Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
30: Die Stiftung des Liebesmahles der Agape
30-A: Verachtet nicht das Lamm! Es bringt euch zum König!
30-B: Nehmt und esst alle davon! Dies ist Mein Leib, für euch alle gebrochen!
30-C: Sie alle waren schuldig an Ihm geworden! Und doch wollte Er für sie alle Sein Leben lassen!
30-D: Dies Mein Brot des Lebens wird uns alle vereinigen! – noch allen zum ewigen Leben!
30-E: Nehmt und trinkt alle davon! Das ist Mein Blut, für euch alle vergossen!
30-F: Die Vollendung des göttlichen Bundes in der Eröffnung Seines Testaments
30-G: Warum der Herr auch selbst am Abendmahl teilnahm
30-H: Christi Auferstehungsleib entgrenzte sich über alle Räume und Zeiten!
30-I: Christus hatte wahrhaftig unser Sündenfleisch angenommen, um alle Sünde zu überwinden!
30-J: Und mit Seinem Sündenfleisch führte Er alles seiner geistlichen Verwandlung zu in der Kraft Seiner Auferstehung!
30-K: O Wunder aller Wunder! Lobpreis der göttlichen Mysterien
30-L: Wir können nur dankbar empfangen!
30-M: Diese Speise ist weit mehr als nur ein Gedächtnismahl!
(A)
Nachdem sie aber das Opferlamm gegessen hatten, erklärte Jesus: „Mit Sehnsucht habe Ich danach verlangt, dieses Passahmahl mit euch zu begehen, bevor Ich leide, um das Gedenken Meines Opfers einzusetzen, das allen Menschen die Erlösung bringt. Denn siehe, die Stunde naht, da des Menschen Sohn in die Hände der Sünder überantwortet wird als das eigentliche Passahlamm Gottes.
Verachtet das Lamm nicht! Denn ohne dieses Lamm ist es nicht möglich, den König zu sehen. Niemand wird seinen Weg zum König beschreiten können, wenn er nackt ist. Wenn eine Seele wieder ohne Scham und Scheu vor den All-Heiligen treten will, braucht sie die Bedeckung durch das Fell des Opferlammes. Verachtet also das Lamm nicht! Meint nicht, dass es nichts wäre, weil es geschlachtet worden ist! Denn ohne das Lamm kann niemand den König sehen. Der König nämlich ist das Lamm und das Lamm ist der König, ja, der All-Heilige selber!“
(B)
Und alsdann nahm der Herr – in der Nacht, da Er wahrhaftig von allen allein gelassen, verleugnet und verraten wurde – das »Afikoman«, jene wieder an den Tisch gebrachte ungesäuerte Matze, hob sie empor und erklärte: „Ebenso wird des Menschen Sohn erhoben werden von der Erde; und durch die unüberbietbare, unaussprechliche göttliche Retterliebe, die sich darin offenbaren wird, will Ich noch alle in unwiderstehlicher Kraft zu Mir ziehen! Denn dann werden alle erkennen, dass Ich es Bin: die allen unverlierbar geltende göttliche Christus-Liebe – euch allen aus dem ewigen göttlichen Urquell aller Liebe zum Heil und zur Erlösung entsandt.“
Danach sprach Christus das Dankgebet: „Gepriesen seist Du, o HERR, unser Gott, König des ganzen Universums, dass Du uns dies Brot des Lebens gestiftet hast!“
Und der Herr legte Seine Hand auf die harte Flade des ungesäuerten Brotes und segnete sie, indem Er sprach: „Werde euch allen in und mit Mir diese Gabe Gottes zu dem aus sich selbst lebendigen Brot des Lebens aus den Himmeln, hin zum ewigen Leben!“
Und Er brach die Matze in mehrere Teile, nahm sich selbst ein Stück vom »Zofum« und reichte den Teller mit den zerteilten Fladen weiter und sprach: „Nehmt und esst alle davon! Dies ist Mein Leib, der für euch und alle gebrochen und gegeben wird zur Vergebung aller eurer Sünden.
Tut dies immer wieder zu Meinem Gedächtnis! – dass ihr nie vergesst, wie viel Liebe Ich doch zu euch allen unverlierbar habe! – damit ihr immer aufs Neue schmeckt und erfahrt, wie köstlich Meine euch allen zugetane Liebe aus dem Abba ist, auf dass ihr dadurch aufgerichtet und gestärkt werden mögt und wachsen und zunehmen mögt an eurem inwendig neu-geborenen, noch so kleinen, ohnmächtigen geistlichen Wesen!“
(C)
Und sie alle aßen schweigend und tief bewegt im Bewusstsein ihrer Unwürdigkeit, sowie im Gewahr-Werden der unsäglichen Liebe des Herrn, die ihnen immernoch galt – denn sie hatten alle erstmals eine Ahnung davon, warum der Herr für sie Sein Leben als ein Sühneopfer für alle ihre Sünden lassen musste, um allen verdienten Verdammungs-Fluch von ihnen zu nehmen, so dass fürwahr kein Wesen, wie unwürdig des Heils eine verlorene Seele auch immer sein mag, auf ewig unter dem Fluch bleiben muss.
Denn wenngleich sie alle erleichtert waren, dass sie nicht das Geschick des Verräters getroffen hatte, so ließ die schier unendlich lange Zeit zu Beginn des Passah, als der Herr sie im Ungewissen darüber ließ, wer von ihnen noch zum Verräter würde, sie doch nicht unbetroffen zurück, so dass sich jeder von ihnen wie ein Verräter fühlte, der seinen Herrn und Meister insgeheim schon abgeschworen hatte, weil sie alle Anstoß genommen hatten an dem Weg, den Er in Jerusalem gehen wollte, dass Er, statt mit brachialer, vermeintlich göttlicher Gewalt nun endlich die Herrschaft Gottes aufzurichten, vielmehr Sein Leben lassen wollte für alle zur Vergebung aller Sünden, wodurch sie alle in sich selbst sehr wohl verspürten, dass sie inwendig an ihrem Herrn und Meister, der sich so für sie alle hinzugeben gedachte, ebenso schuldig geworden waren, wie ihr Bruder Judas, der Jünger aus ihrer Mitte, von welchem sie es zu allerletzt gedacht und vermutet hatten, dass er es wäre, der den Meister tatsächlich noch verrät.
So fühlten sie sich alle schäbig und schmutzig und schuldig und völlig unwürdig der nie versiegenden Gnaden-Erweise des Herrn, da sie Ihm inwendig doch alle untreu geworden waren, Er ihnen aber in Seiner unaussprechlichen Liebe dennoch treu blieb und sie trotzdem alle noch immer so unendlich liebte, dass Er in Seiner unsäglich grenzenlosen Liebe sogar bereit war, Sein Leben für sie alle zu lassen und Seine lebendige, Leben stiftende göttliche Seele auszuschütten für alle zum Leben hin, so dass ihnen diese Matze als Sein Leib zum Brot des Lebens werden sollte zur ewigen Glückseligkeit in die Himmel Gottes hinein.
Sie alle fühlten sich nämlich überführt und schuldig des Verrats an ihrem Herrn in ihren Herzen. Denn sie waren sich – wenigstens in diesem Augenblick – bewusst: Einen jeden von ihnen hätte auch das unselige Schicksal des Judas treffen können: dass sie alle in ihrer enttäuschten Verzweiflung über den Wegen des Herrn, die sie allesamt nicht verstanden, noch zum Verräter hätten werden können.
Und dennoch nahm der Herr sie alle an und wollte zur Sühne für ihren inwendigen Abfall sogar Sein Leben für sie alle hingeben – ebenso wie auch für Judas, der tatsächlich abgefallen war, was allen anderen aber in diesem ihren damaligen Leben erspart geblieben war – wohl, weil sie diese ihre schmerzliche Läuterung hin zum Heil schon in einem ihrer Vorleben durchgemacht und hinter sich gebracht hatten.
(D)
Und Jesus sprach zu ihnen: „Nicht gebe Ich euch Brot, wie die Welt es gibt! Begehrt nicht das Brot der Welt, das süß im Mund schmeckt, aber bitter im Magen liegt! Siehe, Mein Brot, auch wenn es ungesäuert ist und fad und bitter im Mund schmeckt, wird euch doch köstlich und süß im Magen werden, wie Honig, zu eurer Genesung hin, wenn ihr´s nur glaubt!
Wahrlich, Ich bin das rechte Brot, das vom Himmel kommt, in dem die Kraft und das Leben Gottes ist! Und ebenso, wie viele Körner im Brote sind – zu einem Laib vereinigt und vermengt, – so werdet auch ihr alle, die ihr alle Mich in gleicher Weise vertrauensvoll in euch aufnehmt, eins mit Mir und auch untereinander eins in Mir – zu einem Laib, eurerseits zur Speisung für die ganze Welt – in Meiner euch einenden hingebungsvollen Liebe für alle, die euch alle speist; und Mein Brot wird euch und allen gereichen zum ewigen Leben.“
(E)
Und nachdem sie alle mit Ihm vom Brot gegessen hatten, hob Jesus den dritten Becher Wein, der zum Passahfest getrunken wird, und erklärte: „Ebenso wird des Menschen Sohn erhoben werden von der Erde; und durch die unaussprechliche göttliche Retterliebe, die sich darin offenbaren wird, will Ich noch alle in unwiderstehlicher Kraft zu Mir ziehen! Denn dann werden alle erkennen, dass Ich es Bin: die allen unverlierbar geltende göttliche Christus-Liebe – euch allen aus dem ewigen göttlichen Urquell aller Liebe zum Heil und zur Erlösung entsandt.“
Und alsdann sprach der Herr die Danksagung des »Beirach«: „Gepriesen seist Du, o HERR, unser Gott, König des ganzen Alls, der Du die Frucht des Weinstocks hervorgebracht hast, wie Du allein überhaupt alle irdische wie himmlische Frucht hervorbringst!“
Und Er segnete den Wein, indem Er sprach: „Werde euch allen in und mit Mir diese Gabe Gottes zu dem aus sich selbst lebendigen Wasser des Lebens aus den Himmeln, hin zum ewigen Leben!“
Und als Er so gedankt und den Wein gesegnet hatte und auch selbst von dem Kelch getrunken hatte, reichte Er ihn an Seine Jünger weiter und sprach: „Nehmt und trinkt alle davon! Das ist Mein Blut, das für euch vergossen wird, wie für alle, zur Vergebung aller eurer Sünden, wie viel ihr auch immer lästert und sündigt.
(F)
Dies ist Mein Blut, in welchem Mein Vater Seinen neuen Bund aufrichten will mit ausnahmslos allen zu einer wahrhaft universalen All-Versöhnung. Es ist das Neue Testament in Meinem Blut, wie es der Vater durch Seine Propheten verheißen hat, dass ihr alle Kinder und Erben Seiner Herrlichkeit werden sollt – gänzlich umsonst!
Tut dies, sooft ihr´s trinkt, zu Meinem Gedächtnis! – dass ihr nie vergesst, wie viel Liebe Ich doch zu euch allen unverlierbar habe! – auf dass ihr immer aufs Neue schmeckt und erfahrt, wie köstlich Meine euch allen zugetane Liebe aus dem Abba ist, auf dass ihr dadurch aufgerichtet und gestärkt werden mögt und wachsen und zunehmen mögt an eurem inwendig neu-geborenen, noch so kleinen, hilflosen geistlichen Wesen!
Meinen Liebestod verkündet aller Welt und singt von Meiner Auferstehung, bis Ich wiederkomme in Herrlichkeit, und Mein Lohn für all euer vertrauensseliges Ausharren und Erdulden mit Mir! Und wem da immer dürstet, der komme und trinke vom Wasser des Lebens – gänzlich umsonst!“
So stiftete der Herr am Ende des alt-testamentlichen Passah-Mahles Sein neu-testamentliches Liebesmahl der Agape, in welchem sich der Alte Bund in dem Neuen Bund erfüllt, da der Stifter des Alten, noch verschlossenen Testaments nunmehr Sein Leben geben wollte, so dass die Siegel Seiner Erb-Urkunde gebrochen werden konnten, auf dass Seine Kinder in Seinem Neuen, nunmehr geöffneten Testament ihr Erbe endlich wahrhaft antreten konnten – in den Gnaden-Sakramenten zum Heil, gänzlich umsonst vererbt an wahrhaft alle!
(G)
Und als sie so alle mit Ihm vom Wein getrunken hatten, da sprach der Herr: „Wahrlich, Ich sage euch: Ich will von nun an von diesem Kelch nicht mehr trinken, bis er denn ganz herum gereicht worden ist und wieder ankommt bei Mir, wenn denn alle davon getrunken haben zu Meinem Leben hin, so dass Ich als der Erste, der davon trinkt, auch der Letzte von allen sein will, der nicht eher wieder davon trinken will, als bis wahrlich alle davon getrunken haben zu Meinem Leben hin.
Erst dann will Ich wieder von der Frucht des Weinstocks trinken mit Euch allen zusammen im Reich Meines Vaters, der jetzt noch größer ist als Ich. Dann aber werde Ich euch Meinen Kelch reichen als der Ewig-Vater und Abba aller selbst, der alle Seine Kleinen als Seine Kinder wiedergewonnen hat.“
Es mag manche verwundern, dass auch der Herr selbst teilnahm an dem Abendmahl, das Er allen stiftete – doch zur Vergebung der Sünden! Zum einen tat Er es als ein Zeichen, sowie fürwahr auch als einen heilswirksamen Akt der Verbindung stiftenden Gemeinschaft, dass sie auf diese Weise Anteil gewinnen sollten an Ihm im Geistlichen, wie auch Er Anteil gewonnen hat an ihnen allen im Fleischlichen, so dass sie durch die gemeinsame Teilhabe an einem Brot und Wein fürwahr in allem ein Fleisch und Blut wurden wie Braut und Bräutigam beim gemeinsamen Hochzeitsmahl.
Eben darum aber musste der Herr, weil Er durch Seine Geburt in diese Welt hinein ein Kind des sündenverfallenen Menschengeschlechtes geworden war als der Menschheit Sohn, wie wir alle bei diesem Abendmahl auch selbst Seinem eigenen irdischen Leib das geistlich verklärte Fleisch und Blut Seines Auferstehungsleibes zuführen und leibhaftig in sich aufnehmen, um Sein eigenes irdisches Fleisch und Blut durch die Vereinigung mit dem Geistlichen auf dessen spätere Wandlung ins Geistliche hinein vorzubereiten.
(H)
Dass der Herr aber schon zu diesem Abendmahl, als Er noch als Irdischer leibhaftig unter ihnen war, ihnen – wie auch sich selbst – bereits Anteil geben konnte an Seinem einstigen himmlischen Auferstehungsleib: dies war möglich, weil sich letzterer – also Christi Leib nach seiner geistlichen Verklärung – bei Christi späteren Erhöhung über alle Himmel und Sphären hin zu Gott zugleich auch ausweitete über alle Räume und Zeiten, um wahrlich alles zu erfüllen, so dass Christus sogar schon vorzeiten, vor Seiner Niederkunft in unsere Welt hinein, bereits auch schon als der überirdische Hohepriester Melchisedek, der himmlische Friedefürst, selbst sogar schon dem Abraham in Gestalt von Brot und Wein Sein geistliches Abendmahl reichen und bereits heilswirksame Teilhabe an Seinem astral erstandenen Christus-Leib schenken konnte, wie schließlich einst auch im Tempel von Jerusalem Seiner Mutter Maria, um sie für Seine Empfängnis zu heiligen und vorzubereiten.
(I)
Trotzdem mag es überraschen, dass auch der Herr selbst teilnahm an jenem Abendmahl zur Vergebung der Sünden, wie es auch verwundern mag, dass Er vormals an Seinem Leibe die Sündertaufe vollzog, um Sein Fleisch reinzuwaschen von aller Sünde und zu heiligen für den Empfang des Geistes aus der Höhe, der nach Seinem Wasserbad über Ihn kam, um fortan auf Ihm und über Ihm und in Ihm zu bleiben, um Ihm so die Kraft zu verleihen, aller Welt Sünden, die zu allen Zeiten weltweit je ins Wasser gewaschen wurden oder noch werden, auf sich zu ziehen, um sie an Seinem geheiligten Leib hinauf zu tragen an das allen Sünden-Fluch, sowie damit auch alle bannende Sünden-Kraft tilgende Fluchholz, wodurch allen Wassern auf Erden zeitlos zu allen Zeiten ihre geweihte, heilswirksame Kraft verliehen wurde, reinzuwaschen von allen Sünden in den heiligen Waschungen aller Nationen und Religionen.
Doch war auch dies fürwahr notwendig, dass der Herr auch Sein eigenes irdisches Fleisch und Blut so für die himmlische Herrlichkeit zubereitete – sowohl durch Seine eigene Taufe, wie auch durch Seine eigene Teilhabe an Seinem Abendmahl.
Denn der Herr hatte wahrhaftig in allem Anteil gewonnen an unserem Sündenfleisch, in welches Er hinein geboren worden war, um uns in allem gleich zu werden – um so in allem durch Sein irdisches Dasein in einem sündenverfallenen, tod-geweihten Leib versucht und angefochten zu sein, gleichwie wir alle, um gerade dadurch aber Seine göttliche Kraft in der Überwindung aller irdischen Schwachheit zur Vollendung zu bringen und so zu bewahrheiten.
Damit begann Christi Passion im Grunde genommen sogar schon bei Seinem Eingang in unser anfälliges Sündenfleisch, um an all unseren Leiden teilzuhaben – und ja, mehr noch: um sie alle auf sich zu nehmen und in sich selbst für immer zu verschlingen!
Denn Er war in einen der Sünde und dem Tod verfallenen versuchlichen Leib hineingeboren wie eine jede Menschenseele, und Er war so eins geworden mit uns in wahrhaft allem – ja, geboren und geworden und erweckt aus uns, aus unserem gefallenen Menschengeschlecht heraus; und Er war so eins mit uns geworden in wirklich allem, um alles für uns zu überwinden und Seiner Verherrlichung zuzuführen, aus der Kraft Seiner eigenen einstigen Auferstehung als der alle Raum-Zeiten erfüllende Geist, der Sein geistliches Leben zum Leben hin von je her weltweit an alle austeilt.
(J)
Da der Sündlose aber ein Sündergewand trug, bedurfte auch dies, wie alles Fleisch, mit welchem Er sich verband, der Reinigung und Heiligung und Erlösung. Denn nichts Irdisches kann anders das Himmlische ererben, es werde denn das Fleischliche durch Verbindung mit dem Geistlichen, das alles Fleischliche verschlingen wird, vermengt und vereinigt.
Und weil Er, der Sündlose in einen der Sünde und dem Tod verfallenen Leib hinein geboren worden war aus uns, dem gefallenen Menschengeschlecht, darum musste Er auch Seinen eigenen Leib der Verwandlung zuführen in der Kraft dessen, was Seine spätere Auferstehung in eben jenem astral verklärten Leibe – in alle Räume und Zeiten hinein wirkend – erst freisetzte.
So wurde Er wahrhaft in allem mit uns eins: der Göttliche vollauf menschlich, auf dass wir Menschen vollauf göttlich werden könnten in und mit Ihm, der alles Irdisch-Fleischliche überwand, um es ins Himmlisch-Geistliche zu überführen. Und so wurde der Sündlose, Heilige, zum Sünder in einem Sünder-Dasein – denn auch in Seinem Fleisch wohnte nichts Gutes; – ja, Er, der keine Sünde kennt, wurde selbst für uns zur Sünde, auf dass wir Sünder von all unseren Sünden in und mit und durch Ihn reingewaschen und aus unseren elenden, irdischen Sünder-Dasein hin zu einem gänzlich gottgeweihten, sündlosen himmlischen heiligen Dasein befreit werden konnten.
Und darum nahm der irdische, fleischliche Jesus durch Seine Teilhabe am Abendmahl auch selbst Anteil an dem zukünftigen himmlischen, geistlichen Christus mit Seiner Kraft, um Sein eigen Fleisch und Blut auf dessen geistliche Verklärung vorzubereiten, in welcher Er dann schließlich erstand, um so mit sich und Seinem Fleisch, in welches Er als der ewige Geist eingegangen war, alles Fleisch, mit welchem Er sich verbunden hatte, seiner geistlichen Verklärung zuzuführen.
(K)
So ging der ewige, unendliche Geist ein ins zeitliche, endliche Fleisch, um es alles zu wandeln in ewigen, unendlichen Geist.
O Wunder aller Wunder! Denn es ist schon ein Wunder, dass alles Fleisch aus dem Geist wurde, welcher der Lebensgeist allen Fleisches ist! Und darum auch sucht alles Fleisch den Geist und sehnt sich nach Ihm, wie der Geist auch alles Fleisch sucht und sich nach ihm sehnt!
Aber o Wunder über allen Wundern! Um des Fleisches willen ist der Geist selbst Fleisch geworden, um alles Fleisch zu Geist werden zu lassen! O Wunder über allen Wundern, dass der unaussprechliche Reichtum sich in solcher Armut niederließ, um alle reich zu machen!
Ehe Christus kam, gab es nämlich kein wirkliches und wahrhaftiges Brot in der Welt – sondern nur Brot für den Leib, aber nicht für die Seele! Diese Welt verzehrt nur Leichen und nimmt nichts als Tod in sich auf. Denn alles, was man in ihr isst, ob tierisch oder pflanzlich, ist schließlich verstorben. Und so ernährte sich auch der Mensch – gleichwie die Tiere.
Aber Jesus Christus kam von dem Ort, wo wahres Leben ist und immerfort aus sich selbst entsteht, und brachte uns in sich selbst und in Seiner unaussprechlichen Liebe, die alles belebt, lebendige Nahrung von dort, hin zu ewigem Leben: nämlich das ewige Manna, das Brot aus den Himmeln.
Und allen, die es aufnehmen, gibt Er dadurch Anteil am wahrhaftigen Leben, auf dass sie nimmermehr sterben müssen. So nehmen alle, die wieder in der göttlichen Wahrheit gegründet sind, deren Leben in sich auf; und darum muss niemand von denen, die sich aus der Wahrheit nähren, jemals mehr sterben!
(L)
In der »Eucharistie« empfangen wir unter »Danksagung« unseren Herrn und Heiland selbst, der das Leben selbst ist. Und alles, was wir können, ist: nur dankbar empfangen – gänzlich umsonst!
Darum wird dieses unbeschreibliche »Liebesmahl« der göttlichen »Agape« im Syrischen auch »Pharisatha« genannt, was da heißt: »ausgebreitete Hände«. Denn mit ausgebreiteten leeren Händen empfangen wir den, der am Kreuz Seine Hände für uns ausgebreitet hat, um uns die ganze Fülle Seiner alles Leben stiftenden Liebe zu schenken – für uns aber nicht allein, sondern für alle!
Und alles, was wir können, ist, unsere leeren Hände ausbreiten und dankbar empfangen! – und uns bergen unter den Flügeln des Kreuzes und unter Seine Arme, die uns zur Arche werden und uns empor zu Ihm heben, wenn die große letzte Flut kommt.
Der Kelch, über dem wir beten, enthält Wein, der ein Sinnbild für Sein Blut und Leben ist, dass Er für uns vergossen hat, worüber wir Ihm ewig lobsingen und danken.
Aber es ist nicht nur ein Symbol für Sein Blut, sondern der Becher ist tatsächlich angefüllt mit Heiligen Geist und der Lebenskraft Seines geistlich verklärten Blutes; und wenn wir diesen empfangen, empfangen wir wahrhaftig den, der vollkommen ist und noch alles vollkommenen macht.
Wie mit dem Kelch und dem Geist, der Salbung und dem Öl aus der Höhe, so verhält es sich aber auch mit dem Brot.
(M)
Denn unser Herr und Meister, Heiland und Erlöser, Jesus Christus, stellte die Schüssel mit dem Brot vor sich und daneben den Kelch mit dem Wein, und – die Augen zum Himmel erhoben – dankte Er Gott für Seine Güte zu wahrhaft allen über wahrhaft allem; und Er nahm das ungesäuerte Brot in Seine Hände und segnete es. Dann mischte Er den Wein mit Wasser und segnete ihn, sang die Anrufung des siebenfachen heiligen Namens der göttlichen Dreieinigkeit, auf dass Er den Heiligen Geist herab-sende, damit dieser in das Brot und in den Wein eingehe und die leibliche Speise mit Seiner geistlichen Kost vermische und so das Brot zu Seinem Leibe mache, nämlich zum Fleisch Christi, und den Wein in Sein Blut wandle, nämlich in das Blut Christi, zur Vergebung der Sünden und zur Freisetzung ewigen Lebens für alle, die auf Sein Evangelium von der sich an alle austeilenden dreifaltigen Gottesliebe ihr ganzes Vertrauen setzen.
Dann nahm unser Meister das heilige Brot und brach es und Er nahm ebenso die Frucht des Weinstockes und mischte sie und segnete beides. Denn Er ließ ein Stückchen des Brotes in den Kelch fallen und segnete die heilige Vereinigung.
Und dann gab Er das Brot, das Er gesegnet hatte, Seinen Jüngern und sprach: „Esst, denn dies ist Mein Leib, der Leib des Christus, der für euch dahingegeben wird zur Erlösung eurer Seelen, wie auch eurer Leiber – für euch, wie für alle.“
In gleicher Weise gab Er ihnen die Frucht des Weinstockes, den Er gesegnet hatte, und sprach zu ihnen: „Trinkt, denn dies ist Mein Blut, das Blut des Christus, das für euch vergossen wird zur Erlösung eurer Seelen, wie auch eurer Leiber – für euch, wie für alle“
Und als alle davon genommen hatten, sprach Er zu ihnen: „So oft ihr euch versammelt in Meinem Namen, haltet dieses Opfer zu Meinem Gedächtnis, bereitet das Brot des ewigen Lebens und den Wein der ewigen Erlösung und esst und trinkt reinen, unbescholtenen kindlichen Herzens davon, das nur dankbar zu empfangen weiß, und ihr werdet die Kraft und das Leben Gottes, das in Mir wohnt und aus Mir strömt, empfangen.“