Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
III Die Aufnahme
20: Der Anbruch des Reiches Gottes
20-A: Rückkehr nach Galiläa
20-B: Freudige Aufnahme in Kapernaum
20-C: Seht doch! Das Reich Gottes ist schon längst da!
20-D: Das Reich Gottes geht auf, wie ein Senfkorn!
20-E: Aus einem Weizenkorn wird ein Ährenfeld!
20-F: Der Sauerteig durchsäuert noch alles!
20-G: Ein kleiner Stein bringt alles ins Rollen!
20-H: Das Reich Gottes erwächst aus Barmherzigkeit und Liebe!
20-I: Die wahren Feinde des Reiches Gottes sind die finsteren Mächte!
20-J: Das Reich Gottes wird erstritten in Barmherzigkeit und Liebe!
20-K: Setzt die Gebundenen frei in Liebe!
20-L: Aber erkennt: Gebundene, wie bereits Erlöste gibt es überall!
20-M: Bist Du gekommen, um uns alle zu vernichten?!
20-N: Verstumme und verlass den Mann!
20-O: Seht, wie Ich den Satan bezwinge!
20-A: Rückkehr nach Galiläa
Nachdem nun Jesus gehört hatte, dass der Täufer Johannes in der Burgfeste Machärus im äußersten Süden Peräas eingekerkert worden war, zog Er sich in den Norden Galiläas zurück (a) und predigte dort das Evangelium Gottes, indem Er überall bekundete:
„Die Zeit hat sich nun endlich erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen! Darum wendet euch um, von der Finsternis weg, hin zum Licht, und von euren Schatten hin zur Sonne (b); dann liegt euer Schatten hinter euch (c) und dann seht und erkennt ihr´s: das lichte Reich Gottes! So glaubt an diese Jubel-Botschaft, dass das Reich Gottes schon längst angebrochen ist, auf dass ihr´s selbst findet und seht und erkennt!“ (d)
So kam Er wieder zurück nach Kapernaum, das am See Genezareth im Gebiet von Sebulon und Naphthali liegt, um dort bei Seinem Onkel Zebedäus zu wohnen (e), dessen beide Söhne, Johannes und Jakobus, sich Jesus als ihrem Meister angeschlossen hatten (f).
Auf diese Weise erfüllte sich die Weissagung des Propheten Jesaja, der da spricht: (g) „Die Ländereien von Sebulon und Naphthali, die Gebiete am Meer, das geächtete nördliche Land Galiläa, das als heidnisch verrufen ist: (h) es wird ein großes Licht sehen – wie auch die gottlosen Gegenden der Nationen jenseits des Jordans; und über denen, die im Schatten des Todes wohnen, wird es gewaltig aufstrahlen!“ (i).
20-B: Freudige Aufnahme in Kapernaum
Am Sabbat aber begab sich der Meister in die Synagoge von Kapernaum, um dort alles Volk zu lehren (a). Und der Rabbi Illel, sowie die Ältesten der Stadt gewährten es Ihm. Denn sie mussten eingestehen, dass Jesus dadurch, dass Er den Steuer-Eintreiber Levi Matthäus (b) aufgesucht hatte, woran sie zuerst großen Anstoß genommen hatten, Er tatsächlich einen großen Sünder zu vollumfänglicher Umkehr bewegt hatte (c).
Der Zöllner Levi hatte nämlich an alle Fischer von Kapernaum, die er durch überhöhte Steuern ausgenommen hatte, alles doppelt und dreifach zurück-gezahlt (d) und sodann alles aufgegeben und zurückgelassen (e) und sich Jesus und Seiner Gefolgschaft angeschlossen (f).
An die Stelle des Levi Bar Alphäus (g) aber war ein anderer Zoll-Beamter getreten, der auch auf dem Gastmahl des Matthäus gewesen war und der ebenso zutiefst angerührt worden war (h) von den Worten Jesu über die unendliche Barmherzigkeit und unverlierbare Liebe des himmlischen Vaters, der als ein allgütiger Abba (i) alle Seine verirrten Kinder, die auf Abwege gekommen sind, dennoch weiterhin unbeirrbar liebt (j) und sie alle mit Freuden wieder annehmen und in Sein Haus aufnehmen will (k).
Darum übte jener Freund des Levi das übernommene Zöllner-Amt in Kapernaum ungewöhnlich wohlwollend und höchst nachsichtig aus, so dass er alle lieber über alle Maßen bevorteilte, statt sie auszuplündern und auszunehmen (l), und es dadurch für alle Fischer in Kapernaum eine spürbare Erleichterung wurde, nunmehr einen derart gerechten Steuer-Eintreiber zu haben, und darum alle Bürger der Stadt Gott, den HERRN, über den Tag priesen, an welchen Jesus das Haus des Zöllners Matthäus aufgesucht hatte.
20-C: Seht doch! Das Reich Gottes ist schon längst da!
Als nun der Meister in der Synagoge vortrat, um über ein Schriftwort zu predigen, wurde Ihm die Rolle des Propheten Daniel gereicht (a), welche in Kapernaum bereits verlesen wurde (b); und als Er die Weissagung aufgerollt hatte, fand Er die Stelle (c), wo sinngemäß etwa Folgendes geschrieben steht:
„Von dem Zeitpunkt an, als nach der Deportation nach Babylon der Erlass erging, Jerusalem wiederherzustellen und wieder aufzubauen, bis zur Ankunft des Messias und Friedefürsten, werden siebzig Jahrwochen verstreichen.
Nach siebzig Sabbat-Jahren aber (d) wird alle Schuld gesühnt werden und eine Gerechtigkeit aufgerichtet werden, die ewig währt; und die Heiligen Gottes werden im Geist des Gesalbten versiegelt werden (e) und ein neues Heiligtum wird geweiht werden (f). Denn dann bricht das Reich Gottes an, das sich über den ganzen Erdball ausweiten wird! (g)
Doch wird der Gesalbte zuerst ausgerottet und zu Nichts werden und zunächst allem Anschein nach bei niemanden Hilfe finden (h). Denn Er muss alles allein erstreiten!“ (i)
Tatsächlich lag die Zeit, als der persische König Artaxerxes dem Nehemia gewährt hatte, die Heilige Stadt Jerusalem wieder aufzubauen (i), annähernd vierhundert-neunzig Jahre, also etwa siebzig Jahrwochen von je sieben Jahren, zurück; und viele deuteten diese Prophezeiung so, dass das Reich Gottes darum bald, bestimmt noch in ihrer Generation, anbrechen müsste (k).
Jesus aber sah Seinen Hörern in ihre Gesichter und sprach zu ihnen: „Ihr alle erwartet das Reich Gottes und fragt euch: »Wann kommt es denn nun endlich?! Wann endlich bricht es an?! Hat sich die Zeit denn nicht erfüllt?!« Und ihr schaut aus nach dem Reich Gottes, aber seht und findet es nicht.
Doch seltsam: An manchem Abend sprecht ihr: »Es wird morgen ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist klar und glutrot.« Und genauso trifft es ein. Oder aber ihr stellt an einem Morgen fest: »Es wird heute ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist grau und trübe und verdunkelt sich.« Und auch damit liegt ihr richtig (l). Wenn ihr Wolken aufsteigen seht vom Westen her, so erkennt ihr sofort: »Es wird Regen geben.« Und es geschieht so. Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: »Heute wird es bestimmt heiß werden.« Und so kommt es dann schließlich auch (m).
Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen. Und ihr erkennt daran deutlich, was kommt. Sagt Mir: Warum könnt ihr nicht ebenso über die Zeichen der Zeit urteilen?! (n) Das Reich Gottes, das ihr herbei-sehnt: Siehe, es ist bereits hier! JETZT! – genau, wie es der Prophet Daniel verheißen hat! Und es ist schon längst angebrochen, aber ihr habt es nicht erkannt! (o) Das Reich Gottes ist schon längst über die ganze Welt ausgebreitet, aber ihr seht es nicht! (p)
Denn ihr müsst erkennen: Das Reich Gottes kommt nicht, wie ihr meint und wie ihr es euch wünscht und es erwartet, unversehens mit gewaltigen Umwälzungen und unmissverständlichen, großartigen Gebärden, so dass man´s gleich deutlich erkennen und klar wahrnehmen könnte! (q)
Man wird auch nicht sagen können: »Seht, hier ist es!«, oder: » Schaut! Genau da ist es!« (r) Und alle, die selbstherrlich auftreten und aller Welt lautstark zurufen: »Genau hier ist das Reich Gottes! Allein hier, bei uns! Und nur wir haben den Schlüssel zu Gottes Königreich!« (s), die haben es in Wahrheit weder gesehen noch erkannt! (t) Denn seht: Das Reich Gottes ist schon längst überall mitten unter euch allen! (u)
Es ist überall, wie nirgendwo: (v) Alle, in deren Herzen das Reich Gottes ist, die finden es auch überall um sich! (w) Alle aber, in deren Herzen das Reich Gottes noch nicht ist, die sehen und erkennen es auch nirgendwo um sich, selbst noch nicht einmal dann, wenn es einstmals tatsächlich auch noch mit großen Zeichen und Gebärden hereinbrechen wird! (x)
Denn das Reich Gottes: Es ist inwendig in euch selbst! (y) – in euch allen! – in euren eigenen Herzen! Und dort müsst ihr es suchen; und dort werdet ihr es auch finden! (z) – indem ihr auf das hört und dem nachspürt, was euch euer eigenes Herz von Meinem Evangelium bekundet und bestätigt! (aa)
20-D: Das Reich Gottes geht auf, wie ein Senfkorn!
Ihr fragt euch: »Aber wie kommt dann das Reich Gottes, wenn nicht durch einen gewaltigen Sturm-Orkan, der die Berge zerreißt und die Felsen zerschmettert und alles gewaltsam umwälzen und niedermachen wird, was sich gegen das Reich Gottes erhebt?« (a)
Ich will es euch sagen: Das Reich Gottes kommt im Stillen, wie ein sanftes Umsäuseln! (b) Und auch allein dort, in der Stille der Abgeschiedenheit, ist es im Verborgenen zu finden und zu erspüren: (c) in der Stille als ein sanftes Umsäuseln, welches das Herz umspielt und anrührt! (d) Und es breitet sich demütig im Verborgenen, aber doch unaufhaltsam und unwiderstehlich aus über alle Welt! (e)
Seht: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn: Es ist das kleinste und unscheinbarste unter allen Samenkörnern auf Erden (f) und mit dem bloßen Auge kaum zu sehen und zu erkennen! Man muss schon genauer hinschauen, um es überhaupt nur erspähen zu können!
Wenn es aber ausgesät und in die Erde gegeben wird von einem frommen, guten und bemühten Menschen, dann keimt es: Es treibt Wurzeln und einen Spross aus dem dürren Erdreich (g); und es nimmt immerfort zu und wächst und wächst; es bildet einen Halm und Zweige und wird immer größer und stärker, mächtiger und gewaltiger, bis es am Ende alle anderen Pflanzen weit überragt und zu einem mächtigen Baum geworden ist, der bis in die Unendlichkeit hinein-ragt und von einem Ende des Himmels bis zum anderen eine gewaltige Krone ausbreitet, in deren Zweigen viele Vögel und andere Tiere Wohnung finden und das auch allem Vieh auf Erden Schatten vor der stechenden Hitze der sengenden Sonne bietet, wie auch Schutz bei allen großen Unwettern; und jener Baum des Lebens versorgt am Ende alle Welt mit seinen zwölf mal zwölf Früchten. (h)
So wird zu guter Letzt aus jenem unscheinbaren Samenkorn, das am Anfang niemand sieht und beachtet, durch die Kraft Gottes, die alles aufgehen lässt (i), ein mächtiger Baum, der am Ende die ganze Welt erfüllt (j) und den dann wahrhaft niemand mehr übersehen oder leugnen kann!
20-E: Aus einem Weizenkorn wird ein Ährenfeld!
Oder womit könnte Ich das Reich Gottes noch vergleichen und es euch verständlicher machen? (a) Ich könnte es auch vergleichen mit einem Weizenkorn: Wenn es in die Erde fällt, dann bricht es auf, und es scheint, wie wenn es erstirbt (b). Aber wenn das Weizenkorn so stirbt und für immer vergeht, so ist dies keineswegs das Ende, sondern vielmehr der Anfang! (c) Dann ist nicht etwa alles verloren, sondern vielmehr alles gewonnen! (d)
Denn es geht auf und bringt dann ungemein viel Frucht: (e) Es bildet neue Weizenkörner, die von den vier Winden Gottes in alle Welt getragen werden (f), wo sie es diesem allerersten Weizenkorn gleichtun und sich bereitwillig in die Erde geben und aufopfern (g), um ihrerseits auf diese Weise aufzugehen und viel Frucht zu bringen, und wiederum neue Weizenkörner zu bilden, die auch wieder von den vier Winden Gottes in alle Welt getragen werden, bis am Ende das ganze Erdenrund ein Weizenfeld erfüllt, das, so weit wie das Auge reicht, in leuchtend weißem Goldgelb in prallen Ähren steht und eine überreiche Ernte bringt (h).
So breitet sich das Reich Gottes aus diesem EINEN, allerersten heiligen Weizenkorn, das aus den Himmeln kommt und sich in die Erde gibt, um dort für alle zu sterben (i), in einer Unzahl von Weizenkörnern aus (j), die dann in gleicher Aufopferungsbereitschaft (k) immer neue Weizenkörner entstehen lassen und sich in selbstloser Hingabe beständig mehren und fortpflanzen.
20-F: Der Sauerteig durchsäuert noch alles!
So gleicht das Reich Gottes und die Kinder des Reiches dem Sauerteig; und die Gottheit gleicht der Bäckerin, die den Sauerteig nimmt und ihn unter einen halben Zentner Mehl verknetet (a), worin der Sauerteig dann aufgeht und schließlich den ganzen Teig durchsäuert (b). Und im Feuer gebacken wird alles zu einem einzigen köstlichen Laib Brot (c).
Oder auch so kommt das Reich Gottes: wie durch einen Schenk-Wirt, der ein Maß reinen Traubensaftes nimmt und gießt es in zwei bis vier Maß Wasser, wodurch das Ganze mit der reinen Frucht des Weines durchmischt wird und nach dem köstlichen, erlesenen Trauben-Blut schmeckt. (d)
20-G: Ein kleiner Stein bringt alles ins Rollen!
Ja, und dann lässt sich das Reich Gottes aber auch vergleichen mit einem kleinen Stein, wie der Stein des David, der dennoch den Riesen Goliath zur Strecke gebracht hat (a), oder der Stein, den Daniel geschaut hat, der auch Weltreiche zum Einsturz bringen kann (b).
Dieser Stein ist klein und völlig unscheinbar; und er wirkt bedeutungslos und machtlos, ja, gänzlich nichtig und ohnmächtig gegen alles, was sich, bis auf die Zähne hochgerüstet und bewaffnet, gegen ihn erhebt (c); und doch kann er einen gewaltigen Erdrutsch auslösen, der einen ganzen Berg, der sich stolz gegen das Reich Gottes erhebt (d), einebnet und eine mächtige Lawine in Gang setzt, die zu keinem Ende kommt!
So breitet sich das Reich Gottes zunächst im Kleinen, Verborgenen und Unscheinbaren aus und kann doch nicht auf Dauer verborgen und unscheinbar bleiben, dass es nicht am Ende doch noch zu gewaltigen Umwälzungen führen würde, welche den ganzen Erdkreis erfassen und auch erschüttern (e) und gänzlich umkehren werden! (f) Denn alles, was im Verborgenen reift, muss irgendwann durchbrechen und hervortreten und ans Licht kommen und offenbar werden (g).
20-H: Das Reich Gottes erwächst aus Barmherzigkeit und Liebe!
Ihr sagt: »Wenn einstmals der Messias kommt, so würden wir liebend gern für Sein Königreich streiten.« Darum will Ich euch sagen, wie ihr für Sein Reich streiten könnt. Denn wahrlich, Ich sage euch: Er ist schon längst mitten unter euch, den ihr nicht kennt! (a)
Um recht für das Reich Gottes streiten zu können, müsst ihr aber wissen, was das Reich Gottes ausmacht, worin es begründet ist und worin es besteht. Worin nun besteht das Reich Gottes? Worin ist es gegründet? Wovon wird es beherrscht und wodurch breitet es sich aus? Was bestimmt und sichert und schützt das Reich Gottes? Und was macht es aus? Und was ist seine Kraft? Ist es nicht dies? Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe? (b)
Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe: das ist es, was das Reich Gottes beherrscht, wenn es denn wirklich ein himmlisches Reich ist, das nicht von dieser Welt ist, sondern von Gott kommt! (c)
Es ist die Barmherzigkeit und Liebe, welche die Abba-Gottheit wahrhaftig gegen euch ausnahmslos alle unverlierbar hat (d), worin euer aller Gerechtigkeit vor Ihr begründet ist, weil ihr alle der Abba-Gottheit recht seid, wie immer ihr auch jetzt noch sein mögt, weil Sie selbst sich euch alle nach Ihrer Gerechtigkeit (e) noch recht macht (f), indem Sie nach Ihrer Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe euch noch alle zu ebensolcher Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe anreizt und erzieht und drängt (g).
Das Reich Gottes besteht also keineswegs in Gewaltakten und wird auch nicht in Gewaltakten begründet! Es besteht nicht in IRDISCHER Gewalt! (h) Sondern in Liebe und Barmherzigkeit!
Was aber sind dann die Waffen im Reich Gottes? (i) Wodurch wird es gesichert und geschützt und über alle Welt ausgebreitet? Müssen es nicht die selben Kräfte sein, die dieses Reich auch beherrschen? Also nichts als Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe?!
Es sind also keine irdischen Waffen, die nur niedermachen, abmetzeln und töten können! Es sind vielmehr himmlische Waffen, die aufrichten (j) und ausrichten auf das Wahre, Eigentliche (k), das das Leben in sich birgt, – Waffen, die im Unsichtbaren niederreißen, was sich in Wirklichkeit gegen dieses Wahre, Eigentliche erhebt (l), und welche die Kraft in sich haben, daraus zu lösen und zu erlösen und zu befreien und wahres Leben freizusetzen! (m)
Dies sind nicht die Schwerter des Fleisches, sondern es ist das Schwert des Geistes: das Wort und Evangelium von der allen geltenden unverlierbaren göttlichen Liebe! (n)
20-I: Die wahren Feinde des Reiches Gottes sind die finsteren Mächte!
Was aber erhebt sich gegen das Reich Gottes? Und wer sind die Feinde dieses Reiches Gottes? Ihr meint, es seien die Gottlosen und Heiden: gewaltsame Menschen, die keine Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit kennen – wie auch keine Liebe und Barmherzigkeit, Menschen, die nur von Hass und Zorn erfüllt sind. Ihr meint, die Feinde des Reiches Gottes: das seien die Römer, die euch knechten und unterdrücken, wie auch alle anderen Feinde und Widersacher Israels; und ihr erklärt: »Gegen SIE müssen wir streiten und kämpfen!« (a)
Aber Ich sage euch: Das sind nicht die wahren Feinde des Reiches Gottes! Es sind nicht irgendwelche Menschen! Denn wie das wahre Reich Gottes im Unsichtbaren liegt und begründet ist (b), so befinden sich auch die wahren Feinde des Reiches Gottes im Unsichtbaren! (c)
Es sind nicht irgendwelche Menschen, sondern es sind vielmehr die Mächte der Finsternis, die im Dunklen und Verborgenen versteckt und verdeckt agieren: die Kräfte der Lüge und Verblendung und Verleugnung von allem, was wahrhaft göttlich ist: (d) Es sind die diabolischen Mächte der Finsternis, die euch glauben machen wollen, es gäbe keinen Gott (e), oder aber, Ihn kümmere und rühre und bewegte euer Schicksal nicht (f), Er wäre unendlich weit weg und fern von euch allen (g), Er würde euch nicht alle unendlich und ohne Ende lieben (h), sondern Er wäre vielmehr voll Verachtung gegen euch alle wegen eurer unzähligen Unzulänglichkeiten, und voll Zerstörungswut und Zorn gegen euch alle (i), dass Er alle Welt richten und verderben wolle (j) in Seiner über allem erhabenen Heiligkeit und Herrlichkeit und Majestät, die alles zerschmettern muss (k), da nichts vor Ihr bestehen kann (l).
Aber darin besteht Seine wahre, alles wirklich vernichtend überführende himmlische Heiligkeit und Herrlichkeit und Majestät gerade nicht! (m) Sondern vielmehr darin: dass Sie nichts als grenzenlose Barmherzigkeit und absolut selbstlose Liebe ist, die sich dennoch wirklich ausnahmslos aller – auch der Gottlosesten, Undankbarsten und Bösesten, ja, Ihrer übelsten Hasser und Verachter! (n) – dennoch erbarmen will und unbeirrbar auch selbst die Verlorensten aller Verlorenen sucht, bis Sie denn ausnahmslos alle gefunden und in Ihre Liebe heimgeholt hat! (o) – womit Sie alle menschliche Barmherzigkeit und Liebe weit hinter sich lässt und in den Schatten stellt und als höchst begrenzt und engherzig, wählerisch und selbstbezogen überführt (p).
Die Feinde dieser göttlichen Retter-Liebe aber sind die diabolischen Mächte der Finsternis, Verblendung und Verleugnung, welche die Menschen binden und beherrschen, indem sie diese blind machen für die unverlierbare Liebe, Gnade und Barmherzigkeit (q), von welcher die Gottheit über allen in Wahrheit einzig und allein bleibend beseelt und bestimmt ist, die in ihrer Abba-Agape wahrhaftig noch alle gewinnen will (r). Die wahren Feinde des Reiches Gottes sind die teuflischen Mächte, welche in den Herzen der Menschen diabolisch verkehrte und verdrehte Gedanken-Festungen errichten (s), die sich gegen die Erkenntnis der unverlierbaren Retter-Liebe gegen alle erheben, wodurch sie die Seelen in Ängsten und Zwängen binden (t).
Die wahren Feinde des Reiches Gottes sind die satanischen Kräfte, die den Menschen die erlösende Erkenntnis von der göttlichen Wahrheit, dass Sie nichts als grenzenlose Liebe ist, die noch alle zu erretten und zu erlösen vermag (u), nehmen und rauben (v), indem sie in die Herzen der Menschen Unglaube, Misstrauen, Argwohn, Angst, Verzweiflung, Verbitterung, Zorn, Zank und Zwietracht säen (w) und sie so im destruktiven Willen des Erz-Widersachers gefangen halten (x).
Das sind die wahren Feinde des Reiches Gottes: die bösen Geister, Teufel und Dämonen, die aus den höheren unsichtbaren Sphären heraus die Herzen der Menschen besetzen, bestimmen und beherrschen (y).
20-J: Das Reich Gottes wird erstritten in Barmherzigkeit und Liebe!
Darum erkennt, dass sich der Kampf der Kinder des Reiches und der Krieger des Lichts (a) nicht gegen Fleisch und Blut richtet, nicht gegen Menschen, sondern gegen die Mächte der Finsternis (b), die noch so viele Menschen knechten und in Lüge und Verblendung halten und binden und quälen und plagen und beherrschen! (c)
Und der Kampf für die Wahrheit der göttlichen Retter-Liebe gegen alle richtet sich auch nicht gegen Holz und Stein, gegen Name, Gleichnis und Bild und Bekenntnis. Denn die göttliche Abba-Agape, die unbeschreiblich und über allem unendlich erhaben ist: (d) Sie hat gar viele Namen und Hoheitstitel in aller Welt und wird über unzählige Gleichnisse und Bilder (e) in verschiedensten Bekenntnissen, aus unterschiedlichsten bruchstückhaften Erkenntnissen heraus (f), verehrt (g) – überall, wo erkannt wird, dass Sie nichts als Liebe und Barmherzigkeit ist (h).
Also weder Fleisch und Blut, noch Holz und Stein, und auch nicht Name, Bild und Bekenntnis sind die eigentlichen Feinde des Reiches Gottes, sondern die Kräfte der Verfinsterung und Verkehrung und Verblendung und Verleugnung, welche die unverlierbare Retter-Liebe der Abba-Gottheit gegen alle lügen strafen wollen.
Und wie kann man diesen Feinden beikommen? Was sind dann die Waffen der Streiter für das Reich Gottes gegen diese Feinde aus der Finsternis, welche die göttliche Retter-Liebe verleugnen? Diese lassen sich dann freilich auch nicht anders bekämpfen und ihrer Lüge und Verleugnung überführen (i) und auch nicht anders überwinden, als allein durch die Kraft eben dieser göttlichen Barmherzigkeit und Liebe, die jene Mächte der Verfinsterung verleugnen (j).
20-K: Setzt die Gebundenen frei in Liebe!
Darum sage ich euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, betet für die, die euch verfolgen und tut denen Gutes, die euch hassen! (a) Widersteht so dem Bösen (b), das sie beherrscht, und lasst euch von der Boshaftigkeit, die sie überwunden und infiziert hat, nicht eurerseits überwinden und anstecken (c), sondern leistet der Boshaftigkeit, die andere beherrscht, vielmehr Widerstand in der Güte, Barmherzigkeit und Liebe (d), die euch beherrscht, wenn ihr euch denn mit allen als unverlierbar geliebte Kinder Gottes erkannt habt, was euer Herz mit einem solchen Überschwang an Freude und Liebe erfüllt, dass ihn auch der Hass aller Hasser der Welt nicht mehr zu verschlingen vermag! (e)
Erkennt, dass all die engherzigen Menschen, die von Zorn, Hass und Groll bestimmt sind (f) und überall dem Reich Gottes Gewalt antun (g), in Wirklichkeit nicht die wahren Feinde des Reiches Gottes sind, sondern vielmehr von eben diesen Feinden des Reichs, die aus dem Verborgenen heraus wirken und agieren, besetzt und besessen, beseelt und beherrscht und von ihnen gebunden und übel geknechtet sind und auch ebenso selbst geplagt und gepeinigt werden (h), wie sie – von diesen destruktiven Kräften des Satans beherrscht (i) – anderen Leid zufügen, so dass diese selbst unter den eigentlichen Feinden Gottes leiden – wie etwa der gefallene König Saul, der den Gesalbten Gottes, den David, verfolgte, selbst beständig von dem Dämon, der ihn rastlos antrieb, immerfort gequält und gepeinigt wurde (j).
Dann wird es euch leicht werden, die zu lieben, die euch hassen, weil ihr erkennt, dass sie gebunden sind von den Mächten der Finsternis und überhaupt nicht wissen, was sie da tun (k), weil sie von diabolischer Lüge und Verblendung gefangen gehalten werden – nämlich vom Satan selbst, der sie für seine destruktiven Zwecke missbraucht und ausnutzt, um sie, nachdem er sein Verheerungswerk durch sie ausgerichtet hat, am Ende auch selbst noch zu verheeren (l), da Er der wahre Feind Gottes, wie auch aller Menschenseelen, nämlich ein Lügner und Räuber und hass- und neid-erfüllter (m) Würger und Menschen-Massenmörder ist (n).
Denkt an Saul, der am Ende in völliger Verzweiflung und in Furcht vor dem Höllenfeuer, das die Widersacher verzehren wird (o), im Selbstmord endete (p), da ihm sein Dämon die göttliche Gnade und Barmherzigkeit nicht mehr sehen und erkennen ließ, die selbst ihm, diesem Erz-Widersacher des Gesalbten Gottes, noch galt (q), da Gott kein Mensch ist, der sich erbittern und von Seinem Heilswillen gegen alle jemals abbringen lassen könnte (r).
So blieb jenem Saul diese erlösende Erkenntnis verwehrt, da er dem Satan ausgeliefert war zum Verderben seines Fleisches, so dass sein Geist erst nach schlimmsten Höllenqualen zu seiner Läuterung und Ernüchterung errettet werden kann (s) in einer späteren Wiedergeburt (t), wenn Ich ihm abermals zurufe: »Saul! Warum nur verfolgst du Mich?!« (u)
Darum erkennt: Die Menschen, derer der Satan sich bedient, sind in Wahrheit die armen, bemitleidenswerten verlorenen Seelen, die ihm gänzlich ausgeliefert sind, die es zu erlösen und aus seinen Klauen zu befreien gilt durch die Kraft der göttlichen Barmherzigkeit und Liebe! (v) So erkennt, dass alle Teufel auf Erden in Wahrheit arme Teufel sind! (w)
Wenn ihr aber in Wort und Tat die unverlierbare göttliche Retter-Liebe bekennt (x), indem ihr allem Hass mit Liebe begegnet, allem Groll mit Gnade, aller Uneinsichtigkeit mit einsichtiger Nachsichtigkeit (y), allem unbegründeten Vergeltungs-Drang (z) mit begründetem Vergebungs-Drang (aa) und aller mitleidlosen Boshaftigkeit mit mitleidvoller Barmherzigkeit, dann könnt ihr die Festungen, die der wahre Feind des Reiches Gottes in den Herzen der Menschen inwendig aufgerichtet hat, niederreißen und zum Einsturz bringen (ab) und die Menschen, die vom Satan und der Vielzahl seiner Dämonen beherrscht werden, aus seinem klammernden Griff lösen und erlösen (ac).
Denn wenn ihr allem Hass mit Liebe begegnet und aller Verleugnung mit dem Bekenntnis der Wahrheit von der göttlichen Retter-Liebe gegen ausnahmslos alle (ad) in letzter unmissverständlicher Klarheit und Konsequenz, dass ihr euch für eure Hasser wie Sühnelämmer opfert und hingebt (ae), dann werdet ihr durch das Gute, das unaufhörlich aus der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit in eure Herzen quillt und durch euch in unwiderstehlich anziehender Kraft in die Welt fließt (af), das Böse in den Herzen der Menschen am Ende noch überwinden (ag), dass der Satan diese von ihm und seinen Dämonen und Plagegeistern besetzten und besessenen Herzen und Seelen freigeben muss (ah) und auch in ihnen die göttliche Liebe freigesetzt wird, aus der sie geschöpft und für die sie erschaffen worden sind, so dass auch sie – gemäß ihres Ursprungs und ihrer Bestimmung – allein in der göttlichen Liebe ihre wahre, erlösende Erfüllung finden können (ai).
20-L: Aber erkennt: Gebundene, wie bereits Erlöste gibt es überall!
Aber wisst und erkennt und bedenkt auch dies: Der Satan und seine bösen Geister, Teufel und Dämonen, all diese destruktiven, alles zersetzenden Mächte der Finsternis, herrschen keineswegs nur über die Gottlosen und Heiden, sondern gar gern auch gerade über solche, die sich für besonders fromm und aus sich selbst heraus vor Gott und aller Welt selbstgefällig und selbstherrlich für gerecht halten und alle anderen, die, wie sie meinen, Gott nicht kennen, verachten (a), ohne selbst den Vater überhaupt wirklich je wahrhaftig erkannt zu haben (b) – nämlich in Seiner unverlierbaren Liebe gegen wahrhaft alle und in seiner grenzenlosen Gnade und Barmherzigkeit, die ganz allein sich selbst alle Menschen in ihren unzähligen unsäglichen Unzulänglichkeiten noch recht machen will (c), wie auch Sie allein wahre Liebe und Barmherzigkeit in ihnen freisetzen kann! (d)
So verblenden und beherrschen jene teuflischen, diabolischen Mächte der Finsternis keineswegs nur viele gottlose Heiden, sondern ebenso, wenn nicht mitunter sogar noch viel mehr viele vermeintlich fromme Juden, die sich für ganz besonders gottergeben halten (e) und alle anderen wegen ihres Unwissens und Unglaubens oder ihres Unvermögens und all ihrer Unzulänglichkeiten verachten (f) oder sogar hassen (g), weil sie verkennen, dass sie selbst ebenso allein aus der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit leben (h), da sie vor der vollendeten göttlichen Heiligkeit und Reinheit absoluter Liebe in gleicher Weise unvollkommen und ebenso mit noch zahlreichen Mängeln und vielfältigsten Unzulänglichkeiten behaftet sind (i), wie all jene Heiden, die nur noch offensichtlicher und lediglich nur augenscheinlicher in Gottlosigkeit gebunden und gefangen gehalten sind (j).
So lasst euch nicht täuschen und irrt euch nicht: Gar manche Juden, die sich für besonders fromm und gerecht halten und alle anderen verachten, sind in Wahrheit oft noch viel schlimmer gebunden, als die gottlosesten Heiden, weil sie in Wirklichkeit ebenso wenig von der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit gegen wahrhaft ausnahmslos alle Menschen, ohne Unterschied, wissen und die Gottheit in ihrem wahren Wesen völlig verkennen (k) – wie es umgekehrt aber auch viele Heiden gibt, die schon vertrauensselig aus eben dieser göttlichen Liebe und Barmherzigkeit leben (l), auch wenn sie die Gottheit über andere Namen, Gleichnisse und Bilder und Bekenntnisse verehren (m).
Denn das Auswendige macht nicht den Unterschied: sondern allein das, was die Herzen besitzt und beseelt! (n) So findet sich das Reich Gottes und seine Kraft überall in der Welt (o), nicht allein nur in Israel, wie sich aber auch der Feind des Reiches Gottes mit seiner Macht nicht nur bei den Heidenvölkern findet, sondern auch – und gerade jetzt, in dieser Zeit der Gnade, mit Vorliebe: ihr Widerstand leistend (p) – im auserwählten Volk der Juden: (q) Und gar manche Israeliten, die sich für besonders gott-ergeben halten, sind in Wahrheit vom Satan besessen und besetzt!“ (r)
20-M: Bist Du gekommen, um uns alle zu vernichten?!
Als Jesus so in der Synagoge vom Reich Gottes und seiner Kraft, der Heiligen Ruach der göttlichen Barmherzigkeit und Liebe, sprach, und darüber, wie dieses Reich in Liebe und Barmherzigkeit sich ausbreitet, die alles Böse zu überwinden vermag (a), wie Er auch offen, demaskierend, von den wahren Feinden und Widersachern dieses Reiches sprach, nämlich von den Teufeln und Dämonen des Satans, die im Geheimen vieler Menschen Herzen und Seelen beherrschen, siehe, da begab sich´s, dass ein älterer Mann unter der Zuhörerschaft immer unruhiger wurde und es in ihm zu reißen begann.
Es war Chananja Ben Akiba, bis dahin ein eigentlich völlig unauffälliges Mitglied der Gemeinde: ein kleiner, schon recht gebrechlicher Mann, dem man bestenfalls nachsagen konnte, dass er auffallend in sich gekehrt und verschlossen war und auf manchen auch regelrecht unnahbar wirkte; es gab aber auch solche unter den Tratsch-Weibern in Kapernaum, die meinten, jener Chananja wäre mit einem Fluch belegt, da seine Frau und alle seine Kinder relativ frühzeitig verstorben waren (b); und manche sagten ihm auch nach, er habe den „bösen Blick“.
Jener greise Ben Akiba saß mit anderen in der letzten Reihe ihres Versammlungs-Raumes am äußersten Rand zum Eingang hin auf einer schweren Bank aus Massivholz, die etwa sieben Mann Platz bot. Und während Jesus in der Synagoge über die dämonischen Mächte aus der Finsternis sprach, begann dieser Chananja immer unruhiger zu werden, so dass es zunehmend mehreren Leuten, die in seiner Umgebung saßen, unangenehm auffiel und es ihnen unbehaglich wurde und, ja: sie sogar fröstelte.
Zuerst begann er zu zucken, als würde er von einer Schmeißfliege belästigt. Dann aber riss es ihn immer heftiger und zwanghafter. Zudem lief er zusehends aschfahl an, so dass sich seine Hautfarbe in einen gräulichen Ton wandelte, wie bei einem Toten; kalte Schweißperlen traten ihm ins Gesicht und er begann, sich mit seiner Hand am Ende der Bank krampfhaft festzukrallen; schließlich gab er dann auch noch seltsame Tik-Laute von sich, die er anscheinend nicht zu unterdrücken vermochte und die sich anhörten wie höhnisch lachendes, stakkato-artiges Gegacker oder Geschnatter, verbunden mit seltsamen Zischlauten, was die Gemeindemitglieder in seiner Umgebung nicht nur zu irritieren begann, sondern bei ihnen irgendwie schon ein gewisses Grauen auslöste und ihnen eiskalte Schauer über den Rücken jagte.
Dann riss es mit einem Mal den Ben Akiba gewaltig hoch, dass er die ganze Bank, an deren Ende er sich festgekrallt hatte, mit sich hochriss, obwohl sie aus schwerem massiven Holz gefertigt war, so dass alle, die darauf saßen, herunter gerissen wurden.
Und jener alte, kleine, gebrechliche Greis schwang doch tatsächlich mit einer einzigen Hand diese massive Holzbank hoch, als wäre sie ein einfacher Gehstock! Alle entsetzten sich und flüchteten in die Ecken der Synagoge, von Schauder gepackt und von Furcht ergriffen, er könnte sie anfallen (c).
Denn jener Chananja wurde nicht nur von schier übermenschlichen Kräften erfüllt, sondern sein Gesicht hatte sich in eine, von einer Unzahl von hervortretenden Adern überzogene bestialische, hasserfüllte Fratze gewandelt, die nichts Menschliches mehr an sich hatte, als würde aus seinen blutrot unterlaufenen, stechenden Augen ein Dämon auf Jesus starren – ja: der Satan selbst!
Und jener kleinwüchsige, gebrechliche Ben Akiba riss wutentbrannt und zornerfüllt (d) die schwere Bank aus massivem Holz empor, als wolle er sie nach Jesus schleudern und grölte mit schäumenden Mund: „Du samaritanischer Verführer und elender Hurensohn! (e) Du abscheulicher Teufel und Lügenprophet! (f) Du bist doch gekommen, um uns alle zu vernichten!“ (g)
20-N: Verstumme und verlass den Mann!
Alle waren von Entsetzen gepackt und drückten sich an die Wände der Synagoge, als jener Chananja mit der Holzbank in der Hand auf Jesus zustürmen wollte, um Ihn zu erschlagen (a).
Der Rabbi aber hob gebietend Seine rechte Hand und bedrohte den Dämon, der in Ben Akiba hervorgetreten war und sich seiner völlig bemächtigt hatte, indem Er ausrief: „Verstumme und verlass den Mann!“ (b)
Da entriss es dem Ben Akiba die Bank (c) und er stürzte, wie von der Wucht eines einschlagenden Blitzes umgeworfen, zu Boden (d), wo es ihn heftig zu reißen und zu schütteln begann.
Der Meister ging mit erhobener gebietender Rechten auf den Chananja einige Schritte zu. Da begann sich dieser am Boden zu wälzen und wild um sich zu schlagen; und wieder waren diese seltsamen Zischlaute und ein dämonisch anmutendes gackerndes, schnatterndes raues Gelächter zu hören, dass alle mit Grauen erfüllte.
Als Jesus aber näher an den Ben Akiba herantrat, wandelte sich dieses hohnvolle Gelächter, das sich anhörte wie das Geschnatter vieler Gänse, in ein gequältes Heulen und Zähneklappern (e), wie aus den Abgründen der Hölle (f). Und jene teuflisch entstellte Gestalt, die nichts Menschliches mehr an sich zu haben schien, begann sich am Boden zu krümmen und zu winden.
Dann hörte man eine unglaublich tiefe, dunkle, düstere, raue Stimme, die sich anhörte wie ein ganzer Chor überirdischer Wesen (g), die raunten: „Ich weiß, wer du bist, Du Vaterloser! (h) Du willst der Heilige und Erlöser Gottes sein und Seine Werke tun! (i) Und Du bist gekommen, uns zu vernichten!“ Und dann schließlich ein alles enthüllendes Wehklagen: „Quäle uns nicht länger! Wir ergeben uns und geben ihn frei!“ (j) Und dann riss es erneut aufs heftigste den Chananja und er stieß ein Gekreische aus, als würden ihm, wie einen ausgebrochenen Vulkan, brodelnde Sturmwinde entfahren (k). Dann lag er wie tot am Boden (l).
20-O: Seht, wie Ich den Satan bezwinge!
Jesus aber trat zu dem greisen Mann, der am Boden lag, kniete sich zu dem Chananja hinunter und ergriff seine Hand. Da kam das Leben in ihm zurück und er blickte verwundert um sich und fragte: „Was ist los? Was ist geschehen?“
Der Rabbi aber richtete ihn auf und sprach zu ihm: „Die bösen Plagegeister, die dich so lange schon so unsäglich gequält haben (a), mussten dich nun freigeben. Du bist ein für alle mal von ihnen erlöst!“ (b)
Chananja schien zu wissen, wovon der Meister sprach; denn er blickte Jesus wehmütig und dank-erfüllt an, als wäre er von einer schweren Last befreit worden, die ihn schon unsäglich lange bedrückt und gebrochen hatte (c), einer so schmachvollen, abscheulichen Bindung, dass er´s in seiner Scham niemanden anzuvertrauen wagte (d).
Und Jesus wandte sich um und blickte zu all den Menschen, die an alle Seiten der Synagoge geflüchtet waren, um keinen Schaden zu nehmen, und sprach: „Wenn Ich nun aber durch den Geist Gottes die bösen Geister austreibe und mit dem kleinen Finger Gottes den bestialischen Belial bezwinge (e), den Satan, der alle Welt knechtet und schreckt (f), und wenn Ich all sein Zerstörungswerk zerstöre (g), so erkennt ihr´s jetzt wohl: Es ist wahrhaftig das Reich Gottes schon längst zu euch gekommen mit Macht!“ (h)
Und sie entsetzten sich alle und es kam große Furcht über sie; und sie fragten einander: „Was hat das zu bedeuten? Was ist das für eine neue Lehre in solch unglaublicher Vollmacht, die Dämonen ans Licht zwingt, sich zu enthüllen und zu offenbaren! (i). Und Er gebietet den unreinen Geistern, und sie müssen sich Ihm fügen und Ihm gehorchen und fahren aus!“
Und die Kunde von Ihm erscholl in allen Orten der Umgegend, sowie alsbald überall im ganzen galiläischen Land (j). Und alle entsetzten sich über Seine Lehre; denn Er lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten (k). Und überall hieß es: „Noch niemals hat jemand so vollmächtig geredet und gewirkt, wie dieser Mensch!“ (l)