Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
II Die Ausbildung
13-A: Kraft dessen, was Mir angetan wird, wurdest du geheilt!
Schließlich kam Jesus mit Seinen Eltern in das Gebiet von Idumäa, das südlich von Judäa lag und bereits Israel angehörte, da die Edomiter, die Nachkommen des Esau, unter den Hasmonäern zum jüdischen Glauben übergetreten waren (a), wie damals überdies sogar drei Söhne von Herodes, dem Großen, als Vierfürsten in Palästina herrschten, obwohl sie idumäischer Abkunft und Edomiter waren (b).
Als Jesus und Seine Eltern aber dort in einem Dorf Rast machten, da kam es mit einem Mal auf dem Marktplatz, auf dem sie sich befanden, zu großer Unruhe und einem gewaltigen Menschen-Auflauf. Denn einem jungen Mann, der da in einem entlegenen Winkel Brennholz spaltete, war die Axt entglitten und hatte seinen rechten Fuß gänzlich zerspalten (c).
Und der kleine Jesus, dem dies nicht entgangen war, eilte hin und bahnte sich mit Gewalt einen Weg durch die zusammen-gedrängte schaulustige Menge; und Er fasste den gespaltenen Fuß des Jünglings, aus dem gewaltig viel Blut austrat; und siehe: sogleich schloss sich die Wunde und der junge Idumäer war wieder geheilt (d).
Daraufhin sprach der fünfjährige Jesus zu dem jungen Mann: „Steh auf und spalte weiter dein Holz und vergiss Mich nicht! (e) Denn eines Tages wirst du nämlich Holz-Balken für die Kreuze der Römer fertigen. Und an einem von diesen wird man Mir Meine Knochenwurzeln durchspalten – aber ohne jeden Anlass oder irgendeine Schuld! (f) Und doch wird dies alles nicht ohne Grund geschehen (g). Denn kraft dessen, was man Mir dort antun wird, wurdest du geheilt – als einer von Unzähligen!“ (h)
Alle aber, die dies hörten, verwunderten sich zutiefst über das, was geschehen war, und noch mehr über die Worte des Jungen, die dieses Wunder begleiteten. Und sie sprachen zueinander: „Ganz gewiss wohnt Gottes Geist in diesen Knaben!“ (i)
Da zogen sie sich alle aber beschämt zurück, weil sie sich fürchteten (j). Denn sie waren Nachkommen Esaus (k), der einst sein Erstgeburtsrecht und damit den göttlichen Segen des Höchsten verachtet und an seinen Zwillingsbruder Jakob, den Stammvater Israels (l), für ein nichtiges Linsen-Gericht verkauft hatte (m).
Darum erachteten sie sich für unwürdig, von der göttlichen Gnade besucht zu werden (n), zumal sie, trotz des jüdischen Glaubens, den sie angenommen hatten, ähnlich wie die Samariter, auch noch manche abergläubige heidnische Gebräuche pflegten, die den Juden ein Gräuel waren (o).
Jesu Eltern aber hatten nicht gehört, was ihr Junge zu dem von Ihm geheilten jungen Idumäer gesagt hatte. Denn dies alles wurde erst später, nach Jesu Tod und Auferstehung bekannt, als das Evangelium auch nach Idumäa getragen wurde.
13-B: Einst baust du an den Herbergen Gottes
Wenig später aber, als sie in eine andere Stadt der Edomiter kamen, gab es erneut einen Menschen-Auflauf – bei der Baustelle für ein mächtiges Haus. Dort nämlich war ein Arbeiter vom Baugerüst gestürzt, dass er wie tot am Boden lag (a).
Der kleine Jesus aber drängte sich auch dort erneut durch die Menge und fasste den erstarrt am Boden liegenden Gestürzten am Unterarm. Doch siehe! Was geschah da?! Der Arbeiter, den alle für verstorben hielten, löste sich mit einem Mal durch einen unvermittelten, heftigen, tiefen Atemzug, der alle aufschrecken ließ, aus seiner Verkrampfung und schlug wieder seine Augen auf (b).
Und als er sich bewusst wurde, was mit ihm geschehen war, und er seinen Blick auf den jungen jüdischen Knaben richtete, der ihn ins Leben zurück-geholt hatte, da sprach Jesus zu ihm: „Steh auf und arbeite weiter an Wohnstätten für die Menschen – für sie auf Zeit zur Obdach mit Händen gemacht (c), bis du dermaleinst berufen wirst, an himmlischen Herbergen zu arbeiten, die nicht mit Händen errichtet werden und auch niemals verfallen, wenn du einstmals wieder von Mir hören wirst“ (d).
13-C: Die Letzten durften die Ersten sein
Da verwunderten sich auch dort alle Idumäer über die Kraft, die von Jesus ausging, obwohl Er doch gerade einmal fünf Jahre alt war. Und sie erkannten wohl, dass Er ein Israelit aus dem Geschlecht Jakobs war.
Und auch sie wichen in Ehrfurcht zurück und fragten sich: „Ist dieser am Ende der, welcher den Juden als ihr Erlöser und Retter verheißen ist?! – wenn Er in der Kraft Gottes selbst Tode ins Leben zurück-zu-holen vermag (a), gleich den großen Propheten Elia und Elisa (b), obwohl Er doch noch ein kleiner Junge ist!
Doch wenn dem tatsächlich so ist: Wieso zieht Er mit Seinen Eltern von Ägypten herauf und vollbringt solche Wunder unter uns, die wir den Juden als Heiden gelten (c), obwohl wir in gleicher Weise wie sie beschnitten sind?! Was hat das zu bedeuten, wenn sich der Höchste tatsächlich zuerst unserer Seelen annimmt, die in Seinem eigenen Volk als die Allerletzten gelten und von ihnen verachtet werden?!“ (d)
Aber keiner wagte es, sich dem Knaben und Seinen Eltern zu nähern, oder ihnen auf ihrer Weiter-Reise zu folgen. Sie waren nämlich über diese gänzlich unerwartete göttliche Zuwendung bestürzt. Denn was hätte dies für ihr künftiges Leben bedeuten müssen, wenn ihnen tatsächlich derart unaussprechliche göttliche Liebe galt?! (e) Und deshalb erklärten sich manche später dieses Wunder so, dass sie sich sagten: „Der Junge muss magische Künste von den Ägyptern erlernt haben (f). Oder sollte uns tatsächlich in diesem Kind die göttliche Erbarmung erschienen sein?!“