7-A: Fahndung des Herodes nach Jesus

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Es war bereits über einen Monat her, dass Herodes Antipas, der Tetrarch von Galiläa und Peräa, Johannes, den Täufer hatte enthaupten lassen (a), weswegen damals auch die Halb-Brüder Jesu aus Nazareth (b) den Meister in Kapernaum aufgesucht hatten (c), um Ihn zu nötigen, Seine Verkündigung einzustellen (d).

Jene Vier nämlich – Jakobus, Joses, Simon und Judas (e) – waren die Söhne des Joseph, dem einstmals als Witwer auf Geheiß der Sadduzäer Jesu Mutter Maria als eine jungfräuliche Geweihte des HERRN (f) aus dem Tempel zur Obhut anvertraut worden war (g), dass er wie ein Vater über ihre Keuschheit wachen sollte, und der jenes Mädchen Maria aber dann selbst zur Frau genommen hatte (h), als Maria mit Jesus schwanger erfunden wurde aus der Heiligen Ruach Gottes (i), so dass Joseph damit ihr Kind schließlich als einen weiteren Sohn angenommen hatte (j).

Und als nun der Tauf-Prophet hingerichtet worden war, waren Jesu Brüder mit ihrer ganzen Sippschaft zum See Genezareth gezogen, um Jesus davon abzubringen, weiter öffentlich zu wirken, um dadurch nicht noch die ganze Familie in Gefahr zu bringen (k).

Sie waren nämlich von Spähern des Antipas aufgesucht worden, die von ihnen den Aufenthaltsort ihres Halb-Bruders erfahren wollten, nachdem diese ausgesandt worden waren, nunmehr auch Jesus zu ergreifen.

Denn nachdem der Meister, insbesondere nach dem Tod des Täufers, immer bekannter wurde und offensichtlich dessen Verkündigung fortsetzte, dass das Reich Gottes nahe herbei gekommen wäre (l), glaubten viele im Volk, er selbst sei der Tauf-Prophet, der nach seiner Enthauptung von den Toten wieder auferstanden wäre; manche meinten überdies, der Rabbi sei der Elia (m), dessen Rückkehr vor dem Anbruch der Gottes-Herrschaft in den prophetischen Schriften angekündigt worden war (n), oder aber, Er wäre die Wiedergeburt irgendeines anderen großen Propheten, etwa die Reinkarnation des Jesaja oder des Jeremia – wegen der großen Zeichen und Wunder, welche Jesus vollbringen konnte (o).

All dies war schließlich auch dem Herodes Antipas von Verschiedenen seiner Anhänger zugetragen worden (p), denen von nicht wenigen Pharisäern nahe-gelegt worden war, es müsse unbedingt etwas gegen diesen neuen Wanderprediger unternommen werden (q), weil Er mit seinen falschen Lehren das ganze Volk verführen und aufhetzen würde (r). Und der Vierfürst wurde hierüber stark beunruhigt (s); denn er wurde von Furcht ergriffen, der Tauf-Prophet, den er hatte hinrichten lassen, könnte vielleicht tatsächlich von den Toten auferstanden sein, um nunmehr an ihm Rache zu nehmen (t).

Und auch Herodias, die Frau des Antipas, stachelte ihren Gemahlen an, gegen Jesus vorzugehen und ihn ergreifen zu lassen – nicht, weil sie, wie ihr abergläubischer Mann, befürchtete, jener neue Prophet könnte tatsächlich der wieder-erstandene Täufer sein, sondern weil das Volk dies meinte und dies die Herrschaft ihres Gatten aufs Neue gefährden konnte.

Darum hetzte Herodias ihren Mann gegen Jesus auf: „Den Täufer hast du enthaupten lassen! Wer aber ist dieser, der jetzt überall von sich reden macht? (u) Doch ganz gewiss nicht jener Johannes! Was also hast du von diesem zu fürchten?! Allein dies, dass das Volk glaubt, er könnte der auferstandene Tauf-Prophet sein, der gegen dich und mich gewettert hat! (v) Darum musst du auch diesen Scharlatan ergreifen und ausschalten, ehe auch dieser noch anfängt, den törichten Plebs gegen dich aufzubringen!“

Aus diesem Grund hatte Herodes Antipas überall in seinen Herrschaftsgebieten Soldaten ausgesandt, um Jesus ergreifen zu lassen. Und darum war der Meister zunächst auch mit Seinen zwölf Aposteln über den See Genezareth nach Gergesa in Gaulanitis entwichen (w), da dies der Regentschaft des milden Herodes Philippus unterstand und außerhalb des Einflussbereiches des Herodes Antipas lag (x).

Jedoch wurde Jesus dort wieder zur Abreise genötigt, nachdem die Dämonen, welche Er in jener Gegend aus einem dort lebenden Gergesener ausgetrieben hatte, in eine große Herde Säue gefahren waren, die sich daraufhin über eine Klippe ins galiläische Meer gestürzt hatten (y).

Als nun der Rabbi mit Seinen Zwölfen wieder nach Galiläa zurückgekehrt war, wurde Ihm bald erneut zugetragen, dass der Tetrarch Antipas noch immer hartnäckig nach Ihm suchen ließ.

Es kamen nämlich einige Pharisäer zu Jesus, die Ihn bedrohten: „Sieh lieber zu, dass Du das Weite suchst! Denn mittlerweile trachtet auch schon der Vierfürst Herodes danach, Dich ergreifen zu lassen, um Dich zu töten!“

Der Meister aber erwiderte ihnen: „Dann geht doch hin und richtet diesem Fuchs von Mir aus: »Ich werde weiterhin böse Geister austreiben und Menschen heilen, heute, wie morgen und so auch fortan, bis Ich Meine Vollendung erreicht habe, am dritten Tag!

Doch bis dahin wird Mich niemand aufhalten: Denn Mir ist es bestimmt, weiter umher-zu-ziehen und zu retten, was immer noch zu retten ist (z), heute wie morgen, wie auch noch gar manchen folgenden Tag!«

Und vorher wird er Mich nicht zu fassen bekommen; denn es geht nicht an, dass ein Prophet umkomme außerhalb von Jerusalem – eurer ach so heiligen Stadt, die alle Boten Gottes getötet hat, die je zu ihr entsandt worden sind!“ (aa)

7-B: Wer könnte Mein Bote sein an Meiner statt?

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Als Jesus nun aber von den Pharisäern vor Antipas gewarnt worden war (a) und Er auch wusste, dass diese sich mit den Herodianern verbündet hatten, um Ihn ein für alle Mal auszuschalten (b), da erkannte der Meister, dass es tatsächlich von Nöten war, sich eine geraume Zeit abzusondern und unterzutauchen (c).

Da rief der Rabbi Seine zwölf Apostel zu sich und erklärte ihnen: „Ich muss Mich eine Zeit lang von euch trennen und Mich verbergen, bis Herodes seine Suche nach Mir aufgibt und wieder einstellen wird.

Doch wer soll dann aber bis dahin den Kindern Israel das Heil verkündigen?! Denn ach! Wie dauern sie Mich, gleichen sie doch verschmachteten zerstreuten Schafen, die keinen Hirten haben! (d)

Mein Innerstes glüht, Mein Herz dreht sich in Mir um, so bekümmert bin Ich ihretwegen, so sehr setzt Mir ihre Verlorenheit zu! Ganz und gar erregt ist all Mein Mitleid, so jammern sie Mich! (e) Denn es ist doch die Zeit der Ernte! – und Meine Mission am Hause Israel ist noch keineswegs erfüllt! (f) Und ja, wahrlich: Die Ernte, die noch eingebracht werden kann, ist wahrhaftig übergroß! (g) Nur fehlt es an Schnittern, welche die Ernte einholen können! (h) Wen also könnte Ich senden? Wer könnte Mein Bote sein an Meiner statt? (i)

Darum will Ich Mich nun erst einmal zum Gebet zurückziehen, um Meinen Abba um Helfer anzuflehen (j). Und wenn Ich gebetet habe, müssen sich unsere Wege zunächst einmal trennen für eine gewisse Zeit – allein schon zu eurer eigenen Sicherheit.

Danach wollen wir zu einem vereinbarten Zeitpunkt in »Dalmanutha«, an Meinen geheimen »Rückzugsort« (k), wieder zusammenkommen.

Nun aber will Ich Mich erst einmal an Meinen Vater wenden, um Ihn zu fragen, wie es bis dahin weiter gehen soll (l). Und auch euch bitte ich: Fleht doch auch ihr bitte zum Herrn der Ernte, dass Er andere fähige und willige Arbeiter in Seine Ernte senden möge, welche einstweilen weiter sammeln können an Meiner statt!“ (m)

Also beteten auch Jesu zwölf Apostel zum HERRN, Er möge ihrem Meister doch weitere vollmächtige Verkündiger und Wegbereiter erwecken, wie es einstmals Johannes, der Täufer, gewesen war (n). Und als sie so für ihr Volk beteten, dass sich nach Heil und Erlösung verzehrte (o), da weckte das in einigen von ihnen die Frage, ob sie vielleicht selbst einstweilen an Stelle ihres Meisters hinaus ziehen sollten, um für Ihn das Evangelium weiter zu verkündigen. Nur trauten sie sich dies noch nicht zu (p).

Als sie nun alle gebetet hatten, ihr Meister aber noch nicht von Seiner Zwiesprache mit Seinem himmlischen Vater zurückgekehrt war, da beratschlagten sie sich untereinander, wie es nun weitergehen sollte.

Und Johannes, der zu Tisch immer an der Brust Jesu liegen durfte und nah an Seinem Herzen war (q), schlug den anderen vor: „Warum fragen wir den Rabbi nicht, ob er UNS entsenden will?!“

Doch Thomas Didymus schüttelte – von Zweifeln befallen (r) – energisch den Kopf: „Wie soll das zugehen?! Was sollten wir denn verkündigen?! – haben wir doch selbst noch bei Weitem nicht alles verstanden, was der Meister lehrt! (s) Ist es nicht für uns alle selbst unerhört neu, was Er verkündigt?! Und das sollen wir nun schon selbst weitergeben?! Das können wir noch nicht! Wir sind noch nicht soweit!“

Aber der junge Johannes erwiderte den anderen: „Werden wir das denn jemals sein, wenn wir immerfort derart zittern und zagen und zaudern?! (t) Haben wir denn nicht schon genug vernommen, was weitergebenswert ist?! (u) Wir müssen doch nur weitersagen, was wir von Ihm gehört haben, und Zeugnis von dem geben, was wir Ihn an Zeichen und Wundern vollbringen gesehen haben!

Und von Seinen Worten ist doch jedem von uns schon etwas ins Herz gefallen, dass es uns darüber aufging und brannte! (v) Das müssten wir darum doch auch ebenso weitergeben können – in dem Feuer, das uns selbst entzündet hat!

Wäre das denn so viel anders, als das, was wir bislang getan haben, wenn Er uns in die Dörfer und Siedlungen vorausgeschickt hat, um Sein bevorstehendes Kommen anzukündigen und alles Volk zusammenzurufen?! (w)

Und wie wollen wir es denn lernen, Sein Evangelium zu verkündigen, wenn wir nicht irgendwann auch damit anfangen?! Soll Er nicht die Herrschaft über alle Welt antreten?! (x) Da sollen wir schließlich bestimmt auch einmal Seine Sendboten sein, die es allen Völkern künden sollen, dass Er nunmehr Sein Reich aufrichten will auf dem ganzen Erdkreis, weil Er allein würdig und in der Lage ist, es mit Vollmacht aufzurichten von einem Ende der Erde bis zum anderen, und sich darum alle unter Ihm beugen sollten zu ihrem Wohl und Heil, da Ihm alles übergeben worden ist! (y)

Und hat unser Meister uns nicht überdies bereits verheißen, dass wir einstmals sogar noch vollmächtigere Künder werden sollen, als wie es selbst sogar der große Tauf-Prophet war?! (z)

Lasst uns doch einfach den Rabbi fragen, ob Er UNS entsenden will: Er wird schon wissen, ob die Zeit dafür schon reif geworden ist und ob Er uns damit schon betrauen kann oder noch nicht.“ Da stimmte dem Johannes schließlich sein älterer Bruder Jakobus, wie auch seine beiden Freunde, die Gebrüder Andreas und Simon Petrus, zu.

7-C: Ja, Amen: Ich will euch senden!

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Als nun der Meister von Seinem Gebet zu den Zwölfen zurückkehrte, richtete dann schließlich Simon Petrus, der oft der Wortführer in diesem engsten Jüngerkreis um Jesus war (a), an den Rabbi die Frage: „Herr, nachdem wir um Künder Deiner Botschaft gebetet haben, wie Du uns aufgetragen hast, kam unter uns die Überlegung auf, ob Du nicht UNS für die nächste Zeit aussenden könntest an Deiner statt, solange Du Dich besser versteckt halten solltest.

Immerhin sind wir schließlich von Anfang an ohne Unterbrechung bei Dir gewesen und haben Deine Verkündigung am nachhaltigsten von allen gehört (b); und viele Gleichnisse, die Du schon öfter an verschiedenen Orten erzählt hast, sind uns geläufig und bestens vertraut! Auch können wir Zeugnis davon ablegen, welche Wundertaten Du schon überall in Israel vollbracht hast, die Dich als den Gesandten Gottes ausweisen und bestätigen! (c)

Wir haben zwar nicht Deine Vollmacht und können bei Weitem nicht so reden und auftreten wie Du (d), und wir sind auch ganz einfache Leute, Fischer und Handwerker, und nicht so in den Heiligen Schriften bewandert, wie die Pharisäer und Rabbiner (e), aber ich meine, dass wir durch Deine Verkündigung wohl schon mehr begriffen haben, worauf es Gott ankommt, als all diese Schriftgelehrten, die Dir fortwährend nur widersprechen zu müssen meinen, alle miteinander!

Warum also entsendest Du nicht einfach UNS?! Können WIR nicht Deine Botschafter sein? Denn ist es nicht das, wofür Du uns aus dem großen Kreis Deiner Anhänger auserwählt hast, dass wir einmal Deine Apostel werden sollen?! (f)

So ist dies vielleicht die Stunde, wo wir damit anfangen sollen. Das meint zumindest Dein kleiner Cousin, Johannes, der Dir doch so lieb und teuer ist (g). Und wenn dieser Jungsporn in seinem jugendlichen Überschwang schon solchen Mut beweist, dann sollten wir, die wir alle schon bedeutend älter sind, als er, vielleicht erst recht Manns genug dafür sein. Was meinst Du dazu, Herr?“

Und Johannes, der von Simon Petrus wegen seines jugendlichen Übereifers und Wagemuts in eine gewisse Rechtfertigungshaltung gedrängt worden war, erklärte sich: „Versteh´ uns nicht falsch, Meister! Uns ist wohl bewusst, dass es bei uns noch bei Weitem nicht hinlangt (h), in Deine Fußstapfen zu treten (i); und viele unter uns haben auch noch Zweifel und allergrößte Bedenken, ob wir dazu schon in der Lage sind, Deine Verkündigung – und sei es auch nur auf Zeit – bereits zu übernehmen; aber andererseits: Wie sollen wir es denn anders lernen, einmal Deine »Botschafter« und »Apostel« zu werden, wenn wir nicht irgendwann damit anfangen, uns darin zu üben?!

Und vielleicht ist deshalb diese Stunde ja auch gekommen, dass wir nun genötigt sind, einmal selbst hinaus zu ziehen an Deiner statt! (j)

Und wie unfähig und unbeholfen wir auch noch immer sein mögen: Ich bin überzeugt: Du kannst Deine Salbung auf uns legen (k) und von dem Geist, der Dich leitet, etwas auf uns übertragen, wie es etwa Elia einstmals bei seinem Jünger Elisa getan hat (l), oder auch Mose bei den siebzig Ältesten, als auch für ihn die Stunde gekommen war, die Last des ganzen Volkes, die auf ihm lag, auf viele Schultern zu verteilen, und seinen Geist auf jene Dienst-Gehilfen zu legen, welche der HERR an seine Seite gestellt hatte (m). So gib uns doch etwas von Deinem Geist aus Gott. Ich bin gewiss: Er wird unserem Unvermögen aushelfen!“

Da sprach Jesus zu Johannes: „Wahrlich, Mein lieber Johannes: Dein Glaube und dein Zutrauen ist groß! – und Ich will meinen: dein Vertrauen ist am größten unter Meinen Zwölfen, die Ich Mir zu Aposteln erwählt habe, obwohl du doch der Kleinste und Jüngste unter ihnen bist (n).

Und tatsächlich ist diese Stunde nicht von ungefähr gekommen, sondern allein dafür, dass ihr nunmehr für euren späteren Dienst geschult werden sollt, wenn ihr einstmals von Mir ausgesandt werden sollt, Mein Reich auszurufen bis an die Enden der Erde (o), wo Ich dermaleinst auch nur mit euch sein und gehen kann durch Meinen Geist (p), von dem geleitet zu werden ihr nicht früh genug lernen könnt. Und in eurer Anfrage, ob Ich nicht EUCH in Meine Ernte entsenden will, wurden fürwahr Meine Bitten vom Vater erhört.“

Und zu den anderen sprach der Meister: „Darum hat Mein Johannes recht geurteilt und erkannt, dass diese Stunde, in welcher Ich erstmals vor der Welt in die Verborgenheit entweichen muss (q), eure Stunde werden soll, wo Ich, wenn auch selbst den Augen der Welt entzogen, doch gerade durch euch augenscheinlich zu Tage hervortreten soll (r) – überall, wohin Ich euch entsenden will und wohin ihr dann ausschwärmt. So soll es nunmehr geschehen, wie Mein Johannes es geschaut und euch bekundet hat.“

7-D: Was ist der Schlüssel der Erkenntnis, der das Himmelreich erschließt?

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Danach blickte der Rabbi um sich und sah sie alle der Reihe nach an, und sprach: „Allein diese eine Frage habe Ich noch an euch, um zu sehen, ob ihr wirklich schon verstanden habt: Was ist es denn, was ihr von Mir und Meinem Vater zu künden habt? Was ist der Schlüssel der Erkenntnis, den die falschen Hirten Israels verworfen und vergraben haben?“ (a)

Da blickten die Zwölf sich unschlüssig an. Johannes aber, der immer am Herzen Jesu lag, bekannte: „Meister, ist es nicht dies? – dies allein: Gnade und Liebe und Barmherzigkeit?“ (b)

Jesus aber bestätigte ihm: „Recht hast du geredet, Mein lieber Johannes! Und glückselig bist du, dass du das erkannt hast! Und weil du als Einziger dies in letzter Tiefe schon erspürt hat: (c) Nach Meinem Herzen bist du Mir, vor allen anderen! (d) Und in deinem Vertrauen wirst du dermaleinst für viele eine Säule sein!“ (e)

Und zu den übrigen Aposteln sprach Er: „Wenn ihr dies im Blick behaltet, dass dies die Kernbotschaft ist, welche ihr zu künden habt, in der alles gründet und in die alles mündet: die göttliche Gnade und Retter-Liebe und Barmherzigkeit (f), – wahrlich, Ich sage euch: dann könnt ihr in Hinblick auf das, was ihr kündet, nichts mehr verkehrt machen, wie viel euch auch noch von den Mysterien Gottes verborgen und unschlüssig und unklar sein mag!

Wenn ihr dies Eine erkannt habt, worauf es letztlich einzig und allein ankommt: (g) Meine Retter-Liebe und Gnade und Barmherzigkeit, – dann seid ihr bereit und könnt – und dann müsst ihr auch, inwendig davon gedrängt – beständig und überall Meine Künder sein (h).

7-E: Zweifelt nicht an euch! Ihr seid nunmehr bereit!

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Darum will Ich euch nunmehr aussenden an Meiner statt. Und zweifelt nicht an euch! Denn diese Stunde ist vom Höchsten gekommen, der alles durchwaltet (a), und sie ist darum keineswegs nur, wie es den äußeren Anschein haben mag, aus der Not geboren, sondern genau ebenso gesetzt worden von der Allmacht, die alles in Vorkenntnis aller Dinge bis ins kleinste Detail bestimmt und beschlossen hat (b).

Darum zweifelt nicht: Ihr seid nunmehr wahrhaftig bereit, wie viel oder wenig ihr ansonsten auch von Meiner Botschaft schon verstanden habt, wenn ihr nur dies Eine erfasst habt, dass ihr Meine und Meines Vaters Liebe zu allen darum auch allen Seelen zu künden habt.

Und der Geist selbst hat es euch angezeigt und bestätigt – einem jeden Herzen von euch (c), das sich nicht von Argwohn und Zweifeln hat vereinnehmen und übermannen lassen (d), weil es mehr auf sich und sein eigenes Unvermögen geschaut hat, als auf Mich und Meine Möglichkeiten, die dort beginnen, wo die eurigen enden und sich erschöpfen (e).

Darum ist nun wahrlich für euch die Stunde gekommen, wo es beginnen soll, dass ihr Meine »Botschafter« werdet, die »Apostel«, welche Ich selbst Mir berufen und zubereitet habe (f). Und wenn ihr auf euer Herz vertraut: Meine Stimme in euren Herzen wird es euch selbst bestätigen und künden! (g)

Darum tretet nunmehr in den Dienst, für den ihr aus allen Ewigkeiten heraus ersehen und auserwählt worden seid: (h) Meine aller-ersten vor-erwählten Künder zu sein zur Rettung der noch ganzen Welt! (i)

Habt keine Furcht und zweifelt nicht an euch! Denn Ich weiß wohl, wen Ich Mir berufen und erwählt habe (j), um Mich in Meiner Kraft über all eurem Unvermögen zu verherrlichen! Denn gerade in eurer Schwachheit und Unzulänglichkeit kommt Meine Kraft zur Vollendung, weil jeder daran erkennen wird, dass eure Kraft nicht aus euch selbst kommt, sondern aus Mir (k), der Ich Mir Unvollkommene trotz ihrer Unvollkommenheit erwählt habe, um noch alle Welt trotz all ihrer Unvollkommenheit, wie Meine Boten selbst, zu erlösen und sie Mir in all ihrer Unvollkommenheit doch noch vollkommen zu machen! (l)

Und wenn ihr im Wissen um euer Unvermögen euer ganzes Vertrauen auf Mich setzt, dann werdet ihr´s erleben: Wer immer um seine eigene Schwachheit weiß, wird stark sein in dem HERRN! In solchen Schwachen ist Gott mächtig! (m) Darum schwärmt nun aus, Meine Apostel, und zweifelt nicht!“

7-F: Einweisung der zwölf Apostel in ihren ersten alleinigen Missionsdienst

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Also beschloss der Rabbi, für die Zeit, wo Er sich vor den Spähern des Herodes verbergen musste, Seine zwölf Apostel auszusenden an Seiner statt. Und Er gab ihnen Anweisungen für diese ihre erste alleinige Aussendung und Mission, indem Er zu ihnen sprach: „So will Ich nun EUCH hinaus senden, um allem Volk Mein Evangelium zu verkündigen, auf dass sie alle nunmehr von euch zu den grünen Auen Gottes geführt würden und Labsal finden können für Leib wie Seele“ (a).

7-G: Geht allein zu den Kindern Israels, ihnen zum Zeugnis!

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Und Er teilte ihnen verschiedene Gebiete in ganz Israel zu, in die sie ausschwärmen und welche sie durchziehen sollten, und sprach zu ihnen: „Bleibt aber in jenen euch zugewiesenen Landstrichen und zieht noch nicht in irgendwelche heidnischen Gebiete der Nationen! Auch sollt ihr noch nicht in die Region der Samariter vordringen, um ihre Städte aufzusuchen, sondern konzentriert euch ausschließlich auf die verlorenen Schafe aus dem Hause Israel – ihnen zum Zeugnis (a).

Denn Meine Sendung beschränkt sich gegenwärtig noch ausschließlich auf das Volk Gottes (b), das vor allen anderen Nationen und Geschlechtern auserwählt worden ist (c). Denn ihnen soll es als den Aller-Ersten verkündigt werden, dass sich nunmehr alles erfüllen soll, was ihnen durch die Propheten Gottes in Aussicht gestellt worden ist (d).

Sie sollen als die Aller-Ersten vom großen Angebot Gottes hören (e), dass Er sie alle nunmehr vollumfänglich zu erlösen gewillt ist in wahrhaft allem, so dass sie dermaleinst wahrlich keinen Grund zu Klage haben sollen, dass ihnen irgendetwas vorenthalten worden wäre (f), weil dann aller Welt ersichtlich sein wird, dass es wahrhaftig nichts gibt, was Ich nicht getan hätte am Weinstock Gottes, was Ich nicht ihnen als den Aller-Ersten hätte zukommen lassen!“ (g)

7-H: Beschwert euch nicht mit unnötigem Proviant! Der Herr wird euch versorgen!

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Und Er sprach weiter zu ihnen: „Meint nicht, ihr müsstet euch nun erst großartig auf eure Reise vorbereiten. Zieht einfach so los, wie ihr jetzt seid! Alles, was ihr nötig habt, wird euch bei Zeiten gegeben werden! Ihr braucht keinerlei Gebäck, keinen Reiseproviant, keine besonderen Wanderschuhe anstelle eurer Sandalen, die ihr augenblicklich tragt, wie auch keinen besonderen Wanderstab, auch keine verschiedenen Unterkleider zum Wechseln oder großartig viel Kapital, dass ihr eine Menge Gold- oder Silber- oder Kupfer-Münzen in den Beuteln an euren Gürteln mit euch nehmen müsstet, damit eure Versorgung auch auf lange Sicht gewährleistet wäre! (a) Dies alles wäre nur unnötiger Ballast, der euch auf euren Reisen beschweren und belasten und behindern würde!

Vertraut ganz einfach in allem auf Gott, dass Er euch mit allem versorgen wird, was ihr nötig haben werdet, zu seiner Zeit (b), da Er es schließlich ist, in dessen Auftrag ihr von Mir nunmehr ausgesendet werdet! Und Er wird keinen Seiner Botschafter jemals unversorgt lassen, sondern den Dienst zu würdigen wissen, den ihr für Ihn tut, dass ihr von all denen alles empfangen werdet, was ihr nötig habt, denen ihr Meine froh- und frei-machende gute Botschaft bringt (c).

So werdet ihr wahrlich in nichts übergroßen Mangel erleiden müssen! (d) Denn der Höchste weiß, was Er an euch hat und wird einem jeden von euch den rechten Lohn für sein Mühen und seine Aufopferung zukommen lassen zur rechten Zeit. Denn ein jeder treuer Knecht ist auch entsprechender Entlohnung wert (e).

7-I: Konzentriert euch auf euren Auftrag: die Verkündigung Meines Evangeliums!

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Und wenn ihr nun hinauszieht, dann behaltet stets eure Sendung und euren Auftrag im Blick, allen das Evangelium zu bringen, dass die Zeit der Erlösung nun gekommen ist für alle, die sie beherzt ergreifen.

Lasst euch von niemanden aufhalten und von eurer Mission ablenken (a) – insbesondere nicht von all denen, die euch wegen eurer Sendung zur Rede stellen oder in Streitgespräche verwickeln wollen, um euch in eurem göttlichen Auftrag zu verunsichern (b). All diese lasst links liegen und erwidert nicht einmal ihren Gruß!

Seid vielmehr wie abgeschossene Pfeile, die nichts von ihrem Flug aufhalten kann, bis sie ihr Ziel im Herzen der Seelen erreicht haben, zu deren Befreiung sie abgeschossen worden sind. Darum seht nicht nach links oder rechts, auch nicht nach vorn oder hinten, sondern folgt – allein darauf zielbewusst ausgerichtet – dem Auftrag, für den ihr nunmehr entsandt worden seid.

7-J: Legt euch nichts zurecht! Ich selbst werde durch euch sprechen!

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Macht euch auch im Vorfeld keine Gedanken darüber, was ihr verkündigen sollt, und zerbrecht euch nicht den Kopf darüber! (a) Denn darin würdet ihr nur euren Ängsten und Argwohn nachgeben – dem Zweifel, dass euch alles gegeben wird zur rechten Stunde. Und damit würdet ihr dem Satan ein Einfallstor öffnen, euch zu verunsichern und alles in Frage zu stellen, was ihr zu künden habt, dass er euch niederstreckt, ehe ihr mit eurem Verkündigungsdienst überhaupt angefangen habt! (b)

Darum gebt dieser eurer inneren Unsicherheit nicht nach, sondern vertraut umso mehr und werft euch mit all euren Fragen umso rückhaltloser ganz auf Mich. Euch wird alles eingegeben werden zu seiner Stunde – besser und überzeugender, als ihr selbst es euch je hättet zurecht-legen können! (c) Und dann werdet ihr erfahren: Nicht ihr sprecht, sondern Meine Heilige Ruach wird es sein, die sich eurer bedient und durch euch selbst zu den Herzen der Menschen reden wird (d) – in solch überzeugender und überführender Weise, dass sich selbst sogar eure Widersacher inwendig überwunden erfahren müssen (e), was auch immer dies in ihnen auslösen mag (f).

7-K: Lasst euch leiten von Meiner Heiligen Ruach!

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Ihr müsst euch auch keine bestimmte Strategie zurecht-legen, wie ihr das euch anvertraute Missions-Gebiet durchkämmt: So ist es keineswegs notwendig, dass ihr von Haus zu Haus geht und an jeder Tür klopft (a).

Bewahrt euch vielmehr Offenheit für die Leitung durch Meine Heilige Ruach und Achtsamkeit in allem, was euch begegnet, wohin es euch führen mag! (b) Meine Kraft wird euch alle schon zubereiteten Herzen erkennen lassen, die bereits empfänglich für eure Heilsbotschaft gemacht und ihrer für würdig erfunden worden sind (c), weil sie ihre eigene Bedürftigkeit in allem erkannt haben (d) – in allem, was sie noch unselig bindet, quält und bedrückt (e).

So werden es oft gerade nicht diejenigen sein, die ihr selbst für wert erachten würdet, Mein Evangelium zu erhalten, sondern vielmehr die, welche eurer Ansicht nach am wenigsten bereit dafür erscheinen – sei es aufgrund ihrer offensichtlichen Ungerechtigkeit oder aber auch aufgrund ihrer vermeintlichen Gerechtigkeit (f). Darum bewahrt euch in allem ein offenes Herz und Auge – gerade dadurch, dass ihr keine ausgefeilten Pläne schmiedet, die euch blind machen würden für die offenen Herzens-Türen, welche der Vater euch gar oft an höchst unvermuteten Orten aufgestoßen hat (g). Lasst euch in allem leiten von Meinem Heiligen Geist! (h)

Wo man euch aber einlässt, offenherzig und gastfreundlich, und wo man euch in hoffnungsvollem Sehnen aufnimmt, da kehrt ein und kündet, was euch zu dieser Stunde gegeben wird (i). Und ihr werdet erleben, wie von euren Gastgebern dann viele an Freunden, Verwandten und Bekannten herzu-gerufen werden (j), dass ihr ihnen ebenso bringen könnt, was ihr denen gebracht habt, die euch Herberge bei sich angeboten haben. So wird sich eure Verkündigung ganz von selbst Bahn brechen und sich ausbreiten – auch dann noch, wenn ihr weiter zieht.

Darum geht nicht sturköpfig von Haus zu Haus (k), sondern wirkt dort, wo sich euch von selbst ein Wirkkreis erschließt oder wendet euch zu denen, welche euch von jenen, die eure Botschaft aufgenommen haben, anbefohlen werden (l).

Dort verkündigt allen, dass das Reich Gottes nunmehr endlich zu euch gekommen ist, und heilt – ihnen zum Zeichen – alle, die von inneren oder äußeren Beschwernissen und Gebrechen und Krankheiten befallen sind, auf dass sie erkennen, dass die Erlösung wahrhaftig zu ihnen gekommen ist (m).

Und wenn ihr dort alles ausgerichtet habt, dann zieht weiter im Vertrauen darauf, dass dort auch alles recht aufgehen wird, was ihr ausgesät habt, ohne euer weiteres Zutun oder irgendeine weitere notwendige Betreuung, bis euch euer Weg von selbst wieder zu jenen führt (n).

7-L: Wie ihr gebt, so dürft ihr auch empfangen!

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Wo ihr aber in dieser Art Aufnahme erfahrt, dort nehmt alles an, was euch angeboten wird. Esst und trinkt alles beherzt, was man euch auftischt (a), und nehmt die angebotene Herberge dankend ohne Scheu in Anspruch, wie auch alles, was euch für eure Weiter-Reise zur Verfügung gestellt werden wird: Reiseproviant, neue Kleidung, wie Zuwendungen aller Art. Denn was ihr an Himmlischen gebracht habt, steht in keinem Verhältnis zu dem, was euch an Irdischen dafür voll Dankbarkeit angeboten wird (b).

Nehmt aber nur so viel an, wie ihr für eure Weiter-Reise wirklich benötigt, so dass ihr euch nicht über die Maßen beschweren lasst und euch die Segnungen, die euch zufließen werden, nicht am Ende zu einem Fluch werden! (c) Alles aber, wessen ihr wirklich bedürft, könnt ihr ohne schlechtes Gewissen annehmen. Denn ein jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert (d).

Und wahrlich, Ich sage euch: So war es schon immer: Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Gesandter Gottes ist, der wird auch selbst ebenso den Lohn eines Gottes-Boten empfangen! (e) Und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er die Gerechtigkeit Gottes bringt (f), wird auch ebenso selbst den Lohn eines Gerechten empfangen und gerecht gesprochen werden, wie ungerecht und unzulänglich er in seinem eigenen Wandel auch noch immer sein mag! (g) Und wer immer einem Meiner Apostel, wie gering dieser auch immer sein mag, auch nur einen Becher kaltes Wasser reichen wird, weil es ein Jünger von Mir ist, – Ich sage euch: es wird einem solchen nicht un-belohnt bleiben! (h)

7-M: Biedert euch nicht an! Das habt ihr nicht nötig!

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Wo immer euch geöffnet wird, da tretet ein mit dem Gruß »Schalom! Friede sei mit euch!« und erbittet so den Segen Gottes auf jenes Haus herab. Und wo ihr Kinder des Friedens antrefft und ihr freudig aufgenommen werdet, da wird der Friede und Segen mit euch selbst und eurer frohen Kunde einkehren.

Wo man euch aber abweisen wird, da wird der Segen und der Friede sich von solchen weg wieder zu euch wenden (a), so dass ihr – Frieden wünschend – euch doch in Frieden von dort wegbegeben könnt (b). Denn nicht ein jedes Haus ist für die Aufnahme Meines Heils schon bereit (c).

Wo man euch aber nicht aufnehmen und hören will, dort biedert euch nur ja nicht an und drängt euch auch nicht auf! Denn das habt ihr nicht nötig – und noch weniger die Botschaft, die ihr zu bringen habt! Sie muss niemandem nachgeworfen oder unter Wert solchen angeboten werden, die es nicht zu schätzen und zu würdigen wissen, dass sie´s dankbar aufnehmen!

Werft also nicht das Heilige den Hunden vor oder eure Perlen vor die Säue, damit sie diese Juwelen nicht mit ihren schmutzigen Klauen zertreten und sich noch gegen euch umwenden, um euch zu zerreißen! (d)

Denn behaltet immer dies im Auge, in wessen Namen ihr auftretet und wer euch gesandt hat: Wer euch aufnimmt, der nimmt Mich auf; und wer Mich aufnimmt, der nimmt den auf, der Mich gesandt hat (e). Und wer euch hört, der hört Mich; und wer Mich hört, der hört den, der Mich gesandt hat. Wer euch aber verachtet, der verachtet Mich; und wer Mich verachtet, der verachtet den, der Mich gesandt hat (f).

Und all jene werden schon noch sehen, was sie davon haben und was sie selbst sich damit einhandeln, dass sie solches Heil verachten (g), das ihnen doch noch immer dargeboten wurde, trotz allem, was schon vorgefallen ist, und zwar gänzlich umsonst!

Denn welche diese unaussprechliche Gnade noch immer nicht zu schätzen wissen, die ihnen angeboten wird – und überdies gänzlich frei und ohne jede Vorbedingungen! (h) – die müssen eben erst unter das Gericht kommen, das sie in ihrer anhaltenden Unbußfertigkeit heraufbeschworen haben, und die Folgen ihres gottlosen Wandels an sich selbst voll zu spüren bekommen, bis sich über dem, was sie dann ereilen muss, ihrer Gnadenbedürftigkeit endlich bewusst werden, dass sie sich noch nach dem verzehren werden, was sie so achtlos ausgeschlagen oder gar verhöhnt haben (i).

7-N: Wer immer Mein Gnade ablehnt, dem blüht Gericht!

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Wo man euch also wirsch und brüsk abweist oder gar verlästert und verhöhnt oder sogar überdies davonjagt, da schüttelt den Staub von euren Sandalen wider all diese zum Zeugnis (a) und sprecht: »Sämtlichen Dreck eurer Stadt, der sich an unsere Füße gehängt hat, schütteln wir wieder an euch ab! (b) Denn ihr wolltet nicht annehmen, was euch von all dem gelöst und befreit und gereinigt und gewaschen hätte! (c) – und das gänzlich umsonst! (d) So möge alles über euch kommen, was ihr euch nicht nehmen lassen wollt, auf dass ihr erkennt, welche Gnade und Liebe ihr da abgewiesen und verachtet habt! Denn das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe herbei gekommen und wollte auch einkehren in euch! (e) Ihr aber wart es, die es abgelehnt und abgewiesen haben!«

Denn wahrlich, Ich sage euch, im Wissen und in tiefster Bekümmernis und inwendiger allertiefster Erschütterung über alles, was Ich bereits an furchtbarsten Grauen über dieses ganze heilige Land heraufziehen sehe: – ja Mein Innerstes dreht sich dabei um! (f) – …: Diese alle, die diese letzte Chance ablehnen werden, welche ihr ihnen anbieten sollt: (g) all diese wird ein weit härteres Los und Gericht treffen, als wie es einst sogar über die Städte von Sodom und Gomorra kam, die durch Feuer vom Himmel im Augenblick eines Wimpernschlags in Schutt und Asche gelegt worden sind! (h)

Deren schnelles, unvermitteltes Ende wird weit erträglicher gewesen sein als das, was über diese Städte Israels dermaleinst kommt! (i) – ein unbeschreibliches Grauen, wie es von Anbeginn der Schöpfung noch nicht gesehen worden ist! (j) Denn diesen, denen ihr als Meine letzten zu ihnen Gesandten das Heil kündet (k), ist weit mehr dargeboten worden über eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten (l), aber sie haben´s dennoch verachtet und abgelehnt. Darum muss sie auch ein ungleich schwereres Schicksal treffen zu ihrer Ernüchterung und Läuterung (m), als etwa Sodom und Gomorra oder Tyrus und Sidon oder Ninive!“ (n)

7-O: Gericht und Vernichtung ist aber niemals Gottes letztes Wort!

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Dies war das Gericht, welches der Rabbi all jenen Städten und Dörfern in heiligen Land angekündigt hatte, die auch dies, Sein letztes Versöhnungs-Angebot, das ihnen in Seiner Person von dem höchsten Abba aus den Himmeln angeboten worden war (a), ausschlagen würden.

Jesus sprach hier allerdings keineswegs von dem einstigen letzten Jüngsten Gericht, wie manche Seiner Jünger später mutmaßten – einem Gericht, das über ewige Glückseligkeit oder aber über ewige Verdammnis entscheiden würde, sondern Er sprach vielmehr von den Gerichten, die solche Menschen ereilen, die Seine Retter-Liebe und Gnade verachten, zu ihrer Läuterung und Ernüchterung und somit letztendlich doch auch zu ihrem Heil (b).

Denn Jesus ist nicht gekommen, um hin-zu-richten, sondern um her-zu-richten – alles, was verkehrt und verdreht und verloren ist! (c) Diesem Sinn und Zweck dienen auch alle Seine Gerichte, die all jene ereilen, die Sein Gnaden- und Versöhnungs-Angebot ausschlagen: (d) Sie sind nichts anderes als ein Zuchtmeister auf Seine Retter- und Erlöser-Liebe und Gnade hin! (e)

Dies zeigt sich besonders deutlich an Sodom und Gomorra, jenen beiden Städten, welche einstmals wegen ihrer absoluten Verruchtheit und Verdorbenheit auf Beschluss des Götterrates hin (f) mit Feuer vom Himmel vernichtet worden sind (g).

Denn der Meister gab von jenen Städten, die vorzeiten in Schutt und Asche gelegt worden sind, doch das Zeugnis, dass sie einstmals beim Anblick Seines Gnaden-Antlitzes doch noch in Sack und Asche Buße tun sollten (h) und es ihnen darum am einstigen Tag des letzten Jüngsten Gerichtes weit erträglicher ergehen würde (i), als die vermeintlich Recht-Gläubigen es für jene herbei-sehnen (j), welche davon überzeugt sind, dass all jene, die um ihrer Verworfenheit einstmals dahingerafft worden waren, darum auch auf ewig verloren und verworfen sein und bleiben müssten (k), während sie für sich selbst, obwohl sie allerorts verdammen, Gnade erwarten (l).

Ebenso gab auch später Petrus, der Höchste der Apostel Christi (m), von all jenen, die wegen ihrer Gottlosigkeit durch die Sintflut ersäuft worden sind, das Zeugnis, dass sie zwar dem Fleische und dem äußeren Anschein nach gerichtet und gänzlich vernichtet worden sind, dem Geist und Wesen der Gottheit nach aber, die aller Ihrer Kinder Heil und Erlösung will (n), durch eben dieses Gericht, das sie über ihre wahre Befindlichkeit ernüchtern und läutern sollte, noch Rettung erfahren sollen (o) – sei dies nun in der jenseitigen Welt (p), oder aber durch eine erneute Chance, in einer weiteren Wiedergeburt von unten, aus dem Fleisch, doch noch die erlösende Wiedergeburt von oben, aus dem Geist, zu finden und an sich zu erfahren (q) –

… wie denn in den Heiligen Schriften hoffnungs-stiftend angefragt wird: „Werden auch in der Finsternis noch Deine Wunder aufstrahlen? Und wirst Du Deine Gerechtigkeit, die sich selbst alles recht macht (r), auch noch erweisen im Land des Vergessens? – dort, wo schon alles verloren erscheint!“ (s) – und wie alsdann im Wort des HERRN Seine göttliche Weisheit, welche uns in der Person Jesu Christi erschienen ist (t), selbst auch darüber noch gepriesen wird, indem es von Ihr heißt: „Selbst all Ihre Feinde, die Sie ersäuft hat, warf Sie doch aus den tiefsten Abgründen wieder heraus“ (u), um sich an ihnen noch zu offenbaren, …

… wie es gleichnishaft, als ein hoffnungsvolles Vorzeichen auch an dem untreuen Knecht Jona geschehen ist, der Gott auch nicht gehorcht hatte, und darum von den Tiefen verschlungen worden war (v), dass er bereits meinte, es sei gänzlich aus mit ihm, so dass er aufheulte: „Nun bin ich verstoßen FÜR IMMER! Denn in die tiefsten Abgründe der Finsternis bin ich hinab-gesunken! Und die Riegel zum Land der Lebenden sind von mir weg nach oben in unerreichbare Ferne entschwunden und bleiben mir nunmehr verschlossen AUF EWIG!“ (w)

Als er sich aber schon unwiderruflich verdammt und verstoßen glaubte für immer und darüber gänzlich zerging (x), war er eben dadurch bereitet worden für den Empfang des Heils in der göttlichen Gnade (y), die ihm dennoch noch immer galt, wie er dann schließlich lobpreisen konnte: „Aber trotz allem holtest Du mich aus der Grube wieder heraus! Und über Meinem Vergehen durfte ich finden zu Deinem Leben!“ (z)

7-P: Über die rechte Zuteilung der göttlichen Geheimnisse

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Und Jesus wiederholte nochmals Seine eindringliche Mahnung: „Gebt also nicht, was heilig ist, den Hunden, damit sie es nicht auf dem Misthaufen zerscharren, und werft eure Perlen nicht vor die Säue, damit sie diese nicht in ihrer Jauche zu Dreck machen (a), sondern kündet Mein Evangelium von der unverlierbaren Retter-Liebe Gottes allein denen, die dieser Botschaft schon würdig sind! (b)

Handhabt es so, wie ihr es Mich habt tun sehen und wie ihr es von Mir gelernt habt. Denn auch Ich hüte Meine Geheimnisse und enthülle sie allein denen, die Mir würdig erscheinen. Denen zu Meiner Linken verschweige Ich aber, was Meine Rechte tut (c).

Und Er verdeutlichte es ihnen anhand eines Gleichnisses, indem Er sprach: „Das Reich Gottes gleicht einem Hausherrn, der sich allerlei Schätze erwarb, seien es Kinder oder Sklaven oder Vieh oder Hunde oder Schweine, sei es Weizen oder Gerste oder Stroh oder Gras oder Fleisch oder Eicheln.

Und jenes Oberhaupt über dies alles bewies Seine Weisheit darin, dass es erkannte, welche Speise einer jeden Seele unter Seiner Obhut zuträglich war: Den Sklaven gab er Korn, seinen kleinen Kindern Milch und Haferbrei, seinen erwachsenen Kindern aber Früchte und Brot, seinen Tieren bot Er Gerste und Stroh und Gras zur Nahrung dar, den Hunden warf er Knochen vor, den Schweinen aber Eicheln und Schoten (d).

Ebenso handelt auch Gott: Er teilt einem jeden zu, was ihm zuträglich ist; und so sollten es auch Seine ergebenen Diener tun. Wenn sie dies verstanden haben und Weisheit erlangt haben, werden sie nicht einem jeden schon alles anvertrauen, was es zu verkündigen gibt, sondern sie werden wohl-überlegte Verwalter der Geheimnisse Gottes sein, insbesondere in Hinblick auf die größten und gewaltigsten Mysterien (e).

Und sie werden sich auch nicht durch das äußere Erscheinungsbild derer täuschen lassen, denen sie sich zuwenden, sondern in geistlichem Tiefblick die gegenwärtige Befindlichkeit einer jeden Seele erkennen und entsprechend mit ihr reden (f).

Es gibt gar viele Seelen in menschlicher Gestalt, die nach ihrem inwendigen spirituellen Entwicklungsstand jedoch noch wie die unvernünftigen Tiere sind (g), wie sie schließlich auch alle aus dem Animalischen hervorgegangen und entwachsen, nun aber in ein menschliches Dasein erweckt worden sind (h).

Wer darum weiß, wird sein Augenmerk darauf richten, zu ergründen, mit was für einer Seele er es jeweils zu tun hat, und sich nicht von deren äußeren Erscheinungsbild täuschen lassen (i). Und entsprechend wird er an alle die passende geistliche Speise austeilen, die ihnen zuträglich ist: den Schweinen wird er Eicheln und Schoten vorwerfen, den Hunden Knochen, dem Vieh aber Gerste und Stroh und Gras, aufgenommenen Knechten und Mägden, sowie den kleinen Kindern, die noch der Erziehung bedürfen wird er die Anfänge lehren, den gereiften Kindern aber wird er das Vollkommene geben und sie einweihen, wo die größten Schätze ihres Erbes im Verborgenen vor fremden Zugriff aufbewahrt sind (j).

Darum haltet auch ihr es so! Vertraut nicht jedermann vorschnell gleich alles an! (k) Unbußfertige, die sich in ihren Untugenden, mit denen sie sich und andere besudeln und verderben (l), auch noch gefallen (m), wird es nicht nützlich sein, ihnen die gänzlich unverlierbare Retter-Liebe zu künden, wenngleich sie diesen dennoch bleibend gilt (n). Nein, solchen muss mit allem Ernst das Gericht verkündigt werden, das ganz gewiss ebenso zunächst über sie kommen muss und sie unausweichlich verderben wird (o).

Ebenso hat es auch Jona gehalten, als er der gottlosen Stadt Ninive das Gericht verkündigt hat, obwohl er wohl insgeheim wusste, dass sich die göttliche Gnade am Ende doch noch über sie alle erbarmen würde! (p)

Und ebenso trat Joseph, der Sohn Israels, Seinen Brüdern, die Ihn verstoßen hatten, in äußerster Härte entgegen, nachdem er erhöht worden war über alles, und übergab sie den Folterknechten und ließ sie in die finstersten Kerker werfen (q), obwohl sein Herz insgeheim tiefstes Mitleid mit ihnen hatte und nach Aussöhnung mit ihnen verlangte (r).

Aber Er wusste, dass sie anders nicht über ihre schweren Verbrechen zur Besinnung zu bringen und zur Reue bewegt werden konnten (s). Darum stellte er sich hart und unerbittlich, unnahbar, wie wenn er sie alle auf ewig vernichten wollte. Denn allein nur so konnte er die Herzen seiner so tief in Schuld gefallenen Brüder überhaupt noch erreichen (t).

Und ebenso wird es auch des Menschen Sohn mit Seinen Brüdern aus dem Hause Israel tun (u). Und damit steht auch alles Gericht letztlich im Dienst der Gnade und ist ein Zuchtmeister auf Christus hin (v). Aber dieser Trost darf erst denen zugesichert werden, die ihre absolute Bedürftigkeit endlich erkannt haben!

Darum wägt ab, was ihr wem zu verkündigen habt: den Gottlosen und Sündern, die sich in ihrer Gottlosigkeit und Sünde noch gefallen (w), sehr wohl das Gericht, das sie auch unweigerlich ereilen wird, wenn sie nicht Buße tun und bereuen und umkehren (x); allen aber, die über eurer Bußpredigt ihrer Gottlosigkeit und Sünde überführt worden sind und alsdann voller Wehmut über ihre Unzulänglichkeit und Untüchtigkeit zum wahrhaft Guten voll Jammer und Reue stöhnen und gänzlich zerknirschten Geistes sind (y), dann aber die gänzlich unverlierbare göttliche Liebe und Gnade, die sich selbst ihrer aller noch annehmen will und in Ihrer unüberbietbaren Weisheit und Kraft auch alle noch zurechtbringen wird, die aus tiefsten Herzen nach Ihr rufen“ (z).

7-Q: Die Salbung und Aussendung der zwölf Apostel

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Mit diesen Worten also entsandte der Herr Seine Apostel in alle Regionen Israels. Und Er entließ sie mit den Worten: „So geht nun hin und verkündet es allen Kindern Israels: »Freut euch und frohlockt! Denn das Reich Gottes ist nun endlich gekommen!« (a) Treibt böse Plagegeister aus, heilt alle Gebrechen, macht Kranke gesund und Aussätzige rein, und, ja: erweckt Tote zum wahren Leben! (b) Umsonst habt ihr´s empfangen, umsonst gebt es auch!“ (c)

Und nachdem der Rabbi sie eingewiesen hatte, ließ Er sie paarweise vor sich treten, um ihnen die Hände aufzulegen, um ihnen von Seinem Geist zu geben und sie für ihre Mission zu salben (d). Und Er gab ihnen Macht und Gewalt über alle bösen und unreinen Geister, damit sie diese austreiben und die Menschen von allen inwendigen unseligen Bindungen und Belastungen, sowie von allen auswendigen Krankheiten und Gebrechen heilen konnten (e). Und so sendete Er sie jeweils zu zweit aus (f), um dem ganzen Volk das Reich Gottes zu künden und die Kranken zu heilen (g).

Danach nannte Er ihnen den »Dalmanutha«, Seinen geheimen »Rückzugsort« (h), wo sie sich nach vierzig Tagen des Wirkens wieder bei Ihm einfinden sollten. Denn der Meister wusste bereits im Geist, dass Er sich dann der Fahndung des Herodes leichter entziehen können würde, da dieser dann – nach den gewaltigen Missionserfolgen von Jesu großer Jüngerschar (i) – aus noch größerer Furcht vor Ihm, wie vor dem Ihn überall verehrenden Volk in seinen Nachstellungen zurückhaltender und vorsichtiger werden würde (j), bis der Antipas dann schließlich irgendwann seine von Furcht bestimmte Suche nach Ihm sogar wieder einstellen würde: (k) zu der Erkenntnis gelangt, dass er von Jesus nichts zu befürchten hatte – als allein, irgendwann auch noch sein Herz und seine Seele mit all ihrem Begehren an Ihn zu verlieren (l), wenn auch erst in einem späteren Folgeleben (m).

Da zogen die zwölf Apostel Jesu aus, um überall in ganz Israel die frohe Botschaft zu verkündigen, dass Heil und Erlösung für alle bereit stünde, die sich wieder zum HERRN hin kehren würden; und sie zogen von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt und predigten Christi Evangelium und trieben zahlreiche üble böse Dämonen aus und machten viele Kranke gesund, welche sie mit Öl salbten (n).

Und sie alle erlebten es, dass ihr Meister mit ihnen war; denn ihnen wurden nicht nur die Worte ins Herz gegeben, welche sie verkündigen sollten, sondern überdies bekräftigte der Herr ihr Zeugnis durch mit-folgende Zeichen und Macht-Erweise, die sie in Seinem Namen tun konnten (o).

7-R: Aussendung von weiteren zweiundsiebzig Herolden

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Zu diesem Zeitpunkt aber hatte Jesus über Seine zwölf Apostel hinaus noch ungleich viel mehr Jünger (a), welche sich Ihm immer wieder zeitweilig angeschlossen hatten; denn ganz Galiläa folgte Ihm nach (b).

Als diese nun mitbekamen, dass ihr Meister den engsten Kreis Seiner Schüler ausgesandt hatte, um Sein Evangelium in ganz Israel zu verkündigen, Er selbst sich aber für die nächste Zeit an einen verborgenen Ort zurückziehen wollte, da kamen auch diese zu Ihm, und baten Ihn, dass Er auch sie, Seinen zwölf Aposteln gleich, in alle Gegenden des Heiligen Landes entsenden möge.

Da bestimmte der Herr sich weitere zweiundsiebzig Jünger zu Herolden, welche Seine Froh-Botschaft allen Kindern Israels verkündigen sollten (c); und Er gab ihnen dieselben Weisungen, was sie bei der Verbreitung Seiner Heils-Botschaft beherzigen sollten (d), wie Seinen Zwölfen, und legte ihnen ebenso je paarweise die Hände auf, um sie zu segnen und mit Seinem Geist zu salben (e) und sie alsdann, je immer zwei und zwei, in alle Städte und Orte zu entsenden, wohin Er ursprünglich selbst gehen wollte (f).

Und Er sprach zu ihnen: „Hebt die Augen auf und schaut euch die endlosen Felder an, die sich um euch ausbreiten: sie sind fürwahr alle weiß von prallen Ähren und reif zur Ernte! (g) Und glückselig seid ihr, dass ihr ernten dürft, was alle Propheten vor euch ausgesät haben (h), nachdem sich nun endlich in Mir alles erfüllt, was diese angekündigt haben! (i)

Denn wahrlich, Ich sage euch: Nun hat sich die Zeit endlich erfüllt! (j) Darum geht hin, und verkündigt dies allen Menschen! Umsonst habt ihr´s empfangen, umsonst gebt es auch!“ (k)

Zugleich wies Jesus Seine Herolde aber auch an, auf der Hut zu sein, indem Er zu ihnen sprach: „Aber beherzigt auch dies: Ich sende euch wie Lämmer unter die Wölfe! (l) Seid also ebenso listig, wie die Schlangen, dabei aber ohne Falsch, wie die Tauben! (m)

Und hütet euch vor den Pharisäern und den Herodianern (n), die sich zusammen-getan haben, um Mich zu ergreifen (o), und die darum auch euch nachstellen werden! So seht zu, dass ihr ihnen aus dem Weg geht! (p)

Das ist auch der Grund, warum ihr nicht gehen sollt von Haus zu Haus und nicht länger verbleiben sollt an einem Ort (q). Denn siehe, wenn sie von euren Taten hören werden, von denen gar bald ganz Israel sprechen wird, dann werdet ihr immer schon weiter gezogen sein in eine andere Siedlung oder Gegend oder Stadt.

Aber fürchtet euch darum nicht! Denn der HERR wird euch zu bewahren wissen; und vielmehr wird die Späher des Herodes Furcht befallen, wenn sie hören, was ihr überall im Land vollbringt (r). Und keiner wird es wagen, Hand an euch zu legen, wegen des vielen Volkes, das euch zufallen wird! (s) Darum fürchte dich nicht, du kleine Herde! Es hat dem HERRN gefallen, euch das ganze Reich zu geben!“ (t)

Damit hatte der Meister – zusammen mit seinen ersten Zwölfen (u) – insgesamt vierundachtzig Jünger ins ganze heilige Land hinaus-gesandt: (v) das ist eine doppelte Vollzahl von sieben mal zwölf Herolden für alle zwölf Stämme Israels – ihnen allen zum Zeugnis, dass ihnen wahrhaftig nichts von all den Segnungen vorenthalten worden war (w), welche der HERR für Sein ganzes Volk bereit hielt (x), da ihnen allen zugerufen worden war: „Lasst euch doch alle versöhnen mit eurem Herrn und eurem Gott!“ (y)

Unter diesen zweiundsiebzig Herolden waren auch Hermes, Aristobulus, Selenius, Nereus, Apollos und Barsabbas, Andronicus, Lucius, Apelles, Zachäus, Urbanus und Clementos, welche später in den ersten christlichen Gemeinden als Propheten auftraten, aber auch viele, welche später Hirten und Evangelisten wurden (z). Unter ihnen befand sich auch Joseph, der ebenfalls den Beinamen »Barsabas« hatte, von allen aber »Justus« genannt wurde, sowie ein weiterer Matthäus, welcher später aus dem weitreichenderen Kreis der Herolde Christi von den Aposteln für Judas Ischarioth erwählt wurde, als dieser vom Herrn abgefallen war (aa).

7-S: Entgrenzung im Geist

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Als nun der Rabbi all Seine Jünger entsandt hatte, um überall in ganz Israel Sein Evangelium zu verkündigen, dass Sein Heil nunmehr gekommen war, da zog Er sich nach »Dalmanutha«, Seinen geheimen »Rückzugsort« (a), süd-westlich von Kapernaum, am Sieben-Quell, zurück, wo sie sich alle nach einem Monat wieder einfinden sollten.

Und Jesus begab sich dort in die Grotte am Fuße der Eremos-Anhöhe, in welcher einstmals Hiob, der fromme, gottesfürchtige, reiche Scheich aus der Vorzeit, gehaust haben sollte, als er von Gott geprüft worden war, weil er von schwerem Unglück heimgesucht worden war, so dass er nicht nur all sein Hab und Gut und seine Kinder verlor, sondern überdies auch noch mit schwerer Krankheit geschlagen worden war (b). Dort hielt sich der Meister über die ganze Zeit verborgen und gab sich gänzlich dem Gebet zu Seinem himmlischen Abba hin (c).

Und siehe, als Jesus sich ganz in die Versenkung zu Seinem Vater hingab, da wurde Er inwendig im Geist auf eine höhere Bewusstseins-Ebene gehoben (d), dass Er zeitgleich mit all Seinen Jüngern mitziehen konnte und sehen konnte, was sie sahen, und hören konnte, was sie hörten, so dass Er sie leiten konnte durch die Heilige Ruach aus dem Vater, in welche Er inwendig ganz ein- und aufgegangen war, und zu all Seinen Boten sprechen und ihnen Seine Worte ins Herz geben konnte (e).

Und so geschah es, dass sie alle in Seiner Vollmacht auftreten und Seine Werke vollbringen konnten; denn sie alle spürten Seine Nähe und wurden von Ihm inspiriert in allem, was sie verkündigten und in Seinem Namen taten. So konnten sie fürwahr Seine Botschaft in derselben, zu Herzen gehenden Weise verkündigen, wie Er (f); und es geschahen auch viele Zeichen und Wunder, welche sie in ihrer Sendung bestätigten (g), dass die Salbung Christi auf ihnen und in ihnen war, so dass sie Dämonen binden und austreiben und vieler Menschen Seelen und Leiber von allem Belastenden und Beeinträchtigendem befreien konnten, welche das Evangelium Christi von ihnen hörten (h).

7-T: Magdalena: vor Jesu Versteck gestellt!

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Maria Magdalena aber (a) blieb die ganze Zeit, in welcher der Meister sich in der Eremos-Höhle verborgen hielt, im Haus des Zebedäus bei Jesu Mutter Maria. Und auch sie verblieben in beständigem Gebet für Marias Sohn und die von Ihm in alle Gegenden entsandten Jünger (b).

Johanna und Susanna aber waren für diese Zeit nach Tiberias zurück-gekehrt, da sie fürchten mussten, dass es dem Herodes zugetragen worden war, dass sie sich Jesus angeschlossen hatten. Denn sie gehörten einstmals dem Hofstaat des Vierfürsten in seiner Residenz in Tiberias an (c). Darum kehrten sie in diese Hafenstadt zurück in ihre Häuser, um nicht durch ihren Aufenthalt in Kapernaum Verdacht zu erregen, wo ihr Herr und Meister sich versteckt hielt.

Es begab sich aber einmal, als Magdalena eines Morgens, noch vor Tagesanbruch, im Schutz der Dunkelheit zur Grotte bei den sieben Quellen hinaus ging, um dem Rabbi Speise und Trank zu bringen, dass sie von Spähern des Herodes heimlich verfolgt wurde.

Und als sie in die Höhle treten wollte, da wurde sie von den grimmigen Soldaten gestellt und geschlagen, da sie nicht enthüllen wollte, wen sie hier heimlich zu versorgen gedachte. Denn ihr war Weisheit in dieser Stunde der Bedrängnis gegeben worden, und sie bekundete, ohne zu lügen: „Ich bringe nur einem Ausgestoßenen Speise, der vielen in Israel als aussätzig gilt“ (d).

Da stürmten jene Häscher des Herodes in die Grotte, und Maria flehte zum HERRN: „O, Du Höchster in den Himmeln! Lass ein Wunder geschehen!“

Und siehe, als die Soldaten die Gruft betraten, fanden sie niemanden vor und ihnen erschien die Felsen-Höhle verlassen und leer (e).

Als die Späher des Herodes aber abgezogen waren, betrat Maria die Höhle; und siehe, da erblickte sie Jesus (f) in gleißendem Licht, so dass sie nicht herzu-treten konnte (g).

Und sie eilte, von Schauern der Ehrfurcht und Freude erfüllt, zurück ins Haus des Zebedäus (h) und berichtete der Mutter Jesu alles, was sie gesehen hatte. Maria aber, die Mutter des Herrn, sprach, ohne es schon selbst zu verstehen: „Dies ist uns als ein Vorzeichen der Hoffnung geschehen!“ (i)

7-U Er ist nicht zu fassen! Denn Er ist überall!

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Nachdem sich Jesus auf die Drohungen einiger Pharisäer hin (a), von der Heiligen Ruach Gottes gedrängt, über vierzig Tage unter der Eremos-Anhöhe – zu Gott, Seinem Vater, hin gewandt – unter der Erde verborgen hatte (b), konnten die Häscher des Herodes Ihn nirgends ausfindig machen und ergreifen (c), während ihnen dafür aber überall Seine Jünger begegneten, die mit derselben Vollmacht, wie Er, überall das Heil Gottes verkündigten (d), das aller Welt zu bringen Er vom Allerhöchsten ausersehen worden war (e).

Und auch von diesen Boten Jesu konnten sie nicht in Erfahrung bringen, wo Er sich versteckt hielt, wie sehr sie diese auch bedrohen mochten. Denn ihnen allen wurde einhellig von der Heiligen Ruach ihres Meisters eingegeben, ihnen im Feuer der Ergriffenheit zu bekennen und zu künden: „Den ihr fassen wollt, der lässt sich nicht fassen (f), bis Er denn auch euch selbst endlich seinerseits zu fassen bekommt!

Denn hebt die Augen auf und blickt um euch: Er wirkt nunmehr überall, und durch viele! Aber auch, wenn ihr alle ergreifen wolltet, die nunmehr in Seinem Namen in ganz Israel wirken, so werdet ihr Ihn selbst doch nicht ergreifen können, sondern müsst vielmehr fürchten, selbst noch von Ihm ergriffen zu werden!“ (g)

Und weil den Gesandten Christi überall alles Volk zulief um ihrer freisetzenden Worte und Taten willen, und es mit einem Mal so viele waren, die im Namen jenes gesuchten Jesus überall in der selben Vollmacht auftraten und wirkten, wie Er selbst, wurden die Späher des Herodes von Furcht ergriffen, dass sie es nicht wagten, auch nur an einen einzigen Seiner Boten Hand anzulegen (h).

Und dies war ein Wunder, das vom HERRN geschah; denn es war noch nicht an der Zeit, dass auch viele von ihnen ihr Zeugnis von ihrem, wie von aller Herrn und Erlöser mit ihrem Leben und Blut besiegeln sollten (i).

Also kehrten die Häscher des Herodes Antipas unverrichteter Dinge zu ihrem Fürsten zurück und berichteten ihm: „Es scheint, als wäre jener Eine zu unzählig Vielen geworden! (j) Denn überall in ganz Israel werden in Seinem Namen von Zahllosen Seiner Nachfolger Wunder vollbracht! Und alles Volk läuft Seinen Sendboten zu, so dass wir, wenn wir diese alle abführen wollten, ganz Israel bezwingen müssten!“ (k)

Da fürchtete sich Herodes noch mehr (l) und er sandte erneut seine Späher aus, um Jesus zu ergreifen: An Seine vielen Jünger aber sollten sie nicht Hand anlegen; denn der Antipas wollte nicht das ganze Volk zu einem Aufstand reizen (m). Darum gebot er seinen Häschern auch streng, dass sie, wenn sie denn Jesus endlich gefunden hätten, unbedingt eine Gelegenheit abpassen sollten, wo sie Ihn heimlich abführen konnten (n). Denn ebenso wie vor Jesus hatte Herodes Antipas auch Furcht vor dem Volk (o).