Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

I Die Anfänge

2-A: Wer es fassen kann, der fasse es!

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Das folgende Kapitel ist eine mystische Schau auf das gewaltige kosmen- und äonen-übergreifende Christus-Geschehen. Es wurde nach Fertigstellung des gesamten vorliegenden Evangeliums verfasst, aber an den Anfang gesetzt, weil es einen ersten Überblick über den Sinn und das Ziel des ganzen mitunter ach so leidvollen Welten-Dramas verschafft (a).

Mit dem Verstand ist es wohl kaum zu fassen, bestenfalls mit dem Herzen (b). Wer es also fassen kann, der fasse es! (c)

Wem es jetzt schon etwas erschließen mag, der lese das folgende Kapitel. Wer aber merkt, dass er es noch nicht fassen kann, weil es ihm noch gänzlich unverständlich ist, der lasse es und überspringe dieses Kapitel, um gleich zum Bericht des historischen Heils-Geschehens überzugehen, wie es sich in der Menschwerdung Jesu Christi, des Sohnes Gottes und Erlösers aller Welt, ereignet hat (d). Ein solcher kann dieses Kapitel ja am Ende lesen; dann wird ihm vielleicht, was jetzt noch unverständlich ist, einsichtiger sein.

Verbrenne diese Worte des Lebens nicht! Sondern lass lieber dein Herz von ihnen verbrennen! (e) Denn aus ihnen strömt der Urquell allen Lebens: das Feuer, das auch mich bereits erfasst und verschlungen hat (f), der ich dir dieses Evangelium von der wunderbaren allumfassenden göttlichen Wahrheit verkündige. Es will auch dir zur Quelle des Lebens werden und dich zum Urquell allen Lebens führen, der dann auch aus dir überquellen wird (g) und dich unweigerlich zu einem begeisterten Boten und Verkündiger des Heils in der allumfassenden Liebe machen wird, gleichwie mich! (h) Darum iss und verdaue und lass dich entzünden von der unauslöschlichen göttlichen Liebe! (i)

2-B: Die Gnosis: die Erkenntnis als der Ursprung und das Ziel von allem

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Dies ist das Evangelium der Wahrheit, das die Erkenntnis der Wahrheit freisetzt, die froh und frei macht in allem, wie sie auch in allem erlöst – und aus allem: (a) – ein einziges Frohlocken für alle, die vom Vater der Wahrheit die Gnade empfangen haben, Ihn erkennen zu dürfen durch die Kraft Seines Wortes, ein glückseliges Finden für alle, die da suchen, Erlösung für alle, die auf die Rettung warten, die von oben kommt: (b) die Wahrheit der Unendlichkeit, die erkannt werden will, um allen Erkenntnis an der Wahrheit zu gewähren, welche Sie ist, wie alles in Ihr – allen zu ewigem Leben in nie enden wollender Glückseligkeit hin! Halleluja!

Aus Ihr ging alles hervor: alle Kinder aus dem, der »Vater« genannt wird und der alles in allem ist (c). Da sie aber noch klein waren, konnten sie Seine unendliche Größe nicht fassen. Und da sie noch unmündig waren, konnten sie Sein wahres Wesen und Seine eigentliche Natur nicht erkennen. Wie auch sollte etwas die Unendlichkeit fassen können, das selbst noch endlich ist? (d)

Trotzdem war es notwendig, dass alle, obwohl sie alle aus dem Unendlichen kommen (e), zugleich aus der Endlichkeit hervorgehen sollten, gleichwie aus dem Nichts, um eine Ahnung von dem zu bekommen, was Unendlichkeit ist (f).

Das All nämlich kann sich im All nicht bewegen, da es überall schon in sich ist und in ewigem Schweigen in sich selbst ruht (g), wie es alles zeitlos und raumlos raum-zeit-gleich erfasst. Auf diese Weise schaut die Unendlichkeit zwar alles – jedoch bis auf das Eine: Ihre eigene Unendlichkeit selbst. Denn nur aus dem Blickwinkel des Endlichen lässt sich das Unendliche als unendlich erfahren, wie es für das Unendliche selbst auch keine Bewegung gibt, es werde denn endlich, um sich in Seiner eigenen Unendlichkeit unendlich bewegen und entfalten zu können.

Wenn sich die universale Ewigkeit also nur aus Ihrer All-Einheit heraus wahrnehmen würde, würde Sie zugleich nichts von sich selbst erfahren! Denn die raum-gleiche Wahrnehmung aller Räume ließe den Raum selbst nicht mehr erfahren: denn hier gibt es keine Raum-Tiefe mehr, kein »hier«, »da« und »dort«, kein »vorn« und »hinten«, kein »oben« und »unten« und auch kein »nah« oder »fern«. Das Ferne wäre nicht mehr fern und das Nahe nicht näher. Und »hier« wie »dort« wäre dasselbe und aller Raum fiele in sich selbst zusammen zu nichts (h).

Ebenso lässt die zeit-gleiche Wahrnehmung aller Zeiten die Zeit selbst nicht mehr erfahren: denn hier gibt es keinen Zeitfluss aus der Vergangenheit in die Zukunft mehr, noch irgendeine Zeitdauer. Die Zukunft wäre wie die Vergangenheit ewige Gegenwart (i); und damit verflüchtigt sich aus diesem Blickwinkel auch alle Zeit in ein Nichts.

In dieser all-einen Wahrnehmung von allen Räumen und Zeiten gibt es also weder Raum noch Zeit mehr, noch irgendwelche Bewegung in Raum und Zeit, damit aber auch keinerlei Lebendigkeit mehr, sondern gleichsam nur Totenstarre in der raum-zeit-losen Wahrnehmung von allem gleich einem endlos ewig gleichen nichtigen Punkt ohne Raum und ohne Zeit, der überdies gleichsam gänzlich starr und tot ist. Denn der Blick in alle Räume lässt den Raum selbst nicht mehr als Raum erfahren; und der Blick in alle Zeiten lässt die Zeit selbst nicht mehr als Zeit erfahren; der gleichzeitige Blick auf alle Bewegungen in allen Räumen und Zeiten lässt all diese Bewegungen nicht mehr als Bewegungen erfahren; und alles Leben in allen Räumen und Zeiten erschiene leblos, tot und starr. Dem all-einen Blick auf alles wird gleichsam alles zu nichts. Die Unendlichkeit kann vom Unendlichen darum allein nur aus dem unendlichen Blickwinkel nicht wahrgenommen werden.

Wenn das All also lediglich nur gleichzeitig alles von sich erkennen würde, würde es zugleich nichts mehr von sich erkennen. Alle Räume würden ihre Räumlichkeit verlieren und alle Zeiten ihren Zeitlauf, alle Bewegungen in diesen ihre Bewegung und alle Lebendigkeit in ihnen ihre Lebendigkeit. So würde die All-Erfahrung von allem zugleich zu einer Nicht-Erfahrung von nichts. Und so erführe sich die vollendete Fülle zugleich als vollendete Leere, alle Bewegungen unbewegt, alle Lebendigkeit leblos und damit alles gleichwie nichts.

Deshalb kann diese Form der Selbst-Wahrnehmung des Alls noch nicht alles sein, wenn die unendliche Unendlichkeit wirklich unendlich ist (j). Und es muss in Ihr noch unendlich viele andere Formen der Selbst-Wahrnehmung geben, nämlich aus unendlich vielen Blickwinkeln aus der Endlichkeit heraus, aus der die Unendlichkeit von Raum und Zeit und alle Bewegungen und alles Leben darin ebenso wieder in Ihrer ganzen Fülle wahrgenommen werden, wie sie zugleich aus dem All-Blick des Unendlichen wie nichts erscheinen, in einem ewigen Verharren und Schweigen und Ruhen in unendlicher Leere.

Darum nämlich erfährt sich die Ewigkeit nicht nur aus Ihrer universalen All-Einheit heraus, sondern zugleich als Unendlichkeit aus unendlich Vielen heraus, die für sich selbst zwar endlich sind und im Unendlichen leben und sich bewegen (k), aber zugleich alle miteinander eine ewige All-Einheit bilden, in welcher – zum All-Einen vereinigt – sie alle zugleich Anteil am All-Einen haben, wie das All-Eine, das alles in allem und allen ist, in und über sie alle Anteil hat an allem in allem (l).

So erlebt der, welchen wir »Schöpfer« nennen, sich selbst durch das, was wir Seine »Schöpfung« nennen, nämlich in und aus all Seinen Geschöpfen (m), wie sich auch die Schöpfung durch den Schöpfer erlebt. Und die Schöpfung findet sich im Schöpfer, wie der Schöpfer sich selbst in der Schöpfung. Die Schöpfung lebt im Schöpfer, wie der Schöpfer in der Schöpfung (n). Dies aber erst vollends in der Vollendung, wenn die Schöpfung den Schöpfer erkennt und sich vom Schöpfer erkannt erfährt und das Endliche sich im Unendlichen findet (o) und das Unendliche sich findet in allem Endlichen und über alles Endliche in Seiner Unendlichkeit (p).

Und wie die Schöpfung durch den Schöpfer ins Leben kommt, so der Schöpfer durch Seine Schöpfung (q). Denn nur in der Schöpfung kann der Schöpfer sich als Schöpfer erfahren. Und wo keine Schöpfung ist, da ist auch kein Schöpfer; und wo keine Belebten sind, da ist auch kein Belebender – und auch keinerlei Leben; und wo keine Geliebten sind, da ist auch kein Liebender – und keinerlei Liebe; und wo keine Erlösten sind, da ist auch kein Erlöser – und keinerlei Erlösung; und wo keine Erkannten sind, die sich als Erkannte erkennen, da ist auch kein Erkennender, der alles erkennt – und sich selbst in allen und aus allen.

Darum ist es unabdingbar, dass sich die Unendlichkeit in Ihrer Unendlichkeit zugleich auch aus dem Endlichen heraus erfahre, aus unendlich vielen Endlichen heraus, die alle in gleicher Weise vollen Anteil am Unendlichen haben, wie das Unendliche als das »Alles-in-allem« an allen (r). So findet und erkennt und begrüßt die Unendlichkeit sich ewig in sich selber als unaussprechliche Herrlichkeit und Kraft und Majestät; so erlebt Sie sich selber in unendlicher Lebendigkeit als das Leben allen Lebens selbst.

Darum war es notwendig, dass sich das all-eine Unendliche in die Vielheit unendlich vieler Endlicher begab (s), um aus unendlich vielen Blickwinkeln Seine eigene Unendlichkeit bis in die letzten Tiefen ergründen und erforschen und auch erfahren und erleben zu können (t). Die Unendlichkeit musste sich in unendlich viele Endliche begeben, um sich in Ihrer eigenen Unendlichkeit unendlich bewegen zu können. Dies erst gab der Unendlichkeit vollumfängliches, unendliches Voll-Bewusstsein aus allem zu allem, Bewegungsfreiheit in allem in sich selbst, um Ihre eigene Lebendigkeit erfahren zu können.

Darum trat die Unendlichkeit aus zeitloser Überzeitlichkeit und raumloser Überräumlichkeit in unendlich Vielen in sich selbst hinein, in alle Räume und Zeiten, um Ihre räumliche, wie auch zeitliche Unendlichkeit durch unendlich Viele zu erfahren – wobei Sie Ihre raum-zeitlich total entgrenzte Unendlichkeit zugleich aber auch völlig ungemindert beibehielt, da Sie schließlich in zeitloser Überzeitlichkeit unendlich ist und aus Ihrer Unendlichkeit heraus auch unendlich bleibt, selbst wenn Sie sich in unendlich viele Endlichkeiten in all Ihre Räume und Zeiten einsenkt und in solche eingeht.

So fand die all-eine Unendlichkeit selbst auch dieses Geschehen Ihres Eingangs in unendlich viele Endliche, das der Anfang ihrer Schöpfung ist, auch schon ewig in sich selbst vor: alles, was in und mit der Schöpfung wurde, was in ihr je war, was in ihr gegenwärtig ist, und was in ihr und aus ihr je wird. Dies alles findet sich in zeitloser Überzeitlichkeit schon ewig in der Unendlichkeit (u), worin alle Unendlichkeit sich auch zeitlos als ewig lebendig erfährt, in und aus allen Räumen und Zeiten heraus, in allem, wodurch Sie Ihre eigene unendliche Herrlichkeit ewig erkennt.

Darum musste folglich alles werden, was wurde und noch wird, weil dies alles schon ewig in der anfangs- und endlosen Unendlichkeit liegt (v). Dies aber allein in der all-einen anfangs- und endlosen Unendlichkeit selbst – nicht in den endlichen Wesen, in die das all-eine Wesen einging, um gleichwie aus dem Nichts in ihnen allen wieder in Seine eigene Unendlichkeit hinein-zu-wachsen.

Damit sind also alle Geister in allen Welten, in den himmlischen, wie in den irdischen, aus dem all-einen göttlichen All-Geist (w), damit die Unendlichkeit sich in ihnen und über sie alle in Ihrer Unendlichkeit als unendlich erfahre und Ihre Herrlichkeit erfasse und in Ihr lebe und sich bewege in dieser unendlichen Unzahl von sich in Ihr selbst bewegenden Leben.

So sind wir alle Leben aus dem all-einen Leben, Geister aus dem all-einen Geist (x). Wir alle leben und bewegen und bestehen in der Unendlichkeit (y); und wir können dies nur, weil wir nunmehr endlich sind, wenngleich wir alle in gleicher Weise aus der Unendlichkeit hervorgegangen sind (z), die sich in uns alle hinein entäußert hat. Dadurch entstand Raum und Zeit – damit aber zunächst auch Leere: nämlich die Erfahrung von Mangel an Unendlichkeit in allem, was endlich wurde – innerhalb von Raum und Zeit.

Diese Leere ist aber nicht die Leere, die das All als Unendlichkeit in ewigem Schweigen und Ruhen in majestätischem Frieden aus Seiner vollendeten Fülle heraus erfährt, sondern vielmehr eine schreiende Leere, die jeden Frieden nimmt (aa), da alles ins Endliche Eingegangene den Verlust seiner Unendlichkeit als unendlich schmerzlich erfährt (ab), weil Endlichkeit nicht der Urgrund und eigentliche Existenz-Grund alles Endlichen ist, sondern vielmehr schließlich die Unendlichkeit (ac).

Denn wir sind zwar alle – bleibend und ewig und unverlierbar – in dem Unendlichen, Ewigen, das Unendliche, Ewige jedoch gegenwärtig nicht mehr, oder aber noch nicht in uns, da Endliches zwar Unendlichkeit als unendlich wahrnehmen, zugleich aber nicht mehr fassen und begreifen kann, da es selbst schließlich endlich geworden ist (ad).

So auch entstand Mangel, Unwissenheit, Unkenntnis, Unvollkommenheit, klaffende Leere und Verlangen nach Erfüllung, Vollkommenheit, Erkenntnis und Erlösung aus allem, was mit Mängeln behaftet ist (ae) – auch die Erfahrung von Verlorenheit, um darüber die Beglückung des Gefunden-Werdens und Finden-Dürfens erfahren zu können (af), die Erfahrung von Schuldig-Werden, um darüber die Beglückung von Begnadigt-Werden erfahren zu können (ag), die Erfahrung von Lieblos-Werden aufgrund von Unverständnis und Argwohn und Zweifel und Hadern und Zorn, um darüber die Beglückung erfahren zu können, dennoch unverlierbar geliebt zu bleiben (ah), sowie um darüber die Beglückung erfahren zu können, endlich über alles Verständnis zu erlangen und befreit zu werden von allem selbst-aufzehrendem Hader und Groll, die Erfahrung, ins Bodenlose zu fallen, um darüber die Beglückung erfahren zu können, doch aufgefangen zu werden (ai), die Erfahrung, das eigene endgültige Vergehen zu erleiden, um darüber die Beglückung erfahren zu können, eben dadurch am Ende Unsterblichkeit erlangen zu dürfen, ja, die Erfahrung von Tod, um darüber die Beglückung erfahren zu können, ewig leben zu dürfen, die Erfahrung, was es hieße, auf ewig verdammt und verflucht zu sein, um darüber die Beglückung erfahren zu können, unverlierbar geliebt und bleibend angenommen und anerkannt zu sein und nimmermehr wirklich auf ewig verdammt und verflucht werden zu können (aj), – wie schließlich auch die beglückende Erfahrung von Weite nur durch die bedrückende Erfahrung von Enge möglich ist, die von totalem befreiten Entgrenzt-Seins über die von bedrückendem Begrenzt-Seins, die von Leichtigkeit durch die von Beschwernis (ak), die von zeitloser Überzeitlichkeit und raumloser Überräumlichkeit als Fülle durch die von Raum und Zeit, die von erlöster Gelöstheit von allem durch die von unerlöster Gebundenheit in allem (al), die von Leben durch die von Tod, die von Sein und Werden-Dürfen durch die von Nicht-Sein und Noch-nicht-geworden-Sein (am).

So musste Mangel und Nichtigkeit entstehen, damit die Fülle als Fülle erfahrbar werden konnte. So musste sich Verwirrung auf alles legen, damit Erleuchtung als wahre Erleuchtung in letzter Klarheit erfasst werden konnte. So musste darüber Argwohn, Zorn und Hass Entfalstungsspielraum gewährt werden, dass sich darüber die absolut selbstlose, aufopferungswillige göttliche Liebe, die dies alles überwindet, verwirklichen und bewahrheiten konnte, wie auch überhaupt erfahrbar werden konnte. So musste die Erfahrung von Schuldig-Werden gemacht werden, dass sich über allem die göttliche Unschuld erweisen konnte. So musste Lüge erstehen, damit sich die Wahrheit in der Überführung des alptraum-artigen Trugbilds als Wahrheit bewahrheiten konnte. So musste das Unmögliche werden, um sich selbst als unmöglich zu überführen. So musste Finsternis in Umnachtung werden, dass sich das Licht im Sieg über die Finsternis als erhellendes Licht erweisen konnte. So musste Tod und Vergehen erfahrbar werden, um die Unauflöslichkeit ewiger Lebendigkeit als solche auskosten zu können.

Es ist wie bei einem Gemälde, dessen Farben erst durch seine dunkle Grundierung ihre strahlendste Leuchtkraft erhalten. So gibt es die Erfahrung der zeitlosen ewigen Herrlichkeit nicht ohne die Erfahrung von zeitlichem Leid in einem endlichen Sein, dem diese Leid-Erfahrung in seiner eigenen Endlichkeit darum aber ebenso unendlich wird (an).

Deshalb mussten alle Gottesgeister – aus dem all-einen Gottesgeist geschöpft – gleichwie in einer sich in der Fülle der Unendlichkeit auftuenden Blase in die Leere gehen, um die dort allmählich einströmende Fülle von allem als Fülle aller Fülle erfahren zu können, wie sie die Gottheit selbst in und über all Ihren Wesen zeitlos ewig in sich selbst findet und erfährt; und so lässt Sie selbst Wirklichkeit werden, was Sie zugleich zeitlos in sich selbst schon als Wirklichkeit findet und erfährt: (ao) Ihre unbeschreibliche unendliche Herrlichkeit (ap).

Da wir nun aber endlich wurden, gleichwie aus dem Nichts gehoben (aq), um zu dem hin wachsen zu können, was alles ist (ar), waren wir zunächst auch selber wahrhaftig nichts – und nichts war in uns, zum Allumfassenden je wieder hingelangen zu können, da wir nichts und gänzlich nichtig geworden waren (as). Und wir erkannten nichts mehr von der Unendlichkeit, da wir endlich geworden waren (at); und darüber vergaßen wir auch unseren ureigentlichsten Ursprung und unser aller Ziel und erfuhren uns dadurch hoffnungslos verloren – sogar ohne jede Hoffnung auf irgendeine Erlösung.

So fielen wir in einen wahren Alptraum, um so dermaleinst die Glückseligkeit des Erwachens erleben zu können, dass dies alles, was wir gegenwärtig erleiden müssen, nur ein Trugbild, ein flüchtiger Schatten und Nachtgesicht in Umnachtung und eine Lüge war, die uns narrte (au), nicht die Wahrheit und letzte Realität von uns allen, um uns die wirkliche Wahrheit erkennen und erfahren und erleben und auskosten zu lassen, wie die Erfahrung von wahrem Sein die von wahrem Nicht-Sein voraussetzt.

Und wir alle stimmten aus der vollendeten Ewigkeit des Unendlichen heraus diesem unseren Fall in nichtige Nichtigkeit zu, um aus den tiefsten Tiefen heraus die tiefsten Tiefen der allumfassenden Unendlichkeit ergründen, erfahren und erleben und auskosten zu können (av), weil wir erkannten, dass all unser zeitloses, ewiges glückseliges Erkennen von allem ewig in diesem zunächst schmerzlichen Erkenntnisprozess begründet ist (aw).

Denn der All-Abba fragte uns alle: „Soll es so bleiben? Soll es so ewig sein?“ (ax) Und wir alle stimmten zu: (ay) „Ja! Amen! Wir wüssten nicht, wie alles anders noch zu übertreffen wäre!“ Bedenke dies, wenn du mit dem Allmächtigen über das gegenwärtige Unbill deines Geschicks hadern willst: Du selbst hast es aus der Ewigkeit heraus begrüßt! Du selbst hast mit allen allem zugestimmt, weil es sich dir wie allen aus der Vollendung her als vollendet perfekt erweist in der ewigen Herrlichkeit, die sich in allen schon längst verherrlicht hat! (az)

2-C: Der Stifter aller Erkenntnis und allen Lebens

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Da wir aber zunächst im Endlichen verloren gingen, um Unendlichkeit erfahren zu können, war es notwendig, dass ein Wesen aus der Unendlichkeit zu uns treten musste, dem – wiewohl es, gleich uns, vollauf in die Endlichkeit einging (a) – diese Unendlichkeit erhalten blieb (b).

Wir alle sind nämlich zwar bleibend, wie auch unverlierbar in dem Unendlichen, die unendliche All-Einheit aber ist gegenwärtig nicht mehr in uns, da wir nunmehr endlich sind – und in unserer Endlichkeit nicht mehr fähig, das Unendliche zu fassen, als davon allein nur dies, dass es unendlich ist. Weil es aber unendlich ist, konnten wir es nur noch erahnen, aber nicht mehr erfassen und begreifen (c). Und diese Unkenntnis brachte all unser unsägliches Elend über uns, das nach Erlösung schreit (d).

Denn das ganze All verlangte und suchte wohl nach dem Absoluten, Ewigen, aus dem es hervorgegangen war, doch war Es ihm gänzlich unbegreiflich, da Es über allem, was man sich erdenken kann, unendlich erhaben ist (e). Diese Unwissenheit über das unendliche All-Eine aber gab Raum für Zweifel und Argwohn, was Furcht und Zittern und Angst und Schrecken erzeugte; und sie gab überdies mancher Fehleinschätzung unendlich viel Raum – und allem Irrtum über dem, welchen wir »Vater« und »Ursprung« und »Schöpfer« von allem nennen, weil Er uns in unserem gegenwärtigen so erbärmlich eingeschränkten Erfassen oft so gänzlich unverständlich und unbegreiflich bleibt, so dass sich die Angst vor dem Unbegreiflichen, das uns darum mitunter nur verstören und verängstigen konnte, immer mehr verdichtete, wie ein undurchdringlicher Nebel (f). Und diese allumfassende Umnachtung schaffte auch Raum für Verwirrung und Haltlosigkeit, Angst und Verzweiflung und mancherlei Fantasie-Gebilde des Grauens und Entsetzens (g), wie sie in Seelen aufsteigen, die wie Betrunkene in einem wirren, verstörenden Alptraum gefangen sind – aber absolut nichts mit der wirklichen Realität zu tun haben! (h)

Und so erzeugte der Mangel an Erkenntnis über das wahre Wesen des All- und Ewig-Vaters in höchst unseliger, leidvoller Weise Zweifel und Argwohn, Angst und Sorge und Hadern, Zorn, Zank und Zwietracht, Neid und Streit: alles, was aus der Unkenntnis über die gänzlich unverlierbare göttliche Abba-Liebe, die alle fest in Ihrem Herzen trägt, hervorgeht und eine jede Seele in unseliger Weise auf sich selbst allein zurückwirft, so dass sie nur noch an ihr eigenes Auskommen und Überleben und rein selbstbezogen nur noch an sich selber denkt (i). All dies hat seine Ursache im Mangel an Erkenntnis über das eigentliche Wesen des All-Abbas, der nichts als fürsorgliche Liebe für alle ist (j). Denn jeder, der darüber in Unwissenheit gebunden ist, erleidet Mangel. Und an was sonst könnte das ganze All solchen Mangel haben als allein an dem Wissen um seinen all-gütigsten Abba?! (k)

Darum stand es schon von Ewigkeit her fest (l), dass aus der Unendlichkeit, aus der wir alle einstmals kamen, ein Wesen von uns in unsere Endlichkeit treten müsste (m), das zugleich doch auch die ganze unendliche Unendlichkeit in sich bewahrte und trug (n), um uns im Endlichen das Unendliche fassbar und begreifbar zu machen (o) – und in uns einen Sinn zu erwecken, was das Unendliche sei und von welcher Natur es wäre (p). Denn uns war schließlich jeder Sinn dafür verloren gegangen, was uns selbst in absolute Verlorenheit warf: worüber wir alles verloren, sogar auch uns selbst.

Und dieser Unendliche, der ins Endliche trat, ohne Seine Unendlichkeit aufzugeben (q), war Jesus, welcher »der Christus Gottes, des All-Abbas« genannt wird, in welchem jener All-Abba selbst zu uns trat (r), indem Er in jenen Endlichen die Unendlichkeit Seines Wesens unendlicher Liebe hinein-goss und Ihn dadurch in ganz einzigartiger Weise mit Seiner ganzen Fülle salbte (s).

Dieser Jesus kam aus dem All-Abba, gleichwie wir alle (t) – und doch gänzlich anders, als wie wir alle – nicht, wie wir alle, von unten her, sondern als einziger von oben her (u), wie Er auch in der Ewigkeit – eben darum – das göttliche Herz und Haupt von allem Göttlichen ist (v). Ihm nämlich ging das Unendliche nicht verloren (w), als Er – gleich uns – ins Endliche gesenkt wurde (x), sondern Er behielt die Unendlichkeit zugleich – wie einen aus der universalen All-Einheit gebündelten Kern mit aller Lebens-Essenz aus allen für alle – in sich und trug Sie in sich ins Endliche hinein. Ja: In Ihm kam die Unendlichkeit selbst ins Endliche, um alles Endliche wieder seiner Unendlichkeit zuzuführen, was Ihn ewig zum Herz und Haupt von allem macht, das alles bewegt und belebt (y).

Mit Seinem Ausgang aus dem Unendlichen wurde sogar überhaupt erst alles Endliche; und mit Seiner Entäußerung ins Endliche hinein entfaltete sich aus Seiner unendlichen All-Einheit zugleich auch überhaupt erst die unendliche Vielheit von einer Unzahl von individuellen Gegenübern (z), welche wiederum alle erst dadurch in einer unausschöpflichen Vielfalt von Beziehungsgeflechten in Seiner Liebe zueinander entbrennen konnten, wie sie die Fülle aller Fülle von allen in der allumfassenden göttlichen Agape aus allen zu allen als Ihre unaussprechliche Glückseligkeit wahrhaftiger Lebendigkeit in Liebe zeitlos-ewig in sich selbst erfährt. Und wie durch Seinen Ausgang aus der All-Einheit die Vielheit wurde, so wird durch Seine Rückkehr in die All-Einheit alles aus der Vielheit wieder durch Ihn und mit Ihm und in Ihm, nämlich in Seiner alles wieder gewinnenden und vereinigenden Liebe, in die All-Einheit zurück-geführt (aa) – jedoch so, dass die All-Einheit sich fortan – und damit zeitlos ewig – in einer unendlichen Vielheit unzähliger aufs Glückseligste in unüberbietbarer Liebe Verbundener wahrnimmt und findet in der Überfülle unbeschreiblicher Vielfältigkeit und Herrlichkeit und Majestät und Pracht (ab) – wie es in Ihr jedoch zugleich schon immer und von Ewigkeit her war: durch das Heilsgeschehen dieses Äons, das ewig im Unendlichen liegt und dem Unendlichen vollendete Erkenntnis über sich selbst verleiht, wie auch Seine ganze lebendige Lebendigkeit und Bewegungsfreiheit in sich selbst.

Wir in die Endlichkeit Geworfenen hatten also jeden Sinn für das Unendliche verloren und wussten nichts mehr von Ihm, wie Es Seinem Wesen und Seiner Natur nach ist: dass es nichts als Herrlichkeit und Licht und Liebe in ewiger universaler Lebendigkeit aus sich selber zu sich selber ist (ac), aus allen zu allen, von überall her nach überall hin, in und durch und aus und zu dem Einen, der als Endlicher unter allen Endlichen der Aus- und Eingang alles Endlichen im Unendlichen ist und damit das Herz von allem, durch welches die unendliche Lebendigkeit durch die Unzahl aller Ihrer Wesen sich selbst als lebendig erfährt.

Darum ist Er, Jesus, der als der Gott und Heiland aller gepriesen wird (ad), wahrlich der Ausgang und Eingang von allem: (ae) sowohl aller Endlichen, wie auch der Unendlichkeit selber, die alles Endliche mit Ihrem Eingang ins Endliche hervorbrachte, um alles wieder mit sich in die Unendlichkeit zu führen und sich so selbst in allem als unendlich zu erfahren – durch das Herz und Haupt von allem, das Endlichkeit schuf, indem Es selbst endlich wurde, obwohl Es zugleich ewig bleibend unendlich ist und dadurch endlos alles Endliche wieder der Unendlichkeit zuführt, die unendlich ist, auf dass sich die Unendlichkeit selbst als All-Einheit aus unendlich vielen Endlichen als unendlich erfahre. Denn die Erfahrung von Mangel, der aus der Fülle aller Fülle verschlungen wird, machte der alles erfüllenden Fülle zugleich Ihren unendlichen Reichtum erfahrbar (af).

In und mit Ihm wurde also alles: die ganze Schöpfung, wie auch der Schöpfer selber. Und in Ihm findet sich auch alles, die ganze Schöpfung, wie auch der Schöpfer sich selber, wie auch die Schöpfung sich im Schöpfer und der Schöpfer sich in der Schöpfung (ag), und Schöpfer und Schöpfung einander ineinander als eine ewige göttliche Einheit in Herrlichkeit.

Als wir folglich ins Endliche geworfen wurden, wie wir es auch wollten um unser aller Unendlichkeit im Unendlichen zu erfassen und erfahren und erleben zu können, vergaßen wir zunächst alles – und mussten es auch. Dies war die Erfahrung von Endlichkeit, die wir suchten, um die Unendlichkeit als unendlich erfahren zu können – wie wir Sie zugleich eben darum aber schon ewig in zeitloser Überzeitlichkeit und raumloser Überräumlichkeit im Unendlichen erfahren.

Dieses Vergessen von allem aber erzeugte zunächst Mangel, klaffende Leere, Erlösungsbedürftigkeit und den Schrei nach Heil und Errettung (ah). Wir wussten nicht mehr, woher wir kamen und wohin wir gehen würden, gehen sollten, noch um den Sinn von dem allen. Wir spürten nur den Mangel als leidvollen Mangel, weil er nicht unser ureigentlichstes Sein war (ai), das wir aufgegeben hatten, um dieses selbst zu erkennen und zu ergründen (aj). Dann aber kam Er, der Unendliche selbst, der alles in sich fasst (ak), in unsere Endlichkeit (al), um uns alle an alles zu erinnern und wieder dem Unendlichen All-Einen zuzuführen, in dem alles ist und Sinn erhält.

Er erleuchtete uns über alles. Und Seine Erleuchtung brachte uns vollumfängliche Erlösung. Denn durch Ihn erkannten wir: Auch wenn wir momentan endlich und dadurch gegenwärtig mangelhaft und bedürftig sind, so gehören wir doch auf ewig unverlierbar dem Unendlichen an, bleiben unverlierbar geliebt (am), da dass Unendliche nichts als Liebe für alle ist, um allen alles zu werden, aus allen hin zu allen, wie es dies auch zeitlos ewig schon immer in sich selbst ist.

Und in dieser Liebe dürfen wir uns regen und bewegen und entfalten (an), um Sie in Ihrer Unendlichkeit zu ergründen und zu erkunden und zu erfahren und zu erleben (ao) und Teil von Ihr zu werden, wenn wir wieder ganz in Ihr ein- und auf-gehen; und das bewirkt alle Lebendigkeit und alles Leben in völliger Selbst-Bejahung von allem in allem in der unendlichen Liebe, die sich selbst in allem findet und gründet und bewahrheitet und verwirklicht und erkennt.

Und in dieser Erkenntnis des Lebens in der unendlichen Liebe finden wir das Leben in der unendlichen Liebe. Denn nun können wir die Unendlichkeit auskosten, obwohl wir noch endlich sind, und uns in Ihr entfalten und leben und bewegen – aus der Erkenntnis: „Wir sind ausnahmslos alle unverlierbar geliebt!“ (ap) So brachte das Unendliche Seine Unendlichkeit in alles endliche Leben und ließ so zugleich alle Unendlichkeit sich selbst in allem Endlichen als lebendig erfahren in Strömen unendlicher Liebe, die alles gleich Lebenswassern durchfließen (aq).

Liebe ist nur erfahrbar durch Schenken und Beschenkt-Werden – gänzlich umsonst. Wahres, überreiches, über alle Maßen beglückendes Beschenkt-Werden ist nur erfahrbar im Endlichen, absolut Bedürftigen (ar); und wahres völlig selbstvergessenes Schenken ist nur möglich aus dem Unendlichen heraus, das sich allen mitteilen will, was noch endlich ist, auf dass sich die Unendlichkeit in den unendlich vielen Endlichen als unendliche Liebe finde und erfahre. Dadurch ist und wird und erfährt sich alles schließlich erst als lebendig: im Beschenkt-Werden mit Liebe – gänzlich umsonst; und im Verschenken von Liebe – gänzlich umsonst (as). Und so erfährt sich die Fülle aus der Fülle in Ihrer ganzen Fülle.

Wer also ist der Stifter aller Erkenntnis der Wahrheit von dem Wahrhaftigen? Es ist die Wahrheit und alles Wahrhaftige selbst (at), der wahrhaftige Ur-Grund von allem, der sich in allem bewahrheitet. Es ist die All-Einheit, die alles in allem ist (au), die wir »Vater« nennen, und die sich selbst findet, begrüßt und bestätigt in dem, den wir »Sohn« nennen (av), welcher aber zugleich der Ursprung aller Wahrheit und damit auch unsere eigene erste und letzte Wahrheit ist (aw), die Er uns in sich und durch sich wieder finden lässt: in Ihm, der unser aller Ursprung und Ziel, wie darum auch unser aller ewiger Ur-Grund, unser aller Bestimmung und Erfüllung und Leben ist (ax).

2-D: Der Sinn aller Schöpfung:
die vollendete Selbst-Erfahrung des Schöpfers in und aus sich selbst

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So erforscht und ergründet der all-eine Geist sich selbst bis in Seine unendlichen Tiefen und Weiten hinein in einer Unzahl von Geistern (a), die all ihre Erfahrungen und Erkenntnisse – in dem All-Einen zunehmend wieder geeint – untereinander austauschen (b), bis sich die all-eine Unendlichkeit aus unendlich Vielen, die alle eins in Ihr sind (c), aus allen erdenklichen Blickwinkeln vollauf ergründet und erlebt und erkennt – von Ewigkeit zu Ewigkeit aus allen in Ihr liegenden Räumen und Zeiten – und zwar als unübertreffliche Herrlichkeit, die sich über die gegenwärtige totale Infragestellung in absolutem Widerspruch als zeitlos ewig geltend bewahrheitet und bewährt.

Und damit ist das ganze Schöpfungs- und Heils-Geschehen ein Prozess der Selbst-Ergründung der Unendlichkeit, den Sie selbst zeitlos in sich findet und begrüßt und sich erwählt, annimmt und bejaht, da Sie sich darin in Ihrer Lebendigkeit als das Leben in allem Leben erkennt und überprüft, wie Sie sich darin zugleich aber schon immer bestätigt erfährt als die letzte, ewige Wahrheit, die sich durch den totalen Widerspruch und über die absolute Selbst-Infragestellung in diesen gegenwärtigen Äonen der Anfänge ewig selbst als zeitlose Wahrheit bewahrheitet und erkennt (d) – und zwar als allerhöchste himmlische Herrlichkeit, die sich in wahrhaft allem verherrlicht (e).

Lies dieses Evangelium von Anfang bis zum Ende, um dann vom Ende her erneut vom Anfang zu beginnen! Immer wieder! Und so werden sich auch dir nach und nach alle seine Mysterien erschließen, wenngleich sie sich wohl doch erst ganz in der Ewigkeit selbst erschließen (f).

2-E: Der ewige Ratschluss ist der Beschluss der zeitlos vollendeten All-Einheit

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Alle Erdenseelen, wiewohl sie alle ihren Ursprung und ewigen Urgrund aus der zeitlos überzeitlichen göttlichen Ewigkeit haben, traten also von unten her, gleichwie aus dem Nichts, in die Existenz (a), um sich aus äußerster irdischer Begrenztheit zum Ewigen hin zu entfalten. Dadurch waren sie von Anbeginn ihres Werdens an zunächst in Unwissenheit geworfen und in geistlicher Umnachtung entstanden (b). Denn ihre Geister wurden zu Beginn der Schöpfung aus dem ewigen und unendlichen grenzenlosen Ozean des göttlichen All-Geistes geschöpft, gleichwie Tropfen aus dem Meer, und damit losgelöst aus dem ewigen All-Einen (c).

Dies allerdings nicht, weil der, welcher der »Ewig-Vater« genannt wird, ihnen ihr ewiges Sein in Allgegenwart und Allwissenheit geneidet hätte, sondern, weil es so allein möglich war, dass sie die Ewigkeit als Ewigkeit und die Unendlichkeit als Unendlichkeit erfahren konnten aus einem endlichen Sein heraus – wie ebenso Er selbst: als Einer unter ihnen allen, wenngleich auch der Erste und Letzte von ihnen allen, und damit ihrer aller Ursprung und Ziel.

Die Unendlichkeit konnte darum, was in Ihr ewig vollkommen ist, nicht von Anfang an vollkommen erschaffen, weil sonst nichts in Ihr seine ewige Vollkommenheit je hätte wahrnehmen können (d), wie sich auch die allen zeitlos geschenkte Vollkommenheit nur durch die Überwindung von anfänglicher Unvollkommenheit als wahrhaftige Vollkommenheit bewahrheiten konnte (e). Nur über das anfängliche Verloren-Gehen war also die Beglückung des Wieder-Gefunden-Werdens und Wieder-Findens möglich. Dies erst schaffte die Möglichkeit einer Rückkehr und wahrhaftig erlebten Einkehr beim Vater (f).

Das anfängliche Vergessen ist also nicht aus dem Vater, sondern vielmehr durch die Loslösung aus Ihm entstanden, auf dass Er erst recht gefunden und erkannt werden konnte in der Erkenntnis und erst wirklich rechten, wahren Erleuchtung, die Er über allem Vergessen schenkt (g). Und die Erkenntnis, die alles Vergessen und Unwissen wieder zu nichts auflöst: diese allein ist direkt aus dem Vater. Und so schuf die Fülle aller Fülle Raum für die Leere, aus dass die dort einströmende Fülle in ihrer Fülle als Fülle erfahrbar würde, indem Sie alle klaffende Leere, die nach Erfüllung schreit und verlangt, mit Ihrer Fülle wieder erfüllt (h) – nach dem ureigentlichsten Willen und ewigen Ratschluss des Vaters, dem alles dient (i).

Und diesem ewigen göttlichen Beschluss der vollendeten All-Einheit von allem stimmten alle Geister aus dem göttlichen All-Geist aus ihrer ewigen Vollendung in zeitloser Überzeitlichkeit zu (j) – aus ihrem ewigen vollkommenen Sein in dem Ewigen heraus, das sich über alle Räume und Zeiten erstreckt und ebenso vor allen Anfängen wie auch nach allen Vollendungen liegt.

Der nämlich, welcher »Ewig-Vater« genannt wird, ist die universale Verbindung und großartige Vereinigung von allem in vollendeter himmlischer Herrlichkeit: die All- und Über-Seele aller Seelen, die alles in allem ist, wie auch das alles mit pulsierender Lebendigkeit belebende Herz und das Haupt von dem ganzen grenzenlosen, allumfassenden göttlichen Astral-Organismus, welcher das Antlitz Jesu Christi trägt (k).

Dem Ratschluss dieses Ewigen, All-Einen, dass alles werden sollte, wie es in dieser Welt ist, stimmten darum ebenso auch alle Seelen in der allumfassenden »All- und Über-Seele«, der »Para-Matma« (l), zu, weil sie sich alle aus ihrer ewigen Vollendung heraus zeitlos in dem Entstehungs- und Werde-Prozess von unten her innerhalb der Schöpfungs- und Heils-Geschichte wiederfanden und erkannten, wie auch die All- und Über-Seele von allen selbst Ihre eigenen ewigen Ursprünge in Ihrer eigenen Schöpfung selbst (m) erkannte und begrüßte: im Werden des Christus aller als ein kleines ohnmächtiges Menschenkindlein (n) – aus einer Jungfrau ins Leben gekommen (o).

So ist alles, was wurde, entstanden aus ewiger einhelliger universaler Zustimmung und Begrüßung aus der ewigen zeitlos-überzeitlichen Vollendung heraus (p), die sich darin als ewig vollendet erkennt – und Ihre himmlische Herrlichkeit als einzige wahrhaftige Wahrheit, die sich über die totale Infragestellung in den Äonen ihres ewigen Werdens bewahrheitet und bestätigt findet (q). Und so ist der ewige Ratschluss des All-Einen zugleich auch der aller; und aus ihrer ewigen Vollendung heraus haben diese alle Seinem ewigen Ratschluss zugestimmt. Denn in Ihm fanden und erkannten sich alle wieder. Und da sie alle ewige Herrlichkeit erlangten in diesen Seinen Ratschluss, haben diesen auch alle begrüßt und ihm zugestimmt.

Hier und jetzt sind wir noch im Glauben (r) – zu dem hin, was wir in der Ewigkeit sind (s); dort aber sind wir bereits und von je her zeitlos im vollendeten Schauen (t) und stimmen allem zu und begrüßen alles, was uns jetzt noch so unverständlich und mitunter widerwärtig ist, da wir – nunmehr ins Endliche geworfen – das Ende von allem noch nicht sehen: (u) unser aller Vollendung, die wir ebenso von je her schon in der zeitlos überzeitlichen Ewigkeit in Ihm haben.

Der Anfang von allem liegt nämlich von je her schon in der Vollendung von allem und wird aus der universalen Vollendung heraus allumfassend erkannt, erwählt, bestätigt und bejaht und begrüßt, wie auch alle Vollendung von allem von je her im Anfang von allem begründet ist. Denn Anfang und Vollendung, wie alles, was je war, und alles, was gegenwärtig ist, und alles, was je sein wird, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit eine völlig unauflösliche, gänzlich in sich geeinte Einheit in der göttlichen Christus-Liebe, die von aller Ewigkeit her, wie auch in alle Ewigkeit hinein ewig gleich bleibt (v) und in allen Räumen und Zeiten immer dieselbe alles durchziehende, alles durchwaltende letzte ureigentlichste Wahrheit von allem und alles in allem ist: niemand anders als die große allumfassende göttliche Heiland-Liebe: Jesus Christus allein! (w)

Denn nur auf diese Weise wurden allen Gottesgeistern aus dem allumfassenden all-einen Gottesgeist auch allein ihre universale ewige himmlische Herrlichkeit in endloser Glückseligkeit erfahrbar: durch die zeitliche Erfahrung von Unglückseligkeit und Leid (x), wie auch ihr Leben als wahrhaftiges Leben allein über den Tot, ihr Licht als wahrhaftiges Licht über die Finsternis (y) und die unaussprechliche göttliche Liebe durch die Überwindung von allem, was in dieser Welt noch böse und lieblos ist (z).

Denn die Wahrheit brauchte Ihre absolute Infragestellung, um sich selbst als wirkliche Wahrheit zu bewahrheiten, wie Sie sich auch in diesem gegenwärtigen zeitlichen totalen Widerspruch ewig als vollauf bewahrheitet und bestätigt erkennt und sieht und auch erfährt.

2-F: Die Entwicklung aller irdischen Seelen durch beständige Reinkarnation

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Darum wurden alle Gottesgeister in diese Welt der Finsternis und des Bösen gesenkt, um dadurch zu wahrhaftigem Licht von wahrhaftiger Güte hin reifen zu können, die sich in der Überwindung von allem Bösen bewähren und bewahrheiten muss (a).

Folglich wurden alle Erdenseelen in eine Welt der Finsternis geworfen, aus der sie von unten her, gleichwie aus dem Nichts, entstanden, wobei sie von Anbeginn an der Vergänglichkeit und dem Siechtum und Leid unterworfen waren (b) und hierin einen sich über Jahrmillionen erstreckenden Entwicklungsprozess durch eine Unzahl von Wiedergeburten durchlaufen: zuerst aus dem Geblüt, das ist aus dem pflanzlichen Bereich, sodann aus dem animalisch-triebhaften Fleisch, das ist im tierischen Bereich, wie zuletzt aus dem Stand erlangter autonomer Willensfreiheit, das ist im menschlichen Bereich, um alsdann ihre geistliche Wiedergeburt erfahren zu können zum ewigen Leben hin (c). Und so sind alle fleischlichen, sterblichen Wiedergeburten nichts als Mägde und Ammen zu der eigentlichen geistlichen, unsterblichen Wiedergeburt zum ewigen Leben hin (d).

Und jede Seele durchläuft diesen Prozess, bis sie ihre ewige Gestalt erlangt, welche sie in zeitloser Überzeitlichkeit ewig als ein unverwechselbares, einzigartiges Glied im göttlichen Universal-Organismus hat (e) – sei dies eine Vollendung als Pflanze oder als Tier oder aber als Mensch, so dass dermaleinst die Schöpfer-Seele von allen in einer unendlichen Vielfalt und Herrlichkeit und Pracht Ihre letzte Verherrlichung findet, welche Sie gleichwohl zeitlos in der Ewigkeit schon von je her hat (f).

2-G: Der Sündenfall ermöglichte es der göttlichen Christus-Liebe, sich zu offenbaren und sich noch in allen zu verwirklichen

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All diese Erden-Geister, wann immer sie zum ersten Mal aus der »Guf«, der »Halle der ungeborenen Seelen«, in ein irdisches Dasein erweckt wurden (a), waren also von Anfang an der Vergänglichkeit unterworfen (b). Und daran änderte auch die erste Heils-Enklave nichts, welche der Höchste in dem paradiesischen Garten Eden erschaffen hatte, der von allem Tod und allem Elend, welche bereits in der Welt waren, abgeschirmt war (c), wohin Er die erste Seele versetzte, die Er aus dem Tierreich erwählte, um sie durch eine weitere Geist-Einhauchung (d) in ein menschliches Dasein zu heben (e).

Denn da auch jene Seele, der erste Adam und Ahnherr aller Menschen, trotz seiner erlangten Entscheidungsfreiheit (f) noch von Unwissenheit befangen war, war Raum für Zweifel und Argwohn gegenüber dem All-Vater gegeben (g). Und da der erste Mensch diesem Zweifel erlag, wie auch alle Seelen nach ihm (h), die schließlich nach entsprechender Entwicklung und Reife in ihren Vor-Leben in sein Geschlecht hinein-geboren wurden (i), ging ihnen allen dieses Paradies wieder verloren, und so mussten fortan alle Menschenseelen nun voll-bewusst die Last und Schwere des Schuldig-Werdens und das daraus erwachsende Böse mit all seinem Übel und Elend erfahren (j), um darüber einmal die unaussprechliche göttliche Liebe und Güte erfassen zu können (k) in dem, der als einziger – auch innerhalb von Raum und Zeit – von oben her gänzlich freiwillig und ohne jeden schicksalshaften Zwang sich im Voll-Bewusstsein des Leids, das Ihn erwartete, ganz nach unten hin entäußerte (l), in alles Übel und Elend hinein, um alles Böse durch Seine unaussprechliche Güte und allen Hass durch Seine unübertreffliche Liebe zu überwinden (m) und alle verlorenen Seelen zu erlösen (n) und sie, nachdem sie erfahren hatten, was Unglückseligkeit ist, alle wahrhaftige Glückseligkeit schmecken zu lassen (o).

So beseitigte jener all ihre Unwissenheit über die unaussprechliche göttliche Liebe und Güte, wie auch allen Zweifel und Argwohn daran, da Er bereit war, Sein Leben auch für Seine hass-erfülltesten, erbittertsten Widersacher zu lassen (p), um sie alle mit Seiner unbezwingbaren Liebe zu überwinden und zu überwältigen (q).

Und welche Seele immer diese unaussprechliche göttliche Agape erkennt, die findet darin – schon mitten in allem gegenwärtigen Leid – Erlösung (r) und wird durch diese göttliche Liebe selbst zu ebensolcher Liebe entzündet und angereizt und befähigt (s), um in solcher göttlichen Agape alles Böse durch eine Ausreifung im Guten zu überwinden und so ihre ewige Vollendung zu erlangen (t), wie sie diese in zeitloser Überzeitlichkeit schon ewig in sich vorfindet und begrüßt (u), wo Christus in allen wieder vollends Gestalt gewonnen und sich in allen wieder gänzlich verwirklicht hat (v).

2-H: Der Fall Satans und die Unterjochung des irdischen Kosmos ermöglicht den Erdenseelen ihre Ausreifung zu höchster Herrlichkeit

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Alle Erdenseelen entstehen also in einer Welt der Gottesferne und Finsternis, in geistlicher Umnachtung und Unwissenheit, in Zweifel und Argwohn gefangen, um von der Wahrhaftigkeit der göttlichen Liebe überzeugt (a) und dadurch erlöst zu werden (b) und darüber dann erst wirklich ihre zeitlos-überzeitliche ewige Glückseligkeit auskosten zu können, wie sie diese dort in anfangs- und endloser Vollendung zeitlos erfahren.

Dieser irdische Kosmos wurde nämlich dem Chaos und Verderben schon lange unterworfen, ehe in ihm auf Erden überhaupt die Voraussetzung für die Entstehung und Entwicklung alles irdischen Lebens geschaffen wurde. Und dies geschah durch den Aufstand des übermächtigsten himmlischen Geistwesens in den überirdischen Sphären (c) der himmlischen Herrlichkeiten, welche »Engel« genannt werden:

Ihre Macht und Majestät gleicht denen von omnipotenten Göttern (d); und ihre Ursprünge reichen Äonen von Äonen zurück in die Ewigkeit (e), so dass jene gewaltigen Wesen selbst keinerlei Erinnerung mehr an ihre eigenen Anfänge haben und ebenso, wie die irdischen Seelen, zunächst in Unwissenheit über jene gänzlich transzendente Ewigkeit sind, die selbst noch jenseits, weit über ihnen in einer gänzlich unfasslichen Erhabenheit liegt (f).

So war auch in den Himmeln und Reichen der Licht-Welten mit all ihren Reichen, Herrschaften, Thronen und Gewalten Raum für Argwohn und Zweifel (g), sowie für totale Infragestellung und absoluten Widerspruch, was schließlich jene besagte höchste und gewaltigste Kraft unter diesen Mächten veranlasste, sich über den allerhöchsten EINEN zu erheben, der unter ihnen als der Herren-Engel und Ewig-Vater aller verehrt wurde (h).

Dieser Uralte (i) von ewig frischer Kraft und Gottheit (j) war der Allererste von ihnen (k), mit dessen Entäußerung aus der Ewigkeit (l) alle Geister aus dem universalen göttlichen All-Geist in den Ur-Anfängen entäußert wurden und als begrenzte Wesen in Raum und Zeit traten (m), um Räume und Zeiten wie auch einander und Ihn selbst als Gegenüber erfahren zu können.

Und dieser Aller-Erste war freilich kein anderer als die All- und Über-Seele, sowie das alles belebende Herz und Haupt von allem (n), welche darum »Ewig-Vater« genannt wird und sich entäußert hatte in den, welcher der »Sohn Gottes« genannt wird (o), weil dieser in ganz einzigartiger Weise aus der göttlichen Ewigkeit hervorging in Form einer Selbst-Zeugung (p), die dem Ewigen, All-Einen in allem völlig glich (q) und dieser selbst – in Raum und Zeit getreten – war (r), wodurch dieser EINE auch als Aller-Einzigster das Wissen um die Ewigkeit in ihrer Vollendung mit Seiner Entäußerung in die Schöpfung hinein nicht verlor, um alles wieder eben dieser zeitlos überzeitlichen Vollendung zuzuführen (s), was jenen EINEN zum alles belebenden Herz und Haupt und zum alles verwirklichenden Ursprung und Ziel, wie auch zum Anfang und zur Vollendung von allem macht, was der Ewige, All-Eine in sich alles in allem fasst und zeitlos in sich vorfindet (t).

Gegen diesen also, den einzig eingeborenen Sohn Gottes (u) unter allen Gottes-Söhnen in der Himmelswelt (v), welcher der Aller-Älteste und Aller-Erste von ihnen und unter ihnen war (w), erhob sich folglich jene höchste Macht aller himmlischen Engelsreiche, das Haupt der Sonnen-Dynastie, in Stolz und Hochmut und in dem Irrwahn, selbst die höchste Gottheit und der Ursprung wie auch das Ziel von allem zu sein (x).

Denn selbst auch jenes höchste himmlische Wesen war eingeschränkt durch Unwissenheit, so dass es nichts von der absolut transzendenten Ewigkeit wusste (y), die selbst noch über allen jenseitigen Himmelsreichen liegt, was Raum für Argwohn und Zweifel gab (z) an der Güte und Unbescholtenheit dessen, der alle Himmel regierte und von allen als der Ewig-Vater und Ursprung aller Himmelslichter und feurigen Sterne verehrt wurde: (aa) nämlich der erst-geborene Sohn Gottes, welcher aber eine Entäußerung des allumfassenden Ewig-Vaters selbst war (ab), in dem die ganze Gottesfülle wohnte, wie in keinem anderen (ac), wie Er durch Seine Selbst-Entäußerung auch der Anfang von allem war.

Und dadurch war Raum eingeräumt worden für die absolute Infragestellung und den totalen Widerspruch, auf dass sich die göttliche Wahrheit als einzig wahrhaftige Wirklichkeit bewahrheiten und beweisen und bestätigen und auch erst recht verwirklichen konnte (ad) – in der Überwindung des entstandenen Trugbilds der Illusion und Lüge, die aus Mangel an Erkenntnis des einzig Wahren entstanden war (ae).

Und der Aufstand seines »Widersachers«, der darum der »Satan« Gottes genannt wird, stürzte alle überirdischen Lichtreiche in »Irrung und Wirrung« und »Chaos und Durchwühlung«, ein großes »Tohu wa Bohu« (af), bis der Höchste aus Seinem himmlischen Allerheiligsten im Zenit und Herzen aller Himmel trat, um wieder Ordnung in das Chaos zu bringen, indem Er durch Seine Erleuchtung vielen verwirrten Himmelswesen wieder Klarheit über die Wahrheit brachte und sie als Kräfte des Lichts gegen die Mächte der Finsternis formierte (ag).

Wie aber der Satan durch den tiefschwarzen Abgrund aus der Tiefe, der sich in ihm auftat, alle Licht-Reiche zunächst verdunkelte (ah), so verfinsterte er auch alle darunter liegenden Sphären einschließlich unseres irdischen Kosmos, welcher dadurch der Vergänglichkeit unterworfen wurde (ai).

Und auch dies geschah nicht ohne Grund: Denn es war der Beschluss des Höchsten, aus jenen untersten Sphären, gleichwie aus dem Nichts, ein neues Geschlecht von Gottes-Geistern erstehen zu lassen, die einstmals eine Herrlichkeit und Machtfülle erlangen sollten, welche selbst die aller himmlischen Majestäten überragen sollte (aj). Und dies reizte den Satan in seiner Eitelkeit und in Seinem Stolz, der in ihm aufkeimte, zum Aufstand gegen den Höchsten (ak), da er von Wut und Groll erfasst wurde, dass sie, die ewigen astralen Söhne des Feuers, fortan Staub und Asche dienen und zu einer Herrlichkeit verhelfen sollten, welche einstmals selbst ihre eigene noch übertreffen sollte (al).

Darum unterwarf der Satan den ganzen irdischen Kosmos dem Tod und dem Verderben (am) und verführt seither alle Erdenseelen beständig zu allen nur erdenklichen Übeln und Widerwärtigkeiten des Bösen (an), um zu beweisen, dass diese irdische Schöpfung dessen, der sich als der Ewig-Vater von allen zu erkennen gab, ein völliger Missgriff sei (ao), was jenen Herren-Engel, der von sich bekannte, der Aller-Erste und Alleinige über allem zu sein, auch der Lüge und Täuschung überführen sollte, weil Er nicht in der Lage wäre, vollumfänglich zu vollenden, was er da, in dieser irdischen Schöpfung, begonnen hatte (ap).

Dass der Satan aber selbst sogar mit seinem hasserfüllten Widerstand dem Höchsten doch nur einen Dienst erweist (aq), weil er die Erdenseelen in allerschlimmstes Übel und größtes Leid wirft, wodurch sie in der Überwindung alles Bösen jedoch heranreifen können zu allergrößter Herrlichkeit (ar), welche selbst die Himmlischen nicht erreichen können, da ihnen solche Abgründe unsäglicher Qualen völlig fremd sind, kann jener Erz-Widersacher freilich weder erahnen noch erkennen, wie er auch nicht glauben kann, dass er selbst bleibend ein geliebtes und ebenso gewolltes Gotteskind ist (as), das am Ende mit allen auch selbst noch erlöst werden soll (at), wenn ihm der Höchste im gegenwärtigen erbittertsten Streit wider ihn erst alle Erdenseelen, die seinem Verderben anheim-gefallen sind, wieder entrissen hat (au).

Denn da auch der Satan selbst von Unwissenheit befangen und seiner eigenen fatalen eitlen Selbst-Täuschung erlegen ist, meint er, in der wahren Gottheit über allem das selbe höchst minderwertige Wesen ohne jede wahre Liebe vorzufinden, wie er selbst es – trotz seiner göttlichen Erhabenheit – angenommen hat: (av) gleich einem noch gänzlich unausgereiften, trotzigen und jähzornigen Kleinkind, das sich über die Bevorzugung später geborener Geschwister erbost, weil es sich zurückgesetzt fühlt und sich nicht mehr für geliebt hält (aw).

Aber in diesem Hass und Groll und Jähzorn verzehrt und verbrennt dieser überirdische Glutball des Aufbegehrens sich selber (ax) und muss am Ende doch auch noch der über allem erhabenen göttlichen Liebe erliegen, um schließlich endlich auch wieder das zu werden, was er schon von je her in zeitloser Vollendung im allumfassenden Leben der ewigen Liebe ist.

Und ja: Auch er wird dann als der Verlorenste von allen noch angenommen werden in der Liebe des Christus – von allen, die er selbst ihrer unumstößlichen Verderbtheit und Verlorenheit überführen wollte, die aber alle durch die Liebe Christi aus ihrer Verlorenheit erlöst worden sind, wie es auch an ihm selbst als den Allerersten und Allerletzten von allen Verlorenen noch geschehen soll (ay); und auch er wird mit allen am Ende, aus der Vollendung heraus, dem ganzen göttlichen Werde-Prozess von allem zustimmen, da dieser sich am Ende für alle als das vollendete Beste erweist (az), worin alle ihre ewige Glückseligkeit in der allumfassenden göttlichen Liebe aus allen zu allen für alle in Christus und ihre darin begründete anfangs- und endlose Herrlichkeit als letzte Wahrheit finden und erkennen, die sich über alle Infragestellung aus Irrtum und Unwissenheit und Argwohn und Zweifel bewahrheitet hat (ba).

Dann nämlich hat der gegenwärtige Alptraum für alle, selbst auch für den Satan, der sich schon seit geraumer Zeit vor seinem endgültigen Ende und seiner völligen Vernichtung unaussprechlich fürchtet (bb), ein Ende, wenn dermaleinst in der Vollendung von allem das große Erwachen für alle beginnt, dass da doch nichts anderes ist und je war, als allein schon immer nur Liebe und Annahme und Bejahung von allen, aus der sich selbst in allem bejahenden göttlichen Liebe (bc), die alles aus Ihr als vollkommen in Ihrer Vollkommenheit erkennt (bd).

2-I: Christus enthüllte durch Seine Selbst-Hingabe in den Himmeln wie auch auf Erden allen Seelen die göttliche Abba-Liebe

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Wer aber bringt nun allen Wesen, sowohl in den Himmeln, als auch auf Erden, diese letzte Erkenntnis von der ewigen, allumfassenden, gänzlich unverlierbaren göttlichen Agape, die alles ewig als das Ihre liebt und in Ihrer Liebe alle aus allem zu erlösen und wieder in ihrer aller Heimat zurückzubringen vermag? (a)

Dies freilich ist Christus: der Erste und Letzte von allen (b) – der, mit dessen Entäußerung aus sich selbst heraus alles seinen Anfang nahm (c), und mit dessen Ein- und Aufgehen in Seinem ewigen Selbst, nachdem Er alles in Liebe wieder in sich vereint und zusammengefasst hat (d), alles wieder seiner ewigen Vollendung zugeführt wird (e).

Und Er ist wahrlich allen alles geworden, um so alle wieder zu gewinnen: (f) Den Engeln ist Er ein Engel geworden, den Himmlischen ein Himmlischer, allen Erdenseelen aber ist Er eine Erdenseele geworden (g), allen Irdischen ein Irdischer, auf dass Ihn alle in Seiner grenzenlosen Liebe erkennen können (h). Denn sowohl in den Himmeln, wie hernach auch auf Erden hat Er sich für alle dort befindlichen Seelen in aufopferungsvoller, selbstloser Liebe dahingegeben, um so durch Seine hingebungsvolle, selbstlose Liebe alle Irdischen, wie auch alle Himmlischen wieder zu gewinnen und zu erlösen (i).

Und so zeigte Er uns allen den Ewig-Vater, wie dieser in Seiner unaussprechlichen Agape zu ausnahmslos allen in Wahrheit ist: (j) Er, welcher in Seiner ewigen Liebe alles zeitlos belebt und in sich vereinigt und der darum das wahre Herz und Haupt, sowie der Anfang, wie auch die Vollendung von allem ewig ist: (k) die selbstlose göttliche Agape, die in der zeitlosen Überzeitlichkeit Ihrer Ewigkeit von je her, ohne Anfang und Ende, alles in sich vereinigt und als eine großartige universale Verbindung in Liebe beseelt als die wunderbare All- und Über-Seele von allem: (l) die von allem geliebte und inbrünstig verehrte großartige weite, alles umfassende Seele, die »Para-Mahatma«, in deren Liebe sich alle wiederfinden. Denn Christus vereinigt alles in sich: sei es irdisch, sei es himmlisch, sei es Pflanze, Tier, Mensch oder Engel, sei es der allumfassende Vater selbst – das ganze universale göttliche Mysterium. Es ist alles Christus! (m) Niemand anders als Jesus allein! (n)

2-J: Im Sohn offenbarte sich der ureigentlichste Name des Vaters: »Jesus«

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In unserer Welt war dieser erste und letzte Name des Wahrhaftigen nicht bekannt, bis Er ihn uns offenbarte: Christus nämlich enthüllte uns den Namen und das wahrhaftige Wesen dessen, der aller Irdischen wie Himmlischen Schöpfer, und Ursprung und Ziel von allem ist (a); und Er offenbarte Ihn uns als einen Abba voller Weisheit und Langmut und Geduld und Nachsicht und Güte und Barmherzigkeit (b) – ja, als den Inbegriff aller Liebe selbst! (c) Und da der Sohn aus der tiefsten Tiefe des Vaters kam, enthüllte Er uns alle Geheimnisse aus dem Herzen des Vaters, dass der All-Abba ohne jede Bosheit ist, gänzlich un-erzürnbar und -erregbar, völlig un-erbitterlich, nichts als vollendete Liebe! (d) In dieser Weise ging das Wort aus dem Vater aus, in welchem Dieser selbst sich all-vernehmbar aus-sprach, und es erschallte im ganzen All – als die Frucht Seines Herzens und die Erscheinung Seines innersten Wesens und Willens (e). Denn der Sohn sprach aus, was im Herzen des Vaters ist (f); und im Sohn sprach der Vater selbst sich aus!

Und Er enthüllte uns in Seinem Leben wie Sterben – da Er ganz nur für uns lebte und auch starb (g), – was solche göttliche Agape bedeutet und ist, die sich selbst für alle aufopfert und dahingibt (h) – selbst sogar auch für die erbittertsten Widersacher, die gegenwärtig noch einzig und allein von Hass erfüllt sind (i). Und damit überwältigt Er am Ende noch alle! (j)

So ist der Name des Ewig-Vaters, den Er uns enthüllte, Sein eigener Name: »Jesus!« – »Heil und Erlösung noch für alle!« (k), wie Er als der für uns geborene »Immanuel« – »Gott mit uns« – auch kein anderer ist, als der Ewig-Vater selbst (l), der aus Seiner ewigen Unendlichkeit heraus ins Endliche getreten und als einer von uns mitten unter uns erstanden ist (m) – gleichwie wir Irdischen alle: gleichsam wie aus dem Nichts wiedergeboren (n), um aus tiefster Tiefe, ganz von unten her alles in Seiner Liebe, ohne Zwang und Unterjochung, wiederzugewinnen (o) und mit Seiner Liebe zu beseelen und zu beleben, indem Er noch alle von Seinem wohl-tuenden Wesen vollendeter Agape überzeugt, das für alle Seelen nichts als heilsamer Balsam und erquickendes Leben ist (p).

In den Anfängen wurde Er als »El Schaddaj«, als »Gott, der Allmächtige«, von den Menschen verehrt (q). So auch von Abraham, dem Stammvater Israels, mit dem Er einen ersten Bund, beruhend auf Vertrauen, begründete (r).

Unter dem späteren Bund, welchen Er durch Mose mit den Israeliten schloss, um sie auf Seine persönliche Niederkunft zu ihnen vorzubereiten (s) und um durch die Propheten, welche Er ihnen erweckte, aller Welt anzuzeigen, dass wahrlich Er es ist, wenn Er selbst unter sie treten würde: (t) in diesem neuen Bund gab Er sich auch unter einem neuen Namen zu erkennen, als »Jahwe Zebaoth«, »der HERR der himmlischen Heerscharen« und Gott über alle Götter (u), wobei Sein neuer Name »JHWH« doch zugleich ein großes Mysterium war, das mehr von Seinem ureigentlichsten Namen noch verhüllte, als es bereits preisgab, wie jener Name auch zu groß und zu wunderbar war, als dass er recht ausgesprochen werden konnte (v), ehe Er selbst Seinen Namen für uns aussprach (w).

Gleichwohl verhieß der Höchste damals schon dem Mose, dass die Bedeutung Seines Namens und Sein ureigentlichster Name aller Welt erst noch enthüllt werden sollte – in dem letzten, endgültigen, vollendeten Bund, welchen Er dermaleinst mit aller Welt schließen wollte (x), wenn Er selbst aus ihrer aller Mitte hervortreten würde, um dann für immer unter ihnen zu wohnen (y). Er erklärte nämlich dem Mose: „Das bedeutet Mein Name »JHWH«: Ich werde sein, der Ich dermaleinst unter euch sein werde“ (z).

Und dies war Christus. Denn jenes mysterienvolle Tetragramm »JHWH«, das den Allerhöchsten, Allmächtigen, benannte, fand sich als Bezeichnung für Jesus über Seinem Kreuz, wo Er Sein göttliches Leben dahingab für alle Welt, um sie in Sein Leben zu heben. Es war nämlich ein Akronym, das in hebräischer Sprache eine Abkürzung für »Jeschua Ha´Norzi Wu´Melech Ha´Jehudim« in dessen Anfangsbuchstaben war, ebenso wie »INRI« für »Iesus Nazoreus Rex Judearum« in lateinischer Sprache, was da heißt: »Jesus von Nazareth, König der Juden« (aa).

Jesus in Seiner unendlichen, gänzlich un-erbitterlichen göttlichen Liebe wollte nämlich dennoch König, Heiland und Erlöser für alle Juden bleiben, obwohl sie Ihn abgelehnt und verworfen und gekreuzigt haben (ab). Und dies will Jesus auch bleibend für alle Welt sein, von der Er in gleicher Weise immer wieder abgelehnt und verworfen und gekreuzigt wird (ac). Er will doch noch allen Widerstand überwinden in Seiner unerschütterlichen Liebe! (ad) Und so bleibt Jesus doch Heil und Erlösung für alle! (ae)

2-K: Kein Name wird der göttlichen Wahrheit so gerecht wie der Name »Jesus«

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Also ist »Jesus«, der Sohn, der Name des Vaters (a), welchen dieser sowohl den Juden, als auch aller Welt in Seiner letzten und tiefsten, ureigentlichen Bedeutung über dem Kreuz geoffenbart hat, wo Er, der Ewig-Vater, sich selbst dahingab für alle Seine Kinder, um sie alle aus Seinem göttlichen Leben in Sein göttliches Leben zu erwecken (b) – und sich selbst in Seiner unaussprechlichen Christus-Liebe in ihnen allen (c). Und dieser Name des Vaters blieb unausgesprochen und unbenennbar, bis der Vater ihn selbst ausgesprochen hatte (d).

Und wie dieser letzte und ureigentlichste Name des Vaters, »Jesus«, aller Welt gar lange verborgen war, bis sich die Zeit erfüllt hatte, da er enthüllt werden konnte, so soll dieser Name am Ende in aller Munde und Herzen sein und der Allmächtige auf der ganzen Welt in diesem Namen gepriesen werden (e).

Denn die Titel und Ehren-Bezeichnungen, die man Jesus in aller Welt gibt, sind unterschiedlich. So wird Er etwa als der Gott-Gesalbte verehrt und darum von den Juden in aramäischer Sprache als »Messias«, von den Heiden aber in griechischer Sprache als »Christus« angerufen. Auch wird Er als der »Nazarener« verehrt (f). Dies alles aber sind Titel, nicht Sein eigentlicher Name, wie Er als der Allmächtige auch von je her als der »Herr« angerufen wird: von den Hebräern als der »Adonaj«, in Sidon, Babylon und Persien als der »Bel«, von den Kanaanitern aber als der »Baal«. All diese Bezeichnungen für Ihn bedeuten nichts anderes als »unser aller Herr« (g).

Und die göttliche Wahrheit, die Er uns enthüllte, wird in aller Welt über gar vielen Namen und Gleichnissen und Sinn-Bildern verehrt (h), wo immer etwas von Ihr – noch vor Seinem persönlichen Erscheinen – erkannt wurde, dass die Gottheit nichts als fürsorgliche Liebe ist (i), wie beispielsweise vom gläubigen Abraham, welcher der Vater aller derer ist, die ihr ganzes Vertrauen auf diese göttliche Agape setzen, seien es nun Juden oder aber Heiden (j).

Denn die Wahrheit kam zunächst nicht völlig nackt und enthüllt in die Welt, wie später in dem Jesuskind, sondern zuerst verhüllt – in gar vielen Namen und Gleichnissen und Sinn-Bildern (k), weil es uns anders überhaupt nicht möglich gewesen wäre, noch vor Ihrem persönlichen Erscheinen in der Welt auch nur irgendetwas von Ihr zu erkennen oder eine erste Ahnung von Ihr zu erhalten.

So hat diese letzte Wahrheit viele verschiedene Namen in der Welt und wird in unterschiedlichsten Bildern dargestellt und verehrt, obwohl es doch ein und die selbe, einzige, überall gleiche, allumfassende Wahrheit ist, die hier wie dort unter verschiedensten Namen und Hoheits-Titeln und in unterschiedlichsten Gleichnissen und Bildern verehrt wird (l). Und obwohl Ihr von der Welt die verschiedensten Namen gegeben wurden, war Ihr ureigentlichster Name doch noch nicht bekannt (m).

Es gibt nämlich viele Namen und Bezeichnungen in der Welt für die verschiedensten Gebilde und Erscheinungen in ihr, die jedoch – wie sie selbst – endlich und begrenzt und vergänglich sind. Alle Namen und Metaphern aber reichen nicht hin, das zu benennen oder bildhaft zu beschreiben, was nicht nur eine Erscheinung oder ein Gebilde innerhalb dieser Welt unter vielen, unzähligen anderen ist – und ohne jeden wahren, zeitlosen Bestand, – sondern gänzlich jenseits von dem allem: grenzenlos, unendlich, ewig und über alles Irdische, Endliche, Begrenzte, Vergängliche unendlich erhaben – zwar wohl auch in diesem allem, aber nochmals unendlich viel mehr darüber hinaus! Dieses Eine, Absolute ist wirklich nicht mehr benennbar, aussprechbar, beschreibbar, abbildbar, darstellbar – und alle Namen, Bilder und Bezeichnungen dieser Welt reichen nicht hin! Und dies ist es, was sich uns in Jesus, dem Sohn Gottes, geoffenbart hat (n).

Wollte man Ihn wirklich benennen, so fände man keinen treffenden Namen, der wirklich alles von Ihm fasst! (o) Denn in Ihm ist alles, sei es das irdische Universum oder alle himmlischen Lichtreiche, die darüber liegen, wie auch alle unterirdischen Sphären – und Er trägt alles mit Seiner Kraft (p) und umschließt dies alles und übertrifft es noch um Unendlichkeiten. Er fasst das ganze unendliche Mysterium Gottes! (q)

Wir haben nur den Namen, den Er uns von sich enthüllt hat und mit dem Er von uns angerufen werden will: (r) den Namen, in welchem Er uns versichert, was Er für uns sein will und ewig bleibend ist: (s) »Jesus!« – »Heil für wahrhaft alle!« (t) Und dieser Name, den Er uns von sich gegeben hat, ist der Anker für unser aller Seelen! (u)

Der ureigentlichste Name dessen, der auch von vielen als der All-Vater und Schöpfer von allem verehrt wird, ist uns also im Sohn enthüllt worden, welcher »Jesus« ist (v). Der Vater selbst gab Ihm diesen Namen – den Namen, welcher allein dem Vater gehört (w). Und der Ewig-Vater hätte dem Sohn nicht diesen Seinen Namen gegeben, der über allen Namen ist (x), wenn der Sohn nicht wahrhaftig aus dem Vater ausgegangen wäre und der Vater selbst wäre (y), der zu uns gekommen ist in diesem Sohn, und wenn der Sohn nicht selbst wieder zu eben diesem Vater würde (z), dem in alle Ewigkeit unter dem Namen »Jesus« für Sein universales Erlösungswerk, das Er in diesem Namen für alle Welt aufgerichtet hat, gehuldigt werden wird. Folglich hat der Sohn den Namen des Vaters nicht etwa wie ein Darlehen oder als eine Leihgabe empfangen, so wie jemand, der etwa adoptiert wird, sondern Er selbst ist der Name des Vaters im ureigentlichsten Sinn! (aa) – schon immer und in Ewigkeit! (ab)

So ist der Name »Jesus« der unaussprechliche Name des Vaters, der in seiner unaussprechlichen Bedeutung für wahrhaft alle wirklich unaussprechlich ist (ac), auf dass dieser Name der Glanz über allen Häuptern sei: der Name der ersten und letzten Wahrheit, die über allem und in allem ist (ad). Er selbst ist »Ha´Schem«, der unaussprechliche »Name«. Der Name des Vaters ist der Sohn (ae). Es ist der Vater. Der Sohn ist Sein Name; und der Name des Sohnes ist der des Vaters, wie der Name des Vaters der des Sohnes ist. Und wo wird man Barmherzigkeit finden als allein in diesem Namen unvergleichlicher Christus-Liebe?! (af) Und es hat dem Vater gefallen, dass der Name, in dem Er von aller Welt geliebt würde, der Sohn sei (ag).

Dies ist der erste wie auch letzte Name des Vaters: »Jesus«. Dieser Name »Jesus« mag unter den Nationen unterschiedlich ausgesprochen werden – »Jeschua«, »Isa«, »Yasu«, – doch die Bedeutung ist immer die gleiche: Denn dieser Sein Name »Jesus« verheißt »Heil für alle«! (ah) Dies ist nämlich die Bedeutung des hebräischen Namens »Jeschua«: nichts anderes als »Erlösung« – und zwar für alle! (ai) Und der Name des Vaters war nicht bekannt, bis der Vater ihn selbst ausgesprochen hatte (aj).

2-L: Im Heiligen Geist bilden der zeitlose Vater und der zeitliche Sohn eine ewige Einheit

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»Jesus«, der Name des Sohnes, ist der Name Gottes, des Ewig-Vaters, selbst (a), weil der Vater in Seiner ganzen Fülle im Sohn zu uns gekommen ist (b); und es ist auch der Name des Heiligen Geistes (c), welcher in den Uranfängen aus dem Ewigen ausging, um der Geist aller Geister zu werden (d) und um sich schließlich – nach der Aufgabe Seines himmlischen Lebens – in den Sohn zu entäußern (e), der unter uns als Jesus gleichwie aus dem Nichts wiedergeboren wurde (f), wie dieser Geist auch in den Himmelswelten unter den überirdischen Geistwesen wieder-erstand bei Christi Himmelfahrt, um schließlich erhöht zu werden über alles (g) und aufzusteigen zum Vater, bis Er in der Vollendung von allem wieder gänzlich ein- und auf-geht in dem, aus welchen Er in den Ur-Anfängen von allem ausgegangen ist (h).

Jener, der als der »Heilige Geist« bezeichnet wird, hat als einziger für sich, im Gegensatz zu dem, der »Sohn« und dem, der »Vater« genannt wird, einen Namen, der sich aus zwei Worten zusammensetzt (i). Dies ist so, weil der Heilige Geist als Einziger sowohl vollen Anteil an der Ewigkeit als einer zeitlosen Überzeitlichkeit, sowie auch an allen Zeiten hat, in welche Er als die ewige Kraft Gottes überall aus der Ewigkeit heraus einwirkt und so alles trägt und erhält und zum wahren Leben führt (j). Die Kräfte der Heiligen Ruach fließen von oben, aus allen Ewigkeiten, nach unten, in alle Räume und Zeiten. Sie sind an allen Orten und zu allen Zeiten wirksam (k) und machen die ewige Kraft und Gottheit aus höchster himmlischer Höhe, die selbst unsichtbar und verborgen bleibt, doch in all Ihren Werken und Hervorbringungen im gesamten unteren Universum aller Schöpfungen sichtbar (l).

Der Vater ist ganz in der zeitlosen überzeitlichen Ewigkeit vollendeter Vollendung, die alles umfasst, der Sohn aber innerhalb von Raum und Zeit als der Herr und Gebieter, der alle Schöpfungs- und Heilsgeschichte auslöst und durchwaltet (m).

Der Heilige Geist aber hat Anteil an Ihnen beiden, sowohl am Vater, wie auch am Sohn, und ist das Bindeglied zwischen Vater und Sohn, weil Er beides zugleich ist, sowohl der Vater, als auch der Sohn: (n) Er ist der, der auf der Schwelle zwischen dem Vater in der Ewigkeit und dem Sohn in der Zeit steht. Er ist der Vater, der aus der Ewigkeit über diese Schwelle des himmlischen Allerheiligsten im Zenit der höchsten Himmel (o) in die Zeit hinein tritt, um der Sohn zu werden, wodurch überhaupt der Ur-Anfang von allem Zeitlichen einsetzt (p); Er ist aber auch der Sohn, der in der Vollendung von allem, am Ende aller Zeiten, nachdem Er alles wieder in sich vereinigt hat, in die Ewigkeit eintritt (q).

Er ist der, der im Ur-Anfang aus dem Vater zum Sohn wird, wie auch der, der in der Vollendung von allem aus dem Sohn wieder zum Vater wird. Und da dieser Übertritt in beide Richtungen zwischen Zeit und Ewigkeit liegt, ist der Heilige Geist zeitlos beides zugleich – als Gottes ewiger Ein- und Ausgang. Damit ist der Heilige Geist beides: sowohl der Vater als auch der Sohn, wie aber letztlich auch der Vater und der Sohn beide ein und der selbe sind: (r) der Sohn ist der Vater in Seiner Entäußerung, auf dass wir Ihn sehen und erfahren und erkennen können (s), der Vater aber ist der Sohn in Seiner Vollendung, wenn dieser mit sich alles wieder in Seine Vollendung geführt hat, die zeitlos über allen Zeiten ist, aus der heraus Er sich auch entäußert hat.

Der Heilige Geist ist damit sowohl der Vater, als auch der Sohn – bei der Überschreitung der Schwelle aus der Ewigkeit heraus in die Zeit, wie aber auch aus der Zeit heraus in die Ewigkeit. Aus und über Ihn, den Heiligen Geist, der so alle Zeiten mit der Ewigkeit verbindet, empfängt der Sohn in der Zeit von sich selbst als dem Vater aus der Ewigkeit (t). Und was der Sohn vom Vater empfängt, gießt Er aus in alle Welt, um alle Welt mit der Liebe des Vaters zu erfüllen (u), bis am Ende der Vater wieder alles in allem ist (v).

2-M: Jesus ist die Offenbarung des verborgenen Gottes

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Der Vater, aus dem der Sohn empfängt, ist größer als alles – selbst sogar als der Sohn (a). Denn der Vater ist der Sohn in Vollendung, in zeitlos-überzeitlicher Ewigkeit und unendlich, und darum auch absolut unerkennbar und auch nicht benennbar (b), uns allen verborgen, solange wir selbst noch endlich sind (c). Denn das Endliche kann das Unendliche unmöglich fassen, bestenfalls nur erahnen (d). Der Sohn aber ist der Vater, der endlich geworden ist, auf dass wir Ihn im Herzen und Wesen Seines ewigen Seins erkennen und benennen können (e) – in dem Namen, den Er uns von sich gegeben hat: »Jesus!« – »Heil und Erlösung für wahrhaft alle!« (f)

Darum wäre es verkehrt, vom Vater anders zu denken als vom Sohn, als ob der Vater ein anderes Wesen und eine andere Gesinnung hätte, als der Sohn (g). Denn der Vater hat ja in der Essenz und Wurzel Seines ganzen, allumfassenden Seins Wohnung in dem Sohn genommen durch den Heiligen Geist (h); und Er ist im Sohn ganz in das Seine gekommen (i), was Ihn im Zentrum Seines ganzen ewigen Seins ausmacht: unser aller Schöpfer und Erlöser zu werden – wie umgekehrt auch der Sohn durch den Heiligen Geist anhaltend – auch in Seiner Entäußerung – ganz im Schoß und im Herzen und im Zentrum der Seele des Vaters wohnt und ewig verbleibt. Der Vater wohnt also ganz im Sohn und der Sohn ganz im Vater! (j)

Und wie der Vater zum Sohn wurde, so wird der Sohn wieder zum Vater werden. So ist der Vater zeitlos der erhöhte Menschensohn, wie Er auch in Ewigkeit zeitlos das menschliche Antlitz Jesu Christi trägt (k). Der Vater ist gleichsam der himmlische Christus, der über allem, auch über dem irdischen Jesus, ist (l). Gleichwohl sind der Vater und der Sohn dennoch nicht zwei verschiedene Personen, wenngleich Sie sich durch den Mittlerdienst von Ihrer beider Geist gleichwie zwei unterschiedliche Personen gegenübertreten (m) und sich so darum auch zeitlos in der Ewigkeit erfahren (n). Denn der Vater ist der Ursprung und die Vollendung des Sohnes, wie auch der Sohn der Ursprung und die Vollendung des Vaters ist – nämlich in Seiner Christus-Natur, die alles werden ließ und Seinem ewigen Leben zuführt, was in dem Vater ewig vereint ist.

Der Vater, der in Seiner zeitlos-überzeitlichen ewigen Existenz in ihrer Unendlichkeit für uns gänzlich unfassbar und unbenennbar im Verborgenen bleibt (o), ist gleichsam die verborgene innere Wahrheit im Sohn, Seine Innen-Ansicht, die aber in Seiner Außen-Ansicht – in Seiner auswendigen Gestalt in dieser unserer Welt, die uns den Unendlichen fassbar und greifbar und verständlich und auch erfahrbar macht – gleichwohl doch sichtbar geworden ist und sich uns so aus Ihrer Verborgenheit heraus geoffenbart und enthüllt hat (p).

So ist der unendliche, verborgene Vater das ewig Göttliche in Christus, das in Seiner endlichen, geschöpflichen Erscheinung gleichwohl vollkommen zutreffend sichtbar und begreifbar für uns geworden ist, so dass das Antlitz Jesu Christi wirklich das sichtbare Angesicht des ansonsten unsichtbaren Ewig-Vaters ist (q). Der Vater ist das Inwendige, Verborgene, Göttliche, das in Jesus Christus ist, der Sohn aber das Auswendige, im Geschöpflichen Geoffenbarte, das uns Sein Inwendiges, Verborgenes sichtbar und verständlich macht und uns alles wirklich Bedeutsame für uns von Ihm enthüllt (r).

Vieles vom wahrhaftigen Wesen des Allmächtigen bleibt uns nämlich im alleinigen Blick auf die Welt – ohne Christus – gegenwärtig in Seinem allgewaltigen Wirken noch verborgen, weil wir es nicht verstehen können, da Er in Seinem über allem erhabenen Ratschluss und Walten ebenso furchtbarstes Unheil wie wunderbarstes Heil hervorzubringen scheint (s); in Christus aber wurde uns enthüllt, dass sich hinter allem, was auf Erden geschieht, doch nichts als Liebe verbirgt, die sich noch aller annehmen und restlos alle retten und erlösen will (t).

Es gibt also jenseits des geoffenbarten Gottes, des Sohnes, des Lichts für alle Welt, das nur geliebt werden kann, keinen anderen, vermeintlich noch höhren düsteren, verborgenen Gott, der nur gefürchtet werden kann, weil Er nichts als Finsternis wäre, da Er doch der Vater allen Lichts und das Licht selber ist (u). Nur ist dieses Licht so strahlend, blendend hell, dass es uns bei direktem Blick in dies Licht hinein – nicht über den Sohn – schwarz vor Augen wird, so dass wir von Seinem Licht nichts mehr erkennen und meinen, vor Seiner niederschmetternden unendlichen Herrlichkeit in Jammer und Schrecken und Entsetzen für immer vergehen zu müssen (v).

Aber der Allmächtige, der uns – für sich selbst in Seiner ambivalenten universalen All- und Allein-Wirksamkeit (w) – in dieser Welt in Seinem eigentlichen Wesen durchläutertster Liebe gegenwärtig gar oft noch verborgen bleibt, hat sich uns ja schließlich gerade deshalb im Sohn geoffenbart und enthüllt (x), dass Er Seiner wahren Natur nach, die sich noch in allem verwirklichen will (y), nichts als Christus-Liebe ist (z). Denn Vater und Sohn sind doch ewig bleibend derselbe: niemand anders als Jesus Christus allein! (aa)

Wer also ist nun der Vater, der Unaussprechliche, Unbenennbare, Unfassliche? Kein anderer als Christus! Denn Christus ist der Vater, der zu uns gekommen ist und sich uns allen zu erkennen gegeben hat und uns allen in Erinnerung gerufen hat, dass wir alle Seine Kinder sind, Geister aus Seinem Geist (ab), um uns alle wieder zu sich zu führen und mit sich zu vereinigen (ac) – zu dem, was wir, von Ewigkeit zu Ewigkeit in Ihm schon immer und von je her sind.

Denn Er hat es uns geoffenbart und enthüllt: was wahr ist in Ihm – und damit auch die letzte ur-eigentlichste Wahrheit ist in uns, weil alle Finsternis, die sich unser in unseren endlichen Anfängen bemächtigt hat, für immer vergehen muss, da sie nicht unsere ur-eigentlichste, erste, wie letzte Wahrheit ist, die wir in Ihm haben (ad). In Wahrheit ist da nämlich nichts als ewige Liebe, die durch den Christus, dem Haupt und Herzen von allem, alles erfüllt (ae).

2-N: Die Erkenntnis der Größe Christi macht selbst groß

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So hatten zwar die Juden wohl den Namen Gottes nach den ihnen geoffenbarten Tetragramm »JHWH«, doch wussten sie weder um dessen rechte Aussprache, viel weniger aber noch um seine eigentliche Bedeutung, als allein um diese: „Ich will noch alles werden lassen!“ (a), was soviel bedeutet wie: „Ich bin der »Nezer«: der »Spross«, unter dem noch alles sprossen wird! Das ist Mein Name!“ (b) Aber dennoch erkannten sie Ihn nicht (c), als Er in »Nazareth«, dem »Spross-Dorf« aufsprosste, um alles unter sich aufsprießen zu lassen (d); und obwohl Er von allen »Nazarener« genannt wurde (e), fragten sie sich doch verwundert: „Kann denn aus Nazareth, jener verwunschenen Daviden-Siedlung, die sich im heidnischen Galiläa befindet, irgendetwas Großes und Gutes kommen?!“ (f) Und dennoch war es so; denn Er wollte in niedrigster Niedrigkeit erstehen, um sich so rechtens alles von unten zu erstreiten.

So blieb der Vater, der im Sohn zu uns kam, doch auch vielen wiederum verborgen, obwohl Er doch im Sohn allen alles geworden war, auf dass Ihn alle erkennen konnten: Den Großen offenbarte Er sich als Großer, den Kleinen aber als Kleiner; den Engeln offenbarte Er sich als ihr Engel, den Menschen aber als ihr Mensch (g). Aber eben darum, weil Er allen alles wurde, erkannten Ihn viele nicht, sondern meinten eben darum, dass Er nur einer von Ihresgleichen wäre. So sahen sie Ihn, ohne Ihn wirklich zu erkennen und zu schauen: (h) Viele Engel sahen in Ihm nur einen Engel (i) und viele Menschen sahen in Ihm nur einen Menschen. So bleib ihnen verborgen, dass Jener der Allergrößte, Absolute, Universale, All-Eine war, der sich in Seiner unendlichen Größe auch unendlich klein für uns alle machen konnte, damit wir Ihn erkennen konnten (j).

Darum bleibt vielen auch noch immer die wahre inwendige göttliche Größe Jesu Christi verborgen, die sich gerade darin zeigte, dass Er sich klein gemacht hat für uns alle, um uns alle groß zu machen in sich (k). Und so blieb es vielen verborgen, dass das Wesen Jesu Christi von grenzenloser, wie auch gänzlich unverlierbarer, völlig uneigennütziger, selbstloser, hingebungsvoller, absolut unerbitterlicher Liebe tatsächlich das ureigentlichste Wesen Gottes ist: (l) von dem, der in allem und über allen ist. Und so blieb gar vielen dieser geoffenbarte großartige Jesus-Name des Vaters doch zugleich wiederum verborgen (m) – und wird es auch bleiben, bis sie die wahre Größe dessen erkennen, der sich für uns alle klein gemacht hat (n).

Dabei wird die wahrhaftige Größe und Großartigkeit des Vaters allein im Namen des Sohnes erkannt, in Jesus: nämlich in Seiner wahrhaft grenzenlosen, wie auch unendlichen Liebe, die sich für alle bis zum Letzten und Äußersten aufgibt und dahingibt und darum wahrhaftig allen ewig unverlierbar gilt (o). Und welche den Sohn in Seiner wahrhaft gänzlich unüberbietbaren göttlichen Agape erkennen, erkennen darin und darüber auch den wahrhaftigen Vater und all-gütigsten Abba aller selbst in Seiner unendlichen Größe und Herrlichkeit und Kraft und Majestät (p), die in Ihrer unwiderstehlichen Liebe noch alles bezwingt und überwältigt und einnimmt und erfüllt (q).

Deren Herzen werden weit in Seiner Liebe, und sie selbst werden immer größer, je mehr sie Seine Größe erkennen, und sie werden verwandelt von einer Herrlichkeit zur anderen, je mehr sie Seine Herrlichkeit schauen (r). Allen, denen es bereits vergönnt war, Seine Größe zu sehen, die machte Er darüber selbst groß; und je mehr sie an Größe hinzugewannen, umso mehr konnten sie von Seiner Größe erkennen, was sie noch größer machte (s).

So enthüllte Er zuerst Dreien Seiner Apostel Seine Größe auf dem Berg Tabor (t), am Ende aber einer großen Schar Seiner Jünger Seine Herrlichkeit auf dem Ölberg, wo Er vor ihren Augen wieder erhöht wurde über alles in Seiner ursprünglichen Kraft und Herrlichkeit (u).

Und als Er in die Himmel aufgenommen wurde, wurde allen Seinen Anhängern überdies von zwei Zeugen aus den Himmeln bekundet, wer Er in Wahrheit ist (v). Denn diese bezeugten von Ihm: „Er ist das Licht, das über allem ist und das aufgehen wird wie eine Sonne mit Gnade unter Ihren Flügeln für alle über wahrhaft allen (w). Denn alles ist aus Seinem Licht geworden und wird mit Seinem Licht auch wieder erfüllt werden! Das ganze All ist aus Ihm hervorgegangen und das ganze All wird auch wieder zu Ihm zurückkehren (x).

Die Himmel werden aufgerollt werden und die Erde bei Seinem Erscheinen (y). Doch der Lebendige, der aus dem Lebendigen ist, wird weder Tod noch Angst mehr schauen (z). Und wer sich selbst in diesem wiedergefunden hat, der ist dieser Welt mit all ihrem Unbill schon entrückt (aa); denn ein solcher lebt fortan nicht mehr in dieser Welt, die vergeht, sondern bereits in der ewigen Herrlichkeit, die daraus entsteht (ab). Und aus der allen sicher geltenden, gänzlich unverlierbaren, ewigen, all-erfüllenden Liebe, die in den Ewigkeiten herrscht (ac), wird er befähigt zu überwinden in wahrhaft allem (ad), was gleichsam schon vergangen ist und sich im Angesicht der unaussprechlichen göttlichen Liebe bereits wie ein Trugbild verflüchtigt hat! (ae) Denn alle, die über Seine unaussprechliche Liebe erleuchtet worden sind, erkennen die Welt, unter der sie leiden, als etwas, was überhaupt nicht wirklich besteht, noch je wahrhaftig bestanden hat, sondern sich in der Ewigkeit als eine reine Illusion und als bloßer Schein und als ein unwahrer Alptraum erweisen hat (af), über welchem sich die erste und letzte einzig wirkliche Wahrheit bewahrheitet hat.

Und wenn ihr den sehen werdet, der von einer Jungfrau geboren wurde und doch nicht Sohn einer Menschentochter ist, dann werft euch vor Ihm nieder auf euer Angesicht und betet Seine unaussprechliche Liebe für euch alle an! Denn Er ist wirklich der All-Abba selbst, der sich wahrlich für alle Seine Kinder selbst dahingegeben hat! (ag)

Denn meint nicht, Maria wäre vom Heiligen Geist Gottes geschwängert worden (ah) und hätte wie die Jungfrauen, die in der Vorzeit von Engeln begattet wurden, einen Titanen von göttlicher Kraft in menschlicher Gestalt geboren! (ai) Nein: Weit weit mehr! Denn die Heilige Ruach und ewige Kraft Gottes ist doch selbst weiblich! Wie also sollte Sie da eine Frau begatten?! (aj) Sondern Sie ging vielmehr aus dem Ewig-Vater selbst aus und in den Schoß der Jungfrau ein (ak), so dass die Allmacht selbst in dem, was sie gebar, Gestalt gewinnen konnte und unter euch erschien als der Immanuel!“ (al)

Und so wurde den Jüngern die Größe des Sohnes enthüllt, dass Er der Vater selber war (am). Und die Größe, die sie da sehen durften, machte sie selbst groß. Denn ihr Herz wurde von Seiner unaussprechlichen Liebe überzeugt und erfüllt; und dies machte ihre Herzen weit, so dass sie Ihn mit Seiner Liebe in sich selbst wiederfanden und sich selbst in Ihm (an) – und in Ihm auch ihren eigenen ureigentlichsten Ursprung, wie auch ihre Erfüllung, Bestimmung und Vollendung (ao) und den Urgrund ihrer eigenen Existenz, ja, ihres ewigen Seins selbst, das sie in Ihm haben. Und das machte sie in ihren Herzen Ihm gleich und verlieh ihnen Seine Größe, so dass sie, da sie Christus in sich selbst wiederfanden und sich selbst in Christus (ap), vielen selbst zum Christus werden konnten, da Christus selbst in ihnen wieder vollends Gestalt gewann (aq), um Sein Erlösungswerk in ihnen fortzusetzen (ar), sich noch alles gleich zu machen (as) und alles mit Seiner Liebe zu beseelen und zu erfüllen, bis alle wieder alles in Ihm würden und Er wieder der, welcher Er in Ewigkeit ist: Christus, alles in allen und allem! (at)

2-O: »Gnosis« heißt: sich und alles in Christus erkennen

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Alles in der Welt, was wir nur mit den auswendigen Augen sehen, nehmen wir als etwas Fremdes wahr, das außerhalb von uns selbst ist. Uns selbst finden und erkennen wir darin aber nicht. Wir sehen etwa die Sonne oder den Himmel oder sonst irgendein Gebilde oder eine Erscheinung in der Welt als etwas anderes, was wir selbst nicht sind (a).

Anders ist es, wenn wir mit den inwendigen Augen des Herzens die allumfassende Wahrheit erkennen: dann erkennen wir diese universale Wahrheit auch als unsere eigene Wahrheit und uns selbst in dieser Wahrheit und diese Wahrheit auch in uns (b). Dann erkennen wir wirklich und finden mit unaussprechlicher Freude uns selbst und unseren eigenen ganzen Existenz-Grund in dem wieder, was wir erkennen.

Wenn zwei Seelen einander nicht nur rein oberflächlich und auswendig sehen, sondern inwendig erkennen, so geschieht dies durch das großartige Wunder der Liebe, welche sie füreinander entbrennen lässt und erfasst, durch die sie dann auch miteinander zu eins verschmelzen und in allem ein Herz und eine Seele werden (c). Da erfährt sich dann ein Herz von einem anderen Herzen bedingungslos geliebt und entbrennt in der Liebe jenes anderen Herzens ebenso in Liebe zu diesem Herzen. Es findet und erkennt sich selbst ganz in dem Herzen (d), von dem es sich so vollauf angenommen und bedingungslos geliebt erfährt, was es nur mit ebensolcher Liebe erwidern kann. Und das erste Feuer solcher Liebe (e) führt zu allgemeiner Bejahung: von jener Liebe, von sich selbst, vom eigenen Geschick, das sich so glückselig gewendet hat, und von aller Welt, so dass alles in Jubel umarmt werden will.

Und ein solches Herz erkennt, dass diese Liebe schon immer sein ureigentlichster Existenz-Grund war, nach dem es allezeit verzweifelt gesucht hat (f). Dann hat es das wahre Leben, sich selbst und den Sinn und das Ziel seines ganzen Lebens endlich gefunden – und darin vollendete Erfüllung. Eine solche Seele, die in dieser Weise eine andere Seele nicht nur sieht, sondern im Herzen erkennt, sieht jene Seele nicht mehr als etwas außerhalb von sich an, sondern findet sich selbst in jener anderen Seele (g), und es scheint ihr, als hätte endlich zusammengefunden, was schon von Ewigkeit her zusammengehört, so dass in dieser Verbindung ins Leben gekommen ist, was das eigentliche Leben jener beiden Seelen von je her schon immer ausgemacht hat; vorher haben sie noch nicht wirklich gelebt.

So findet das eine Herz sich in dem anderen, wie das andere Herz in sich selbst. Das ist das Wunder der Liebe, das sich zwischen Braut und Bräutigam vollzieht, wenn sie einander wirklich erkennen und darüber in Liebe zueinander entbrennen und regelrecht zu einem Wesen verschmelzen und untrennbar zu einem Herzen und einer Seele werden (h).

Nicht anders verhält es sich, wenn eine Braut-Seele ihren himmlischen Bräutigam erkennt: den Christus in Seiner unaussprechlichen Liebe zu ihr (i), was sie endlich auch zu sich selbst finden und ihren ganzen wahrhaftigen Existenz-Grund erkennen lässt (j). Sie geht auf in dieser Liebe und kann selbst ihrerseits nur noch lieben: den, von dem sie sich so unendlich geliebt erfährt. Sie findet sich selbst, ihr wahres, eigentliches Selbst in dieser Liebe, und diese Liebe in sich selbst; und sie erkennt, dass dies schon immer und von je her, aus allen Ewigkeiten heraus, ihr wahres, ureigentlichstes Leben ist; und sie ist überglücklich, dies endlich wiedergefunden zu haben. Sie ist heimgekommen, angekommen – dort, wo sie eigentlich schon immer hingehörte und zu hause war (k).

So wird eine derart von Christi Liebe erfüllte Seele ganz eins mit Christus, zu einem Herzen und einer Seele mit Ihm und geht gänzlich auf in Ihm, wie Er in ihr. Sie wird in Ihm wiedergeboren, wie Er in ihr (l). Sie erkennt sich in dem, welchen sie in solcher Liebe für sich erkennt (m), und erkennt Ihn selbst in sich (n), dass Er es schon immer war und ewig bleibt: der ureigentlichste Existenz-Grund ihres ganzen Seins, ihre absolute Erfüllung und einzige Bestimmung, in welchem sie sich selbst gänzlich wiedergefunden hat, und ihr wahres, eigentliches Leben, in welchem sie letzte Vollendung findet (o).

Und in und mit Ihm und Seiner Liebe zu sich, wie zu allen, findet diese Seele aber nicht nur sich selbst wieder, sondern ebenso auch alles andere (p). Denn sie sieht und erkennt nicht nur sich selbst, sondern gänzlich alles neu im Licht Seiner allen geltenden Liebe (q). Sie erkennt, dass diese universale Liebe nicht nur ihr eigener Existenz-Grund, sondern der von allem ist und alles darin noch sein wahres Sein und Leben und seine wahrhaftige Erfüllung finden soll: in vollendeter, allumfassender Liebe. Und dies lässt eine derart erleuchtete Seele alles lieben, wie lieblos auch gar manches gegenwärtig noch sein mag (r), das sich selbst, wie alles, noch verkennt, weil es noch nicht zum wahren Ur-Grund allen Seines, der Liebe, gefunden hat (s).

Denn eine solche Seele, die mit der Liebe Christi beseelt worden ist, sieht alles in dieser Liebe und findet sich selbst in allem in dieser Liebe und auch alles in dieser Liebe in sich selbst. Die Lieblosigkeit, der viele noch verhaftet sind, war ja auch zunächst in einer derart erleuchteten Seele selbst, ehe sie zum Urgrund allen Seines, der Liebe, gefunden hatte (t); und sie weiß nun: dies war die eigentliche Ursache all ihres Elends und all ihres Leids (u). Von der Liebe aber, die sie nunmehr erfüllt, spürt sie, dass Sie noch alles wieder für sich gewinnen und erfüllen will (v), und, dass diese Liebe allen vollendete Erlösung und Erfüllung bringt, wie sie selbst es schon hat finden dürfen. So wird eine solche Seele von der Retterliebe Jesu Christi entzündet, fortan alle, die noch immer verloren sind, mit Christus suchen und heimführen zu wollen in das eigentliche Heim von allem (w).

Welche Seele also die ureigentlichste Wahrheit erkennt, dass alles in der Liebe gründet und darum auch allein in der Liebe Vollendung finden kann und deshalb mit granitener Gewissheit auch wieder in diese allumfassende göttliche Liebe münden muss (x), die erkennt diese universale Wahrheit von allem nicht mehr als etwas Fremdes, außerhalb von sich, sondern sich selbst ganz und unverlierbar in dieser allumfassenden Wahrheit eingebunden; sie hat die Wahrheit von allem erkannt und sich selbst mit allem in dieser Wahrheit (y) – und diese Wahrheit als die letzte Wahrheit von sich selbst auch in sich selbst, wie in allem.

Eine solche Seele ist in der Wahrheit wiedergeboren worden und die Wahrheit in ihr (z). Sie ist selbst endlich wieder Teil dieser universalen Wahrheit geworden (aa) und hat ihre und aller erste wie letzte ureigentlichste Wahrheit wieder erkannt; die hat Christus in Seiner Liebe zu allen erkannt und ist selbst zu einem Teil Christi geworden, in Liebe ganz aufgegangen in Christus, und Christus in Seiner Liebe ganz aufgegangen in ihr.

Sie hat sich in der Liebe Christi erst recht erkannt erfahren und sich auch selbst erst recht in Seiner Liebe erkannt. Und als Erkannte erkennt sie sich selbst in dem Erkennenden, der alles in Seiner Liebe zu allen allein recht erkennt (ab), und erkennt nunmehr alles mit dem Herzen des All-Erkennenden erst recht: (ac) sich mit allem verbunden in Liebe, sich selbst in allem und alles in sich.

So wird sie Teil von allem in Seiner Liebe und alles ein Teil von ihr (ad). Sie wird gänzlich eins mit Christus, findet den Christus selbst in sich (ae) und in allem und wird dadurch selbst aller Welt zum Christus (af), weil Christus selbst in ihr wieder zum Leben gekommen ist und fortan auch durch sie zum Heil aller hinwirkt (ag).

Und in und über Christus findet eine solche Seele auch zum All-Vater, der alles in allem ist und alles in Seiner unendlichen Abba-Agape umarmt (ah), da sie erkennt, dass Er kein anderer als Christus, ihr geliebter Herr und Heiland, ist (ai); eine solche Seele findet sich selbst in diesem ewigen, allumfassenden All-Abba und den all-gütigen All-Abba in sich selbst (aj), so dass sie in der Liebe des All-Abbas auch selbst vielen noch unreifen Seelen zu einer mütterlichen Abba-Seele wird (ak), wie es ihr Heiland und Erlöser in Seiner Heiligen Ruach in ihr selbst ist.

Wer also Christus wahrhaftig erkennt, erkennt auch sich selbst in Christus und Christus in sich, dass dies auch seine eigene erste und letzte Wahrheit und Verwirklichung ist, und ja, der wird damit selbst zu Christus: Du hast Christus gesehen und wurdest selbst zum Christus; und Christus wurde in dir. Du hast Seine Heilige Ruach der Liebe erkannt und wurdest selbst zu solcher Liebe; und die göttliche Agape erwachte in dir. Ja! Du hast den All-Abba in Seiner Vollkommenheit geschaut und wirst selbst zum All-Abba in Seiner Vollkommenheit werden! Denn was immer du in Christus erblickst, wirst du auch selbst dermaleinst werden! (al)

Und wie sich so alles im Sohn und im Geist und im Vater wiederfindet, so findet sich in gleicher Weise der Sohn und der Geist und der Vater selbst in allem wieder; und Er verwirklicht sich auf diese Weise wieder in allem, so dass Er wahrlich alles in allem wird (am), wie Er es ewig in sich selbst vorfindet – als die zeitlos vollendete göttliche Herrlichkeit, die alles in allem ist und mit Ihrer Liebe erfüllt.

Dies aber ist nur möglich durch die innige, intime Herzens-Verschmelzung einer jeden Braut-Seele mit dem, welcher der himmlische Bräutigam von allen ist und alle in Sein Brautgemach führen will, um sich mit allen wieder zu vereinigen (an) und mit allen wieder ein Herz und eine Seele, ein allumfassendes göttliches Wesen zu werden (ao).

Niemand kann wahrhaftig ein Christ werden, er fände sich denn nicht selbst in Christus wieder und Christus in sich (ap), so dass er selbst in und mit Christus aller Welt zum Christus wird (aq), ganz von Seiner allumfassenden Retter-Liebe beseelt, die alles liebt und noch alles suchen und finden und wieder für sich gewinnen und zu sich heimholen will (ar).

Das ist die Bestimmung des ganzen Alls: wieder zum Christus zu werden, auf dass Christus wieder werde alles in allem! Darauf hin ist das ganze Universum ausgerichtet: »versus«, »ausgerichtet« auf den »Uni«, den »All-Einen«, der zeitlos alles in allem ist und alles in sich fasst und mit Seiner Liebe erfüllt (as). Denn das ganze All ist aus Ihm ausgeflossen; und das ganze All muss wieder aufsteigen zu Ihm; es hat sich aus Ihm entfaltet und wird sich wieder sammeln in Ihm; es ist aus Ihm hervorgegangen und wird wieder zurück kehren in Ihn (at).

Und weil Christus zeitlos alles in allem ist, wird Er auch alles wieder Seiner Herrlichkeit zuführen und sich wahrhaftig noch verherrlichen in restlos allem – in der unbeschreiblichen Herrlichkeit, die Er ewig in sich vorfindet und schaut. Und wer dies unverbrüchliche Fundament von allem erkennt, das wie ein Felsen und Grundstein ewig fest steht, wird selbst in ihm gefestigt und zu einem unverrückbaren Felsen und Fundament werden, das vielen dazu verhilft, ihrerseits fest darin zu werden. Wer den feststehenden Felsen von allem erkannt hat, wird selbst zum feststehenden Felsen werden (au).

O welch eine große Tiefe an unendlicher Abba-Liebe hat sich uns da doch – aus dem tiefsten Herzen des All-Abbas hervor-quellend – in Jesus Christus, Seinem Sohn, geoffenbart (av), in welchen Er sich für uns entäußert hat, um mitten unter uns zu erscheinen! Er erniedrigte sich selbst bis zum Tod, obwohl Ihn doch das ewige Leben bekleidet! (aw) Aber nachdem Er die vergänglichen Lumpen unsäglicher Armut wieder abgelegt hatte, die Er für uns angenommen hatte, um uns alle aus Seiner Fülle reich zu machen (ax), zog Er wieder Seine Unzerstörbarkeit an, die Ihn niemand nehmen kann, und Seine Unfasslichkeit, in der Ihn niemand mehr fassen oder gefangen nehmen kann (ay), so dass nichts mehr Seinen Ausgang behindern konnte, weil die Unverderblichkeit unaufhaltsam ist (az).

Er ging an allen vorüber, die entblößt waren, um Sie in Seine Liebe und Gnade und Barmherzigkeit einzuhüllen und ihnen zu verkündigen, dass sie ewig und unverlierbar im Buch des Lebens des Lebendigen eingeschrieben sind (ba). Er machte sich auf wie ein Arzt zu allen, die krank waren (bb), um sie alle zu heilen, auch wenn sie im Fieberwahn nach Ihm ausschlugen. Er jagte allen nach, die aus Angst vor Ihm flohen, weil sie von so unsäglich vieler Schuld beladen und besudelt waren, um ihnen Ruhe zu verschaffen in der Erkenntnis, dass am Ende nichts als Vergebung übrig bleibt (bc). Er machte sich auf, wie ein Hirte, um alle Seine Schafe, die verloren waren, vom ersten bis zum letzten, zu suchen, bis Er sie denn alle gefunden hätte, um Sie an Seinem Herzen in Seinem Gewandbausch wieder in die Geborgenheit Seiner Hürde zu bringen (bd). Und Er wird auch nicht ein einziges Seiner Schäflein in seiner Verlorenheit zurücklassen, da sie sich doch alle in gleicher Weise verirrt hatten (be). Und hierfür ruht Er nicht einmal am Sabbat (bf), wenngleich Er beständig aus Seiner inneren Sabbat-Ruhe ausgeht, im Wissen um Anfang und Ende von allem, dass Er alle wieder nach Hause führen wird! (bg)

Allen, die am Boden liegen, reicht Er Seine Hand und richtet sie wieder auf und stellt sie auf die Füße und hilft allen, das Laufen zu lernen (bh). So offenbarte Er sich uns in Christus; aber so tat Er es schon immer und von je her: Er wurde ein Weg für alle, die in die Irre gegangen waren, wunderbar strahlende Erleuchtung für alle, die in Unwissenheit umnachtet waren, ein Finden in überschwänglicher Freude für alle, die verzweifelt suchten, eine Stärkung für alle, die da wankten, und Makellosigkeit und Reinheit für alle, die so unsäglich beschmutzt waren! (bi)

2-P: Alle stehen bleibend im Buch des Lebens des allumfassenden Lebendigen und werden darum alle noch in Sein Leben geführt

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Alle sind von Ewigkeit her fest und bleibend im Buch des Lebens des allumfassenden Lebendigen verzeichnet (a), weil sie alle von je her Anteil an Seinem Leben haben und Er das Leben aller ist (b). Dort sind restlos aller ewigen Namen aufgeschrieben.

Doch das Buch war zunächst wie eine zusammengerollte Schriftrolle, und versiegelt – gleich einem Testament. Erst als der Stifter dieses Testaments Sein Leben dahingab für alle, konnten die Siegel gebrochen und die Schriftrolle aufgerollt werden, so dass die Namen aller verlesen werden konnten, die schon vor Grundlegung des Alls von je her – aus allen Ewigkeiten heraus – ausnahmslos alle als Kinder erkannt und darum zur Erbschaft bestimmt worden sind (c). Und dafür erduldete unser Heiland und Erlöser in Seiner unüberbietbaren Treue alle Seine Leiden bis hin zum Tod, damit das Buch des Lebens endlich aufgerollt werden konnte für alle (d).

Und als Er sich in Seiner unaussprechlichen Liebe zu allen ans Kreuz nageln ließ, da schlug Er ebenso die Verfügung des Vaters ans Kreuz, dass in Seinem Namen noch alle Welt erlöst werden sollte (e). Und ebenso schlug Er den Schuldbrief ans Kreuz, der als eine einzige schreiende Anklage gegen uns stand, und machte Ihn durch Sein stellvertretendes Sühneopfer für uns alle zunichte (f), so dass Er allem Erschrecken und Entsetzen vor Bestrafung und Verdammung endgültig ein Ende machte, welches die Erdenseelen so unsäglich lange so furchtbar gegeißelt hatte (g), da Er alles Zittern und Zagen vernichtete durch die Enthüllung der gänzlich unüberbietbaren, wie auch absolut unverlierbaren unaussprechlichen Abba-Liebe des ewigen All-Vaters (h).

Und so wurde das Holz, an welches Er sich für uns schlagen ließ, uns allen zum Baum des Lebens, der im Zentrum des Paradieses Gottes steht. Seine Frucht, die aller Welt Heilung und Genesung bringt, ist die Erkenntnis von der gänzlich unverlierbaren, unaussprechlichen Liebe des Vaters (i). Und welche immer von dieser Frucht essen, werden leben in unaussprechlicher Freude in alle Ewigkeit (j). Sie sind in der ewigen Freude des Gefunden-Habens und Gefunden-worden-Seins. Denn sie fanden sich in Ihm wieder, wie Er sich in ihnen allen wiederfand (k).

Das ist der Baum des Lebens, der von je her in der Mitte des Paradieses Gottes steht. Und alles, was in dem Wonne-Garten Eden wächst und alle paradiesischen Fluren erfüllt, ist Frucht dieses Baumes: Pflanzung aus der Ewigkeit und für die Ewigkeit (l). Der Vater kennt alle Seine Pflanzungen; denn Er ist es, der sie alle in Seinem Paradies gepflanzt hat. Und dies Paradies, in welchem noch alle aufgehen sollen, ist Sein Ort der ewigen Ruhe (m).

In der Welt sind alle zunächst ohne Namen, bis sie gerufen werden (n). Erst wenn sie bei ihrem Namen gerufen werden und ihren Namen hören, treten sie wirklich in Existenz (o). Was nämlich keinen Namen hat, existiert nicht; und was nicht existiert, hat auch keinen Namen (p). Nicht, dass sie zuvor nicht schon einen Namen gehabt hätten und existiert hätten im Vater (q); doch in der Welt existierten sie nicht wirklich, denn sie wussten nicht darum (r). Aber Er wusste um alle ihre Namen von je her; denn sie waren doch von Ewigkeit her in Seiner Gnade, auch ehe sie in der Welt offenbar wurden (s); und Er wusste von je her um ihrer aller Anfang und Ende, und darum, dass noch alles zu Ihm zurück kehren wird (t). Und ihre Namen sind von Ewigkeit her in Seinem Buch des Lebens verzeichnet, auch wenn sie erst ganz zuletzt bei ihren Namen gerufen werden! (u) Das ist der Wille des Vaters, in dem Er ewig ruht und an welchem Er bleibend Gefallen hat; nichts geschieht ohne ihn! (v)

Solange ihr Name aber noch nicht ausgesprochen war, wussten sie nicht um ihn, noch um sich selbst. Denn wie soll jemand um seinen wahren Namen wissen, wenn er nicht bei diesem angesprochen wird? Wenn aber ein Kleinkind seinen Namen hört, wendet es sich in Freude der Liebe zu, die sie anruft (w). So ist es auch, wenn ein Kind Gottes seinen Namen aus dem Mund der göttlichen Abba-Liebe hört. Dann weiß es, woher es kommt und wohin es geht und in welcher Liebe es geborgen ist. So offenbarte die göttliche Liebe die Namen aller Ihrer Kinder, die aus Ihr hervorgegangen sind; Sie hat sie alle gebärt, indem Sie alle bei ihrem Namen rief, welchen sie ewig in Ihrem Herzen haben; und indem Sie alle bei ihrem Namen ruft, lässt Sie alle Ihre Kinder erstehen (x).

Wer so erstmals seinen Namen hört, für den ist es wie für einen, der aus einem Tiefschlaf geweckt wird, oder aus einer schweren Trunkenheit ernüchtert worden ist (y). Alles, was zuvor schreckte, erweist sich als Alptraum und Trugbild in irrer Benommenheit! Und aller plagender Irrtum verfliegt! (z) Solange eine Seele aber noch nicht gerufen worden ist, ist sie unwissend in Hinblick auf die Liebe, die alle ruft (aa).

Vorher gleichen alle un-aufgegangenen Keimen, die gleich Schläfern in der Erde schlummern (ab). Eine Frucht aber, die noch nicht offenbar geworden ist, weiß nichts – weder von sich, noch von seiner Mutter-Pflanze; noch tut sie irgendetwas (ac). So ist es zunächst mit allen Keimen: Sie vermögen von sich aus nichts: weder Wurzel zu fassen, noch zu keimen, bis sie bei ihrem Namen gerufen und mit der alleinigen Wurzel von allem wieder verbunden werden (ad). Wenn sie aber in ihrer Wurzel wieder Wurzel gefasst haben und von den Wassern des Lebens getränkt und vom Licht der Liebe beschienen werden, dann gehen sie auf und werden von ihrer Wurzel hinaufgetragen in die Höhen zum Vater (ae).

Wenn sie aber ihren Namen hören, dann erfahren sie sich trotz allem und über allem, worin sie noch gebunden sind, erkannt und erkennen und verstehen auch ihrerseits wieder alles (af). Sie erinnern sich, von woher sie eigentlich kommen und wohin sie alle gehen (ag). Sie erkennen den Namen des Ewigen, Unaussprechlichen, Unfassbaren, und finden und hören in Seinem Namen wiederum auch sich selbst mit ihren Namen und sich selbst mit ihrem Namen in Seinem Namen (ah), der ihr ureigentlichster Ursprung, wie auch ihr ureigentlichstes Ziel, ihr Anfang und ihre Vollendung (ai) und einzige Bestimmung und Erfüllung ist: (aj) niemand anders, als Jesus Christus allein (ak) – die Liebe aller Liebe und aller Liebenden und das Licht allen Lichts und aller Lichter und die Herrlichkeit aller Herrlichkeiten in allen in Ihm ewig Verherrlichten, indem Er sich selbst verherrlicht in allem. Ja! Halleluja! Amen!

Und so werden noch wahrhaft alle gerufen werden, die im Buch des Lebens festgehalten sind, auf dass auch nicht einer von ihnen verloren gehe! (al) Denn da sie alle mit dem unbezahlbaren Blut des Lebendigen ins Buch des Lebens eingeschrieben worden sind: sollten sie da nicht alle von Ihm auch noch ins Leben gerufen werden?! (am) Ja! Halleluja! Amen!

2-Q: Verkündigt es allen!

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Die »Gnosis«, das Wissen um die unendliche Liebe, lässt uns Teil haben an der unendlichen Liebe, trotz unserer eigenen gegenwärtigen Endlichkeit (a); und diese »Erkenntnis« lässt uns reifen und zusammenwachsen zum Unendlichen hin, bis alles Endliche im Unendlichen wieder unendlich wird (b).

Diese Erkenntnis über den Unendlichen, der alles in allem ist, hat Christus in unsere Endlichkeit gebracht, da Er endlich wurde, ohne Seine Verbindung zum Unendlichen und Seine inwendige Einheit mit dem Unendlichen zu verlieren. Denn Er blieb als Einziger mit der ganzen Fülle des Unendlichen bei Seiner Entäußerung ins Endliche hinein gesalbt (c), um alles mit Seiner Salbung zu salben (d), nämlich mit der Fülle der in Wahrheit alles beseelenden und tragenden und durchwaltenden göttlichen Liebe, die alles aus allen zu allen ist – in und aus und durch und über den EINEN, der als Herz und Haupt von allem in Seiner alles erfüllenden göttlichen Agape alles miteinander verbindet und belebt und beseelt: jener, der von uns allen als der Christus aller verehrt wird, unser aller Heiland, Herr und Gott: Jesus! (e)

Die Wahrheit kam in unsere Mitte und wurde offenbar mitten unter uns (f); und Sie offenbarte sich uns allen: alles über sich selbst, wie auch alles über uns (g). Und Sie wurde uns so zu einem Urquell der Wahrheit, aus dem alles wahrhaftige Leben sprudelt (h). So füllte Sie die Leere, die durch Unwissenheit entstanden war, mit der Fülle Ihrer Liebe, wie ein leeres, klaffendes Tal mit Wasser des Lebens angefüllt wird (i), oder, wie tote leere Hohl-Gefäße angefüllt werden mit Leben (j); und so wurde alles seiner ewigen Bestimmung zugeführt, Christus zu tragen und mit Seiner Liebe erfüllt zu werden.

Die Wahrheit führt alle aus sämtlichen Verstrickungen des Irrtums heraus, der wegen der unergründlichen Tiefe dessen entstanden ist, der alles umfasst, so dass niemand fähig war, Ihn zu fassen oder zu verstehen, was in allen drückende Enge und unaussprechliche Angst erzeugte (k). Darum aber ist die Wahrheit unter uns erschienen, um alle über die unaussprechliche Liebe des All-Abbas zu erleuchten. Sie offenbarte alles, was vom Vater verborgen war – von Seiner unaussprechlichen Liebe und Güte und Seinem grenzenlosen Erbarmen über alle. Das verschaffte allen Seelen Frieden und Ruhe (l), da sie endlich aufhören konnten, sich vergeblich in der Suche nach Erlösung abmühen zu müssen: (m) denn sie durften den Vater erkennen und Ruhe und Frieden finden in dem, was sie erkannten (n).

So ging die Wahrheit inmitten der Finsternis auf wie ein Licht (o); und alle Dunkelheit wurde gänzlich aufgelöst in dem Licht, das erstrahlte, mit all seinen ängstigenden Nachtgespinsten und Alpdrücken. Sie alle erwiesen sich als ein gänzlich nichtiges Nichts. So wurde alle Finsternis verschlungen vom Licht; und ebenso aller Tod vom Leben verzehrt (p); und aller drückender Irrtum verflog völlig, als sich uns die letzte ureigentlichste Wahrheit von allem enthüllte und uns mit ihrem Licht erleuchtete. Und was wir zuvor für bedrückende Wahrheit hielten, verflüchtigte sich vollends wie ein Alptraum und Trugbild, das niemals wirklich existiert hat. Und endlich erwacht ließen wir all dies Beklemmende und Verängstigende hinter uns. Das erwachte Wissen bedeutete das Ende für alle Unwissenheit, die Erinnerung beendete alle Qual, die im Vergessen-Haben bestand.

Denn darum war Christus in unserer Mitte erschienen, um uns die unaussprechliche Liebe des All-Abbas zu enthüllen: Sein Erbarmen, dass Er mit allen haben wird. Und dies brachte uns Seine Salbung, dass wir angefüllt wurden wie leere Gefäße mit der Liebe des Vaters (q).

Und diese Salbung ist süß und verströmt einen wunderbaren Duft, wie die Narde eines überaus erlesenen Öls (r). Es ist die Süße der göttlichen Abba-Liebe; sie verströmt einen unglaublich betörenden Wohlgeruch und nimmt alles gänzlich ein, was diesen Duft vernimmt. Und wer immer ihn in sich aufnimmt, wird selbst gänzlich eingetaucht in diesen Duft und zu einem Wohlgeruch und Kind dieses Duftes – nach dem Willen des Vaters, dass der erlesene Duft Seines Salböls noch Sein ganzes Heiligtum erfüllt (s).

Alle Seelen, die diesen Duft in sich aufgenommen haben, den das Herz Jesu Christi verströmt, und die so Salbung erlangt haben aus der unermesslichen Größe von oben, die haben vollendete Ruhe und unübertrefflichen Frieden gefunden. Für sie hat sich alle Unwissenheit aufgelöst wie ein Nachtgesicht, den sie wie einen Alptraum hinter sich ließen, als das große, freudige Erwachen für sie begann (t). Denn die Erleuchtung, die sie empfingen, brachte die Vernichtung alles Irrtums (u), der sie in grausiger Irrung und Wirrung hielt. Nun ruhen sie endlich in dem, der in ihnen ruht (v). Der Vater selbst ist in ihnen und sie im Vater! Sie leiden an nichts Mangel mehr, sondern sind befriedet und gestillt in allem! Sie haben Ruhe gefunden! Denn sie haben Ursprung und Ziel, wie auch den tiefen Sinn und Ur-Grund von allem erkannt. Das ist der Ort der Seligen. Ja, das ist ihr Ort! (w)

Die »Gnosis« von der göttlichen Wahrheit, die »Erkenntnis« von der alles durchwaltenden grenzenlosen Gottesliebe, die Jesus allen schenken will, hat die Macht, alle aus allem zu erlösen (x). Und da wir selbst durch diese Erkenntnis bereits erlöst worden sind, sind wir es allen schuldig, allen, die noch nach Heil und Erlösung verlangen, diese Erkenntnis von der unaussprechlichen Liebe unseres Vaters, Herrn und Heilands, Jesus Christus, zu bringen und dies Sein Evangelium aller Welt zu verkündigen (y). Dies war Sein Auftrag und Gebot: (z)

„Verkündet allen die Wahrheit, die sie suchen, und schenkt allen Erkenntnis, die in Irrung und Wirrung gefangen sind – und dadurch in Gottesferne und zahllosen Sünden gebunden! (aa) Macht fest den Fuß derer, die gestrauchelt sind, und streckt eure Hände aus zu denen, die krank sind und an ihrer Verlorenheit und Einsamkeit unsäglich leiden! (ab) Speist die, die hungrig sind (ac), und gebt Ruhe den Geplagten, und richtet die auf, die aufstehen wollen, und weckt die, die noch schlafen! (ad)

Und wenn ihr euch so vergebt, wie auch Ich Mich vergeben habe an alle, werdet ihr umso mehr erhalten, je mehr ihr eurerseits weitergebt. Und wer seine Kraft, die er in Mir hat, teilt, wird dadurch nicht schwächer, sondern noch stärker werden! (ae) Tut also den Willen des Vaters in Seiner vollendeten selbstlosen Liebe, denn ihr alle kamt aus Ihr hervor und stammt von Ihm ab!“ (af)

Alle, die in die große unaussprechliche Ruhe gefunden haben, die in der grenzenlosen Liebe des All-Abbas ist, können nicht davon lassen, überall davon zu sprechen und die Größe des göttlichen Abba-Herzens zu rühmen (ag). Sie sind in der ewigen Ruhe, wie auch in unaufhörlicher Bewegung zugleich: (ah) in ihrem Herzen immerfort bewegt von der unübertrefflichen Ruhe, die ihnen geschenkt worden ist. Sie sind im Urquell – und selbst ein Teil von Ihm geworden: (ai) von der Quelle allen Lebens und aller Liebe, die ewig in sich selbst ruht und doch immerfort sprudelt und alles bewegt und belebt.

Das ist Er, Christus: aller Welt »Schabbat« und »Schalom«: der ewige majestätische Friede, in dessen unaussprechlicher Liebe alles zur Ruhe kommt (aj). Ja! Halleluja! Amen!