Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
I Die Anfänge
10-A: Die Welt hält den Atem an
Es geschah aber drei Tage, nachdem der Maria jener himmlische Fürst und Erz-Engel Gabriel erschienen war (a) und ihr gekündet hatte, dass sie alsbald empfangen würde, vom lebendigen Gott her, durch dessen Heilige Ruach, die sie überschatten und sich auf ihr nieder-senken würde, und dass sie gleichwohl ein gänzlich menschliches Kind austragen sollte, wie es jede Menschentochter aus dem Menschengeschlecht heraus gebiert: (b) es geschah am dritten Tage nach diesem Ereignis, dass Maria wieder nach ihrer Gewohnheit hinaus zum Brunnen in der Mitte des Dorfes ging, um Wasser zu schöpfen (c).
Dieses Mal aber war alles ganz anders: Denn vor drei Tagen noch schien ganz Nazareth wie ausgestorben, da sich damals alle draußen auf den Feldern befanden, um die zweite Ernte einzubringen. Nun aber waren alle Äcker abgemäht und die prallen Ähren eingebracht. Nicht fern des Brunnens sah Maria, wie die Männer die Garben auf den Boden ausbreiteten und Ochsen mit Dreschflegeln darüber trieben und danach mit Worfschaufeln die Ähren in die Höhe warfen, um das Spreu, das vom Wind hinweg geweht wurde, vom schweren Weizen, der aus den aufgebrochenen Garben wieder zu Boden fiel, zu trennen.
Marias Schwestern, Esther, Judith und Schila, die Töchter des Joseph, die alle bereits mit Männern aus Nazareth verheiratet waren, saßen mit den anderen Frauen vor ihren Lehmhütten auf dem Dorfplatz mit ihren Mühlsteinen, um Korn zu Mehl zu zerreiben. Und Marias `Schwägerinnen´, die Ruth, die Rahel und die Debora, die Schwiegertöchter des Joseph, die mit Maria im Haus des Zimmermanns und seiner Söhne, ihren Männern, wohnten, in welchem sich auch seine Werkstatt befand: sie trugen eben Eimer mit Wasser zu den Ziegen und Schafen in ihrem Gatter, um es in deren Tränken zu geben. Und die Tiere kamen bereits herbei und drängten sich begierig um die ausgehöhlten Baumstämme, in welche die Frauen der Josephs-Söhne ihr Wasser schütteten.
Und als Maria den Eimer, den sie soeben in den Brunnen in der Mitte des Dorfes hinunter gelassen hatte, um Wasser zu schöpfen, wieder hoch gezogen hatte und sich anschickte, das frisch geschöpfte Wasser aus dem Trog in ihren Krug zu füllen, siehe, da wurde ihr mit einem Male ganz sonderbar. Denn es war ihr, als würde das Wasser, das sie aus dem Eimer in ihren Tonkrug fließen ließ, mitten in seinem Fluss sich verlangsamen und mitten im Guss völlig erstarren. Und ihr war, als gösse sie den Kübel aus und auch wiederum nicht (d). Denn ihr schien es, als wäre sie aus sich selbst heraus-getreten und würde sich selbst mitten im Ausleeren des Eimers sehen – jedoch ohne ihre begonnene Handlung zu Ende bringen zu können, als wäre sie inmitten des Ausgießens ihres Bottichs in den Krug wie erstarrt.
Und zugleich schien auch um ihr herum jede Bewegung zu erlahmen: Marias `Schwestern´, Esther, Judith und Schila, die leiblichen Töchter des Joseph aus seiner ersten Ehe, die zusammen mit anderen Frauen aus Nazareth auf dem Dorfplatz ihre Mühlsteine drehten, wurden dabei immer langsamer und hielten schließlich mitten in ihrer Arbeit und ihren Gesprächen regungslos inne! Nicht einmal ihre Augen bewegten sich noch! Und ein alter Mann vor einer Hütte, der gerade einen Bissen zu seinem Mund führen wollte, war plötzlich wie eingefroren, mit dem Happen in der Hand direkt vor seinem halb geöffneten Mund. In gleicher Weise hatten die Schafe, die sich um die Tränke gesammelt hatten, ihre Mäuler zwar zum eben hinein-gegossenen Wasser geführt, tranken aber nicht. Und auch das Wasser, das eben in die Tränken geschüttet worden war, hatte seinen Fluss eingestellt. Marias `Schwägerinnen´, die gerade dabei waren, ihre Eimer in die hohlen Baumstämme für die Ziegen und Schafe zu gießen, bewegten sich nicht mehr; ebenso waren die nassen Rinnsale, die aus ihren Kübeln flossen, mitten im Guss erstarrt, genau, wie es bei ihr, Maria selbst, war (e).
Auch alle Geräusche, die bis zu diesem Moment von allen Seiten in ihre Ohren gedrungen waren, waren mit einem Mal vollends verklungen, so dass eine absolute, drückend schwere Stille eintrat, die schon regelrecht beängstigend war! Wirklich absolut nichts regte sich mehr und war noch zu hören! Es war, als hielte die ganze Welt den Atem an über etwas völlig Ungewöhnlichem, das sich darin anzukündigen schien: etwas so Übergewaltiges, alles Umwälzendes, von Grund auf alles Veränderndes (f), dass darüber selbst sogar auch die Zeit selbst stehen bleiben zu müssen schien. Es war wie die große Ruhe vor einem unvergleichlich großen Feuersturm! (g)
10-B: Licht aus höheren Sphären
Mit einem Mal fühlte Maria sich wieder in ihren Körper zurück gezogen, wenngleich sie von dessen völligem Erstarrt-Sein doch nicht betroffen war. Dann hörte Maria aus höchster Höhe etwas wie ein mächtiges, von allen Seiten widerhallendes Kreischen eines gewaltigen Adlers, was sie veranlasste, hinauf in den Himmel zu blicken.
Eben sah sie noch mit Verwunderung, dass die Spreu, welche die Männer mit ihren Worfschaufeln in die Höhe geschleudert hatten, und die von Wind hinweg getrieben wurden, mitten in der Luft in verharrende Regungslosigkeit verfielen und ebenso ein Vogelschwarm am hellblauen wolkenfreien Himmel mitten im Flug innegehalten hatte und sich nicht mehr fortbewegte (a); dann aber bemerkte sie – nach jenem all ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehenden, durch Mark und Bein gehenden Vogel-Schrei (b) – in den Zenit des Luftraums blickend, wie der wolkenfreie, hellblaue Himmel sich plötzlich auftat, regelrecht auseinander gerissen wurde und ein gleißendes Licht wie aus einer anderen höheren, überirdischen, jenseitigen Sphäre mit unzähligen, sich überall hin ausbreitenden Strahlen-Kegeln in diese Welt eintrat (c). Und mit dem herniedersteigenden Licht schien sich alles mit einem Mal um sie herum zu drehen und in weite Ferne zu rücken und zu entweichen (d).
Die Herrlichkeit dieses Lichtes, aus dem sich unaufhörlich Regenbögen in wunderschönster Farbenpracht gleich Wellen über die ganze Welt ausbreiteten (e), erhellte jedoch nicht etwa alles um sich, sondern ließ vielmehr alles um und über Maria plötzlich für sich selbst, im Kontrast dazu, gänzlich dunkel, fad und farblos erscheinen – allein bis auf die – von jenen, sich zum Horizont ausweitenden regenbogenen Lichtkränzen beschienenen – aufgehellten Fluren, die – sobald jene überirdischen Lichtstrahlen über sie wanderten – in einer so noch nie gesehenen wunderbaren Farbenpracht und Leuchtkraft erstrahlten.
Dies aus dem Jenseits eindringende überirdische Licht war von solcher Strahlkraft und Schönheit, dass selbst der lichte, wolkenfreie, strahlende Mittags-Himmel, wie auch die ganze erstarrte Welt im Vergleich dazu plötzlich düster und wie in fahles Mondlicht getaucht erschien. So überschattete dieses aus den höchsten Höhen eintretende Licht wahrhaft alles (f) – oder aber: es ließ vielmehr alles mit einem Male für sich selbst, im Vergleich dazu, völlig lichtlos und leblos erscheinen (g).
Denn dieses Licht, das von oben durch den aufreißenden Himmel trat, der sich zugleich – und das mitten am hell-lichten Tag! – zu verdunkeln schien, als wäre er für sich selbst in tiefste Nacht getaucht: jenes erstahlende Licht, das da wie aus einer höheren Welt jenseits des tief-grau-blau, fad und farblos sich verdunkelnden Himmels hernieder kam: es war wie ein mächtiger funkelnder Stern, als würde die Sonne selbst aus höchster Höhe herab sinken (h).
10-C: Ein stürzender Cherub
Zugleich aber schien jene blendende Lichtquelle selbst auch an Strahl-Kraft zu verlieren, je tiefer sie sank, so dass Maria am Rand des strahlenden Licht-Zentrums zunehmend deutlicher so etwas wie drei Flügel-Paare auszumachen glaubte (a). Und jedes Flügelpaar dieser ermattenden niedersinkenden Sonne schlug wie durch die anderen beiden ebenso fächernden Flügelpaare hindurch, als wollte jene Lichtgestalt Ihren Sturzflug auf sie, Maria, hinunter verlangsamen, um sanft auf den Ort am Brunnen mitten in Dorf, in dem Maria stand, hinunter gleiten zu können.
Und nachdem diese nieder-sinkende mächtige Sonne ihre blendende Leuchtkraft zunehmend mehr zu verlieren schien, konnte Maria schließlich Konturen dieser hernieder-kommenden Herrlichkeit ausmachen. Bald schien Sie ihr wie eine durch und durch schneeweiß erstrahlende Taube (b), jedoch von riesenhafter Größe, dann aber glaubte Maria inmitten der sechs wallenden Fittiche die Brust und das Haupt eines Menschen hervor-leuchtend zu erblicken (c).
Aber nein: nicht irgendein Angesicht! Es schien ihr vielmehr vertraut! War das nicht das majestätische Antlitz jenes himmlischen Hohenpriesters, der ihr vor etwa drei Jahren im Tempel des HERRN erschienen war, um sich mit ihr gleichwie in einem Hochzeitsmahl zu vereinigen? (d)
Es lag etwas unbeschreiblich Majestätisches, Erhabenes wie auch fest Entschlossenes in der Niederkunft jener Herrlichkeit (e); und doch konnte Maria sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses sturzflug-artige Herab-Gleiten jenes unvergleichlichen Engelswesens mit irgendetwas ganz Schrecklichem, unbeschreiblich Grausamem, geradezu Schauderhaftem, das ihm vorausgegangen sein musste, in Zusammenhang stand (f). Denn bei aller Würde, in welcher jenes wunderbare Himmelswesen hernieder-stieg, schien es, als müsse Es mit zäher Entschlossenheit alle Seine Kräfte zusammen-nehmen, um Seine Niederkunft glücklich vollenden zu können. Jene geflügelte Licht-Gestalt schien bei Ihrem Abstieg aus höchster Höhe regelrecht zu taumeln und zu torkeln wie eine mit einem tödlichen Pfeil durchbohrte Taube, die kurz vor ihrem Verenden stand (g).
So fiel jenes geflügelte Wesen aus den höchsten Himmeln (h), um unmittelbar über ihr mit letzter Kraft Seinen Sturz abzufangen, und auf ihr nieder zu sinken, wovon Maria aber dennoch wie von dem mächtigen Hauch einer warmen Kraft zu Boden geworfen wurde.
Dann sah sie nichts mehr als um und um strahlendes Licht, in welches sie eingetaucht worden war. Ihr war es, als würde sie, wie von überall her hallend – einen tiefen, schwer pochenden Herzschlag hören. Dann ein unsäglicher Schmerz, der sich von jenem Lichtwesen auf sie zu übertragen schien, ein tiefes schweres Aushauchen, wie in ihren Schoß hinein (i), und der Herzschlag, der von allen Seiten zu ihr drang, setzte aus.
10-D: Zeitsprünge
Mit einem Mal sah Maria – wie von ferne – sich selbst in Tränen, in ferner Zukunft, um Jahre gealtert, aufgelöst, vor Kummer schreiend, von einem jungen Mann gehalten, in tiefschwarzer Nacht (a) unter einem Gekreuzigten zusammen-brechen (b).
Nein, nicht irgendeinen! Wieder war es das ihr irgendwie vertraute, verwandte Antlitz dessen, der soeben zu ihr nieder-gefahren und ihr auch schon im Tempel des HERRN begegnet war. Und als sie Ihn blutverschmiert am Kreuz verenden sah, war es ihr, als dringe ihr ein zweischneidiges Schwert durch Herz und Seele (c).
Dann sah sie sich, unvermittelt zu einer anderen Stunde hin entrückt, wehklagend über dem abgenommenen Leichnam jenes Gekreuzigten.
Und schon wurde sie wieder an einen anderen Ort zu einer anderen Zeit versetzt (d) und sah mitten in tiefster Nacht ein Felsengrab in einem heftig peitschenden Sturm unter niederfahrenden Blitzen, dessen Felsbrocken vor den Eingang zur Gruft durch ein gewaltiges Erdbeben zur Seite rollte (e), worauf ein gleißendes Licht aus der Felsen-Grotte drang (f), deren sich ausbreitende Strahlenkegel von farbenprächtigen, in alle Richtungen gleitenden regenbogenen Schimmern durchflossen wurden – in einem unbeschreiblich wunderbaren Farbenspiel, wie es schon von jener nieder-gestiegenen Sonne, aus ihrem Herzen unter den schlagenden Fittichen ausgestrahlt worden war (g).
Danach wurde Maria schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein.
10-E: Die Sonne kam! Doch was hat es Sie gekostet!
Als sie wieder erwachte, fand sie sich – umringt von ihren Schwestern und Schwägerinnen, den Töchtern des Joseph und den Frauen seiner Söhne, sowie von Josephs Schwiegersöhnen und einigen Dorfbewohnern umgeben – auf ihrem Lager im Haus ihres hochbetagten Anvermählten wieder.
„Maria, was ist nur geschehen?!“, fragte sie Schila, die sich mit den anderen Töchtern des Joseph, sowie mit seinen Schwiegertöchtern, über sie beugte. „Du bist am Brunnen plötzlich zusammen-gebrochen“, ergänzte Ruth, die Frau von Josephs Sohn Simon, „und du warst für eine Weile völlig regungslos, ohne jeden Atem, dass wir schon fürchteten, du seist tot.“
„Dann hast du – Gott sei Dank! – mit einem Mal einen tiefen Atemzug gemacht“, fuhr Rahel fort – eine der drei Schwiegertöchter des Joseph, die zusammen mit Maria im Haus des Josephs und seiner Söhne wohnten.
Und Esther, eine der drei leiblichen Töchter des Joseph, ergänzte: „Aber du warst immer noch nicht ansprechbar. Da haben unsere Männer dich ins Haus getragen.“
„Wir wollten schon den Rabbi rufen lassen“, erklärte Esthers Schwester Judith, ein andere von Josephs drei Töchtern. „Aber nun bist du ja – Gott sei Dank! – wieder aufgewacht.“
„So sag schon“, drängte Schila, Josephs frömmste Tochter, auf´s Neue: „Was ist mit dir geschehen? Hast du ein Gesicht gehabt?!“
Maria sah ihren über sie gebeugten Schwestern und Schwägerinnen in die Augen und sagte mit gebrochener, tief bewegter Stimme: „Die Sonne der Gerechtigkeit, mit Gnade unter Ihren Flügeln, und mit dem siebenfarbigen Gnadenbogen, der aufgehen soll über uns allen: (a) Sie ist zu uns in unsere Finsternis hernieder gekommen, hinein in die Nacht des Todesschattens, der uns alle überschattet, um uns Ihr Licht aus dem göttlichen Ur-Licht zu bringen! (b)
Aber“ – seufzte Maria auf – „was hat es Sie gekostet! Und was wird es Sie noch kosten!“ (c) Und Maria wandte ihr Gesicht zutiefst ergriffen voller Wehmut ab und seufzte: „Ach, mein lieber armer Sohn!“ Wasser stand ihr in den Augen und Tränen rollten ihr über die Wangen.
„Sie fantasiert!“ meinte Johanan, der Mann von Josephs Tochter Esther. „Nein“, erwiderte Schila, Josephs `Mittlere´: „Sie hatte eine Vision! – Doch lasst uns gehen! Sie braucht jetzt Ruhe!“
10-F: Er wurde zu nichts, um von ganz unten zu werden
So hatte Maria den Höchsten empfangen, der aus höchster Erhabenheit in die niedrigste Niedrigkeit hinunter gesunken und gänzlich in sie eingegangen ist, nachdem Er alle Himmel durchschritten hatte (a) und sich in den höheren Regionen für alle höheren Wesen und Welten dahin-gegeben hatte und verschied und nach Seiner Gottheit gänzlich verging, um in unserer Welt als ein gänzlich neues Geschöpf mit einem geschöpflichen Anfang – wie aus dem Nichts erschaffen – zu erstehen und als ein Menschenkind aus dem Menschengeschlecht wiedergeboren zu werden (b), um auch für uns, alle Irdischen, durch Sein Sühneopfer ein Lösegeld zu erwirken zur Vergebung aller unserer Sünden (c) – und um durch Seine Lebenshingabe aus Seinem unversiegbaren göttlichen Leben (d) auch in unserer Welt wahres Leben freizusetzen hin zum ewigen Leben (e).
Es war die Stunde, in welcher der Höchste selbst – wie Er sich selbst ewig in sich vorfindet und nach Seinem zeitlosen Vorsatz, so und nicht anders ewig sein zu wollen (f) – aus äußerster Niedrigkeit wurde (g), gleich wie aus dem Nichts (h), um so völlig real von ganz unten her Seine allerhöchste, über alles erhabene ewige Herrlichkeit zu erstreiten und zu erringen und zu erlangen und zu verwirklichen und zu erweisen und zu bewahrheiten und zu bewähren (i), wie Er sie ewig in sich vorfindet und erkennt: als der Schöpfer selbst, – inmitten Seiner eigenen Schöpfung aus einem geschöpflichen Anfang heraus geworden und entstanden, um Seine unüberbietbare vollendete, unversuchliche Stärke unbeirrbarer, unbezwingbarer Liebe, die noch alles überwältigt und für sich gewinnt (j), aus äußerster Schwachheit und Versuchlichkeit heraus aufzurichten und zu bestätigen und zu beweisen (k).
Und so hielt alle Schöpfung inne und sah aus ihrer eigenen Mitte heraus das Werden und Erstehen, ja, das unergründliche ENT-Stehen ihres eigenen Schöpfers selbst! – als den, welcher für alle ist (l) und allen Leben schenkt aus Seinem unerschöpflichen, unversiegbaren göttlichen Leben, das immerfort aus sich selbst heraus-quillt – in und mit jenem in Maria gewordenem Kind.
10-G: Es war die Stunde aller Stunden
Denn es war fürwahr die Stunde aller Stunden, wie damit auch der Anfang aller Zeiten selbst – von allem, was je war, wie allem, was ist, wie allem, was je kommt: – ja, der Anfang aller Zeit selbst, weil hier der Ewige, Zeit-Lose selbst in die Zeit trat und sie so erst zeitlose Wirklichkeit werden ließ, um aus der Zeit selbst heraus zu treten und zu werden, als was Er sich in zeitloser Überzeitlichkeit (a) schon ewig vorfindet und erkennt: (b) der Aller-Welten-Christus, der sich selbst hingibt für wahrhaft alle (c).
Denn in dieser Stunde, im Zenit der Zeiten, wurde wahrhaftig, fürwahr der Anfang und Ur-Grund von wahrhaft allem gelegt und gesetzt (d) – selbst sogar für allen Zeitenlauf, davor ebenso wie danach, überhaupt!
In diesem Augenblick quoll aus der Ewigkeit heraus der Ursprung von allem hervor: nicht allein der ganzen Schöpfung, sondern selbst sogar auch des ewigen Schöpfers selbst, wie Er sich in Seiner Christus-Natur selbstloser unsäglicher Retter- und Erlöser-Liebe ewig in sich selbst sieht und erspäht (e) – in jener Christus-Liebe, die alles aus ihrem ewigen göttlichen Leben aus tiefster Niedrigkeit heraus mit sich hinauf in Ihr ewiges göttliches Leben führt, wie es die Gottheit als Ihr hingebungsvolles, alles erringendes, noch gewinnendes Christus-Wesen vollendeter Liebe zeitlos ewig in sich vorfindet und begrüßt und erkennt:
von allen Ewigkeiten und Vergangenheiten her, gestern wie heute wie morgen und in allen künftigen Zeiten und in alle Ewigkeiten hinein: niemand anders als Jesus Christus allein! (f)