Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

V Die Abkehr

37-A: Warum gerät ganz Jericho in Aufregung?!

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Als der Meister sich schließlich auf dem Weg nach Jericho befand, schickte Er nach Seiner Gewohnheit einige Seiner Jünger voraus, welche in dieser Stadt Sein Kommen ankündigen und alles Volk an einem günstigen Ort zusammenrufen sollten, wo Er ihnen Sein Evangelium verkündigen konnte (a). Da gab es dann aber auch viele, die dem Rabbi in großer Begeisterung entgegen-eilten, um Ihn in ihre Stadt zu geleiten. So scharte sich um den Herrn bereits eine große Menge, als Er nach Jericho zog.

Dies sollte für zwei Blinde die große Stunde ihres Lebens werden. Sie saßen, wie immer, am Stadttor, wo sie zu betteln pflegten, und bekamen schließlich die große Unruhe mit, als eine Vielzahl der Bürger Jerichos dem Meister entgegen-strömte.

Und als sie fragten: „Was geht da vor?! Warum gerät ganz Jericho in Aufregung?!“, da antwortete ihnen ein Junge: „Jesus kommt in unsere Stadt! Der große Prophet, der kürzlich in Bethanien einen Mann von den Toten auferweckt und aus seinem Grab gerufen hat!“ (b)

37-B: Jesus, Du Sohn Davids! Übersieh´ uns nicht!

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Schließlich wurde es immer lauter, woraus die beiden Blinden schlossen, dass der Rabbi nun bald an ihnen vorbei-ziehen müsste. Da begannen sie zu schreien: „Jesus, Du Sohn Davids! Erbarme Dich unser!“ (a) Da der Meister jedoch noch weit entfernt war, hörte Er sie nicht und begab sich vor Jericho auf die Anhöhe unter einigen Maulbeerbäumen, wohin Seine Vorboten alles Volk versammelt hatten, dass Er dort zu ihnen allen sprechen konnte.

Dort ließ der Rabbi sich schließlich unter einem der mächtigen, knorrigen Bäume nieder; und ebenso setzte sich auch die große Menge, die Ihn hören wollte. Und Jesus wollte ansetzen, Seine Hörerschaft zu begrüßen, um mit Seiner Verkündigung zu beginnen.

„Was ist da los, Bar Timäus?!“, fragte da der ältere der beiden Blinden den jüngeren: „Warum wird es mit einem mal wieder stiller?! Sind sie etwa am Ende schon vorbei-gezogen und der Meister hat uns nicht bemerkt?!“

„Das kann doch nicht sein! Das DARF einfach nicht sein!“, antwortete der Sohn des Timäus da seinem älteren Begleiter und schrie nochmals inbrünstig aus voller Kehle: „Jesus! Du Sohn Davids, höre uns doch! Bitte übersieh´ uns nicht! Erbarme dich doch bitte über uns!“ (b)

Da wurden sie schließlich von einigen Leuten angefahren: „Seid endlich still! Wir hören ja garnichts von dem, was der Prophet uns verkündigen will!“

Da die beiden Blinden aber nicht mitgekommen hatten, dass es deshalb so ruhig geworden war, weil sich alle niedergelassen hatten, um den Rabbi zu hören, und sie meinten, die Volksmenge wäre mit Jesus an ihnen vorbei-gezogen und würde sich von ihnen wieder entfernen, schrien sie um so lauter und verzweifelter: „Jesus! Jesus! Du Sohn Davids! Hier sind wir! Hilfe! Herr Jesus! Hilfe! O, Du Sohn Davids, so hör´ uns doch bitte und erbarme Dich unser!“ (c)

37-C: Seid getrost! Er ruft nach euch! Steht auf!

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Schließlich aber, als unter der Zuhörerschaft endlich allgemeine Ruhe eintrat, hörte auch Jesus die beiden Blinden nach Ihm rufen. Da fragte Er Seine Jünger: „Wer schreit denn da so verzweifelt nach Mir?!“

Und Lebbäus antwortete dem Meister: „Rabbi, da sind zwei Blinde am Stadttor. Sie wollen wohl, dass Du sie heilst.“

„Na, dann bringt sie doch her zu Mir!“, forderte der Herr Seine Gefolgsleute auf.

Also gingen einige der Anhänger Jesu hin zu den beiden Blinden und sprachen zu ihnen: „Seid getrost! Der Meister ruft nach euch! Steht auf, wir bringen euch zu Ihm!“ (a)

Da sprang Bartimäus sofort hoch erfreut auf, dass er darüber seinen Mantel verlor, der ihm und seinem Leidensgenossen etwas Schutz vor der stechenden Sonne bot (b), um sodann seinem älteren Begleiter, nach dem er tastete, aufzuhelfen. Und die beiden Blinden ließen sich von den Jüngern Jesu durch die Menge zum Rabbi führen.

Als sie schließlich bei Jesus ankamen, fragte Er sie: „Was wollt ihr, dass Ich für euch tun soll?“ Da fielen sie vor dem Meister auf die Knie und flehten: „O Rabbuni, lieber Herr! … dass unsere Augen aufgetan werden und wir wieder sehen können!“

Da berührte Jesus ihre Augen; denn sie taten Ihm freilich leid; und Er sprach zu ihnen: „Sei sehend!“, und: „Dein Glaube hat dir geholfen!“ (c)

Und als die beiden ihre Augen wieder öffneten, waren sie nicht mehr trüb. Und sie jubelten und umarmten einander: „O, Bartimäus! Ich kann sehen! Ich kann tatsächlich wieder sehen!“ – „O ja! Ich auch!“

Und sie umarmten Jesus unter dem Jubel des Volkes voll Dankbarkeit und Freude. Dann ließen sie sich an seiner Seite nieder, um mit allen anderen Sein Evangelium von der göttlichen Abba-Liebe zu hören, die sich wahrlich aller erbarmen will. Und von dieser Stunde an folgten sie Jesus nach (d).