Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
9: Jesu Belehrung des Nikodemus über die Wiedergeburt
9-A: Ich und mein Günstling: wir glauben an Dich! Doch muss ich Dich warnen!
9-B: Das Reich Gottes ist wahrlich schon gekommen! Jedoch nicht für Israel!
9-C: Wie Ich sie vergeblich suchte über viele Wiedergeburten, so müssen nun auch sie Mich vergeblich suchen über viele Wiedergeburten!
9-D: Dieses Volk muss erst gänzlich zergehen, ehe es zum wahren Leben erstehen kann!
9-E: Diese Generation erlangt das Heil erst in einer weit späteren Wiedergeburt!
9-F: Ihr müsst noch gar oft von unten geboren werden, bis ihr die Wiedergeburt von oben erlangt!
9-G: Was ihr alle noch braucht, ist die Herzensbeschneidung im Geist!
9-H: Weil ihr Gott nicht kennt, wisst ihr auch nicht um Seine grenzenlosen Möglichkeiten!
9-I: Kündet euch nicht vieles selbst schon die Natur?!
9-J: Gott ist ein Gott des Lebens, der alles am Leben erhält und ins wahre Leben führt!
9-K: Wenn ihr wirklich so wissbegierig seid: Warum sperrt ihr euch immerfort gegen neuere Offenbarungen?!
9-L: Leiber und Seelen vergehen! Allein die Geister bleiben bestehen!
9-M: Alle Wiedergeburten im Fleisch zielen ab auf die Wiedergeburt im Geist!
9-N: Kündete dies nicht schon Elihu, das Vorbild für die künftige Glaubensgeneration?!
9-O: Und auch Hiob fand zum Glauben an eine beständige Wiedergeburt zurück!
9-P: Der Geist wird in euch allen diese Erkenntnisse noch reifen lassen!
9-Q: Aber selbst Hiob kannte schon die erste, wie auch die letzte Hoffnung!
9-R: Er wusste um den letzten Adam, der zugleich der erste ist!
9-S: Das ist der Frauen-Same, der die satanische Schlange mit all ihrem Fluch noch überwinden wird!
9-T: So wird die göttliche Liebe am Ende noch alles überwältigen!
9-U: Hat euch das nicht schon Mose angezeigt, dass alle Anklage ausgetilgt werden wird?!
9-V: Aber nur die, die´s auch glauben wollen, wissen sich mit allen nicht mehr unter dem Zorn!
9-W: Trotzdem muss alle Finsternis zunächst Gericht erfahren, bis ihr euch alle wendet hin zum Licht!
9-X: Ich aber will euch alle noch in Mein Licht ziehen, wo euer aller Ursprung und Erfüllung ist!
9-Y: Glückselig, wer erkennt, dass selbst auch alle Gerichte im Dienst der Gnade stehen!
9-A: Ich und mein Günstling: wir glauben an Dich! Doch muss ich Dich warnen!
Unter den Pharisäern aber war ein frommer, gottesfürchtiger Mann mit Namen Nikodemus, der ein Fürst und Mitglied des Hohen Rates war, und den Obersten der Juden angehörte (a). Der war ein heimlicher Jünger Jesu, ebenso, wie der junge Hohe Rats-Herr mit Namen Joseph von Arimathia (b), welchen Nikodemus in den Sanhedrin eingeführt hatte (c); denn sowohl Nikodemus, als auch Joseph von Arimathia glaubte an Jesus – jedoch im Geheimen, aus Angst vor den gottlosen Hütern Israels (d).
Dieser Rabbi namens Nikodemus kam eines Nachts heimlich zu Jesus und suchte Ihn im Garten Gethsemane auf (e). Es war aber tief in der Nacht, so dass in der Heiligen Stadt Jerusalem unter dem klaren Sternenhimmel nur noch wenige Häuser erleuchtet waren.
Und die Jünger des Herrn schliefen bereits – bis allein auf Johannes, dem jungen Cousin Jesu, den der Rabbi so lieb hatte, dass er zu Tisch an der Brust des Meisters liegen durfte (f), und Judas, der von allen »Zwilling« genannt wurde, also entweder in Griechisch »Didymus« oder in Lateinisch »Thomas«, weil jener Judas dem Herrn zum Verwechseln ähnlich sah (g) und darum von allen nur »Thomas« genannt wurde, um ihn von Judas bar Jakob (h) zu unterscheiden, der von allen »Lebbäus« oder »Thaddäus« genannt wurde (i) – sowie von Judas Ischarioth, der die Kasse der Anhängerschaft Jesu verwaltete (j) und der später, weil er Ärgernis an seinem Rabbi nahm (k), auch den Meister mit einem Kuss verriet (l).
Als nun Nikodemus zu Jesus und den beiden Jüngern, Johannes und Thomas, trat, die noch bei Ihm waren, stellte er sich vor und sprach zu dem Rabbi: „Meister, wenn ich darf: Ich bin ein Mitglied des Sanhedrins und ein väterlicher Freund und Förderer jenes jungen Fürsten Joseph aus Arimathia, der Dich und die Deinigen, ebenso, wie auch ich, heimlich mit seinem Habe unterstützt (m) – jener, welchen Du einstmals sogar gewürdigt hättest, Dir nachfolgen zu dürfen, wenn er es nur fertig gebracht hätte, seine hohe Stellung und all seinen Reichtum für Dich aufzugeben! (n)
Siehe, Rabban, hoher Meister! Ich, wie auch jener Joseph: Wir wissen, dass Du ein großer Lehrer und Prophet bist, der uns von Gott selbst entsandt worden sein muss (o); denn niemand kann die Zeichen tun, die Du tust, es sei denn Gott mit ihm (p). Darum glaubt auch ganz Israel, dass Du derjenige sein musst, der das Reich Gottes bringen wird, und, dass es mit Dir bereits angebrochen ist und seinen Anfang genommen hat (q).
Doch muss ich Dich warnen! (r) Denn inzwischen hast Du nicht mehr nur unter den Pharisäern viele erbitterte Widersacher, die Dir übel gesonnen sind, weil Du den Sabbat und die Reinheits- und Speise-Gebote nicht achtest, wie sich´s ihrer Meinung nach gebührt (s); sondern Du hast Dir mit dem, was Du im Tempel angerichtet hast, nun überdies auch unter den leitenden sadduzäischen hohen Priestern viele Feinde gemacht, die im Hohen Rat das Sagen haben und die geistlichen Führer ganz Israels sind (t), weil Du in ihren Augen überdies nun auch noch den ganzen Opferkultus im Tempel als Heuchelei und reine Geschäftemacherei angeprangert und für nichtig erklärt hast (u).
Bei derartigen Entgleisungen (v) werden sie Dich niemals als den Messias Israels anerkennen, wenn Du weiterhin in solch harte Opposition zu ihnen trittst und nicht die Verständigung mit ihnen suchst (w) und ihnen darlegst, was Deine Mission und Sendung ist und was Deine wahren Beweggründe für Dein Handeln sind, damit sie´s verstehen (x).
Denn Du hast fürwahr auch viele heimliche Verehrer im Hohen Rat! Nur getrauen sie sich alle nicht, sich öffentlich zu Dir zu bekennen! (y) Und auch ich, ebenso wie Joseph aus Arimathia, auch wir wagen es nicht um Deiner erbitterten Gegner willen! Denn manche von ihnen trachten bereits danach, Dich zu ergreifen und hinrichten zu lassen! (z)
Aber selbst auch von diesen kann ich das Zeugnis ablegen, dass sie wahrhaft eifern für den HERRN und die Thora des Mose (aa), und, dass sie der Gerechtigkeit nachjagen und sie aufzurichten suchen (ab) – nur mit so viel Unverstand! (ac) Denn ich bin gewiss, dass sie Dich nicht auszutilgen suchen würden, wenn sie Deine Sendung nur verstehen würden, und erkennen würden, dass Du es bist (ad), der uns von allen Propheten, beginnend bei Mose, angekündigt worden ist (ae).
Darum bin ich gekommen, um Dich zu warnen und anzuflehen und zu beschwören: Suche doch bitte die Verständigung mit ihnen, nicht, dass sie ihre unbedachten Absichten noch in die Tat umsetzen und Dich auslöschen werden – wie auch das Reich, das unter uns aufzurichten Du doch gekommen und gewillt bist!“ (af)
9-B: Das Reich Gottes ist wahrlich schon gekommen! Jedoch nicht für Israel!
Jesus aber antwortete ihm: „Fürwahr: Das Reich Gottes ist mit Mir angebrochen (a); und worauf ihr wartet, das hat schon längst begonnen, doch ihr habt es nicht erkannt (b) und die Menschen sehen es nicht (c). Und doch kann niemand dies vereiteln oder ihm wehren! (d)
Israel aber wird es nicht erlangen zu dieser Zeit (e), denn es schließt sich selbst aus vom Reich Gottes und von seinem Heil (f) und erfährt darin zugleich schon sein eigenes Gericht (g), weil es den nicht annehmen will, der aus den Himmeln gesandt worden ist, ihnen das Reich und die Erlösung zu bringen (h).
So ist es für Verständigung und Versöhnung bereits viel zu spät! (i) Denn meine nicht, dass Ich irgendetwas unversucht gelassen hätte, sie zu suchen und noch zu gewinnen! (j) Sondern Ich habe sie von je her zu sammeln gesucht, wie eine brütende Adler-Glucke ihre Kücken unter der Bergung ihrer Fittiche, doch sie haben einfach nicht gewollt! (k) Sondern sie haben vielmehr ihre Ohren zugestopft und ihre Augen verschlossen, und ihr Herz durch eine Fettschicht unempfindlich und unempfänglich gemacht, ihre Nacken verhärtet und ihre Stirnen so fest gemacht, wie Diamat (l), auf dass sie nur ja nichts mehr hörten, wenn Ich rief, und ganz gewiss nichts mehr sahen, wenn Ich wirkte, auf dass sie ja nichts erkennen würden und Ich ihnen hülfe! (m)
Und all Meine Propheten, die Ich Mir voraus sandte und durch die Ich zu ihnen sprach und sie suchte, haben sie allesamt dahingeschlachtet und niedergemetzelt und getötet! – von einer Generation zur anderen und Wiedergeburt auf Wiedergeburt! (n) Und nunmehr stand Ich sogar selbst in der Mitte der Welt und habe Mich ihnen im Fleisch geoffenbart. Doch alle waren sie trunken von ihrem vergortem Wein und keiner erkannte mehr seinen wahren Durst! (o)
Warum nur antwortete keiner, als Ich rief?! Warum fand Ich auch nicht einen einzigen, der suchte und fragte, als Ich kam?! (p)
Da wurde Meine Seele betrübt und weinte bitterlich über sie, über all die Menschenkinder! (q) Denn blind sind sie in ihrem Herzen, und sie sehen nicht, wie arm und von Mangel erfüllt sie doch alle sind (r), und dass sie so bloß und nackt diese Welt wieder verlassen müssen, wie sie in diese Welt gekommen sind (s), weil sie nichts annehmen wollten und darum arm geblieben sind vor Gott! (t)
Darum muss ihnen ihr vergorter Wein, der ihnen alle Sinne vernebelt (u), mit Gewalt entrissen und aus der Hand geschlagen werden, damit sie endlich ernüchtert werden, aufwachen und umkehren! (v)
9-C: Wie Ich sie vergeblich suchte über viele Wiedergeburten, so müssen nun auch sie Mich vergeblich suchen über viele Wiedergeburten!
Und darum ist nunmehr im Götterrat über sie bereits das Gericht verhängt worden (a), dass sie fortan das Heil auch nicht mehr sehen und finden sollen, wo es doch inzwischen mitten unter ihnen ist (b). Denn das Herz dieses Volkes ist unheilbar verhärtet und verstockt! (c)
Und wie Ich sie gesucht und gerufen habe von einer Generation zur anderen und Wiedergeburt auf Wiedergeburt, aber sie Mich nicht hören wollten und sich nicht finden lassen wollten, so sollen nun auch sie suchen und rufen von einer Generation zur anderen und Wiedergeburt auf Wiedergeburt, aber doch nicht finden, und Ich will nunmehr ihnen nicht antworten, bis es gänzlich aus sein wird mit ihnen (d).
Denn wie sie das Liebes-Antlitz des Abbas (e) in die Gräuel-Fratze eines Rache-Gottes voll Eifersucht und Zorn entstellt und verkehrt haben (f) und lieber den Satan dienen wollten, als Gott (g), und immerfort nur überall Kinder der Hölle zeugen (h), so wird ihnen nun Gott selbst tatsächlich auch zum Satan werden müssen, ganz gemäß ihres Glaubens (i), wie sie Ihn haben wollten, weil ihnen fürwahr nur noch mit Gewalt gewehrt werden kann – nachdem Gott über so viele Generationen von Wiedergeburten zugeschaut und alles erduldet hat, wie viel sie auch immer gelästert und gemordet haben! (j)
Sie aber machen nunmehr das gerichtsträchtige Maß ihrer Sünden noch voll (k), indem sie jetzt auch noch sogar ihren Gott und Vater selbst austilgen und niedermetzeln wollen, nachdem Er in Seinem eigenen Sohn in das Seine gekommen ist! (l)
9-D: Dieses Volk muss erst gänzlich zergehen, ehe es zum wahren Leben erstehen kann!
Und so muss jetzt alles über sie kommen, was im Gesetz des Mose über sie geschrieben steht, weil sich dies halsstarrige Volk anders nicht ernüchtern und erweichen lassen will. Darum muss alles über sie kommen, was Mose, wie auch Josua, wider sie gezeugt haben: (a) Dies Volk muss zerstreut werden unter alle Nationen und von allen verachtet und verfolgt und zertreten werden (b), in allem, wie es über sie geweissagt worden ist: »Und du wirst zum Entsetzen werden und zum Sprichwort und Spottruf und Hohn für alle Nationen!« (c)
»Und über allem wird am Ende auch noch eine Nation über dich kommen, wie ein Adler, der seine Beute reißt: eine verteufelte Nation mit noch härterem Gesicht, als du es hast (d), ein Volk, das mit den Alten, wie mit den Jungen, mit allen Niedrigen und Schwachen keine Gnade kennt: Das wird ein eisernes Joch auf dich legen, bis es dich gänzlich zunichte gemacht hat.« (e) »Da wirst du wahnsinnig werden über dem, was deine Augen erblicken müssen!« (f) »Und dein Herz wird dir zerschmelzen und deine Seele dir zerrinnen über dem furchtbaren Grauen, das du dann über dich kommen siehst; und du wirst Tag und Nacht um dein Leben fürchten müssen: Am Morgen wirst du seufzen: „Ach, wenn doch nur schon Abend wäre!“, und am Abend: „Ach, wenn doch nur schon Morgen wäre!“ über dem, durch was du hindurch musst!« (g)
Und überdies wird selbst all das über dies Volk kommen, was Hesekiel mit Entsetzen geschaut hat, dass es ein Hügelfeld von ausgemergelten Leichnamen wird, so weit das Auge reicht; so muss dieses Volk gänzlich zergehen, bevor es seine Auferstehung aus den Toten erlangen kann“ (h).
9-E: Diese Generation erlangt das Heil erst in einer weit späteren Wiedergeburt!
Nikodemus aber entsetzte sich: „Wie kann so etwas Furchtbares, Schauderhaftes geschehen?! Bist Du denn nicht zu uns gesandt worden, um Israel das Reich Gottes zu bringen?!“
Jesus aber antwortete und sprach: „Fürwahr: Ich bin´s! Und mit Mir ist das Reich Gottes tatsächlich schon längst angebrochen und herbei-gekommen! (a) Aber ihr wollt es einfach nicht glauben, dass es in Mir und mit Mir schon wahrhaft angebrochen ist (b), und ihr schließt euch damit selbst aus vom Meinem Reich und seinem Heil!“ (c)
Da fragte Nikodemus den Herrn: „Wird sich also doch nicht alles schon jetzt in dieser Generation und Zeit erfüllen? – obwohl Du selbst doch verkündigt hast: »Diese ganze Generation wird nicht vergehen, bis dass sich alles erfüllt hat!«“ (d)
Jesus aber antwortete ihm: „Und doch geht es für diese gegenwärtige Generation auf eine andere, noch ferne Zukunft. Und die Tage der Vollendung werden schier um Unendlichkeiten hinausgezögert, allein um euretwillen, um euch noch über Jahrtausende und einer Unzahl von Wiedergeburten Zeit zur Umkehr einzuräumen zu eurem Heil (e).
Denn was Israel sucht, erlangt es nicht jetzt zu dieser Zeit (f), sondern erst viel später in seiner letzten entscheidenden Wiedergeburt. Denn da es seine eigene Gerechtigkeit aufzurichten sucht vor Gott – eine Gerechtigkeit, die niemand aus sich selbst erlangen kann (g), und da dies Volk in der Selbstverkennung seiner wahren eigentlichen Befindlichkeit meint, es auf diese Weise erlangen zu können (h), bleibt ihm der Zugang zu der Gerechtigkeit verschlossen, die allein Gott schenken und stiften kann und auch allen stiften will – für eine jede Seele, wie tief sie auch immer gefallen und in ihrer Sündenverstrickung gebunden sein mag! (i) – und das gänzlich umsonst! (j)
Darum wird diese ganze Generation das Heil jetzt nicht erlangen; sondern sie muss erst noch gar manches Mal wiedergeboren werden und erlangt es erst in einer späteren Wiedergeburt von unten her – hin zu seiner eigentlichen Wiedergeburt von oben her (k).
So wird diese ganze Generation das Heil jetzt noch nicht erlangen; sondern sie muss erst noch gar manches Mal erneut wiedergeboren werden und erlangt das Heil erst in einer späteren Wiedergeburt; und die Seelen dieser ganzen Generation müssen allesamt noch erst gar manches mal vergehen zu immer neuen leidvollen, tod-geweihten Wiedergeburten hin, um dann schließlich einstmals in jener letzten Zeit wahrhaftig wieder geboren zu werden, wenn sich dann alles endlich erfüllt, was über sie – und zwar über ganz Israel in seiner ausnahmslosen Gesamtheit! (l) – verheißen ist, dass sie am Ende doch noch alle den sehen und finden sollen, den sie durchbohrt haben und alsdann in Reue erweckt und wiedergeboren werden durch Seinen Geist, der von oben kommt (m).
Denn in seiner letzten Generation soll Israel noch in seiner ganzen Vollzahl gewonnen werden (n). All jene Seelen der letzten Generation, die noch errettet werden, sind nämlich keine anderen als die, welche über Generationen von Wiedergeburten hoffnungslos verstockt und verstoßen worden waren und als Verlorene verenden mussten (o), wie sie selbst zuvor über Generationen von Wiedergeburten sich selbst verstockt hatten und von sich aus ohne jede Ursache (p) ihr Heil verachtet und ihre Erlösung von sich gestoßen haben (q).
Und alles, was ihnen bis zu jener heilvollen Wendung widerfahren wird, geschieht allein zu ihrer Ernüchterung, um sie zur Besinnung zu führen und für ihr Heil zu-zu-bereiten! (r) – ein Heil, das unaussprechlich und ohne Ende sein wird, und alle vorausgehenden Leiden zu ihrer Läuterung (s) mehr als rechtfertigen wird, weil sie in keinem Verhältnis stehen zu der wunderbaren Herrlichkeit, die ihnen daraus erwächst (t) – wie geschrieben steht: »Im aufwallenden Zorn habe Ich Mich einen flüchtigen Augenblick von dir abgewendet und Mich vor dir verborgen, dass du Mich suchen, aber nicht mehr finden solltest (u); aber mit ewiger, unaufhörlicher Gnade (v) will ich Mich alsdann über dich erbarmen, da Ich bei allem doch dein Heiland und Erlöser bin und auf ewig bleibe (w).
Denn Ich schwöre dir, dass Ich dir dann nie mehr zürnen und dich nimmermehr bedrohen und heimsuchen werde. Denn Berge mögen abgetragen werden und Täler angefüllt werden, ja, ganze Meere und Kontinente und sogar Kosmen vergehen und wieder-erstehen: (x) Aber Meine Gnade wird dann nimmermehr von dir weichen, wenn Ich dich erst endlich für immer gewonnen habe: Ich, dein HERR und dein All-Erbarmer.« (y)
9-F: Ihr müsst noch gar oft von unten geboren werden, bis ihr die Wiedergeburt von oben erlangt!
Damit dies alles aber eintreten kann, müsst ihr alle jedoch erst von neuem wiedergeboren werden, um in das Reich Gottes eingehen zu können. Und so muss dieses Volk noch gar oft von unten wiedergeboren werden, bis es denn endlich die Wiedergeburt von oben erlangen kann, und ihr werdet noch gar manche leidvolle Wiedergeburt durchlaufen müssen, ehe ihr in das Reich Gottes kommt (a).
Und was für Israel gilt, das gilt für alle Welt: (b) Denn wahrlich, ja, Amen, Ich sage dir: Solange ihr nicht wahrlich von neuem geboren worden seid, von oben her, könnt ihr das Reich Gottes weder sehen, noch in dies Reich eingehen (c). Und da sind gar viele Wiedergeburten von unten nötig, bis ihr denn endlich die Wiedergeburt von oben erlangt.“ (d)
Nikodemus aber fragte, schon fast spöttisch, ohne sich ein ungläubiges Lächeln verkneifen zu können, jedoch über alle Maßen verunsichert und irritiert: „Lehrst Du denn etwa das selbe, was auch die Heiden lehren: die Hellenisten, wie auch die gott-fernsten Inder, die den Göttern und Dämonen dienen?! (e)
Wie kann denn ein Mensch wieder geboren werden, wenn er alt geworden und verstorben ist? Kann seine Seele denn wieder in einer Mutter Schoß eingehen, um erneut geboren zu werden? (f) Schließt Du Dich etwa den Mutmaßungen des einfältigen, unwissenden, gemeinen Volkes an, das solchen Lehren, die aus den entlegensten Heidenvölkern mit ihren Wahren (g) zu uns dringen (h), Glauben schenkt und selbst solche Absonderlichkeiten für möglich hält?!“ (i)
Jesus antwortete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus reinigendem Wasser und aus heiligendem Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen (j).
Was aus dem Fleisch geboren wird, das ist Fleisch und muss darum wieder vergehen. Denn das Fleisch vermag nichts aus sich selbst (k). Denn alle, die aus dem Fleisch geboren sind, fliehen vor Gott und vor Seinem Licht; (l) denn sie sind vollumfänglich nur fleischlich gesinnt, allein auf das, was des Fleisches ist: diese Gesinnung aber wirkt den Tod, wie sie auch nichts anders ist, als Tod in sich selbst (m). Allein der Geist ist´s, der wahrhaft lebendig macht (n). Was aber aus dem Geist wiedergeboren und wiedererweckt ist, das ist wieder reiner Geist und wird bestehen in alle Ewigkeit! (o)
Eine jede Wiedergeburt von unten, aus dem Fleisch, ist darum eine Tod-Geburt aus dem Tod wiederum hin zu erneutem Siechtum und Tod; die Wiedergeburt von oben aber, aus dem Geist, ist eine Geburt des Lebens aus dem Leben hin zum ewigen Leben.
Denn wer aus dem Geist geboren ist, ist geistlich gesonnen, allein auf das, was des Geistes ist und was zum Leben führt und drängt und dem Leben dient (p). Und die vom Geist Gottes getrieben und gedrängt werden zur Liebe, die sind Seine Kinder (q).
Und selbst, wenn sie nicht wissen, woher der Geist kommt, der sie bewegt, wie auch nicht, wohin Er sie noch führen wird (r), so werden sie doch von Ihm und Seiner Retterliebe immerfort angetrieben (s) wie ein Schiff, dessen Segel vom Wind über die Wellen des Meeres gezogen wird. Es ist wie mit dem Wind, der bläst, wohin er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist (t).
9-G: Was ihr alle noch braucht, ist die Herzensbeschneidung im Geist!
Nikodemus aber fragte völlig verwirrt: „Aber wie soll so etwas zustande kommen?! Und wie kann dies geschehen?!“ (a)
Da entgegnete ihm der Rabbi verwundert: „Du bist ein Lehrer Israels und weißt das nicht?! (b) Haben dies nicht alle Propheten gekündet, dass Gott euch euer steinernes, eiskaltes, erstarrtes, totes, selbstsüchtiges Herz nehmen und euch ein neues fleischernes, warmes, schlagendes, mit allen mitfühlendes Herz geben will mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen vorgenommen wird, und dass Er einen neuen Bund mit euch schließen will, indem Er euch in Seiner Liebe und Barmherzigkeit erweckt und belebt? (c) Dies ist die Wiedergeburt aus dem Geist, von der Ich spreche“ (d).
Da fragte Nikodemus: „Sind wir denn nicht schon alle beschnitten worden und damit Kinder Abrahams?!“ (e)
Da antwortete ihm Jesus: „Allein in der nichts-nützen Beschneidung nach dem Fleisch, die nichts als ein Vorzeichen ist auf die einzig wahre Beschneidung nach dem Geist! Wäre jene erste Beschneidung nämlich nützlich, dann hätte euch euer Vater schon beschnitten im Mutterleib gebildet!
Doch es gibt eine Beschneidung im Geiste, nämlich im Herzen, die bei jedem vorgenommen wird, der dazu bereit geworden ist: (f) und die ist von wahrem Nutzen zum ewigen Leben hin! (g) Solch eine Beschneidung geschieht aber schon von je her überall: sowohl an Juden, wie auch an Heiden! (h)
9-H: Weil ihr Gott nicht kennt, wisst ihr auch nicht um Seine grenzenlosen Möglichkeiten!
Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Wir alle, Ich, wie alle, die vor Mir kamen, künden euch von je her alle diese wunderbare Wandlung, um die wir mit Bestimmtheit wissen, und bezeugen euch, was wir selbst immerfort erleben und erfahren; ihr aber nehmt unser einhelliges Zeugnis aus dem Geist nicht an (a). Wenn ihr aber nicht einmal glauben könnt, wenn Ich zu euch von solch augenscheinlichen Wundern spreche (b), die hier auf Erden geschehen, wie wollt ihr dann erst all die Wunder glauben, die sich überdies noch zwischen Himmel und Erde ereignen? (c)
Was also soll Ich dir da antworten auf deine belustigte Frage, ob der Mensch nach seinem Abscheiden zurückkehren muss in einer Mutter Schoß?! – wenn du schon nicht einmal das Entscheidende verstehst, worauf alles hinstrebt und worauf allein es letztlich ankommt! (d)
Ihr, die ihr euch Schriftgelehrte nennt, versteht weder die Schriften, noch kennt ihr die Möglichkeiten der Kraft der göttlichen Liebe, wie ihr nicht einmal das Wesen und den Willen und das wahre Herz und die wahrhaftige Gesinnung der Gottheit, die alles liebt und ins Leben führen will, erkennt! (e)
Und eben darum habt ihr auch nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung von dem, was zwischen Himmel und Erde alles geschieht nach der Wirkkraft der göttlichen Liebe, die will (f), dass noch alle das Heil erlangen sollen! (g) Sollte denn der göttlichen Allmacht da wirklich irgendetwas zu groß und zu wunderbar oder aber zu abwegig sein?! (h)
Oder hat ein Töpfer nicht Macht, den Ton auf seiner Drehscheibe so oft zu zerkneten und neu zu formen, wie es ihm beliebt, wenn seine Gestaltung missraten ist und ihm missfällt, bis er den Ton der ihm zugedachten und bestimmten Form endlich zugeführt hat?! (i) Der Töpfer aber ist Gott, Seine Drehscheibe ist das »Galgal« (j), das Rad beständiger Wiedergeburt (k), der Ton aber: das seid ihr.
Aber siehe, die Sadduzäer sind bei allem noch unverständiger als ihr: Denn sie wissen nicht einmal um die letzte allgemeine Auferstehung (l) und Wiedergeburt hin zum ewigen unvergänglichen Leben! (m) Wie sollte Ich sie da über die sterbliche Auferstehung * (n) belehren und über eine immer neue Wiedergeburt hin zu einem flüchtigen vergänglichen Leben?! – zumal diese Kenntnisse, wenn auch förderlich für die Heilsgewissheit, so doch keineswegs heilsentscheidend sind!
- vgl. Eusebius, Kirchengeschichte I,7: „Da nämlich die Hoffnung auf die Auferstehung (hin zu Unsterblichkeit) noch nicht klar war, suchte man einen Ersatz für die künftige, verheißene Auferstehung in der sterblichen Auferstehung.“ (vgl. Röm 4,17)
9-I: Kündet euch nicht vieles selbst schon die Natur?!
Da antwortete Nikodemus: „Herr! Lass es mich verstehen! Denn wenn selbst ich bei all meinem Verlangen in meinem Unvermögen noch nicht gerechtfertigt bin (a) und selbst auch ich, als ein über alle Maßen gottesfürchtiger Mann, dennoch auch noch solch einer Wiedergeburt von oben bedarf, so will ich´s doch fürwahr erlangen! (b)
Und da Jesus sein Sehnen sah und sein Verlangen erkannte, wahrhaftig zu verstehen und zur erlösenden Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen (c), enthüllte Er es ihm und sprach: „Da Ich erkenne, dass du wahrhaftig suchst und alles ergründen und verstehen willst – auch die letzten Tiefen im Herzen der Gottheit, so will Ich´s dir enthüllen und anvertrauen (d). Denn Ich hüte Meine Geheimnisse, weil sie heilig sind, und sage sie allein nur denen, die ihrer bereits würdig geworden sind! (e) Doch wer würde, wenn Ich dies jetzt schon öffentlich lehrte, es schon annehmen können und glauben?! (f)
Verwundere dich nicht darüber, dass Ich dir gesagt habe: »Ihr müsst alle noch gar manches mal wiedergeboren werden von unten bis zu eurer Wiedergeburt von oben hin.« (g)
Kehrt nicht selbst sogar die Sonne nach ihrem Untergang immer wieder an ihren Ursprungsort zurück und ersteigt immer wieder aufs Neue aus der Finsternis? (h) Und ebenso alle Wasser und Winde? (i) Und gleichfalls auch die Vögel und Fische? Und kehrt nicht auch alles Leben in der Natur mit jedem Frühling zurück, dass alles wieder sprießt, nachdem es im vorausgegangenen Winter eingegangen und erstorben ist – und das Jahr für Jahr für Jahr? – genau wie der HERR es euch versprochen hat, dass dies in diesem Äon niemals enden und aufhören wird! (j)
Und erwacht nicht sogar euer Bewusstsein selbst immer wieder aufs Neue, nachdem es am Vorabend entschwunden ist – Morgen für Morgen für Morgen? (k) Und die Tropfen des Morgen-Taus, die heute verdunsten und sich gänzlich auflösen zu nichts: bilden sie sich nicht schon am folgenden Tag wieder aufs Neue und kehren im nächsten Morgen-Tau schon wieder zurück? (l)
Was also fragst du Mich über Dinge, die doch vor aller Augen bloß und aufgedeckt und gänzlich offensichtlich sind?! Könnt ihr denn die Zeichen der Natur nicht deuten und die Zeugnisse lesen (m), die im Buch der Schöpfung allen Wesen schon mehr als deutlich geoffenbart worden sind?! (n)
Sieh dir beispielsweise die Libellen-Larven an, die ein Unterwasser-Dasein fristen: Durchlaufen nicht auch sie gar manche Metamorphosen und Transformationen in diesem ihren ersten Element und Lebensraum, ehe sie ihre letzte und eigentliche Transformation und Metamorphose zu einer wunderschönen, herrlichen Libelle erfahren, welche ihren bisherigen Lebensraum entweicht und durch die Wasseroberfläche dringt, um ihre Flügel zu entfalten und in die Lüfte aufzusteigen? Erkennst du nicht, dass dies eine Botschaft für euch ist und ein Gleichnis auf euch selbst und eure unzähligen unteren Wiedergeburten bis zu eurer eigentlichen, letzten Wiedergeburt nach oben hin?! (o) Doch ihr seht es nicht und erkennt es nicht, wisst nicht einmal darum, weil ihr nicht Acht habt und genau hinschaut auf die unzähligen Zeugnisse, selbst schon im Kleinsten und Unscheinbarsten in der Natur!
Oder frage doch die Vögel im Himmel oder die Fische im Meer: Sie werden es dich lehren! (p) Denn sie wissen, dass ihr Ausgang zugleich auch ihr Eingang ist (q) und kehren vertrauensselig immer wieder von selbst zum Ort ihres Eingangs für ihren Ausgang zurück (r), so dass ihre Leichen-Plätze zugleich ihre Laich- und Brut-Plätze werden, wo ihr Ausgang in einen neuen Eingang mündet und sich Vergehen und Neu-Werden als die beiden Seiten ein und desselben Vorgangs unaufhörlicher Wandlung begegnen.
Denn Kommen und Gehen sind eins in diesem Äon und gehen Hand in Hand in dieser Welt und binden alle Seelen, die noch im Weltlichen verhaftet sind, an diese unwirtliche, verlorene Welt.
Und ebenso, wie ihr es schon in der Natur erkennen könnt, holt der HERR alles immer wieder zurück, was vergangen ist, und sucht alles Entschwundene und alles Gewesene immer wieder aufs Neue hervor. (s)
9-J: Gott ist ein Gott des Lebens, der alles am Leben erhält und ins wahre Leben führt!
Aber wenn du all diesen unzähligen Hinweisen und Zeichen nicht glauben willst, so befrage doch dein eigenes Herz, ob es nicht über all den Worten der Wahrheit, die Ich dir kundtue, aufleben und brennen muss! (a)
Denn siehe: Gott ist ein Gott des Lebens, der alles Leben erhalten will, über allem Vergehen und allen Tod, und überdies noch alles zum ewigen wahren Leben führen will! Und Er wendet es sogar so, dass ihr über allem, was euch widerfährt, geläutert werdet und hin-reift zu immer höheren Existenzformen (b), dass ihr bald aus dem Geblüt, bald aber aus dem tierischen Trieb, bald aber aus dem Willen des Menschen wiedergeboren werdet, bis ihr endlich die Wiedergeburt im Geist erlangt (c)
So ist Er kein Gott der Toten. Sondern Ihm leben wahrlich alle! (d) – und zwar schon jetzt (e) und immer, wo und auf welche Weise dies auch je sein mag! Und wer immer stirbt, wird wieder in ein neues Leben gerufen, wie geschrieben steht: »Du tötest immerfort und machst immer wieder lebendig (f). Du lässt in die Abgründe des Scheols hinabsinken und rufst aus den Tiefen wieder heraus (g). Wenn Du den Wesen ihren Lebensodem entziehst, so müssen sie wieder zu Staub vergehen; wenn Du Deinen Lebensodem aber wieder ausströmen lässt, werden sie aufs Neue wieder gebildet. So erneuerst Du durch Deine unaufhörliche Atmung, das Einziehen und Aushauchen Deines Lebensodems, beständig die Flächen Deines Ackers (h). So machst Du die Toten immerfort wieder lebendig, indem Du sie, die einst waren, erneut wieder in ein anderes Dasein rufst.« (i)
9-K: Wenn ihr wirklich so wissbegierig seid: Warum sperrt ihr euch immerfort gegen neuere Offenbarungen?!
Verschließe dich nicht dem Neuen, dass Ich dir jetzt künde, wie ungeheuer bahnbrechend es dir auch erscheinen mag! (a) Denn Ich will euch etwas bringen, was noch kein Auge gesehen und betrachtet hat und was noch kein Ohr vernommen und gehört hat und was noch keine Hand betastet und gefühlt hat und was noch kein Herz sich ersonnen und erdacht hat und was noch nie in irgendeines Menschen Sinn gekommen ist, dass solches wahrhaftig möglich wäre! (b)
Denn Ich bin gesandt worden, euch neues Traubenblut auszuteilen und reinen, unvergorten Wein einzuschenken über alles (c) – und selbst schon den Kleinsten unter euch unverfälschte Milch! (d) Ihr habt nämlich bislang nur den Schatten gesehen und allein grobe Umrisse erkannt. Nun aber sollt ihr den Körper erblicken: (e) in allen Details Sein Wesen und Wirken und Seine wahrhaftige Gestalt! (f)
Allein aber nur die werden es fassen können, die dafür bereit sind! (g) Denn von je her klammert sich dieses Volk an das Alte, Überkommene, Überholte, das doch längst schon durch neuere, weitere Enthüllungen überboten worden ist! (h) Und es verschließt sich dem Neuen, Unbekannten trotz all seiner unaussprechlichen Herrlichkeit, in die Gott euch durch immer neuere, tiefere Offenbarungen führen will! (i)
Bei allem aber beteuert ihr, dass ihr begierig seid, alles zu ergründen und zu erfahren! So habt ihr Mich beständig bedrängt und Antworten von Mir verlangt, auf dass ihr versteht, als Ich euch noch nicht geantwortet habe, weil ihr noch nicht reif wart dafür (j); nun aber, nach so langer Zeit des Wartens und Ausharrens (k) habe Ich Mich dazu durchgerungen, euch alles mitzuteilen und zu sagen; aber siehe: Auch jetzt wollt ihr´s nicht annehmen und hören, und ihr fragt Mich auch nicht! (l)
Sieh dir die Sadduzäer an: Sie glauben allein an das Gesetz des Mose und erkennen schon nicht einmal mehr die späteren Weissagungen der Propheten an (m), weil sie die ersten Enthüllungen mit ihren Offenbarungen noch überboten haben! (n) So glauben sie nicht einmal an einen unsterblichen Geist, noch an eine letzte universale Auferstehung (o), noch an ein jüngstes Gericht zur Läuterung aller Welt! (p)
Wie sollte Ich da bei ihnen mit dem anfangen (q), was Ich nur wenigen Vor-Erwählten (r) – so wie dir – im Geheimen und Verborgenen bereits anvertrauen und ins Ohr flüstern kann (s), weil es alle, die noch außen vor sind, schlichtweg noch nicht fassen können, so dass es ihnen wie Gotteslästerung und Blasphemie erscheint (t).
9-L: Leiber und Seelen vergehen! Allein die Geister bleiben bestehen!
Die Sadduzäer haben allein in dem Einen recht: mit ihrer Ansicht, dass die Seele mit dem Leib vergeht, wie der Leib vergeht mit der Seele. Denn die Seele bildet sich mit dem Leib, wie der Leib sich bildet mit der Seele. Denn Leib und Seele sind wie zwei aneinander gelehnte Ähren-Bündel, die sich gegenseitig aufrecht halten: Fällt das eine, so auch das andere! So bilden Leib und Seele eine unauflösliche Einheit, einen seelischen Leib und eine leibliche Seele, die miteinander entstehen und wiederum vergehen (a).
Das jedoch, was dem Leib, wie der Seele Leben und Bewusstsein verleiht, ist unvergänglicher Geist aus dem ewigen Geist Gottes (b). Jener ist darum ebenso ewig und unvergänglich, da er in den Uranfängen aus der Ewigkeit und Unendlichkeit des göttlichen Geistes geschöpft worden ist (c), wie ein Tropfen aus dem endlosen Ozean, dem Meer, das Gott ist.
Darum kann der Geist nicht vergehen, selbst im Zustand seines Todes, losgelöst von seinem Ursprung und Ziel, dem göttlichen Geist und Leben (d). Und ein jeder Geist wird bleiben, bis er denn wieder in den Geist aller Geister (e) ein- und auf-gegangen ist (f), der Gott ist, wie ein Tropfen sich im Meer auflöst (g), auf dass Gott sei alles in allem, und Seine Liebe alles in allen und in jedem einzelnen sei (h).
9-M: Alle Wiedergeburten im Fleisch zielen ab auf die Wiedergeburt im Geist!
Siehe: Eine jede erneute Wiedergeburt im Fleisch führt unweigerlich für eine jede sich neu bildende Seele immer wieder zu Siechtum und Tod und zu einem absoluten höchst schmerzvollem Total-Verlust von allem (a), sogar von ihr selbst (b), und so verlängert eine jede neue Wiedergeburt von unten nur aufs Neue all eure unaufhörlichen Leiden in dieser gottlosen verfinsterten Welt! (c)
Und doch müsst ihr wieder und wieder in diese Qualen hineingeboren werden (d), bis ihr dessen vollends überdrüssig geworden seid und nach der wahren, letzten, eigentlichen Wiedergeburt von oben, aus dem Geist, verlangt (e). Denn all eure Wiedergeburten von unten zielen alle letztlich ab auf diese eine Wiedergeburt, die von oben ist (f).
Sei es nun eine Wiedergeburt aus dem `Blut´, Meinem Lebens-Elixier in allem (g), auch in den niedrigsten Lebensformen im Pflanzenreich in Form von Trauben-Blut, oder eine Wiedergeburt aus der dürstenden Begierde des triebhaften Fleisches, ins Tierreich hinein (h), oder aber bereits eine Wiedergeburt in dem sehnsüchtigen Verlangen des Adam nach dem Wahren, Eigentlichen (i), in das Menschengeschlecht hinein: (j) All diese Wiedergeburten wären für sich selbst zu nichts nütze und brächten nichts (k), als allein, nur euer unsägliches Leiden zu verlängern (l) und euch in Tod und in der Finsternis der Gottesferne zu halten, wenn sie nicht doch alle hinzielen würden auf die eine letzte, endgültige Wiedergeburt von oben, bis ihr endlich wahrhaftig wiedergeboren seid: nicht mehr aus vergänglichem irdischen Samen, wieder hin zu nicht enden wollendem Tod, sondern aus unvergänglichem himmlischen Samen, endlich hin zum ewigen Leben (m).
So sind alle Wiedergeburten aus dem Fleisch, wie unselig sie für sich selbst auch sind, doch allesamt Mägde und Hebammen und Geburtshelferinnen für eure Wiedergeburt im Geist (n); und all eure Wiedergeburten von unten, aus dem Fleisch, wie nichtig sie für sich selbst auch immer sind, zielen doch alle ab auf die Wiedergeburt von oben, aus dem Geist, und sie werden nicht abreißen, bis ihr die wahre, eine, letzte, endgültige Wiedergeburt aus der Höhe erlangt habt und wieder hinein geboren seid in den Geist, aus dem ihr im Anfang geschöpft worden seid (o), und bis ihr wieder ein- und aufgeht in Seiner unendlichen Liebe, wie ein Tropfen im endlosen Ozean (p).
Und so erweist sich darin das göttliche Leben, das euch bei allem trotzdem am Leben erhält, am Ende doch als mächtiger als alles, weil alles Leben aus dem göttlichen Leben letztlich niemals gänzlich ausgelöscht werden kann bei allem immer neuen Siechtum und Verscheiden hin zum Tod.
9-N: Kündete dies nicht schon Elihu, das Vorbild für die künftige Glaubensgeneration?!
So nehmen eure Wiedergeburten, wenngleich es Tod-Geburten aus dem Tod hin zum Tode sind, doch kein Ende und erhalten euch doch in diesem Leben, auch wenn es für sich nichts als Tod ist (a), zum wahren ewigen lebendigen Leben hin – wie es bereits der junge Elihu dem verzweifelten Hiob verkündet hat, der in Trauer über seinen Kindern verging, die allesamt ihr Gericht ereilen musste, dass sie in ihrer Verlorenheit starben (b).
Denn obwohl jener Elihu noch ein Jungsporn war, so hatte er doch als einziger den unüberbietbaren einfältigen Kinderglauben (c), der noch auf alles für alle hoffen kann (d) und darauf vertraut, dass alles gut ist, weil alles gut wird, so dass wahrhaft alles wirklich allen zum Besten dienen muss (e).
So ist er ein Vorbild für die nächste Generation von enthusiastischen Gläubigen, die nicht mehr an sich halten können über ihrer Freude: (f) ein neues Geschlecht voll unaussprechlicher Hoffnung (g), das nunmehr ersteht, und in seiner kindlichen Einfältigkeit (h), die noch auf alles zu hoffen vermag (i), den Glauben der Alt-Vorderen um Unendlichkeiten übersteigen und überbieten wird (j).
Denn Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden! Und was wollte Ich lieber, als es brennte schon! (k) Und wer Mir nahe ist, der ist dem Feuer nahe, dass er davon unweigerlich entzündet und entflammt werden muss! (l) Denn Ich bin ein verzehrendes Feuer inbrünstiger Leidenschaft und Retterliebe! (m) Wer Mir aber fern ist, dass er nicht in Mir entbrennt, der ist fern von Gottes Königreich (n).
Was aber kündete nun jener Elihu den alten, an seinem unzulänglichen Glauben verzweifelnden Hiob, der den unwiderruflichen Tod seiner auf ewig verloren geglaubten Kinder betrauerte und beweinte und darüber freilich untröstlich war?! Und was war der Trost, den ihm die unüberbietbare Vertrauensseligkeit des jungen Elihu über den Tod seiner Kinder, die vom Gericht Gottes dahin gerafft worden waren und in ihrer Verlorenheit sterben mussten (o), über all dem doch bot?!
Horch gut auf! Denn dies kann auch dir zu einem großen Trost über deine verlorenen Geschwister im Hause Israel werden! (p)
»Siehe, das tut Gott über allem doch zwei- oder dreimal mit einer jeden verlorenen Seele, die an ihrer Verirrung verendet ist, dass Er sie von den Toten zurück holt, um sie am Ende doch noch mit dem Licht des Lebens zu erleuchten« (q).
Ich aber sage dir: Solches tut der Abba in Seiner unendlichen Nachsicht und Liebe und unaussprechlichen Langmut und Güte (r) nicht allein nur dreimal, sondern dreimal drei-und-dreißig mal dreihundert-drei-und-dreißig mal dreitausend-dreihundert-drei-und-dreißig mal, und unaufhörlich, immer wieder – so oft, wie es eben nötig ist, bis ihr das wahre Leben gefunden habt! (s)
9-O: Und auch Hiob fand zum Glauben an eine beständige Wiedergeburt zurück!
Und so kündete es schließlich auch Hiob selbst, nachdem er vom Geist der Tröstung aufgerichtet und ergriffen worden war (a). Denn auch er wollte zuerst verzweifeln und ihn befielen Glaubensdünkel über all dem Leid, das über ihn gekommen war, dass er über allem auch noch von Anfechtungen heimgesucht und niedergedrückt wurde, ob Gott ihn verlassen und verstoßen habe (b), wiewohl Hiob Ihn doch immer suchte (c), so dass Hiob frustriert konstatierte: »Wenn ein Baum gefällt wird und als solcher stirbt, so hat er doch noch Hoffnung: Durch einen neuen, jungen Trieb, der aus seinem absterbenden verfaulenden Stumpf hervor sprosst, kommt er doch in Gestalt dieser neuen jungen Pflanze wieder ins Leben (d).
Was aber ist mit dem Menschen?! Der Mensch? Er dagegen vergeht für immer und kehrt nimmermehr zurück!« (e) – was ja schließlich auch vollauf stimmt: Denn kein Mensch kehrt je wieder als der zurück, der er einst war (f), weil seine einstige Seele, die sich mit seinem sterblichen Leib gebildet hat, auch wiederum mit ihm gänzlich vergangen ist und sich vollends aufgelöst hat, so dass es scheint, als wäre es für immer gänzlich aus mit ihm.
Und er hat in seiner Wiedergeburt auch keinerlei Erinnerung mehr an das Vergangene (g), wie auch nicht an seine Untaten, deren negative Folgen ihn alsdann einholen müssen (h) in seiner Wiedergeburt in der dritten oder vierten Generation (i), so dass er mit Gott und seinem Schicksal hadert, weil er meint, völlig zu Unrecht von Unheil betroffen zu werden.
Doch Gott ist keineswegs ungerecht darin, dass er etwa die Kindeskinder für die Sünden ihrer Vorväter bestrafen würde! Sondern auf das Haupt einer jeden Seele kommt allein das Gericht über ihr eigenes früheres Tun (j), und sie erntet allein , was sie in früheren Leben gesät hat nach dem Gesetz von Saat und Ernte, von Tun und Ergehen, von Ursache und Wirkung, wie es im ganzen Kosmos gilt und erkannt werden kann (k). Aber auch alle, die schon hohe Gerechtigkeit erlangt haben, so wie Hiob (l), müssen doch auch noch durch Leiden geläutert werden zur vollendeten Vollkommenheit hin – wie einstmals sogar der Sohn selbst! (m)
Obwohl jenen Hiob also zunächst Zweifel befielen, ob es ein Folgeleben geben kann, so rang er sich am Ende über allem aber doch wieder zu seiner ersten, ursprünglichen Hoffnung durch, wieder aufs Neue in einen Mutterleib zu kommen (n) – dass da also doch etwas Unbenennbares in einem jeden ist, das all dies Vergehen trotzdem überdauert und mit einer, neu in den Tiefen der Erde aus dem Scheol sich bildenden Seele (o) in einem neu entstehenden Leib (p) wieder ins Leben kommt – einer jeden Seele Geist nämlich, der aus dem Geist Gottes und darum unsterblich und unauslöschlich ist und der auf seiner Pilgerschaft durch die fremde wüste Einöde in unstillbarer Sehnsucht nach der letzten Ruhestätte und Heimat (q) Leiber und Seelen wechselt, wie Kleider und wie Lagerstätten, die aufgerichtet werden, wenn er sich niederlässt, und wieder abgerissen werden, wenn er weiter ziehen muss (r) – wie es auch Hiob von sich bekannt hat: »Ich bin wie ein unsteter Heimatloser und wechsle von einem öden Ort zum anderen und von einer baufälligen Hütte zur nächsten, bis ich endlich an meine letzte, ewige Ruhestätte gelange, die heilige Stadt, die meine Mutter ist« (s)
So rang sich Hiob dann doch wieder zu seiner anfänglichen Hoffnung durch, dass mit dem Tod und augenscheinlichen völligen Vergehen doch niemals alles aus sein kann. Und er rang sich mit dem Mut der Verzweiflung wieder zu der Hoffnung durch (t), dass auch „seine Wurzel“, die – wie bei allen – im völligen, unbenennbaren Dunkel und unsichtbaren Verborgenen liegt (u), sich nach seinem auswendigen, augenscheinlichen Vergehen doch wieder öffnen wird zum lebendigen Wasser hin, so dass auch er wieder in einer neuen Pflanzung aufsprießen wird, und, dass er aufs Neue wiedergeboren wird, so wie der Phönix, der Feuervogel, wenn er völlig verbrannt ist, immer und immer wieder aus seiner Asche ersteigt.
So hoffte Hiob schließlich darauf, immer wieder in Form eines weiteren Lebens einen neuen, verjüngten Pfeil in seinen leeren Köcher zu erhalten (v). Und weil er an dieser Hoffnung seines Herzens festhielt, wurde er über all dem, was er erleiden musste, in seinem Glauben, wie in seiner Hoffnung in Liebe vollendet (w).
9-P: Der Geist wird in euch allen diese Erkenntnisse noch reifen lassen!
Aber freilich: Dies alles ist jetzt noch zu groß und zu wunderbar, als dass ihr´s nun schon wirklich fassen und bereits behalten könntet, so dass vieles wieder in Vergessenheit versinken wird.
Aber am Ende wird doch der Geist über alles Fleisch triumphieren, wenn Er gereift ist in euch und ihr in Ihm, nachdem Er euch denn mehrfach unter Wehen immer wieder ausgetragen hat, bis Ich denn endlich Gestalt in euch gewinne (a); und dann wird Er in euch allen vollendete Erinnerung freisetzen über alles und euch in die letzte Klarheit der Wahrheit führen (b) zum ewigen Leben hin zu Seiner Zeit, bevor sich wahrhaft alles erfüllt.
Und es wird euch Hoffnung machen für alle, die noch in ihrer Verlorenheit sterben (c), wie auch für euch selbst, wenn ihr erkennt, dass der, der in euch das gute Werk begonnen hat, es auch noch vollenden wird zu seiner Zeit (d), auch wenn ihr´s vielleicht noch nicht vollends erlangen könnt in eurem gegenwärtigen Leben. Denn ihr erkennt: Ihr seid Kinder der Ewigkeit und habt darum eine Ewigkeit Zeit, es noch zu ergreifen, nachdem ihr schon ergriffen worden und unverlierbar fest gehalten seid (e).
9-Q: Aber selbst Hiob kannte schon die erste, wie auch die letzte Hoffnung!
So siehst du, dass deine belustigte Frage, die du Mir gestellt hast, schon längst in euren Schriften beantwortet ist von Urzeiten her (a), schon durch Hiob, der noch vor den Erzvätern war.
Denn du hast gefragt: »Kann denn ein Mensch, wenn er alt geworden und verstorben ist, wieder geboren werden? Kann seine Seele denn wieder in einer Mutter Schoß eingehen, um erneut geboren zu werden?« (b)
Was aber antwortet dir Hiob, der Ruhe und Gelassenheit in seiner Hoffnung fand: (c) »Wenn ich auch nichts mitnehmen kann, wie ich auch nichts in diese Welt gebracht habe (d), und ich diese Welt gänzlich nackt und entblößt und völlig entleert und meiner selbst entäußert und beraubt wieder verlassen muss: Ich werde so nackt, wie ich einstmals aus einem Mutterschoß gekommen bin, auch wieder eben-dahin, in einen neuen Mutterschoß, zurück-kehren« (e).
Über all dem aber wusste er schon um einen noch viel erhabeneren Trost und eine noch weit höhere, größere Hoffnung, vor der selbst solche Hoffnung auf eine immer neue irdische Wiedergeburt vollends verblasst und sich gleichsam zu nichts auflöst – eine weit erhabenere Hoffnung, die selbst er schon von ferne sah und freudig begrüßte (f) mit dem Ausruf: »Über allem aber weiß ich, dass Mein Erlöser lebt, weil Er der Lebendige ist (g), dessen Liebe zu uns niemand töten, vernichten oder auslöschen kann: (h)
Und als der Letzte aus Adams Geschlecht wird Er sich über den Staub der Vergänglichkeit erheben und schließlich noch ein unsterbliches Wesen ans Licht bringen (i), das keinen Tod mehr schmecken muss und keine Verwesung mehr kennt (j), sondern ewig leben wird und aufsteigen wird von einer Herrlichkeit zur anderen!« (k)
Dies ist der letzte Adam, der alles wieder gewinnen wird, was der erste Adam verspielt und verloren hat (l).
9-R: Er wusste um den letzten Adam, der zugleich der erste ist!
Denn du weißt: Schon der erste Adam erlag den hinterlistigen Verführungen der Schlange (a) – wie auch alle Seelen, die ihm ins Menschengeschlecht hinein gefolgt sind (b) und durch eine weitere Einhauchung von Geist aus dem Tierreich ins menschliche Dasein gehoben wurden (c).
Da war keine, auch nicht eine einzige Seele, die der Verschlagenheit und Hinterlist der alten satanischen Schlange nicht erlegen gewesen wäre (d) – bis auf die letzte Seele, die ins Menschengeschlecht hinein-geboren worden ist (e), auf der darum auch die allerletzte Hoffnung von allen liegt: (f) die allerletzte Seele aus dem Menschengeschlecht (g), die darum zugleich auch die allererste Seele (h) und die wahre Seele aller Seelen ist – das Herz aller Herzen, von dem sich alle Herzen in ihrer Verirrung abgewendet haben: (i)
Denn wahrlich, Ich sage dir: Jener letzte Adam, der auch der erste ist, ist aus einer unüberbietbaren Kraft hervorgekommen, und aus einem großen Reichtum! (j) Und ihr wart Seiner nicht würdig! Denn wenn ihr Seiner würdig gewesen wärt, müsste Er den Tod nicht schmecken! (k) Und doch wollte Er ihn schmecken für euch und an eurer statt! (l)
Das ist der letzte Adam, der alles wieder zurecht bringen wird (m), was der erste Adam zunichte gemacht hat, wie alle, die ihm folgten. Dieser letzte aus Adam aber wird sich einstmals über den Staub erheben und alles mit sich aus dem Staub hinauf in die Herrlichkeit ziehen (n). Denn keiner vermochte es, außer diesem einen Allerletzten, noch alles zu überwinden (o). Und niemand ist je in die Himmel aufgefahren und erhöht worden über alles, wie es einstmals mit diesem geschehen wird (p), weil jener Menschensohn allein auszurichten vermag, was keiner einzigen Menschenseele gelang (q), da jener, der einstmals in die höchsten Himmel auffahren wird, aus eben diesen Himmeln zu euch herabgestiegen ist, um eins mit euch und aus euch selbst zu werden, aus eurer eigenen Mitte heraus: (r) nämlich des Menschen Sohn (s).
9-S: Das ist der Frauen-Same, der die satanische Schlange mit all ihrem Fluch noch überwinden wird!
Das ist der letzte Adam, die letzte und größte und weiteste Seele im ganzen Menschengeschlecht (a), die schon den ersten Menschenseelen, die als Allererste in die Verlorenheit fielen, als die große Erlösung für alle angekündigt und verheißen worden ist – durch jener großen Seele überirdischen Vorläufer, den himmlischen Friedefürsten und Melchisedek (b), den Heiligen Geist des Höchsten und Bundes-Engel des HERRN (c), der kein anderer war (d), als schon diese einstige Menschenseele selbst (e), die Er kündete und von welcher Er weissagte, dass Sie einstmals in diese Welt treten würde als ein Frauen-Same (f), welcher der Schlange, die alle Welt verführt und unter Verdammnis gebracht hat (g), restlos den Garaus machen würde und jener hinterlistigen Schlange ihr Haupt zertreten würde unter Preisgabe Seines eigenen Lebens (h), um so all ihr Zerstörungswerk vollends zu zerstören und aufzuheben (i).
Denn nachdem die alte satanische Schlange alle Welt tödlich verführt und aller Seelen Verdammung eingefordert hat um der göttlichen Rechtsprechung willen (j), hat jener sich aufgemacht, um alle Rechtsforderungen stellvertretend für alle zu erfüllen und allen Verdammungsfluch für alle zu erdulden und auf sich zu nehmen zur Sühne für alle, indem Er sich selbst für alle ans Fluchholz nageln lassen will für alle! Und so wird Er als der Letzte aus Adam alle Strafe auf sich nehmen, die über das gesamte Adams-Geschlecht gekommen ist (k). Denn wenn Er sich ans Fluchholz nageln lassen wird (l), wird auch jede Anklage an dies Holz genagelt werden, welche die alte Schlange gegen alle Menschenseelen erhebt (m), so dass sie nichts mehr gegen wen auch immer vorbringen und keine Seele mehr unter ihrer Verdammung halten kann, wie schlimm und furchtbar ein Herz auch immer gefallen sein mag! (n)
Und so wird jener göttliche Menschen-Sohn, der aus den Himmeln ist, allen Fluch selbst unter den Fluch bringen, auf dass hinfort kein Fluch mehr sei! – kein Fluch mehr: für nichts und für niemanden! (o) Und dadurch wird jener Frauen-Same alle satanischen Gewalten und Mächte, die sich wider Gott und seine Menschenkinder erheben, völlig entwaffnen und ihre Niederlage öffentlich zur Schau stellen, in dem Fluchholz, das über alle Welt erhöht wird, gleichwie ein Feldzeichen Gottes, das den Triumph kündet des Lichts über alle Finsternis (p). Und nach Ihm werden alle Völker fragen; denn Seine Ruhestätte, welche Er allen bietet, wird Herrlichkeit sein! (q)
So wird der Frauen-Same sich von der Schlange in die Ferse stechen lassen, mit der Er ihr Haupt zermalmt und zertritt (r), und Er wird all ihr tödliches Gift aus ihr pressen, dass sie es Ihm in die Ferse, die sie zerquetscht, spritzen muss. Und auf diese Weise wird Er all ihr Gift in sich aufnehmen und die Folgen ihrer Vergiftung selbst für alle erleiden, dass Er aller Verdammung für alle erleiden wird bis zu Seinem völligen Verenden hin.
Da Er daran aber wahrhaftig verenden wird, wird es aller Welt scheinen, als wäre Er von der Schlange besiegt und gerichtet worden (s). In Wahrheit aber wird vielmehr Er dadurch die Schlange mit all ihrem Gericht dem Gericht übergeben und sie selbst richten und besiegen (t). Denn Er wird dadurch all ihr Gift, dass sie je verspritzt hat, in sich aufnehmen, um es in dem Meer Seiner unendlichen Liebe zu allen auszulöschen und in sich selbst zu verschlingen (u), so dass hinfort keine Gottesseele noch irgendetwas anklagen und in Gottesferne bannen kann; denn Er weiß um alles! (v)
9-T: So wird die göttliche Liebe am Ende noch alles überwältigen!
Dann kann ihr Gift niemanden mehr für immer vergiften, weil fortan auch all das Unheil, das sie von je her in die Welt bringt durch ihr Gift, letztlich doch künftig auch zum Heil aller hinwirken muss (a) um dessentwillen, der sich alles redlich erworben und unwiderlegbar erkauft hat mit Seinem Leben und Blut! (b) Darum wird Er auch die Hartnäckigsten und Stärksten am Ende noch zur Beute haben (c), dass sogar auch der Satan, der Erz-Widersacher selbst, sich Ihm ergeben und Ihm benedeien und voll Inbrunst anbeten muss (d), wenn auch jener völlig entmachtet und entblößt (e) und überführt und inwendig, wie auswendig vollends überwunden worden ist (f) – und all sein Hass von Meiner Liebe! (g)
Denn Meine Liebe ist die stärkste Kraft im ganzen Universum, die alles hervorgebracht hat und erduldet (h) und austrägt, durch zahllose Wiedergeburten, wie eine Gebärende (i), und darum noch alles überwinden und in sich verschlingen und mit sich erfüllen und beseelen wird, auf dass nichts mehr sei, als allein Licht und Liebe! (j)
Dann wird sich das Wort erfüllen: »Das ganze All ist aus Mir hervorgegangen; und das gesamte All ist zu Mir zurück-gekehrt.« (k) Denn von Mir und durch Mich und zu Mir ist wahrhaft alles! (l) Und so muss es am Ende darum auch noch offenbar werden, dass alles letztlich nichts als Licht ist aus Meinem Licht (m), weil sich alles von der Finsternis lösen muss als etwas Fremdem, Nichtigem, dem wahrhaftig nichts angehört (n).
So wird in Wahrheit nicht etwa Er, der Frauen-Same, sondern vielmehr sie, die alte satanische Schlange, gerichtet werden, wenn Er ihr Gericht über alle für all die Seinen selbst auf sich nehmen wird und als der Vater selbst haften wird für alle Seine Kinder! (o) So muss die Schlange mit Ihm ihr Leben lassen: Und wenn Er Sein Leben hingibt an ihren Biss, wird Er ihr damit das Haupt zermalmen und ihr allen Anspruch auf diese Welt wieder nehmen (p).
Darum: wenn Er sich ans Fluchholz nageln lassen wird zu Seinem Verenden hin, dann wird in Wahrheit sie, die alte Schlange, ans Fluchholz genagelt werden zu ihrem völligen Verenden hin (q). Ihn aber, weil Er aus den höchsten Himmeln kam, wird auch der größte Fluch nicht bannen können (r), sondern Er wird ihn vielmehr aufheben, weil Er in und mit sich selbst die höchsten Himmel selbst in die äußerste, tiefste Hölle der Verdammnis trägt und damit auch den größten Fluch äußerster Gott-Verlassenheit und Gottes-Ferne aufheben wird (s).
Deshalb auch kann kein Fluch Ihn halten, weil vielmehr Er selbst allen Fluch verfluchen und aufheben und gänzlich zunichte machen wird. Deshalb kann kein Fluch Ihn halten, so dass Er nach Seinem Verenden wieder erstehen wird (t) und auffahren wird in die Himmel, aus denen Er gekommen ist, um alles mit sich in Seiner Herrlichkeit hinauf zu führen (u).
Darum wird Er die Schlange überwältigen, indem Er sich überwältigen lässt, und ihr Gericht richten in ihrem eigenen Gericht und ihren Fluch verfluchen in ihrem eigenen Fluch. Und so wird ihr Gericht, mit dem sie alle Welt richtet, ihr am Ende selbst zum Gericht werden, mit dem sie selbst gerichtet werden wird! (v) So wird das Gericht über Ihn zugleich zum Gericht über sie werden, wenn Er so erhöht wird über alle, um noch alle zu sich zu ziehen! (w)
Denn wenn auf diese Weise das Antlitz der unbezwingbaren göttlichen Abba-Liebe enthüllt worden sein wird (x), wird sich Ihr auf Dauer nichts und niemand mehr entziehen können (y); sondern Sie wird alle überführen und überwinden und überwältigen und alles Aufbegehren zum Schweigen bringen – sogar die Widersetzlichkeit der alten satanischen Schlange selbst! (z) Und auf diese Weise wird durch Ihren eigenen Tod aller Tod selbst in seinen Tod gegeben und überwunden werden (aa) und durch der Liebe hingebungsvollen Tod in Wahrheit aller Tod besiegt, auf dass alle in Ihr, der göttlichen Agape zu allen, zum wahren Leben finden möchten! (ab)
9-U: Hat euch das nicht schon Mose angezeigt, dass alle Anklage ausgetilgt werden wird?!
Und dies ist auch das prophetische Zeichen, das Mose dem gefallenen Volk Israel gegeben hatte, als er eine an ein Holz genagelte Schlange über ihnen aufrichtete; und wer sie ansah und erkannte, dass ihre Macht gebrochen war, der fand Erlösung, dass all die feurigen Seraphe der satanischen Schlange, die sich in aller Fleisch fraßen, ihnen nicht länger schaden konnten (a).
Denn ebenso, wie Mose mitten in der Wüste und Einöde die Schlange ans Holz genagelt und erhöht und gebannt hat, indem er sie ins Niemandsland gehängt hat, fern von Himmel und Erde, so wird auch des Menschen Sohn, der Frauen-Same, ans Holz genagelt und erhöht und ins Nichts äußerster Gottverlassenheit gehängt werden zwischen Himmel und Erde (b) – und die Schlange mit Ihm.
Wenn Er sich nämlich richten und verdammen lässt für alle und zum Fluch wird für alle, dann wird auch alles Gericht gerichtet werden und alle Verdammnis verdammt werden und aller Fluch verflucht werden in und mit Ihm, auf dass kein Gericht und keine Verdammnis und keinerlei Fluch mehr sei (c).
Darum auch muss all das mit dem Menschensohn geschehen, auf dass alle Anklage im Niemandsland gebannt werde und gänzlich zunichte gemacht wird (d) angesichts der unendlichen Liebe, die der allbarmherzige Abba aller zu allen Seinen Kindern hat (e) – vom Niedrigsten und Geringsten bis zum Höchsten und Gewaltigsten, der in dem Hochmut, in den er sich verstiegen hatte, am schwersten gestürzt und am übelsten gestrauchelt und am tiefsten gefallen ist: (f) da sie doch trotzdem allesamt bei allem noch immer alle der Gottheit Kleinen sind und auch ewig bleiben (g), so dass Sie nicht will, dass auch nur ein Einziges von ihnen auf ewig verloren bleibe, wie tief auch immer es gefallen sein mag! (h) – so dass die göttliche Mutterliebe auch nicht EINES von Ihren Kleinen je für immer aufgeben kann! (i)
Denn wenn Sie sich für alle ans Holz nageln lässt: Sind Ihr da dann nicht wahrhaft alle in Ihre Handflächen gezeichnet worden?! (j) – die falschen Linken zur Linken ebenso, wie die geraden Rechten zur Rechten? (k) Und wer immer es sieht und erkennt, was der göttliche Frauen-Same da für wahrhaft ausnahmslos alle (l) vollbracht und erwirkt hat (m), der wird darüber glückselig werden und Frieden finden über wahrhaft allem und aufleben hin zum ewigen Leben (n); und die alte satanische Schlange wird ihn nicht mehr antasten können (o), wie unzulänglich eine solche Seele auch noch immer sein mag (p) und wie oft sie auch immer noch stürzen und straucheln mag! (q)
Denn so unendlich hat die Gottheit alle Welt geliebt, dass Sie sich selbst in und mit Ihrem aus ihrem tiefsten Herzen selbst hervor-gebrachten und hervor-gegangenen Kind (r) dahin gab (s), damit alle es erkennen und glauben können, wie sehr doch die göttliche Abba-Agape wahrhaft alle liebt, auf dass keines Ihrer Kinder verloren gehen mag (t), sondern noch alle das ewige Leben finden möchten (u).
Denn die Gottheit hat Ihr Kind nicht in die Welt gesandt, dass Es die Welt richte, sondern damit wahrhaft alle Welt durch dieses Kind errettet werde (v). So ist des Menschen Sohn nicht etwa gekommen, die Seelen der Menschen hinzurichten und zu verdammen und zu verderben, sondern vielmehr, sie alle zu erretten und zu erhalten und zu erlösen (w).
9-V: Aber nur die, die´s auch glauben wollen, wissen sich mit allen nicht mehr unter dem Zorn!
Glückselig eine jede Seele, die dies erkannt hat und schon glauben kann! Denn eine solche Seele muss keinerlei Gericht mehr fürchten (a); denn sie weiß sich sicher und gewiss mit allen unverlierbar gehalten und geliebt, wie oft sie auch noch straucheln und abirren mag, wie viel sie auch immer anklagen mag, wie tief sie auch immer noch fällt! (b)
Wehe aber einer jeden Seele, die diesem Evangelium, dieser wunderbaren Jubel-Botschaft, die Ich bringe, keinen Glauben schenken kann oder ihr noch keinerlei Wert beimisst! Eine solche Seele erfährt sich nämlich allein schon dadurch noch unter aller-schwerstem Gericht (c), weil sie solcher Huld und Gnade, die sie erlösen und erretten könnte aus wahrhaft allem, keinen Glauben schenken kann oder keine Beachtung schenken will (d), obwohl sich doch die heiligste Seele aus den Himmeln auch gerade für solch eine störrische, starrsinnige Seele dahingegeben hat und sich hinschlachten ließ! (e)
Denn wer diesem Meinem Evangelium keinen Glauben schenken will und dies Mein unermessliches Angebot, das in allem freizusetzen vermag, ausschlägt und Meinem Ruf ins Heil nicht folgt, muss darum unweigerlich unter dem Zorn bleiben (f); denn er glaubt ja schließlich nicht an die Liebe, Huld und Güte, Langmut und Gnade, die der all-barmherzige Abba zu wahrhaft allen hat, wie es in Mir als Seinem Antlitz und Herz der Retter-Liebe aller Welt enthüllt worden ist (g).
Darum muss eine solche Seele, die´s einfach nicht glauben will, sich freilich weiterhin letztlich unter Verbannung erfahren und unter dem Zorn wähnen und kann darum auch nichts anderes sehen und erleben als Zorn! (h) Denn wie eine jede Seele es glaubt und haben will, so geschieht ihr auch und so erfährt sie es auch! (i)
Wer aber dem unüberbietbaren Blutszeugnis (j) Meiner Retter- und Erlöserliebe gegen wahrhaft alle (k) Glauben schenkt, der erfährt sich und alles unter der Gnade, denn er erkennt die Gnade, die in allem ist und überall auf das Heil aller hinwirkt.
9-W: Trotzdem muss alle Finsternis zunächst Gericht erfahren, bis ihr euch alle wendet hin zum Licht!
Und doch muss zuerst Gericht kommen: (a) Das aber ist das Gericht, das über alle Welt kommen muss (b), dass das Licht in die Welt gekommen ist, aber die Menschen liebten weiterhin die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse (c), weil sie sich alle zum Bösen haben verleiten lassen und dadurch ihre Sinne verkehrt worden sind (d), dass sie die Finsternis für das Licht halten – und das Üble für gut, und ihre Verlorenheit und Gottesferne und Gebundenheit im Schlechten und Verderbenbringenden für Freiheit und Ungebundenheit und höchste Glückseligkeit, und ihren Tod für das Leben (e).
Eine jede Seele nämlich, die noch im Bösen verstrickt ist und Böses tut, die fürchtet und hasst das Licht und scheut es und will nicht ins Licht, weil sie fürchtet, dann in ihrer vermeintlichen Freiheit beschnitten zu werden (f), und, weil sie nicht will, dass ihre Verkommenheit offenbar wird und ihre Werke aufgedeckt werden, und, dass ihr selbst klar wird, dass sie übel sind (g), weil sie dann ja selbst inwendig gedrängt würde, von all dem Übel zu lassen!
Erst wenn eine Seele von der wahrhaftigen Wahrheit, wie schauderhaft es um sie bestellt ist, überführt und überwältigt und von der ersten, wie letzten Wahrheit, die sie aus allem löst und errettet, überzeugt und erlöst und beseelt und erfüllt worden ist, kann sie ins Licht kommen und scheut nicht mehr länger das Licht, da Gottes Werk in ihr wieder seinen Anfang genommen hat (h)
Das aber ist das richtende Gericht, das zunächst über alle Menschen kommen muss, weil sie wahrhaft alle noch von Finsternis umnachtet sind (i), dass sie alle vor dem Licht in noch unsäglichere Finsternis fliehen müssen. Und es muss so geschehen, damit sie zur Besinnung kommen können, weil sie sich alle in Finsternis verirrt haben und blind für das Licht geworden sind (j).
Darum muss es genau so einer jeden Seele ergehen, die noch in Finsternis verstrickt und in ihrem Geist von Finsternis umfangen ist, dass sie immer tiefer in die Finsternis hinabsinken muss: (k) in die Höllen äußerster Gottesferne, wo Heulen und Zähneklappern ist (l), bis zu ihrer völligen Verzweiflung und bis zu ihrem totalen Zerbruch, dass alle unselige, sie von allen abschneidende, isolierende, vermeintlich fromme, wie unfromme Ich-Verhaftung in ihr zum Erliegen kommt und sie sich die Lösung von sich selbst herbei-wünscht (m) – und bis es ihr auf diese Weise unerträglich wird und sie über den Qualen, die sie ereilen, ernüchtert wird (n), dass sie solcher Finsternis unmöglich angehören kann, weil diese ihr nur Leid verursacht.
Denn ja, Amen: Es kann fürwahr keine Seele in die Himmel eingehen, sie hätte nicht zuvor ihre eigenen Höllen erkannt und gesehen! (o)
Darum: Selig ein jeder, der all das schon durchlitten hat und darüber endlich das Leben fand! (p) Aber wehe einer jeden Seele, die noch am Fleische hängt, statt sich vom Geist erfüllen und leiten zu lassen! Und wehe auch dem Fleische, das noch an solch einer fleischlichen Seele hängt, die sich seinen verderblichen Gelüsten und unersättlichen Begierden ergibt! (q)
9-X: Ich aber will euch alle noch in Mein Licht ziehen, wo euer aller Ursprung und Erfüllung ist!
So lässt die göttliche Allmacht alle Menschen in ihren eigenen Spieß laufen, auf dass sie darüber ernüchtert werden. Aber der göttlichen Liebe liegt bei allem doch allein daran, dass all Ihre Kinder Erlösung finden möchten (a). So errettet Sie alle Elenden durch ihr Elend und öffnet ihnen durch ihre eigene Bedrängnis über ihre wahre gegenwärtige unselige, verhängnisvolle Befindlichkeit die Augen, und so auch ihr Herz. Denn die Gottheit ist gewaltig! – gewaltig an Kraft des Herzens! – und Sie verdammt und vergisst wahrlich niemanden! (b)
Darüber aber wird dann einer jeden Seele auf kurz oder lang bewusst, dass sie in Wahrheit dem Licht angehören muss (c) und ihre Ursprünge, wie auch ihre einzige erfüllende Bestimmung allein im Licht liegen kann und zu finden sind: (d) über allem, was sie in der Finsternis erleidet, worüber ihr gewahr wird, dass es Finsternis ist und sie selbst ein Fremdling darin (e). Und so wird einer jeden Seele bewusst: Allein im Licht endet alle Seelenqual, und allein im Licht wird aller Durst nach wahrem Leben gestillt – und das gänzlich umsonst! (f) Wenn dies aber eine Seele endlich erkennt, dann wird sie sich aufmachen, im Licht ihre Erfüllung zu suchen, und das Licht wird sie erleuchten (g).
Denn dann erinnert sie sich, dass sie ein Kind des Lichtes ist (h) und dem Licht angehört, wie letztlich alles (i); und sie erkennt den Unterschied zwischen Finsternis und Licht (j). Und wenn sie sich alsdann zum Guten, Schönen und Heilvollen, Lichten und Erfüllenden wendet, wird es zunehmend lichter in ihr und ihr ebnet sich der Weg ins Licht (k).
Ich bin das Licht, das in die Finsternis dieser Welt gekommen ist, um noch alle Seelen inwendig zu erleuchten und zurück ins Licht zu führen (l), wo und wie immer dies – weltweit, und nicht nur unter euch! – geschieht! (m)
Denn ja, Amen: Ich habe Mir wahrlich alles erkauft (n) aus der Finsternis durch Mein Sühneleiden und das Opfer Meiner Selbst-Hingabe für alle (o), um alle Seelen über die göttliche Abba-Liebe voll Huld und Gnade zu erleuchten (p) und dadurch unwiderstehliche Sehnsucht nach Ihr zu erwecken (q), um so alles wieder heimzuführen ins Licht. Denn alles ist Mein! (r)
Und nichts und niemand kann Mir irgendetwas auf Dauer entziehen! (s) Denn so wahr Ich einst erhöht werde über alles für alle, so gewiss werde Ich auch noch alle zu Mir ziehen in Meiner Liebe! (t) Ich will´s wirken! Wer will da widerstehen?! (u) Und wer will´s wenden?! (v)
9-Y: Glückselig, wer erkennt, dass selbst auch alle Gerichte im Dienst der Gnade stehen!
So führt am Ende selbst sogar alles Gericht zur Gnade und ist damit nichts als ein Zuchtmeister auf Meine Liebe hin! (a) Und darum ist letztlich selbst auch alles Gericht nichts als göttliche Huld und Gnade! (b) – und selbst sogar der Satan mit all seinen Teufeln in all seiner Widersetzlichkeit noch ein Diener und Werkzeug in der heiligen Hand des HERRN, nichts als ein Hammer und Meißel, mit dem Er euch zurecht-bringt und schleift! (c)
Glückselig, wer dies schaut! Glückselig, wer es erkennt! Denn er sieht sein Heil; und er sieht des andern Heil; er sieht beider Heil und aller Heil mit dem Herzen und hat darin granitene Gewissheit erlangt, die in allen Stürmen des Lebens feststehen lässt und hält (d). Denn er findet dies Zeugnis dann in seinem eigenen Herzen (e), fest, sicher und gewiss, wie auch Mich – in aller Fülle Meiner Liebe! – in sich selbst! (f) – und er kann jederzeit eingehen in den inwendigen Raum, in dem absolute Seelen-Ruhe und majestätischer Friede herrscht“ (g).