(A)

Als Jesus Seine elf Apostel und Maria Magdalena als die Zwölfte von ihnen in die Liebesgemeinschaft Seiner künftigen Gemeinden eingewiesen hatte, die unter manchen sogar so weit gehen würde, dass sie in innigsten Verbindungen alles miteinander teilen würden, da fragte Ihn Seine geliebte erste Gefährtin: „Rabbuni, wie sieht es mit den innersten Zellen dieses spirituellen Verbundes unter all den Deinigen aus, den Du unter uns aufrichten willst? – mit den Ehen und Familien: Welche Weisungen und Ratschläge gibst Du uns hierzu?“

Und ein anderer fragte Ihn: „Ja, Meister: Willst Du überhaupt, dass unter uns Ehen geschlossen werden, – und, wenn ja: in der selben Freizügigkeit, wie unter den heidnischen Völkern der Erde?“

Der Herr aber antwortete ihnen: „Ihr wisst, dass Ich euch in alle Welt entsenden will, um restlos allen Mein Evangelium zu verkündigen: von der göttlichen Liebe, die alle völlig vorbehaltlos und bedingungslos annimmt, um sie ihrerseits zur Liebe gegen ausnahmslos alle anzureizen.

Ihr werdet hier aber unter den Völkern und Nationen auf verschiedenste familiäre Zusammenschlüsse stoßen, die sich in ihren Kulturen eingebürgert haben:

Da werden beispielsweise manche Männer mehrere Frauen haben. Denn es ist in vielen Heidenvölkern bis auf den heutigen Tag noch Brauch, dass ein Mann sich mehrere Frauen nehmen kann, die zu ihm sprechen: »Sei du unser aller Gatte und Gemahl und nimm hinweg unsere Schande, dass wir nicht alleine bleiben müssen«, wie es auch einstmals in Israel unter euren Vorvätern lange Sitte war – bis dahin, dass eure gesalbten Könige, wie selbst der viel-geliebte David oder sein noch überreicher gesegneter Sohn Salomo, sogar einen großen Harem von unzähligen Frauen und Nebenfrauen hatten. Und ihr hörtet von Mir dazu auch nicht ein einziges tadelndes Wort!

Ebenso werdet ihr auf Kulturen treffen, wo es Sitte ist, dass sich wiederum viele Männer, etwa Handelsreisende, gemeinsam – ohne Eifersucht und Neid – miteinander eine einzige seßhafte Frau teilen, die einen jeden von ihnen, wenn sie kommen, willig bei sich eingehen lässt und ihrer aller Kinder großzieht.

Also auch dies werdet ihr in manchen Nationen vorfinden, dass eine Frau mit mehreren Männern vermählt ist, die zu ihr sprechen: »Sei du unser aller Frau und nimm hinweg unsere Schmach, damit wir nicht kinderlos und ohne Nachkommen bleiben, in denen unser Name fortleben kann.«

Ja, ihr werdet in fremden Ländern und auf entlegenen Inseln sogar auch auf solche Gemeinschaften stoßen, wo sich viele Männer und Frauen miteinander paaren und sich zusammen an den körperlichen Freuden ergötzen oder ihre Partnerinnen und Partner ohne Eifersucht und Neid miteinander teilen und sie sogar auch großzügig ihren Gästen zum Beischlaf anbieten, die also selbst die Seelen, mit denen sie innig verbunden sind, nicht – wie es unter euch ist – als ihren persönlichen Besitz betrachten, den sie nur für sich alleine beanspruchen dürften, sondern welche sogar die innigst mit ihnen verbundenen Seelen letztlich doch auch ihnen selbst gegenüber als bleibend vollständig ungebunden ansehen, so dass sie ihnen Freiraum gewähren, sich hinzugeben, wem immer sie wollen, was keineswegs unbedingt als verachtenswert anzusehen, sondern vielmehr zutiefst beeindruckend ist.

Denn wahrlich, Ich sage euch: Jeder, der den Körper oder die Seele irgendeines Geschöpfes zu besitzen und wie sein alleiniges, persönliches Eigentum zu beherrschen sucht, sei es zum Vergnügen oder zur Mehrung seines Einflusses, seiner Macht oder seines Reichtums oder Ansehens oder gar auch zur Ausschlachtung und Ernährung, der belastet und beschmutzt damit die Lauterkeit seiner Seele.

Auch werdet ihr unter den Heiden auf Völker stoßen, in denen es keineswegs als schändlich und verachtenswert angesehen wird, wenn Männer miteinander, oder Frauen unter sich ehe-ähnliche Gemeinschaften bilden, weil sie in gleichgeschlechtlicher Liebe zueinander entbrennen, was auch ihre Leiber zu gegenseitiger körperlicher Beglückung drängt.

(B)

All dies, was ihr hier vorfindet: Beurteilt und richtet und verdammt es nicht, auch wenn es eurem persönlichen Verständnis von »sittlich« oder »unsittlich« widerspricht; denn ihr habt nicht ein Sitten- und Moral-Gesetz mit unzähligen Reglementierungen zu verkündigen, sondern Meine allen vorbehaltlos geltende Liebe, die alle voll Nachsicht so annimmt, wie sie eben sind, und alle zu ebensolcher vorbehaltloser Annahme aller anreizen will.

Darum sollt ihr derlei Verbindungen nicht richten, wenn ihr denn nicht auch selbst gerichtet werden wollt, und ihr dürft auch denen, die nach eurem göttlichen Segen für ihre Gemeinschaft verlangen, diesen nicht verweigern.

Erkennt, dass in der allduldsamen göttlichen Liebe vieles möglich ist, was lieblosem Urteil völlig unmöglich erscheint, und dass gar viele Seelen in euch befremdlich anmutenden Verbindungen weit liebevoller und rücksichtsvoller miteinander umgehen, als ihr selbst in euren ehelichen Vereinigungen, dir ihr als allein recht und gut und vom Höchsten als geduldet und gesegnet anseht!

Überdies zeigt sich allein bereits schon hierin eure eigene unzüchtige, wollüstige, ehebrecherische Gesinnung, dass gar manche Seele unter euch, hinlänglich, ob sie nun verbunden oder allein-stehend ist, in ihrem Innersten ein Verlangen nach einem anderen Herzen entwickelt, das bereits gebunden ist, so dass ihr alle – unterschiedslos – immer wieder einmal des insgeheimen, inwendigen Ehebruchs schuldig werdet und euch damit vor dem untrüglichen Auge der Allwissenheit letztlich nicht von denen unterscheidet, die andere Verbindungen eingehen, die ihr als verwerflich anseht.

Darum verweigert keinem Liebesbündnis den ersehnten Segen, den Ich allen bringen will, die sich in Liebe einander versprechen und die Treue schwören wollen, in welcher Form auch immer sie ihr Leben miteinander zu teilen begehren.

(C)

Allein darin leitet sie, dass ihr ihnen vor Augen führt, dass die Vereinigungen, die sie eingehen, sie auch in die Pflicht nehmen, das einzuhalten, was sie einander versprochen und geschworen haben, worauf jede Seele, die sich verbindet, schließlich auch sicher bauen will.

Denn ebenso, wie unter euch, so ist es auch bei den Heiden ungute, schmerzliche Sitte, dass etwa ein Mann, der mehrere Frauen hat, gar schnell eine Frau verstößt, wenn er ihrer überdrüssig wird, oder dieser sich umgekehrt ohne Absprache mit seinen Gefährtinnen einfach rücksichtslos noch weitere Gemahlinnen hinzunimmt, wie immer er will; und solches tun ebenso Frauen, welche in manchen Ländern mehrere Männer haben, oder Seelen in umfassenderen ehelichen Verbindungen, dass sie ihr Treueversprechen gegenüber den anderen nicht einhalten, und eigenwillig, ohne Rücksicht, ihre familiäre Gemeinschaft im Verbund Vieler belasten oder aus ihnen ausbrechen, indem sie sich ohne das Einverständnis all ihrer Partner und Partnerinnen anderen, die ihrem Bündnis nicht angehören, zuwenden. Und freilich gibt es ebenso viele Treuebrüche unter gleich-geschlechtlichen Beziehungen.

Darum fordert alle, die sich – wie auch immer – in einem familiären Liebes-Bund innigst zusammenschließen wollen, auf, sich im Voraus darüber einig zu werden, welche Form der Verbindung sie für sich wählen wollen und wozu sie sich in der Lage sehen: ob etwa eine Frau die Bereitschaft mitbringt, dass ihr Mann auch noch andere Frauen in ihre Gemeinschaft aufnimmt, oder ebenso der Mann, wenn seine Frau dies einstmals wünschen sollte.

Alle, die miteinander eine intime Verbindung eingehen wollen, sollten sich also vorab darüber einigen, ob ihre Verbindung noch andere Seelen einbeziehen können soll und unter welchen Voraussetzungen dies ihnen allen möglich erscheint, und sich dann aber auch an ihre gegenseitigen Zusagen halten.

Nur, wo derartige Gelöbnisse schließlich doch missachtet und gebrochen werden, liegt dann auch Ehebruch vor, dass die über aller Wandlung geschworene Treue doch nicht erfüllt werden konnte.

Aber auch hier werdet ihr feststellen, dass das Scheitern oder Gelingen eingegangener Beziehungen von deren Form völlig unabhängig ist. Manche Verbindungen werden sich als überaus gesegnet erweisen, die ihr als vermeintlich »unsittlich« am liebsten verdammen würdet, während andere in furchtbarsten Zerwürfnissen voll Hass und Verbitterung und Kummer und Leid enden, obwohl sie all eure Vorstellungen von Sitte, Anstand und Moral erfüllt haben.

Darum habt ihr nicht zu richten, sondern in allduldsamer Barmherzigkeit zu unerbitterlicher Liebe anzuleiten, die über allen auftretenden Spannungen immer wieder Aussöhnung und Gemeinschaft sucht.

Erkennt, dass auch hier die selbstlose Agape über allen verschiedenen Eheformen und familiären Gemeinschaften steht und es allein darauf ankommt, dass diese Verbindungen von gegenseitiger Liebe und Wertschätzung erfüllt und getragen werden und in Treue durchgehalten werden, auch wenn es einmal schwieriger wird, wozu Meine selbstlose Agape zu allen immer wieder anreizen und ermuntern will – hinlänglich, auf welche Weise Seelen sich auch immer innigst verbinden und ebenso in körperlicher Zuneigung zueinander solche Beziehungen ausleben wollen.

Ihr seid nämlich nicht dazu berufen, Moral-Apostel zu sein, sondern Botschafter Meiner allen unterschiedslos geltenden vorbehaltlosen und bedingungslosen Liebe!

(D)

Was aber euch selbst betrifft, so solltet ihr dennoch über allem durch euer persönliches Vorbild das höchste Ideal einer ehelichen Verbindung vorleben, das größte Glückseligkeit verheißt, weil es eurem gegenwärtigen Reifegrad, sowie auch eurem Vermögen am gerechtesten wird: nämlich in der Verbindung eines einzigen Mannes mit einer einzigen Frau, die sich miteinander zu höchstmöglicher Glückseligkeit zu einem Fleisch und Wesen verbinden, wie es auch im Paradies ursprünglich als die segensreichste göttliche Stiftung eingerichtet worden war.

Denn euch ist schließlich bekannt, dass Gott im Anfang den Menschen als Mann und Frau in Entsprechung zueinander erschuf und sprach: »Darum sollen ein Mann und seine Frau ihre Eltern verlassen, damit sie für sich selbst eine gänzlich neue Einheit bilden und gemeinsam ein Fleisch und Wesen, ein Herz und eine Seele seien.« Und durch ihre Verbindung sind sie dann nicht mehr zwei isolierte Einzelwesen für sich allein, sondern ein einziges in Liebe innigst verbundenes Fleisch und Wesen geworden. Was Gott aber einmal in Liebe verbunden hat, das soll der Mensch nicht leichtfertig wieder zerstören und auseinander reißen und entzweien.

Damit aber ist die Vereinigung eines einzigen Mannes mit einer einzigen Frau, die sich in Freiheit vereint haben durch innigste Liebe und Zuneigung, der beste und vollkommenste und höchste Weg, der am leichtesten und sichersten Glückseligkeit beschert.

Denn wie gar oft kommt doch in weitreichenderen Verbindungen Neid und Missgunst und Streit und Zorn und Hader und Harm und unsäglicher Kummer auf, wie euch schon das Beispiel eurer Stammväter Abraham und Israel oder das des frommen Elkana lehrt.

Aber auch in der Verbindung eines einzigen Mannes mit nur einer einzigen Frau ist es wichtig, dass sie einander wahrhaft lieben und sich nicht nur um weltlicher Vorteile verbinden und sich in ihrer Ehe dann auch fortwährend beständig darum bemühen, ihre Liebe und Zuneigung füreinander am Brennen zu erhalten und ihr Treue-Gelöbnis zu bewahren. Und hierin sollten freilich die Leiter eurer Gemeinschaften euch das denkbar beste Beispiel für solch eine gelingende Verbindung geben.

Darum sollten unter euch möglichst nur solche Brüder und Schwestern höhere Ämter in euren Gemeinden begleiten, die auch in ihrem privaten Intimsleben dieses höchste Ideal beispielhaft – zum Anreiz und zur Nachahmung aller – vorleben können und wollen.

(E)

Darüber hinaus wird es solche geben, die in einer Weise von Meiner Liebe erfüllt werden, dass ihnen nach überhaupt keiner Partner-Seele mehr verlangt, weil sie sich gänzlich ungeteilt ohne jede Beeinträchtigung dem Dienst der Verbreitung Meines Liebes-Evangeliums und der Aufrichtung Meines Reiches weihen wollen.

Aber dies ist nur den Allerwenigsten bereits als eine besondere Gnadengabe in die Wiege gelegt, dass sie keinerlei Verlangen nach einer intimen Beziehung zu einer anderen Seele mehr verspüren, so dass gar viele unter euch doch noch weit segensreicher wirken können, wenn sie sich durch die Verbindung mit einer anderen Seele gestützt und getragen und bereichert und erfüllt erfahren, so dass eine solche persönliche Beziehung ihre Einsatzfreude nicht etwa mindert, sondern sogar noch fördert und steigert.

(F)

Darum darf ein zölibatäres Leben ohne eheliche Verbindung niemals zur Voraussetzung für die Begleitung höherer Ämter erklärt werden, sondern die Auswahl eurer Leiter soll immer allein davon bestimmt sein, wo ihr am meisten an segensreicher hingebungsvoller Liebe für alle findet, die allen zugute kommt – völlig unabhängig von der intimen Verbindung, in welche solche Seelen sich persönlich einbinden wollen, worin sie sich selbst am meisten getragen, gestützt und bereichert und ermutigt erfahren – selbst sogar, wenn es nicht dem höchsten, erstrebenswertesten Ideal der paradiesischen Verbindung entspricht.

Denn ihr alle seid doch noch von gar vielen Mängeln und Unzulänglichkeiten behaftet, derer ihr euch noch nicht erwehren könnt. Und wer diese sich und allen anderen offen und ehrlich eingestehen kann, der wird auch mit den Dürftigkeiten aller anderen weit nachsichtiger umgehen können, was seinem priesterlichen Vermittlerdienst Meiner allen unterschiedslos geltenden Liebe zugute kommt, zu dem ihr alle in gleicher Weise berufen und auch berechtigt seid.

Allein dies soll darum euer allerletztes Entscheidungs-Kriterium in der Auswahl eurer Leiter sein: wo die hingebungsvolle Liebe und Einsatzbereitschaft für alle in eurer Gemeinschaft die größten Früchte zur Aufrichtung und Ermunterung aller trägt – hinlänglich der familiären Verbindung, die eine Seele für sich selbst vorziehen mag, weil sie ihr nach ihrem vielleicht noch unreifen Verlangen am meisten zu entsprechen und gut-zu-tun scheint.

Bezüglich denen aber, die vollkommen sein wollen und denen es bereits gegeben ist, sage Ich: Lasst sie sein wie die Engel Gottes in den Himmeln, die weder freien, noch gefreit werden, noch sich vermählen, noch Kinder haben, noch um eine Familie Sorge tragen und sich ihretwegen um das Morgen kümmern müssen, sondern ungebunden wie die Vögel in den Weiten des Himmels sind, gänzlich frei von allen Bindungen, so wie Ich es im Fleische war, so dass sie sich völlig rückhaltlos der Heiligen Ruach hingeben und weihen können, wie solche auch gänzlich aufgehen in ihren Dienst am Werk des Heils und darin vollendete Erfüllung finden, wie es auch bei Mir unter euch war.

Solche Ehelosigkeit ist nämlich kein Makel, wie es in Israel oft bewertet wird, sondern Anzeichen einer ganz besonderen Erwählung und Berufung! Doch die Mehrheit kann diese Erlesenheit nicht fassen und ergreifen, nur die, denen es bereits gegönnt worden ist.

(G)

Erkennt, dass nicht bestimmte Formen eurer Lebensgemeinschaften das Aufleben der Liebe unter euch voraussetzen oder bedingen oder immer auch zwingend fördern, sondern, dass es vielmehr die bedingungslose göttliche Liebe ist, die jegliche Formen eurer Lebensgemeinschaften aufblühen und gedeihen lässt, wie solche hingebungsvolle selbstlose Agape allein auch dafür unentbehrlich ist.

Darum soll die Liebe allein euch beseelen und beherrschen und bestimmen, die vorbehaltlos alle annimmt und die nicht um irgendwelcher noch gegebener Unzulänglichkeiten verdammt und ausgrenzt! Meine unverlierbare göttliche Agape zu euch allen soll eure Regentin sein und nicht irgendwelche rigiden Satzungen und Bestimmungen, die eure Beziehungen im Persönlichen, Privaten, wie auch im Übergreifenden allgemein reglementieren!

Die Liebe ist das A und O: am Anfang, wie auch am Ende, und in allem, was dazwischen ist. Ohne Sie wird alles andere wertlos! In Ihr aber gewinnt auch das Widersinnigste, das all eurem persönlichen Verständnis von Sitte und Moral zuwider laufen mag, Gehalt und Wert.

Und ihr müsst auch erkennen, dass derartige weiterreichende oder euch mitunter befremdliche Verbindungen manchen Seelen Teilhabe an erbaulichen intimen Beziehungen ermöglicht, die andernfalls davon wohl ausgenommen und ausgeschlossen blieben, weil sich sonst keine Seele mit ihnen verbinden würde, wenn sich jedes Herz nur an ein einziges Herz vergeben darf, was aufgrund eurer Unzulänglichkeit in Hinblick auf vollendet selbstlose Hingabe doch nur dazu führen würde, dass nur die Schönsten, Edelsten und Vorzüglichsten Partner finden, während alle in irgendeiner Weise Beeinträchtigten alleine bleiben oder sich mit ebenso Dürftigeren begnügen und abfinden müssen, auch wenn dies ihrem, ihnen ebenso eigentümlichen Verlangen nach dem Ansprechendstem vielleicht gänzlich zuwider läuft und ihnen darum nicht wirklich von Herzen möglich ist.

Denn wahrlich fast alle Seelen verlangen nach Zuneigung, Annahme und nach den Freuden körperlicher Liebe, und sie empfinden es als eine schmerzliche Bürde und als Schmach und als einen Tadel, solche nicht finden und empfangen zu dürfen, wie alle anderen, und nicht ebenso allumfassend, auch körperlich, geliebt zu werden, so dass sie sich darum vom Höchsten selbst versäumt und verlassen empfinden, was es ihnen schwer macht, an Seine auch ihnen vollumfänglich geltende Liebe glauben zu können, was in ihnen schlimmste Verhärmung und Verbitterung aufsteigen lassen kann, die sie und andere in ihrem Einflussbereich zwangsläufig ins Unheil führt, weil sie sich in ihren tiefsten Sehnsüchten beständig aufs Schmerzlichste vernachlässigt fühlen.

Ferner gibt es eben auch solche Seelen, die andernfalls allein bleiben müssten, weil ihnen schlichtweg unwiderstehlich und inbrünstig nur nach einer gleich-geschlechtlichen Beziehung verlangt, in der sie allein nach dem ihnen bereits gegebenen spirituellen Reifegrad aufblühen und aufleben können.

Ich weiß wohl, dass dies unter Mose scheinbar noch aufs Schärfste verurteilt und verdammt wurde – jedoch darum, weil es allein unter niederster Wollust geschah, wo ausgewachsene Männer sich auch an unschuldigen Knaben vergriffen, die sich ihrer nicht erwehren konnten, wie sie sich sogar auch über ihr Vieh hermachten, wodurch sie ebenso selbst gänzlich zwanghaft ihren niedersten verderblichsten Trieben verfielen, schlimmer noch, als die wilden Tiere, und in den verhängnisvollen Abgrund zügelloser Begierden wie in einen Strudel nach unten in verderbliche Verkommenheit hineingezogen wurden – ganz zu schweigen von dem Schaden, welchen sie den Seelen zufügten, derer sie sich bemächtigten und denen sie Gewalt antaten!

Etwas gänzlich anderes aber ist es doch, wenn zwei gleichgeschlechtliche Seelen eine solche Zuneigung und Anziehung zueinander empfinden, dass sie sich dem auch körperlich nicht entziehen wollen, und aus freien Stücken ohne Zwang miteinander einen ehe-ähnlichen geweihten Seelen-Bund eingehen wollen!

Was also verurteilt ihr diese?! Wem schaden sie mit ihrer Beziehung denn?! Nicht einmal sich selbst, wo sie ihre Verbindung doch als Stütze, Stärke und Bereicherung und Erfüllung erfahren, die ihnen hilft, die Herausforderungen ihres Lebens zu bestehen!

Aber da ihr doch alle noch auf dem Wege seid: Gesteht es doch auch den anderen zu, dass sie noch auf dem Wege sind, auch wenn euch ihre gegenwärtige Entfernung zum Wahrhaftigen, Vollendeten besonders ins Auge stechen mag, während ihr blind für eure eigenen ebenso schmerzlichen Mängel und Unzulänglichkeiten in Hinblick auf das Vollkommene seid.

Darum: Lebt auf, indem ihr einander stehen und leben lasst! Und was du dem anderen an erleichterndem, erlösendem Freiraum zubilligst, wird auch dir als erleichterndem, erlösendem Freiraum zugestanden werden! Denn euch allen fehlt es doch noch an so Vielem! Seid barmherzig, und auch euch wird Barmherzigkeit zuteil werden!

Das Wissen um die göttliche Liebe aber, die nicht auf eure Mängel schaut, und das glückselige Leben daraus: es wird gar manche Mängel, die euch zusetzen, völlig wett-machen und euch schon in all eurer Unvollkommenheit so vollkommen mit Liebe und Barmherzigkeit erfüllen, dass all eure Unzulänglichkeiten darüber gänzlich bedeutungslos und auch nicht mehr als Mängel zutage treten werden. Denn wenn ihr euch selbst und auch einander ohne Scheu und Scham offen und ehrlich eure Schwächen ein- und zugestehen würdet: das würde euch, gerade in all eurer Schwachheit schon unantastbar stark machen!

Erkennt: Gerade den Schwachen begegnet euer Abba-Gott in Liebe! Denn welche dies erkennen und daraus leben, in denen kommt Seine Liebe zur Vollendung.

Darum: Die Liebe! Die Liebe! Und nochmals: die Liebe! Die gänzlich vorbehaltlose, wirklich grenzenlose dreifaltige göttliche Liebe: Sie allein bringt vollendete Glückseligkeit und führt auf kurz oder lang auch noch alle Unzulänglichkeit zur Vollendung!

(H)

Wenn also Seelen einander ein heiliges Treue-Gelöbnis zu einem sie vereinigenden Liebesbund geben wollen und dafür den göttlichen Segen erbitten, dann lasst eure Engel und Ältesten unter Danksagung für die zwischen ihnen erwachte Liebe für ihre Verbindung beten, ihre aufeinander-gelegten Hände mit einer scharlachroten Schärpe als einem Zeichen für das vollkommene Band der Liebe umbinden und sie unter Hand-Auflegung segnen!

Und dann lasst sie miteinander von einem Brote essen zum Zeichen, dass sie nunmehr zu einem Laib verbunden sind in Meiner Liebe, und von einem Becher trinken zum Zeichen, dass sie zu einem Trank verbunden sind in Meiner Hingabe für sie und alle.

Und die, welche über ihnen beten, sollen ihnen das Wohlwollen und die Segnung der Himmel zusprechen mit den Worten: »So seid nun verbunden zu EINEM, zu einem Fleisch und zu einem Herzen und zu einer Seele! Gesegnet sei die heilige Verbindung, die ihr erbeten habt! Ihr aber, die ihr nunmehr auf euren eigenen Wunsch hin vom Höchsten verbunden worden seid: Lasst euch von nichts auseinander reißen und von niemanden trennen, solange euer irdisches Leben währt, und müht euch bei auftretenden Spannungen beständig inbrünstig um Aussöhnung, genau, wie ihr es einander zugesagt und versprochen habt!«

Und wenn sie Kinder zeugen oder aufnehmen wollen, so sollen sie dies mit Vernunft und Besonnenheit tun, entsprechend ihrer wirklich gegebenen Möglichkeiten, dass sie ihren Sprösslingen auch gerecht werden können und sie alle in fürsorglicher, hingebungsvoller Liebe zu ebensolcher Liebe erziehen können.“

(I)

Als Jesus Seine erwählten Zwölf über alle möglichen verschiedenen familiären Verbindungen unterwies, da fragte Ihn Levi Matthäus: „Meister, willst Du, dass die Kinder aufgenommen werden in die Gemeinschaft durch die Beschneidung, so wie es Mose befohlen hat?“

Jesus aber antwortete: „Für die, welche in Mir, dem Christus, sind, gibt es weder blutige Beschneidung noch das Abschlachten von Opfern mehr, noch sonst irgendein Blutvergießen.

Bringt das Kind nach acht Tagen mit Danksagung und Gebet dem Vater, dem gütigen Abba von euch allen, der in den Himmeln ist! Lasst dem Kleinen einen Namen geben von seinen Eltern, der all ihre Hoffnungen und Segenswünsche für dieses neue zarte wiedergeborene Gotteswesen zum Ausdruck bringt, und einen Ältesten geweihtes Wasser auf seinen Scheitel gießen und es segnen, wie Ich es getan habe, und wie es geschrieben ist in den Propheten!

Die Eltern aber sollen sich darum bemühen, ihren Zöglingen Meine Liebe nahe-zu-bringen, indem sie ihnen alles erzählen, was Ich unter euch zu euer aller Heil gewirkt habe von Anbeginn der Schöpfung an; und sie sollen darauf sehen, dass ihre Kinder in dieser Meiner ihnen zugesicherten Liebe aufblühen und wachsen und gedeihen und darüber das Rechte zu lieben und das Unrechte zu verachten lernen, dass sie allen Geschöpfen in der selben Liebe und Wertschätzung begegnen, wie Ich sie allen Wesen entgegen bringe, und dass sie auch keine tierische Seelen verletzen, die den Menschen doch zum Schutz und zur Obhut anvertraut worden sind, so dass ihnen auch der Verzehr von Fleisch aus Mitleid mit ihren Geschwistern aus dem Tierreich undenkbar wird. Ebenso sollen sie vor allem im Kindesalter von berauschenden Getränken bewahrt werden.“

Nathanael Bar Tholmai aber fragte Ihn: „Meister, was willst Du, wenn sie heranwachsen?“

Und Jesus sprach: „Nach sieben Jahren oder aber, wenn sie anfangen, das Böse vom Guten zu unterscheiden, und lernen, Übles, Verderben-Bringendes zu meiden und Förderliches zu suchen, dann lasst sie zu Mir kommen, erneut Meinen Segen zu empfangen von den Händen der Ältesten oder Engeln eurer Gemeinde mit Danksagung und Gebet, und ermahnt sie, allen Wesen ohne Unterschied in derselben Liebe und Achtung zu begegnen, wie sie es sich selbst in deren Haut wünschen würden, und es nicht den unwissenden und verblendeten Gottlosen gleich zu tun, die am Jagen und Erlegen unschuldiger Geschöpfe Gottes Gefallen und Vergnügen finden und Fleisch essen und bis zum Abwinken starke Getränke trinken.

Denn stehen solche etwa nicht auf einer niedrigeren Stufe als wie die friedliebenden Geschöpfe im Tierreich, wie Schafe und Lämmer oder Maultiere und Pferde, denen solches völlig wider die Natur ist?!“

(J)

Da stellte Judas Bar Jakob, also Thaddäus Lebbäus, die Zwischenfrage: „Wenn nun aber solche zu uns kommen und sich uns anschließen wollen, die von Fleisch und berauschenden Getränken noch nicht Abstand nehmen wollen, oder es einfach nicht vermögen: Sollen wir solche dann dennoch aufnehmen oder abweisen?“

Jesus aber antwortete ihnen: „Freilich sollt ihr auch diese aufnehmen und ihnen die göttliche Liebe zusichern, auch wenn sie noch mit manchen Mängeln und Unzulänglichkeiten behaftet sind! Denn gilt dies nicht letztlich für euch alle?!

Darum stellt in dieser Hinsicht keine Hürden für die Annahme Meines Evangeliums oder gar Bedingungen für die Zusicherung Meines Heils auf! Denn letztlich kann doch nur Meine unendliche Liebe und Barmherzigkeit zu ebensolcher Liebe und Barmherzigkeit anreizen und erziehen!

Deshalb sollt ihr nicht einmal Anlass zum Anstoß geben, wenn ihr von noch Unbekehrten oder geistlich Unreifen zu Tisch geladen werdet, indem ihr Ärgernis an dem nehmt, was euch mit Liebe zubereitet worden ist.

Beachtet, dass es seine Zeit braucht, bis eine Seele – von Meiner Liebe erleuchtet – auch in Hinblick selbst gegenüber euren Geschwistern aus dem Tierreich und der Pflanzenwelt, die allgemein für geringere und minderwertigere Gottes-Geschöpfe erachtet werden, ein innigst mitempfindendes Feingefühl entwickelt.

Und erkennt, dass sich wahre Liebe nicht durch Nötigung beleben und erzwingen lässt, sondern nur durch Meine bedingungslose Agape geweckt und entzündet werden kann – nicht, dass sich Meine Froh-Botschaft von der unaussprechlichen göttlichen Abba-Liebe, die unterschiedslos allen unverlierbar gilt, unter eurer Verkündigung in eine furchteinflößende Droh-Botschaft verkehrt, die niemals wahre Liebe freisetzen und entfachen kann!

Darum sichert auch denen Meine gänzlich vorbehaltlose, wie bedingungslose Retterliebe zu, die in dieser Hinsicht noch keine spirituelle Reife besitzen oder noch von groben Mängeln und Unzulänglichkeiten behaftet sind, so dass sie von Fleischverzehr oder starken Getränken noch nicht Abstand nehmen wollen oder können.

Wenn es schon unter dem weit strengeren Gesetz für Israel im Tempel von Jerusalem dennoch einen äußersten Vorhof zur Einkehr und Sammlung auch für die Heiden gab, die sich nicht durch Beschneidung auf die Satzungen des erst-erwählten jüdischen Volkes zu verpflichten in der Lage sahen, wie viel mehr muss es solch einen Vorhof dann auch in Meinem spirituellen Tempel geben, den Ich nunmehr in Meinem Geist auf aller Welt errichten will unter der vorbehaltlos allen geltenden Gnade!

So sollen auch jene alle an all Meinen Gnadenzuteilungen und Segnungen und Geistesgaben vollen Anteil haben und sich in der Obhut Meines Heiligtums bergen dürfen, auch wenn sie noch nicht in die tiefen Mysterien, welche Meine Liebe erst allmählich erschließt, eingeweiht sind.

Welche aufgenommen werden wollen, sollen sich darum auch rückhaltlos aufgenommen erfahren, auch, wenn es in Meinem geistlichen Tempel, wie im Heiligtum von Jerusalem, verschiedene Vorhöfe von dem äußersten für die Heiden bis hin zu dem innersten für die geweihtesten Priester gibt – je nach dem Grad der von ihnen schon erlangten Einweihung, Erleuchtung und Salbung.

Nehmt solche also auf in die Bergung des äußersten Vorhofs Meines spirituellen Heiligtums, bis sie durch die Erkenntnis Meiner Liebe gegen alle Meine Geschöpfe in ihrem Sinn erneuert worden sind und sich von selbst – von Meiner Liebe überführt und überwunden – von ihren gröbsten Fehlern reinigen; denn bevor sie diese nicht von sich aus wahrnehmen und begreifen und dann auch bereuen, sind sie nicht fähig, die höheren Weisungen aufzunehmen.“

(K)

Nach diesem Exkurs fragte schließlich Andreas, der jüngere Bruder des Simon Petrus, den Herrn – sich wieder der Frage der Kinder-Erziehung zuwendend: „Was nun aber unsere Zöglinge betrifft, die um ihr siebtes Lebensjahr nochmals gesegnet werden sollen, wenn sie gelernt haben, gut und böse voneinander zu unterscheiden: Wann willst Du, dass sie die Taufe empfangen?“

Da antwortete ihnen Jesus: „Nach abermals circa sieben Jahren, also etwa im Alter von vierzehn Jahren: wenn sie in Mein Evangelium ausreichend eingeweiht worden sind und die Reife erlangt haben, wirklich annähernd zu begreifen und zu erkennen, was ihnen in der göttlichen Abba-Agape, die sich in Mir für sie und alle restlos hingegeben hat, zur Erlangung unüberbietbarer Glückseligkeit, wie auch des ewigen Heils, dargeboten wird, und wenn sie auch nach ihrem Entwicklungsstand in der Lage sind, diese weit-reichende Entscheidung völlig frei und unbeeinflusst zu treffen, wie sie auf Mein Liebes-Angebot reagieren wollen und ob sie sich Meiner Retter-Liebe gänzlich rückhaltlos anvertrauten wollen, ohne hier, in ihrer Wahl, irgendwelchen Nötigungen ausgesetzt zu sein von solchen, die ihre Hinwendung zu Meinem Licht freilich gerne sehen würden.

Darum sollten sie diesen wichtigen Entschluss auch erst treffen, wenn sie von ihren Eltern oder Vormündern völlig unabhängig geworden sind und ein Handwerk erlernt haben und gänzlich auf ihren eigenen Füßen stehen, so dass sie möglichst unbeeinflusst von anderen eine völlig freie Entscheidung treffen können, ob sie Mir wirklich als der künftigen Krone ihres Lebens ihr ganzes Dasein aus freien Stücken weihen wollen.

Und wenn dies der Fall ist, dann sollen sie ganz von sich aus und völlig unbeeinflusst um ihre gänzliche Aufnahme in Mein Reich des Lichts und der Liebe bitten, um durch ihre Taufe mit Meinem Geist durchtränkt und so mit all Meinen Geist-Beseelten in Meinen Leib verbunden werden, den sie hernach auch mit allen anderen in Meinem Liebes-Mahl in sich aufnehmen dürfen.

Und eure Engel und Ältesten sollen prüfen, ob jene Novizen tatsächlich gänzlich von sich aus ihre Aufnahme wünschen und danach wirkliches Verlangen haben, in wahrer Einsicht und Erkenntnis von dem, was ihnen in Meiner unaussprechlichen, unverlierbaren Liebe an Heil und Segen dargeboten wird, so dass sie sich Mir gänzlich anvertrauen und fortan vollauf in und aus Meiner Liebe leben wollen.

Denn was nützt euch die Rekrutierung einer Unzahl von Seelen aus euren Verbindungen, die Mir nicht wirklich folgen wollen und am Ende Meinen Namen, wie auch euren Ruf nur schaden würden?!

Darum: Erst, wenn sie sich nach dem Urteil eurer Hirten und Pastorinnen als solche erweisen, die wahrhaftig gänzlich von sich aus, ohne Nötigung oder Beeinflussung anderer, Aufnahme begehren und Mein Heil wirklich von Herzen zu erlangen trachten, dann lasst sie die Taufe empfangen, dass sie vollauf eingetaucht werden in Meine Heilige Ruach, so dass sie in ihrem Geist mit Meinem Geist wieder innigst verbunden werden und dadurch ihre spirituelle Wiedergeburt erfahren und vollumfänglich von Meiner Erlöser-Liebe wie von leidenschaftlichem Feuer entzündet werden, was sie zur Errettung anderer in Worten und Taten der Liebe drängt.

Dann lasst sie danksagen und beten und im reinigenden Wasser untergetaucht werden, auf dass sie als ein aus Meiner Liebe gänzlich neu erwecktes und geschaffenes Gotteskind aus dem Tauf-Wasser zu einem neuen geweihten Leben in und unter Meiner Liebe emporsteigen zum Lob und zur Verherrlichung Gottes, der sie restlos aus der Macht des Bösen und der Finsternis in Sein Reich der Güte und des Lichts versetzt hat, um sie durch Teilhabe an Seiner unverlierbaren Liebe ins ewige Heil zu führen.“

Und der Herr ermahnte sie: „Dieses Bad der Wiedergeburt aber verweigert keiner Seele, die es von Herzen begehrt, mit wie vielen Fehlern und Mängeln und Unzulänglichkeiten sie auch immer noch behaftet sein mag! Denn im Gegensatz zur Beschneidung ist die Zusage Meiner Liebe und Gnade und Barmherzigkeit an keine Bedingungen und Auflagen gebunden! Und welches Herz auch immer unter der Schirmherrschaft und Obhut Meiner unendlichen, wie auch gänzlich unverlierbaren grenzenlosen göttlichen Agape zu einem neuen erfüllten Leben hin aufblühen und in solcher Liebe wachsen und gedeihen will, das soll, was es begehrt, auch erhalten!“

(L)

Da fragte Ihn Levi Matthäus: „Meister, zu welcher Zeit sollen derart Getaufte und Eingetauchte dann schließlich die vollendete Salbung und Versiegelung in Deinem Geist empfangen?“

Und Jesus antwortete: „Als Richtwert: nach etwa weiteren sieben Jahren, also im Alter von einundzwanzig Jahren, wenn sie das Alter der letzten Reife erlangt haben und sich in ihrem demütigen, selbstlosen, aufopferungsvollen Liebesdienst unter der Anleitung eurer Gemeinde-Diener und Diakonissen schließlich bestimmte Gaben des Geistes entwickelt und angezeigt haben, die besondere Entfaltung und Förderung verdienen.

Dann lasst eure Engel unter Danksagung über allem, was in ihnen durch die Gnade aus den Himmeln bereits zur Entfaltung kam, unter erneuter Handauflegung für sie beten und ihnen das Siegel für ihre besonderes Salbung geben.

Und daraufhin gebt sie in die Schule und Ausbildung derer, die in Hinblick auf ihre besonderen Gaben in euren Gemeinschaften bereits besondere Dienste und Ämter begleiten, dass sie in deren Jüngerschaft und Nachfolge treten: seien es Seelsorger und Therapeuten und Heilerinnen, oder Propheten und Seherinnen, oder Evangelisten und Evangeliums-Verkünderinnen, oder Pädagogen und Lehrerinnen, welche in die höheren Mysterien Meines heiligen Wesens und Wirkens einführen, oder auch Organisatoren und Leiterinnen, Älteste und Presbyterinnen, Pastoren und Hirtinnen. Unter deren Förderung sollen sie dann als deren Schüler, geistliche Kinder und Gehilfen ihre besonderen charismatischen Fähigkeiten entfalten, in welchen sie nach dem Begehren Meiner in ihnen auflebenden Heiligen Ruach vollumfänglich gesalbt worden sind.

(M)

Was nun aber die Zeiten für die besondere Segnung zur Reifung im siebten Lebensjahr oder die Taufe zur Wiedergeburt im Geist im vierzehnten Lebensjahr oder die letzte Salbung und Versiegelung im Geist zur Entfaltung einer besonderen Gnadengabe und eines ausgesprochen erlesenen Charismas im einundzwanzigsten Lebensjahr betrifft, wo wisst: Es ist gut, dass alle in jedem Grade sieben Jahre lang erprobt werden. Doch lasst es bei jeder einzelnen Seele entsprechend ihres spirituellen Wachstums geschehen, in der Liebe und in der Weisheit Gottes.

Denn erkennt, dass jede Seele ihre geistliche Entwicklung in ihrer ganz eigenen Geschwindigkeit durchläuft, die in großem Grade von dem abhängig ist, was sie aus ihren Vorleben an Förderlichem oder auch Hinderlichem mit-bringt, so dass manche schon von Mutterleibe an eine besondere Salbung in sich tragen, welche andere – obwohl sie Mir schon angehören – dennoch in ihrem ganzen gegenwärtigen Leben noch nicht erlangen können, wie es jenen auch noch an echtem inbrünstigen Mühen und leidenschaftlichen Ringen und entschlossenen Ausstrecken danach fehlen mag, so dass auch manche Schafe, die Mir schon angehören, doch noch mehrfach ein- und aus-gehen müssen, bis sie die Krone des Lebens und den ihnen bereits bestimmten Lorbeerkranz des Sieges wahrhaftiger Überwindung wirklich erlangen.

Auch was die Taufe betrifft und wann diese vollzogen wird, so erkennt, dass das rein auswendige Wasserbad im Wort nichts nützt, wenn eine Seele noch nicht wirklich inwendig in das Meer Meiner unendlichen Lebe abgetaucht ist, worüber all ihr selbstsüchtiger Eigensinn ersäuft werden wird.

So können manche Seelen tausendmal mit Wasser getauft und rein-gewaschen worden sein und Mir dennoch noch nicht wirklich angehören, während andere Seelen ihre Wiedergeburt bereits empfangen haben, obwohl sie niemals die auswendige Taufe auf Meinem Namen an ihrem Leibe erfahren haben oder diese an ihnen ohne ihre eigene besondere Einwilligung aufgrund ihrer rein auswendigen Unreife vollzogen worden ist.

Darum macht aus Meiner Richtschnur, die Ich euch dargelegt habe, kein starres Gesetz! Manche werden schon von Kindesbeinen an besondere Gaben, wie etwa der prophetischen Tiefsicht oder der Heilung und der besonderen Einsicht in die göttlichen Mysterien zu Tage fördern, ohne eurerseits dafür eine besondere Segnung und Salbung empfangen zu haben; anderen bleibt dies alles verwehrt – trotz aller spirituellen Segnungen, welche sie begehren, weil sie inwendig einfach noch nicht ausgereift dafür sind.

Darum verfallt nicht starren, toten Satzungen und Gemeinde-Ordnungen und -Bestimmungen, sondern bewahrt euch stets eine Sensibilität und ein einfühlsames Gespür in die Wirksamkeit Meiner Heiligen Ruach, die weht, wo Sie will und wo es jedem einzelnen Gotteskind unter euch, wie auch euch allen von größtem Nutzen ist nach der unerfindlichen Weisheit der euch alle liebenden Allmacht, die euch in allem überreich segnen will – weit über all eure hoffnungsvollen Erwartungen, wie auch über all euer Bitten und Verstehen hinaus!“