Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VI Die Aussöhnung
15: Jesu Fluch über den fruchtlosen Feigenbaum
15-A: Der Messias hat Sein Urteil gesprochen! Nieder mit den falschen Hirten Israels!
15-B: Verräter! Du elender Verräter!
15-C: Nur eine Prüfung seiner Standhaftigkeit?
15-D: Du willst also wirklich keine Früchte tragen?! Dann sei es d´rum!
15-E: Wie diesem Feigenbaum, so wird es auch ganz Israel ergehen!
15-F: Aber wenn ein Baum auch gefällt wird, so hat er doch noch Hoffnung!
15-G: Doch wisst: Wenn ihr einst alle Bäume aufblühen seht, dann ist der Sommer nahe!
15-H: Ein Zeichen der Hoffnung? Wird Er Seine Widersacher noch ebenso niederstrecken?!
15-A: Der Messias hat Sein Urteil gesprochen! Nieder mit den falschen Hirten Israels!
Als Jesus Seinen Widersachern in derart drastischer Weise das Gericht Gottes angekündigt hatte (a), meinte Barabbas, der auf Geheiß des Judas die ganze Zeit mit seiner Gefolgschaft im Verborgenen bereit stand, nun wäre die Stunde des Aufstands gekommen.
Und er schrie aus voller Kehle: „Ihr habt es alle gehört! Der Messias hat Sein Urteil gesprochen! Lasst uns nun das Gericht Gottes vollstrecken! (b) Nieder mit den falschen Hirten Israels, die ihre eigenen Schafe ausbluten lassen und opfern (c), weil sie sich mit der Macht des Satans verbündet haben! (d) Und nieder mit allen Römern, diesen willfährigen Dienern der Finsternis und Folterknechten des Satans! Lasst uns ihr Joch abschütteln von unseren Schultern und es ein für alle Mal zerbrechen!“ (e)
Und sofort zogen an allen Ecken und Enden die Sikarier, die zelotischen Dolchmänner des Barabbas, ihre Messer, in der Absicht, sämtliche Tempelwachen, wie auch die Truppen der römischen Ordnungshüter, welche auf Anraten des Sanhedrins verstärkt worden waren, nieder zu machen. Und so begann der Aufruhr des Barabbas, da dieser hoffte, Jesus würde sich daraufhin besinnen, mit wem Er für was zu streiten hätte.
15-B: Verräter! Du elender Verräter!
Der Meister jedoch wendete sich vom Tempel weg, als ginge Ihn das alles nichts mehr an und als hätte Er sich endgültig von ganz Israel abgewendet (a), nur, weil deren Führer Ihn nicht als ihrer aller einzige Erlösung anerkennen wollten. Und so stand Barabbas mit seiner Streitmacht gänzlich auf verlorenen Posten.
Das Volk nämlich war zutiefst darüber irritiert, dass der verehrte Meister sich von diesem Aufstand in Seinem Namen ganz unmissverständlich distanzierte. Ja, und da kam auch erstmals wieder nicht geringer Unmut unter sämtlichen Menschenmassen auf (b), die zuvor alle ihre Hoffnung auf Jesus gesetzt hatten, dass Er ihr Messias sein könnte (c), da Er offensichtlich nicht bereit war, sie alle endlich von ihren Unterdrückern mit Gewalt zu befreien:
Warum stand Jesus denen nicht zur Seite, die bereit waren, ihr Leben für Ihn zu lassen?! Und warum nutzte Er diese einmalige Gelegenheit nicht, endlich die Macht zu ergreifen, um Sein Volk von all seinen Unterdrückern zu befreien und das Reich Gottes aufzurichten, unter dem dann endlich so, wie Er es im Sinne hatte, gelebt werden konnte?! (d)
Aber Jesus ließ all diese Streiter, die endlich für Ihn das Schwert erhoben, einfach im Stich und wendete sich von ihnen ab! War Er nicht daran interessiert, das, was Er lehrte, auch Realität werden zu lassen?! War alles, was Er zu bieten hatte, nur schöne, leere Worte auf eine bessere Welt?! Und war Er nicht bereit, mit denen, die dafür ihr Leben einzusetzen bereit waren, ebenso zu kämpfen?! (e)
„Verräter! Du elender Verräter!“ war alles, was Barabbas noch für Jesus übrig hatte und Ihm voller Zorn und Erbitterung nach-schrie, nachdem er überwältigt worden war, als er, was ihm als einzigen gelang, einen römischen Wachsoldaten nieder-gestochen hatte (f). Sie alle wurden hoffnungslos überrannt! Aber dieser Jesus wendete sich von ihnen allen ab, ohne sie auch nur eines besorgten Rückblicks zu würdigen!
O, wie hatte Judas sich doch in seinem Meister getäuscht! Und was hatte er damit über sie alle gebracht! Der Aufstand des Barabbas wurde vernichtend nieder-geschmettert! Der Bar Abba war als einziger in der Lage gewesen, wenigstens einen ihrer Unterdrücker nieder-zu-strecken! (g) – als wären die römischen Kohorten auf diese Erhebung nur zu gut vorbereitet gewesen! Wenigstens gelang es einigen seiner Mitstreiter noch, zu fliehen!
Aber ihre Sache war verloren! Total verloren! Und dabei hätte sich ganz Israel erhoben, wenn der, welcher so viele Hoffnungen in ihnen allen geweckt hatte, ihnen allen nur das geringste Anzeichen einer Rückversicherung gegeben hätte, dass Er nun mit himmlischer Macht das Reich Gottes aufrichten wollte! Dem Volk konnte man keine Vorwürfe machen, denn es war wie eine völlig verunsicherte, desorientierte Herde, die von ihrem eigenen Hirten mit einem Mal im Stich gelassen wurde! (h)
Und dafür gab es nur noch ein Wort, das Barabbas sich aus der Seele schrie, als man ihn weg-schleppte: „Verräter! Du elender Verräter! Auf ewig verflucht und verdammt sollst Du sein, der Du Dein eigenes Volk im Stich lässt und den wilden Bestien zum Fraß überlassen hast!
Der Messias willst Du sein?! Dreck und Abschaum bist Du! Hoffnungen weckst Du, die Du weder erfüllen willst, noch kannst! Und all Deine Verheißungen, mit denen Du uns verführt hast: nichts als leere Worte sind sie! Und absolut nichts ist dahinter! Ich kann nur mit tiefster Verachtung ausspucken wider Dich!“
15-C: Nur eine Prüfung seiner Standhaftigkeit?
Warum nur hatte sein Meister die Gunst der Stunde nicht genutzt, als Barabbas Ihm mit seinen Dolchmännern zur Hilfe eilte, um Ihm endlich zur Macht zu verhelfen?! Warum stand Jesus dem Barabbas nicht bei, wie jener Ihm in dieser bedrohlichen Konfrontation zur Hilfe kam, sondern ergriff vielmehr die Gelegenheit zur Flucht, als sein Namens-Vetter durch seinen Aufruhr alle Aufmerksamkeit auf sich zog und von Ihm ablenkte?! (a)
Ja, auch in Judas entbrannte aus allertiefster Verbitterung erstmals ein abgrundtiefer Hass gegen seinen Meister, weil dieser noch immer nicht zum Schwert greifen wollte, um endlich das Reich Gottes aufzurichten! (b) Doch er fraß seinen unbändigen Groll in sich hinein und schluckte all seine Wut wie Galle hinunter, da sein Meister augenblicklich selbst aufgrund des eben eskalierten Konflikts mit der geistlichen Führerschaft (c) noch derart in Rage war (d), dass Judas ganz gewiss nichts erreicht hätte, wenn er seinen Rabbi jetzt sofort zur Rede gestellt hätte (e), warum Er aufs Neue diese einmalige Chance hatte verstreichen lassen, endlich die Herrschaft über ganz Israel an sich zu bringen.
Aber das konnte doch unmöglich sein, dass Jesus durch nichts zur Besinnung zu bringen war! Denn dann hätte die Vorsehung in Vorkenntnis aller Dinge Ihn doch niemals zum Messias erwählt und mit solch überirdischer Macht ausgestattet (f), dass Er sogar dem brausenden Meer und stürmenden Winden gebieten konnte und über alle Naturgewalten bestimmen konnte, wie Gott selbst! (g)
Zunächst war Judas völlig am Boden zerstört. Nun schien wirklich alles gänzlich verloren, nachdem die Armee völlig zerschlagen worden war, welche Barabbas für seinen Meister aufgebaut hatte – mit seiner finanziellen Hilfe, welche der Bar Simon ihm aus der Gemeinschaftskasse der Gefolgschaft Jesu zukommen ließ, die er eigenverantwortlich verwalten durfte (h).
Dann aber fasste sich der Ischarioth wieder ein Herz. Er durfte die Hoffnung einfach nicht aufgeben und seinen Mut nicht sinken lassen! Dies war vielleicht die göttliche Prüfung, welcher er sich stellen musste, keinerlei Zweifel an der Sendung seines Meisters zuzulassen! (i)
Und der Ischarioth sann darüber nach, wie man seinen Meister vielleicht doch noch dazu bringen oder regelrecht zwingen könnte, doch noch umzudenken und einzulenken.
Denn eines war dem Judas völlig klar: Wenn Jesus als der von Gott auserwählte Retter Israels nicht bereit war, in der Kraft des HERRN, mit der Er doch schließlich einzig und allein dafür ausgestattet worden war, Sein Volk in die Freiheit zu führen, dann war Er tatsächlich nicht nur ein erbärmlicher Versager, der an Seinem Auftrag gescheitert war, sondern mehr noch: wahrhaftig ein elender Verräter! Ein Verräter an Seinem Volk, das all seine Hoffnung auf Ihn gesetzt hatte (j), ein Verräter an Seiner Salbung, die Ihm dafür gegeben worden war, das auserwählte Volk Gottes, wie einst Mose, aus seiner drückenden Knechtschaft zu befreien (k), ein Verräter an Seiner Bestimmung, für die Er berufen worden war, wie auch einstmals Saul zum Verräter geworden war, weil dieser auch – gegen das strenge Gebot des HERRN – Mitleid mit den Todfeinden Israels gezeigt hatte, statt sie gänzlich vom Erdboden auszutilgen (l), – ja, dann wäre sein Meister zu einem verabscheuungswürdigen Verräter an der Sache Gottes geworden, sowie damit letztlich an Gott, dem Höchsten, selbst! Und dann hätte Er tatsächlich den Tod verdient, den Er in Seinem völlig wirren Wahn mittlerweile geradezu fanatisch herbei-sehnte und heraufzubeschwören suchte!
15-D: Du willst also wirklich keine Früchte tragen?! Dann sei es d´rum!
Judas stand noch völlig neben sich, als Jesus mit Seinen Jüngern auf dem Weg nach Bethanien (a) den Acker passierte, für den Er an dessen Besitzer, einen Töpfer (b), schon drei ganze Jahre Pacht zahlen ließ, um den darauf befindlichen Feigenbaum davor zu bewahren, mit der Axt geschlagen zu werden, weil er schon seit langer Zeit keine Früchte mehr getragen hatte (c).
Als der Meister nun zu dem kleinen Abhang mit den Weinstöcken kam, sah er den Feigenbaum: prachtvoll von Gestalt und blätterreich – jedoch ohne irgendwelche Früchte (d).
Und dabei hatte der Herr doch schon vor einem Jahr, als Er den Feigenbaum auf dem von Ihm gepachteten Acker begutachtete, aber immer noch keine Früchte finden konnte, zur Verwunderung Seiner Jünger sogar die Hände auf den Stamm jenes Baumes gelegt und ihn beschworen: „Trage doch endlich Früchte! Frucht sollst du tragen! Kommt dir nicht alle erdenkliche Aufmerksamkeit und Zuwendung zu, für die Ich bezahlt habe?! (e) Was könnte Ich noch für dich tun, was Ich dir nicht schon habe angedeihen lassen?! (f)
Erkenne doch, dass dir nochmals eine allerletzte Frist gesetzt worden ist, doch noch Früchte auszutragen, die schon so lange überfällig sind! (g) Sonst musst du am Ende doch noch umgehauen werden (h) und Platz machen für andere frucht-tragende Bäume auf diesem Weinberg Gottes! (i) Denn sonst bewahrheitet sich die Anklage wider dich, dass du dem Boden nur selbstsüchtig alle Kraft entziehst und nur das Land behinderst!“ (j)
Als der Rabbi nun wiederum, sehnsüchtig nach Früchten verlangend (k), erneut den Feigenbaum begutachtete und feststellen musste, dass jener nun auch im dritten Jahr keinerlei Erträge vorzuweisen hatte (l) – trotz des Aufschubs, den Er ihm gewährt hatte, dass er nicht unverzüglich mit der Axt nieder-gestreckt worden war, da erzürnte der Herr in Seinem Geist und schalt den Baum: „Du willst also wirklich keine Früchte tragen, was immer man dir auch angedeihen lässt und Gutes tut?!
So sei´s drum: Dann sollst du eben doch noch dein Urteil empfangen und musst die Konsequenzen deiner Wahl tragen, die allerdings du getroffen hast, jedoch nicht Ich! (m) Verflucht sollst du sein und absterben, dass du das Land nicht mehr länger behinderst! Jeder soll erkennen, dass du völlig untauglich bist und an dir keinerlei Früchte zu finden sind! (n) Und andere Bäume sollen hier aufgehen und aufblühen als Pflanzungen Gottes an deiner statt! (o) Denn du hast einfach nicht gewollt!“ (p)
Und siehe: Als Jesus das Urteil über den Feigenbaum gefällt hatte, der die letzte Frist, die ihm eingeräumt worden war, nicht zu nutzen wusste (q), da starb jener Feigenbaum augenblicklich ab, dass sich seine saftige Rinde grau verfärbte und sich in Stamm und Ästen – unvermittelt ausdörrend – zusammenzog und unversehens alle Blätter von seiner mächtigen Krone abfielen, so dass er schließlich dastand, wie ein totes, abgestorbenes Gerippe, ohne jeden letzten Rest von Kraft und Leben in sich, selbst bis in seine Wurzeln hinein (r).
15-E: Wie diesem Feigenbaum, so wird es auch ganz Israel ergehen!
Und Jesus gab dem Judas Ischarioth die Anweisung: „Geh hin zu dem Besitzer dieses Ackers und sage ihm, dass er den Feigenbaum nun doch umhauen kann! Denn er verdient es nicht, länger geschont zu werden! Denn er verweigert hartnäckig seine Frucht“ (a).
Da entsetzten sich die Jünger, da sie noch nie gesehen hatten, dass ihr Meister ein Unheil über irgend-ein Wesen heraufbeschworen hatte (b); und sie sprachen untereinander, von Furcht ergriffen: (c) „Seht nur, was die Verwünschung des Herrn verursacht hat! Der Feigenbaum ist augenblicklich abgestorben und verdorrt!“ (d)
Jesus aber sprach zu ihnen: „Versteht es recht, was hier geschehen ist! Nicht Ich habe diesen Feigenbaum verflucht, sondern vielmehr hat dieser Baum selbst Fluch über sich gebracht (e), da er nicht seine Früchte austragen wollte, obwohl Ich ihn alles nur Erdenkliche an Pflege und Zuwendung habe zukommen lassen – selbst dann noch, als seine Zeit bereits abgelaufen und er zum Fällen bestimmt worden war! (f)
Aber er wollte nichts davon in sich aufnehmen und verweigerte Mir hartnäckig seine Frucht (g); und Ich habe nur zu seiner eigenen freien Entscheidung nunmehr Mein »Ja« und »Amen« gesprochen, Mein »So sei es denn dann!«, um aller Welt seinen wahren Zustand offenbar zu machen, dass keinerlei wahres Leben in ihm ist, wie gesund und kräftig er auch schien, so blätter-reich, wie seine Krone war – jedoch ohne irgendeine taugliche Frucht (h).
Und wenn ihr´s erkennen und begreifen wollt: Dieser Feigenbaum auf diesem Weinberg, den Ich Mir erworben hatte (i), steht keineswegs nur für sich selbst, sondern ist ein Gleichnis für die ganze Heilige Stadt Jerusalem, in welcher er steht, wie auch ein Sinnbild für das ganze Heilige Land und alles, was darinnen ist: für das ganze Haus und Geschlecht Israel! (j)
Denn wie dieser Baum, so will auch diese ganze Pflanzung Meines Vaters einfach keine Früchte tragen! Oder steht etwa nicht bei dem Propheten Hosea geschrieben: »Was ist nur aus euch geworden?! Sah Ich nicht eure Väter wie die ersten Früh-Früchte am Feigenbaum, als den Anfang seiner Reife?! Aber ihr?! Warum empfangt ihr nicht und nehmt nichts mehr in euch auf?!« (k)
Darum ereilt diesen Feigenbaum, welcher Israel ist, in dem Fluch, den er nun doch noch selbst über sich gebracht hat und der nunmehr über ihn verhängt worden ist, sein gerechtes Urteil. Denn er ist gegenwärtig, was immer man ihm auch zukommen lässt, gänzlich unwillig und völlig untauglich zur Frucht! Darum ist es nur recht und billig, dass er nunmehr gänzlich abstirbt und auch nicht mehr weiterhin durch eine blätter-reiche Krone Kraft und Leben vortäuschen kann, wo doch keinerlei Saft und Salbung mehr in ihm ist (l).
Denn er trägt hartnäckig wirklich keinerlei Frucht! Darum soll er nun doch noch umgehauen werden, um nicht länger das Land zu behindern und Platz zu machen für andere Pflanzungen Gottes, die ihre Frucht tragen werden (m).
15-F: Aber wenn ein Baum auf gefällt wird, so hat er doch noch Hoffnung!
Aber verzagt und verzweifelt deswegen nicht über das grausige Ende dieses Baumes, dass er alsbald mit der Axt niedergestreckt und gefällt werden wird, wenn aller Welt offenbar wird, dass er wahrlich tot ist (a), weil er dann so wenig Blätter mehr haben wird, wie er auch schon lange keine Früchte mehr hat, nachdem Ich ihn nun völlig entblößt und bloßgestellt und gänzlich nackt ausgezogen habe (b).
Denn wenn ein Baum gefällt wird und es gänzlich aus mit ihm zu sein scheint, so hat er doch noch Hoffnung. Denn wenn Gott es will, so wird aus seinem verfallenen Stamm und erstorbenen Wurzelwerk ein neuer Spross sprießen und er selbst, der ganze einstige Baum, in diesem Trieb aufs Neue wieder-erstehen (c) – jedoch nicht mehr beeinträchtigt durch seine frühere Erkrankung, die mit ihm abgehauen worden ist, weil sie ihn an der Austragung von Früchten gehindert hat. Denn dieser Befall ist mit allem, was ihn auszumachen schien, von ihm abgeschlagen worden, so dass die Axt, die ihn niederstreckte und den Tod zu bringen schien, in Wahrheit die letzte Rettung für ihn war (d), weil ihm dies ein erneutes Aufblühen ohne seine frühere Beeinträchtigung ermöglichen wird (e).
Denkt an den mächtigen Baum des Nebukadnezar, der aus dem selben Grund umgehauen und erniedrigt wurde, um dadurch Läuterung zu erfahren! (f)
15-G: Doch wisst: Wenn ihr einst alle Bäume aufblühen seht, dann ist der Sommer nahe!
Aber wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr diesen Feigenbaum, welcher Israel ist, dermaleinst doch wieder aufblühen und Früchte tragen seht in wahrer spiritueller Kraft, wie auch weltweit alle anderen geistlichen Pflanzungen Gottes in allen Sprachen und Völkern und Nationen und Religionen (a), die nach, wie auch schon vor diesem Feigenbaum gesetzt worden sind (b), und wenn dann alles in Liebe aufgehen wird, wo auch immer die göttliche Agape verehrt wird (c) – unter welchem Namen und Gleichnis und Bild auch immer (d), und wenn dann alle anfangen werden, einander unter ihre Öl- und Feigenbäume einzuladen und untereinander die Früchte ihrer Pflanzungen auszutauschen, auf dass alle in allem die ganze Fülle erhalten sollen (e), dann wisst, dass die Stunde gekommen ist und der große Sommer naht (f), weil dann die Sonne der Gerechtigkeit endlich aufgehen wird für wahrhaft alle, die sich nach Ihr sehnen und verzehren, in allen Nationen und Religionen. Dann wird Sie über allen aufgehen, mit Heilung unter Ihren Flügeln! (g)
Und wahrlich, Ich sage euch: Was auch immer an entsetzlichen Grauen nunmehr für schier unendliche Zeit über dieses Geschlecht kommen wird: (h) diese augenblickliche Generation wird doch niemals vergehen, bis sich nicht alles noch an ihr erfüllt haben wird (i), nach einer Unzahl von Reinkarnationen und Wiedergeburten! (j) Denn selbst, wenn Himmel und Erde vergehen, so werden all die Verheißungen Meiner Liebe, die allen gegeben sind, doch niemals vergehen (k), sondern Ich werde noch das »Ja« und das »Amen« auf die Hoffnungen aller Nationen und Religionen werden und dann auf ewig bleiben und sein! (l)
Denn Meine Gnadengaben und Berufungen werde Ich niemals aufgeben oder bereuen (m), sondern noch alles wohl hinausführen, was Ich Mir vorgenommen habe (n), und Ich werde in Meiner übermächtigen, unwiderstehlichen Liebe noch alle zu Mir ziehen! (o) Und wenn Mir auch alle untreu werden und Mich verleugnen (p), so werde Ich doch Treue bewahren; denn Ich kann Mich in Meiner Retter- und Erlöser-Liebe gegen wahrhaft alle nicht selbst verleugnen! (q)
15-H: Ein Zeichen der Hoffnung? Wird Er Seine Widersacher noch ebenso niederstrecken?!
Als Judas nun hinging, um dem Besitzer des Ackers mitzuteilen, dass er den Feigenbaum nun doch fällen könnte, da wandelte sich die völlige Verzweiflung des Ischarioth doch wieder in Hoffnung. Denn wenn sein Herr nicht nur die Macht hatte zu segnen, sondern auch zu verfluchen, in einer solchen Kraft, dass auf Sein Wort der Verwünschung hin ein mächtiger Baum schlagartig abstarb und verdorrte, dann musste es Ihm doch auch möglich und ein Leichtes sein, ebenso all Seine Widersacher nieder-zu-strecken – allein nur mit dem Hauch Seines Mundes! (a)
Und war es nicht eben dies, was Er ihnen soeben angekündigt hatte?! So war vielleicht am Ende doch noch nicht alles verloren, auch wenn es nun zweifelsohne zur Eskalation des Konflikts mit der geistlichen Führerschaft Israels kommen musste! Wenn diese nun seinen Meister ergreifen und Hand an Ihn legen würden, würde schließlich nur ein einziges Wort von Ihm genügen (b), dass all Seinen Widersachern unvermittelt das Fleisch auf ihren Knochen verdorren musste und sie wie Asche vom Wind zerstieben würden! (c)
Und vielleicht war das der Wille des HERRN, dass Jesus auf diese Weise alle Seine Todfeinde zur Strecke bringen sollte, auf dass offenbar würde, dass all dies nicht durch Heer oder Macht geschah (d), sondern allein durch den Geist des HERRN selbst, weil Er als Einziger wirklich in der Lage war, Sein Volk zu erlösen und zu befreien (e).