte und euch heftig widersprach – wie aber auch alle anderen Propheten, die vor ihm zu euch ausgesandt worden sind!
Darum erkennt, dass Ich auch nicht einmal sein Zeugnis nötig habe, so dass ihr sagen könntet: »Er kann sich nur auf Menschen berufen, deren Zeugnis ebenso fraglich und irreführend sein könnte, wie das Zeugnis, das jener, obwohl Er doch selbst auch nur ein Mensch ist, von sich selber ablegt und gibt!«
So erkennt, dass Ich auf das Zeugnis von Menschen keineswegs angewiesen bin, wenngleich gar Viele, welche unter euch die Größten und Erhabensten waren, schon von Mir gezeugt haben!
Ich habe nämlich noch einen weit vollmächtigeren, überführenden Zeugen: Denn noch viel mehr legen alle Meine Werke, die Ich unter euch vollbringe, selbst schon für sich Zeugnis von Mir ab, dass Ich es Bin: Denn wer könnte je vollbringen, was Ich unter euch wirke, es sei denn nicht Gott selbst mit ihm?! So zeugt der Vater selbst von Mir durch die Werke, die Ich in Seinem Namen und Auftrag vollbringe, und Er selbst bestätigt Mich dadurch, dass Ich es Bin, der aus Ihm zu euch gesandt worden ist, um euch Sein Heil zu bringen.
Denn Ich bin zwar von oben her und nicht, wie ihr, von unten her und von dieser Welt; doch gleichwohl bin Ich ganz eingegangen in euch, um so aus euch und aus eurer eigenen Mitte zu erstehen, wie es schon Mose von Mir angekündigt hat, und um dadurch – euch so in wahrhaft allem gleich – von unten her, wie aus dem Nichts, zu werden, um Mir und Meinem Vater auf diese Weise alles wahrhaft rechtens von ganz unten her in nichts als Liebe zu erringen und zu erstreiten.
Und da Ich so gänzlich eins mit euch geworden bin, in allem rechtens als ein Mensch erfunden, der euch in jeder Hinsicht gleich geworden ist, um durch unmittelbare Anteilnahme an allem, was euch belastet, alles von euch auf Mich zu nehmen und für euch zu tragen, darum könnte auch Ich aus Mir selbst heraus, wie jeder andere Gottes-Prophet vor Mir, niemals all das tun, was Ich unter euch vollbringe, wenn es nicht der Vater selbst wäre, der dies alles selbst durch Mich wirkt!
Aber habt ihr je irgendeinen Gottes-Gesandten unter euch gehabt, der alle gebrochenen Seelen wieder aufrichten konnte und der alle Krankheiten und Gebrechen heilt, der Blinde wieder das Licht erblicken lässt und Stummen ihre Sprache wiedergibt, der Erlahmte wieder zum Gehen bringt, vom Aussatz Befallene wieder reinigt und selbst Tote wieder zum Leben erweckt?! Wer könnte solches Heil wirken und so viel Heilung und Erlösung freisetzen, es wäre denn nicht Gott selbst mit ihm?!
Und wahrlich: All diese so vollumfängliche Linderung und Erleichterung bewirkenden Werke, die ihr Mich tun seht, die vollbringe letztlich nicht Ich, sondern der Vater, der in Mir und mit Mir ist. Und Ich könnte sie nicht tun, wenn sie nicht der Vater selbst in Mir und mit Mir und durch Mich vollbrächte! Und allein, was der Vater Mich sehen und erkennen lässt, dass Er es wirken will, das tue ich; und Ich tue nichts, was Ich nicht den Vater selbst zu vollbringen gewillt sehe.
So ist und wirkt der Vater selbst in Mir, wie Ich allein BIN und alles wirke aus Ihm und in Ihm; und alles, was Mein Abba tut, das tue auch Ich, so dass Wir in allem gänzlich eins und Einer sind. Und dies bezeugen euch alle Werke, die Ich unter euch wirke, dass Er es ist, der sie selbst unter euch tut.
So gibt der Vater selbst aus höchster Höhe Zeugnis von Mir, dass Ich aus Ihm ausgegangen und zu euch entsandt worden bin, durch die Werke, die Er Mich in Seinem Namen unter euch vollbringen lässt und die Er selbst in Mir und mit Mir und durch Mich unter euch wirkt, auf dass ihr erkennt, dass Ich es Bin.
Wenn ihr also dem Zeugnis nicht glauben wollt, das Ich selbst von Mir ablege, dass wahrlich Ich es Bin, so glaubt doch den Werken Meines Vaters, die Er durch Mich wirkt, auf dass ihr erkennt, dass Ich es Bin: der Abba selbst, der in Mir zu euch gekommen ist, um euch noch alle zu erlösen.
Und erklärt nicht das Gesetz, dass das übereinstimmende, einhellige Zeugnis von zwei oder drei voneinander unabhängigen Zeugen die Wahrheit bekundet? Wenn nun die Werke, die Gott durch Mich wirkt, Mein Zeugnis bestätigen, so legt ebenso der Vater von Mir Zeugnis ab in der Kraft Seines Geistes, der Mich als den von Ihm ausgegangenen »Geist-Gesalbten«, als den »Christus« und »Messias«, bestätigt.
So bin Ich mit Meinem Zeugnis keineswegs allein, sondern Ich und der Geist und der Abba, auf dass ihr erkennt, dass Ich Bin, von welchem der Vater Zeugnis abgelegt hat: »Ich selbst werde der sein, der Ich einstmals unter euch sein werde«, wie es euch Mose selbst bezeugt und in euren Heiligen Schriften festgehalten hat.
(D)
Und tue Ich denn irgendetwas anderes als das, was alle Propheten euch von Gott angekündigt haben, dass Er es vollbringen würde, wenn Er selbst in und mit Seinem Gesandten und Gesalbten, den Messias, zu euch kommen würde?! So erkennt doch, dass Ich es Bin!
Seht: Ihr grabt und schürft in den Heiligen Schriften; denn ihr sucht hoffnungs- und sehnsuchtsvoll das wahre Leben darin. Erkennt doch, dass sie alle vom ersten bis zum letzten Jota allein von Mir künden, da Ich alles erfülle, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, dass Ich selbst euch dieses Heil und Leben in vollendeter Glückseligkeit unverlierbarer Gotteskindschaft in Mir selbst bringen will, indem Ich eingehe bei euch, um euch alle eingehen zu lassen in Mir. Denn dies allein ist Heil und Leben und wahrhaftige Glückseligkeit! Ich, der Ich selbst zu euch kommen will in Meiner ganzen überschwänglichen Liebe: Ich selbst bin euer Heil und Leben und alle Glückseligkeit!
Also hat nicht allein der Elia von Mir gezeugt, welcher der größte unter allen Propheten war, sondern – ihm vorausgehend – schon alle Propheten und alle ihre Weissagungen in euren Heiligen Schriften, durch welche der Höchste selbst euch bekundet hat, was Er höchstpersönlich unter euch tun will.
Und die Werke, die Ich nunmehr unter euch wirke, legen ebenso Zeugnis von Mir ab, weil sie genau das sind, was Er euch angekündigt hat, dass Er es unter euch vollbringen will, wenn Er selbst zu euch kommt.
(E)
Aber auch Mir selbst gibt Mein Abba Zeugnis in Meinem Herzen, dass Ich es Bin, durch den Er persönlich ausrichten will, was Er von allen Ur-Anfängen an und von je her aus allen Ewigkeiten heraus mit euch allen zu tun gedachte in Mir und durch Mich.
Ihr nämlich glaubt es nicht und erkennt es darum auch nicht, von woher Ich komme und wohin Ich gehe, und wie wunderbar dies für euch alle ist; Ich aber WEISS aus tiefstem Herzen durch das Zeugnis des Vaters in Meinem Herzen, woher Ich komme und wohin Ich gehe und wie wunderbar dies für euch alle ist.
Ihr aber wollt es nicht glauben und könnt es darum auch nicht erkennen, weil Mein Wort in euch nicht Wohnung finden kann, obwohl euch dies Heil und Erlösung brächte in wahrhaft allem! Und so wollt ihr nicht zu Mir kommen, obwohl euch dies in die Glückseligkeit Meines Lebens brächte!
Keiner von euch hat je die herrliche Gestalt der Gottheit voller Anmut und Schönheit gesehen, noch je Ihre sanfte, liebreizend umsäuselnde Stimme gehört, so wie Ich: Ich aber habe das Antlitz der Herrlichkeit gesehen, dass es nichts als Licht ist, ohne jede Trübung oder Finsternis, und das Pochen Ihres Herzens gehört, dass es nichts als Liebe und Barmherzigkeit ist, die niemals erbittert oder hin zum Zorn oder zu irgendwelchen Rache- und Vergeltungs-Anwandlungen verleitet werden könnte. Sondern da ist nichts als Licht und unbeirrbare Retter- und Erlöser-Liebe!
Und Ich fand Mich selbst in diesem Licht und dieses Licht mit all Seiner Liebe in Mir, so dass Ich Mich selbst darin gänzlich aufgegangen wiederfand und in Mir nichts ist, als allein diese Abba-Agape zu wahrhaft allen. Die künde Ich euch. Und die hört und seht ihr in Mir, weil Ich gänzlich in Ihr aufgehe, wie Sie in Mir. Darum seht ihr in Mir das Licht der Welt, aus dem alles hervor-ging, wie auch alles darin wieder ein- und auf-gehen muss.
Und so ist es mit allen, was Ich euch enthülle und verkündige: Ich rede dies nicht aus Mir selbst, sondern euer aller Abba ist es, der euch dies alles kündet. Und ebenso beurteile Ich nichts aus eigenen Überlegungen oder Erwägungen heraus, sondern es ist das Urteil des Vaters, das Ich in Meinem Herzen vernehme. Denn Ich suche in nichts Meinen eigenen Willen, sondern in allem allein nur den Willen dessen, der Mich gesandt hat.
So beurteile Ich alles aus dem Urteil des Vaters, das in allem wahrhaftig ist. Und da gibt es gar Vieles bei euch zu beurteilen und ans Licht zu bringen und zu überführen und klarzustellen und zu richten, weil in euch allen noch keinerlei wahre selbstlose Liebe ist, so dass, was die göttliche Agape von euch will, für euch alle unweigerlich vernichtend sein muss! Aber auch, wenn dies alles unverblümt ans Licht zu bringen von Nöten ist, so bin Ich doch keineswegs gesandt worden, um euch alle hin-zu-richten durch Mein Urteil und Gericht, sondern vielmehr, um euch darüber noch alle her-zu-richten und ins wahre Heil zu führen und euch die verheißene Erlösung und Freisetzung zu bringen.
So rede Ich keineswegs irgendetwas zu euch aus Mir selbst, sondern allein, was der Vater zu Mir redet in Meinem Herzen, wozu er Mich beauftragt, dass Ich es unter euch bekunden soll. Und alles, was Ich zu euch rede, sage Ich euch genau so, wie der Vater es zu Mir gesprochen hat. Darum hört, wer Mich hört, den Vater selbst.
(F)
Und dies ist das Gebot, dass Er Mir gegeben hat, dass Ich euch allen das Heil und die Erlösung und die Glückseligkeit des ewigen Lebens erringen und bringen soll. Darauf wirkt Mein Vater von allen Ur-Anfängen an einzig und allein hin bis auf den heutigen Tag, genauso, wie Ich.
Denn der Abba liebt Seinen zeitlos einzig ein-geborenen Sohn, der von Ewigkeit zu Ewigkeit in Seinem Schoß ist und Ihm in allem völlig gleicht, um Seiner unüberbietbaren Liebe zu allen, wie allein die Gottheit selbst sie haben kann; und Er liebt Seinen Sohn darum über alles; und Er zeigt Seinem Geliebten alles, was Er durch Ihn in Seiner Liebe zu allen tun will; und Er wird Ihm noch weit großartigere Werke zeigen – so unbeschreiblich und unglaublich wunderbar, dass ihr niemals aus dem Staunen über Seine unaussprechliche Liebe zu euch allen heraus-kommen werdet, weil Ihr wahrlich nichts zu groß und zu wunderbar oder unmöglich ist!
Wie nämlich der Vater alle Toten, die noch vom Tod umfangen sind, zu Seinem wahren Leben erwecken will, so will und wird dies auch der Sohn in Einheit mit dem Vater noch vollbringen und tun.
Denn wahrlich, Ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon da, dass die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, die sie aus ihrer Umnachtung mit Kraft heraus-ruft; und sie werden Seinen Liebes-Ruf hören und dadurch leben!
Und was sein wird, hat schon längst begonnen! Denn blickt um euch: Wie viele, die vom Tod überwunden waren, habe Ich schon in jeder Hinsicht wieder ins Leben gerufen!
Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat Er es auch dem Sohn – trotz Seiner Entäußerung – gegeben, Leben zu haben in sich selber in vollumfänglicher Teilhabe an dem göttlichen Leben, das aus sich selbst entsteht, wie der Vater sich von je her selbst erblickt im Leben des Sohnes und der Sohn sich selbst erblickt im Leben des Vaters.
Und wenn Ich Mein Leben wieder an Mich nehme und aus Meinem ewigen Leben im Vater den Tod überwinde, dann werdet ihr es sehen, wie es anhebt, dass Ich beginne, alle aus dem Tod mit Mir in Mein Leben zu ziehen, auf dass alles Mein Leben werde und Ich wieder, wie von je her, sein werde alles in allem.
(G)
Und ebenso ist dem Sohn vom Vater Vollmacht gegeben worden, einstmals Sein Gericht abzuhalten, das alles wieder herrichten soll und wird. Denn wahrlich, Ich sage euch: Es wird die Stunde kommen, wo alle, die in den Gräbern sind, Seine Stimme hören werden; und alle, die bereits im Guten waren, werden hervorgehen zur Auferstehung zum ewigen Leben, alle aber, die noch im Bösen waren, zur Auferstehung zum Gericht. Aber auch dieses Gericht hat nicht den Sinn, hin-zu-richten, sondern vielmehr das Ziel, alles wieder her-zu-richten.
Der Vater nämlich richtet niemanden, weil Er der Abba aller ist, der alle als Seine kleinen Kinder liebt! Denn der allmächtige Abba: Er ist gewaltig! Gewaltig an Kraft des Herzens! Und Er verachtet oder verdammt wahrlich niemanden – wie viel Er selbst auch immer verachtet und Seine alles erduldende und auf sich nehmende Retterliebe noch für nichts geachtet wird!
Weil aber der Vater nicht zu richten und zu vernichten und zu verdammen gewillt ist, darum hat Er alles Gericht dem Sohn übergeben, damit Er nach Seiner göttlichen Gesinnung, die nichts als Heil und Leben will, Gericht üben soll, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn und der Sohn im Vater, weil Er eines Sinnes und Wesens mit dem Vater ist, so dass noch alle den Sohn in Ehrfurcht anbeten werden, wie sie dann auch alle den Vater im Sohn in Ehrfurcht anbeten werden.
Wer den Sohn aber nicht um dieses Seines großartigen Heilswerks vollendeter Liebe mit liebender Inbrunst verehrt, der kennt und verehrt auch den wahren Abba aller in Seiner Liebe nicht, der in Seiner Retter-Liebe zu ausnahmslos allen Seinen Sohn in die Welt gesandt hat. Denn der Vater ist ganz im Sohn; und wie der Vater niemanden hinrichten und verdammen will, ebenso-wenig will dies der Sohn.
Seht: Ihr Menschen: Ihr richtet und verdammt überall und immerfort. Ich aber richte und verdamme niemanden – ebenso-wenig, wie es der Vater tut. Denn was der Abba nicht will, das will auch nicht der Sohn, und was der Abba niemals fertig brächte, ebenso-wenig auch der Sohn.
Und wer dies Mein Evangelium hört und schon wahrlich in seinem Herzen aufnehmen kann, der wird darüber vollendeten Seelenfrieden und Heil und unüberbietbare Glückseligkeit finden. Denn er hat erkannt: Bei allen Gerichten, die kommen müssen, um euch alle noch her-zu-richten, kommt doch niemand unter gänzlich vernichtendes Verdammungsgericht. Und in dieser Erkenntnis von Meiner unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe ist ein solches Herz bereits aus aller Angst vor jedwedem Gericht erlöst und ins wahre Leben durchgedrungen.
(H)
Meint also nicht, dass Ich euch dermaleinst vor dem Vater verklagen würde! Denn es ist ein anderer, der euch verklagt: Mose nämlich, auf den ihr doch all eure Hoffnung setzt! Mose ist es, der wider euch steht, mit dem Gesetz, das er von Gott empfangen hat! Denn eben dieses Gesetz, das ihr zu erfüllen trachtet, steht doch zum Zeugnis gegen euch, weil ihr es nicht einzuhalten vermögt und es bei euch trotz eurem redlichsten Bemühen nicht hinlangt.
Wenn aber jemand selbst das ganze Gesetz zu erfüllen in der Lage wäre, aber nur ein einziges Gebot brechen würde, so hätte er damit doch das ganze Gesetz übertreten und bliebe doch des Todes schuldig und käme damit letztlich doch unter Fluch und Gericht! Denn geschrieben steht: »Jeder, der nicht wahrlich in ALLEM bleibt, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, dass er es ALLES erfüllt, der ist verflucht!«
Darum auch ist des Menschensohn in die Welt gekommen, auf dass Er selbst die göttliche Gerechtigkeit erfülle und in dieser höheren, göttlichen Gerechtigkeit den Fluch von allem nehme, die allesamt rechtens verflucht werden müssten. Denn das göttliche Gesetz, wie auch die göttliche Gerechtigkeit, die euch alle der Lieblosigkeit überführt, erfüllt sich doch zugleich wiederum selbst in einer alles in vernichtender Weise in den Schatten stellenden selbstlosen göttlichen Retter-Liebe, die sich aller, die verflucht werden müssten, dennoch annimmt und allen Fluch, der auf ihnen allen liegt, von ihnen auf sich selbst nimmt und in sich selbst verschlingt und verflucht.
(I)
Und dies hat euch auch Mose bereits eindringlich vor Augen geführt. Denn die alte satanische Schlange, die euch alle zu Argwohn und zum Abfall und Aufbegehren verführt hat und euch dafür beständig vor dem Vater verklagt und eure Vernichtung und Verdammung einfordert, die hat Mose in der Wüste ans Holz geschlagen und hoch erhöht und aufgerichtet – euch zum Zeichen, dass noch alles Gericht, was sie über euch gebracht hat, selbst sein Gericht erfahren soll, und, dass aller Fluch, den sie über euch gebracht hat, noch selbst verflucht werden soll – nämlich in dem Menschensohn, der sich an eurer statt richten und verfluchen lassen wird, um der alten satanischen Schlange jedes Recht auf Verfluchung von auch nur einen einzigen Gottes-Seele zu nehmen und so all ihr Verfluchen selbst zu verfluchen.
Das ist der Frauen-Same, der schon euren Ur-Ahnen nach ihrem Abfall verkündigt worden ist, der unter Preisgabe Seines eigenen Lebens der Schlange ihr stolzes, selbstherrliches, alle anderen verdammendes Haupt zertreten wird, indem Er sich von ihr mit ihrem tödlichen Gift-Biss in die Ferse stechen lässt, so dass Er alle Vergiftung, welche sie über den ganzen Kosmos gebracht hat, in sich selbst aufnehmen und in sich selbst verschlingen wird.
Darum muss auch des Menschensohn erhöht werden, wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat. Und Seine Vernichtung wird letztlich ihre Vernichtung bedeuten, weil Er als ein Sühnelamm für alle die Thora des Mose, die wider euch steht, aus sich selbst heraus stellvertretend für euch alle vollends erfüllen wird, so dass sich ihr unaufgebbarer göttlicher Anspruch, der gegen euch steht, durch Ihn in einen unwiderruflichen göttlichen Zuspruch für euch alle wandeln wird und Er so mit sich selbst das göttliche Gesetz als Anklageschrift gegen euch an jenes Holz heften wird, weswegen euch dann hinfort nichts mehr verklagen und verdammen oder von der göttlichen Retter-Liebe je scheiden kann, was auch immer ihr an Verdammungswürdigen jetzt noch immer tut; sondern alle Gottes-Gerichte, die deshalb über euch kommen müssen, werden darum hinfort im Dienst der Gnade stehen, die euch – um dieses göttlichen Sühneopfers willen – alle noch her-richten will und wird.
So wird, wenn des Menschen Sohn erhöht wird und sich für alle hinrichten lassen wird, dadurch der Richter aller Welt selbst gerichtet werden und all sein Verdammen für immer verdammt und aller Fluch selbst für immer verflucht werden. Denn ja, Amen, fürwahr: Kein Fluch wird dann je mehr sein! Sondern Ich will vielmehr in Meiner Liebe, die alles für euch gegeben hat, auch noch alle zu Mir ziehen!“
(J)
Dies aber sagte Jesus zu ihnen, um dadurch anzudeuten, welches grausamen Todes Er, erhöht am Fluchholz, sterben würde. Alle, welche dies von Ihm hörten, konnten es aber nicht glauben und wollten ihren Ohren nicht trauen. Und so fragten sie irritiert: „Aber hat der Prophet Daniel nicht vom Menschensohn verheißen, dass Er, welcher doch der Christus und Messias ist, in Ewigkeit bleiben und Seiner Herrschaft niemals ein Ende sein wird?! Wie kannst Du da erklären, der Menschensohn müsse erhöht werden und sterben?! Wer ist denn dann dieser Menschensohn?!“
Jesus aber antwortete ihnen: „Ich bin es, welcher zu euch spricht. Und Ich sage euch dies alles jetzt schon, dass, wenn es geschieht, ihr glaubt, dass Ich es Bin und dass Meine Erhöhung keineswegs der Sieg der Finsternis über das Licht ist, wie es euch zunächst scheinen mag, noch der Triumph des Todes über das Leben, sondern vielmehr der Sieg des Lichtes über alle Finsternis und des Lebens über allen Tod, weil das Leben in Seiner göttlichen Liebe allen Tod in sich selbst verschlingen wird.“
Und Jesus sprach zu ihnen: „Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es Bin und dass Ich nichts von Mir selber tue, sondern alles so, wie es Mich der Vater gelehrt hat, und dass es der Vater selbst ist, der durch dies Sein ureigentlichstes göttliches Opfer sich selbst alles rechtens zurück-erobert und wieder erstreitet und erwirbt, auf dass alles Sein bleibe, wie es von je her alles Sein ist, da alles Leben schon immer und von je her aus Seiner selbstlosen Hingabe Seines Lebens und aus der Ausschüttung Seiner Seele hervor-quillt.
Und wenn ihr die große Erlösung erblicken werdet, welche Er durch Sein Sühneopfer aller Welt erwirkt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich niemals aus Mir selbst geredet und euch dies alles schon vorher verkündigt habe, sondern, dass es niemals irgendein anderer war, als der Vater selbst, der in das Seine gekommen ist, um dies alles für euch zu tun.
Denn Er, der Mich entsandt hat, um dies alles für euch zu vollbringen: Er ist allezeit mit Mir und in Mir und lässt Mich niemals allein, da Ich für Ihn vollbringe, was von je her Sein Verlangen ist, nach Seinem Wohlgefallen. Und wahrlich: Kein anderer als Er selbst ist es, der es vollbringt in Mir, auf dass im Sohn der Vater verherrlicht werde und im Vater ebenso der Sohn, in der Einheit des Geistes, in welchem Sie beide wirken.
Dann werden alle den Sohn um solcher Liebe willen anbeten und verehren, wie sie darüber dann auch den Vater in rechter Weise anbeten und verehren werden. Denn sie werden erkennen: Welcher der Vater ist, der ist kein anderer, als der Sohn, so dass sich alle Verherrlichung des Vaters in der des Sohnes erfüllt und alle Verehrung des Sohnes dem Vater zur Ehre gereicht, da sie beide eins und Einer, der Wahrhaftige, Eine, sind.
(K)
Dies alles aber kündete euch bereits Mose, als er die gekreuzigte Schlange in der Wüste aufgerichtet hat und euch verkündet hat: »Wer diese ihre Niederlage schaut und darauf vertraut, der wird nicht zuschanden werden!« Dies weissagte euch bereits Mose, wie auch alle Propheten nach ihm, weil es schon immer im Herzen der Gottheit als der Ur-Grund von wahrhaft allem fest begründet ist.
Wenn ihr also an Mose und die Propheten glaubt, dann müsst ihr auch erkennen, dass Ich es Bin, und zum Glauben an Mich finden, dass ihr in allem auf Mein Heil vertraut. Wenn ihr aber selbst Mose und den Propheten keinen Glauben schenken wollt, wie wolltet ihr dann Mir glauben können?! Ja, dann werdet ihr´s auch nicht glauben und erkennen, wenn des Menschen Sohn von den Toten aufersteht und wahrhaftig zum Heil aller erhöht wird über alles, so dass Ihm und Seinem Heilswillen für alle fortan alles unterworfen ist. Aber wenn ihr dies nicht glauben und erkennen wollt, dann wird euer Herz verdunkelt bleiben für das Licht, dass nun gar bald für alle Welt aufstrahlen wird.“
Und Jesus bezeugte ihnen: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit niemand, der an Mich glaubt, noch länger in hoffnungsloser Finsternis verbleiben muss.“ Und der Meister wiederholte dies mit Nachdruck: „Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir nachfolgt, der wird nicht mehr hoffnungs- und ziel-los umher-irren müssen in der Finsternis, sondern der wird das Licht des Lebens haben.“
Dann aber ermahnte Er sie: „Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Seht, jetzt ist die angenehme Stunde, jetzt ist die Zeit eurer gnadenvollen Heimsuchung! Darum: Heute, wenn ihr Meine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, solange es noch »Jetzt« und »Heute« heißt! Und ringt darum mit allem Ernst, wirklich einzugehen in dies Licht, damit der Morgenstern noch aufgehe in euren Herzen, dass es euch darüber brennt und ihr alle noch Erleuchtung über das Leben im Licht Meiner Liebe zu euch allen erlangt und ihr noch Kinder des Lichtes werdet, ehe die Finsternis euch überfällt und die Nacht kommt, in der niemand wirken kann.
Denn wenn ihr bis dahin nicht ins Licht gefunden habt, dann werdet ihr in Umnachtung umher-irren, ohne »ein« noch »aus« zu wissen, und schließlich elendig in völliger Finsternis umkommen, wo euch nichts als Heulen und Zähneklappern mehr bleiben wird!
Denn seht: Schon bald gehe Ich hinweg; und wenn ihr bis dahin nicht zur Mir gefunden habt, dann wird es für euch sein, als hätte Ich Mich von euch abgewendet und euch verlassen für immer! Denn wo Ich dann hingehe, wenn Ich Mein Leben gelassen habe für wahrhaft alle – und wahrlich niemand nimmt es von Mir! – wo Ich dann hingehe, das könnt ihr dann weder wahrnehmen, noch erkennen, geschweige-denn Mir dahin folgen. Und ihr werdet Mich – doch euren Messias! . dann nicht mehr finden, wie verzweifelt ihr dann auch immer nach Mir fragen und schreien und flehen werdet, und so werdet ihr dann, ohne Antwort zu finden, elendigst umkommen müssen unter der Last eurer Sünden!“
(L)
Da spotteten die Schriftgelehrten untereinander: „Will Er sich denn selbst umbringen und sich das Leben nehmen, dass Er sagt: »Ich werde ganz von Mir aus Mein Leben lassen! Und wohin Ich dann bald ganz von Mir selbst aus hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen!«?! Ist jener denn gänzlich von Sinnen?!“
Der Meister aber erwiderte ihnen: „Ich weiß, von woher Ich komme und wohin Ich gar bald zurück kehre; ihr jedoch wisst gar-nichts! Ihr nämlich seid von unten her, aus dem, der von unten ist; Ich aber bin von oben her, aus dem, der von oben ist; ihr seid von dieser Welt, Ich jedoch bin nicht von dieser Welt. Darum auch trifft euch dies ganz zu Recht, dass ihr Mich nicht mehr sehen sollt, sondern sterben müsst in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, dass Ich es bin, müsst ihr unweigerlich sterben in euren Sünden.“
Die Pharisäer und Sadduzäer aber verhöhnten und verspotteten Ihn: „Wer meinst Du denn, dass Du bist?!“ Er aber sprach zu ihnen: „Der, von welchem Ich euch immerfort gekündet habe! Aber ihr habt weder Ihn, noch Mich erkannt!
Und wenn ihr Mich jetzt nicht erkennen WOLLT, dann werde Ich Mein »Ja« und »Amen« dazu sprechen, dass ihr Mich für schier unendliche Zeit auch nicht mehr erkennen SOLLT. Denn wenn Ich erhöht werde in die Himmel zum Vater, um gesetzt zu werden über alles, wie einst auch all die Meinigen, die in Mein Licht getreten sind, mit Mir, dann wird der Verkläger aus den Himmeln hinaus gestoßen und hinunter geschleudert und gestürzt werden auf die Erde, derer er sich dann gänzlich bemächtigen wird; und er wird erfüllt sein von unbändiger Wut und loderndem, rasenden Zorn, da er dann deutlich spüren wird, dass seine vernichtende Niederlage bereits besiegelt ist, so dass er – selbst noch im Untergang – alles, was er noch zu fassen bekommt, mit sich in den unendlichen Abgrund seines eigenen Verderbens hinunter-zu-ziehen suchen wird.
Und es wird ihm gelingen. Denn jener ist der Fürst dieser gegenwärtigen, gefallenen Welt, der sich alles bereits über eure Ur-Ahnen, die seiner Verführung erlegen waren, unterworfen hat.
Und doch wird sein Anrecht auf euer aller Verheerung bereits gebrochen sein, wenn er in der Erhöhung des Erlösers aller Welt sein vernichtendes Gericht erfährt, so dass ihm am Ende auch nicht eine einzige verlorene Seele als Trophäe bleiben wird – nicht einmal die verlorenste unter allen: nämlich seine eigene Seele, so dass auch selbst er, der Erz-Widersacher, noch voll Reue in Beschämung bekennen muss, dass Ich das Licht bin, das selbst seiner eigenen Verfinsterung am Ende noch zu übermächtig geworden ist.
Vorher aber wird die Finsternis alles gegen Mein Licht aufbieten, was ihr noch zur Verfügung steht, weil sich die Finsternis dem Licht nicht ergeben und sich nicht vom Licht überwinden und überführen lassen will, sondern sich vielmehr selbst in völliger fataler Selbstverkennung für das Licht hält und sich vor aller Welt als das Licht ausgibt.
Darum: Ihr alle, die ihr Meinen Liebes-Ruf nicht hören wollt bis zum bitteren Ende, obwohl Ich nicht allein in Meinem eigenen Namen rufe, sondern im Namen Meines Vaters, wie auch im Namen Seiner Vollmacht und Kraft: wenn jener dann kommen wird in seinem eigenen Namen, obwohl er doch nicht aus dem Vater ist und nichts von Mir hat, noch aus Meinem und Meines Vaters Geist: seinen Ruf werdet ihr dann folgen und er wird euch alle mit sich in sein Verderben ziehen – euch allen zur Ernüchterung und zur Überführung und zum Gericht.
(M)
Aber dann bin nicht Ich es, der euch richtet. Denn Ich bin nicht gekommen, um zu verurteilen und zu verdammen, sondern vielmehr, um alles zu erlösen, was noch so unsäglich verloren ist. Und auch wenn jemand Mein Licht nicht sehen und es nicht wahrhaben will, so richte Ich ihn doch nicht. Denn Ich richte wahrhaftig niemanden!
Darum bringt, wer Mich und diese Meine Worte wahrhaft unverlierbare Liebe und Gnade und Barmherzigkeit verwirft, vielmehr sich selbst ganz allein unter das Gericht, weil er Mir und Meinen Worten nicht glaubt, dass doch alles letztlich nichts als Gnade ist.
Denn wie könnte ein solcher alles als Gnade erkennen, selbst die Gerichte, die über alle kommen müssen, um sie für die Gnade zu bereiten und zu läutern?! Darum kann sich ein solcher nur unter Zorn und Gericht erfahren, obwohl doch letztlich alles – selbst auch für ihn – nichts als Gnade ist! – und das Gesetz mit all seinen Gerichten letztendlich doch immer nur ein Zuchtmeister auf Mich und Meine Retter- und Erlöser-Liebe hin!
Dessen ungeachtet wird Mein Gericht aber auch einen jeden so Gearteten noch richten: aber nicht etwa hin-richten, sondern vielmehr über allem doch her-richten. Denn Ich mit all Meinem Gericht, das Mir nachkommt, bin doch nichts als Retter-Liebe und Gnade!“
(N)
Zu Seinen Widersachern aber sprach der Meister: „Suche Ich da nun Meine eigene Ehre oder die Ehre Gottes, des Höchsten?! – wenn Ich euch solch unwiderstehliche, unaussprechliche göttliche Liebe, Gnade und Barmherzigkeit verkündige, die sich in Meiner Erhöhung über alle Welt noch wahrhaft allen bekunden will, was viele Herzen erkennen lassen wird, dass die Gottheit über alle Maßen verehrungswürdig ist, weil Sie wahrhaftig nichts als Licht und Liebe ist, die sich wahrlich noch aller verlorenen Seelen annehmen wird!
Denn welche Seele auch immer das Licht solcher Liebe erkannt hat, die kann sich ihm nicht mehr entziehen, dass sie nicht unweigerlich in Ihr Licht gezogen würde, was ein jedes Herz, das über solche Liebe erleuchtet worden ist, selbst in Liebe entbrennen lässt, so dass allein die Liebe ihren gesamten künftigen Wandel bestimmt, was schon des ganzen Gesetzes Erfüllung ist.
Wer sich diesem Licht aber noch widersetzt, der hat es in seiner Bedeutung weder gesehen noch erkannt, weil dieses Licht allein euer aller Heil und Errettung und Erlösung sein kann und auch ist.
So verherrliche Ich mit Meinem ganzen Leben und Wirken allein dieses Licht und besiegle der Liebe Zeugnis mit Meinem Tod. Suche ich da dann etwa Meine eigene Ehre?! – oder nicht vielmehr die Ehre jener Herrlichkeit, die Mich gesandt hat, auf dass alle Welt erkenne, wie anziehend und wunderbar und über alle Maßen verehrungswürdig die Abba-Schaft aller doch ist!
(O)
Ihr dagegen seid es vielmehr, die ihr keineswegs die Ehre Gottes sucht, indem ihr Seine Verehrungswürdigkeit aufgrund Seines Liebes-Wesens und Seiner Erlöser-Natur den Menschen vor Augen malt, sondern vielmehr beständig und in allem nur eure eigene Ehre bei Gott und Menschen sucht – in völliger Selbst-Verkennung, dass an eurem lieblosen Wandel und eurem immerwährenden unbarmherzigen Richten und Verdammen absolut nichts Erstrebenswertes oder gar Verehrungswürdiges ist, sondern vielmehr nur Abstoßendes, so dass um euretwillen der Name der höchsten Herrlichkeit völlig verkannt und nicht etwa verehrt, sondern vielmehr entweder verlästert oder aber sogar von den Seelen, die ihr gefangen habt, nur gefürchtet und mit Angst und Schauder gemieden wird!
Denn so führt ihr die Herzen nicht zur unaussprechlichen göttlichen Liebe, die sie allein in ebensolcher Liebe aufleben und aufblühen und gedeihen lassen will, sondern ihr verdunkelt vielmehr Ihr Licht, so dass nichts als Angst und Entsetzen und Furcht und Zittern und Aufheulen und Zähneklappern bleibt!“
(P)
Als Jesus dies alles von sich, wie von Seinen Kontrahenten bekundet hatte, da hassten die hohen Geistlichen Israels Ihn noch mehr, weil Er nicht nur – nach Ansicht aller Pharisäer – regelmäßig ihr striktes Sabbat-Gebot übertrat und all ihre Reinheits- und Speise-Vorschriften für gänzlich bedeutungslos in Hinblick auf die inwendige Herzensbeziehung zu Gott erklärte und – nach Auffassung der Sadduzäer – den ganzen Opferkultus im Tempel als eine, mittlerweile Gottes Wesen gänzlich verkennende und verleugnende reine Geschäftemacherei denunzierte und ihnen die Vernichtung ihres Zentral-Heiligtums androhte, sondern weil Er sich überdies mittlerweile ungeniert in aller Öffentlichkeit zum geist-gesalbten gott-gesandten Messias erklärte – und dies in ihrer aller Augen in solch dreister, gotteslästerlicher Weise, dass Er sich als den verheißenen »Sohn Gottes« geradezu mit Gott selbst gleich-setzte und sich damit selbst zum einzig wahren Gott und Erlöser Israels erklärte.
Und da ihnen Jesus angekündigt hatte, dass Er sich durch Sein hohepriesterliches Selbst-Opfer als das Sühne-Lamm Gottes als der erweisen würde, aus dessen selbst-loser Lebens-Hingabe alles Leben quillt, kamen die Rabbiner und sadduzäischen Priester schnell darin überein, dass sie Ihn umbringen wollten, indem sie untereinander höhnten: „Wenn Er denn in Seiner Vermessenheit Sein Leben für alle geben will, so soll Er es haben! Wir werden Ihm liebend gerne dabei Seine Handlanger sein! Aber nicht, weil Er sich darin als der wahre Sohn Gottes erweisen würde, sondern vielmehr als der allerschlimmste Teufel und Verführer, der jemals aufgetreten ist, weil Er alle Welt glauben machen will, alle Sünden würden einstmals – gänzlich umsonst! – vergeben werden und der Höchste wäre darum nicht mehr zu fürchten!
Denn wer würde da noch auf unsere eindringlichen Mahnungen hören, dass man sein Heil durch strengstes, unablässiges Mühen um die Einhaltung sämtlicher göttlicher Gebote zu suchen habe in beständiger Furcht und in anhaltendem Zittern, sowie durch unerbitterlichen Eifer um die Aufrichtung und Durchsetzung der Einhaltung der Thora in aller Welt, wenn das Heil so einfach zu erlangen wäre – im bloßen naiven Vertrauen auf eine gänzlich selbst-los sich an alle verschenkende göttliche Abba-Liebe, wozu jener falsche Prophet und Erlöser alle Welt verführen will!
(Q)
Darum müssen wir Ihm nun gar bald endlich endgültig den Garaus machen, ehe Ihm um solch verlockender süßer Verheißungen willen noch alle Welt zufällt, was alle Welt abfallen ließe von dem Gott, dem wir allein dienen und den wir alle Welt fürchten lehren wollen! Darum lasst uns mit Ihm genau das machen, wozu Er selbst uns doch die ganze Zeit regelrecht herausfordert und wozu Er uns beständig provoziert, seit Er aufs Neue in unsere Heilige Stadt Jerusalem gekommen ist, um alle Welt zu verführen!
Und dieser Irre meint, wir spielten Ihm damit nur in die Hände! – es würde uns unserer Ungerechtigkeit überführen und Seine über allem erhabene Gerechtigkeit beweisen und bestätigen, wenn wir mit Ihm nun doch noch ebenso verfahren werden, wie Er es uns beständig als unsere Absicht unterstellen will, dass wir Ihn ausmerzen wollten aus Neid und Missgunst – und nicht etwa aus wahrer Sorge um das Wohl allen Volkes in ungeheuchelter Furcht vor dem, der wahrhaft nur zu fürchten ist!
Darum lasst uns über jenen das Urteil Gottes fällen, der uns zu Richtern über ganz Israel und alle Welt bestellt hat, und Ihn unter den Fluch Gottes bringen, unter welchen jener gehört. Denn jener hat ganz bestimmt nicht, wie Er vorgibt, die Macht, den Fluch Gottes aufzuheben, der alle gottlosen Gottes-Widersacher verflucht, sondern wird vielmehr um Seines wahnhaften Ansinnens willen selbst unter den unwiderruflichen Fluch Gottes kommen und dann – aller Welt ersichtlich – als ein auf ewig Verfluchter gelten!
Denn wenn dieser erst unter den Fluch unseres Gottes gekommen und daran elendig zugrunde gegangen ist, dann wird es alle Welt erkennen, dass es keineswegs jemals irgendein Heil gänzlich umsonst geben wird – durch bloßes Vertrauen auf eine vermeintliche, unterschiedslos allen in gleicher nachsichtiger Weise begegnende göttliche Liebe und unbeirrbare himmlische Barmherzigkeit, und, dass solche Lehren allerschlimmste Täuschung und Verführung sind, die unser Gott niemals ungestraft lassen wird, da der Name unseres Gottes »Rache«, »Eifersucht« und »Zorn« ist, der keine einzige leichtfertige Übertretung auch nur EINES Seiner Gebote jemals ungestraft lassen wird!
Denn Jener wird ganz gewiss nicht vom Tode auferstehen und selbst sogar den Tod überwinden, wie Er in Seinem Wahn glaubt, sondern als ein Verfluchter Gottes auf ewig ausgelöscht bleiben, zum eindringlichen Mahnmal für alle, dass, wer immer sich Seinem Wahn ergibt, sich selbst für immer unter denselben absoluten Fluch Gottes bringt.
Und alle Welt wird es erkennen, wenn Dieser erst am Fluch-Pfahl Gottes hängt. Und das wird alle Welt wieder die rechte Gottesfurcht lehren, weil dann überdeutlich zu Tage treten wird, wie ernst es mit dem Fluch Gottes ist, dem keiner je entrinnen kann, der nicht mit Furcht und Zittern allem nachzukommen sucht, was der Höchste in Seinem Gesetz gebietet, und, dass es keinerlei Gnade und Vergebung für all jene gibt, die nicht mit aller Kraft und all ihrem Vermögen alles zu erfüllen trachten, was der Ewige als eine unverbrüchliche Ordnung – nicht allein für Israel, sondern für die ganze Welt – aufgestellt hat.“
Und so kamen die Pharisäer und Sadduzäer – trotz all der vielen, zwischen ihnen bestehenden Differenzen und Streitigkeiten – darin überein, dass Jesus unbedingt umgebracht werden müsste, weil Er dem Gott, welchen sie dienten, in unüberbietbarer Weise gelästert hätte, da Er verkündigt hatte, dass die Gottheit nichts als Barmherzigkeit und Liebe und Vergebung wäre, und sich in Seinem Sühneopfer aller Welt offenbaren wolle.
Und sie hielten Rat, wie sie Ihn ergreifen und Seiner Hinrichtung überführen könnten; denn sie fürchteten die großen Volksmengen, die an Ihm hingen, wenn Er im Tempel lehrte.