10-A: Was meinst Du mit der Zerstörung des Tempels und mit der Errichtung eines neuen?!

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Als Jesus sich am nächsten Tag aber wieder in den Tempel von Jerusalem begab, um alles Volk zu lehren, da wendeten sich Griechen aus dem galiläischen Bethsaida in der Jordan-Mündung nördlich des Sees Genezareth an Philippus; denn sie kannten ihn, da es seine Heimatstadt war (a).

Sie waren nämlich Proselyten, also Heiden, die sich zum jüdischen Glauben bekehrt hatten und sich hatten beschneiden lassen (b); und sie kamen regelmäßig zu den hohen Festtagen nach Jerusalem, um im Heiligen Tempel anzubeten (c).

Darum wollten sie den Rabbi befragen, was Er mit Seiner verstörenden Weissagung gemeint hatte, dass Er sich einen neuen Tempel errichten wolle, der nicht mit Händen gemacht ist, weil der Tempel von Jerusalem abgerissen würde, der mit Händen gemacht worden war (d); denn sie glaubten an Ihn.

Also wandte sich Philippus zusammen mit Andreas an den Meister und sie fragten Ihn, ob jene hellenistischen Juden Ihn über Seine dunkle Prophezeiung bezüglich des Tempels befragen dürften (e); und Er gestattete es ihnen und sprach: „Ruft sie zu Mir, wie alle, die das Los Israels bestürzt, dass es sein Heiligtum verlieren soll.“

10-B: Der neue Tempel ersteht, wenn der alte vergeht

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Und als alle zusammen-gekommen waren, denen das Schicksal Israels am Herzen lag, das mit seinem Tempel einstmals alles verlieren würde (a), da fragten sie Jesus: „Was nur hast Du damit gemeint, als Du angekündigt hast, dass dieser herrliche Tempel hier zerstört werden wird, Du dir aber nach drei Tagen einen noch herrlicheren Tempel aufrichten willst?!“ (b)

Und Jesus erklärte: „Mit diesem Tempel und dem Messias verhält es sich wie in folgendem Gleichnis, in welchem in nicht ferner Zukunft ein Israelit sein Feld bestellen wollte. Doch der Ochse, den er vor seinen Pflug gespannt hatte, der jammerte und stöhnte. Der Sohn Israels aber verstand ihn nicht.

Da kam der Esel des Wahrsagers Bileam vorbei, welchem vom HERRN Herz und Mund geöffnet worden war, als er den Engel des Bundes gesehen hatte (c). Der sprach zu dem Juden: »Hörst du denn nicht, was dieser Ochse dir klagt?!« Da antwortete der Israelit: »Wie sollte ich ihn verstehen, wo es doch nur ein Ochse ist?!« Da übersetzte es ihm der Esel: »Dein Ochse ruft dir zu: „Spanne mich aus! Denn das Heiligtum ist zerstört worden! Und alles hat seinen Sinn verloren!«

Als der Sohn Israels dies hörte, wurde er zu Tode betrübt, weil der Tempel des HERRN zerstört worden war. Doch kaum hatte er seinen Ochsen ausgespannt, da fing dieser erneut zu brüllen an. Doch der Jude verstand´s wieder nicht.

Da sprach der Esel Bileams zu dem Juden: »Hörst du denn nicht, was dieser Ochse dir zujubelt?!« Da antwortete der Beschnittene: (d) »Wie sollte ich ihn verstehen, wo es doch nur ein Ochse ist?!« Da übersetzte es ihm der Esel: »Dein Ochse ruft dir zu: „Spanne mich wieder ein! Denn das Heiligtum ist doch tatsächlich schon wieder aufgerichtet worden! Und alles hat wieder Sinn bekommen! (e) Denn euch ist bei allem doch bereits der Messias und Heiland geboren worden! (f) – auch wenn ihr Ihn verkannt und verachtet habt!« (g)

10-C: Doch der Menachem, der Trost Israels, wird von seiner eigenen Mutter verstoßen werden!

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Da fragte der Jude den Esel Bileams: »Sage mir, was Sein Name ist!« Und der Esel Bileams antwortete ihm: »„Menachem“! Das ist Sein Name! Denn Er ist fürwahr trotz allem noch der „Trost“ Israels!« (a) Da wurde das Herz des Israeliten mit Freude erfüllt, weil über allem doch der Messias für Israel geboren worden war; und er fragte den Esel Bileams: »Und wo ist Er geboren?« Da antwortete ihm der Esel: »Natürlich in Bethlehem: in der Stadt Davids, da Er doch der Sohn Davids ist!« (b)

Doch auch Bethlehem war zerstört worden – ebenso, wie der Heilige Tempel und die Heilige Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land! (c) Wie also sollte der Jude den Messias da noch finden? (d)

Da beschloss der Israelit, alles zu verkaufen, was er hatte: seinen Ochsen und seinen Pflug, wie auch seinen Acker und all sein Hab und Gut, um fortan mit Windeln zu handeln (e). Denn er sagte sich: »Vielleicht werde ich so den Menachem finden (f), welcher der Trost für das Volk Israel ist, das seinen Tempel und seinen Gott und mit Ihm alles verloren hat!« So ging er in alle Länder, von Stadt zu Stadt und verkaufte seine Windeln an alle Frauen, die junge Mütter geworden waren (g).

Doch die Mutter des Menachem kam nicht mit den anderen Müttern, um Windeln zu kaufen (h). Denn sie war aus ihrem Land verschleppt worden in gottlose Ferne und Wüste (i). Da riefen ihr alle jungen Bräute und Mütter zu: (j) »Mutter Menachems! Warum kaufst du keine Windeln, wo du doch den Messias geboren hast, der Israels, wie unser aller Trost und Erlöser ist?!« (k)

Sie aber klagte: »Was soll ich dies Kind noch großziehen?! Ich will es lieber erwürgen, weil es mich so bitter enttäuscht hat! (l) Ich hatte Ihm den Namen „Menachem“ gegeben! Doch es war mir beileibe kein Trost! (m) Denn sowohl mein Heiliger Tempel, als auch meine Heilige Stadt, als auch mein Heiliges Land: alles ist zerstört! Und dies Kind wollte es nicht verhindern, sondern hat all dies Elend wohl vielmehr heraufbeschworen und über mich gebracht!“ (n)

Da fragte sie der Jude: »Mutter Menachems, die du den Messias geboren hast! Wie ist dein Name?« Sie aber antwortete ihm: »Weißt du das denn nicht? Ich bin die Tochter Israels, der dieser Sohn verheißen worden ist! (o) Aber meine Stadt und mein Heiligtum und mein ganzes Land: es ist nun alles zerstört! Und nun muss ich auf ewig Trauer tragen! Und alles nur wegen dieses Kindes, weil es uns nicht der Trost sein wollte, der Menachem, wie wir ihn gesucht und gewollt und erwartet haben!« (p)

10-D: O, Israel! Wie willst du Trost finden, wenn du deinen Menachem verstößt!

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Da tadelte der Israelit die Mutter Israel: »Was beschuldigst du dieses unschuldige Kind wegen dieses großen Unglücks?! Was kann denn dieses Kind dafür?! Hast du es dir nicht vielmehr selbst zuzuschreiben, wenn der Höchste sich von dir abgewendet hat und dir zürnt?! (a) Vielleicht liegt es am Ende daran, weil du dies Sein Kind der Verheißung, das Er dir geschenkt hat, bislang verkannt und verachtet hast?! (b) Willst du es nicht dennoch groß ziehen? (c) Vielleicht zeigt sich´s dir dann am Ende doch noch, dass es der Menachem, der Trost der Tochter Israels, ist!«

Doch die Mutter Israel wehrte ab: »Was soll ich dies verworfene, ausgesetzte Kind noch groß ziehen, wo ich doch alles verloren habe! Ich bin keine Königstochter mehr, sondern völlig verarmt (d) und habe nicht einmal mehr Geld, Windeln für dies Kind zu kaufen!«

Da sprach der Israelit, dessen Herz der Trost Israels mit Freude erfüllt hatte (e), weil dieser der Tochter Israels über allem Unglück doch noch geboren worden war: (f) »Ich will dir umsonst Windeln geben (g), wenn du dich dieses Kindes nur annimmst und es großziehst! (h) Dann wird mit jenem Menachem gewiss auch der Segen zu dir zurück kehren, dass du mir den Preis für die Windeln noch erstatten kannst, da Er doch der Trost Israels ist!« Und er drängte sie, die Windeln zu nehmen.

Doch als jener Jude, der über der Geburt des Menachem Trost gefunden hatte, nach einer Weile wieder zur Tochter Israels kam, um nach ihrem Kinde zu sehen, da fragte er sie: »Sag mir: Wo ist der Menachem? Wo ist dein Kind, das unser aller Trost ist?!«

Sie aber sprach zu ihm: »Ich war voll Wut und Zorn gegen diesen Sohn, weil ich mir sagte: „Warum hat Er uns nicht all dies Übel erspart, wenn Er doch der Menachem ist! (i) Denn mit dem Tage Seiner Geburt war schon die Zerstörung des Heiligtums Gottes besiegelt! (j) So hat Er uns nicht Segen, sondern Fluch gebracht – nicht etwa Trost, sondern Verzweiflung!“

Da verbitterte ich vollends darüber, dass ich bei mir sprach: „Einer feiner Bräutigam bist du mir! (k) Ich will dich schlachten! So sollst du mir ein Bluts-Bräutigam sein!“ (l)

Als ich aber hinging, Ihn abzustechen, siehe da kamen Winde und Stürme auf, und rissen Ihn vor mir davon (m). Und so bin ich nun kinderlos in der Verheerung dieser brachen Wüste!« (n)

Da klagte der fromme Jude, der im Menachem seinen Trost über allem gefunden hatte: (o) »Tochter Israels! Was hast du nur getan?! – dass du jenen abermals umkommen lassen und gar aufs Neue abschlachten wolltest (p), der uns doch als ein so großer Trost und als unsere letzte Hoffnung (q) in der Stunde unserer allergrößten Not geboren worden ist! Wo sollen wir Ihn nun noch suchen und wie könnten wir ihn jetzt noch jemals wieder finden?! (r)

Hättest du doch nur auf das gehört, was uns Ochs und Esel gekündet haben! Fürwahr: An dir erfüllt sich die Weissagung des Propheten: „Ochs und Esel kennen ihren Herrn! Die Tochter Israels jedoch nicht!“ (s)

Soweit diese Parabel.

Aber auch diese Weissagung Jesajas wird sich an der Tochter Israels noch erfüllen: »An dem Tage, an welchem der „Libanon in seiner Herrlichkeit“ fallen wird, nämlich der „Tempel des HERRN“, an jenem Tag wird der Spross aufgehen aus dem abgeschlagenen Stumpfe Isais« (t) hin zur Unsterblichkeit (u); und unter Ihm wird Israel einstmals doch noch wieder sprossen (v). Denn dies ist Sein Name, und die Zahl seines Namens »Menachem«: nämlich der Zahlenwert Seines Namens »Nezer« (w), was da heißt: der »Spross«.“ (x)

10-E: Darum kommt mit dem Menachem ein neuer Tempel! Aber am Ende wird Er auch noch ein Trost für euch!

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Da sagten die Juden: „Was ist das für eine absonderliche Geschichte?!“

Jesus antwortete ihnen: „Es ist eine »Aggada«, eine »gleichnishafte Erzählung«. die man sich schon gar bald unter euch allen einander künden wird, wenn dieses Heiligtum Gottes zerstört sein wird. Ihr werdet sie euch erzählen als ein Gleichnis, mit dem ihr euch Mut machen wollt, dass euch in der Stunde größter Not doch der Messias geboren worden ist; nur dass ihr nicht wisst, wo Er sich findet, weil Seine Geburt zur Unsterblichkeit euch verborgen geblieben ist (a). Denn fürwahr! Ihr werdet Ihn abgeschlachtet haben und Er wird sich für euch alle als Sühneopfer hingegeben haben (b).

Aber mit dem Tag Seiner Wiedergeburt zur Unsterblichkeit ist auch das Ende eures Heiligtums besiegelt (c), und die Stunde der Zerstörung eures Tempels bestimmt (d), weil Ihr Ihn verachtet habt, obwohl Er euch doch als der Trost Gottes, als der Menachem, gesandt worden ist! (e)

Weil ihr aber selbst auch darüber nicht zur Besinnung kommen wollt, werdet ihr Ihn abermals für euch selbst abzuschlachten suchen (f). Darum wird Er von euch weg in die Himmel entrückt (g), so dass ihr Ihn für gar lange nicht mehr finden könnt, wie sehr ihr dann auch noch nach ihm verlangen und euch verzehren werdet und Ihn suchen werdet mit Schmerzen! (h)

So muss unsägliches Leid über euch alle kommen, das anheben wird mit der Zerstörung eures Heiligtums, weil ihr den Heiligen Israels verachtet habt. Und doch ist zuerst und zuletzt für euch jener Menachem geboren!

Und Er ist aufgestiegen über alles, um noch alles zu erfüllen! (i) Und so errichtet Er, wenn die Zerstörung eures alten, steinernen, toten Heiligtums besiegelt ist, sich ein neues fleischernes, lebendiges Heiligtum nach drei Tagen (j), in der Stunde Seiner Wiedergeburt zur Unsterblichkeit: (k) einen geistlichen Tempel, der einstmals das ganze All umfassen wird! (l)

Und am Ende der Tage sollt auch ihr Ihn noch sehen und erkennen, dass Er über allem doch auch euer Menachem, der Trost Israels, ist (m). Dann wird der Geist der Reue über euch kommen, und dann wird das ganze Haus Israel über Ihn weinen und wehmütig seufzen, wie eine Mutter über ein einstmals verschmähtes und verachtetes Kind, dem sie in ihrem Unverstand (n) so unsäglich viel Leid zugefügt und es sogar abgeschlachtet hat (o); und das ihr doch in Seiner unendlichen Liebe wiedergeboren ist, um sich ihr als ein ewiger Trost noch zu schenken: (p) nämlich als ihr Messias und ihr Trost, als ihr Menachem.

Ich weiß, dass ihr´s jetzt nicht verstehen könnt (q), da sich diese eure einstige Aggada an euch selbst erfüllen muss (r). Wenn sie sich aber einstmals an euch vollends erfüllt hat: Fürwahr: Dann sollt ihr´s alle noch begreifen! Und dann werdet ihr alle Freudentränen weinen über diesem Kind, das euch dennoch in der Stunde geboren worden ist, als ihr das Heiligtum Gottes zugrunde gerichtet habt“ (s).

10-F: Solange eure Wunden klaffen, werden auch die eures Erlösers offen sein!

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Und Jesus fuhr fort: „Ich weiß aber noch von einer anderen Geschichte, die man sich bald unter euch erzählen wird, wenn ihr verschleppt und versklavt sein werdet ins ganze römische Reich, fern von diesem eurem Heiligen Land (a).

Dann werdet ihr euch erzählen von einem Rabbi namens Jehoschua Ben Levi, der eines Nachts ein Traum-Gesicht hatte und sich vor den Pforten der Himmel wiederfand. Und er fragte den Elia: »Darf ich ins Paradies eingehen? Werde ich kommen in die künftige Welt?« (b)

Der Prophet aber verwies ihn an den Messias, indem er kündete: »Darüber habe ich nicht zu befinden. Denn das beurteilt allein der EINE: Adonaj, der HERR, der als der Einzige bis in die letzten Tiefen der Herzen blicken und aller Seelen tiefsten Regungen und Bewegungen zu beurteilen versteht und voll Einfühlsamkeit um alles weiß (c). Allein Dieser erkennt, welche Seele schon bereit ist: euer Herr und Messias!«

Da fragte Ben Levi: »Wo aber ist Er?!« Und sogleich wurde Jehoschua vor die Pforten Roms versetzt (d), wo er eine unzählbare Schar von jüdischen Brüdern und Schwestern vorfand, die unter vielerlei Schwelen und Wunden zu leiden hatten (e) – von dem eisernen Joch, das auf ihnen lag (f). Unter diesen Ärmsten der Armen aber sah er Einen, der mehr entstellt war als sie alle, der die Schwelen und Wundmale von ihnen allen an sich trug (g).

Während die anderen aber ihre Geschwüre verbinden konnten, konnte Er es nicht (h). Und der Rabbi war entsetzt von dem entstellten Antlitz jenes Mannes voller Schmerzen und Krankheit (i). Jener aber blickte den Jehoschua an mit unsäglicher Liebe und grüßte ihn: »Schalom! Jehoschua, Sohn des Levi!« (j)

Der Rabbi aber fragte Ihn: »Du kennst meinen Namen?! (k) Wer bist Du?!« (l)

Jener aber antwortete ihm: »ICH bin´s (m) – von je her mitten unter euch allen (n), und ja: IN euch allen und in all euren unsäglichen Schmerzen und Leiden!« (o)

Da erkannte der Rabbi, dass es der Messias war; und er fragte erschüttert: »Aber warum tust Du es den anderen nicht gleich und verbindest Deine Wunden nicht?!« Da antwortete ihm der Adonaj: »Ich kann es nicht! Denn sie werden Mir alle offen bleiben, bis ihr Mich endlich ruft, und Ich kommen und euch alle heilen kann!« (p)

Da fragte Jehoschua: »Meister! Wann wird das sein? Und wann wirst Du endlich hervortreten und Dein Volk erlösen und heilen?!« (q) Da antwortete ihm der Menschensohn: »HEUTE! Mag es HEUTE SEIN!«

10-G: Er kann heute schon kommen, wenn ihr nur auf Seine Stimme hört!

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Als nun der Rabbi von seinem Traum erwachte, wartete er voll Spannung auf die Erscheinung des Messias, der sich bereits mitten unter Seinem Volk befand – jedoch noch im Verborgenen und unerkannt; denn der Erlöser hatte ihm doch gekündet, dass Er noch am selben Tage kommen wolle!

Doch jener Tag verging wie jeder andere: Das ganze Volk Israel stöhnte, wie immer, unter seinem unerträglichen Schicksal und Joch und schrie immerfort zu seinem HERRN, aber der Herr kam wieder einfach nicht! (a)

Als der Rabbi in der folgenden Nacht wieder im Traum-Gesicht vor die Pforten des Himmels versetzt wurde, da beklagte er sich bei dem Propheten Elia: »Warum hat mich der Messias so getäuscht und angelogen! (b) Denn Er hatte mir doch fest zugesichert, dass Er heute kommen wolle!«

Da antwortete ihm der Elia: »Du hast Ihn nicht verstanden, weil du die Schrift nicht kennst (c). Geschrieben steht nämlich: „Heute, wenn ihr Meine Stimme denn endlich hört!“ (d) Denn ja: Er ist schon längst mitten unter euch vor den Pforten Roms und hat euch dort, im Herzen des Römischen Imperiums, wie überall auf der ganzen Welt die Türen weit aufgerissen zu Seinem Heil: (e) in all den unzähligen, unsäglichen offenen Wunden Seiner in allem mitfühlenden, mitleidenden Liebe für euch! Denn ihr seid Ihm alle wie einer liebenden, mitfühlenden Mutter eingezeichnet als Seine Wunden! (f) Und solange noch eine Seele von euch leidet, da leidet Er mit! (g)

Und doch wird Er nicht kommen, solange Ihr Ihn nicht erkennt und Seine Stimme nicht hört! (h) So muss Er weiter ausharren und warten, was Er auch tun wird – und sei es bis in die Äonen der Äonen hinein! (i) Er muss weiter aushalten (j) und ausharren, bis ihr Ihn endlich hört und erkennt und in allem versteht (k). Dann aber wird Er kommen! (l)

Darum hört und bedenkt dies Wort der Schrift: »HEUTE, wenn IHR Seine Stimme hört, verstockt nicht länger eure Herzen, die über allem so verbittert sind!« (m)

10-H: Er ist schon mitten unter euch, der auch für euch alles neu machen kann!

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Und Jesus schloss Seine beiden Erzählungen mit den Worten: „So erkennt an diesen beiden Gleichnissen dies: Mit der Zerstörung des alten Heiligtums (a) hört nicht etwa alles auf, sondern es fängt vielmehr alles an: (b) etwas völlig Neues, das alles Alte himmelweit überbieten wird (c), weil euch in der dunkelsten Stunde der Zerstörung von allem Alten der geboren worden ist, der wahrhaft alles – auch für euch! – neu und vollkommen macht! (d)

Und dieser ist schon längst unerkannt beständig mitten unter euch: (e) ja, in euch (f), in all euren Leiden! (g) Und wenn ihr´s annehmen wollt: ICH bin es, der mit euch redet! (h)

Und wenn ihr heute noch Meinen Liebesruf vernehmen wollt: Fürwahr! Dann werde Ich noch heute in euer Herz kommen (i) und euch heute noch aus allem erlösen! (j) Darum: wenn ihr denn Meinen Abba-Ruf und den Zug Meiner Agape spürt: Verstockt eure Herzen nicht!“ (k)

Du zweifelst, Tochter Israels, das dies unser und euer Herr damals so gesagt hat? Entscheidend ist nicht, ob Er dies damals gesagt hat! Das ist entscheidend, dass Er es heute sagt! – zu Dir sagt, über allem geliebte Tochter Israels! HEUTE, wenn du denn Seine Stimme hörst …