10-A: Herr, wo bist Du nur?! Der Satan will uns alle holen!

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„Simon! Was IST das?!“ Sie hatten sich schon ziemlich weit, etwa fünfundzwanzig bis dreißig griechische Stadien, also circa fünf Kilometer vom Hafen von Kapernaum entfernt und befanden sich mitten auf der galiläischen See, als dieser mächtige Gegenwind aufkam (a).

Die Menschen, die am Ufer um ihre Heimatstadt die ganze Gegend nach ihrem Meister absuchten, waren nur noch als dunkle Punkte zu erkennen, als Lebbäus voll Entsetzen seine Frage an Symeon richtete. Sogleich blickten alle in die Richtung, die ihnen Thaddäus gewiesen hatte: Nein, so etwas hatten auch die Fischer unter ihnen noch niemals gesehen!

Über dem Wasser, von Norden her kommend, bewegte sich etwas wie ein dunkler tanzender Schatten auf sie zu, der inwendig glühte, wie eine lodernde Feuerflamme (b). Und um dieses flackernde Dunkel, das wie eine dämonische Gestalt wirkte, bildete sich etwas, wie ein Wirbel, der das Wasser um die Erscheinung herum in Form einer Säule nach oben trug (c).

Sogleich kam ein mächtiger Sturmwind auf, der sich weitläufig kreisförmig um jenen seltsamen Schatten, der sich auf sie über das Meer zubewegte, zu bilden schien. Unvermittelt quollen oben am heiteren Spätnachmittags-Himmel wie aus dem Nichts tiefschwarze, triefende Dunkelwolken hervor; und es begann derart zu schütten, dass sich selbst sogar in ihrem Boot so viel Wasser sammelte, dass es zu kentern drohte.

Mit einem Mal umgab sie absolute Schwärze, wie in tiefster Nacht (d), eiskalter Regen peitschte ihnen in die Gesichter; und die See begann in einer Weise zu tosen, dass ihr Schiff darin zu schwanken begann, wie eine Nussschale! (e)

Sie mühten sich ab, mit den Rudern gegensteuern; aber der ihnen entgegen-schlagende Orkan war einfach zu übermächtig! (f) Und die See wurde durch den Sturm immer heftiger aufgewühlt! (g)

Dieser Orkan ging ganz offensichtlich von jener furchtbaren lodernden Erscheinung aus, die sich auf ihr Schiff zubewegte: Der schemenhaft flackernde Schatten selbst aber schien sich im ruhenden Auge dieses Hurrikans zu befinden (h); um ihn herum jedoch toste und brauste es in einem gewaltigen Wirbelsturm mit peitschendem Regen, der nichts Genaueres erkennen ließ.

Was nur WAR das? – dieses seltsame dunkle Wesen, das inwendig loderte, wie glühende Kohlen! (i) Es musste etwas Lebendiges sein, etwas Überirdisches, Gewaltiges, Schreckliches, von Wut und Zorn Erfülltes! (j) Simon Kananäus schrie, von Panik erfasst: „Das muss der Teufel sein! Er hat nur auf eine Gelegenheit gewartet, uns zu holen! Jetzt, hier, ohne den Meister, sind wir ihm hoffnungslos ausgeliefert!“ (k)

Keiner von ihnen, nicht einmal die erfahrenen Fischer unter den Aposteln, die schon manchen Sturm miterlebt hatten, hatten so etwas je schon einmal gesehen!

Ja, ein Unwetter konnte auf dem See Genezareth gänzlich unvermittelt hereinbrechen, und tatsächlich nicht selten auch wirklich lebensbedrohlich werden, da die entstehenden Wellen an den Ufern nicht auslaufen konnten, sondern an den anliegenden, steil aufsteigenden Bergen um den Genezareth nochmals heftig verstärkt wurden!

Aber so etwas?! Dass ein regelrechter Wirbelsturm aufkam, und sich am lichten, klaren Spätnachmittag der Himmel gänzlich verdunkelte zu tiefschwarzer Nacht?! (l) Und dann noch diese furchteinflößende, gespenstische Erscheinung, die all dies scheinbar auslöste, und ihnen in beängstigender Weise immer näher kam! Als stürmte ihnen der Verderber höchstpersönlich entgegen, der nur eine Gelegenheit abgewartet hatte, sich endlich ihrer bemächtigen zu können, wo sie ihm schutzlos, ohne ihren Herrn, ausgeliefert waren!

Da packte sie alle blankes Entsetzen und sie schrien auf in heller Panik und Todesangst, wie kleine Kinder: (m) „Herr! Meister! Wo bist Du nur?! Der Satan will uns alle holen!“

In dem tiefschwarzen Dunkel, das sie nunmehr von allen Seiten umgab, war diese lodernde Gestalt, die sich mitten in dem Orkan auf sie zu bewegte, noch das Einzige, was man noch annähernd erkennen konnte: diese schemenhafte Erscheinung, von der ein seltsam strahlendes Farbenspiel aufging (n). Durch den tosenden Wasserwirbel, um diese lodernde Fackel herum, konnte man von ihr aber kaum etwas erkennen, so wurde diese seltsame, schimmernde Silhouette von dem sie umwirbelnden Getöse verzerrt und zerrissen. Blankes Entsetzen erfasste da alle Jünger!

Aber zugleich ging von dieser schauderhaften lebendigen Flamme auch irgendwie etwas Faszinierendes, geradezu Anziehendes, regelrecht unwiderstehlich in den Bann Ziehendes aus!

War das eine Frau?! – mit unzähligen Brüsten am ganzen Oberkörper bedeckt?! – etwa die griechische Göttin Artemis, deren Standbild manche von ihnen bereits in Tiberias gesehen hatten, wo auch viele Hellenisten wohnten: jene griechische Göttin, die gleich einer All-Mutter mit ihrer spirituellen Milch alle ihre Verehrer nähren sollte? (o)

War das also eine heidnische Gottheit, die sie da angriff, um sie zu verderben? – vielleicht, weil diese fremde, widergöttliche Kraft fürchtete, ihr Meister könnte ihr ihre Macht rauben über alle, die ihr hörig ergeben waren? (p) Waren nicht auch viele Heiden aus Tiberias zu ihrem Herrn am Siebenquell gekommen und hatten erkannt, dass Er der gott-gesandte Welt-Erlöser sein musste? Und nun kam diese heidnische Gottheit, der auf diese Weise viele Seelen entrissen worden waren, um ihren Tribut zu fordern! (q)

Aber wie war es möglich, dass dieser teuflische Dämon bei allem Schauder, den er hervorrief, doch zugleich eine seltsame Anmut und Schönheit ausstrahlte, die sie alle faszinierte und schier unwiderstehlich in ihren Bann zog? (r)

Dann aber wurde jene lichte Erscheinung wieder von den um sie herum wirbelnden peitschenden Regenmassen fast gänzlich verdeckt; und als sie meinten, wieder etwas erkennen zu können, hatte sie scheinbar eine ganz andere Gestalt angenommen! (s) Doch wurde jenes lodernde Wesen von dem Getöse, das es umgab, derart verzerrt, dass man nichts Genaueres ausmachen konnte!

Und trotzdem! Hatte diese Schreckensgestalt, die über den Fluten regelrecht zu tanzen schien, nicht sechs in alle Richtungen – wie züngelnde Blitze – um sich greifende Arme? (t) Und wandelte sich nicht beständig ihr Angesicht, das bald menschliche, bald tierische Züge annahm, so dass ihr Antlitz einmal wie das eines Löwen wirkte, dann wie das eines Lammes (u), kurz darauf das eines Kriegers annahm (v), sich wenig später in das eines Elefanten wandelte, dann dem einer Schlange glich (w), wie sodann wie das einer Prinzessen erschien, sogleich aber unvermittelt wiederum das eines Adlers annahm (x), dann wieder wie das eines uralten, weisen, bärtigen Herrschers (y), mit einem gewaltigen, dreifachen Diadem auf dem Haupt (z) wirkte.

Ja, mitunter hatte man das Gefühl, jenes überirdische Wesen hätte unzählige Angesichter zugleich, woraufhin diese wieder in einer Weise verschmolzen (aa), dass ihnen etwas entgegenstarrte, was nicht mehr beschreibbar war und darum in ihnen allen nur blankes Entsetzen auslösen konnte: als wären in diesem Wesen alle Wesen in den Himmeln, wie auf Erden (ab), und in diesem Geist aller Geister Geister (ac) und in dieser Gottheit alles, was als göttlich verehrt wurde (ad), in Einem vereint! (ae)

Und um diese über das Wasser fahrende, leichtfüßig über den Fluten regelrecht erhaben tanzende, schwebende Gestalt (af) war ein sie umkreisender Schein, wie ein lodernder Feuerkranz, der wie aus vier in sich selbst in Schräglage rotierenden brennenden Rädern zu bestehen schien, aus welchen unzählige Augen starrten, erfüllt von Entsetzen und Angst, da sie in den lodernden Flammen bald nach unten, dann aber wieder nach oben gerissen wurden (ag).

Dies konnte nur eine fremde Gottheit sein! Ein Engel Satans, ein Teufel und Dämon (ah), der sich ihrer bemächtigen wollte! Da schrien sie wieder zum Himmel: „HERR! Allmächtiger Gott! Erbarme dich unser!“

10-B: Was?! Dies soll der Meister sein?!

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Dann aber hörten sie, wie einen übermächtigen Hall, der sogar das ungestüm lärmende Getöse des Sturms übertönte, einen Ruf, der ihnen wieder Hoffnung schenkte. „Habt keine Frucht! Ich bin bei euch!“ (a)

Und auch, wenn es sich anhörte wie ein Donnergrollen und wie der Schall eines ganzen Heerlagers, der von allen Seiten zu ihnen drang: (b) War das nicht die ihnen vertraute Stimme ihres Herrn (c), auch wenn sie ungleich gewaltiger und machtvoller war, als sonst? Sie blickten hilfe-suchend um sich. Doch nirgends war ihr Meister zu finden.

Da hörten sie wieder die ihnen vertraute Stimme: „Habt keine Angst! Ich Bin´s doch! Fürchtet euch nicht!“ (d) Und sie entsetzten sich: Konnte das denn sein, dass jene Schreckensgestalt, die ihnen da im Sturmwind entgegen kam und ihnen so entsetzliche Furcht einflößte, ihr eigener Meister war?! Aber es war doch untrüglich Seine Stimme! Und Worte, die ihnen von ihrem Rabbi bereits wohl vertraut waren!

Schließlich hörten sie noch ein drittes Mal jenen sie umwerbenden Ruf (e), inmitten all des aufgewühlten Getöses doch unglaublich zart, voll Einfühlsamkeit und Sanftmut und Güte: (f) „Erkennt ihr den Meine Stimme nicht? Und lässt euch Mein Zuspruch nicht in euren Herzen verspüren, dass Ich es Bin? (g) Vertraut ihr denn nicht dem, was euch eure eigenen Herzen künden beim Vernehmen Meines Rufs? (h) Habt doch Vertrauen! Ich Bin´s doch nur! Fürchtet euch nicht!“ (i)

Sie alle blickten wie gebannt auf diese ihnen entgegenkommende wild lodernd leuchtende Gestalt, deren Umrisse von den tosend sie umwirbelnden Stürmen immer wieder verzerrt und auseinandergerissen wurden, um sich bald darauf wieder zu einer Einheit zu vereinigen. Und als sie sich konzentrierten, um genauer erspähen zu können, was das nun war, da meinten sie es zu erkennen:

Tatsächlich! War das nicht in Wahrheit wirklich Jesus, ihr Meister und Herr? Hatte sie ihre unbändige Angst angesichts dieses wirklich lebensbedrohlichen Orkans, der ihr Boot erfasst hatte und es in den sich bald berghoch aufbäumenden und sogleich wieder in die Tiefe senkenden überdimensionalen Fluten wie eine Nussschale herumwarf und mit sich riss (j), und die Panik, die sie darüber alle erfasst hatte, etwas erblicken lassen, was überhaupt nicht da war: (k) ein Schreckensgespenst, einen Dämon und Teufel, einen Satans-Engel und fremden heidnischen Gott, der sich aufgemacht hatte, um sie alle zu vernichten? Und dabei war es gar kein unheimliches widergöttliches Wesen, sondern Jesus, ihr eigener Herr und Gott? (l)

Hatten sie Seine unbeschreibliche Macht und Hoheit, Majestät und Herrlichkeit nicht schon erlebt, als Er bei dem letzten heftigen, übergewaltigen wütenden Sturm, in den sie vor kurzem geraten waren, sogar den tosenden Winden und den wilden Wellen geboten hatte (m), so dass diese sich unvermittelt Ihm ergeben mussten und zur Ruhe kamen und wieder zahm und friedlich wurden? (n) Hatte Er sich da nicht schon als der Herr aller Herren und Gott aller Götter (o), als der über allem erhabene Gebieter von allem erwiesen, dem in Wahrheit alles unterstand? – gleich dem Ewig-Vater selbst, mit dem ihr Meister sich schließlich völlig in eins, ja, geradezu identisch mit Ihm sah: (p) aus Ihm selbst und mit Ihm als ein menschliches Geschöpf in diese, ihre Welt eingegangen? (q)

Wenn sie es in ihrem Rabbi also tatsächlich mit der göttlichen Allmacht selbst zu tun hatten, die in das Ihrige gekommen war: (r) sollte es ihrem Herrn und Meister da nicht möglich und geradezu ein Leichtes sein (s), im Sturmwind über die tosenden Fluten des Meers zu fahren, wie es durch viele Propheten vom Allerhöchsten bekundet und von Ihm in den Psalmen besungen wurde? (t)

Und hatten sie vielleicht jetzt nur auch einmal Seine zerschmetternde Heiligkeit sehen sollen, vor der niemand bestehen und deren Anblick auch kein sterbliches Wesen auch nur ertragen konnte, ohne dahin-schmelzen und vergehen zu müssen (u), damit sie erkannten, mit wem sie es in Wahrheit eigentlich zu tun hatten?! – mit Dem, vor dessen Kraft und Gewalt, wie sie es schon bei manchen Seiner Exorzismen erlebt hatten, selbst die gräulichsten Teufel und schauderhaftesten Dämonen erzitterten (v), und vor dem sogar das Scheol und Hades, das Totenreich (w), wie auch das äußerste Meer der chaos-durchwühlten Ur-Fluten aus der Tiefe, dem Wohnsitz der Reiche aller widergöttlichen Mächte und Kräfte und Gewalten der Finsternis, erschaudern und erbeben mussten? (x)

War das also ihr Herr? Er hatte sie doch angewiesen, dass sie, für den Fall, dass sie von der Ihn bestürmenden euphorisierten Menge von Ihm getrennt würden, sich allein in ihrem Boot aufs galiläische Meer absetzen sollten; und Er hatte ihnen in Aussicht gestellt, dann schon wieder zu ihnen kommen zu können! (y)

Warum also fürchteten sie sich? Hatte Er selbst ihnen nicht bereits angezeigt, dass etwas Derartiges eintreten würde? Nur dass es jetzt weit gewaltiger und überwältigender war, als wie sie sich dies auch in ihren kühnsten Träumen jemals hätten vorstellen können, so dass sie Derartiges auch nicht einmal nur ansatzweise erahnen konnten!

Wenn das nun wirklich ihr Herr und Meister war, dann hatten sie es in Ihm tatsächlich mit der Ur-Macht aller Mächte und der Ur-Kraft aller Kräfte, der höchsten Herrlichkeit und Majestät zu tun, die so gewaltig war, dass sie Sterbliche, wie wohl sogar selbst auch die Himmlischen nur schrecken und mit Schauern der Ehrfurcht erfüllen konnte! (z)

Da erfasste sie alle zugleich auch allergrößte Euphorie: Denn wenn ihr Meister tatsächlich so gewaltig war, was war dann schon noch die ganze Heeresmacht des römischen Welt-Imperiums gegen Ihn und Seine unüberbietbare Erhabenheit und Größe?! (aa) Dann musste es Ihm fürwahr ein Leichtes sein, alles niederzureißen nur mit dem bloßen Hauch Seines Mundes: (ab) Und wenn Er sich erst erheben und anschicken würde, zu brüllen als der Löwe von Juda: (ac) musste das nicht einen Sturm-Orkan verzehrenden Feuers um Ihn ausbreiten und um den ganzen Erdball jagen, der alles, was sich gegen Ihn erhob, zu Boden schleudern und zerstieben lassen musste, wie bei einem Beben, das gleich einer stürmischen Feuerwalze über den gesamten Erdkreis rollte und alles mit sich riss! (ad)

Ja: war solches nicht gar schon von dem Messias Gottes verheißen worden, wenn Er dermaleinst Seine Herrschaft über die ganze Welt erst antreten und aufrichten würde?!

Da rief Judas Bar Simon aus Karioth-Hezron voller Begeisterung aus: „Ja, freilich! Das muss Er sein: der »Schrecken Israels« (ae), der auch die schrecklichsten Widersacher Seines auserwählten Volkes noch schrecken und in Angst und Schauder versetzen wird!“ (af) Und sie alle fielen, von geradezu wahnhafter Euphorie erfasst, im Boot auf ihr Angesicht, um zu huldigen und anzubeten (ag).

10-C: Ein waghalsiger Sprung ins Unbekannte

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Simon Bar Jonas aber wurde von solcher Begeisterung ergriffen, dass er überdies sogar ausrief: „Herr, wenn Du es tatsächlich bist, dann befiel mir, über die Fluten zu Dir zu kommen!“ (a) Denn sie gerieten alle außer sich und waren wie von Sinnen (b). Einerseits war da noch immer der Schrecken und das blanke Entsetzen, das ihnen noch tief in allen Gliedern bis ins Mark hinein fuhr (c), so dass sie noch immer von Todesangst ergriffen waren; zugleich über überrollte sie ein Ansturm von überwältigender Faszination und Hoffnung (d).

Und wenn das nicht tatsächlich ihr Herr war, so schoss es dem Simon Petrus durch den Kopf: Was hatte er dann noch zu verlieren? Wenn dies ein Teufel oder Dämon oder irgendeine widergöttliche Macht war, die sich nur als ihr Meister ausgab (e), und die sie alle vernichten und in ihren Verderbensfluten verschlingen wollte: Wie hätten sie gegen solch eine überirdische Übermacht bestehen können?!

So war ihr Schicksal doch ohnehin schon besiegelt! Warum also nicht gleich aus dem Schiff springen, das ohnehin keinerlei Sicherheit mehr bot?! Doch wie anders hätten sie herausfinden können, ob das wirklich ihr Herr und Meister war? (f) – dessen Herrlichkeitsantlitz ihnen nunmehr enthüllt wurde, so dass sie alle Entsetzen erfasst hatte!

Wenn Er es vermochte, dem, was nicht ist, zuzurufen, dass es sei (g), und unvermittelt Nahrung aus dem Pflanzen- und Tierreich aus sich hervor-quellen zu lassen (h), wie Er es ihnen und der Unzahl von zusammen-geströmten Galiläern eben am Siebenquell unter Beweis gestellt hatte: Musste Er selbst da nicht der »Alpha-Omega«, »der Erste und der Letzte«, sein (i), der alles umfassende, tragende, bergende, hebende, hervorbringende Allmächtige (j), der immerfort überall alles Neu-Werdende in Existenz rief und sprießen ließ und wie aus dem Nichts erschuf? (k) – der Ur-Quell aller Quellen (l) und der einzig Lebendige (m), der in allem lebt und wirkt (n), wie alles lebt und wirkt in Ihm (o), dem Leben von allem selbst! (p)

Kaum hatte Simon der befremdlichen Gestalt zugerufen: „Herr, wenn Du es wirklich bist, dann befiel mir, auf den Fluten zu Dir zu kommen!“ (q), da hörte er von jener nicht klar zu erkennenden, diffusen Erscheinung wieder die vertraute Stimme seines Herrn Jesus – jetzt, wie er meinte, noch klarer und deutlicher, als zuvor: „Nun, da du erkannt hast, dass Ich es Bin, Simon, Mein Petrus! – und dass es der Ruf Meiner Stimme ist, die dir wohl bekannt ist (r), und unmöglich die Worte eines anderen, anders Gesinnten sein können: Wagst du dich über deinen Bootsrand des Vertrauten und Bewährten und Altbekannten in das Neue, Fremde, dir noch gänzlich Unbekannte, dass Ich dir zeigen will?

So komm! (s) Und Ich will dir Unfassliches zeigen, das dir noch nie in den Sinn gekommen ist, und das du noch nicht kennst! (t) – weit über alles hinaus, was du bislang von Mir gehört und vernommen hast! (u)

Und daran wirst du erkennen, dass Ich es Bin: Mein Wort wird dich dann über alle Fluten, die dich bislang so geängstigt haben, tragen! (v) Und du wirst dich nie mehr fürchten müssen!“ (w)

Simon sah über den Bootsrand in die finsteren brodelnden Wellen, die ihr Schiff bald berghoch in die Höhe hoben, um es sogleich wieder in die Tiefe zu ziehen. Sollte er es wirklich wagen?! Sich über den Rand des Bootes begeben, das, wie sehr es auch schwankte und hin und her geworfen wurde, doch noch einen gewissen Halt unter den Füßen bot, – und sich dennoch hinein in diese wütend tosenden Wellen werfen?

Wiewohl Simon meinte, die vertraute Stimme Seines Rabbis erkannt zu haben, wurde er nun, in Anbetracht dieser radikalen, totalen Herausforderung, sich rückhaltslos im Vertrauen auf diese Stimme nun auch noch über den Rand des vertrauten Bootes mitten hinein ins gänzlich Fremde, Unbekannte (x), so bedrohlich Wirkende zu wagen, wieder heftig und zutiefst unsicher.

Doch was hatte er noch zu verlieren?! Ihr Schicksal schien in diesem übermächtigen Sturm ohnehin schon besiegelt zu sein! Und die Sicherheit, die ihnen der feste Boden des Holzes ihres Schiffes bot, das wie eine winzige Nussschale in dem übermächtigen Sturmorkan umhergeschleudert wurde, als wäre es der Spielball unendlich erhabenerer Kräfte: die Sicherheit, die ihnen ihre Barke in diesem tosenden Sturm bot: sie war doch auch bereits höchst trügerisch geworden, als wäre auch ihr Entschwinden schon längst beschlossene Sache! (y)

Ja, sie alle waren im Grunde schon dem sicheren und gewissen Untergang geweiht! Es gab fürwahr kein Auskommen mehr! (z) Und wenn dies nicht ihr Herr und Erlöser war, der Symeon soeben zu sich heraus rief, sondern ein Teufel und Dämon, der sie irreführen und täuschen wollte: Wo war dann ihr Herr?! Konnte es sein, dass Er all dies dann nicht vorausgesehen hätte? – dass widergöttliche Mächte dann auch Ihn überlistet hatten, um Ihm Seine Schüler zu rauben? (aa)

Aber wenn Er doch der Sohn Gottes war?! Konnte Ihm da wirklich etwas entgehen? Konnte Er da fern sein? Er wusste doch wahrlich um alles! (ab) Aber wenn Er nirgends sonst auszumachen war: Musste Er da nicht am Ende tatsächlich diese gespenstische Schreckensgestalt sein, die sie in so unsägliche Todesangst versetzt hatte?

War Er ihnen in dieser Gestalt vielleicht erschienen, um ihren Glauben an Ihn zu prüfen? Musste es also nicht doch am Ende ihr Meister selbst sein, der ihnen so hoffnungslos fern schien, doch in Wirklichkeit so ungemein nah war? (ac) – ja, gerade in dem, was sie derart in Todesangst versetzte und schreckte?!

10-D: Wirklich die Stimme des Herrn? – oder eine diabolische Täuschung!

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Für einen Moment meinte Simon schließlich auch tatsächlich, in jener schemenhaften, vom Wirbel peitschender Fluten und triefender Stürme umgebenen, verzerrten gespenstischen Gestalt seinen Meister zu erblicken. Also wagte er sich über den Bootsrand und rutsche hinab aufs Wasser (a).

Und tatsächlich! Er schien auf der sich senkenden Welle hinunter-zu-gleiten, ohne zu versinken! Als er dann aber von berghohen Wellen umgeben war, die drohten, über ihm zusammen-zu-schlagen, um ihn mit sich in die Tiefe zu ziehen, und die sich über Simon auftürmenden Brecher, die jene eben noch so nahe schemenhafte Gestalt, die er für seinen Herrn hielt, bedrohlich weit über ihn in die Höhe empor hoben, da übermannte den Symeon sogleich allerschlimmster Zweifel: (b) Wie konnte von Christus ein derart verheerender Sturm-Orkan ausgehen, der alles, was in seinen Strudel zu geraten drohte, unweigerlich zum Kentern zwang und in die Tiefen der tiefschwarzen Urfluten reißen musste?!

War es doch ein Dämon und Teufel, der sich zum Engel des Lichts verstellt hatte (c), um ihn zu täuschen und ihn in sein sicheres Verderben zu locken?!

Freilich! Auch ihr Boot, das wie eine winzige Nussschale von den berghohen Wellen im tosenden Meer emporgehoben wurde, um sogleich wieder in die Tiefe des Verderbens hinab gerissen zu werden, hatte inzwischen ebenso keinerlei wirkliche Sicherheit mehr geboten, da auch der feste, hölzerne Boden ihres Schiffes unter ihnen gehörig geschwankt hatte und drohte, mit ihnen zusammen in die Tiefe des Verderbens gerissen und verschlungen zu werden! Unter anderen Umständen hätte er auch nie den Sprung aus dem Altvertrauten über den Bootsrand in diese bedrohlichen Fluten gewagt! Und ihm war es vorgekommen, als hätte er ohnehin nichts mehr zu verlieren, da ihrer aller Untergang und Verderben schließlich schon klar besiegelt erschien.

Und doch! War das dieser befremdlichen, furchteinflößenden teuflischen Verderbensmacht am Ende vielleicht nicht genug?! Wollte dieser Satan mit seiner diabolischen Täuschung über seinem Leben auch noch seine Seele ins ewige und endlose Verderben ziehen (d), indem er ihn in solche Verzweiflung hinein trieb, dass er sich sogar schon bei dieser gänzlich andersartigen überirdischen erschreckenden Erscheinung Errettung zu finden versprach, in der schon wahnhaften Hoffnung, es könne vielleicht doch sein Herr und Meister, der Christus Gottes, sein, obwohl dieses Schreckensgespenst sie doch selbst erst in diese verzweifelte Lage gebracht hatte!

Und als Symeon so von übermächtigen Zweifeln befallen wurde, da erschien ihm jene Gestalt, die er tatsächlich für einen kurzen unbedachten Moment, der vertrauten Stimme nach, für seinen Herrn gehalten hatte (e), wieder wie ein teuflischer Dämon, mit vom Sturmwind aufgewirbeltem wildem langen Haar und angsteinflößend stechend feurigen Augen (f), wie ein Schreckensgespenst, dass bereits im Begriff war, im Geleit mannshoher Brecher von Wellen auf ihn zu stürzen, um ihn gänzlich zu verschlingen und zu verderben! (g)

Petrus schrie verzweifelt auf: „Was hab ich nur gemacht! Ich tollkühner Narr! – die bewährte Sicherheit meines altvertrauten Bootes zu verlassen! Was hab´ ich mir nur dabei gedacht?! – mir erhofft und erwartet?! Ich versinke! Die Urfluten des Verderbens aus der Tiefe der Finsternis: sie verschlingen mich! (h) Der Satan und Verderber fasst mich! – und reißt mich mit sich in den Strudel seines bodenlosen Abgrundes! O Herr, rette mich!“ (i)

Und schon schäumte es um Ihn. Er schluckte bitter schmeckendes Wasser, sah nichts mehr, glaubte sich schon auf ewig verloren: „Jetzt ist es aus! Alles aus!“ (j)

10-E: Trotz seiner Zweifel errettet!

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Da fasste ihn eine übermenschlich starke Hand und riss ihn kraftvoll empor (a). Als er wieder durch die Fluten brach, sah er Jesus, der ihn anblickte und lachte, umgeben von einem wolkenfreien, völlig klaren rot-violett erstrahlenden heiteren Abendhimmel! (b) „Du Kleingläubiger!“, erheiterte sich Jesus amüsiert: „Warum hast du gezweifelt und nicht vertraut?!“ (c)

Der ganze Sturm, in dem sie soeben noch unterzugehen drohten, wirkte mit einem Mal gänzlich unwirklich, als hätten sie sich dies alles nur eingebildet, so friedlich war alles um sie herum! Kein Windchen rührte sich! Es war ungewöhnlich, geradezu erfrischend kühl, und doch, nach diesem eiskalten, peitschenden Orkan, wohltuend warm. Und die See war glatt wie ein Spiegel, in dem sich die umliegenden Berge und der regenbogenfarben anmutende Abendhimmel wiederfanden (d). Und sie alle sahen niemanden mehr, als Jesus, ihren Herrn und Gott und Erlöser allein (e).

10-F: Eine unglaubliche neue Erfahrung mit dem Herrn!

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So führte Jesus den Simon Petrus wieder zurück in das ihm vertraute Boot, in dem die Jünger Christi saßen; und doch war Symeon Kephas um eine Erfahrung reicher: nämlich, dass Christus auch außerhalb des Bootes Seiner Jünger, die an Ihn glauben und auf Ihn vertrauen, wohl zu finden ist, und auch durchaus jenseits des verschwindend kleinen, doch recht ohnmächtigen Wirkungsbereiches der Seinigen, in den unendlichen Weiten des tobenden Meeres ebenso überall heilswirksam gegenwärtig ist (a) – selbst sogar in den katastrophalsten, lebensbedrohlich wirkenden Sturmwinden und Orkanen (b) und in furchteinflößend befremdlich wirkender gespenstischer Schreckensgestalt (c), und dass, wer dies von Ihm erkannt hat, dass es letztlich doch immer nur Er ist, der in Seiner über wahrhaft allem erhabenen Majestät restlos überall das Heil aller Seiner Geschöpfe und Kinder herbeiführt (d), und, dass wir es in wahrhaft allem letztlich doch immer nur mit Ihm zu tun haben (e), der doch nur unser aller Heil will und herbeiführt: (f) dass einen solchen, über all das Erleuchteten weder Stürme, noch tosende Wellen mehr schrecken können, was einen jeden derart alles Durchschauenden befähigt (g), über die brodelnden Urfluten des Verderbens zu wandeln, ohne von ihnen verschlungen zu werden (h).

Und selbst, wenn wir in ihnen zu versinken und unterzugehen drohen: der Herr, der Gott ist über wahrhaft allem, weiß wohl, uns auch aus diesen bodenlosen Tiefen finsterster Urfluten immer wieder heraus-zu-ziehen und zu erretten mit Macht! (i) Denn kein Abgrund ist so tief, als dass Christi Liebe nicht noch tiefer wäre!

10-G: Ich begegne euch auch in anderen Religionen!

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Als die Jünger dies alles gesehen hatten, fielen sie erneut auf ihre Angesichter, als Jesus zusammen mit Seinem Ersten, dem Petrus, wieder in ihr Boot stieg, und huldigten: „Fürwahr, Du bist Gottes Sohn (a), aus Ihm ausgegangen und eins mit Ihm selbst!“ Und sie waren bestürzt und ganz außer sich (b).

Als sie sich aber wieder beruhigt hatten und ihren Kurs nach Bethsaida (c) in der nördlichen Jordan-Mündung mit Namen »Genessaret« wieder aufgenommen hatten (d), hob der Herr an, ihnen zu erklären, was ihnen dieses Ereignis enthüllen sollte. So setzte Er an:

„Wisst ihr, was euch dies lehren sollte, als Ich euch nunmehr im Sturmwind (e) in einer anderen, euch befremdlichen Gestalt entgegenkam (f) über das Meer, dass ihr meintet, es müsse eine heidnische Gottheit oder ein euch bedrohender böser Geist und Dämon und Teufel sein, so dass ihr euch entsetzt habt und von Furcht ergriffen worden seid (g), bis ihr von jener andersartigen Erscheinung Meinen euch vertrauten Liebesruf vernommen habt (h) und erkannt habt, dass Ich es Bin? (i)

Dies soll euch ein Doppeltes lehren: Einmal dies: In gar manchem Sturmorkan, der euch erfasst, begegne in Wahrheit Ich euch, um euch zu prüfen (j) und zu schulen, auf dass ihr Vertrauen lernt (k), und euer Glaube in dem, was ihr auszuhalten und durchzustehen habt, Vollendung erlangt (l).

Aber auch dies: Wenn Ich euch dermaleinst hinaus sende auf das Völkermeer (m), um überall Menschen zu fischen (n) unter allen Völkern und Nationen, dann wird sich´s begeben, dass euch auch dort fremdartige Gottheiten begegnen werden, welche diese Geschlechter verehren. Wo immer ihr aber aus diesen euch unbekannten Göttern Meine Stimme vernehmt, da erkennt, dass Ich es Bin.

Oder meint ihr etwa, Mein Vater sei nur der Gott der Juden, und nicht auch der Heiden? Freilich auch der Unbeschnittenen und Heiden! (o) – wie geschrieben steht bei Maleachi: »Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist Mein Name groß unter ALLEN Nationen! Und an allerlei geweihten heiligen Orten lässt man Mir Opferrauch aufsteigen und bringt man Mir Gaben dar – und zwar solche, die Mir durchaus wohlgefällig sind! Denn ein großer König bin Ich, und man begegnet Mir in Ehrfurcht unter allen Nationen.« (p)

Darum lasst euch nicht irritieren und täuschen durch die unzähligen Gleichnisse und Götterbilder der Nationen, die euch vordergründig fremdartig erscheinen mögen! (q) Denn habe Ich nicht auch zu euch in vielerlei Gleichnissen und Bildern von der höchsten Kraft gesprochen, nach dem Fassungsvermögen, das euch gegeben ist, auf dass ihr´s verstehen konntet? (r) Aber welches Gleichnis und Götterbild könnte den Unvergleichlichen je fassen?! (s) – Ihn, den der Himmel und aller Himmel Himmel nicht zu fassen vermögen (t) und dessen ewige Kraft und Gottheit in wahrhaft allem zu finden ist (u), wie Sein Geist auch allem innewohnt, was lebt (v), so dass wahrhaft alle Lebewesen und Erscheinungen etwas widerspiegeln von Seiner beispiellosen Anmut und Schönheit, wie Majestät und Kraft und Herrlichkeit! (w)

Darum lässt Er sich auch in noch unzähligen anderen Gleichnissen und Darstellungen finden, wo man über diese Bildnisse Seine göttliche Huld und Gnade verehrt. Denn so kündet es schon Jesaja: »Der alle Geschlechter ruft seit unzähligen Generationen von Anbeginn an: Ich, der HERR, bin es, bei den Allerletzten ebenso, wie auch bei den Allerersten. Selbst auch die fernsten Inseln haben etwas von Mir erfasst und erbeben in Ehrfurcht von Mir! Und sie verehren keinen anderen als Mich in der Vielzahl ihrer Gleichnisse und Bilder«“ (x).

10-H: Denn Mein Evangelium von der göttlichen Liebe wurde von je her bereits allen Nationen verkündigt!

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Und der Herr legte es ihnen noch genauer dar, indem Er sprach: „Denn wenn es euch auch so erscheint, dass da viele unterschiedliche Götter wären, so ist doch der Abba aller, der HERR aller himmlischen Heerscharen, der Erste und der Letzte in ihnen allen (a); und all diese überirdischen Throne und Herrschaften, Mächte und Kräfte und Gewalten (b), die als Gottheiten verehrt werden (c), sind nichts als verschiedene Anblicke, Angesichter und Erscheinungsformen Seiner alles überragenden Majestät und Herrlichkeit (d), dienstbare Geister Seines siebenfältigen Geistes (e), die als Wächter und Schutzpatrone und Mittler über alle Nationen gestellt worden sind (f), um sie auf die letzte Enthüllung Seines Heils, für ausnahmslos alle, vorzubereiten, wie es auch bei eurem Volk durch die Geister eurer Propheten (g), die Engel, welche diese unterwiesen und inspiriert haben, geschehen ist (h).

Denn das Evangelium von der göttlichen Liebe, die nichts als Heil im Sinn hat mit wahrhaft allen: (i) Es ist bereits verkündigt worden auf dem ganzen Erdkreis! (j) Und auch die Heiden-Nationen haben es wohl schon gehört und vernommen und unterschiedlichste Einblicke erhalten in die universale Heilswirksamkeit der Himmel, je nach ihrem Verständnis und Fassungsvermögen.

So werdet ihr auch bei ihnen vieles finden, was Meinem Evangelium durchaus entspricht, woran ihr anknüpfen könnt! Denn es ist keineswegs so, dass alles zu verwerfen wäre, was die Heiden und Unbeschnittenen glauben! Denn auch sie haben ihre eigenen Offenbarungen empfangen.

Ja, und mitunter, haben sie das Entscheidende sogar noch vor Israel erkannt, da sie nicht ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten suchen, sondern auf die Güte und Barmherzigkeit der Allmacht vertrauen (k) und aus ihr leben (l), was sie alle in ihrem kindlich-einfältigen Glauben auszeichnet als Kinder Abrahams, welchem verhießen wurde, dass er nicht allein der Stammvater eines Volkes sein würde, sondern der von unzähligen (m). Und welche, wie er, in kindlicher Einfalt (n) auf die Huld der göttlichen Allmacht vertrauen, wie immer sie diese nennen und sich vorstellen mögen, die sind seine Nachkommen und Kinder (o).

Und auch ihnen wurde bereits vieles geoffenbart, worauf Mein Evangelium, das ihr ihnen künden sollt, das »Ja« und das »Amen« ist (p). Denn das ewige Evangelium (q) von Meiner unverlierbaren Retter- und Erlöser-Liebe gegen wahrhaft alle: es wurde schon von je her ausgerufen unter allen Geschlechtern und Nationen (r) durch geist-beseelte Männer und Frauen, Dichter und Denker, Propheten und Philosophen“ (s).

10-I: Bleibt aufgeschlossen, und man wird auch euch offen begegnen!

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Und Jesus vermahnte sie schließlich: „Darum betrachtet nicht alles, was die Heiden glauben und bereits erkannt haben, als dämonische Abirrung vom Eigentlichen, Rechten und Wahren (a); sondern alles, was die Herzen und Seelen aufrichtet und stärkt, was Glaube, Liebe und Hoffnung unter ihnen geweckt hat (b), das erwägt auch ihr (c), ob es sich nicht mit dem verträgt, was ihr empfangen habt, und auch eure eigenen Einsichten und Einblicke noch vertiefen könnte.

Denn auch eure Erkenntnis ist Stückwerk (d). Und wer meint, er sei weise, der werde sich seiner Torheit bewusst, auf dass er wahrhaft weise werde! (e) Denn zu sehen beginnt, wer in Demut seine eigene Blindheit erkennt und anerkennt! (f) Was ihr nämlich von Mir wisst, ist nichts im Vergleich zu dem, was ihr noch nicht von Mir wisst!

Und doch habt ihr das Entscheidende erkannt, wenn ihr wisst: Da ist nichts als Liebe! Und dies nimmt euch auch alle Furcht vor dem, was euch noch fremd und unbekannt ist! (g)

Wenn ihr so den Heiden begegnet – in der Bereitschaft, von ihnen anzunehmen und zu lernen, was sich an spirituellen Enthüllungen auch bei ihnen bereits findet, statt es in selbstgefälliger Überheblichkeit alles als diabolisches Blendwerk abzulehnen (h), dann wird man euch ebenso offen und aufgeschlossen begegnen, dass man euer Zeugnis annehmen wird (i), dass ihr das Siegel allen Glaubens und aller Hoffnung empfangen habt (j), auf alles, was auch die Heiden bereits in Aussicht gestellt bekommen und an Einblicken in das universale göttliche Heilswirken empfangen haben.

Wenn ihr ihnen aber absprecht, was auch sie bereits an spirituellen Wahrheiten empfangen haben und worin sie inwendig überzeugt worden sind (k), werden sie auch nicht annehmen können, was ihr ihnen als letzte Wahrheit zu künden habt, nämlich den Sinn und das Ziel von all den göttlichen Kraftwirkungen, welche auch sie bereits erkannt und erfahren haben.

Darum verneint nicht, was nicht verneint werden muss, und verleugnet nicht, was nicht Mein Evangelium verleugnet (l), sondern es vielmehr als ein weiteres, unabhängiges Zeugnis bestärkt und bekräftigt (m), und erkennt an, was euch wahrhaftig erscheint, und deutet ihnen ihre Gleichnisse und Bilder und Bräuche hin auf Mich, wie Ich es derzeit auch unter dem Hause Israels tue (n), dass sie erkennen, dass Ich es bin, welchen sie in ihren Gleichnissen und Bildern suchen und verehren, und dass Ich ihnen alles errungen habe, worauf sie hoffen und wonach sie verlangen.

Denn Ich bin nicht allein der, dessen Kommen allein den Juden verheißen und in Aussicht gestellt worden ist, sondern allen! (o) Und Ich und Mein Vater, wie Sein und Mein gestalt-LOSER UN-benennbarer Geist: (p) Wir werden in gar vielen Gestalten und Gleichnissen und Bildern und unter unzähligen Namen und Hoheitstiteln bereits aufgesucht und verehrt in aller Welt! (q)

Ohne Meine Liebe, die alles recht erkennt, steht Gleichnis gegen Gleichnis und Bild gegen Bild; In der Erkenntnis Meiner wirkkräftigen Liebe unter euch allen aber fügt sich Gleichnis zu Gleichnis und Bild zu Bild. Und was für die Gleichnisse und Bilder gilt, das gilt auch für die Namen. Denn die höchste Gottheit hat fürwahr viele Namen und Hoheitstitel in aller Welt, die Ihr universales Heilswirken rühmen! (r) Und Mein unaussprechlicher Heils- und Erlöser-Name ist ausgerufen in und über allen Heils- und Erlöser-Namen (s), wie denn auch Mein Vater das Ur-Licht aller himmlischen Lichter ist! (t)

Wenn ihr also dermaleinst hinausschwärmt unter die Nationen, um aller Welt Mein Evangelium zu künden (u), heißt dies nicht, dass ihr alles verwerfen und verachten und verneinen müsstet, was auch diesen Völkern und Geschlechtern an Weissagung und Offenbarung bereits gegeben worden ist!

Sprecht den anderen nicht ab, was sich an Enthüllungen und Bekundungen von der göttlichen Liebe auch in ihren heiligen Schriften und Überlieferungen bereits findet, wenn ihr denn wollt, dass dem Siegel auf alle göttlichen Offenbarungen, das ihr empfangen habt (v), auch Glauben geschenkt werden soll, von dem alle Weissagungen ausgehen, wie sie alle darauf hinzielen“ (w).

10-J: Wahrheit und Lüge findet sich in allen Religionen!

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Und der Meister erklärte ihnen: „Denn mit den Religionen in gar vielen Ländern in aller Welt verhält es sich keineswegs so, wie es mit den Religionen in den Völkern dieses Landes war, in denen durch Kräfte der Finsternis alles, was auch wahrhaftig in ihnen war, auf gräuliche, diabolische, ja, teuflische Weise in sein Gegenteil verkehrt worden ist (a), um euch von den ganz außergewöhnlichen Offenbarungen, die ihr erhalten habt vor allen anderen, um euch auf die Niederkunft des Höchsten selbst vorzubereiten (b), auf Abwege zu bringen (c), von Gott und Seinem Christus weg – wie es nicht zuletzt auch zu einem Gut-Teil sogar in eurer eigenen Religion geschehen ist, so dass viele eurer vermeintlichen Hüter des rechten Glaubens und der rechten Lehre von je her mehr Diener des Satans und der Hölle, als des Vaters und der Himmel sind (d), obwohl sie sich doch alle auf die selben Offenbarungen und heiligen Schriften berufen als Gottes Wort! (e)

Wie sich aber selbst unter euch, die ihr euch alle als gläubige Juden betrachtet, Wahrheit, wie Lüge und Rechtes, wie Falsches gibt, und sich bei euch Aufrichtendes und Ermutigendes, wie Niedermachendes und Drückendes, Befreiendes wie Knechtendes findet (f), so ist es auch in allen anderen Glaubensgemeinschaften. Die Trennlinie verläuft nicht etwa zwischen den Religionen, sondern zieht sich durch alle Religionen hindurch! Und es bedarf geschulter Einsicht, welche aus der spirituellen Reifung in der Liebe erwächst, um die Geister unterscheiden zu können (g).

Darum prüft alles: (h) Und alles, was euch einsichtig, einleuchtend, wohltuend, zu Herzen gehend (i), aufrichtend, stärkend, ermunternd, klärend, erhellend weiterführend, vertiefend und zurüstend erscheint, alles, was euren Glauben, eure Hoffnung und eure Liebe bestärkt, das erwägt! (j) Erkennt an, was Anerkennung verdient, und verachtet und verwerft es nicht! Bejaht, was bejahenswert erscheint, und verneint es nicht! Und alles, was erwägenswert erscheint, das erwägt, und was aufnehmenswert erscheint, das nehmt getrost als Glaubensgut und weiteres spirituelles Kleinod in die Schatzkammer eurer bereits gewonnenen Erkenntnisse auf! (k)

Erkennt an, so werdet auch ihr anerkannt; bejaht, so werdet auch ihr bejaht! Lernt bereitwillig, was es auch von den anderen zu lernen gibt, so wird man auch von euch bereitwillig lernen!“ (l)

10-K: Wenn ihr euch alle in Demut begegnet, könnt ihr euch gegenseitig überschwänglich bereichern!

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Schließlich schloss der Rabbi Seine Belehrung mit den Worten ab: „Denn auch darum hat der Höchste mit allen Völkern und Nationen gänzlich unterschiedliche Bündnisse geschlossen (a) und jedem Geschlecht ganz besondere Offenbarungen gegeben, auf dass sich keine Religion über irgendeine andere erheben könnte (b) in dem Anspruch: »Allein wir haben das Heil! Allein wir kennen die ganze Wahrheit! Allein bei uns ist Erkenntnis! (c) Allein wir haben den Christus! Allein hier, bei uns, ist Er!«, oder: »Nein! Sondern allein nur dort! (d) Ihr gottlosen Narren! Erkennt doch endlich den HERRN!« (e)

Wer nämlich solches lehrt, der missbraucht Meinen gänzlich unverfügbaren, unaussprechlichen Namen (f) für seine eigenen selbstsüchtigen Zwecke (g), um alle Welt an sich zu binden (h), während Gottes Name doch niemanden für sich allein gehört (i), und doch allen (j), und der verleugnet Mein universal wirksames Liebeswesen! (k) Denn wo immer die göttliche Abba-Liebe erkannt wird, unter welchem Namen und Gleichnis und Bild auch immer, da Bin Ich es (l); und wo ein Herz von dieser Abba-Liebe zur Liebe gedrängt und angespornt wird (m), da wirkt dies Mein Geist! (n)

So haben alle Nationen und Religionen ihre ganz eigenen Enthüllungen und Offenbarungen, ihre eigenen Deutungen und Auslegungen und Lehren, ihr eigene religiöse und rituelle Sprache, ihre eigenen Gleichnisse und Bilder und Namen, in welchen sie doch alle etwas von der unermesslichen Größe und Erhabenheit der allgegenwärtigen Allmacht erkannt haben und verehren. Wenn ihr aber alle einander unter eure besonderen Weinstöcke und Ölbäume ladet (o) und deren Früchte untereinander austeilt und austauscht und alles zusammentragt (p) zu einem großen Freudenmahl der Liebe: (q) fürwahr, dann werdet ihr alle davon profitieren, und zunehmen und hinwachsen zu der ganzen Höhe und Breite und Länge und Tiefe der Erkenntnis von der Herrlichkeit und Majestät und Kraft des universalen Heilswirkens Meiner Liebe (r) – weit über alles, was ihr bislang geglaubt und erkannt und erhofft habt, selbst über eure kühnsten Träume hinaus! (s)

Und dies wird euch alle bestärken und kräftigen in der Liebe, wie auch die Kräfte der Liebe freisetzen in euch allen mit Macht, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat! (t) Und dann werdet ihr Mich wirksam finden in wahrhaft allem: keinen anderen als Mich, euren, wie aller Heiland und Erlöser-Gott, den Christus allein (u).

Und ihr werdet erkennen, dass, so wie ihr, ebenso auch alle anderen Völker und Geschlechter und Nationen sehr wohl auch zubereitet worden sind auf Mein Kommen, wie auch auf das Meines Geistes, den Ich gar bald ausgießen will: nicht allein nur über euch, sondern wahrlich auf alles Fleisch (v), so dass auch die Weinstöcke und Feigen- und Öl- und Lebens-Bäume in allen anderen Nationen und Religionen aufsprießen sollen (w) in Mir, dem Einen, welcher der Spross für alle ist (x).

Dies beherzigt, wenn ihr dermaleinst aufs Völkermeer hinausfahren werdet (y), um Menschen zu fischen (z) und alle Herzen zu gewinnen für die göttliche Liebe, indem ihr allen das unüberbietbare Siegel dieser Liebe kündet, die sich wahrlich an alle in gleicher Weise austeilt (aa) und für ausnahmslos alle hingibt (ab).

Denn ihr seid berufen, in dieser Liebe zu sammeln, nicht, zu zerstreuen (ac), zu verbinden und aufzurichten, nicht, zu zerbrechen (ad), zu versöhnen und zu einen, nicht zu entzweien (ae), und so alles zur Vollendung zu führen, was schon überall längst seinen Anfang genommen hat (af).

So seid ihr nicht zur Enge berufen, sondern zur Weite (ag). Und wer dies erkennt, den bestimmt nicht Engherzigkeit, sondern Weitherzigkeit (ah), die in Liebe alles Liebenswerte achtet und anerkennt, was Achtung und Anerkennung verdient.

Darum knüpft an, woran ihr anknüpfen könnt (ai), und baut auf dem auf, worauf ihr aufbauen könnt! (aj) – überall, wo schon Offenbarung von Meiner Liebe und Gnade und Huld und Barmherzigkeit gegeben ist, wenn auch in anderen Gleichnissen und Bildern und auch in Einblicken, welche euch vielleicht noch nicht gegeben worden sind.

Denn in Mir steht nicht Gleichnis gegen Gleichnis und Bild gegen Bild, sondern vielmehr fügt sich in Mir Gleichnis zu Gleichnis und Bild zu Bild, bis ihr denn alle hinwachst zum Vollmaß der Erkenntnis (ak) der Fülle an Kraftwirkungen der göttlichen Liebe, die überall in der Welt von je her wirkt, weit über all eure Einsichten und Vorstellungen und kühnsten Träume und Erwartungen hinaus! (al)

Meine heilige Ruach aber wird euch über all diese Unglaublichkeiten, die ihr jetzt noch weder erahnen, noch fassen könnt, dermaleinst erleuchten, wenn die Zeit dafür reif geworden ist (am). Dann werdet ihr Mich, wie auch einander erst wahrhaft erkennen, gleichwie ihr selbst alle von je her erkannt worden seid“ (an).

Dies war es also, was der Herr Seine Jünger lehren wollte, als Er ihnen im Sturmwind in der befremdlichen Gestalt anderer Gottheiten begegnete, welche sie für Dämonen hielten (ao), so dass sie von Todesangst befallen wurden (ap).

Sie aber entsetzten sich über diese Enthüllung ihres Herrn von Seinem universal anzutreffenden Heilswirken, selbst sogar unter den gottlosen Heiden, die sie allesamt dämonischen Finsternismächten überlassen glaubten (aq), und sie stießen sich an den Bekundungen Jesu, so dass sie es weder fassen, noch behalten konnten; denn auch sie waren noch blind für die letzte göttliche Wahrheit in allem, und auch ihre Herzen waren noch träge und unfähig, wirklich zu erkennen (ar), und in ihrem unbegründeten Vorurteilen und misstrauischen Argwohn gegenüber allem Fremden, Unbekannten und Unverständlichen verschlossen und geradezu verstockt (as).

10-L: Heilung vieler Kranker in Genessaret bei Bethsaida

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Als sich aber der Sturm unvermittelt gelegt hatte, nachdem sie erkannt hatten, dass es ihr Herr war, und es wieder licht und klar wurde, und ihr Meister es ihnen gedeutet hatte, was diese befremdliche, furchteinflößende Erscheinung von Ihm sie lehren sollte: siehe, da zeigte sich´s, dass sie nicht mehr fern von Bethsaida waren (a), wohin sich der Meister mit Seinen zwölf Aposteln absetzen wollte (b), um dort mit ihnen allein zu sein und Seinen Jüngern etwas Ruhe und Erholung zu gönnen (c).

So gelangten sie an das nördliche Ufer des Sees Genezareth, wo der Jordan ins galiläische Meer mündet – in der flachen, fruchtbaren Landzunge Genessaret (d), welche nach dem See benannt wurde, da sie in Regenzeiten oftmals vom galiläischen Meer überschwemmt wurde.

Nachdem aber Jesus in Magadan, bei den sieben Quellen des Gad, verschwunden und nicht mehr auffindbar war, waren etliche von denen, die Ihn gesucht hatten, bis nach Bethsaida gekommen (e); denn sie waren das Ufer abgelaufen in der Hoffnung, dass Jesus sich dort irgendwo von Seinen zwölf Aposteln in ihr Boot aufnehmen lassen wollte, nachdem Seine Jünger allein von Kapernaum abgefahren waren (f).

Und all diese Leute vom Siebenquell kamen wegen des Sturmes, der auf dem galiläischen Meer unversehens losgebrochen war, noch vor dem Boot der Apostel in Genessaret bei Bethsaida an (g). Und diesen wiederum hatten sich auch viele aus der ganzen Umgegend angeschlossen, da ihnen Jesus durchaus bereits bekannt war; denn die Kunde von dem, was Er bei Kapernaum getan hatte, hatte sich überall wie ein Lauffeuer verbreitet (h).

Als nun Jesus mit den Seinigen am nördlichen Ufer des tiberianischen Sees an Land ging, wurde Er sofort erkannt (i), und viele Menschen strömten zu ihnen. Diejenigen aber, welche den Strand des galiläischen Meers vom Siebenquell bis nach Bethsaida abgelaufen waren, in der Erwartung, der Rabbi würde sich irgendwo von Seinen Aposteln aufnehmen lassen, verwunderten sich, dass Er mit ihnen im Boot saß, als sie die Jordan-Mündung erreichten, obwohl Er doch nirgends am Ufer in ihr Schiff gestiegen war (j).

Und als Jesus sich mit den Seinigen nach Bethsaida begab, da brachte man überall aus den umliegenden Gehöften von Genessaret viele Kranke auf Tragbahren zu Ihm (k), die an vielerlei Gebrechen litten, und man bat Ihn, Er möge sie doch wenigstens den Saum Seines Gewandes berühren lassen (l), welche sie am Rand des Weges gelegt hatten, auf welchem Er sich mit Seinen Aposteln hin zum Haus des Philippus begab (m), um dort mit ihnen allein den Abend und die Nacht zu verbringen (n).

Da wurde der Rabbi freilich wieder von tiefen Mitleid erfüllt und gewährte es ihnen; und alle, die Ihn berührten, wurden geheilt. Welche aber den Saum Seines Gewandes nicht erreichen konnten, zu denen begab Er sich hin und legte ihnen die Hände auf; und auch sie wurden unversehens gesund (o).

Nachdem Ihm aber viele aus Kapernaum bis nach Bethsaida gefolgt waren, erkannte der Herr, dass es an der Zeit war, sich ihnen gänzlich zu offenbaren, und es ihnen zu enthüllen, wofür Er aus den höchsten Himmeln in diese Welt gekommen war: (p) nämlich, um alle Widersetzlichkeit in Seiner Retterliebe zu überführen und zu überwinden (q) und dadurch Sein göttliches Leben an alle auszuteilen zum ewigen Leben hin (r).

Gleichwohl wusste Jesus aber bereits darum, dass sie dies noch nicht fassen und annehmen können würden (s). Und doch spürte Er, dass es an der Zeit war, ihnen restlos alles zu künden (t), um sich dann anderen zuzuwenden, die das Evangelium noch nicht gehört hatten (u).

Darum beschloss Er, mit den Seinigen nach Kapernaum zurück zu kehren (v), um Sein Wirken in Galiläa abzuschließen. Danach wollte Er mit den Seinigen nach Jerusalem zum Passahfest ziehen (w) und ihnen auf dieser Reise eine Auszeit zur Erholung einräumen, da Er auf ihrer Wanderschaft in die Heilige Stadt nicht öffentlich auftreten wollte und auf ihrem Weg zum Tempel des HERRN einsame Wege wählen und Dörfer und Ansiedlungen meiden wollte (x), um sich dann erst wieder im Herzen Israels aller Welt zu offenbaren (y).