Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VI Die Aussöhnung

31-A: Worauf es im Letzten ankommt: das »Brautgemach«

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Gibt es etwas, was bedeutender wäre, als dieses wunderbare Mahl unaussprechlicher Liebe?! – in welchem wir vollumfänglich Sein Fleisch und Blut empfangen und dadurch selbst Glieder Seines Leibes werden! (a)

Allein nur eines ist noch wichtiger: das »Brautgemach«: die inwendige Herzens-Verschmelzung einer jeden Braut-Seele mit dem himmlischen Bräutigam! (b)

Denn allein in dieser intimsten Verbindung mit unserem Herrn und Heiland und Freund und Gemahl gewinnt auch das Liebesmahl mit Ihm erst Seine Kraft! – wie auch unsere Taufe: als ein Akt der Ein-Senkung in Ihn hinein (c), in dessen unverlierbare Liebe wir uns gänzlich fallen lassen, um uns restlos gänzlich Seiner Fürsorge anzuvertrauen.

31-B: Das Entscheidende ist die inwendige Herzens-Verschmelzung mit dem himmlischen Bräutigam!

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Ohne diese unsere innige Herzens-Verschmelzung mit Seiner lodernden Liebe für uns und alle bleibt auch der Empfang der Taufe, wie auch des Abendmahls völlig kraftlos und wirkungslos!

Wo aber ein Herz von der göttlichen Liebe entzündet wird, dass es fortan in Ihr brennt, da wird Heil und Genesung und Erlösung freigesetzt – auch ohne Taufe und Abendmahl! (a) – ja, mitunter sogar auch ohne irgendeine Kenntnis des Namens »Jesus« – wenn nur Seine unaussprechliche Gottesliebe erkannt und ergriffen wird von einem darüber dahin-schmelzenden Herzen, das noch nicht weiß und benennen kann, was es da gefunden hat (b), wenngleich es doch selbst schon in Liebe darüber entbrennt (c).

Darum ist dies das Sakrament der Sakramente: der Eingang ins Brautgemach, der im Verborgenen geschieht (d) und sich zu seiner Zeit ohne jedes auswendige, sichtbare Sakrament vollzieht und sich auch nur gänzlich frei und ungebunden recht vollziehen kann (e).

Es kann nämlich niemand wissen, an welchem Tag ein Mann und eine Frau, die sich einander versprochen haben, sich auch wirklich miteinander vereinigen, außer sie allein. Denn diese intime Vereinigung vollzieht sich nicht vor den Augen der Welt, sondern im Geheimen.

Wenn nun schon der Vollzug der Hochzeit auf Erden im Verborgenen geschieht, um wieviel mehr die himmlische Hochzeit, die das Mysterium aller Mysterien ist! (f)

Nur die allernächsten Vertrauten mögen es vielleicht mitbekommen oder als Zeugen bestätigen können (g).

Welchen Wert aber kann solch eine Vereinigung haben, wo sie nur rein öffentlich vollzogen wird, lediglich zum Augenschmaus für andere?! Käme dies nicht einem Freien und Gefreit-Werden vor aller Welt Augen gleich?! Was könnte dies anderes sein, als Unzucht und Hurerei?! Doch niemals eine wahrhaftige Verbindung von Herzen! (h) Denn was dem Herzen heilig ist, das wird verborgen und verwahrt wie ein Schatz und nicht dem Zugriff und Urteil anderer ausgesetzt, dass es in den Schmutz gezogen werden könnte! (i)

Ebenso ist es mit dem Brautgemach, der Verbindung der Braut-Seele mit Christus, ihrem himmlischen Bräutigam: Sie wird nicht vor aller Welt Augen vollzogen, sondern im Verborgenen. Denn sie ist nicht fleischlich, sondern geistlich, nicht öffentlich und gemein, sondern heilig und rein (j), nichts Aufgesetztes, sondern das Eigentliche, Wahre!

Wo sie aber nur zur Ergötzung anderer vollzogen wird, vor deren Augen, da ist sie zur Unzucht geworden: ohne jeden Nutzen oder Wert, sondern vielmehr zum Schaden, wenn man einen solchen Akt schon für das Wahrhaftige hält!

31-C: Die Vermählung mit Christus will auch vollzogen werden!

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Meint nicht, die sichtbaren Sakramente würden für sich allein irgendwelche Kraft und Stärke oder irgendein Leben verleihen, schon aus sich selbst heraus! Es sind die Dinge, die sich dabei im Verborgenen vollziehen müssen, in den Herzen! Sie sind es, die wahrhaft Kraft und Stärke verleihen und wahrhaftiges Aufleben bewirken!

Die im Sichtbaren vollzogenen Mysterien sind nur Sinnbilder und Abbilder: für sich nichts als tote Schatten – ohne das Inwendige, für sich allein ohne jedes Leben und ohne jede Kraft!

Das Brautgemach ist es! Hier wird gezeugt und empfangen! Hier entfaltet sich wahres Leben, wahre Kraft! Im Verborgenen! Allein dies ist von Wert! Was aber im Brautgemach geschieht, vollzieht sich im Verborgenen, in einem wahrhaftigen geheimen Mysterium, in intimster Intimität! Das ist das Allerheiligste hinter allem augenscheinlichen Heiligen! Es vollzieht sich »hinter dem Vorhang«! (a)

Groß ist das Mysterium der Hochzeit! Denn ohne dies würde die Welt nicht existieren! (b) Und allein sie macht die Welt reich und schenkt ihr großen Kindersegen! (c) Der Menschensohn nämlich zeugt sich viele Söhne und Töchter, so wie Er sie auch erschaffen hat.

Und diese wiederum zeugen und gebären Ihm ihrerseits weitere Söhne und Töchter (d), wenn sie in Seinem Brautgemach mit Seiner Liebe geschwängert sind (e). In der Kraft Seiner Liebe wurden sie dazu befähigt (f). So kommen stets neue Söhne und Töchter aus der Vereinigung von Braut-Seelen mit dem himmlischen Bräutigam hervor (g).

Darum: Allein die Vereinigung und Verschmelzung ist es: in der himmlischen Hochzeit! Erkennt, was diese ist und bedeutet! Denn sie besitzt große Kraft! Ihr Abbild für sich allein aber ist Trug, für sich nichts – eher noch Hemmnis, die am Ende zu Befleckung führt! (h)

Denn die öffentliche Hochzeit ist nur ein auswendiges Siegel der Bekräftigung dessen, was sich inwendig im Verborgenen zwischen den beiden Seelen vollzogen hat oder noch vollziehen soll, die sich einander vor aller Welt Augen versprechen.

Wo es jedoch allein nur bei der auswendigen Verbindung bleibt – ohne inneren Vollzug, da wird es zu einem Zeugnis der Befleckung, da die öffentlich versprochene Vereinigung mit dem Bräutigam nicht vollzogen wird. Da ist das öffentliche Versprechen dann nichts als Lug und Trug und Täuschung und scheinheilige Heuchelei! (i)

Und wenn es nicht mit dem Bräutigam, dem die Braut-Seele sich versprochen hat, auch zur intimen Vereinigung kommt: mit wem dann?! Führt da das öffentliche Siegel der Vereinigung nicht zwingend sogar zum Treue- und Ehebruch und zur Unzucht und Hurerei?! (j)

Denn solange eine Seele sich niemanden versprochen hat, steht es ihr frei, sich zu verbinden, mit wem immer sie will; so aber nicht mehr, wenn sie sich öffentlich versprochen hat!

Man kann aber nicht zugleich auf zwei Hochzeiten tanzen, wenn beide Anwärter eine Seele vollauf, nur für sich allein, begehren! (k) Und wo sich in einem solchen Fall eine Braut-Seele trotzdem zwei Begehrern gleichzeitig vollauf verspricht, muss sie einen Bräutigam abgrundtief verachten! (l)

Entsprechend wird auch eine Braut, die sich wahrlich mit ihrem Bräutigam vermählt und vereinigt hat, auch immer im Brautgemach ihres Geliebten verbleiben – in den Armen Seiner Liebe, auf immer und ewig (m). Und wenn sie Ihn wirklich liebt, wird es für sie keinen schöneren und begehrenswerteren Ort geben, als den in Seinen Armen (n).

Wenn sie aber nackt und entblößt und entkleidet ihr Brautgemach verlässt, beherrschen sie bereits ehebrecherische Gedanken und sie begeht in ihrem Herzen Unzucht, auch wenn sie noch keines anderen Freiers Samen empfangen haben mag; es genügt schon, wenn sie sich anderen nur zeigt und anbietet (o). Und es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, wann sie von einem anderen geschwängert wird, so dass ans Licht kommt, dass sie die Liebe ihres Gemahlen verachtet und Ehebruch begangen hat (p). Da ist dann die Liebe des Bräutigams verraten und die Hochzeit entkleidet worden, geschändet und befleckt (q).

Wenn eine Braut also wirklich die Liebe ihres Bräutigams sucht, wird sie sich allein nur noch vor Ihm entblößen, und bestenfalls noch vor denen, die Ihm, wie ihr verwandt und vertraut sind – vor den anderen Braut-Seelen, die – gleich ihr – dem einen Bräutigam aller angehören (r). Nur diese weiht sie in ihre Liebe ein. Die nämlich nicht dem Brautgemach angehören, die können´s weder fassen, noch verstehen (s)

Wo also die Hochzeit nur vor der Welt und für die Welt vollzogen wird zur Freude derer, die ihr beiwohnen – was immer diese sein mögen! – da bleibt sie bedeutungslos und ohne jeden Wert, wenn denn nicht auch das Brautgemach von der Braut-Seele gesucht wird, wo ihr Bräutigam sehnsüchtig auf sie wartet (t).

Darum prüfe sich eine jede Seele, die ins Taufwasser steigen oder an den Tisch des Herrn treten will, ob sie auch wirklich die intime Vereinigung mit dem Bräutigam in Seinem Brautgemach sucht, dass es ihr zum Segen werde – und nicht zum Fluch! (u)

Denn bei der Taufe nimmt die Braut-Seele den Namen ihres Bräutigams an (v), Sein Liebesmahl aber soll Gemeinschaft stiften mit Ihm, gleichwie ein Hochzeitsmahl (w). So wird in beiden Akten, sowohl bei der Taufe als auch beim Abendmahl, öffentlich die Hochzeit vollzogen – allen, die sie wirklich begehren, zum Segen, allen aber, die nur ein Begehren vortäuschen, zum Fluch! Denn es macht sie zu Heuchlern und Ehebrechern und Unzüchtigen, die sich damit sträflich versündigen!

31-D: Lass dich wecken von Seiner Liebe Kuss!

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Darum heißt es auch: „Er machte Sich Maria Magdalena zur Braut und bleibenden Gefährtin durch Seinen Kuss. Und Er küsste sie gar häufig in innigster Liebe auf den Mund.“ (a) Willst auch du so geküsst werden? – zum Leben erweckt werden durch Seinen Kuss? – und deinerseits küssen und zum Leben erwecken durch Seinen Kuss? Darauf allein kommt es an! Darin liegt alles: im Kuss Seiner Liebe, der die Entschlafenen erweckt! Er will dich wach-küssen! Darum lass dich wecken von dem Kuss Seiner Liebe! Von dem Bräutigam! Und Sein Licht wird dich erleuchten! (b)

Deswegen küssen wir uns auch einander mit heiligem Kuss! Es ist das Zeichen Seiner unaussprechlichen Liebe, mit der wir schwanger gehen, und Seiner ewig währenden Gnade, die unter uns ist (c) Und mit der Liebe, in der wir so einander begegnen, küssen wir zugleich auch den Herrn: (d) den Bräutigam, der eins mit allen Seinen Braut-Seelen ist. Und unsere Liebe zu Ihm weckt auch unsere Liebe zu all Seinen Braut-Seelen, die – wie wir – eins mit Ihm geworden sind (e).

Darum auch sprach Jesus: „Wer von Meinem Munde trinkt, wird eins mit Mir werden, wie Braut und Bräutigam eins werden. Wer von Meinem Munde trinkt, wird darum werden, wie Ich (f), und Ich selbst werde er werden, und das Verborgene wird ihm offenbart werden“ (g).

Alle, die in der Welt gezeugt werden, werden auf natürliche Art und Weise gezeugt. Die aber von Ihm gezeugt werden (h), werden aus Seinem Mund gezeugt werden: durch das Wort der Liebe, das aus dem Munde Gottes in unsere Welt getreten ist (i); und sie werden durch den Kuss aus Seinem Munde belebt und ewig am Leben erhalten. Und sie werden durch den Mund Gottes genährt: von dem Ort, dem sie alle letztlich entstammen, von dort, wo alles Leben aus sich selbst entsteht (j). An jenem himmlischen Ort auch wurde in einer unaufgebbaren Zusage beschlossen (k), dass alles Nahrung erhalten sollte durch den Mund und den Kuss Seiner Liebe (l).

31-E: Trachtet danach, in Sein Allerheiligstes zu gelangen – im tiefsten Urgrund eueres Herzens!

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Darum ist das »Brautgemach« das Entscheidende, was darüber bestimmt, ob du bereits im Heil bist oder noch nicht. In ihm gewinnt alles erst seinen wahren Wert; ohne dies bleibt alles ohne Wert. Taufe und Abendmahl können nur darauf hinweisen, dazu einladen, die Vereinigung unterstützen und bekräftigen und besiegeln. Ersetzen aber können sie diese selbst nicht; und darum können sie für sich selbst auch nichts freisetzen und bewirken, wenn nicht auch das Brautgemach aufgesucht wird.

Dort nämlich will der große himmlische Bräutigam gesucht und gefunden werden. Darum auch sprach Jesus: „Gehe in deine Kammer, und schließe die Tür ab, und dann versenke dich in die unendliche Liebe deines Abbas, der im Verborgenen ist und dort sehnsüchtig wartet auf dich!“

Er will also im Verborgenen gesucht und gefunden werden, inwendig im Herzen und über das Herz, das allein erspüren kann, wie unendlich nahe Er allem ist (a). Denn Er, der Freund aller Lebewesen, ist wahrlich keinem Seiner Kleinen fern in Seiner unendlichen Liebe gegen alle, leben und weben und sind wir doch alle in Ihm, und Er selbst in allem! (b) Und wo immer eine Seele auflebt in Ihm, da lebt Er selbst auf in ihr (c).

Es ist wie im Tempel von Jerusalem: (d) Da gab es den Vorhof für die noch unbeschnittenen Heiden, sowie den Vorhof für die, welche bereits beschnittene Juden waren, ferner den für die Priester Gottes, »das Heilige« genannt, und schließlich den Ort, der allein dem Hohenpriester vorbehalten war, »das Heiligste des Heiligen«, oder auch »das Allerheiligste« genannt (e).

Dies ist das »Brautgemach«, in das Christus eingegangen ist (f) und in welchem Er nunmehr auf uns wartet: Sein Brautgemach für unsere Herzen und Seelen. Denn Er hat uns nunmehr den Zugang zum Innersten des Herzens Gottes, in die tiefsten Tiefen der göttlichen Seele hinein, aufgetan (g) – und der abschirmende, absondernde Vorhang ist nun für alle Zeit auseinander-gerissen! (h)

Im Vorhof der Heiden sind die, welche suchen, wenngleich sie noch nicht wirklich gefunden haben (i). Aber auch, wenn sie noch nicht wirklich gefunden haben, so sind sie doch schon gefunden worden: (j) denn sie befinden sich ja bereits im Tempel Gottes; und die göttliche Abba-Liebe selbst war es, die in ihren Herzen Sehnsucht und Verlangen nach Wahrem geweckt und sie hierher geführt hat (k).

Die Taufe – recht vollzogen: im Verlangen nach mehr – führt in den Vorhof der Juden und nimmt auf in die Gemeinschaft derer, die dem geistlichen Haus Israel angehören (l).

Einen ersten Vorgeschmack auf Erlösung finden darin aber allein die, die darüber hinaus auch wahrlich zu Priestern geworden sind: zu Vermittlern der Gnade auch für viele andere (m). Denn durch sie können die Wasser des Lebens erst wirklich hindurch-fließen, da sie auch ihrerseits abgeben, was sie empfangen (n). Und in dem Maße wie sie auch weitergeben, empfangen sie (o). Die sind es, die bereits in den Vorhof der Priester hineingetreten sind – hinein in das »Heilige« (p).

Der Glaube empfängt, die Liebe gibt. Niemand wird ohne Glauben wirklich empfangen können (q), wenn er nicht wirklich vertraut auf die grenzenlose göttliche Christus-Liebe. Und niemand wird ohne diese Liebe wirklich geben können. Im Glauben empfangen wir die Liebe; und diese Liebe befähigt uns, auch unsererseits, wahrlich etwas zu geben. Denn wenn jemand nicht aus Liebe gibt, bringt, was er gibt, keinen wirklichen Gewinn (r).

Letzte Erfüllung und Vollendung und damit auch vollkommene Erlösung aber bleibt trotz allem allein denen vorbehalten, die auch wirklich ins Brautgemach eingehen, um sich ganz und völlig rückhaltslos der Liebe des Bräutigams hinzugeben, welcher der Hohepriester aller ist.

Nur die treten gänzlich ein in das, was das »Allerheiligste« genannt wird. Erst dort findet sich restlose Erlösung und Erfüllung! (s) Erst dort wirst du gänzlich alles finden! Im Brautgemach! Darum ist es erhabener und begehrenswerter als alles andere: die wahrhaftige Vereinigung und intimste Herzens-Verschmelzung mit dem Bräutigam selbst! (t) Und der Anker deiner Seele reicht dann bis hinein ins Heiligste des Heiligen, ja, ins Allerheiligste hinein: an einen nur dir allein bekannten Ort, wohin außer dir niemand sonst hinkommen oder hinein-greifen kann! (u)

Dort erst empfängst du alles – und zwar gänzlich frei, und wirst dadurch auch fähig, alles gänzlich frei zu geben! Wer aber nicht im Stande ist, so schlicht und ergreifend einfach zu empfangen, wird um so weniger geben können! (v)

31-F: Wer ins Licht der vollkommenen Liebe Jesu Christi getreten ist, dem kann die Finsternis nichts mehr anhaben!

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Alle, die in dies Brautgemach wirklich eingehen, gehen damit selbst völlig ein ins Licht, wie sie auch gänzlich aufgehen in dem Licht (a). Die Finsternis kann sie darum nicht mehr fassen, noch begreifen (b). Sie kann es nicht mehr zuordnen, was sie sind und was sie tun (c). Denn was Licht ist, bleibt der Finsternis in ihrer Blindheit und Umnachtung gänzlich unverständlich und verborgen. Auch scheut sie das Licht (d).

Wer darum ins Licht der Liebe Jesu Christi getreten ist, wird deshalb nicht nur nicht mehr festgehalten werden können, sondern wird auch nicht einmal mehr gesehen werden können. Wer nämlich noch gesehen werden kann, der kann auch ergriffen und festgehalten werden.

Aber auf andere Weise wird sich niemand solche Gnade erwerben können, außer wenn er sich mit dem vollkommenen Licht bekleidet und in das vollkommene Licht der grenzenlosen Liebe Jesu Christi eingeht und in Ihm dadurch völlig aufgeht und so auch selbst restlos zu vollkommenen Licht wird, das die Mächte der Finsternis blendet. Wer es aber angezogen hat, der wird den finsteren Mächten entgehen; denn eine solche Seele ist ins vollkommene Licht getreten (e).

Die Mächte der Finsternis können also diejenigen, die das vollkommene Licht angelegt haben, nicht mehr sehen, weil sie von dem göttlichen Licht geblendet werden. Dies gleißende Licht aber wird angelegt im Brautgemach, im Mysterium der inwendigen Vereinigung (f).

Wenn jemand ein Kind des Brautgemachs wird, wird er das Licht empfangen. Wenn es jemand aber nicht im Brautgemach empfängt, wird er es auch an keinem anderen Ort empfangen. Wer jenes Licht empfangen wird, wird nicht mehr gesehen, noch festgehalten werden können. Und keine Macht der Finsternis wird auf eine solche Seele übergriffig werden können oder sie auch nur antasten können, wenn sie auch noch in der Welt lebt (g).

Wer so aus der Welt herausgetreten ist (h), wird nicht mehr von ihr ergriffen werden können, wie tief er zuvor auch in der Welt versunken war! (i) Das Wissen um die unverlierbare Liebe seines Herrn erlöst ihn aus wahrhaft allem. Eine solche Seele, die endlich gefunden hat, oder vielmehr gefunden worden ist, ist frei von jedweder Furcht und jedwedem unseligen Zwang. Denn es gibt nichts mehr, was sie noch erlangen könnte, wie auch nichts, was sie je noch verlieren könnte (j). Sie hat Weide gefunden (k).

Und selbst auch, wenn sie mit Gewalt aus der Welt befördert würde, verbliebe sie doch im Brautgemach! Ja, sie ginge dann nur noch inniger in dieses ein (l), da sie schließlich nicht mehr der weichenden Nacht angehört mit ihrer Finsternis, sondern bereits dem heraufziehenden Tag mit seinem vollkommenen heiligen Licht (m).

Darum auch bleibt der Eingang ins Brautgemach aller Welt verborgen. Denn die Vereinigung von Braut und Bräutigam vollzieht sich nicht in deren Finsternis und in ihrer Nacht, sondern im Licht, das die Finsternis nicht sehen und fassen kann; und sie gehört zum neuen Tag (n).

Dort wird endlich wieder vereinigt, was so lange schmerzlich getrennt und voneinander abgeschieden war! (o) Die Braut wird erleuchtet und erfüllt mit aller Fülle des Lichts aus der göttlichen Liebe! (p) Und das Brautgemach wird mit Licht erfüllt werden, mitten in der Nacht! Ein Licht, das die Finsternis weder fassen, noch begreifen, noch verschlingen kann! (q) Ein Licht, das unauslöschlich ist! Denn es gehört zum neuen Tag, der noch alle Finsternis verschlingen wird! (r) Und in seinem Licht vollziehen sich alle Hochzeiten, die Vereinigungen aller Braut-Seelen mit ihrer aller Bräutigam. Sein Tag aber wird niemals enden und Sein Licht niemals untergehen! Was vergehen wird, ist vielmehr alle Finsternis und alle Nacht! (s).

31-G: Schutz und Schirm bietet nur das »Brautgemach«!

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Seht und erkennt dies: Die Dämonen sind wie räudige, läufige Hunde: immerfort getrieben von dem Verlangen, packen und begatten zu können, was immer sich ihnen bietet, um ihre Wollust an ihren Opfern auszuleben zu deren Verderben hin (a). Sie selbst aber bringt dies in Verzückung und Wallung; und sie nähren sich von dem Leben, das sie aussaugen und nehmen (b).

Wenn sie nun eine Braut-Seele entdecken, die nicht wirklich umschirmt ist von ihrem Bräutigam (c), weil sie noch ungebunden ist und sich nicht wahrlich binden wollte, und somit ganz auf sich allein gestellt, so fallen sie über eine solche Seele auf kurz oder lang her mit Wonne, da sie erkennen, dass sie ihnen gänzlich schutzlos ausgeliefert ist (d).

Der Seele aber, derer sie sich bemächtigen, bereiten sie die allerschlimmsten Höllenqualen. Und sie schänden und beschmutzen sie in einer Weise, dass sie sich selbst vor dem Licht zu schämen beginnt (e), obwohl sie doch an dem, was ihr widerfährt, eigentlich unschuldig ist, da ihr in einer Weise Gewalt angetan wird, wie sie dies niemals gesucht hat; und sie wurde hintergangen und getäuscht (f) – auch wenn sie es in ihrer Leichtfertigkeit versäumt hatte, sich mit dem zu verbinden, der ihr so gerne Schirmherr geworden wäre.

Wer wird sie darüber erleuchten, dass die darum keineswegs verachtet und auf immer verworfen ist?! – und dass gerade IHR noch Heil und Erlösung kommen soll?! (g)

Darum seht zu, dass ihr euch recht bald wahrlich vermählt und unter den Schirm und Schutz dessen kommt, der euch wirklich völlig selbstlos liebt und nur beglücken und in allem umschirmen und beschützen will – wie auch Er allein es wirklich kann! Tretet ein in Sein Licht! Denn dies können die Fallwesen der Finsternis nicht ertragen! Und sie können es auch nicht verstehen und einordnen, da sie selbst nichts als Finsternis sind. Darum werdet ihr ihnen nicht mehr fassbar, da sie nicht wissen und begreifen, womit ihr euch verbunden habt, und was ihr dadurch auch selbst geworden seid (h).

Auch habt ihr mit eurer Vermählung einen Namen angenommen, den sie nicht kennen, noch aussprechen können, weil er ihnen gänzlich fremd und unbekannt ist (i). Und weil sie euren Namen nicht kennen, können sie eurer auch nicht mehr habhaft werden, dass sie mit magischem Zauber über euren Namen verfügen könnten (j). Keinerlei Macht erlangen sie dann mehr über euch!

So hängt tatsächlich alles am »Brautgemach« und an dem Bräutigam, der wirklich und wahrhaftig vollauf in euren Herzen einziehen will! Ohne Seine wirkliche Einkehr bleibt ihr völlig schutzlos! Und alles, was ihr an auswendigen spirituellen Akten zu eurem Schutz und Schirm vollzogen habt, ohne Ihn selbst einzulassen, wie segensvoll all dies auch immer hätte sein und werden können: es wird euch dann zum Unheil und Fluch! Denn gerade, wenn die teuflischen Mächte eine zur Hochzeit fein herausgeputzte, noch unschuldige, jungfräuliche Seele finden, werden sie mit umso größerer Wonne über sie herfallen, um sie zu missbrauchen und zu schänden. Und wenn sie diese arme Seele vergewaltigt haben, werden sie diese auch noch erwürgen und erdrosseln (k).

Denn wie sollte eine kleine wehrlose Erden-Seele in der Lage sein, diesen gewaltigen Übermächten zu entfliehen?! Wie sollte sie sich vor ihnen schützen können?!

Es gibt einige, die sagen: „Wir sind Gläubige!“; und sie meinen, damit schon jedem Ungeist und Abergeist zu entgehen. Aber nur, wenn sie auch wirklich den Heiligen Geist haben, kann sich kein unreiner Geist mit ihnen verbinden! (l)

Darum nützt auch die gesäubertste und geschmückteste Brautkammer nichts, wenn dann nicht auch der Bräutigam selbst wirklich einziehen darf! Hört doch, wie Er ruft: „Siehe! Ich stehe doch schon vor deiner Herzenstür! Wenn du Mich doch nur einließest! Ich würde Mein Hochzeitsmahl mit dir feiern!“ (m)

Sperrt ihn also nicht aus aus eurem Herzen! Denn Seine unaussprechliche Liebe allein, die euch dann ewig unverlierbar zugesichert sein wird, kann euch retten, euch umschirmen und behüten in allem, wie auch Sein Herz allein euch wahre Freude und Glückseligkeit schenken und damit Licht und wahres, erfüllendes Leben in euer Dasein bringen kann! (n)

Andernfalls aber, wenn die Brautkammer zwar bereitet ist, aber der Bräutigam nicht einziehen darf, dann fallen gar manche ungeladene Gäste ein, wie Diebe und Räuber; und die leben dann auf unflätigste Weise an allem ihren Übermut aus, beschmutzen und besudeln und beflecken alles und schlagen alles, was so schön zugerichtet worden war, kurz und klein (o) – ja, sie bemächtigen sich sogar der Seele, die in diesem Hause wohnt, vergewaltigen und schänden und missbrauchen und misshandeln sie, bis sie unter ihnen eines elenden Todes gestorben ist! (p)

Und das werden sie mit umso größerer Wonne tun, wenn sie sehen, dass ihr Haus geputzt und gereinigt und mit viel Fleiß und Mühe als Brautgemach zubereitet worden ist von den Dienern des Bräutigams, die Seine Einkehr vorbereiten wollten (q) – also die Ankunft dessen, den die Teufel über alles hassen und verachten – schon allein darum, weil sie genau wissen, dass Er ihrem völlig hemmungslosen Treiben irgendwann endgültig ein Ende setzt (r).

Ebenso ist es mit der Taufe, wenn die Braut-Seele den garnicht persönlich aufnimmt und in ihr Herz lässt, für den das Haus von Seinen Kündern gesäubert und zubereitet worden ist (s).

31-H: Er ist gekommen: der himmlische Bräutigam, dass Er sich wieder mit uns vereinige!

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Weil die Schöpfung sich in der Torheit ihres Herzens, aus Argwohn und Zweifel, von ihrem Schöpfer abgewendet hat, eine jede Braut-Seele von ihrem himmlischen Bräutigam, kam es zur Trennung (a). Hätte »Eva« – das sind wir alle – sich nicht von ihrem »Adam« losgesagt, aus dem sie doch gebildet wurde – das ist unser aller Christus (b), – wäre sie nicht dem Tod anheim-gefallen. Denn als unser aller »Eva« noch in ihrem »Adam« war, gab es für sie keinen Tod. So aber wurde ihre Scheidung vom wahrhaftigen Leben zum Anfang des Todes (c).

Deswegen ist unser »Adam« gekommen, damit Er die Trennung, die seit diesen unglückseligen Anfängen bestand, wieder beseitige und sich wieder mit uns, Seiner »Eva«, vereinige – mit all Seinen Braut-Seelen, auch wenn sie an dieser schmerzlichen Trennung bereits vielfach gestorben sind (d). Er ist gekommen: der himmlische Bräutigam! Das ist Christus! Er ist gekommen, damit Er sich wieder mit allen vereinige und allen wieder Sein Leben gebe! (e).

Wenn eine Braut-Seele endlich wieder in Sein Brautgemach eingeht und Ihn wieder annimmt, wird für sie kein Tod mehr sein! (f) Und wenn sich Frau und Mann in wahrer inniger Liebe wieder im Brautgemach vereinigt haben, wird sie nichts mehr trennen können! (g)

31-I: Wir alle wurden von falschen, hinterhältigen Freiern getäuscht und sind in ihre Knechtschaft geraten!

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Allein deshalb nämlich konnte »Eva« sich im Anfang von ihrem »Adam« lösen, weil sie sich noch überhaupt nicht wahrhaftig mit Ihm verbunden hatte in Seinem Brautgemach (a). Und die wahre Liebe war in der Braut noch nicht erweckt. Denn sie hatte die unaussprechliche Liebe ihres Bräutigams noch überhaupt nicht erfasst und erkannt (b). Und darum löste sie sich – aus Unwissenheit und Unverstand (c).

So verfielen alle Seelen den falschen Freiern der Finsternis, denen sie sich verschrieben hatten (d); und ihre Sinne wurden darüber verdunkelt; und sie wurden blind für die unaussprechliche Liebe ihres Bräutigams, dass sie die Wahrheit nicht mehr erkennen konnten, wie unverlierbar sie doch alle geliebt sind! (e)

Die Mächte der Finsternis verstanden es nämlich, die Menschenseelen zu blenden und zu täuschen. Und sie taten es mit Wonne aus Neid, weil sie sahen, dass jenen kleinen Erdenseelen in ihrem Geist eine Verwandtschaft zu dem wahrhaft Guten geschenkt worden war (f). Darum nahmen sie den Namen des Guten und gaben ihm dem Bösen, der alles andere als gut ist, um so die Menschen zu täuschen durch falsche, verheißungsvolle Namen und sie dadurch an sich zu binden, obwohl sie überhaupt nicht gut sind (g).

Denn was für eine Gunst erwiesen sie denn je den Menschen?! Sie veranlassen die Erdenseelen dazu, sich von dem Guten zu entfernen, das sie für schlecht und verderblich erklären und in den Schmutz ziehen, und sich dem Schlechten zuzuwenden, das sie als gut und begehrenswert erscheinen lassen (h). So verstanden es die Mächte der Finsternis und Verkehrung und Verblendung von je her, den einst so gott-seligen Gotteskindern ihre Freiheit zu nehmen und sie unter Argwohn und Zweifel, sowie unter Ängste und Zwänge zu bringen, um sie sich dadurch auf ewig zu Sklaven zu machen (i).

Denn es gibt sie durchaus: diese überirdischen Kräfte, die den Menschen vermeintlich Gutes geben, da sie nicht wollen, dass sie erlöst werden. So wollen sie sich ihre Herrschaft sichern (j).

Wenn nämlich der Mensch gerettet wird, dann wird er diesen Mächten der Finsternis nichts mehr opfern. Denn nicht nur Tier-Seelen, sondern sogar auch Menschen-Seelen brachten sie diesen falschen Göttern dar (k) – wie es auch noch immer tun bis zum heutigen Tag, auch wenn ihre falschen Götzen neue Namen haben – wie Wohlstand, Reichtum, Einfluss, Macht und Erfolg, auf deren Altären wahrhaft alles geopfert wird: Freundschaft und Partnerschaft, Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit, Nachsicht und Milde, ja, selbst sogar die eigene Gesundheit! (l)

Manche meinen aber auch in ihrem religiösen Wahn und fanatischen Eifer, dem sie verfallen sind, dem wahrhaftigen Gott einen Dienst zu erweisen, indem sie Menschen in Seinem Namen abschlachten! (m)

Doch kann dies wirklich der wahre Gott sein?! – die Allmacht der Liebe, die alles ins Leben gerufen und noch alles ins wahrhaftige Leben bringen will?! (n) Deren Gott aber ist ein Seelen-Fresser! Deshalb schlachten sie ihm inzwischen sogar Menschen, wie sie ihm zuvor Tiere geschlachtet haben.

Doch sind dies keine wahren Götter, denen man da schlachtet, sondern nichts als bloße Trugbilder – aus den irren Fantasien gänzlich verwirrter Seelen entsprungen! (o)

So verhält es sich also mit der gänzlich verkehrten und verdrehten Welt: Die Menschen erschaffen sich Götter und fallen dann nieder vor ihren eigenen Schöpfungen und flehen sie um Hilfe an und erwarten sich von ihnen Heil und Erlösung! Dabei wäre es doch wohl eher angemessen, dass diese ihre vermeintlichen Götter vor den Menschen niederfallen, da letztere doch ihre Schöpfer sind! (p)

Darin zeigt sich aber auch die unglaubliche Wirkkraft der finsteren Mächte, die es vermögen, die Sinne der Menschen derart zu verblenden, dass es sie mit unwiderstehlicher Kraft zu ihren eigenen nichtigen Gebilden hinzieht, dass sie sich von denen Leben erhoffen, die doch völlig leblos sind! (q) So wurden und werden die Erdenseelen durch vielerlei Irrlichter geblendet und auf die widersinnigsten Abwege geführt. Das wahre Licht aber erkennen sie nicht, denn ihre Sinne sind völlig verfinstert worden! (r)

Vor ihre Herzen zog sich ein dichter Schleier, der sie gänzlich vergessen ließ, in welche Herrlichkeit sie einst versetzt worden waren (s) und was ihnen bereits zugedacht worden war auf ewig (t). Die Wahrheit verhüllte sich wieder für ihre Herzen, wie durch einen dicken, undurchdringlichen Vorhang, der das Allerheiligste vor ihnen verschloss, dass sie es weder sehen, noch irgendwie wieder hinein-gelangen konnten (u).

31-J: Doch dann kam der wahre Bräutigam! Er bezahlte für alle den Brautpreis und kaufte uns alle los!

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Dann aber kam der Bräutigam und kaufte all die so unsäglich verlorenen Seelen von dem Beherrscher der Finsternis und all seinen ihm ergebenen Machthabern los (a), dem sich einstmals all Seine Braut-Seelen in der Torheit ihrer Herzen verschrieben hatten. Er zahlte für sie alle einen unanfechtbaren Brautpreis – nämlich mit Seinem Leben, das Er für ihrer aller Leben gab (b).

Ja! Darum ist Christus gekommen, damit Er alle Seine Braut-Seelen wieder freikaufe und auslöse und aus den Klauen ihrer gegenwärtigen, sie knechtenden Ehe-Herren errette (c).

Wie sehr sie sich auch von Ihm entfremdet haben mögen: Er kaufte sie alle los! Und Er hat für alle das Pfand hinterlegt – nach dem ewigen Vorsatz Seiner unabdingbaren Liebe, der schon feststand, ehe der Welt Grund gelegt worden war! (d)

Denn sie alle sind unter die Räuber gefallen und als Gefangene gebunden weggeführt worden. Er aber erlöste sie alle, wie übel sie dem Bösen auch immer verfallen sind! (e)

Und dies Sein Loskauf-Opfer – dass Er bereit war, sich selbst für all die Seinen hinzugeben – enthüllte uns zugleich auch wieder in letzter Klarheit Seine unüberbietbare, gänzlich unerbitterliche Liebe (f), die uns – trotz allem – noch immer und ewig, wie auch unverlierbar gilt (g).

31-K: Dies ist die erste und letzte, einzige Wahrheit: Seine ewige, unverlierbar Liebe zu uns allen!

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So zerriss der Vorhang von oben bis unten und von unten bis oben und enthüllte das Heiligste im Heiligen, das Allerheiligste: (a) das göttliche Abba-Herz unaussprechlicher, gänzlich unverlierbarer Christus-Liebe! – das Herz des himmlischen Bräutigams, das noch immer und ewig für alle schlägt!

Und so öffnete sich der Vorhang zur ewigen Ruhestätte in Seinen liebenden Armen (b). So öffnete sich wieder der Vorhang zu Seinem Brautgemach und zur letzten Lagerstätte für eine ewige Vereinigung in Liebe! (c)

Seine Liebe enthüllte sich als die letzte, einzig gültige, einzig bedeutsame Wahrheit, die im Verborgenen doch bleibend alles durchwaltet und bestimmt (d), damit wir die Wahrheit erkennen und wieder in Sie eingehen können. Dies ist die erste und letzte Wahrheit: Seine grenzenlose, gänzlich unverlierbare Liebe! Sie ist in Wahrheit das Wertvollste und Stärkste! (e) Und sie allein bestimmt letztlich alles als die wahre alleinige göttliche Allmacht, die über allem ist.

31-L: Der Wirkkraft der göttlichen Retterliebe ist letztlich doch alles erlegen!

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Die gewaltigen Mächte, die versteckt und verdeckt durch Irreführung und Blendwerk und Betrug alle Welt beherrschen (a), meinen zwar, all ihre Kraft und Stärke aus sich selbst zu beziehen und selbst Götter – gleich dem Höchsten – zu sein und darum schalten und walten zu können, wie es ihnen beliebt, doch sie sind darin in ihrem eitlen Hochmut und Stolz ihrer eigenen wahnhaften Selbst-Verblendung verfallen, so dass sie die wahren Gegebenheiten schon selbst nicht mehr erkennen können, dass auch sie in all ihrer himmlischen Herrlichkeit doch nur Geschöpfe sind: dem wahren allerhöchsten Schöpfer in Seiner Allmacht und Weisheit, wie Vorkenntnis aller Dinge als der höchsten Herrlichkeit und Kraft unendlich unterlegen (b).

So können sie doch nur in die Tat umsetzen, was ihnen gestattet wird (c). Und wenn sie in ihrer Bosheit auch übelste Verheerung anrichten, so versteht es der Allerhöchste doch, dies alles sich noch zu ihrer eigenen Überführung zunutze zu machen und auch das Allerschlimmste in Seiner absoluten Überlegenheit noch für alle zum Besten werden zu lassen (d).

Denn wie anders hätte Er Seine wirklich grenzenlose selbstlose Abba-Liebe offenbaren können, wenn nicht über aller Seiner Kinder Fall (e), welchen Er ihnen allen gewährte, um sich darüber noch in unüberbietbarer Weise zu verherrlichen, dass Er es über allem doch versteht, noch alle Seine abgeirrten Braut-Seelen in Freiheit, ohne jeden Zwang, wieder zu gewinnen (f) als der große Bräutigam, dessen unermessliche Liebe so gewaltig ist, dass ihrer Zugkraft auf Dauer doch keine Seele widerstehen kann?! (g)

Und so durchwaltet im Letzten die göttliche Abba-Agape doch alles und nimmt sich in ihrer über allem erhabenen Weisheit sogar noch die widersetzlichste Widersetzlichkeit ihrer Erz-Widersacher in den Dienst, um sich in der Überwindung aller Widersetzlichkeit durch nichts als Liebe noch in allem unüberbietbar zu verherrlichen (h).

Wenn es also auch viele Kräfte in und über der Welt gibt, die sich für etwas halten, so gibt es letztlich doch nur eine einzige Kraft im Universum, die alle Welten souverän im Verborgenen durchwaltet: die Heilige Ruach Jesu Christi, welche die Kraft des Höchsten, All-Heiligen selbst ist (i).

31-M: Wer sich der höchsten Macht verschrieben hat, dem müssen alle Mächte dienen!

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Dieser also ist es und kein anderer! Ja! Dieser ist es, der uns einlädt in Sein Brautgemach und einer jeden Seele in einer ganz eigenen, einzigartigen, persönlichen, intimen Liebesbeziehung zum Bräutigam werden will! Welch unendliche Liebe, Gnade und Barmherzigkeit enthüllt sich doch da! Kein Bild und Gleichnis und keine Beschreibung reicht da je hin! (a)

Welche sich aber mit dieser Allmacht der Liebe verbinden, denen muss dann selbst sogar von den widergöttlichen Mächten der Finsternis gedient werden! (b) Denn was immer sie den Heiligen auch zufügen und antun mögen: sie bekommen diese doch nie mehr wirklich zu fassen! (c) Und all ihre Anschläge werden die Heiligen nur dazu veranlassen, sich mit noch größerer Abscheu von ihnen abzuwenden, was immer diese diabolischen Mächte ihnen auch einflüstern wollen. Es wird sie veranlassen, sich noch tiefer und entschlossener in die Liebe ihres himmlischen Bräutigams zu versenken (d).

Denn sie haben das üble Spiel dieser Mächte der Finsternis durchschaut, während jene selbst sie nicht mehr durchschauen können und bei all ihren Künsten der Verführung doch weder Mittel noch Wege finden, solche Braut-Seelen ihrem über alles geliebten himmlischen Bräutigam wieder abspenstig zu machen. Denn sie lassen sich Ihn nicht mehr aus dem Herzen reißen, wie sie auch darum wissen, dass nichts und niemand sie aus Seinem Herzen reißen könnte – selbst, wenn sie noch manchen Anläufen der Finsternis erliegen mögen und gar oft noch straucheln oder gar vom rechten Weg abkommen sollten (e). Und weil sie diese unbeschreibliche Liebe erkannt und gefunden haben, die niemals von ihnen lassen könnte, können auch sie nicht mehr lassen von Ihr. Diese sind es: die sind wahrlich eingegangen ins Brautgemach!

So müssen den Heiligen doch wahrlich alle Mächte dienen (f) – sowohl die, die ihnen, wie auch ihrem Herrn ergeben sind (g), als auch die, die sich nicht unterordnen wollen.

Denn seht: Zeigt sich dies nicht schon im Allgemeinen bei den Menschen? Obwohl ihnen gar manche Tiere, welche zahm sind, an Kraft und Stärke weit überlegen sind, ordnen sie sich ihnen doch unter und fügen sich unter sie (h) – wie etwa das Pferd, das den Menschen trägt, oder der Ochse, der ihm den Pflug zieht, oder der Elefant, der für ihn Baumstämme bewegt.

Es gibt aber auch wilde Tiere, die sich nicht unterordnen wollen und lieber für sich in der Wildnis leben. Und wenngleich auch hier viele von diesen weit stärker sind, als die Menschen, und mitunter deren Leben bedrohen, wie etwa der Löwe oder der Panter oder der Gepard, so hat der Mensch doch auch über diese alle die Herrschaft erlangt, dass sie sich ihm ergeben müssen und in den Regionen verbleiben müssen, die er ihnen zugewiesen hat. Denn den Menschen hat der Höchste dazu bestimmt, alles zum Wohl aller zu beherrschen (i).

Ebenso verhält es sich auf noch weit höherer Ebene für alle Menschen, die darüber hinaus geistlich wiedergeboren und mit der Kraft aus der Höhe gesalbt worden sind: mit der Heiligen Ruach Jesu Christi (j).

Auch ihnen ergeben sich viele Geister und stellen sich ihnen mit ihren Diensten zur Verfügung (k), obwohl sie als himmlische Herrlichkeiten, die Göttern gleichen, den Erdenseelen unendlich überlegen sind. Diese Engel Gottes dienen den Christen als ihre persönlichen Schutzpatrone und inneren Leitsterne, gleichwie dem Christus (l), da letztere die Erst-Erwählten Christi sind (m).

Aber auch die Kräfte und Mächte, die sich den Gesalbten Christi nicht unterordnen wollen, müssen ihnen doch gehorchen, wenn sie von diesen im Namen ihres Herrn bedroht werden, dass sie Seelen freigeben müssen, die sie besetzt hatten und an den Ort weichen müssen, derer sie verwiesen werden (n).

So können die geistlich wiedergeborenen Menschen die ganz Erde pflügen und bestellen (o) und sie auf das paradiesische Reich Christi vorbereiten – ja, mitunter sogar schon jetzt ganze Kontinente in einen Garten Eden verwandeln! (p) Und selbst aller Widerstand kann ihnen doch nur in die Hände spielen! Denn sie selbst stehen ja im Dienst dessen, dem letztlich alles unterworfen ist und der bei sich geschworen hat, alles wieder in die rechte göttliche Ordnung zu bringen! (q)

31-N: Über allen Geistern, ob gut oder böse, waltet der Geist Jesu Christi!

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Der Heilige Geist weidet alle und herrscht über alle Kräfte: über die, welche sich Ihm ergeben, ebenso, wie über die, die sich noch nicht unterordnen wollen und für sich allein sind. Denn Er schließt alles in Sein Wirken ein, so dass sich selbst auch die Widersetzlichen Seiner Allmacht nicht entziehen können (a).

Und Er wird sich noch alles gefügig machen, dass sich alle Herzen, wie auch alle Knie vor Christus beugen müssen: (b) die zur Rechten, wie die zur Linken (c), die Herzen der Bösen, wie die der Guten (d), weil auch die Ersteren noch von Seiner alles überragenden Güte überwunden werden, wie die Letzteren schon überwunden worden sind (e).

31-O: Dieser ist es, der uns alle in Sein Brautgemach einlädt!

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Dieser also ist es und kein anderer! Ja! Dieser ist es, der uns einlädt in Sein Brautgemach und einer jeden Seele in einer ganz eigenen, einzigartigen, persönlichen, intimen Liebesbeziehung zum Bräutigam werden will! Welch unendliche Liebe, Gnade und Barmherzigkeit enthüllt sich doch da! Kein Bild und Gleichnis und keine Beschreibung reicht da je hin! (a)

Es gibt viele Gleichnisse und Bilder für diese letzte Wahrheit in der Welt – voller Anmut und Schönheit und Glanz (b). All diese wegweisenden Lichter aber erscheinen wie Finsternis vor der eigentlichen Anmut und Schönheit der göttlichen Bräutigams-Liebe, wo Sie selbst unmittelbar und persönlich erfahren wird im Herzen in ihrem unüberbietbar vollendeten Glanze! (c)

Darum auch sind wohl die Taufe und das Abendmahl etwas; aber die Einkehr ins Brautgemach selbst ist noch einmal etwas ganz anderes! (d) Was dort verkündet wird, wird hier erlebt – in einer Weise, dass das Herz darüber schier zerbersten will und dahin-schmilzt in Liebe! (e)

Denn ja: Es gibt eine Anmut über aller Anmut! Es gibt eine Schönheit über aller Schönheit! Es gibt einen Glanz über allem Glanze! – und eine Kraft über aller Kraft! (f)

Deshalb hat sich uns dies Verborgene der eigentlichen, ersten und letzten, wie auch endgültigen Wahrheit in Ihrer vollendeten Anmut und Schönheit und in Ihrem alles überstrahlenden Glanz im Christus-Antlitz der himmlischen Bräutigams-Liebe geoffenbart (g), die alle, welche Sie schon erkennen und erblicken können, mit unwiderstehlicher Anziehungskraft in Ihr Brautgemach zieht (h).

Das Heiligste im Heiligen, das Allerheiligste, hat sich vor uns aufgetan! Und das Brautgemach, die ewige Ruhestätte in den Armen des Bräutigams, hat uns geladen! Und ihr Licht strahlt in alle Finsternis! (i) Alle Leuchter im Brautgemach sind aufgestellt und alle Lichter entzündet, auf dass das Licht der göttlichen Bräutigams-Liebe hinein-strahle bis in die äußerste Finsternis und noch alle verirrten und verwirrten, verlorenen Seelen erreiche und mit der Bräutigams-Liebe überschütte! (j)

Und alle Braut-Seelen, die der Lockruf Seiner Liebe unwiderstehlich anzieht, gehen ein ins Brautgemach (k). Dort empfangen sie die letzte und eigentlichste Salbung mit Balsam und Öl zur Heilung und Genesung in allem und zur Erlösung aus allem (l). Dort werden alle geknechteten und gebundenen Braut-Seelen wieder froh und frei, und alle, die gefangen waren, endlich vollauf und für immer bleibend erlöst! (m)

Darum hört den Ruf des Bräutigams, der euch zuruft: (n) „Ach, wie schön bist du doch, Meine Freundin! Siehe: Du bist wahrlich wunderschön in Meinen Augen! Und keinerlei Makel finde Ich an dir! Nichts, was Ich nicht begehren würde, du Meine große Liebe! Du, Meine ganze Freude und Wonne! (o)

Darum lege Mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm (p). Denn Meine Liebe ist stärker als der Tod und Meine Leidenschaft noch unwiderstehlicher als das Totenreich! Die Glut Meiner Liebe für Dich ist so feurig, dass auch viele Wasser sie nicht auszulöschen vermögen, ja, selbst Ströme sie nicht ertränken könnten! (q) Denn diese Meine Liebe zu dir übersteigt wahrlich alles! Sie ist nämlich die Flamme »Jahs«, der über allem ist, das Feuer des Höchsten, deines Gottes, des HERRN selbst! (r)

Durch nichts könnte sie erworben werden, wenn Ich sie nicht aus Mir selbst zu dir hätte! (s) Und durch nichts müsstest du dich ihrer erst verdient machen! (t) Sondern sie gilt dir schon immer, wie auch auf ewig – gänzlich umsonst!“ (u)

Hört den Ruf dieses wunderbaren himmlischen Bräutigams und lasst euch von Ihm führen in Sein Brautgemach!