Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
V Die Abkehr
26: Was groß macht im Reich Gottes
26-A: Gott betreibt doch keine Vetterles-Wirtschaft!
26-B: Habt ihr nicht alles, was ihr Mir zukommen lasst, von Mir selbst empfangen?!
26-C: Ein gemeinsames Dach über dem Kopf macht noch nicht zu Hausgenossen!
26-D: Ist es nicht schon überschwängliche Freude, überhaupt dabei sein zu dürfen?!
26-E: Ich bitte doch nicht für mich, sondern für meine Söhne!
26-F: Wisst ihr überhaupt, was ihr da erbittet?! Das hat einen hohen Preis!
26-G: Die besten Plätze sind noch nicht vergeben und stehen noch allen offen!
26-H: Warum der Sohn nicht alles wusste, wie der Vater
26-I: Die Vollendung der Zebedäiden in ihrer Feuertaufe
26-J: Jakobus erlitt unter Herodes Agrippa den Märtyrertod
26-K: Johannes aber überlebte zweimal den Märtyrertod!
26-L: Johannes soll nämlich auf Erden bleiben, bis der Herr wiederkommt!
26-M: Der Größte in Meinem Reich wird ein Diener aller sein!
26-N: Doch es blieb bei Neid und Missgunst unter den Aposteln!
26-O: Wollt ihr denn wie die Pharisäer sein, von Überheblichkeit und Ehrsucht bestimmt?!
26-P: Nur Einer ist euer aller Lehrer und Meister und Vater, ihr aber untereinander Geschwister!
26-Q: Keiner darf sich über andere überheben, seid ihr doch alle auf derselben Pilgerschaft!
26-R: Ein freigekaufter Knecht verdankt doch auch alles seinem Herrn!
26-S: Alles, was ihr erreicht, ist doch unverdiente Gnade!
26-T: Denn die All-Erbarmung ist nicht auf euch angewiesen, sondern vielmehr ihr auf Sie!
26-U: Erkennt, dass der Vater alles wirkt! Das setzt euch frei!
26-V: Nur einer zeugt wahre Kinder: der Vater!
26-W: Hütet euch vor Ehrsucht und Gefallsucht jeglicher Art!
26-A: Gott betreibt doch keine Vetterles-Wirtschaft!
Als Jesus drei Seiner Apostel, nämlich Simon Petrus und das Brüderpaar Johannes und Jakobus, für sich allein mit sich auf den Berg Tabor genommen hatte, da befand sich auch Salome, die Mutter der beiden Zebedäiden, bei ihnen unter den Frauen, die ihnen dienten (a).
Und sie fragte ihre Söhne: „Was ist auf dem Berg geschehen?“ Denn alle, die am Fuße des Berges waren, hatten ein mächtiges Donnergrollen gehört (b) und die lichte Wolke gesehen, in welche der Gipfel des Tabor getaucht worden war (c).
Die Söhne der Salome aber antworteten ihr: „Wir dürfen jetzt noch nicht darüber sprechen (d); denn es war unaussprechlich: zu groß und zu wunderbar!“ (e)
Da dachte ihre Mutter Salome bei sich: „Gewiss hat dies für meine beiden Söhne etwas ganz Besonderes zu bedeuten, dass Jesus nur sie allein, zusammen mit Simon Petrus, auf den Berg mitgenommen und dieser außergewöhnlichen geheimnisvollen Offenbarung gewürdigt hat! (f)
Und gestattete Er nicht auch ebenso ihnen allein, mit Ihm ins Haus des Jairus zu treten, wo Er dessen verstorbene Tochter vom Tod wieder erweckte?! (g) Überdies ist mein Johannes der einzige, dem der Meister es erlaubt, bei Tisch an Seiner Brust liegen zu dürfen, weil Er ihn über alle liebt! (h)
So müssen doch auch meine beiden Söhne einstmals eine besondere Stellung innehaben im Reich meines Neffen, und nicht Simon allein, von dem Er gesagt hat, dass er Sein »Petrus« sein soll: Sein »Fels«, auf dem Er Sein Volk aufrichten will!“ (i)
Und Salome meinte, ihre Söhne müssten auf eine nicht minder bevorzugte Stellung im Reich Christi auch einen Anspruch haben, da sie immerhin Jesu Cousins und damit Seine allernächsten Familienangehörigen waren. Denn schließlich war Salome die Schwester von Jesu Mutter Maria (j). Und überdies war Jesus zusammen mit seiner Mutter auch ins Haus ihres Mannes Zebedäus nach Kapernaum umgezogen (k), als es zum Bruch mit Seinen Halb-Brüdern väterlicherseits gekommen war! (l) Aus diesem Grund war Salome der Überzeugung, ein Anrecht auf eine Begünstigung ihrer beiden Söhne zu haben.
Irgendwie aber spürte sie wohl doch, dass dies ziemlich ungehörig und ganz schön dreist war, ihren Neffen um eine Bevorzugung ihrer Söhne zu bitten (m). Darum wandte sich Salome an ihre Schwester Maria und bat sie: „Ach, Maria! Frage doch bitte deinen Sohn, ob es einen Grund dafür gibt, dass Er allein meinen beiden Söhnen zusammen mit Simon Petrus würdigt, bei ganz besonderen Enthüllungen Seiner Macht und Majestät dabei sein zu dürfen. Frage Ihn doch bitte, ob dies bedeutet, dass meine beiden Söhne einstmals zur Rechten und Linken des Herrn auf Thronen sitzen dürfen in Seinem Reich, wenn Er die Herrschaft über die ganze Welt antritt, da Er sie allein mit sich auf den Berg genommen und nur ihnen unaussprechliche göttliche Geheimnisse enthüllt hat“ (n).
Und Maria überstellte unbedarft die Anfrage ihrer älteren Schwester an Jesus (o). Der aber fragte sie: „Warum schickt diese Frau dich vor und fragt Mich nicht selbst (p), wo sie sich für Meine Tante wähnt?!“
Jesu Mutter aber beschwichtigte Ihn: „Sei ihr nicht böse! Sie hat wohl zu große Ehrfurcht vor Dir, um sich mit ihrem Anliegen persönlich an Dich zu wenden.“
Der Rabbi aber entgegnete höhnisch: „Ehrfurcht?! Oder weiß sie nicht vielmehr selbst, dass ihr Ansinnen unbotmäßig ist?! (q) Wer ist sie, solche Forderungen an Mich zu stellen?!“ (r)
Maria versuchte, ihre Schwester in Schutz zu nehmen: „Sie will halt das Beste für ihre Söhne! Das will doch jede Mutter!“
Der Meister jedoch fragte Maria: „Und meint sie etwa, Ich wollte das nicht auch?! Wahrlich, Ich sage dir: Ich will das Beste für ALLE Meine Kinder!“ (s)
Jesu Mutter schloss spitzfindig daraus: „Kann ich meiner Schwester also sagen, dass ihre Söhne einstmals zu Deiner Rechten und Linken sitzen dürfen in Deinem Reich?“
Jesus aber erwiderte ihr: „Sage ihr: Ein jeder empfängt die Krone und den Siegeskranz, den er sich selbst erstritten hat (t) – ohne Ansehen der Person oder irgendwelche Begünstigung oder Benachteiligung (u). Denn Gott betreibt keine `Vetterles-Wirtschaft´!“ (v)
26-B: Habt ihr nicht alles, was ihr Mir zukommen lasst, von Mir selbst empfangen?!
Als Maria diese Antwort Jesu an ihre Schwester Salome übermittelt hatte, empfand diese sie freilich als eine schnöde Abfuhr und wollte sich damit noch nicht zufrieden geben. Also stachelte sie ihre Söhne selbst an, den Meister nach ihrer einstigen Stellung zu fragen, mit den Worten: „Immerhin seid ihr Seine nächsten Verwandten und noch am ehesten die, die sich Seine Brüder nennen können, wie Er schließlich von uns auch aufgenommen worden ist in unserem Haus, gleichwie unser eigener Sohn!“ Und da ihre Mutter nicht nachgab, ließen Johannes und Jakobus sich von ihr zum Rabbi bugsieren (a).
Da fragte Jesus Seine Tante Salome: „Frau! Aus welchem Grund führst du Mir deine Söhne vor? Was ersuchst du?“
Die Gattin des Zebedäus aber kniete vor dem Herrn nieder und antwortete Ihm: „Rabbi! Siehe, wir haben Dich aufgenommen wie einen Sohn, dass Du zu unserer Rechten und Linken sitzen darfst in unserem Haus, wo Dir der Tisch gedeckt und ein Lager bereitet wird, wie Du schließlich auch ein Anverwandter von uns bist! (b)
Darum bitte ich Dich: Vergelte uns doch all diese unsere Wohltaten an Dir, dass Du dermaleinst auch unsere Söhne zu Deiner Rechten und Linken sitzen lässt in Deinem Reich auf Thronen neben Dir, wie Du es ihnen verheißen hast!“ (c)
Da antwortete der Herr der Salome: „Hast du vergessen, welchen Fang Ich deinem Mann bereitet habe, dass ihr gut versorgt seid auf Jahre?! (d) Erkennst du nicht, dass ihr darüber hinaus wahrlich alles, was ihr Mir zukommen lassen könnt, von Mir selbst erhalten habt?! (e) Denn nicht ihr habt Mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt: Und alles, was euch ausmacht, habt ihr allein Mir zu verdanken!“ (f)
26-C: Ein gemeinsames Dach über dem Kopf macht noch nicht zu Hausgenossen!
Und der Rabbi ernüchterte sie unverblümt: „Nur, weil verschiedene Seelen unter einem Dach wohnen, macht sie das noch nicht automatisch zu Hausgenossen, dass sie darum auch dem selben Hause angehören würden! Und wer Gast in eines anderen Hause ist, wird seinem Gastgeber erst dann auch selbst zum Gastgeber in seinem eigenen Hause werden, wenn sich Letzterer auch von Ihm in Sein Haus laden lässt und auch kommt und wirklich eingeht!
Denn wahrlich, Ich sage dir: Es kommt der Tag, wo unter allen Dächern, wo viele beieinander wohnen, einige ins Leben eingehen, andere aber ihren Tod finden werden: (a) Welche nur Gäste unter jenem Dach waren, werden ins Leben eingehen – nämlich dort, wie sie in ihrem Herzen heimisch geworden sind und ihre wahre Heimat gefunden haben: im wahrhaftigen Leben (b).
Die aber dort nicht wirklich selbst heimisch geworden sind, weil sie ihren Ruf noch nicht gehört haben oder ihm nicht wirklich nachgekommen sind (c), werden in dem Haus, das sie für ihr Heim halten, unter dem Dach, das über ihnen zusammenstürzen wird, begraben werden, weil sie sich noch immer dort beheimatet fühlen und darum nicht von dort mit weg-genommen werden können.
Die einen werden dann also schon eingeholt ins ewige Leben, wenn des Menschen Sohn kommen und sie zu sich entrücken wird, die anderen aber müssen noch unter Tod und Verderben verbleiben, da sie das wahrhaftige Leben in dem, der aus Gott und Gott selbst ist (d), noch nicht gefunden haben. Und der Weg zu dem, der sie alle in gleicher Weise geladen hat, wird ihnen dann ungleich beschwerlicher werden! (e)
26-D: Ist es nicht schon überschwängliche Freude, überhaupt dabei sein zu dürfen?!
Darum ringt danach, Gast bei dem zu werden, den ihr als euren Gast zu bewirten glaubt! (a) Und wenn ihr bei dem wirklich eingeht, werdet ihr nicht mehr nach eurem Sitzplatz fragen, ob der nun ganz oben zu Seiner Linken oder Rechten, oder aber ganz unten am Ende der Tafel ist (b). Ihr werdet nämlich vielmehr überglücklich sein, überhaupt geladen worden zu sein! (c)
Und allein, überhaupt mit dabei sein zu dürfen, wird euch schon überschwängliche Freude sein (d), weil ihr euch alle in derselben überschwänglichen Liebe geliebt erfahren werdet von dem, der euch alle in derselben unaussprechlichen Liebe liebt – unabhängig von dem Sitzplatz, welchen Er euch zuweist. Denn Er wird jeden Seiner Gäste in gleicher Weise bedienen und verwöhnen und nahe kommen, dass Er zu einem jeden Herzen sprechen wird – ganz persönlich in einer unüberbietbaren Innigkeit und Zärtlichkeit und Intimität, wie ein Bräutigam zu einer jeden Seiner geliebten Bräute in Seinem Brautgemach“ (e).
26-E: Ich bitte doch nicht für mich, sondern für meine Söhne!
Da erschrak Salome und fiel ganz auf ihr Angesicht; denn sie erahnte erstmals tatsächlich etwas davon, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hatte, dass der Sohn selbst der allmächtige Fürsorger aller war (a) und der Sohn selbst der Vater (b).
Dies aber erkannte sie freilich nicht mit dem Verstand, dass sie es in Worte hätte fassen können, sondern lediglich durch ein unergründliches tiefes Erschrecken in ihrem Herzen (c). Und Salome fragte entsetzt: „Wer bist Du?!“ (d)
Jesus aber antwortete ihr: „Ich bin der Einzige, Unteilbare, Absolute, All-Eine, der aus dem Einzigen, Ungeteilten, Absoluten, All-Einem ist: Denn alles, was Mich ausmacht, ist aus dem All-Vater – und der Ewig-Vater selbst in Seiner ganzen Fülle in Mir“ (e). Da huldigte Salome dem Herrn mit den Worten: „Ich bin Deine ergebene Jüngerin. Ich will Dir folgen“ (f)
Trotzdem gab sie ihre Hoffnung für ihre Söhne noch nicht auf; denn in dieser Hinsicht war sie doch ebenso hartnäckig, wie ihre Schwester, Jesu Mutter Maria (g). Und sie flehte erneut: „Vater! Wenn Du uns nun aber doch gewürdigt hast, zu unserer Rechten und Linken zu sitzen in unserem Haus, so würdige doch bitte auch unsere Söhne, einstmals zu Deiner Rechten und Linken sitzen zu dürfen in Deinem Reich, und vollende so an uns Deine Gnade! (h)
Siehe: Ich erbitte ja nichts für mich selbst oder für meinen Mann, sondern allein für meine Söhne! Und hast Du uns nicht zugesichert: »Alles, was ihr Mich bitten werdet, will Ich euch geben, wenn ihr nur fest darauf vertraut, dass ihr´s, kaum habt ihr´s erbeten, schon empfangen habt!«? (i) Siehe, ich trage Dir ja nur den geheimsten Sehnsuchtswunsch Meiner Söhne vor – im Wissen, dass sie selbst es niemals wagen würden, etwas für sich selbst zu erbitten, wie sehr sie sich´s auch insgeheim wünschen!“ (j)
26-F: Wisst ihr überhaupt, was ihr da erbittet?! Das hat einen hohen Preis!
Der Meister aber wandte sich an Johannes und Jakobus: „Stimmt das?“
Die beiden Brüder sahen einander an: Zwar hatte ihre Mutter sie bedrängt, den Meister diesbezüglich zu fragen; aber freilich: Eigentlich war das auch ihr eigener größter Wunsch, einmal direkt zur Rechten und Linken ihres Herrn thronen zu dürfen (a); und nachdem der Rabbi sie nun schon aufforderte und ermutigte, mit ihrem Sehnsuchts-Traum herauszurücken und ihre Bitte vorzutragen, gestanden sie es Ihm: „Herr! Diese allergrößte Bitte würden wir gerne an Dich richten, dass Du es uns gestattest und zugestehst!“
Und der Meister fragte sie: „Was wollt ihr, dass Ich´s euch tue?“
Da erklärten sie: „Gewähre uns doch wirklich einstmals, direkt neben Dir sitzen zu dürfen zu Deiner Rechten und Linken Deines erhabenen Throns der Herrlichkeit in Deinem Reich!“ (b)
Jesus aber entgegnete ihnen: „Ihr wisst nicht, was ihr da erbittet, und was dies zunächst für euch bedeuten würde! (c) Ihr wisst, dass Ich einstmals der Herr aller Herren und König aller Könige, der Regent über allen Regenten sein werde (d) in Meiner Herrlichkeit, als der, welcher Herrscher absetzt und einsetzt (e).
Und obwohl Ich´s euch schon angekündigt habe (f), habt ihr noch nicht wirklich erfasst, um welchen Preis Ich zu solchen Würden komme! Meint nicht, der Vater würde Mich in irgendeiner Weise bevorzugen, weil Ich es bin: Sein eingeborener Sohn! Mitnichten! (g) Sondern selbst auch Ich muss Mir diese allerhöchste Ehre verdienen und erstreiten und Mich ihrer als würdig erweisen! (h) Ich muss zuerst zum Auskehricht aller Welt werden, um einmal die Herrschaft über alle Welt zu erlangen! (i)
Denn ja: Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden – das Feuer Meiner Liebe, das noch alle Herzen entzünden und in Liebe entflammen lassen soll! Und Ich hüte und nähre Mein Feuer, bis es die ganze Welt entflammt! (j) Und wer immer Mir nahe kommt, der kommt dem Feuer nahe und wird von Meiner Liebe entzündet und erfasst! (k) Und was wollte Ich lieber, als es brennte schon überall lichterloh! – dass schon alle Herzen brennen mögen in Meiner Liebe! (l)
Aber dafür muss Ich euch allen in unüberbietbarer Weise vor Augen führen, wie groß und unendlich Meine Retterliebe zu euch allen ist: (m) dass sie bereit ist, dafür bis zum Äußersten zu gehen und sich restlos für eine jede Seele gänzlich hinzugeben, um euch alle auf diese Weise noch zu überwältigen und zu gewinnen (n).
So muss Ich selbst in Meiner Liebe zu euch allen die Feuertaufe erfahren (o), auf dass aller Welt ersichtlich wird, dass Meine Liebe zu euch allen durch den lodernden Hass aller Welt nicht verbrannt werden kann (p) und sie sich darüber vielmehr für euch läutert (q) und vollendet in völliger Selbst-Hingabe in Erdulden von Leid und Schmerz bis hin zum Tod (r), dass Ich bereit bin, für eine jede Seele von euch durch die Feuer der Hölle zu gehen, um euch allen einen ewigen Verbleib in der Hölle zu ersparen (s) und euch dafür vielmehr alle mit Mir nehmen zu können und durch Meine Liebe hinauf zu ziehen in die Himmel der göttlichen Herrlichkeit (t).
Und SO erlange Ich Meine Herrschaft über aller Seelen Herzen: durch Selbstaufopferung bis in den Tod! (u) Und wer mit Mir über aller Seelen Herzen in solcher Liebe herrschen will, der muss seine Liebe für alle ebenso vollenden und, wie Ich, dazu bereit sein, sich für alle hinzugeben und für alle, auch die aller-übelsten Widersacher, alles zu erdulden und zu erleiden, um sie alle auf diese Weise zu überwältigen und zu gewinnen! (v)
Und meint nicht, dies wäre etwa leicht und ein Kinderspiel! Nicht einmal für Mich: den Sohn! Denn Ich bin, entäußert ins Fleisch, euch in allem gleich, so dass Leiden für Mich in gleicher Weise inwendig, wie auswendig Qual und Schmerz bedeutet (w), wie für euch, so dass selbst auch Mir vor dieser Feuertaufe bange ist! Und fürwahr: Wie ist Mir bange, bis diese Taufe vollbracht worden ist! (x)
Wenn nun selbst Ich angefochten werde um dieser Taufe willen: Meint ihr wirklich, ihr seid in der Lage, ebenso diesen Kelch mit Mir trinken, den Ich trinken muss und werde – mit Leid angefüllt bis an den höchsten Rand?! (y) Und glaubt ihr, ihr seid dazu im Stande und wahrhaft willens, euch ebenso taufen zu lassen mit solch einer Feuertaufe wie der, mit welcher Ich getauft werde?“ (z)
Sie sprachen zu Ihm: „Herr, wir sind willens und bereit, Dir überall hin zu folgen! (aa) Und wenn wir in Dir sind und Du in uns, vertrauen wir auch darauf, dass wir´s vermögen in Deiner Liebe!“ (ab)
26-G: Die besten Plätze sind noch nicht vergeben und stehen noch allen offen!
Da antwortete ihnen Jesus: „Wenn ihr wahrhaftig so völlig in Meiner Liebe aufgeht, o ja: dann werdet auch ihr in der Lage sein, den Kelch mit Mir zu trinken, den Ich trinke, und euch mit der Taufe taufen zu lassen, mit der Ich getauft werde; und so wird es auch kommen (a)
Aber euch jetzt schon, einfach nach Meinem Gutdünken, die ehrenvollsten Plätze an Meiner Seite zuzuteilen, ist nicht Meine Sache; und die Verteilung von Ämtern und Würden liegt nicht bei Mir, dass Ich sie willkürlich nach eigenem Gutdünken schon vorab vergeben könnte! (b)
Denn dies verbietet Mir Mein Gerechtigkeitssinn, dass Ich um persönlicher Zuneigungen oder Sympathien willen hohe Stellungen vergeben könnte an Seelen, die Mir nach Meiner irdischen Existenz näher als andere stehen mögen (c). Denn nicht die Nähe zu Mir nach dem Fleisch, sondern vielmehr die Nähe zu Mir nach dem Geist und dem Wesen Meiner selbstlosen Liebe (d) und in der Gemeinschaft Meiner Leiden (e) im ausharrenden Suchen aller Verlorenen (f) wird einstmals darüber entscheiden, welche Seele Mir auch besonders nahe sein wird in Meiner Herrlichkeit (g).
Und darum stehen wahrlich jeder Seele alle Möglichkeiten offen: alle künftigen Würden und Ämter, auch die ehrenvollsten: einer jeden Seele, die in Liebe um das Heil aller verlorenen Weltseelen ringt.
Und wie bei einem Wettkampf nur die Seele den höchsten Siegespreis und Ruhmeskranz erwirbt, die am besten gekämpft hat, so wird es auch in den Himmeln sein (h), dass einstmals jene beiden Seelen zu Meiner Linken und Rechten sitzen werden, deren Hingabe die aller anderen Streiter an Meiner Seite überboten hat, so dass sie am inbrünstigsten Seelen zum Heil geführt und sich und Mir erstritten haben in aufopferungsvoller Liebe (i).
Und dies soll bis zum Ende allen ein Anreiz und Ansporn sein, auch wenn es bereits von Ewigkeit her ersehen und vom Vater bestimmt und beschlossen worden ist (j), welche diese vorzüglichste Reife erlangen sollen (k).
So liegt es nicht jetzt bei Mir, diese einstigen Plätze zu vergeben und zu verteilen, sondern es ist allein ersehen und beschlossen beim Ewig-Vater, der alles von je her überschaut.“ (l)
26-H: Warum der Sohn nicht alles wusste, wie der Vater
Diese Bekundung des Herrn mag manche überraschen und irritieren, da Jesus Christus doch selbst der Ewig-Vater war, der in das Seine gekommen ist (a).
Jedoch muss man erkennen, dass der himmlische Christus sich restlos Seiner ewigen Gottheit entledigt und aus sich selbst heraus entäußert hatte, um als ein Mensch – und nichts als ein Mensch! – aus unserem Menschengeschlecht als einer der Unsrigen wiedergeboren zu werden (b) und gänzlich von unten gerufen und gebildet zu werden, gleichwie aus dem Nichts (c), um wahrhaft alles von ganz unten her sich real zu erstreiten und ehrenvoll zu erwerben und zu erlangen (d) und dadurch Seine Göttlichkeit zu beweisen, wie auch zu vollenden (e).
So hatte Jesus in Seinem Erdenleben all Seine göttliche Vollmacht und Autorität, wie jeder andere Heilige vor oder nach Ihm, nicht durch irgendeine übernatürliche Weise einfach von selbst, sondern empfing alles allein durch den göttlichen Geist aus der Höhe, vom Vater, dem Er sich vollends ergab und von dem allein Er sich in wahrhaft allem leiten ließ (f). Und Jesus war in dieser Weise in Seiner irdischen Existenz gänzlich abhängig von Gott, wie jeder andere Gottesmann, der sich durch die Heilige Ruach leiten lässt und von ihr Macht empfängt, die Wunder Gottes wirken zu können (g). Und insofern wusste auch Jesus in Seinem Menschsein allein das, was Ihm durch die Kraft aus der Höhe bereits enthüllt worden war (h); und allein, was der Geist Ihm kündete, das kündete auch Er (i).
Darum sprach seinerzeit auch der Meister zu den beiden »Boanerges«, den »Donner-Brüdern«, wie Er sie nannte: (j) „Euch die Plätze zu Meiner Rechten und Linken zuzuteilen, steht Mir nicht zu, sondern allein dem Vater“ (k), da Jesus zu diesem Zeitpunkt aus sich selbst entäußert war (l) und nach Seiner irdischen Existenz Seiner eigenen ewigen überirdischen Existenz unterstand und unterworfen war als der, den wir »Sohn« nennen, dem, den wir den »Vater« von allem nennen (m), und wie ein jedes andere Geschöpf seinem Schöpfer – jedoch in allem beseelt und bestimmt und geleitet von Seinem ewigen göttlichen »Ich«: (n) als der irdische Jesus von dem göttlichen Christus, welcher im Wahrhaftigen ist – und der Wahrhaftige selbst, nämlich der Ewig-Vater (o).
Und in dieser Weise bleibt der Sohn dem Vater untergeordnet, bis Er sich selbst alles unterworfen und wieder in sich vereinigt hat, um alsdann wieder gänzlich in dem Ewig-Vater ein- und aufzugehen (p), aus welchem Er in den Uranfängen als der Erstgeborene herausgetreten ist (q) – und alle Schöpfung mit Ihm (r), auf dass in der Vollendung die göttliche Liebe wieder sei alles in allem und in jedem einzelnen aller Ihrer Wesen (s), wie es im Anfang war, und auch schon jetzt, verschüttet, im Verborgenen, ist (t) und wieder sein wird in Ewigkeit, wenn alles enthüllt und bestätigt worden ist als Licht aus dem göttlichen Licht (u).
So ist Christus der Anfang und die Vollendung, sowie die Verherrlichung von allem: sowohl der ganzen Schöpfung, wie auch des Schöpfers selbst (v).
26-I: Die Vollendung der Zebedäiden in ihrer Feuertaufe
Folglich war es Jesus zu Seinen irdischen Lebzeiten noch nicht enthüllt und geoffenbart worden, wer aus Seiner göttlichen Ewigkeit heraus ersehen und erwählt worden ist (a), einstmals zu Seiner Rechten und Linken sitzen zu dürfen in dem Reich Seiner Liebe und Herrlichkeit.
Gleichwohl wusste Jesus aber bereits darum, dass diese Seine beiden Apostel einstmals für Ihn den Märtyrer-Tod erleiden würden, um – Ihm nach – auch durch ihre Lebenshingabe ein Blutszeugnis abzulegen für die göttliche Liebe gegenüber allen, selbst den schlimmsten Verfolgern und Hassern und Widersachern, die gegen die göttliche Wahrheit streiten und Ihre Künder zu Tode bringen (b).
26-J: Jakobus erlitt unter Herodes Agrippa den Märtyrertod
Und genau so, wie der Herr es Seinen beiden Vettern angekündigt hatte, geschah es schließlich später auch:
Jakobus kam unter der ersten schweren Christenverfolgung unter Herodes Agrippa, dem Ersten, zu Tode (a), welcher ein Enkel von Herodes, dem Großen, und der Bruder der Herodias war, die einstmals den Tod des Täufers Johannes durchgesetzt hatte (b).
Dieser Agrippa rivalisierte später nämlich mit seiner Schwester Herodias und deren Mann, dem Herodes Antipas, einem Sohn von Herodes dem Großen, um die Gunst des Kaisers Caligula, wobei er gewann und schließlich wieder über das ganze Herrschaftsgebiet seines Großvaters Herodes, des Großen, eingesetzt wurde, während Herodes Antipas seine Regentschaft über Galiläa und das Ostjordanland Peräa verlor und verbannt wurde.
Dieser Agrippa aber war ein Enkel der Hasmonäerin Mariamne, welche Herodes, der Große, einstmals – wie danach auch ihre beiden Söhne – hatte hinrichten lassen, nachdem er als ein heidnischer Idumäer durch seine Vermählung mit ihr in das hohepriesterliche Königsgeschlecht der Makkabäer hinein gekommen war. So hatte Agrippa als ein Nachkomme der Makkabäer mütterlicherseits die Herrschaft über Israel aus der Hand der Herodianer wieder an die Hasmonäer gebracht – jedoch um den Preis, dass er dem Kaiser Caligula huldigte, der sich verehren ließ, wie einen Gott (c), wie Agrippa sich auch selbst wie einen Sohn Gottes feiern ließ, wofür ihn der Zorn des HERRN traf, der ihn schließlich durch einen Gerichts-Engel nieder-streckte (d). Denn er hatte sich dem Satan verschrieben und als erster Herrscher in Jerusalem gegen die Gesalbten Christi gewütet (e).
Unter diesem Agrippa also kam der Apostel Jakobus zu Tode und starb den Märtyrertod, genau wie Jesus es den beiden »Boanerges«, Seinen beiden »Donner-Söhnen« (f), angekündigt hatte.
26-K: Johannes aber überlebte zweimal den Märtyrertod!
Ebenso erlitt Johannes das ihm angekündigte Martyrium. Denn er empfing sowohl die Feuertaufe, als auch einen bitteren Kelch, genau, wie der Herr es ihnen angekündigt hatte: (a)
Nach der Christenverfolgung im Heiligen Land entwich Johannes nämlich nach Ephesus, wo er die von Paulus gegründete Gemeinde als deren apostolischer Hirte leitete. Dann aber wurde er unter dem römischen Kaiser Domitian, welcher die Christen hasste, gebunden nach Rom geführt (b) und dort in einen Kessel mit brennendem Öl gestoßen, weil er nicht bereit war, seinem Herrn und Heiland abzuschwören. Johannes überlebte dieses Martyrium jedoch durch ein Wunder des Herrn (c) und wurde daraufhin in ein Erz-Bergwerk auf der Insel Patmos verbannt (d).
Nach dem Tod des Kaisers Domitian kam Johannes aber in der Zeit der Regentschaft von dessen Nachfolger, dem römischen Kaiser Nerva, wieder frei und konnte zu seiner Gemeinde nach Ephesus zurück kehren.
Dort kam es jedoch durch die Goldschmiede der Stadt zu einem Aufruhr, welche für die in Ephesus verehrte Artemis kleine Götzenbilder fertigten und verkauften und um ihre Einnahmen fürchteten (e), als sich immer mehr Bürger der Stadt zu Christus als dem alleinigen Heiland und Erlöser der ganzen Welt bekehrten (f).
Diese nötigten den Apostel Johannes, einen bitteren Kelch mit tödlichem Gift zu trinken. Doch als Johannes den Todestrank mit dem Kreuzeszeichen segnete, entwich das Gift in Gestalt einer Schlange, so dass er ihn leeren konnte, ohne daran umzukommen (g).
26-L: Johannes soll nämlich auf Erden bleiben, bis der Herr wiederkommt!
Und da der Apostel zweimal in der Kraft der Auferstehung seines Herrn, Jesus Christus, sowohl seine Feuertaufe in einem siedenden Ölkessel, als auch das Gift aus dem bitteren Kelch des Todes, den man ihn gereicht hatte, überlebt hatte (a), glaubten alle, jener Jünger des Herrn würde nicht sterben, bis der Heiland einstmals wiederkommen würde.
Denn Jesus hatte dem Petrus vor Seiner Himmelfahrt angekündigt, dass Johannes auf Erden bleiben würde, bis Er einstmals wieder käme (b). Darum wurden auch nicht wenige in ihrem Glauben schwer erschüttert, als Johannes als der letzte noch lebende Apostel in hohem Alter – noch zur Zeit der Regentschaft des römischen Kaisers Trajan – im Kreis Seiner geistlichen Kinder von Ephesus, sie alle segnend, doch verstarb, der Herr jedoch nicht wiedergekommen war (c).
Denn sie hatten nicht verstanden, dass der Meister, als Er erklärte, Johannes würde auf Erden bleiben, bis Er einstmals wieder käme, damit keineswegs angekündigt hatte, dass er nicht sterben müsse (d), sondern vielmehr, dass Johannes immer wieder aus den Himmeln durch eine Wiedergeburt in diese Welt zurück kehren würde, um soviele Seelen, wie irgend möglich, noch ins Heil zu führen, bis der Herr einstmals wieder käme (e).
Diese Bereitschaft des Johannes, auf seine eigene Glückseligkeit im himmlischen Paradies nach seinem Abscheiden (f) zu verzichten, um sich immer wieder in dies irdische Jammertal reinkarnieren zu lassen (g), um den Verlorensten der Verlorenen nachzugehen, war nämlich auch der Grund, warum Jesus diesen Seinen Jünger mehr als alle anderen Seiner Apostel liebte (h). Denn Jesu Liebe zu Johannes war in dessen Liebe zu den Verlorensten aller Verlorenen begründet und damit ein Ausdruck der Liebe Jesu zu wahrhaft allen, selbst gerade auch zu den Allerletzten, welchen Sein Apostel Johannes bereit war, nachzugehen (i).
So erfüllte sich an Johannes sowohl die Prophezeiung Jesu, dass er für ihn einstmals als ein Blutzeuge sterben würde, der bereit war, für seinen Meister sogar mehrfach ins Martyrium zu gehen (j), wie sich auch die Ankündigung des Herrn erfüllt, dass er auf Erden bleiben wird bis zu Seiner Wiederkunft, wenngleich dies nicht heißt, dass er nicht wieder und wieder, Seinem Erlöser nach, bereit ist, Sein Leben für die Verlorensten der Verlorenen zu geben und als ein Zeuge für die unverlierbare Retterliebe Jesu Christi zu sterben (k).
26-M: Der Größte in Meinem Reich wird ein Diener aller sein!
Als nun die anderen zehn Apostel mitbekommen hatten, dass Salome mit ihren Söhnen beim Meister angefragt hatte, ob Johannes und Jakobus einstmals auf Thronen zur Rechten und Linken des Herrn sitzen dürften in Seinem Reich, da wurden sie unwillig über die beiden Brüder (a).
Besonders regte sich Judas Bar Simon aus Karioth sowie Simon Kananäus, der einstige Zelot, über die beiden Zebedäiden auf und sie erbosten sich: „Meinen diese beiden etwa, sie hätten ein Anrecht auf eine Sonderstellung, nur weil sie Anverwandte des Meisters sind?! Nicht einmal alle drei Söhne Seines Onkels Kleopas hat der Herr sich zu Aposteln erwählt, sondern allein Jakobus, den Kleinen!
Und haben sie etwa schon vergessen, wie der Herr sie in Samaria getadelt hat, als sie fragten, ob Er nicht verzehrendes Feuer auf die Städte herabfallen lassen wolle, die Ihn nicht aufnehmen wollten, dass Er sie grundsätzlich in Frage stellte, indem Er sie anwirschte mit den Worten: »Wes Geistes Kinder seid ihr denn?!«? (b) Welches Anrecht auf besondere Würden sollten diese also haben, von denen noch nicht einmal gewiss ist, dass sie überhaupt vom rechten Geist Gottes geleitet sind?!“
So kam es zu nicht geringen Missstimmungen zwischen den Zwölfen; und als Jesus dies von den Frauen zugetragen wurde, rief Er sie zu sich, nahm sie beiseite und sprach zu ihnen: „Worüber ihr euch streitet, wer unter euch der Größte ist: solche Erwägungen sollten nicht einmal in euren Herzen sein, wenn ihr nicht mehr dieser Welt angehören wollt, sondern Meinem Reich reiner hingebungsvoller Liebe!
Denn solche Gedanken beherrschen nur die Menschen der gottlosen Welt. Und ihr wisst, wie es da zugeht, und wie diejenigen geartet sind, die sich für die Größten halten und überall hervortun, die Machtträger und Beherrscher der Welt: Sie halten ihre Völker nieder, unterdrücken die ihnen Untergebenen mit Gewalt und beuten sie aus, und lassen sich über allem auch noch als große Wohltäter feiern (c).
Aber so soll es in Meinem Reich der Liebe einmal gerade nicht sein, sondern umgekehrt: Wenn ihr also Meinem Reich angehören wollt, dann muss es unter euch anders ablaufen und sein: Wer da unter euch groß sein will, der sei euer aller Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der mache sich zum Letzten und zum Knecht aller, so wie auch der Menschensohn nicht gekommen ist, alle zu unterjochen und mit eisernem Stab zu beherrschen, dass Er sich von allen dienen lasse, sondern vielmehr, dass Er selbst allen diene und Er sich selbst aufopfert für alle und Sein Leben dahin-gibt als Lösegeld zur Erlösung aller (d).
Darum seht Mich an und lernt von Mir: Denn spiele Ich Mich etwa unter euch als der Größte auf?! Streiche Ich beständig heraus, wozu Ich aus höchster Höhe gesetzt worden bin?! Das werdet ihr bei Mir nicht finden! Sondern vielmehr bin Ich in eurer Mitte allzeit der Dienende, der alles erträgt und erduldet, allen voll Einfühlsamkeit begegnet, voll Nachsicht und Geduld, und sich all eurer Nöte annimmt und euch aufhelfen will zum wahren Leben (e). Denn dies zeichnet wahre Größe aus, die darum ringt, auch alle anderen groß zu machen! (f) Und dies ist ein wahrer König, der sich Könige, und nicht Knechte macht! (g)
Darum folgt Meinem Beispiel und lernt von Mir: (h) Ein jeder von euch achte alle anderen höher, als sich selbst (i), nehme sich selbst zurück und stelle sich unter die anderen (j), ohne darüber zu vergessen, was er auch selbst in Mir ist – also nicht in falscher, selbstverleumderischer und sich selbst entwürdigender hündischer Unterwürfigkeit unter allen anderen (k), aber doch so, dass er sich selbst auch über niemand anderen überhebt und sich für etwas Besseres hält, selbst, wenn andere noch in gar manchem fehlen (l). Sondern liebt und achtet alle anderen in der gleichen Weise, wie ihr auch euch selbst lieben und wertschätzen dürft und auch sollt als Meine geliebten Geschwister und als göttliche Kinder Gottes! (m)
Und wenn ihr miteinander wetteifern wollt, dann darin, wer von euch allen anderen in Wertschätzung und Ehrerbietung vorangeht! (n) Einer trage des anderen Last! Und die Starken unter euch sollen sich der Schwachen annehmen, sie unterstützen und ihnen aufhelfen! So werdet ihr Mein Gesetz erfüllen, das nichts ist, als selbstlose Liebe!“ (o)
26-N: Doch es blieb bei Neid und Missgunst unter den Aposteln!
Mit diesen, Seinen Ausführungen über die Voraussetzungen für wahre Größe in Seinem Königreich (a) legte der Meister jedoch die Rangstreitigkeiten unter Seinen Jüngern noch keineswegs bei.
Denn einige unter den Aposteln neideten es dem Simon Petrus und dem Johannes und Jakobus, dass Jesus sie allein mit sich auf den Berg Tabor genommen hatte (b); und sie erbosten sich umso mehr, als diese ihnen nicht mitteilen wollten, was sie dort mit dem Herrn auf dem Berg erlebt hatten (c); denn sie meinten, diese drei wollten sich mit ihrer Geheimnistuerei nur wichtig machen und besonders hervortun.
Darum verhehlten manche von ihnen nicht im mindesten ihre Schadenfreude darüber, dass der Meister der Bitte Seiner beiden Cousins nicht entsprach (d); und sie triezten diese deshalb: „Nun habt ihr´s also gehört! Wenn ihr immernoch meint, einmal an der Seite des Rabbis sitzen zu dürfen, dann lernt erst einmal Demut und Unterordnung und tut euch nicht länger unter uns hervor, als ob ihr etwas Besseres wärt, nur weil der Herr euch dieses EINE Mal auserwählt hat, um mit euch allein auf den Berg zu gehen! Vielleicht hattet ihr ja in Wirklichkeit eine Sonder-Unterweisung nötig und verschweigt uns nur deshalb, was sich auf dem Tabor abgespielt hat!“ (e)
Und ebenso fielen sie dem Simon Petrus in die Parade, wenn dieser wieder einmal meinte, den Ton angeben zu müssen und den anderen vorschreiben zu dürfen, was wie zu erledigen sei. Als er so einmal den Jakobus Bar Chalpai einen Auftrag erteilen wollte, was diesem aufstieß, da antwortete dieser ihm: „Weiche hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis!“, da Jesus den Simon Petrus unlängst so gemaßregelt hatte, nachdem Er ihn noch kurz zuvor gleichsam in den Himmel gehoben hatte, indem Er erklärt hatte, er sei »Kephas«, ein wahrer »Fels«, auf welchem Er Seine Gemeinde aufbauen wolle (f).
Und als Jakobus, der Kleine, dem Petrus mit diesen harten Worten Jesu – „Weiche hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis!“ – eine Abfuhr erteilt hatte, erntete er von allen anderen Aposteln, die es dem Kephas neideten, vom Rabbi so herausgehoben worden zu sein, großen Beifall in höhnischem Gelächter.
Und so entzündeten sich bald aufs Neue heftige Streitigkeiten unter ihnen, wer von ihnen denn nun wirklich der Größte sei und es in der Nachfolge ihres Meisters am weitesten gebracht hätte (g).
Beispielsweise erklärte Nathanael dem Petrus: „Meinst du etwa, du könntest dir etwas darauf einbilden, dass du, als der Herr uns fragte, für wen wir Ihn halten, erklärt hast, dass Jesus der Messias und Sohn Gottes ist?! (h) Du bist uns mit deinem vorlauten Mundwerk doch nur wieder einmal zuvor gekommen! (i)
Ich hatte das schon erkannt und ebenso auch BE-kannt, als ich den Meister zum ersten Mal gegenübertrat, dass Er der Sohn Gottes und der uns verheißene König Israels ist! (j) Und der Rabbi hat da schon erklärt, dass ich ein wahrer Israelit sei, so tadellos, wie man selten einen findet!“ (k)
Philippus aber maßregelte daraufhin wiederum sogar seinen Freund aus Bethsaida (l), indem er auftrumpfte: „Ihr mit euren Lippen-Bekenntnissen! Was bedeuten die schon und was sagen die schon aus! (m) Lasst uns doch lieber einmal unsere Taten vergleichen! (n)
Als der Rabbi uns ausgesandt hat mit dem Aufruf: »Treibt Dämonen aus! Reinigt Aussätzige! Heilt Kranke! Ja, weckt Tote auf!« (o), siehe, da habe ich einem blinden Mädchen die Hände aufgelegt und ihren Augen befohlen »Ephata! Tut euch auf!«, wie es der Meister uns vorgemacht hat: Und siehe! Da konnte die Kleine wieder sehen!“ (p)
Da spotteten die anderen: „Damit willst du uns beeindrucken?! Das ist doch garnichts!“ Und sie begannen, einander mit den Erlebnissen, welche sie bei dieser ihrer ersten Missions-Schulung gemacht hatten, einander zu übertrumpfen zu versuchen, wobei gar mancher unter ihnen bald den Eindruck gewann, die anderen würden hier so tüchtig übertreiben, dass sie den Boden der Tatsachen verlassen hatten.
Und so begannen sie erneut, sich darüber zu überwerfen, wer von ihnen schon am meisten von ihrem Rabbi verstanden hätte und kraftvoll umzusetzen vermochte, und darüber zu streiten, wer es unter ihnen bislang am weitesten gebracht hätte (q).
26-O: Wollt ihr denn wie die Pharisäer sein, von Überheblichkeit und Ehrsucht bestimmt?!
Als nun Jesus mitbekam, dass Seine Jünger ihre Rangstreitigkeiten noch immer nicht beigelegt und aus Seinen Worten überhaupt nichts gelernt hatten, rief Er sie nochmals zu sich und fragte sie: „Was habt ihr denn nun schon wieder unter euch verhandelt?!“
Sie aber schwiegen beschämt, da sie sich erneut in die Wolle bekommen hatten in der Frage, wer der Größte unter ihnen sei (a).
Da tadelte sie der Rabbi: „Wahrlich: So, wie ihr euch untereinander benehmt, unterscheidet ihr euch in nichts von den scheinheiligen Pharisäern (b), die es lieben, überall hofiert zu werden, und die bei Gastmählern auf den besten Ehrenplatz schielen, wie sie auch in den Synagogen ganz vorn sitzen und stehen müssen, um von allen gesehen und bewundert zu werden (c), und die zutiefst beleidigt sind, wenn sie meinen, ihnen sei von jemanden nicht genug Gunst und Ehrerbietung erwiesen worden!
Sie wollen von jedermann überall auf den Märkten und öffentlichen Platzen mit »Abba!«, »Ehrwürdiger Vater!« oder mit »Rabbi!«, »Du, unser hoch-gelehriger, wertgeschätzter Meister!« begrüßt werden und immer und überall im Mittelpunkt stehen (d).
Sie meinen, was aus ihrem Munde kommt, das sei vom Himmel geredet, wenngleich ihnen selbst nur Abschätziges und Verächtliches, Demütigendes und Niederdrückendes über die Lippen kommt (e); und sie sind der festen Überzeugung, jeder müsste ihren lieblosen Urteilen beipflichten und zustimmen, über ihre Ansichten frohlocken und sie beklatschen. Sie müssen überall den Ton angeben; und eine andere Meinung lassen sie nicht gelten – nicht einmal aus ihren eigenen Reihen! Denn alles, was sie verlautbaren, dient nur ihrer Selbstdarstellung und Selbst-Beweihräucherung! (f)
Sie kennen nur dies: »Ich, meiner, mir, mich! Ich, ich, und nochmals ich!« (g) Und in allem halten sie sich für unentbehrlich: für den Nabel der Welt, ohne den nichts vorwärts ginge und ins Laufen käme! Ja, sie meinen, ohne ihre Mithilfe könne sogar der Allmächtige Sein Reich nicht aufrichten und wäre von ihrer Mitarbeit abhängig und auf ihren Eifer angewiesen! Aber bei allem, was sie tun, geht es ihnen letztendlich einzig und allein nur darum, Anerkennung bei den Menschen zu finden und dafür von aller Welt bewundert zu werden! (h)
26-P: Nur Einer ist euer aller Lehrer und Meister und Vater, ihr aber untereinander Geschwister!
Wenn ihr aber, im Gegensatz dazu, wahrhaftig von Meiner selbstlosen Liebe bestimmt seid, werdet ihr euch von niemanden »ehrwürdiger Meister« nennen und als »Rabbi« verehren lassen; denn dann wisst ihr: Nur einer ist euer aller Lehrer und Meister, nämlich der Christus und Sein Geist, der allein euch allen den rechten Weg weist und der euch immer wieder auf den rechten Weg bringt, wenn ihr euch auf Abwegen verirrt habt; und vor Ihm seid ihr alle in gleicher Weise Geschwister (a).
Denn ihr alle miteinander seid in gleicher Weise, wie die Zacken eines Kammes; der Bügel aber, der alle Zacken trägt und zusammenhält und verbindet, ist der Christus, Sein Geist und der Vater, das Haar aber, das durchkämmt wird, ist die Welt.
Und erst recht werdet ihr euch von niemanden »Abba«, »Heiliger Vater«, nennen lassen, da ihr wisst: Es gibt nur EINEN, der diese Ehrenbezeichnung verdient, weil Er auch, wie kein anderer, allen Seinen Geschöpfen und Kindern ein liebender Abba ist, dessen völlig selbstlose, euch in allem zugetane Agape auch die Liebe der mildesten und langmütigsten, fürsorglichsten Väter auf Erden um Unendlichkeiten übertrifft: (b) nämlich euer aller Abba aus den Himmeln, der immerfort in Seiner Fürsorge, demütig im Verborgenen, um euch ist, euch allen unendlich nahe; denn in Ihm allein lebt und webt und seid ihr alle! (c) Und durch Ihn allein pocht euer aller Seelen Herz!
Und wie Er als der Allergrößte sich unter euch alle stellt und euch trägt, wie unerträglich ihr auch immer sein mögt (d), und wie Er euch allen in allem immerfort nur dient (e), so werdet ihr, wenn ihr Ihn wahrhaft erkannt habt, Ihm darin nacheifern (f), dass sich der Größte unter euch zum Diener aller macht (g).
26-Q: Keiner darf sich über andere überheben, seid ihr doch alle auf derselben Pilgerschaft!
Denn auch dessen müsst ihr euch bewusst sein: Allen Hochmütigen widersteht der HERR, um ihren völlig unangebrachten eitlen Stolz, mit dem sie sich selbstgefällig über alle anderen erheben, zu brechen; denen aber, die auf diese Weise endlich Demut gelernt haben, erweist Er Seine Liebe und Gnade (a). Wer sich darum über die anderen überhebt, der wird gedemütigt und erniedrigt werden; wer sich selbst aber recht einzuschätzen lernt und sich darum selbstlos unter die anderen stellt und erniedrigt, der wird erhöht und geehrt werden (b).
Darum sollte niemand von euch höher von sich denken, als sich´s gebührt (c). Denn auch, wenn ihr euch vielleicht in manchem schon von eueren Geschwistern abheben solltet, so ist dies nichts als Gnade (d), die euch – als lediglich VOR-Erwählten – vor allen anderen bereits zuteil wurde (e), um sie – euch nach – in die selbe Erwählung zu führen, die euch allen in gleicher Weise in Mir geschenkt worden ist (f).
Und wenn ihr eine Seele seht, die eurer Ansicht nach in spiritueller Hinsicht noch ausgesprochen unreif ist, so habt ihr doch keinerlei Grund und Anlass, sie dafür zu verachten! (g) Denn was wisst ihr schon über das wahre Alter jener Seele, wann sie erstmalig ins Dasein gerufen worden ist und wie viele Wiedergeburten und Lebenszyklen sie zu ihrer Ausreifung bereits durchlaufen hat?! (h)
Denn auch ein Kind wird von den reiferen Erwachsenen nicht dafür verachtet, dass es noch kindliche Ansichten und Anschläge hat (i). Was aber weißt du, wie du selbst in diesem Stadium warst, als du das wahre Alter jener Seele hattest, die viel jünger als die Deinige sein mag? Vielleicht hat jene Seele – für ihr wahrhaftiges Alter – schon weit größere Fortschritte gemacht, als einstmals du!
Wenn ihr euch so alle in völlig gleicher Weise auf derselben Pilgerschaft zum selben Ziel begreift (j), dem ihr alle in der selben Huld allein aus der göttlichen Liebe hin zur göttlichen Liebe zugeführt werdet, gibt es keinerlei Veranlassung mehr, andere oder aber auch sich selbst für den gegenwärtigen Stand zu verachten! Darum liebt alle einander, wie die Gottheit euch alle in gleicher Weise unendlich und unverlierbar, alles nachsehend liebt!“ (k)
26-R: Ein freigekaufter Knecht verdankt doch auch alles seinem Herrn!
Und Jesus verdeutlichte es ihnen anhand eines Gleichnisses (a), indem Er sprach: „Stellt euch vor, ein Sklave, der einem tyrannischen Herrn ausgeliefert war, wie ein Leibeigener, und der sich für diesen Despoten verausgaben musste, ohne irgendwelche Anerkennung dafür zu erfahren (b), für seinen Dienst eine Vergütung zu erhalten (c) oder auch nur in Hinblick auf seine Tätigkeit gefördert zu werden (d), ein derart unterdrückter und geschundener Knecht wird von einem anderen, überaus milden Herrn ausgelöst und freigekauft und erworben (e), der ihn aber wie einen Sohn aufnimmt und über alle seine Güter setzt (f), ihm alle erdenklichen Freiräume gewährt und ihn in jeder Hinsicht fördert und Mittel zur Verfügung stellt, etwas aufbauen und erreichen zu können, so dass er immer mehr hinzulernt und ein guter Verwalter des Vermögens seines neuen Meisters wird: Wird sich ein solcher nicht mit Freuden für seinen neuen Gebieter und Gönner einsetzen?!
Und auch, wenn er an dessen Tafel mit seinem Herrn speisen darf, als wäre er sein leiblicher Sohn: (g) Wird er sich nicht zuerst schürzen und seinen gütigen Fürsten bedienen, bevor er sich selbst zu ihm an den reich gedeckten Tisch setzen wird? Und wenn er so von morgens bis abends all seinen Verpflichtungen nachkommt: Wird er sich dessen etwa rühmen, und nicht vielmehr von Dankbarkeit erfüllt sein, dass ihm solch großartige Möglichkeiten von seinem neuen hohen Herrn eingeräumt worden sind, sich derart entfalten zu dürfen, wie ein Sohn?!
Wird er nicht vielmehr sagen: »Was immer ich auch leiste und erreiche und vorweisen kann, so kann ich mich dessen doch nicht rühmen! Denn alles, was ich bin und erreicht und geschafft habe, und alles, was ich jetzt vorweisen kann, habe ich doch allein diesem meinen überaus milden und gütigen Herrn zu verdanken, der mich in sein Haus aufgenommen hat, wie einen Sohn, so dass ich ewig in seiner Schuld stehen werde – und das umso mehr, je mehr ich jetzt erreichen und bewerkstelligen kann!« (h)
Und wenn jener so überaus barmherzige Herr auch anderen Knechten die selbe Gunst erweist, dass er sie wie Söhne in sein Haus aufnimmt und sie es unter seiner Fürsorge zu etwas bringen lässt: Hätte jener erste Knecht, der weit früher wie ein Sohn aufgenommen worden ist und schon selbst schalten und walten kann, wie sein Herr (i), darum etwa irgendeinen Grund, sich über die neu aufgenommenen Knechte zu überheben, weil sie noch nichts können und vermögen, da ihnen erst jetzt, in diesem Haus, ein solch großartiger Entfaltungsspielraum gewährt worden ist, es zu etwas bringen zu können, wie es bei jenem ersten Knecht anfänglich schließlich auch war?! (j)
Steht er diesen neu hinzu-gewonnenen Geschwistern gegenüber nicht vielmehr in der Verpflichtung, ihnen genau die selbe Gunst zu erweisen, wie sie ihm von seinem eigenen Herrn von Anfang an erweisen worden ist und noch immer wird (k), dass er ihnen aufhilft und alles beibringt, was sie einstmals in den Stand von Kindern erhebt, die – ihm, diesem ersten gleich – über alles gesetzt werden können?! (l)
26-S: Alles, was ihr erreicht, ist doch unverdiente Gnade!
Verhält es sich nicht ebenso auch bei euch, dass ihr bei allem, was immer ihr erreicht und vorzuweisen habt, keinerlei Veranlassung habt, euch selbst dafür zu rühmen?! – weder gegenüber allen anderen, sowie noch weniger gegenüber dem, welcher euer aller HERR und euch allen doch wie ein Abba ist! (a) Sondern müsste euch alles, was ihr schafft und erreicht, nicht vielmehr mit Dankbarkeit gegenüber dem Allmächtigen erfüllen, der euch zu dem gemacht hat, was ihr geworden seid (b), und müsste euch all das nicht noch viel mehr in die Pflicht rufen, in gleicher Weise auch alle anderen zu unterstützen, es zu etwas zu bringen nach dem Willen dessen, der euch selbst so unaussprechlich gefördert hat?!
So gibt es keinerlei Anlass, sich zu rühmen, sondern allein zur Dankbarkeit! (c) – und dies umso mehr, wenn ihr vorankommt und etwas erreicht! (d) Denn je mehr ihr vorzuweisen habt, umso mehr steht ihr in der Schuld dessen, der euch in den Stand versetzt hat, auch endlich etwas vorweisen zu können! – und nicht umgekehrt!
Wenn ihr also durch die Leitung der Heiligen Ruach eine geistliche Reife erlangt, wo euch schon Größeres anvertraut werden kann (e), dass ihr mit spirituellen Charismen gesegnet werdet (f) – wie etwa mit der Gabe vollmächtiger Verkündigung Meines Evangeliums unverlierbarer Liebe, die unzähliger Seelen Herzen anrührt, erweicht und auch verwandelt (g), und wenn euch geistliche Tiefen-Einblicke gewährt werden in Raum und Zeit (h), die euch befähigen, Dinge zu erahnen und auch klar zu erblicken, die der natürlichen Wahrnehmung verborgen sind (i), und ihr so in die Lage versetzt werdet, durch prophetische Rede Verborgenes ans Licht zu bringen und zu enthüllen (j), oder wenn euch übernatürliche Kräfte zuteil werden, von unseligen Bindungen und dämonischen Plagegeistern freizusetzen (k), Gebrechen heilen zu können und – ja! – selbst Tote aufzuerwecken (l), so ist all das kein Grund für euch, euch deshalb etwas auf euch selbst einbilden zu können und euch über die anderen, augenblicklich noch weniger Gesegneten, zu überheben, sondern vielmehr beständiger Anlass zu tiefster Dankbarkeit, die mit eurer zunehmenden Vollmacht ebenso wachsen und euch in noch tiefere Demut führen muss über der Fülle an unaussprechlichen Schenkungen der Gnade (m), die euch absolut unverdient zuteil wurden! – gänzlich umsonst! (n)
Denn all das, was ihr in Mir erlangt, ist nicht etwa Resultat einer Glaubensstärke und tiefen Frömmigkeit, die ihr euch selbst zu verdanken hättet (o), sondern in und mit all dem nichts als ein Gnadengeschenk, das ihr noch vor den anderen empfangen durftet aus unerfindlicher Huld und Barmherzigkeit! (p) – als solche, denen die Gunst widerfahren ist, als die Aller-Ersten auserwählt (q) und losgekauft und in solche hohen Stellungen versetzt werden zu dürfen (r) – in eine unaussprechliche Gnade, die aber allen anderen – euch nach – ebenso auch noch zuteil werden soll durch euren Dienst, wie euch selbst aus der Höhe immerfort gedient wird in wahrhaft allem! (s)
26-T: Denn die All-Erbarmung ist nicht auf euch angewiesen, sondern vielmehr ihr auf Sie!
Darum wird eine jede Seele, je höher sie steigt, umso demütiger werden – hin zur unübertrefflichen Demut der Gottheit selbst, die sich, obwohl Sie über allem ist, doch unter alles stellt und begibt, um – wie sehr Sie auch allerorts gedemütigt, gekränkt und verlästert wird – doch alles zu erhalten (a) und zu tragen und hervorzubringen und in die Verherrlichung zu führen (b).
Und was immer ihr dann an Unaussprechlichem, Atemberaubenden zu vollbringen vermögen werdet: (c) Verfallt darüber nicht in den Wahn, die Gottheit wäre deshalb in irgendeiner Weise auf eure Mithilfe angewiesen, dass ihr für Ihr universales Heilswirken unentbehrlich wärt! Denn damit bringt ihr euch nicht nur selbst unter Druck und legt euch eine Last auf, die IHR NICHT zu tragen vermögt, sondern ihr verfallt darüber auch vielmehr wieder in Hochmut und verfehlt damit das Ganze, was euch unweigerlich straucheln, stürzen und wieder tief fallen lässt! (d)
Denkt an das grauenhafte Ende des Gesalbten Saul (e), den seine überreiche Salbung überheblich werden und schließlich furchtbar stürzen ließ (f), so dass er auf ewig verloren wäre, wenn Ich Mich seiner nicht wieder erbarmen würde und ihn noch rufen würde bei seinem Namen, um ihn Mir wieder zu einem großen Propheten zu machen! (g)
Denkt aber auch an Samuel, der meinte, sich wegen Sauls Fall über ihn erheben und ihm die göttliche Erbarmung auf ewig absprechen zu dürfen! (h) Musste er dafür nicht auch zunächst selbst noch ins Scheol völliger Umnachtung sinken (i), statt sogleich nach seinem Verscheiden ins Paradies auffahren zu dürfen?! (j) Denn weil er in selbstgerechter Überheblichkeit ausgeschlossen hatte, musste auch er selbst zunächst Ausschluss erfahren (k), obwohl er nach Mose doch nach unendlich langer Zeit der erste wieder-erweckte Prophet gewesen war, wie auch Saul der erste König Gottes!
Meint nicht, die Gottheit sei auf euch und euren Dienst, eure Mitarbeit, angewiesen, auch nur eine einzige Seele zu erlösen und zu erretten, weil ihr in solcher Selbstverkennung und Selbstüberschätzung nicht allein euch selbst unter unselige Zwänge bringt (l), sondern auch die, welche ihr dann mit allen Mitteln in ihr Heil hinein nötigen zu müssen glaubt! (m)
Liebe baut aber keine Angst und auch keinen Druck auf, sondern nimmt vielmehr alle Angst und allen Druck! (n) Wenn ihr darum euch, wie andere unter Zwänge bringt, so werdet ihr der universalen Heilswirksamkeit Meiner Christus-Ruach mehr zu einer Hemmung und einem Hindernis! (o)
In allem, was ihr anstrengt und tut, vertraut zuerst und zuletzt auf die göttliche Allmacht, die es in Ihrer Abba-Liebe versteht, sich auch die allerschlimmsten Gottlosen und Widersacher noch recht zu machen! Das ist der einzige Glaube, der in wahrhaft allem Hoffnung, Gelassenheit, Freiheit, Erleichterung, Erlösung, Freude und wahrhaftige Glückseligkeit beschert! (p)
Meint nicht, was die Allmacht durch euch wirkt, könnte Sie nicht ebenso ohne euch wirken! Wenn ihr nämlich von solchem unseligem Irr-Wahn beherrscht seid, ihr wärt unentbehrlich, und darüber in Zwanghaftigkeiten und Ängste verfallt, die euch am Ende selbst zusetzen, peinigen und knechten (q), dann würde die Allmacht sich nämlich weit heilswirksamer entfalten können ohne euren vermeintlich unentbehrlichen Beitrag und ohne euch! (r)
26-U: Erkennt, dass der Vater alles wirkt! Das setzt euch frei!
Und der Herr verdeutlichte es ihnen nochmals in einem weiteren Gleichnis, indem Er sprach: „Betrachtet euch wie kleine Kinder, die mit ihrer dürftigen, winzigen Sandschaufel es ihrem großen, starken Vater, den sie bewundern, gleich tun wollen, der mit einem gewaltigen Aushub beschäftigt ist, um einen noch atemberaubenderen Bau zu errichten. Sie wollen ihren Papa helfen, weil sie von seinem übermächtigen Wirken so fasziniert und beeindruckt sind. Und obwohl sie mit ihrer Sandschaufel ihrem Vater mehr im Wege stehen, als ihn wirklich zu unterstützen und zu helfen, weil sie noch viel zu klein und tapsig und unbeholfen sind, so freut sich der Vater doch unbändig an ihnen, dass sie mittun und ihm Gesellschaft leisten wollen (a).
Ebenso ist es auch mit eurem Abba in Seiner allmächtigen, universalen Heilswirksamkeit und mit euch. Ihr seid Ihm in allem eine große Freude, wenn ihr so begeistert mittun wollt, selbst wenn ihr Ihm dabei in Manchem mehr hinderlich sein mögt! So betrachtet allezeit euren himmlischen allmächtigen Abba, wie auch euch selbst! Dann tut ihr recht und gefällig und irgendwann auch wahrhaft hilfreich mit!
26-V: Nur einer zeugt wahre Kinder: der Vater!
Bildet euch also nichts darauf ein, wenn ihr viele zu Kindern Gottes machen könnt, auch wenn ihr in eurer Verkündigung den allergrößten Erfolg verzeichnen könnt und eine große Seelen-Ernte einfahren dürft! (a) Denn nicht ihr seid es, die diese Kinder Gottes zeugen; sondern nur EINER ist es, der wahre Kinder Gottes zeugen kann: (b) nämlich Gott selbst, weswegen Er allein auch den Ehrentitel »Vater« verdient (c).
Allein der Vater kann sich Kinder zeugen. Ein kleines Kind aber ist nicht in der Lage, zu zeugen. Es kann sich bestenfalls andere zu Geschwistern machen, indem es noch geistlich ungeborene Seelen zu dem führt, der allein sich in ihnen durch eine geistliche Zeugung wahre Kinder erwecken kann (d).
Allein dem Sohn Gottes ist es gegeben, Kinder Gottes zu zeugen, gleichwie der Vater und Sein Geist (e), weil der Sohn Gottes selbst jener Vater und Geist ist (f). Und ebenso ist es den Kindern des Gottes-Sohnes gegeben, Kinder Gottes zu zeugen, weil sie selbst schon wahrhaftig gezeugt worden sind (g). Und doch sind nicht sie es, die da zeugen, sondern der Sohn Gottes ist es, der durch sie zeugt. Er allein hat die Fähigkeit, nicht allein nur zu erschaffen (h), sondern auch zu zeugen (i), weil Ihm diese Macht vom Vater gegeben worden ist, der im Sohn selbst wirkt und lebt (j).
Gott ist sowohl Schöpfer, als auch Vater. Er ist Vater, weil alle Seine Kinder aus Ihm selbst hervorgehen und gezeugt werden (k). Gleichwohl ist Er aber auch Schöpfer, was noch über jede Vaterschaft, wie ihr sie kennt, weit hinausgeht: (l) Wer nämlich von euch zeugt, weiß nicht, was für Kinder er hervorbringen wird und was wohl aus ihnen am Ende noch werden mag. Wer aber erschafft, weiß, was entstehen wird, weil er es selbst geplant hat und entsprechend ausformt und bildet (m). So weiß auch der Vater, was aus Seinen Kindern wird, weil Er sie nicht nur aufs gerade Wohl zeugt, sondern alle, die Er erschaffen hat, auch nach Seinem Willen formt und bildet (n).
Sein ganzes Schöpfungswerk ist schon ein großes Mysterium, obwohl Seine ewige Kraft und Gottheit sichtbar wird in allem, was Er hervorbringt (o). Aber ein noch weit größeres Mysterium ist es, wenn Er auswendig Erschaffenes auch noch inwendig zu göttlichem Leben erweckt und sich so wahrhaftige göttliche Kinder zeugt (p). Es bleibt gänzlich unergründlich im Verborgenen, wie Gott dieses Wunder wirkt, dass Er zeugt (q).
Was selbst nur erschaffen worden ist, kann auch seinerseits nur erschaffen; denn was nur erschaffen worden ist, trägt noch kein wahres göttliches Leben in sich (r). Zeugen kann nur, was selbst bereits gezeugt worden ist, weil in ihm bereits das wahre göttliche Leben dessen ist, der allein alles erzeugt. Darum gebührt über allen Kindern Gottes, die erschaffen und erzeugt worden sind, alle Ehre allein dem Vater, dem Schöpfer und Erzeuger von allem – wie auch dem Sohn, der als Einziger gänzlich eins mit dem Vater ist in Ihrer beider Geist (s).
Alles aber, was aus Gott geboren wird, wird aus der Ruhe geboren – und aus einem großen Frieden heraus. Es erwächst aus der gänzlich unverlierbaren göttlichen Abba-Liebe. Allein Sie kann Kinder der Ruhe und des Friedens gebären (t). Alles, was in der Welt unter Furcht und Angst und Zittern und Zagen, wie unter Druck und Zwanghaftigkeit hervorgebracht wird, ist ein Erzeugnis der Welt, nur unter großem Kraftaufwand erschaffen, aber nicht aus der göttlichen Ruhe heraus gezeugt und empfangen und geboren. Alles, was so hervorgebracht wird, verbleibt auch unter der unseligen Rastlosigkeit der Welt, weil es trotz allen Mühens doch der Vergänglichkeit unterworfen bleibt (u). Denn es ist nur aus vergänglichem Fleisch heraus erschaffen worden, jedoch nicht aus dem unsterblichen Geist heraus gezeugt (v). Kennzeichen wahrer göttlicher Zeugung dagegen ist völlige Ruhe, absoluter Frieden und unüberbietbare Gelassenheit (w). In Ruhe wird empfangen, in Frieden ausgetragen und in Gelassenheit aufgezogen (x).
Der himmlische Mensch, der von oben ist, wird weit mehr Kinder hervorbringen als der irdische Mensch, der von unten kam (y). Denn die Kinder des fleischlichen Adams sind zwar wohl zahlreich; doch da sie nur im Fleisch gezeugt sind, verfallen sie immer wieder dem Tod; und weit mehr von ihnen sind im Totenreich gefangen, als wieder-erweckt in ein sterbliches Leben (z). Der geistliche Adam aber zeugt im Geist geistliche Kinder, die nicht mehr sterben, sondern für immer gezeugt werden (aa). Darum wächst die Nachkommenschaft des vollkommenen Menschen, die für immer ins wahre Leben eingegangen sind, weit über die Nachkommenschaft des ersten Menschen hinaus, welche immer wieder vom Tod verschlungen werden (ab) und überdies immer weniger werden, da sie alle nach und nach von dem vollkommenen Adam ins ewige Leben versetzt werden (ac).
26-W: Hütet euch vor Ehrsucht und Gefallsucht jeglicher Art!
Und am Abend, als sie bei einem Lagerfeuer unter knorrigen Olivenbäumen und einem klaren Sternenhimmel beisammen saßen und die Köstlichkeiten zu sich nahmen, welche die Jüngerinnen Jesu ihnen zubereitet hatten, kam der Meister nochmals auf die weit-verbreitete Ehrsucht und Gefall-Sucht zu sprechen (a), da Er wusste, dass auch die Seinen davor nicht gefeilt waren, einer solchen immer wieder zu erliegen und zu verfallen.
Darum gab Er ihnen zu guter Letzt noch folgenden Rat als Leitschnur mit, indem Er sagte: „Ist nicht jede Mahlzeit, die uns von unseren lieben Frauen zubereitet wird, ein einziges Fest?!“ Und Er sprach: „Und ist es nicht so? Ein jeder von euch feiert gern einmal mit Freunden und Gleichgesinnten und Vertrauten; und wenn er fromm und gottesfürchtig ist, dann ist er froh und dankbar darüber, wenn er solche Feste ausrichten kann oder seinerseits von anderen zu derartigen Feierlichkeiten eingeladen wird.
Und tatsächlich sind solche hohen Zeiten zwangloser, unbeschwerter Ausgelassenheit und beschwingter Geselligkeit, wo sich jeder eingeladen, freudig begrüßt und angenommen erfährt, so, wie er ist, da er unter wohl gesonnenen Freunden weilt, ein mit allen Sinnen erfahrbarer Vorgeschmack auf das, wozu ihr alle einstmals in den Himmeln geladen seid! Und solch ein Gastmahl lässt euch erahnen, was euch an nie enden wollender Glückseligkeit in der neuen Welt erwartet: ein großes Fest, wo sich die Wonnen und Freuden immerfort bis ins Unermessliche steigern werden, je größer die Tafel unaufhörlich wird – sowohl an Gästen (b), als auch an Darreichungen und Köstlichkeiten, die dort einstmals aufgetischt werden: (c) ein wahres Freudenfest, das an kein Ende kommen wird! (d)
Und ein Vorgeschmack von dem sei euch auch jetzt schon immer wieder von Herzen gegönnt! (e) Zwei Dinge aber solltet ihr beherzigen, wenn ihr zu solchen Feierlichkeiten geladen werdet oder selbst welche ausrichtet, um euch nicht selbst die Freude zu verderben:
Wenn du bei jemanden eingeladen wirst, etwa zu einer Hochzeit, solltest du dich nicht einfach von dir aus an die Spitze der Tafel begeben, in der Meinung und festen Überzeugung, du müsstest der am meisten geschätzte Ehrengast sein, nicht, dass du beschämt werden musst, weil du deinem Gastgeber nicht der wichtigste geladene Gast bist – zu deinem, wie auch seinem Verdruss, weil dein Gastgeber dann in Nöte und Verlegenheit gerät, dich dieses besten Platzes verweisen zu müssen (f).
Darum setze dich lieber ans Ende der Tafel, ohne darauf zu hoffen, weiter hinauf gebeten zu werden, und freue dich daran, dass du überhaupt mit eingeladen worden bist. So bleibt dir deine Freude erhalten, auch wenn du nicht hinauf gebeten wirst, und es kommen keinerlei Missstimmungen auf.
Wenn dich dann dein Gastgeber aber doch ermuntern sollte: »Ach, lieber Freund, rücke doch etwas weiter zu mir herauf!«, wird das dir, wie ihm, zu noch größerer Freude gereichen, und dann hast du noch größere Ehre empfangen vor allen, die zu Tisch sitzen, weil du nicht nur mit den anderen eingeladen worden bist, sondern auch noch von deinem Gastgeber hinauf-gebeten worden bist (g).
Denn wer immerfort nur seine Ehre sucht, dem wird sie missgönnt und er muss gar manche Demütigungen einstecken; wer aber gelernt hat, sich zurück zu nehmen, der wird mehr Ehre empfangen, als er erwartet und als ihm lieb ist (h)
Und wenn du selbst gesegnet und in der Lage bist, auch feierliche Gastlichkeiten ausrichten zu können, solltest du nicht reiche und Vornehme einladen, in der Absicht, in ihre höheren Kreise aufgenommen zu werden (i), oder – mit Kalkül und rein selbstbezogenem Hintergedanken, aufrechnend – nur solche einladen, wo du mit einer Gegen-Ladung rechnen kannst, sondern du solltest auch all jene aus deinem vertrauten Umkreis bedenken, die vielleicht noch nicht oder aber nicht mehr in der Lage sind, es dir durch eine Gegen-Ladung vergelten zu können – wie etwa Witwen und Weisen von verstorbenen Freunden, die solche Feierlichkeiten nicht mehr ausrichten können, weil ihnen ihr Ernährer und Versorger genommen worden ist (j).
Und Ich verspreche dir: Die Freude, die du solchen bereitest, indem du auch sie zu dir in dein Haus einlädst oder für die allein du vielleicht sogar einmal solch eine Festlichkeit ausrichtest: für die Mittellosen, die weder zu solchen Festen einladen können, noch von irgend-jemanden geladen werden – wie Obdachlose und Bettler, Lahme, Blinde und Krüppel: die Freude, die du solchen damit machen würdest mit deinem Fest für sie, würde dir selbst weit größere Freude bereiten, als ein Festmahl mit denen, für die das Ausrichten von Feiern oder das Geladenwerden zu Gastlichkeiten eine Selbstverständlichkeit und an der Tagesordnung ist! (k)
So, wie ihr es zu Passah haltet, wozu ihr da angehalten seid, jeden in euer Haus zu laden, der noch nirgends untergekommen ist, so solltet ihr es immer tun! Dann wird euch euer Fest noch weit mehr einen Vorgeschmack geben auf das Fest, das der HERR euch allen bereitet hat, obwohl ihr dies alles Ihm auch ebenso nicht in gleicher Weise danken und erwidern könnt (l).
Und Ich versichere euch: Wer solche Feste ausrichtet, ohne auf Erwiderung zu schielen, wird gar bald aus dem Feiern nicht mehr heraus kommen (m) und selbst magere, notvolle Zeiten werden ihm dann zu einem Fest werden: Denn selbst die Mittellosen werden eurer dann gedenken in Zeiten der Verfolgung und Flucht und euch aufnehmen in ihre armseligen Hütten (n), wo das einfachste Linsengericht, euch mit Liebe und voll Dankbarkeit bereitet, euch dann aber besser schmecken wird, als der beste geröstete Braten, der euch je gereicht wurde in berechnendem Kalkül und nicht um eurer selbst willen, und damit letztlich ohne jede Liebe, sondern vielmehr eigentlich mit Hass! (o)
Darum: Wenn ihr feiert, lasst jedes Feiern ein Fest selbstloser Liebe sein! Das kann und wird eure Freude unendlich steigern und mehren!“ (p)