Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VII Die Auferstehung
24: Berichte von Christi Hadesfahrt
24-A: Hört, was an Wunderbarem in der jenseitigen Welt geschehen ist!
24-B: Wir alle wurden aus unserem Tiefschlaf geweckt durch eine gewaltige Erschütterung im Totenreich!
24-C: Wehe mir, wenn ich diesen Makellosen verschlinge!
24-D: Hat Er nicht auch schon Seine Abschlachtung in den Himmeln überlebt?!
24-E: Was, wenn der verstorbene Jesus nun auch wieder zum himmlischen Christus wird?!
24-F: Was, wenn ich Ihn nicht halten kann, da Er nie in todeswürdige Sünde fiel?!
24-G: Er hat doch alle Seine Kraft aus dem bezogen, der nun nimmermehr in Existenz treten kann!
24-H: Entreißt die Kraft Seines Sühneopfers mir nicht schon von je her immer wieder Seelen aus meinem Schlund?!
24-I: Widerstand Er nicht sogar meiner Todesmacht, so dass Er das Loskauf-Opfer erbringen konnte, das Er doch selber angekündigt hat?!
24-J: Was, wenn sich nun doch noch die Verwandlung an Ihm vollzieht, die Er sich rechtens erworben hat?!
24-K: Erhebt euch, ihr ewigen Kerker-Tore, dass der König der Ehren einziehe!
24-L: Wie kann das eine Niederlage sein, was all Seine Heere jetzt schon als Triumph bejubeln?!
24-M: Dann der Ruf eines noch Gewaltigeren, der über allem ist!
24-N: Und schließlich eine Ur-Explosion der Fülle des Lebens aus sich selbst heraus!
24-O: O, wehe uns! Wir hatten es immer nur mit der Selbst-Entäußerung dessen zu tun, der sogar über uns unendlich erhaben ist!
24-P: So hat Er uns letztlich in dreifältiger Weise vollends überführt und überwunden!
24-Q: Hört, all ihr Gebundenen! Nun fallen eure Fesseln ab!
24-R: Seit getrost! Nun dürft ihr aufsteigen in die himmlischen Sphären!
24-S: Dem letzten Adam gelang schließlich, worin der erste Adam gescheitert war!
24-T: War es nicht das, was uns schon im Paradies verkündigt wurde nach unserem folgenschweren Fall?!
24-U: Und doch wurde durch unser aller Fall unser aller Läuterung nötig durch Leiden an dem von uns erwählten Bösen!
24-V: Auch können wir so erst die unaussprechliche Liebe dessen ergründen, der sich am Ende für uns alle selbst geopfert hat!
24-W: Und dann kam Christus, des Adams und unser aller Trost!
24-X: Dies war doch alles schon von Ewigkeit her ersehen worden als Erweis Meiner unaussprechlichen Liebe!
24-Y: Andere wurden den Hallen der Wiedergeburt zugeführt!
24-Z: Wir sahen aber auch noch gänzlich verlorene Seelen, die im Flammenmeer des Hades erwachten!
24-AA: Halt ein, Michael! Zerreiße sie nicht, sondern vielmehr den Vorhang, der sie von Mir trennt!
24-AB: Schon einmal eines Besseren belehrt will ich Deinem Wort vertrauen!
24-AC: In den Himmeln aber trafen wir bereits vollendete Gerechte an!
24-AD: Und jetzt können wir alle aufsteigen bis ins himmlische Jerusalem hinauf!
24-AE: Schon das Paradies wurde in dieser Kraft Seiner Auferstehung in die Himmel gehoben! Und noch alles wird ihm folgen!
24-AF: Und in dieser Kraft wurde ich, Henoch, dem Volk Israel als Mose wiedererweckt!
24-AG: Und in dieser Kraft wurde auch ich, Elia, euch als Johannes der Täufer wiedererweckt!
24-AH: Und als die Vertreter des Gesetzes und der Propheten werden wir es nochmals ganz Israel und aller Welt künden!
24-AI: Wenn nämlich die Vollzahl aus den Nationen eingegangen ist, wird der Herr sich wieder Seinem erst-erwählten Volk Israel zuwenden!
24-AJ: Wir aber werden dem Antichristen die Stirn bieten!
24-AK: Und ich, obwohl ich einer der Letzten bin, durfte aus unerfindlicher Gnade zu einem der Ersten werden!
24-AL: Ich durfte die vollendete Liebe erblicken – voller Annahme, trotz meines unaussprechlichen Versagens!
24-AM: Allein diese unendliche Liebe bewahrte mich vor dem klaffenden Abgrund!
24-AN: Denn ja: Er sprach mir Seine Vergebung von allem zu!
24-AO: Mein einstiger Freund erkannte jedoch von dem allen leider nichts!
24-AP: Kann irgendwer erfassen, was dieser für uns alle getan hat?!
24-AQ: Was aber wird mit diesem: meinem einstigen Freund?
24-AR: »Jesus Christus«: das ist Mein Name! Denn Ich wirke auf das Heil aller Seelen hin!
24-AS: Seht es und jubelt! Nun beginnt es! Jetzt fängt es an!
24-A: Hört, was an Wunderbarem in der jenseitigen Welt geschehen ist!
Als Nikodemus den Joseph von Arimathia in seinem Haus versteckt hielt, nachdem dieser aus den Händen des Sanhedrins durch die Kraft Gottes befreit worden war – aus dem Kerker, in welchen man ihn über den Sabbat gefangen hielt, um ihn gleich am frühen Morgen des ersten Wochentages zu steinigen (a), und der junge Fürst durch den Geist Gottes in das Haus seines alten Gönners versetzt worden war (b), siehe, da geschah es an einem der folgenden Tage, als sie miteinander in Flehen und Gebet versunken waren, dass mit einem Mal Licht den Raum ihrer Andacht erfüllte, in welchem sie knieten, und vor ihnen in blendendem Schein zwei Männer in strahlenden weißen Gewändern erschienen, welche sie beide kannten und die erst vor kurzem verstorben waren (c).
Denn es handelte sich um die beiden Söhne des altehrwürdigen Rabbis Simeon, der seinerzeit im Tempel über dem Jesuskind, als es dort dem HERRN dargestellt wurde, geweissagt hatte (d).
Und da diese beiden auch in Arimathia gelebt hatten, wo sie vor kurzem durch ein furchtbares Unglück ihr Leben verloren hatten, waren sie dem Joseph, aber durch ihn auch dem Nikodemus, vertraut (e).
Denn auch sie glaubten an Jesus, dass Er der Messias war, jedoch, wie die beiden Rats-Mitglieder, heimlich, ohne Ihm öffentlich zu folgen (f). Diese zwei Söhne des Symeon erschienen nun dem Joseph von Arimathia und dem Nikodemus, um ihnen zu künden, welch tiefgreifende Wandlungen der Sühnetod Jesu Christi für alle Welt in den unsichtbaren, jenseitigen Sphären ausgelöst hatte und wie er dort alles heilvoll und segensreich verändert hatte (g).
Und dies war es, was jene beiden Zeugen aus dem Jenseits ihnen bekundeten: „Friede sei mit euch! Wir sind gesandt worden, euch zu künden, was an wunderbarem in der jenseitigen Welt geschehen ist, auch wenn es so groß und gewaltig ist, dass es schwer sein wird, es euch auch nur annähernd begreiflich zu machen (h).
Denn wie soll man Blinden verständlich machen, was Licht ist, oder Tauben einen Eindruck vermitteln von dem, was die himmlischen Chöre vernehmen lassen?! (i) Denn ihr seid ja schließlich noch im Glauben, und nicht, wie wir nun bereits, im Schauen! (j)
Aber auch wir selbst begreifen es kaum, was da an Wunderbarem geschehen ist, da wir unsere Pilgerschaft in die höheren lichten paradiesischen Himmels-Sphären schließlich auch gerade erst angetreten haben! (k) Aber der Herr, der die Auferstehung und das Leben ist (l), gebe uns Gnade, dass wir euch die unaussprechlichen wunderbaren Taten einigermaßen verständlich vermitteln können, die Er im Hades vollbracht hat! (m)
24-B: Wir alle wurden aus unserem Tiefschlaf geweckt durch eine gewaltige Erschütterung im Totenreich!
Wie ihr wisst, sind wir vor kurzen verstorben. Und es war genau so, wie der weise König Salomo in seinem geistlichen Weitblick es uns beschrieben hat: wie ein tiefer traumloser Schlaf ohne jedwedes Bewusstsein, ohne jede Erinnerung an Gewesenes oder irgendeine Erwartung von Künftigem, ja, ohne überhaupt irgendeine Wahrnehmung oder irgendeinen Gedanken (a).
Ja, da war wahrhaftig absolut nichts, als wären wir selbst noch niemals ins Dasein getreten oder überhaupt in irgendeiner Weise existent! (b) Da war schlicht und ergreifend gar nichts – und auch wir selber, wie nicht! (c)
Dann aber wurden viele von uns mit einem Mal wie aus diesem absoluten Tiefschlaf geweckt (d). Und ein jeder von uns fand sich völlig allein und verlassen an einem Ort gähnender Leere und tiefschwarzer Finsternis wieder (e). Da war zwar nach unserem Empfinden immer noch nichts, aber nun erspürte es ein jeder für sich selbst, als wäre er wie im freien Fall aus dem absoluten Nichts hinein ins absolute Nichts in gähnender Leere und bedrückender tiefschwarzer Finsternis.
O, wie schrecklich war das! Völlige Verlorenheit und absolute Einsamkeit! Zwar ohne jedes Feuer oder irgendeine Qual, und doch die absolute Hölle! Denn auch da war nichts, aber mit einem Mal doch die voll-bewusste entsetzliche Wahrnehmung von nichts: ohne jede Erinnerung an Gewesenes oder irgendeine Hoffnung auf Künftiges oder auch nur die Möglichkeit, durch irgendwelche Gedanken oder Phantasien dieser sich unausweichlich aufzwingenden drückenden grausigen Wahrnehmung völliger Verlorenheit irgendwie entfliehen zu können! (f)
Er war einfach nur furchtbar, wie wenn man plötzlich in absoluter tiefschwarzer Leere ohne jeden Halt erwacht! (g) Aber zugleich hielt diese grauenhafte Empfindung doch nur einen kurzen Moment an; – oder zumindest empfanden wir es so, als dieser traumatische Eindruck von absolut nichts plötzlich völlig unvermittelt doch endete.
Denn in diesem Nichts war zuvor auch keinerlei Empfinden von Zeit, so dass sich diese dunkle Beklemmung zunächst wie zeitlos ewig anfühlte. Es war einfach grauenhaft! Denn da war in diesem Moment, der einer anfangs- und endlosen Ewigkeit glich, auch keine Erinnerung mehr an die vorherige, im Vergleich dazu noch so glückselige Nicht-Wahrnehmung von diesem absoluten Nichts ohne jedes Bewusstsein (h).
Dann aber, nachdem die Zeit in dieser plötzlich eintretenden schauderhaften Erfahrung von Nichts weiterhin absolut still zu stehen schien, war es plötzlich, als würde wieder ein Zeitlauf einsetzen. Und da stiegen dann auch Erinnerungen und frühere Hoffnungen wieder auf, wie auch das schreiende Verlangen, aus diesem furchtbaren Zustand erlöst zu werden (i).
Und ein jeder von uns, wie wir später voneinander erfahren haben, besann sich da dann plötzlich wieder auf die göttliche Liebe, auf welcher eine jede Seele von uns bei ihrem Abscheiden, wie gut oder schlecht sie auch gelebt haben mochte, ihre ganze Hoffnung gesetzt hatte und nach der sie in völlig zerschlagenem Geist geschrien hatte, ehe sie ihr Leben ausgehaucht hatte (j).
Und als jedem von uns dies wieder ins Bewusstsein trat, da geschah dann das Unglaubliche, überaus Wunderbare, das von uns allen schon als totale Erlösung empfunden wurde, obwohl es erst der Auftakt zu unserer eigentlichen Errettung war.
Es war, als würde jene bleischwere Last von uns abgezogen, die so massiv auf uns lag, dass sie uns jedes Bewusstsein genommen und alle Sinne hatte erlahmen lassen. All dies wurde mit einem Mal von uns abgezogen, so dass wir aus unserem plötzlichen Wachschlaf grausig empfundener völliger Umnachtung aufgestört wurden und aus diesem Alptraum erwachten (k).
Und wir sahen, wie all diese finsteren Nebelschwaden, die uns jedes Leben und jedwede Wahrnehmung geraubt hatten, von uns weg zu einem Fluchtpunkt weit oben in eurer Welt abgezogen wurden: auf einen Menschensohn, der völlig rein und licht und gänzlich makellos war, dort aber an einem Fluchholz hing (l).
Um Ihn und Sein Kreuz aber hatten sich alle Engel Gottes aus den höchsten Himmeln versammelt und geschart, die mit entsetzter Betroffenheit bestaunten, was da vor ihren Augen geschah (m). Denn wir konnten mit einem Mal weit mehr wahrnehmen, als es irdischen Sinnen möglich ist.
Dann aber verschied jene unendlich reine Seele unter der Last all der Sünden, welche Sie von uns weg auf sich abgezogen hatte, und wurde, obwohl Sie selbst doch völlig rein und makellos und gänzlich unbescholten war, von dem gewaltigen, bleischweren Ballast all unserer Seelen, welche Sie auf sich gezogen hatte (n), wie leblos – daran elendig verendet (o) – in den Schlund des Allesfressers hinab-gezogen, in welchem wir alle bereits gefangen und gebunden waren: in die tiefsten Abgründe der Finsternis des Scheol und Hades, des Totenreiches, dem nach der ewigen göttlichen Ordnung alle Seelen zugeführt werden müssen, die mit irgendeiner spirituellen Verunreinigung besudelt und behaftet sind (p).
Und wir konnten auch zugleich mit einem Mal empfinden und erspüren, welche Erschütterung und welches Entsetzen da all jene Mächte und Gewalten der Finsternis ergriff, die uns gefangen hielten.
Nicht, dass sie sich mit Worten einander mitgeteilt hätten, wie wir es tun, dass wir ihnen hätten lauschen können! Es war vielmehr eine Art Gedanken-Austausch und -Verbindung zwischen den wider-göttlichen Kräften, in denen wir gefangen waren und die auch wir darum irgendwie inwendig vernehmen konnten: jedoch so tief und umfangreich, dass auch unzählige irdische Worte nicht hinreichen können, wiederzugeben (q), welche Furcht und welches Zittern da alle Mächte der Finsternis befiel (r) und wie jene – davon selbst völlig überrannt und überfordert – nicht wussten, was sie davon halten und was sie nun tun sollten – bei allem aber doch wohl schon ahnend, dass sie alle ihre letzte Gewalt nunmehr für immer einbüßen würden (s). Denn ihre inwendigen Regungen und Bewegungen teilten sie – völlig aufgelöst und überwältigt – einander in kürzester Zeit und ohne irgendwelche Worte mit: in einer solchen Überfülle, dass sie nur schwerlich in irdischer Sprache zu vermitteln sind (t).
Und doch wollen wir versuchen, euch einen schwachen Eindruck zu vermitteln, von dem, was hier geschehen ist, um euch eine Ahnung von der Bestürzung und Verunsicherung zu vermitteln, welche alle Widersacher Gottes da befallen und übermannt hat.
24-C: Wehe mir, wenn ich diesen Makellosen verschlinge!
Dann nämlich hörten wir – wie von allen Seiten – jenen finsteren Moloch, der uns alle bereits verschlungen hatte (a), aufstöhnen. Und er rief: »Wehe mir! Was wird mir nun widerfahren, wenn ich diesen verschlinge?! Denn ich spüre es wohl: Er hat als ein wirklich vollauf reines Sühneopfer alle Sündenlast, welche mir so viele Seelen zugeführt hat, auf sich genommen und geladen (b), so dass es mich schon bläht und es in mir gärt und inwendig meine Gedärme rumoren lässt und mir regelrecht zum Würgen ist, da nunmehr eine Unzahl von Seelen, die ich seit Urzeiten verschlungen habe, in mir erwachen und sich zu regen beginnen, dass ich sie schon kaum mehr in meinen Tiefen halten kann! (c) Was wird da erst werden, wenn ich diesen selbst nun auch noch verschlungen habe?!« (d)
Da raunte ihm eine unendlich tiefe, düstere Stimme zu, von der wir mit Schauder erspürten, dass es nur die des Erz-Widersachers Gottes und des blutrünstigen, hasserfüllten Erz-Feindes aller Menschenseelen sein konnte: also der Satan (e). Der schnaubte wie ein überdimensionaler feuer-speiender Drache: (f) »Du musst ihn verschlingen! Denn Er ist nunmehr mit den Sünden aller Welt beladen, so dass es Ihn unweigerlich in deine Gedärme zieht!«
Da schrie der Alles-Verschlinger auf: »Wehe mir! Wie sollte ich Diesen halten können, da Er selbst doch völlig rein und makellos und frei von aller Sünde geblieben ist! – so voller Liebe, dass Er sich sogar den Sünden-Ballast aller Seelen, die dafür meinen tiefsten Tiefen zugeführt wurden, auf sich gezogen hat! Darum scheint mir dieser bei allem doch kein gewöhnlicher Mensch zu sein, war Er doch auch die Wiedergeburt dessen, der vormals unter uns von sich bekundet hat, dass Er über allen ist! (g) Er wird mich, wenn ich Ihn erst verschlungen habe, von innen heraus zerbersten lassen!« (h)
Der bestialische ruchlose Belial aber rief: (i) »Erkenne doch, dass dies nur noch eine gänzlich ohnmächtige sterbliche Menschenseele ist! Wie sonst hätte Sie verenden können?! Und wie anders wäre es möglich gewesen, dass ich durch die jüdischen Geistlichen, die ich gegen Ihn aufs Erbittertste aufgereizt habe, Ihn ans Fluchholz gebracht habe, wo Er jämmerlich zugrunde ging?!
Und sieh doch, wie Er sich zuvor – verzweifelt Hilfe und Trost suchend – selbst sogar noch an die gewandt hat, die doch auf Ihn ihre ganze Hoffnung gesetzt hatten, und wie Er ihnen unter großem Seufzen und Wehklagen bekannt hat: »Ach, wie ist Meine Seele betrübt bis hin zum Tod!« (j)
Dieser ist jetzt nur noch ein kleines erbärmliches Menschlein, kein hohes und gewaltiges göttliches Geistwesen mehr, was auch immer Er vor Seiner Erd-Geburt gewesen sein mag! Was sollte Ihn also noch erlösen können, da Er nunmehr auch als ein Mensch völlig verendet ist und das Schicksal aller sterblichen Erden-Seelen teilen musste! (k)
Darum sammle deine Kräfte! Denn nicht etwa ein Gott, sondern nur noch ein einfacher Mensch ist im Begriff, in deinen Schlund hinab-zu-sinken!« (l)
24-D: Hat Er nicht auch schon Seine Abschlachtung in den Himmeln überlebt?!
Das Scheol aber war gänzlich aufgelöst und widersprach seinem Rädelsführer in Angst und Panik: »Hat Er dich nicht schon einmal überlistet, als Er noch einer unter Unseresgleichen in den Himmeln war?! …: nämlich der Anführer unzähliger himmlischer Heerscharen (a), der als ein Licht aus dem höchsten Heiligtum im Zenit aller überirdischen Reiche getreten war, nachdem du diese alle durch deine Erhebung erschüttert hast (b), und der alsdann so viele wieder für sich gewann, die sich sodann als die vermeintlichen Kräfte des Lichts wider dich und alle stellten (c), die dir zugefallen waren und dich als den wahren Gott über alles anerkannt hatten! (d)
Denn du hattest Ihn zwar wohl schließlich am Ende doch noch in den Himmeln mit all deinen Heeren überwältigt und zerfetzt und Ihn Seines göttlichen Lebens beraubt: Doch hattest du damit erreicht, was du im Sinn hattest, Ihn ein für alle Mal auszuschalten?!
Und du wolltest doch dadurch vor allem auch die Geburt des Menschensohnes und des von Ihm verheißenen Welterlösers vereiteln (e), die du in schon nicht mehr ferner Zukunft bereits erspäht hattest, weil du diesen für eine Zeugung jenes Engels hieltest (f), der für sich beanspruchte, unser aller Herr sein, da Er mit der Ihm geweihten Jungfrau Maria Brot und Wein in Seinem Heiligtum geteilt hatte, gleichwie zu einem Hochzeitsmahl, als sie noch mit zwölf Jahren im Tempel von Jerusalem war! (g)
Darum hieltest du jenen Verheißenen, dessen Geburt du schon in nicht mehr ferner Zukunft erblickt hattest, für Seinen Sohn und eine himmlische Zeugung, wie einige von uns vorzeiten, noch vor der Sintflut, die riesenhaften Nephilim und Titanen gezeugt hatten (h). Und du dachtest, du könntest das Heilsgeschehen, das in der Geburt jenes Messias Jesus sich anzuheben abzeichnete (i), dadurch vereiteln, indem du Seinen vermeintlichen überirdischen Vater, jenen gewaltigen Ober-Erz-Engel in den Himmeln (j), mit all deinen Heeren niedermachst, ehe Er diesen Menschensohn wahrhaftig zeugt, und indem du Ihn selbst auslöschst: Jenen, der den Namen dessen trug, der in Seinem Volk als der höchste HERR und Schöpfer des ganzen Alls verehrt wird (k).
Als Er nämlich vor all dem, was sich im irdischen Zeitlauf mit der Geburt Seines Sohnes als Seine verheißene Heilsgeschichte abzuzeichnen drohte, zu dir ohne Heer und Macht kam, um dir ein letztes Mal, vor der endgültigen Verwirklichung von all dem, Versöhnung ohne Streit und Kampf anzubieten (l), ehe jener, Sein Sohn, erstehen würde, um dir alles mit Gewalt zu entreißen (m), da hast du Ihn mit all den Deinigen niedergemacht und zerfetzt und Ihn Seines himmlischen Lebens beraubt. Doch was geschah dann zu unser aller tiefsten Entsetzen?!
Du machtest Ihn nieder, in dem Glauben, die in nächster Zukunft erspähte Geburt Seines Sohnes und verheißenen Welterlösers dadurch vereiteln zu können, den du für Seine künftige Zeugung gehalten hast (n). In Wirklichkeit aber hattest du damit schließlich selbst das in Gang gesetzt, was du aufhalten wolltest! Denn musstest du da nicht feststellen, das der, den du in den Himmeln ausgelöscht hattest, daraufhin selbst in eben jenem gefürchteten Menschenkind in einem irdischen Dasein wiedergeboren wurde (o), dessen wundersame Werdung im Schoß einer Jungfrau (p) du für das Produkt einer überirdischen Engelszeugung durch diesen höchsten Geist über alle Ihm ergebenen Geister gehalten hattest?! (q)
So trat nun Jener, der zuvor bei Seinem Ausgang aus dem himmlischen Allerheiligsten alle Himmel durchschritten und wieder erhellt hatte (r), nunmehr auch als ein göttliches Licht in die irdische Welt äußerster Finsternis (s), derer du dich bemächtigt hattest (t), um das von Ihm erwählte niedrige, ach so erbärmliche Menschengeschlecht zu vernichten (u) und durch Verstrickung in Schuld und Sünde in meinem Schlund in ewiger Gottesferne zu bannen (v), so dass ihre Lebenskraft, derer sie sich für unwürdig erwiesen hatten, nunmehr uns zur Auferbauung und Stärkung und Nahrung dienen musste.«
Der Verderber aber entgegnete dem Scheol: »Aber sieh doch: Auch wenn Er damals noch nicht gänzlich vernichtet worden ist, so dass Er sich noch in ein minderwertiges irdisches Menschen-Dasein flüchten und retten konnte, so ist Er nunmehr doch nichts weiter als ein sterblicher Mensch mehr! (w) Wie sonst hätte es mir möglich sein können, Ihn, obwohl Er von himmlischer Makellosigkeit blieb, Ihn dennoch ans Fluchholz zu bringen und Seine Seele zum Abscheiden aus Ihren Leib zu zwingen (x), so dass Sie nunmehr, mit aller Welt Sünden beladen, in deinen Rachen fahren muss?!«
Das Hades jedoch widersprach: »Aber eben dies ist es, was mir größte Sorge macht! Denn da Er als ein gänzlich Sündloser am Fluchholz gestorben ist, hat Er für alle gefallenen Seelen bereits stellvertretend gesühnt und mit unwiderstehlicher Gewlat alle Sündenmacht mit ihrer bannenden Kraft auf sich gezogen (y), wodurch sich in meinen Tiefen nunmehr zahllose Seelen – von ihrer bleischweren Umnachtung befreit – bereits zu regen beginnen (z), so dass ich schon nicht mehr weiß, wie ich diese alle noch halten und ertragen soll!
Und ist es nicht das, was von dem Christus verheißen worden ist als der Anfang von unserem Ende?!« (aa)
Der Teufel versuchte jedoch den Tod zu beruhigen: »Aber erkenne doch: Wenn wir Ihn erst haben, da Ihn nunmehr aller Welt Sündenlast in die tiefsten Tiefen deines Schlundes zieht: Wer könnte Ihn und alle, die Er selbst doch befreien wollte, dann noch mit Macht aus deinem Rachen ziehen?!« (ab)
24-E: Was, wenn der verstorbene Jesus nun auch wieder zum himmlischen Christus wird?!
Das Scheol aber seufzte: »Ich fürchte, wir werden Ihn dennoch nicht halten können! Denn haben wir Ihn nicht überdies schon zeit Seines Lebens in der Kraft des Engels des HERRN wirken gesehen (a), obwohl Du diesen in den Himmeln doch ausgelöscht hast?!
So fürchte ich, jener Heilige Geist, der Ihm zeitlebens überirdische Kraft verlieh, wird alsbald aus jenem verstorbenen Menschensohn ebenso wieder in den Himmeln auferstehen (b), wie Letzterer aus Ihm auf Erden, und Er wirkte dies alles, dann wieder über Raum und Zeit erhöht (c), aus der Zukunft heraus in Sein vorheriges irdisches Erden-Dasein hinein! (d)
Denn wenn jener, den du als Himmlischen getötet hast, als Irdischer wiedergeboren wurde: Wer sagt uns, dass Er nunmehr nicht, nachdem du Ihn auch als Irdischen getötet hast, nicht ebenso wieder als Himmlischer wieder-aufersteht (e) und so Seine jetzige irdische Existenz durch Sein Geleit aus der Zukunft heraus das werden ließ, was Er selbst durch dessen Überwinden in allem schließlich wieder wurde!« (f)
Der Satan aber wollte diese angsterfüllten Mutmaßungen des Scheol nicht an sich heran-lassen und versuchte, dem Hades seine Befürchtungen auszureden: »Aber wie soll das zugehen?!
Denn auch, wenn Er bis aufs Blut und bis zum bittersten Ende all meinen Verführungen und Versuchungen und Anfechtungen standgehalten hat und lieber Seinen eigenen Tod wählte, als sich von mir zu Groll und Bitternis und Hass und Jähzorn verleiten zu lassen (g), was Ihn nach Seinem eigenen ewigen ehernen Gesetz als dem vermeintlich Aller-Ersten und Einzigen aus allen Irdischen ein Anrecht gegeben hätte, ins Himmlische einzugehen und zu einem unsterblichen göttlichen Dasein in ein über alles erhabenes, herrliches und gewaltiges Geist-Wesen verklärt zu werden (h), so kann Er dies nun ja doch nicht mehr erlangen, da Ich Ihn in Seiner irdischen Schwachheit und Sterblichkeit zuvor bereits bezwungen habe, so dass auch Er nun in deinen Schlund fahren muss, um darin in vollendeter Umnachtung verbleiben zu müssen auf ewig!
Und wer sollte Ihn nun noch daraus befreien können, da Er als der vermeintliche Höchste selbst, für welchen Er sich hielt, doch nunmehr in unsere tiefste Tiefe hinabsinken wird! (i)
So glaube mir: Wenn du Ihn erst verschlungen hast, wird sich sogar selbst alles, was jener bereits auf Erden vollbracht zu haben meint, wieder in nichts auflösen und alle vermeintliche Heilsgeschichte, die mit Seiner irdischen Wiedergeburt ihren Anfang nahm, wieder aufgehoben werden!
Denn auch, wenn Er sich nach Seinen eigenen Bestimmungen nun als ein Irdischer aus niedrigster Niedrigkeit durch Standhaftigkeit in allem ein Anrecht auf ewiges Leben in höchster Herrlichkeit, selbst über allen Engeln, erworben haben mag (j), wie es ursprünglich allen Erden-Seelen zugedacht war (k), was unseren Aufstand wegen dieser völlig ungerechten Bevorzugung jenes so unendlich unter uns stehenden, erbärmlichen irdischen Geschlechtes verursacht hat (l), da sie doch nichts als Staub im Vergleich zu uns ewig strahlenden Sonnen sind, und nichts als Lehm und Dreck gegen uns, die wir Feuer aus ewigem Feuer sind: (m) nachdem ich nunmehr auch Ihn selbst bezwungen habe und in Seiner Sterblichkeit dir, dem Tod, zugeführt habe: wer sollte Ihn da wieder zum Leben erwecken können?!
Denn jener, der Ihn aus Seinem künftigen Sein heraus die Kraft verlieh, selbst Tode zu erwecken, wird dann nicht mehr in Existenz treten können, da wir Ihn bezwungen haben, ehe Er jenen in Aussicht gestellten Lohn ergreifen konnte, welchen Er als einziger sich errungen hätte: nämlich Seine leibhaftige Verklärung und Verwandlung in ein über alles erhabenes göttliches Dasein, noch vor Seinem irdischen Verscheiden (n).
Und da Er nunmehr als ein einfacher Mensch in irdischer Schwachheit und Angreifbarkeit von uns überwunden worden ist und gar bald in deinen tiefsten Tiefen auf ewig eingeschlossen und gebunden sein wird, kann jetzt auch jener Engel des HERRN nicht mehr aus Ihm wieder-erstehen, den ich einst in ein sterbliches Dasein gezwungen und nunmehr darin auch noch gänzlich überwunden habe.
Und damit wird sogar selbst noch alle Heilsgeschichte, die mit Seiner irdischen Wiedergeburt anhob, noch rückgängig gemacht und wieder ausgelöscht werden! Und nichts, was in Seinem Erden-Leben geschehen ist und uns so zugesetzt hat, wird sich am Ende jemals wirklich ereignet haben und von uns dieser tragische Zeitverlauf nochmals völlig aufgelöst und aufgehoben und vollends geändert werden!
Denn nachdem wir Ihn endlich restlos ausgelöscht haben, ehe Er zu himmlischer Herrlichkeit verklärt und als übermächtiges Engels-Wesen in die höchsten Himmel und selbst über Raum und Zeit aufstiegen konnte, kann Er als jener Geist auch nicht mehr Seine frühere irdische Existenz durch Sein Geleit all dies mit Vollmacht wirken lassen, was Jener angerichtet hat, so dass dieser schlichte Menschensohn, der dein und mein Reich so erschüttert hat mit der Kraft, die Er aus Seinem künftigen Sein empfangen hätte, auch all dies selbst nie mehr gewirkt haben können wird, weil wir eben diese Seine himmlische Zukunft vereitelt haben, und damit auch all ihre Wirkung in jedwede Vergangenheit zurück.
So wird sich alles von Grund auf ändern, was seit Seiner Erden-Geburt geschehen ist! Und nichts von dem wird je geschehen sein, da Er sich selbst nicht mehr aus Seiner höheren Zukunft beistehen kann!
Und wer weiß: Wenn dieser ganze Zeitlauf erst aufgehoben ist und jener Menschensohn keine göttliche Hilfe aus künftiger Höhe über Raum und Zeit je erhalten haben wird (o), ob ich Ihn, wenn Sein Erdenleben dann gänzlich aufs Neue ohne jedweden himmlischen Beistand anhebt: ob ich Ihn dann nicht doch noch sogar überdies gänzlich zum Straucheln und Versagen und zum Scheitern zwinge und zu Fall bringe, dass Er sich dann nicht einmal mehr überhaupt ein Anrecht auf irgendeine ewige göttliche Unsterblichkeit erstreiten können wird!«
24-F: Was, wenn ich Ihn nicht halten kann, da Er nie in todeswürdige Sünde fiel?!
Das Totenreich aber argwöhnte angstvoll: »Und doch fürchte ich, dass ich Ihn nicht halten kann! Denn wohl hat Er, da Er unschuldig am Fluchholz hing, alle Sündenlast mit ihrer bannenden Kraft auf sich gezogen, mit welcher wir alle Erden-Seelen beschwert und beladen haben, so dass diese bleierne Beschwernis nun auch Ihn unweigerlich in meine Tiefen zieht: Doch wer versichert mir, dass diese Ihn auch ewig in mir binden und in meinen Tiefen in Umnachtung halten wird, da Seine Seele selbst doch gänzlich rein geblieben ist und sich selbst mit keinerlei Makel behaftet hat und beschwert worden ist?! (a)
Wenn Er nun schon allen Bann-Fluch von allen Seelen, die darum in meinen Tiefen in völliger Umnachtung gebunden waren, abgezogen hat, so dass sich unzählige Seelen in mir wieder zu regen beginnen: (b) Was versichert mir, dass Er Seine Last nicht doch auch noch von sich selbst wieder abzustreifen vermag, da die Sünde von Seinem Innersten niemals Besitz ergreifen, noch sich wahrhaftig in Ihm einnisten konnte?! (c) Kann Er da, wenn Er gegenwärtig auch noch von der Sündenlast in meine Tiefen gezogen wird, von mir, dem Tod, überwältigt werden, da Er selbst sich doch garnicht mit Sünde infiziert hat (d), die allein eine Seele rechtens nach der von Ihm aufgestellten ewigen Ordnung dem Verderben zuführt?! (e)
So fürchte ich: Wenn Er sich all jener Verderbnis doch noch entledigen kann, sobald Er erst in meinen Schlund hinab-gesunken ist, dass Er mich inwendig zerreißen und mein Gefängnis von innen heraus aufsprengen wird, dass seit Anbeginn der Schöpfung so viele Seelen gefangen hält, um diese dann alle mit sich hinauf in Seine Himmel in die Freiheit zu führen! (f)
Denn obwohl Er nur ein Sterblicher war, so hat Er doch all Deinen Verführungen und Versuchungen und Anfechtungen standgehalten (g), womit Er sich eigentlich nach Seiner ewigen Ordnung ein unanfechtbares Anrecht auf unauflösliches Leben in höchster himmlischer Herrlichkeit erworben hat! (h) Und überdies hat Er sowohl dir, als auch mir schon zeit Seines irdischen Lebens bereits überaus gehörig zugesetzt! (i)
Denn wie viele Seelen hat Er befreit, derer sich deine Engel und Dämonen und Geiseln der Menschheit bemächtigt hatten (j) – und dies allein nur durch Sein Wort! (k) Wer also könnte diesem da irgendeinen Widerstand leisten?! (l) Denn selbst meinem Schlund hat Er gar manche Seelen wieder entrissen, wie jenes Töchterlein des Jairus, das ich schon zu verschlingen im Begriff war (m), oder jenen Jüngling aus Nain, der schon in meinen Rachen gesunken war (n), oder gar jenen Lazarus, den schon meine Magensäfte umschlungen und dessen Seele ich schon mit Leichenbinden umsponnen hatte, um ihm – in meinen Netzen gehalten – jede Lebenskraft auszusaugen und mir zuzuführen! (o) Selbst diesen konnte Er mir wieder entreißen, obwohl jener schon in den tiefsten Tiefen meines Schlundes gebunden war! Wenn Er nun schon andere aus meinem Rachen wieder entreißen konnte mit Macht, wie sollten wir Ihn da nun selbst halten können?!« (p)
24-G: Er hat doch alle Seine Kraft aus dem bezogen, der nun nimmermehr in Existenz treten kann!
Daraufhin setzte der feuerspeiende Leviatan nochmals an: (a) »Aber erkenne doch: Dies alles konnte Er nur bewirken in der Kraft jenes Heiligen Geistes, der bei Seiner Taufe in Ihn eingegangen war, wie dadurch auch Er in diesen Engel des HERRN, welchen Er Seinen Vater nannte! (b)
Da ich Letzteren aber in den Himmeln vernichtet habe und jener zu unserer Überraschung in diesem Menschensohn wiedergeboren worden ist, welchen wir zuerst für eine Zeugung jenes Engels und Geistes hielten (c), so ist doch klar ersichtlich, dass jener Engel des HERRN, welcher den Menschensohn zeitlebens geleitete, auch seinerseits wiederum dessen künftige Erscheinung ist, zu welcher Er geworden wäre (d), wenn wir Seiner himmlischen Verklärung nicht zuvor-gekommen wären, so dass Er überhaupt nicht mehr zu jenem Engel des HERRN wieder werden kann, der Ihn, über Raum und Zeit und alle Engel erhöht (e), aus Seiner himmlischen Zukunft heraus geleiten und für Ihn streiten kann!
Dies alles hätte vielleicht eintreten können, wenn wir Ihn nicht in Seiner menschlichen Existenz hätten zugrunde-richten und entleiben hätten können!
Aber sieh doch: In Seiner sterblichen Existenz war Er doch bezwingbar! Zwar hat Er als ein unschuldiges Sühneopfer wohl doch alle bannende Sündenmacht von allen Seelen, die diese an dich banden, abgezogen (f), all diese Kräfte der Lähmung haben aber nunmehr dafür Seine eigene Seele in völlige Umnachtung gestürzt, so dass Sie, jedes Bewusstseins beraubt, leblos von all dieser Sündenlast in deinen Schlund hinab-gezogen wird.
Und da Er nun in Seiner irdischen Angreifbarkeit doch noch überwunden worden ist: Wer sollte Ihn da noch aus deinen Tiefen wieder mit Kraft heraus-ziehen können?!
Kein Engels-Wesen vermag das! Allein der Engel des HERRN hätte solches vermocht! Doch jener, der aus dem Menschensohn geworden wäre, um auch Ihn selbst, über Raum und Zeit erhöht, während Seines ganzen Erden-Daseins zu geleiten, kann überhaupt nicht mehr werden, da wir den bezwungen haben, aus welchem jener schlüpfen und hervorgehen wollte; und wir haben Ihn niedergestreckt, ehe sich diese Metamorphose und Transformation hin zu unaussprechlicher Herrlichkeit an Ihm vollziehen konnte!
So mag jener, als wir Ihn als den Engel des HERRN in den Himmeln niedergemacht und abgeschlachtet haben, uns noch überlistet haben, da Er sich in die Wiedergeburt jenes verheißungsvollen irdischen Daseins hinein-geflüchtet hat (g), doch in eben diesem war er, auch wenn Er aller Verführung und Versuchung widerstand, doch höchst verletzlich, in Seiner irdischen Existenz uns doch an Kraft und Stärke für sich selbst unendlich unterlegen und damit doch in höchstem Maße angreifbar und verletzbar und verwundbar, so dass wir Ihn nun auch noch Seines irdischen Lebens berauben konnten, ehe Er Seine frühere himmlische Herrlichkeit wieder annehmen konnte!
Denn da der Engel des HERRN, der uns in den letzten Jahren so zugesetzt und dir, wie auch mir so viele Seelen entrissen hat (h), nun überhaupt nicht mehr in Existenz treten kann: Wer sollte dann jenen Menschensohn, den wir doch noch überwältigt und mit der Sündenlast aller Welt in deine Tiefen hinab-gezwungen haben, noch befreien?! Denn jener, der sich für den Gott über alles hielt und sich als dieser verehren ließ, existiert nicht mehr, sondern ist nunmehr in ewiger Umnachtung gebunden!«
24-H: Entreißt die Kraft Seines Sühneopfers mir nicht schon von je her immer wieder Seelen aus meinem Schlund?!
Der Tod aber stöhnte voller Zweifel und Argwohn: »Wenn du dich darin nur nicht irrst! Ich fürchte, Er wird uns auch dieses Mal nach Seinem irdischen Verscheiden nochmals überraschen und entsetzen, wie Er uns auch schon nach Seinem himmlischen Verscheiden entsetzt und völlig überrascht hat!
Ist es nicht so?! Du hast zeitlebens nichts unversucht gelassen, Ihn zu Fall zu bringen und scheitern zu lassen (a), um Ihm Sein Anrecht auf Verherrlichung und Verklärung in ein unsterbliches Wesen in noch größerer Herrlichkeit, als wie wir sie haben, zu rauben (b), wie es dir doch sonst bei allen Erden-Seelen – trotz des beständigen Angebots Seines überirdischen Beistands – gelang, wohingegen Er aber in Seinem Erden-Leben all deinen Verführungen und Versuchungen und Anfechtungen widerstanden (c) und allen Prüfungen, selbst im allerschlimmsten Leid, standgehalten und darin gerade in Seiner Unerschütterlichkeit bis in den Tod hinein nunmehr absolute Vollendung erlangt hat (d), obwohl du Ihn bis zum letzten Blutstropfen durch unvergleichliche Grausamkeiten gepeinigt und gefoltert hast!
Und wie sehr du auch alle Menschenkinder zu unüberbietbaren Hass und furchtbarster Gewalt gegen Ihn angereizt hast (e), so ließ Er sich in Seiner selbstlosen Retterliebe gegen sie alle doch nicht im Allermindesten beirren! (f)
Und da es dir nicht gelungen ist, Ihn selbst unter allerschlimmster Folter bis hin zum Tod dazu anzureizen, auf all den Hass von allen Seiten seinerseits sich zu Hass und Jähzorn verleiten zu lassen (g) und damit Seine himmlische Unschuld zu verlieren, darum ist Er nun gänzlich unschuldig am Fluchholz gestorben und hat damit das seit Ewigkeit ersehene und angekündigte stellvertretende Sühneopfer für alle Welt erbracht (h), so dass aller Fluch-Bann, durch den wir hier in meinen Tiefen alle Seelen halten, von ihnen allen abgezogen worden ist, da Er allen Fluch auf sich genommen hat! (i)
So fürchte ich großes Unheil für uns! Denn langsam erahne ich auch, in welcher Kraft mir schon von je her immer wieder Seelen entrissen wurden, dass ich sie wieder freigeben musste zu einer erneuten sterblichen Erd-Geburt (j). Das, was hier nun geschehen ist, wirkt schon, wie mir schient, von je her in alle Räume und Zeiten hinein, selbst auch in die Vergangenheit bis zu den Anfängen der Schöpfung zurück! (k)
Wenn nun dieses Ereignis aber sogar kraftvoll gegen den Zeitlauf in der irdischen Welt zurück-wirkt bis zu den Ur-Anfängen von allem hin: was wird dann erst in der Zukunft werden, nachdem trotz all deiner Vereitelungsversuche, Ihn zu Fall zu bringen, damit Er dies Sühneopfer nicht erbringen kann, nunmehr doch alles, wie den Menschenkindern verheißen, eingetreten ist?!« (l)
24-I: Widerstand Er nicht sogar meiner Todesmacht, so dass Er das Loskauf-Opfer erbringen konnte, das er doch selber angekündigt hat?!
Und dies alles erwägend heulte das Hades auf: »Darum erahne ich schon, o, wehe uns, Furchtbares! Hat Jener mir nicht schon zu Lebzeiten bereits Seelen, die zu mir nach ihrer Entleibung betäubt hinunter geglitten sind, doch wieder entreißen können?! (a)
Und welche unverständliche Kraft ist es, die mir schon von je her immer wieder Seelen raubt, dass ich sie für eine erneute sterbliche Wiedergeburt freigeben muss (b) – wie Sie es mir sogar schon verwehrt hat, manche Seelen, die in einem Erden-Leben Erleuchtung erlangten, überhaupt noch zu verschlingen, so dass jene nach ihrem Verscheiden in höhere himmlische Regionen geführt wurden! (c)
Muss jener da all diese Kraftwirkungen nicht doch noch zwangsläufig freisetzen, die mir auf unerklärliche Weise schon von Anbeginn der Schöpfung an zu schaffen machen?!
Und habe Ich nicht selbst mit all meiner Macht versucht, Ihn persönlich im Garten Gethsemane niederzustrecken, wo ich Seine irdische, angreifbare Seele beschwert hatte bis hin zum Tod?! (d)
Denn war dies nicht von Anfang an unsere Absicht, Ihn – wenn Er sich schon nicht zum Abfall verleiten lassen sollte: (e) Ihn dann wenigstens auf irgendeine Weise zu Tode zu bringen (f), damit Er Sein Leben nicht am Ende tatsächlich noch als ein Sühne- und Loskauf-Opfer für alle am Fluchholz hingeben kann, wie es von Ihm ersehen und prophezeit worden ist, um auf diese Welse alle Seelen aus unserer Gewalt zu befreien?! (g)
Denn das war es doch, was Er selbst von Anfang an bekundet hat, dass Er durch den stellvertretenden Sühnetod eines Menschen, der Ihm gänzlich ergeben sein würde, den Fluch von restlos aller Welt nehmen und auf diese Weise allen Seelen Erlösung bringen wollte! (h)
Und hat Er uns nicht unter Berufung auf dieses einstige Loskauf-Opfer schon immer wieder die Freigabe von Seelen zu einer erneuten Wiedergeburt abzwingen können?! (i) – mit solch unwiderstehlicher Macht, dass es uns gänzlich unerklärlich blieb, weswegen wir schon von je her immer wieder Seelen aus meinem Reich für ein erneutes sterbliches Leben herausgeben mussten, wo ihnen aufs Neue die Chance eingeräumt wurde, durch die Erleuchtung über Seine Liebe das Heil doch noch zu erlangen! (j) – so dass wir überdies viele, die Er über eine Unzahl von Leben tatsächlich noch für sich gewinnen konnte, nach ihrem Verscheiden nicht einmal mehr zu fassen bekamen, weil sie – da sie aus Seiner Barmherzigkeit und Vergebung lebten (k) – nicht mehr in meinen Schuld der Finsternis sinken mussten, sondern unverzüglich aufsteigen durften in Sein himmlisches Paradies! (l)
Hat Er dieses Erlösungswerk, das einstmals all diese Freisetzung bewirken sollte, nicht von Anfang an in Aussicht gestellt: dass ein Menschensohn käme, der sich nicht zum Abfall verleiten lassen würde, sondern standhaft bliebe bis zum Ende (m), um sein Leben als stellvertretendes Sühneopfer zu geben, wie ein unschuldiges Lamm?! (n)
Da Er dies nun aber doch selbst von Anbeginn an uns allen genau ebenso angekündigt hat: meinst du wirklich, Er hätte da nicht gewusst, dass Er dieses große Opfer einmal selbst erbringen müsste (o), da sich dafür tatsächlich – wie wir ebenso von Anfang an gegen-gehalten hatten (p) – keine einzige Seele unter diesem so schwachen, ach so erbärmlichen und darum gänzlich verdammungswürdigen Geschlecht fand (q), dass Er sich erschaffen hat mit dem Vorsatz, sich an ihm zu verherrlichen?!
Wenn Er also von Anfang an wusste, dass Er einstmals selbst – nach Seiner himmlischen Vernichtung in dieses niedere Geschlecht wiedergeboren (r) – als eine sterbliche Seele Sein Leben lassen müsste: meinst du wirklich, Er hätte dies als Sein einstiges Erlösungswerk von Anbeginn an angepriesen, wenn es für Ihn dann nicht auch irgendeine Möglichkeit gäbe, danach wieder ins Leben zurück-zu-kehren (s) – und ja: darüber hinaus auch noch die verdiente Verklärung anzunehmen, der Er sich erworben hat, um als der Erste aus jenem niedrigsten Geschlecht erhöht zu werden über alles und eine Herrlichkeit anzunehmen, die auch die unsrige um Unendlichkeiten übertrifft?! (t) – so dass Er alsdann auch die erworbene Erlösung für alle auch gegen unseren hartnäckigsten Widerstand am Ende doch noch über allem durchsetzen kann! (u)
Darum: Auch wenn Er uns nun endgültig restlos überwunden und ausgetilgt erscheint, völlig ohne jede Lebenskraft und jedwedes Bewusstsein, wirklich mausetot (v), wie eine Seele, die niemals überhaupt gewesen ist (w), so fürchte ich doch, dass auch das Zweite noch eintreten wird, dass Er auf irgendeine unerklärliche Weise doch wieder ins Leben kommt (x), wie auch schon – gegen all unsere Vereitelungsversuche – das Erste eingetreten ist, dass Er Sein Leben dahingab zum Freikauf für restlos alle!
Und auch, wenn wir es uns nicht erklären können, wie das noch zugehen können sollte, dass Er am Ende doch noch ins Leben zurück-kehrt, da niemand mehr da ist, der es Ihm wiedergeben könnte, und Er selbst, allen Lebens beraubt, dazu auch nicht mehr in der Lage ist, so fürchte ich doch, dass Er bei allem doch ganz genau wusste, was Er da tat, und sich damit schlussendlich doch nicht übernommen hat! – und sich am Ende doch noch als unendlich überlegen über uns alle erweist! (y)
Denn hat Er nicht sogar schon als Sterblicher selbst sogar mir – als der gewaltigsten Macht im ganzen Universum und in allen erdenklichen Sphären (z) – doch standgehalten und getrotzt, dass ich Seine Seele, obwohl sie von irdischer Schwachheit behaftet und verletzlich, ja, sterblich war, im Garten der Ölpresse nicht niederstrecken konnte, wie sehr ich mich auch auf Ihn warf, um Ihn zu zerquetschen, so dass Ihm schon das Blut aus den Adern rann! (aa) Was also gibt uns Gewissheit, dass wir Ihn nun nach Seinem Verscheiden wirklich in Meinen Tiefen binden und halten können?!«
Der Beelzebub und Oberste aller Teufel und Blender und Täuscher aller Wesen (ab) aber wollte sich von seiner letzten, verzweifelten Hoffnung, mit der er sich auch selbst etwas vormachte, nicht abbringen lassen und wütete: »Was auch immer Er war! Er ist nunmehr vollauf besiegt! Er ist beladen mit aller Welt Sünde, so dass du ein Anrecht hast, Ihn zu verschlingen und in deinen Gedärmen auf ewig zu binden!
Und selbst, wenn Er tatsächlich einmal der Höchste persönlich gewesen wäre, der sich in die tiefste Tiefe hinab-begeben hat: (ac) Da Er hier nun endlich von uns gepackt worden ist: Wer sollte Ihn aus unserer Bindung denn je wieder befreien können?! Er selbst ist nun doch nur noch eine irdische menschliche Seele, wie alle anderen! Bist du Ihm da nicht unendlich überlegen?!«
Der schreckliche Fürst der Todesschatten aber wollte jene hinab-sinkende Seele des Menschensohnes nach wie vor nicht verschlingen. Denn wenngleich diese jedes Lebens beraubt und von aller Welt Sünde besudelt schien, so strahlte Sie doch noch immer, wenn auch gedämpft, so mächtig (ad), dass Sie unzählige im Totenreich in Umnachtung gehaltenen Seelen aufstörte und aus ihrem Tiefschlaf erweckte, was dem Hades schwer zu schaffen machte und inwendig massiv zusetzte (ae).
Also versuchte der Ober-Satrap aufs Neue, den Beherrscher der Finsternis zu beschwichtigen und zu beruhigen, indem er nochmals erklärte: »Aber sieh doch: Dass Er dir zeitlebens standhalten konnte, das verdankte Er doch allein dem Engel des HERRN, der Ihm Beistand leistete und Ihn inwendig wider dich aufrichtete und stärkte! (af) Dieser aber ist kein anderer als der, welcher jener Menschensohn wieder zu werden gedachte und der Ihm half aus der Zukunft heraus!
Aber auch, wenn Er sich das Anrecht erworben haben mag, wieder zu jenem Engel des Lichts verherrlicht zu werden, da Er in Seinem Erdendasein in allem überwunden und als Einziger Vollendung erlangt hat (ag), so haben wir diese Seine Verwandlung doch nunmehr ganz augenscheinlich dennoch vereiteln können, indem wir Ihn gänzlich zugrunde-gerichtet und ausgelöscht haben, ehe sich diese wunderbare Transformation und Metamorphose hin zu alles überragender göttlicher Herrlichkeit an Ihm vollziehen konnte!«
24-J: Was, wenn sich nun doch noch die Verwandlung an Ihm vollzieht, die Er sich rechtens erworben hat?!
Das Scheol aber war von ängstlichen Zweifeln befallen und bekundete erneut seinen Argwohn: »Und was, wenn diese Verwandlung doch noch einsetzt, nachdem Er bis zum Ende Seines irdischen Lebens standgehalten und in allem überwunden hat?! Was, wenn Er sich doch noch vollends entgrenzen und über alle Räume und Zeiten ausweiten wird (a), sobald ich Ihn erst verschlungen habe?! Und was, wenn das gegenwärtige Ende Seiner irdischen Existenz nur der Auftakt ist zu Seiner Neu-Werdung in Seiner himmlischen Existenz (b), die dann aber, nachdem Er auch aus niedrigster Niedrigkeit heraus in allem überwunden hat (c), noch viel herrlicher und gewaltiger sein wird, als je zuvor, ehe du Ihn aus der Himmels-Welt befördert hast (d), da Er sich nun auch aus niedrigster Niedrigkeit heraus bewährt und unter größten leidvollen Prüfungen höchste Vollendung bewiesen und damit auch erlangt hat?! (e) – so dass Sein Verscheiden nach dem Fleisch nur Teil und lediglich der Auftakt Seiner wunderbaren Verwandlung im Geist sein könnte! (f)
Was, wenn es eben darum nun doch noch zu jener Transformation kommt, so wie sich ein Senfkorn, wenn es erst erstorben ist, in einen gewaltigen Baum verwandelt, dessen Wurzelwerk und Krone nach allen Seiten um sich greifen, bis sie alles ausfüllen? (g)
Mich jedenfalls ließ Sein Triumph-Schrei erschaudern und erschütterte mich bis ins Mark, als Er vor Seinem Verscheiden am Kreuz, nachdem Er die Sünden der Erden-Seelen aus allen Räumen und Zeiten auf sich gezogen hatte, in Jubel aufrief: »Nun ist es vollbracht! Jetzt beginnt es! Jetzt fängt es an! Nun mache Ich alles neu!« (h)
O, wehe uns, wenn dies am Ende doch tatsächlich noch geschieht! Denn hat Er sich darauf nicht in unwiderstehlicher Weise einen Anspruch erworben und sich selbst für diese Metamorphose die Grundlage bereits unbestreitbar erschaffen, so dass sie unweigerlich eintreten muss?!
Dann wird Er, wenn Er sich tatsächlich noch ausweiten sollte in alle Räume und Zeiten hinein (i), um Gott zu werden über alles (j), mich von innen heraus aus meinen tiefsten Tiefen, in welchen wir Ihn zu binden und zu bannen versuchen, zerbersten lassen und meine Gedärme nach allen Seiten hin auseinander-reißen, so dass ich dann wahrhaftig keine Seele mehr länger in Umnachtung gefangen halten kann, als es ihre Übertretungen durch die Verblendung zulassen (k), in welche du jene verstrickt hast, zumal nun das Auslöse-Opfer für diese alle doch unwiderruflich erbracht worden ist! (l)
Wenn du dich also nur nicht mit deinen Mutmaßungen und Erwartungen und Hoffnungen irrst und nach deinem Wunschdenken einer fatalen Selbsttäuschung erliegst und Er nicht eben dadurch einem Leben als Geist und Engel und Gott über alles zugeführt wird, dass Er sich nach dem Fleisch von dir hat töten lassen! (m)
Dann hättest du ein zweites Mal mit deinem Anschlag auf Ihn genau das Gegenteil von dem erreicht, was du damit beabsichtigt und dir davon erhofft hast und Er hätte damit Seine gänzliche totale Überlegenheit über uns alle erwiesen, weil Er dich dann ein zweites Mal völlig vernichtend überlistet hat!
Ist es dir schon nicht gelungen, Ihn in Seinem höchst angreifbaren irdischen Dasein zum Straucheln zu veranlassen und geistlich zur Strecke zu bringen: (n) wer kann uns da versichern, dass du Ihn dann nunmehr mit brachialer Gewalt vernichten kannst, obwohl Er sich durch nichts selbst des Todes verdient gemacht und Sein Verderben sich selbst rechtens zugezogen hat!
Doch der Ober-Erz-Teufel, den nun auch Angst und Schauder befiel, ermannte sich wider jede aufkeimende Verzweiflung, indem er aufbrauste: »Sei es, wie es sei! Wir hatten ja gar keine andere Möglichkeit, als Ihn auf die eine oder andere Weise zur Strecke zu bringen! Aber mit vereinten Kräften werden wir Ihn schon halten können, da Er doch bei allem jetzt schließlich nur noch ein bereits verstorbenes Menschlein ist, was immer Er zuvor auch einmal gewesen sein mag!
Oder sollte etwa dich, den alle Erden-Seelen fürchten, mit einem Mal selbst Angst und Schrecken befallen, dass du vor einem Sterblichen zu winseln anfängst mit Furcht und Zittern?! (o) Sieh doch, wie unerschrocken ich Ihm entgegen-getreten bin, ohne mich von dem einschüchtern zu lassen, was Er einstmals war! Und habe ich Ihn dadurch etwa nicht zur Strecke gebracht?! Sollten wir es da nicht mit vereinten Kräften schaffen, das zu halten, was wir nunmehr schon errungen haben?! (p) Darum lass Ihn uns ergreifen und zu denen werfen, die Er befreien wollte! Fürchte dich also nicht vor Ihm, sondern sichere vielmehr vorsichtshalber deine Tore und verdopple deine Riegel!« (q)
24-K: Erhebt euch, ihr ewigen Kerker-Tore, dass der König der Ehren einziehe!
Hinzu kam nun aber auch noch, dass mit einem Mal alle himmlischen Heerscharen Gottes, die sich um das Fluchholz gesammelt hatten (a), zu jubeln begannen, als jener Menschensohn mit dem Fluch aller Seelen beladen wurde und am Kreuz verendete, obwohl Er – gänzlich makellos und unschuldig – völlig zu unrecht vernichtet wurde, weil Er damit nämlich zu einem rechten göttlichen Sühneopfer zur Erlösung für alle geworden war (b).
Und als jener, vom angenommenen Fluch aller Seelen niedergestreckt, ins Hades hinab-sank, da folgten Ihm alle himmlischen Herrlichkeiten gleichwie in Sieges-Taumel über dem größten göttlichen Wunder, und hoben zu einem Feldgeschrei an: »Öffnet euch, ihr ewigen Pforten und Wächter der Finsternis, die so viele auf ewig einschließen wollten, auf dass der König der Herrlichkeit bei euch einziehe!
Und ihr fragt noch, wer dieser König der Herrlichkeit ist?! Wahrlich: Er ist es! „Jahwe Zebaoth“ selbst ist es, der „HERR aller himmlischen Heerscharen“, der gekommen ist, um all die Seinen aus deiner Zwingburg zu befreien! Der HERR selbst ist es: stark und mächtig! Der HERR: siegreich im Kampf!
Darum erhebt euch, ihr ewigen Kerker-Tore, dass der König der Herrlichkeit einziehe! (c)
Und ihr müsst Ihn einziehen lassen, da Er sich aller Welt Sünde aufgebürdet hat, um für alle Welt den Lohn zu empfangen, der nach den ewigen ehernen göttlichen Gesetzen – ganz gemäß eurem eigenen Begehren (d) – aller Sünde Sold ist (e), nämlich der Eingang in eure Festung der Finsternis! Also musst du Ihn aufnehmen und einlassen, wie sehr dir dies nun auch zuwider sein mag, damit Er dir damit zurück-gibt und auf dich selbst zurück-fallen lässt, was dein Kumpan all Seinen Kindern aufgebürdet hat, auf dass du sie auf ewig verschlingen konntest! (f)
Wende dich um und sieh, was dir nun widerfahren wird! Keine einzige Seele wird euch bleiben, die ihr hier in ewiger Verdammnis halten wollt! Denn durch das Holz der Versöhnung wird noch alles wieder-gewonnen werden (g), was durch das Holz der Verführung zur Abkehr verleitet worden ist! (h) Und eure ganze Freude wird sich noch in Trauer verwandeln, wie sich euer vermeintlicher Sieg nunmehr als vollendete Niederlage erweisen wird! (i)
Denn ja, sieh hin, du Satan! Den König der Herrlichkeit hast du vernichten wollen und hast damit nur über dich selbst Vernichtung gebracht! (j) Denn mit seinem Ende hast du dein eigenes Ende besiegelt, o Du Ober-Erz-Teufel und Haupt aller satanischen Dämonen, du Bundesgenosse des Todes und Fürst aller Finsternis, du Wurzel aller Widersetzlichkeit und Urquell allen Aufbegehrens, du Begründer alles Bösen!
Wie lange meinst du, dich jetzt noch behaupten zu können?! Erkennst du nicht langsam, was du mit all dem Elend, das du über die ganze Schöpfung Gottes gebracht hast, am Ende über dich selbst heraufbeschworen hast?!
Denn dies alles muss und wird nun auf dich selbst zurück-fallen (k), bis du dich selbst der Frage stellen musst, was du nur an dem Allerhöchsten Schlechtes gefunden hast, der nunmehr in Jesus Christus Seine unendliche Liebe gegen restlos alle erwiesen hat! (l)
Wie hast du es wagen können, gegen Ihn aufzubegehren und Ihm so viel Unrecht anzutun?! Warum bist du so darauf versessen gewesen, Ihn, der doch aller Leben ist, dem Tode zuzuführen, so dass du nun alle wieder verlieren wirst, derer du dir schon so sicher warst! – wahrhaft alle! – und am Ende darüber auch noch dich selbst! (m) Denn es kommt der Tag, da wird kein Satan und auch nicht ein einziger Widersacher mehr sein, sondern nur noch Anbetung und Verehrung dessen, der allein würdig ist! (n)
Darum weicht von hier, ihr Mächte der Finsternis! Denn der Schlüssel des Hades und des Todes, o du teuflische Tiamat, ist dir nunmehr von Christus entrissen worden! (o) Und auch, wenn der Tod dein Verbündeter bleibt bis zu eurem bitteren Ende hin (p), so kann er nun doch niemanden auf ewig mehr in seinem Rachen und Schlund halten um der göttlichen Erbarmung willen, die sich aller verlorenen Seelen wieder annimmt, sobald sie ausreichend Sühne und Läuterung in deinem Reich erfahren haben! (q) Denn der HERR hat Erbarmen mit der ganzen Welt! (r)
Darum auf, du Widersacher Gottes! Zieh dich zurück in das äußerste Meer von Chaos und Durchwühlung (s) in den jenseitigen Sphären unterhalb der Himmel Gottes (t), das du mit den Deinigen noch bewohnen kannst, bis dir auch diese gottfernste Region noch entrissen wird!« (u)
24-L: Wie kann das eine Niederlage sein, was all Seine Heere jetzt schon als Triumph bejubeln!
Das versetzte den All-Verschlinger in Furcht und Zittern; und er klagte dem Erz-Widersacher Gottes: »Wie können Seine Ihm ergebenen Engel Ihn preisen und Seine vermeintliche Niederlage feiern wie einen Triumph, dass sie mich sogar nötigen wollen, Ihn nunmehr zu verschlingen, und sie es jetzt schon sogar wagen, mich von allen Seiten zu bedrängen und zu belagern, als würden sie nur auf den Schlachtruf warten, mich vollends zu erstürmen und auszurauben (a) – mich, den allerschlimmsten Erzwidersacher dessen, welchen sie für den höchsten Gott halten (b), der ich mittlerweile sogar schon mächtiger geworden bin, als selbst du, durch all die Seelen, die du mir beständig zuspielst, von welchen ich mich durch Abzug all ihres Lebens beständig immerfort nähre, wodurch ich immer stärker wurde und anhaltend an Gewalt zugenommen habe!
Da Seine himmlischen Anhänger nun aber alle so darauf dingen, dass ich Ihn verschlingen soll, widerstrebt es mir noch weit mehr mit jeder Faser! Denn ich fürchte, dies bedeutet keineswegs Seinen, sondern vielmehr meinen Untergang!«
Die räuberische Rahab (c) jedoch beschwor das Scheol: »Und doch musst du es tun! Denn Er ist nunmehr mit der Schuld der ganzen Welt beladen, die Er auf sich gezogen hat, deren Sold nun einmal, wie wir eingefordert und zugestanden bekommen haben, der Tod ist (d), das Schicksal, von dir verschlungen und in ewiger Umnachtung fern allen Lebens und aller Himmel gebunden zu werden. Darum verschlinge Ihn!
Was immer Er gewesen sein mag: Er war zuletzt doch nur noch ein kleines Menschlein, das wir nunmehr ins Verscheiden gezwungen haben und genötigt, nun vollends Seine Seele auszuhauchen! Wer sollte Ihn da noch aus deinem Schlund befreien können?! Und wie sollte Er, wo Er nun tot und ohne jedes Bewusstsein und Leben mehr ist, unfähig zu irgendeiner Regung und Bewegung, sich selbst noch aus deinem Schlund befreien und Sein nunmehr restlos verlorenes Leben in Kraft und Stärke wieder ergreifen können?! (e)
Außerdem schicke ich alle meine Heere von teuflisch kampfeswütigen Engeln und Dämonen, um deine Grenzen zu verstärken, damit auch all diese Engel, die Ihm noch immer ergeben dienen und Seine doch schon erstorbene, zu dir niedersinkende Seele geleiten und sich angriffslustig um dich scharen: damit auch sie – selbst mit all ihrer vereinten Kraft – Ihn doch nicht mehr aus deinen Tiefen befreien können.
So werden wir Ihn ewig eingeschlossen halten und alle Seine Heilspläne nunmehr doch noch vereiteln, selbst, wenn Er nun auch viele Seelen in deinen Tiefen auf ein Kurzes aufgestört und wieder geweckt haben mag (f), indem Er alle lebens-bannende Sündenmacht auf sich gezogen hat, die sie in ewiger Umnachtung gebunden hielt.
Wer will sie denn aus deinem Kerker befreien?! Denn kein gewöhnlicher Engel vermag das, und auch nicht einmal ihr gesamter Verbund! Denn wir sind weit mächtiger, als sie alle! Und der, welcher es vielleicht vermocht hätte, ist von uns nunmehr vollends überwunden worden und jetzt gänzlich ausgelöscht, so dass Er nicht mehr zu dem werden kann, der uns aus der Zukunft heraus schon gar manche Schleppe beigebracht hat!«
Und der Satan wies die Fürsten aller seiner Heere der Finsternis an: »Auf! Sichert mir mit all eurer Gewalt all die ehernen Tore und die ewigen Riegel des Totenreiches! Umschirmt das Hades mit all euren Kohorten, dass nichts aus der Licht-Welt einfallen kann!« (g)
Schließlich konnte sich das Hades aber doch nicht erwehren, wie sehr es sich auch sträubte. Denn es musste den verschlingen, der aller Seelen Schmutz und Befleckung auf sich gezogen hatte, so dass viele von ihnen sich, aus ihrem Tiefschlaf erwacht, bereits im Innersten des Totenreiches regten (h).
Und da jener Menschensohn mit aller Welt Ballast beschwert war, sank Er hinab bis in die tiefsten Tiefen des Abgrunds des Scheol hinein, das sein Maul schloss und sogleich von allen teuflischen Engeln der Finsternis verstärkt und gesichert wurde, welche gegen die himmlischen Heiligen des Lichts antraten, um ihren großen Fang zu verteidigen (i).
24-M: Dann der Ruf eines noch Gewaltigeren, der über allem ist!
Dann aber hielten alle Engel Gottes plötzlich inne und eine große, beklemmende Stille trat ein, welche den Tod und den Teufel nichts Gutes ahnen ließ.
Und dann war mit einem Mal aus den höchsten Himmeln und von allen Seiten her eine Stimme zu vernehmen, die sich anhörte, wie der Chor unzähliger himmlischer Heerscharen (a). Und wir meinten, uns auch alle selbst in dieser universalen Verlautbarung von überall her zu vernehmen und stimmten dem, was sie bekundete, in allem inbrünstig zu aus den tiefsten Tiefen unseres innersten Seins. Und doch waren diese Stimmen nicht wir selbst, wie wer gegenwärtig noch sind, sondern gleichwie aus unserer zeitlos ewigen Vollendung heraus, der wir alle entgegen gehen (b).
Denn dieses Donnerwort, gleichwie von unzähligen Herrlichkeiten, war eindeutig die Stimme des Allmächtigen, All-Umfassenden, All-Einen, der über allem doch ewig zeitlos alles in sich vereinigt und umschließt und noch überbietet und die Vollendung von allem ist (c).
Und diese alles in sich vereinigende, wie überbietende All-Stimme rief: »Mein Sohn bist Du! Heute habe Ich Mich in Dir gezeugt (d), auf dass Du werdest, der Ich Bin (e), da Du Dich in allem bewährt und Mich in allem bewahrheitet und bestätigt und verwirklichst und verherrlicht hast, so dass Ich nunmehr werden kann aus Dir zu dem, der Ich ewig zeitlos Bin in Dir (f), wie auch Du aus Mir wurdest, was Du zeitlos ewig sein wirst in und mit Mir, und was Du in und mit Mir in Ewigkeit schon bist. Und nun wird es offenbar werden, dass Du wahrlich Gott bist über allem, von Ewigkeit zu Ewigkeit, als der, der Ich Bin (g).
Du bist Mein Sohn! Heute habe Ich Dich gezeugt! Wie Du auch Mein Vater bist! Denn heute hast Du Mich gezeugt! Darum erhebe Ich Dich nun zu Mir, auf dass Du wirst, was Ich Bin, wie Ich ewig aus Dir wurde, was Ich zeitlos und in allen Zeiten zeitgleich bin (h); und so wirst Du nun zu dem werden, der Ich Bin, wie Ich aus dem wurde, der Du bist.
Denn in Dir finde und erkenne Ich von je her zeitlos Meine ewigen Ursprünge. Und in Dir habe Ich sie Mir gesetzt und erwählt, auf dass Ich Bin, der Du bist, und Du bist, der Ich bin (i)
In Dir und Deiner Erd-Geburt habe Ich von je her Meine zeitlosen Anfänge gesehen und erkannt und erwählt, wie Du die Deinigen in Meiner Ewigkeit und in Mir.
Und weil Du rein und makellos geblieben bist und Meine ewige Reinheit und vollendete Heiligkeit in einem unvergleichlich leidgeprüften Erdendasein errungen hast, ohne auch nur im Geringsten zu straucheln und zu fehlen, und Du in unendlicher göttlicher Liebe sogar bereit warst, allen Fluch auf Dich zu nehmen, womit sich alle gefallenen Gotteskinder beladen haben, hast Du allen Fluch gänzlich zunichte gemacht und in Deiner göttlichen Liebe verschlungen (j), um noch alles in Liebe zu überführen und zu überwinden und als Liebe aus der göttlichen Liebe zu bestätigen – dass da nie etwas anderes war und wahrhaft IST, als allein nur Meine universale Liebe! (k)
So streife nunmehr die Sündenlast ab, die Du von allen verführten Erden-Seelen abgezogen hast und überlasse sie dem, der sie in die Welt gebracht hat! Denn JENER nämlich, mit seiner ganzen Verheerungsmacht, ist ans Fluchholz genagelt worden und NICHT DU! (l) Und durch Deinen Sieg der Liebe ist der Fluch seines Hasses auf ihn allein selbst zurück-gefallen (m) und wird nun vor allem ihn selbst zunehmend mehr belasten und beschweren und zusetzen, bis er – von all dieser Beschwernis, die aus ihm ausgegangen ist, selbst gänzlich niedergedrückt – sich auch noch Dir ergeben muss (n), so dass sein Hass sich nunmehr in ihm selbst verzehren muss, bis auch er noch überwältigt wird von Deiner und Meiner noch alles überwindenden Liebe (o).
Du sollst nun wieder erstehen durch Meine Überwinder-Kraft, wie Ich erstanden bin und wurde, was Ich zeitlos Bin, durch Deine Überwinder-Kraft. Denn aus Dir bin Ich, der Ich Bin, wie Du aus Mir bist, der Du bist; und in Dir und durch Dich und aus Dir und zu Dir entsteht von je her das ewige Licht und Leben beständig und anhaltend immerfort aus sich selbst! (p)
Denn in Dir fand und erwählte Ich Mir von je her Meine ewigen Ursprünge. Und alles, was Ich ewig zeitlos Bin und was Mein Wesen der höchsten Herrlichkeit bestimmt und ausmacht, das hast Du Mir aus niedrigster Niedrigkeit im Überwinden von allem erworben! (q)
Und Du hast nun wahrhaft überwunden in allem! Darum sollst Du auch die verdiente Krone allen Lebens erhalten! (r) Denn in Dir habe Ich Meine zeitlosen Anfänge erkannt und Mir gesetzt und erwählt; und durch Dich wurde Ich alles, was Ich zeitlos und ewig und zeitgleich in alle Zeiten hinein Bin (s). Darum sollst Du zu dem werden, der Ich Bin, wie Ich Mich von Ewigkeit entschieden habe, zu dem zu werden, der Du Bist. Denn in Dir habe Ich selbst Mich von Ewigkeit zu Ewigkeit gefunden und erkannt (t).
Du nämlich warst und bliebst sündlos und rein bis zum bitteren Ende und warst doch bereit, alle Sündenlast auf Dich zu nehmen und für alle zu schmecken äußerste Gottesferne und allerschlimmsten Verdammungsfluch bis hinein in den Tod! (u)
Und doch kann der Tod Dich gerade darum nicht halten, da Du Dir eben dadurch völlige Reinheit und Heiligkeit bewahrt hast, wodurch Du Dir ein unauflösliches Anrecht erworben hast, Dir alles wieder zu nehmen, was von je her Dein ist und Dir allein zusteht (v), wie es Mein ist, da Du bist, der Ich Bin, und Ich kein anderer als Du, der da lebt und regiert und herrscht und alles durchwaltet von Ewigkeit zu Ewigkeit.« (w)
24-N: Und schließlich eine Ur-Explosion der Fülle des Lebens aus sich selbst heraus!
Dann aber, o Wunder, geschah das gänzlich Unfassliche, Unglaubliche und überaus Wunderbare, das alle jenseitigen Welten nun wirklich bis ins Mark erschüttern und erbeben ließ (a), dass davon sogar eure Welt in solcher Gewalt erzitterte, dass mächtige Felsen zerspringen und manche Festungen einstürzen mussten: (b)
Mit einem Mal begann nämlich jene erstorbene Seele des Christus Gottes in den tiefsten Tiefen des Scheols gewaltig lodernd aufzuglühen und das göttliche Leben wieder inwendig in sich aufzunehmen (c). Und daraufhin kam es, gleich einer Ur-Explosion, zu einem gewaltigen stechenden Lichtblitz, der die gesamte Unterwelt erschütterte (d); und ein mächtiges Donner-Wort erschallte aus diesem grell aufstrahlenden Lichtzentrum, das alles erbeben ließ: »Ja, Amen: ICH BIN!« (e)
Und aus dem Herzen und innersten Wesenszentrum des wieder-erstandenen göttlichen Christus heraus breitete sich explosionsartig eine Entfaltung von so gewaltiger Kraft und blendendem Licht und göttlichem Leben in alle Räume und Zeiten aus (f), dass sie das Scheol, von dem die Seele des Menschensohnes verschlungen worden war, von innen heraus geradezu zerbersten und zerfetzen ließ; und alle Heere des Satans, welche sich um das Hades geschart hatten, um seine Grenzen zu sichern (g), wurden von dieser gewaltigen Kraftwelle, die aus dem aufstrahlenden Sohn Gottes ausging, allesamt in weite Ferne hinweg-geschleudert und nieder-gestreckt (h), so dass die himmlischen Heere des Lichts unter Jubel-Gesang in des Totenreich einfallen konnten, um alle dort erweckten Seelen daraus zu befreien.
Denn alle ehernen Tore des Hades wurden zerschmettert und all seine gewaltigen Umschirmungen auseinander-gerissen. Und wir alle, die wir wie in uns aussaugenden Netzen im Gedärm des Scheols gebunden waren, wurden von unseren Fesseln gelöst. Und das Antlitz des Menschensohnes begann, wie das Angesicht des Allmächtigen, gleich der aufgehenden Sonne in all ihrer Kraft, nach allen Seiten hin aufzustrahlen und sich auszuweiten und flutete alle Finsternis des Hades mit blendendem Licht (i).
So erfüllte sich die Prophezeiung des Königs David: »Er hat die ehernen Tore des Todes zerbrochen und sämtliche eisernen Riegel zerschlagen! Er führte sie heraus aus der Finsternis und zerriss all ihre Fesseln! So hat Er das Gefängnis selbst gefangen genommen und mit sich alle darin Gefangenen in die Freiheit Seines Lebens geführt und ihnen Anteil an den himmlischen Schätzen gegeben!« (j)
24-O: O, wehe uns! Wir hatten es immer nur mit der Selbst-Entäußerung dessen zu tun, der sogar über uns unendlich erhaben ist!
Da schrie die teuflische Tiamat völlig außer sich auf: »Wie ist das möglich?! Wie kann jener wieder erweckt werden von dem, dessen Werdung wir doch durch Seine Vernichtung vereitelt haben?! Wie kann Er sich selbst wieder ins Leben rufen, da Er doch völlig leblos und tot und gänzlich ausgelöscht worden ist?!« (a)
Das Hades aber erkannte sogleich, dass sich das bewahrheitete, was es schon zuvor so furchtsam erahnt hatte: (b) »Das kann nur sein, wenn Er doch in Wahrheit höher und mehr ist, als wir alle – selbst auch wir, die Allerhöchsten unter allen Göttern! (c) Denn nur, wenn Er tatsächlich aus einer noch höheren Sphäre entstammt, in welcher Er zeitgleich in allen Zeit-Räumen IST (d), so ist Er darin auch zugleich gänzlich verblieben, als Er aus sich selbst heraus in unsere Zeiten und in unsere Räume getreten ist (e). Und als dieser konnte Er sich nunmehr auch wieder selbst erwecken – aus der Ewigkeit als einer zeitlosen Überzeitlichkeit heraus, in der Zeit (f).
Oder Er hat das Leben in und aus sich selbst freigesetzt, nach dem ehernen Gesetz, das alles bestimmt, dass ein jeder ernten soll, was er gesät hat (g). Denn da jener nichts als Leben gesät hat, hat Er sich auch ein unauflösliches Anrecht und somit auch Vollmacht erworben, Leben zu ernten. Und weil Er als einziger Bereitschaft zeigte, Sein Leben zu lassen für alle, hat Er dadurch auch Vollmacht erlangt, es wieder in sich aufnehmen zu können (h).
So hat Er dich und mit dir uns alle nun abermals überlistet! Als du Ihn in den Himmeln niedergestreckt hast, ist Er gerade dadurch selbst zu dem geworden, dessen Werdung du damit vereiteln wolltest: nämlich zu dem verheißenen Menschensohn und Erlöser aller Welt (i). Und als du Ihn auch als diesen auslöschen wolltest, hast du Ihn eben dadurch wiederum dazu verholfen, zu dem zu werden, der sich Vollmacht erworben hat, aus sich selbst heraus wieder zu werden, und zwar nicht nur als ein Mensch, sondern überdies auch als ein Geist-Wesen und Gott, damit nunmehr aber wahrhaftig höher und erhabener als wir alle!« (j)
Der Erz-Widersacher und Satan Gottes und aller Menschen aber konnte es noch immer nicht fassen und stöhnte: »O nein! Wie ist das möglich?! Das kann doch garnicht eintreten! Das kann und darf nicht sein! Wir haben Ihn doch gänzlich überwunden, ehe Er sich zu Höherem wandeln und wieder zum Engel des Lichts werden und über alle Räume und Zeiten ausbreiten konnte!«
Das Scheol aber jammerte: »O, Satan! Du hast dich abermals täuschen lassen! Und mit dir wir alle! Er ist doch wahrhaftig der allmächtige, höchste, alleinige Gott über allem (k), sogar nochmals weit erhaben über allen Göttern, selbst sogar auch über uns, die wir die Gewaltigsten unter allen himmlischen Herrlichkeiten sind und viele auf unsere Seite zum Widerstand gegen Ihn angereizt haben! (l)
So hatten wir es in Wahrheit in dem, welchen wir lediglich als einen von Unseresgleichen hielten (m), in Wahrheit immer nur mit einer Entäußerung und einem Abglanz Seiner selbst zu tun, der am Ende doch tatsächlich unendlich über allem erhaben ist – selbst sogar über uns, die wir uns für die höchsten Götter hielten! (n)
Und als Er aus dem himmlischen Allerheiligsten im höchsten Zenit aller Himmel in unsere Sphären trat (o), um unserem Aufstand zu wehren, da kam Er ganz offensichtlich, wie sich nunmehr zeigt, hernieder aus nochmals weit erhabeneren Regionen, die noch unendlich höher als die unsrigen sind (p), die wir uns in einem gewissen Grad durch Raum, wie auch Zeit bewegen und uns auch in einem bestimmten Umfang in die Vergangenheit zurück-versetzen können, um Geschehenes, das uns unlieb ist, wieder ungeschehen zu machen.
Von dort aber, wo jener offensichtlich ausging, muss Ihm das in einem noch weit unendlicheren Vollmaß möglich sein, so dass Er dort in einer Sphäre walten muss, wo alle Räume für Ihn zu einem allumfassenden »Hier« und alle Zeiten zu einem zeitlos ewigen, zeitgleichen »Jetzt« zusammenfallen (q), so dass Er selbst auch in jenen Zeiten dort verweilt und in letztere von oben her einwirken kann, wo Er selbst aus sich selbst heraus getreten und sich unter sich selbst entäußert und in unsere Sphären hinein begeben hat (r), wie sodann auch noch darüber hinaus in die noch tiefere Erdenwelt mit ihrem gänzlich linearen Zeitverlauf, der den Irdischen jede Bewegung zurück in die Vergangenheit verweigert.
Und jetzt begreife ich es auch: Sogar, als Er als Sterblicher unter den Erden-Seelen war, befand Er sich doch zugleich auch ebenso noch in den höchsten Himmeln über allen Räumen und Zeiten und nahm dort gleichfalls bereits schon von Anbeginn an all jene Seelen als Dank-Opfer entgegen (s), welche Er sich in der Kraft Seiner Auferstehung von allen Uranfängen an erworben hat, so dass sie sich Ihm bereits hingaben und Seinen Fußspuren folgten, ehe Er sie auf Erden gesetzt hat (t), und die darum nach ihrem Verscheiden direkt in Seine Himmel auffahren konnten und meinem Schlund voller Widerhaken und zermalmenden Zähnen gänzlich entgingen! (u)
Von dort aber, aus den allerhöchsten Höhen, in denen Er – raum-zeitlich über alles entgrenzt – darum aber zugleich auch ewig verblieb im Vollbesitz Seiner ganzen Allmacht, kann Er sich auch Sein eigenes Leben wieder geben, dass Er in Seiner Entäußerung aus sich selbst heraus innerhalb von Raum und Zeit verloren und aufgegeben hat, weil Er dort zeitlos in allen Zeiten zeitgleich doch lebt (v) – selbst in der Zeit, wo Er in unseren Sphären ausgeschaltet und tot und leblos ist, so dass Er von dort her selbst auch in jene Zeiten einwirken kann, in welchen Er, nachdem Er in sie getreten ist, ausgelöscht worden ist (w).
24-P: So hat Er uns letztlich in dreifältiger Weise vollends überführt und überwunden!
So ist Er doch, wie ich es schon befürchtet habe, weit mehr, als wir alle: doch der alleinige allerhöchste Gott und Ewig-Vater und viel gewaltiger, als wir! (a) Aber wir erkannten es nicht! (b) Und, o wehe uns: so ist unser Schicksal nun vollauf besiegelt und Er wird uns alle noch überwinden und hebt nunmehr schon damit an! (c)
Denn so sind wir über allem auch schon von Anfang an bereits noch ein drittes Mal überlistet worden, da wir nicht erkannten, dass jener, der uns nach unserem Aufstand aus dem himmlischen Allerheiligsten entgegen-trat, seinerseits schon die Entäußerung war von dem, der ewig über allem ist (d). Doch wir können es Ihm nicht-einmal vorhalten, dass Er uns etwa selbst hinterlistig getäuscht und bösartig hintergangen hätte! Denn hat Er es nicht von Anfang an bekundet, dass Er der wäre, der über allem ist?! Wir aber wollten es nicht annehmen und glauben, da wir so verliebt in den Gedanken waren, allein aus uns selbst heraus irgend-etwas zu sein!«
Und als dies alles geschah, da mussten auch die höchsten Widersacher Gottes erkennen, dass der Engel des HERRN, gegen welchen sie stritten und aufbegehrten von allen Ur-Anfängen an, doch weit mehr als Ihresgleichen war (e), aus noch höherer Höhe ausgegangen, als sie alle, in welcher Er, über alle Räume und Zeiten erhöht, doch zugleich auch ewig zeitlos verblieben ist als die letztlich alles durchwaltende, alles bestimmende, ewig unauflösliche Lebendigkeit, die allein IST (f) als das alles umfassende Sein und der Inbegriff allen Lebens – in einer Weise, wie sonst nichts und niemand mehr (g) – als die vollendete Liebe, die immerfort aus sich selbst heraus hervorgeht und entsteht (h) und sich selbst erkennt und setzt und begrüßt im Werden des Menschensohnes und in allem, was jener für alle errungen hat, um noch alle Wesen, die durch Seine Liebe geworden sind, in Seiner Liebe zu überwinden und zu überwältigen und zu gewinnen und zu beseelen (i).
Dies nämlich ist das größte göttliche Mysterium: Er lässt für alle Sein Leben und stiftet dadurch zugleich für alle Leben! – nicht zuletzt auch aus und in und für sich selbst! (j) Und in dieser Kraft Seiner selbstlosen Liebe nimmt Er sich immerfort alles Leben, indem Er es für alle lässt, um sich in Seinem unaussprechlichen Liebeswesen vollendeter Herrlichkeit in allem zu bewahrheiten! (k)
Und alle Mächte der Finsternis schrien in Entsetzen auf: »O! Wer nur ist dieser?! Der so klein wurde und gerade dadurch so groß, dass Er solch Gewaltiges zu vollbringen vermochte! Der so niedrig geworden ist und darüber solche Erhabenheit bewiesen hat über alles! Der Knechtsgestalt annahm und sich darin als Gebieter über allem erwies! Der sich vom Tod verschlingen ließ, um dadurch den Tod in Seinem Leben zu verschlingen! Der alles aufgab, um alles in Besitz zu nehmen! Der selbst noch in größter Ohnmacht vollendete Allmacht beweist! (l) O wehe uns! Uns allen! Wo verbergen wir uns nur vor dem Antlitz Gottes, des Allmächtigen, des einzigen und wahren Königs?! (m)
Wir haben das Lamm geschlachtet, obwohl es doch der Löwe über allem ist! (n) Was kann uns jetzt da noch retten vor diesem übergewaltigen Löwen, der sich in allem in gänzlich vernichtender Weise als ein unschuldiges Lamm erwiesen hat, wenn uns nun der berechtigte Zorn dieses Lammes trifft, das zugleich unbezweifelbar der Löwe über allem ist?!« (o)
Und alle widergöttlichen Mächte wurden von unaussprechlichem Schauder erfüllt, dass sie allesamt in heller Panik aufstöhnten und unter ihnen allen ein gewaltiges Heulen und Zähneklappern anhob, wie aus den tiefsten Höllen heraus (p).
Denn wie hätten sie es nach all dem Unverzeihlichen, was sie verbrochen hatten, da noch fassen können, dass sie darüber doch nicht auf ewig unter Gericht und Verdammnis kommen sollten, da »Zorn« der göttlichen Lammesnatur in Ihrer löwenhaften Treue zu sich selbst doch gänzlich zuwider ist?! (q)
Aber ihre Schuld war so unsäglich groß, dass sie an eine noch unendlich gewaltigere Liebe und Gnade und Barmherzigkeit nicht zu glauben vermochten! Und dies ist auch nötig, dass sie gänzlich vergehen unter allem, was sie für verheerungswütigen Zorn des Lammes halten, bis zu ihrem völligen Zerbruch – jedoch selbst auch ihnen noch zur Läuterung hin! (r) Und sie vermögen´s nicht zu glauben, dass dies, Sein ewiges, selbstloses Selbst-Opfer gerade auch für sie geschah, nach allem, was sie Ihm angetan hatten – selbst auch zu ihrer aller Erlösung und zu wahrhaft aller Kreaturen Heil! (s)
24-Q: Hört, all ihr Gebundenen! Nun allen eure Fesseln ab!
Als nun aber das göttliche Licht und Leben aus dem Christus und Erlöser Gottes wie durch einen Urquell, der sich aus der Ewigkeit speiste, heraus-strömte und -floss und sich blitzartig nach allen Richtungen entfaltete und das ganze Totenreich erschütterte und erbeben ließ, bis das über-gewaltige Gedärm jenes alles verschlingenden riesigen Molochs auseinander barst, in dem wir uns – wie von uns aus-saugenden Netzen umwebt – eingesponnen wieder-fanden, da fielen die Heiligen Engel Gottes von allen Seiten in jenes Reich des Todes und der Finsternis ein mit einem unaussprechlichen Jubel und Triumph-Geschrei; und sie benedeiten dem Allmächtigen: »Gepriesen sei der Höchste! Denn alles, was Er sich vorgenommen hat, das setzt Er auch kraftvoll um in die Tat! (a) Und keine Seiner gewaltigen Verheißungen wird jemals hinfällig! (b)
Und nunmehr erfüllt sich auch selbst dies Allergrößte und Gewaltigste, das Er uns, den Propheten zu künden und ins Herz zu geben, aufgetragen hat! „Alle Völker, die von Finsternis umnachtet sind, werden erwachen und ein großes Licht sehen! Und allen, die im Schatten des Todes gebunden sind, strahlt die göttliche Erlöser-Sonne auf, um sie noch alle aus der Finsternis ins Licht und aus dem Tod ins Leben zu führen!“ (c)
„Das ganze Scheol gerät Deinetwegen in Bewegung, in freudiger Erwartung Deiner Ankunft, die auf gewaltige Erlösung hoffen lässt! Alle werden aufgestört durch Deine Niederkunft und geweckt durch Dein Erscheinen und werden sich fragen: »Was hat das zu bedeuten?! Er ist uns in allem, selbst auch im tiefsten Leiden, völlig gleich geworden! Und Er ist uns gefolgt, selbst sogar bis hinein in unseren Tod! Welche Liebe! Welch große Liebe!“ (d)
Und so werden alle, die sich schon auf ewig verloren glaubten, doch noch das ewige Evangelium erfassen dürfen (e), dass sie nunmehr doch noch Heil finden sollen nach Deiner göttlichen Retter-Liebe und -Gesinnung im Geist, nachdem sie gerichtet wurden nach ihrem Fleisch und ernüchtert worden sind durch den unausweichlichen Tod und das völlige Verderben, das sie zuvor ereilt hat!« (f)
Und dann riefen jene Engelsscharen allen im Totenreich erwachten Seelen zu: »Hört es, all ihr Gebundenen und Geknebelten! Nun fallen eure ewigen Fesseln und unauflöslichen Ketten doch noch von euch ab, die euch ohne jedes Ende in diesem tiefschwarzen Kerker halten wollten! (g)
Alle, die an ihrer Unzulänglichkeit zerbrochen sind, richtet Er nun wieder auf! Und alle göttlichen Funken, die gleichsam zum völligen Erlöschen gebracht worden sind, entzündet Er wieder hin zum ewigen Leben! (h) So ist nunmehr Heil und Erlösung für alle gekommen, die sich schon für ewig verloren hielten! (i)
Und ihr dürft es als erste erfahren, die ihr in eurem letzten Erden-Dasein bereits eure ganze Hoffnung auf Ihn gesetzt habt! (j) Aber auch alle anderen Tod-Geweihten sollen noch das Leben finden! (k) Denn nunmehr ist wahrlich aller Fluch für immer aufgehoben! Und keinerlei Verdammnis in äußerster Gottesferne wird auf ewig mehr sein! (l)
Halleluja! Der große Fürst des Lebens ist nunmehr gekommen und hat den gewaltigen Fürst des Todes überwunden! Verderber und Teufel, wo ist dein Stachel?! Hölle und Tod, wo ist dein Sieg?! Alles wird nun von der göttlichen Retter-Liebe überwunden werden und von Ihr auf ewig verschlungen! Halleluja!« (m)
24-R: Seit getrost! Nun dürft ihr aufsteigen in die himmlischen Sphären!
Und als so die Herrlichkeit des Christus und all Seiner himmlischen Heerscharen alles ausstrahlte, da erkannten wir, an welch grausigem Ort wir uns befanden; und eine jede Seele von uns sah in Windeseile alle ihre früheren Leben an sich vorbei-ziehen und wurde darüber von tiefer Reue erfüllt (a).
Denn wir alle wurden inwendig durch unser eigenes Herz überführt, in wie vielem wir kläglich versagt und sträflich gefehlt hatten und wie gar oft wir uns schwer versündigt hatten und wie schmerzlich wir unzählige Male gestrauchelt sind, und was es war, was uns an diesen trostlosen Ort äußerster Gottesferne gebracht hat, so dass wir alle in letzter Tiefe erfassten, welch gänzlich unverdiente Gnade und Barmherzigkeit uns nunmehr aus diesem tiefschwarzen Ort völliger Verlorenheit befreite, an den wir aufgrund unserer unzähligen Verschuldungen auf ewig hätten verbleiben müssen, wenn die Gottheit in Ihrer unsäglichen unbeirrbaren Retter-Liebe nicht selbst all unsere Schuld auf sich genommen und für uns alles gesühnt hätte, um uns wieder Ihrem Heil und Leben zuführen zu können (b).
Und wir erkannten in diesem alles ausleuchtenden göttlichen Licht auch, dass es nichts als diese unbegreifliche, unaussprechliche Abba-Agape war, die uns, nachdem Sie uns in immer neuen Leben immer wieder einen Neu-Anfang geschenkt hatte aus Ihrer unendlichen Gnade und Barmherzigkeit heraus (c), uns in unserem allerletzten Lebenslauf schließlich endlich überwunden (d) und zu ebensolcher Liebe, Gnade und Barmherzigkeit gegen all unsere Mitgeschöpfe und Brüder und Schwestern angereizt und erzogen hat (e), so dass es allein die göttliche Erbarmung war, die uns in unserem letzten Erden-Dasein endlich dafür bereitet hatte (f), nunmehr bei Ihrem Erscheinen hier im Hades in Ihrem Geist erweckt werden zu können, um von Ihren Engeln aus diesem drückenden Ort der Beklemmung herausgeführt werden zu können in die weiten Licht-Reiche der Himmel (g), so dass wir aus jener tiefsten Tiefe, von allen Fesseln gelöst, die uns hier auf ewig halten wollten, auffahren konnten wie Adler (h).
Denn die Engel des Herrlichen und Gewaltigen, der wie die Sonne mitten unter uns in äußerster Finsternis aufging und emporstieg (i), belebten uns, indem sie sprachen: »Seid getrost! Der in euch das gute Werk begonnen hat, will´s nunmehr an euch auch noch vollenden (j), dass ihr von jetzt an aufsteigen dürft von einer Herrlichkeit zur anderen in immer höhere himmlische Gefilde! (k)
Euer Dasein, das euch immer wieder doch nur in den unteren Wassern der Verderbnis schlüpfen ließ, gleich Larven, hat nun ein Ende! Ihr sollt nun endlich in Libellen gewandelt werden, welche nun oberhalb der Wasser schlüpfen, heraus aus dem stinkenden Sumpf, der bislang trotz jeder erneuten Häutung doch immer euer erbärmlicher Lebensraum blieb. Ihr sollt nun in Libellen gewandelt erstehen und endlich eure Flügel ausbreiten können, um aufzusteigen in die himmlischen Höhen!« (l)
24-S: Dem letzten Adam gelang schließlich, worin der erste Adam gescheitert war!
Über solch unaussprechliche, gänzlich unverdiente göttliche Gnade und Barmherzigkeit aber wurden wir alle zutiefst beschämt und mit allergrößter Reue erfüllt über allem, worin wir uns in unseren früheren Erden-Leben immer wieder aufs Neue verschuldet hatten (a); und wir bekannten einander unsere Sünden und Verfehlungen und vielfältigsten Übertretungen, um die göttliche Erbarmung zu preisen, die uns trotz allem nun dennoch zuteil geworden war (b).
Am meisten von Scham und Reue erfüllt aber war Adam: jene Seele, welche als die aller-erste begnadigt worden war, durch eine Wiedergeburt aus dem Tierreich heraus in eine menschliche Existenz gehoben zu werden (c), so dass Adam einstmals gewürdigt worden war, unser aller Ahnherr werden zu dürfen – jener, der seinerzeit jedoch, trotz seines neueren gehobenen Standes, das Heil wieder verspielt hatte, das der HERR durch ihn auf Erden aufrichten wollte mit dem Garten Eden, den Er für ihn angelegt und in welchen Er ihn versetzt hatte (d), mit dem Auftrag, dieses Paradies über die ganze Welt auszubreiten (e), derer der Satan sich bemächtigt hatte, so dass sie der Vergänglichkeit und dem Verderben anheim-gefallen war (f).
Denn wenn Adam seinerzeit aufgrund seiner besonderen Erwählung und intensiveren Erfüllung mit göttlichem Geist in der ihm zuteil-gewordenen höheren menschlichen Würde (g) nicht mehr aufs Neue der Verführung des Widersachers erlegen wäre, der er nunmehr hätte widerstehen können (h), dann hätte er, wie alle Seelen, die nach ihm in sein neues Geschlecht und in den gehobeneren Stand eines menschlichen Daseins wieder-erweckt wurden, ewig in jenem paradiesischen Wonne-Garten leben können, ohne jemals wieder sterben zu müssen, da sie alle in dieser vom Höchsten errichteten Heils-Enklave ohne Ende Anteil am Baum des Lebens gehabt hätten, den der Allmächtige in der Mitte des Paradieses gesetzt hatte (i) – wie auch alle anderen Geschöpfe Gottes, die in diese göttliche „Rettungs-Arche“ bereits aufgenommen worden waren.
Und Adam mit all seinen Nachkommen – jenen Seelen aus dem Pflanzen- und Tierreich also, die in einer ihrer Wiedergeburten seinem Geschlecht zugeführt worden wären (j) – hätten in der Kraft Gottes die Mächte der Finsternis wieder aus dieser Welt gedrängt und das göttliche Paradies unter der segensreichen Herrschaft Gottes über den ganzen Erdkreis ausgebreitet (k), woraufhin schließlich am Ende alle aus der Macht Satans wieder freigesetzten irdischen Geschöpfe Gottes in geistlicher Verklärung in eine himmlische Herrlichkeit verwandelt worden wären (l), die selbst sogar die aller heiligen Engel und überirdischen Gottessöhne unendlich übertroffen hätte (m).
Diese unsere hohe Bestimmung, obwohl wir doch aus niedrigster Niedrigkeit erst heranreifen sollten, während die Himmlischen schon seit unerdenklichen Zeiten die Kosmen durchschritten, hatte ja schließlich auch den Satan, der das erste und herrlichste Lichtwesen unter allen himmlischen Gottessöhnen war (l), letztendlich in seiner Eitelkeit zur Eifersucht und zum Aufbegehren wider den Höchsten gereizt (o).
Darum wollte jener mächtige Fürst der strahlendsten Sonnen-Dynastie schließlich auch Gottes erhabenen Pläne mit jenen niedrigsten, eben erst aus dem göttlichen All-Geist geschöpften Kindern (p), die aus dem Staub erstehen sollten, von Anfang an vereiteln. Denn er begehrte auf: „Warum sollten wir, die wir Feuer aus dem ewigen Feuer sind, nichtigem Dreck und Lehm dienen?! Wir ergeben uns doch nicht solch niedriger Kreatur, die weit geringer ist, als wir! (q) Vielmehr ist es angesagt, dass sie in ihrer Erbärmlichkeit vor unserer niederschmetternden Herrlichkeit vergehen!“
Und so zum Satan und Erz-Widersacher Gottes geworden hatte jener durch seinen Aufstand (r), die alle Himmelreiche erschütterten, sich auch des gesamten irdischen Kosmos bemächtigt und diesem verheert und verwüstet und alles in ihm unter Vergänglichkeit und Verderben gebracht (s) – aus Neid und Eifersucht, weil die weit niedrigeren Erden-Seelen zu weit höherer Herrlichkeit bestimmt worden waren (t), zu welcher sie überdies durch alle Himmlischen geleitet werden sollten (u).
Nachdem nun aber der Satan den ganzen Kosmos der Vergänglichkeit unterworfen hatte, führte der HERR alle Seelen, welche der Satan vernichtete, immer und immer wieder einem neuen irdischen Leben zu (v) und ließ so über eine Unzahl von Wiedergeburten sowohl Seelen, als auch Leiber durch eine, Millionen von Jahren andauernde Entwicklung von pflanzlichen über tierische Lebensformen reifen (w), bis Er durch eine besondere Geist-Einhauchung die erste irdische Seele in den Stand eines menschlichen Daseins erhob: (x) den Adam, der zum Ahnherr eines neuen erlesenen göttlichen Geschlechtes werden sollte, das den ganzen Erdball aus der Verheerungsmacht des Satans wieder befreien sollte (y).
Da aber auch Adam als die erste menschliche Seele, die dem Satan endlich hätte widerstehen können (z), dennoch dessen Verführung erlag und scheiterte, wie auch alle ins Menschsein gehobenen Seelen nach ihm, die ihn folgten, blieb die Aufrichtung des Heils dem letzten Adam vorbehalten, der im Christus Gottes aus höchster Höhe in eine menschliche Existenz getreten war (aa).
24-T: War es nicht das, was uns schon im Paradies verkündigt wurde nach unserem folgenschweren Fall?!
Und da nun Adam, der mit uns im Scheol erwachte, erkannte, was er durch sein schmähliches Versagen an Leid und Elend über sein ganzes Geschlecht gebracht hatte, da auch er und damit seine gesamte Nachkommenschaft, die aus ihm erstehen sollte, wieder der Verheerungsmacht des Satans verfallen war (a), da klagte er: »O, was habe ich durch mein schmähliches Scheitern und sträfliches Versagen doch nicht allein nur über mich, sondern auch über meine ganze Nachkommenschaft und über den gesamten Erdkreis gebracht! Wenn ich der Verführung dieses bösartigen, hinterhältigen Versuchers nicht erlegen wäre, was für ein edles Geschlecht hätte da aus mir erstehen können!
Denn alle Seelen, die in meine Nachkommenschaft hinein-geboren worden wären, hätten mit mir in der Kraft des Höchsten, All-Heiligen, den Satan mit seinen Verderbensmächten aus dieser Welt hinaus-drängen können! (b) Aber diese großartige Chance auf Heil für alle habe ich verspielt, so dass auch dieses neue, verheißungsvolle Geschlecht, das mit mir seinen Anfang nehmen sollte, durch mich im Fleische infiziert, wieder unter Tod und Verderben und die Verheerungsmacht des Satans gekommen ist! (c)
Wie viel Leid und Kummer und Harm und Not und Elend wäre meiner ganzen Nachkommenschaft erspart geblieben, wenn ich nicht gescheitert wäre und versagt hätte! Ja, sie hätte überdies allen irdischen Geschöpfen auch aus dem Tier- und Pflanzenreich ewige Erlösung bringen können! (d)
Welche Schuld und Belastung kommt also der meinen gleich?! Denn ich habe dem Unheil die Tür geöffnet, so dass es eindringen und sich auch des ganzen Menschengeschlechtes bemächtigen konnte, das ursprünglich zum Heil aller Welt bestimmt worden war!« (e)
Wir aber versuchten Adam, unseren Ahnherrn, zu trösten, indem wir ihm erklärten, dass wir – wie uns im Glanz jenes alles enthüllen Lichtes sehr wohl bewusst wurde – an seiner Stelle wohl ebenso, wenn nicht noch viel schmählicher, versagt hätten (f), wie wir uns ja auch, wenn auch unter Tod und Verderben in sein Geschlecht hinein-geboren, in vielfältigster Weise versündigt hatten, wo wir trotz allem doch hätten widerstehen können (g), wie schließlich auch Christus in allem widerstand, wenngleich Er doch in gleicher Weise, wie wir alle, in das schwache, allzu versuchliche, sünden-infizierte Fleisch unseres gefallenen Geschlechtes hineingeboren worden war! (h)
Dann berichtete uns Eva, seine Gemahlin, welche die Ur-Ahnin und Mutter aller Menschenkinder ist (i), wie der Höchste sie und ihren Gatten trotz ihres schmählichen Abfalls begnadigte und ein Lamm als stellvertretendes Sühneopfer für sie schlachtete und ihre besudelten Leiber mit dessen Fell bedeckte, so dass sie fortan trotz ihrer Befleckung wieder vor Ihn treten konnten (j), und wie Er ihnen in Aussicht gestellt hatte, dass einstmals ohne Zutun eines Mannes ein reiner, jungfräulicher Frauen-Same aus einer Menschentochter erstehen würde, welcher der boshaften Schlange, die sie verführt und wieder unter Tod und Verderben gebracht hatte, ihr Haupt zertreten würde – jedoch unter Preisgabe Seines eigenen Lebens, da jene Natter Ihm ebenso mit ihrem tödlichem Biss in die Ferse stechen würde (k).
Dieser wäre dann das eigentliche göttliche Opferlamm, das für die Sünde aller Erdenseelen sühnen würde und so den Fluch wieder von aller Welt nehmen würde (l), welchen sie, wie alle, durch ihren Abfall über sich gebracht hatten – worauf jenes Lamm, dass der All-Heilige zur Bedeckung ihrer Scham dahin-gegeben hatte, bereits hinweisen sollte (m).
24-U: Und doch wurde durch unser aller Fall unser aller Läuterung nötig durch Leiden an dem von uns erwählten Bösen!
Und Adam erklärte: »Und so durften wir trotz allem, was wir verbrochen hatten, in Aussicht auf jenes große und gewaltige göttliche Opfer zu unserer einstigen Erlösung doch weiter unter der himmlischen Gnade und Barmherzigkeit leben.
Gleichwohl mussten wir, wie alle, die uns folgen sollten, aber zu unserer Ernüchterung und Läuterung in unserem Fleisch doch ernten, was wir gesät hatten: nämlich unser leibliches Verenden und unserer Seelen Tod (a).
Und als es mich als den Aller-Ersten traf, wie ich mich auch als Aller-Erster versündigt hatte, dass mich meine Kräfte verließen und Krankheit und Siechtum über meinen sünden-verfallenen Leib kam, da sandte ich Seth, unseren Dritt-Geborenen, der uns zum Trost über den Verlust unseres geliebten Sohnes Abel, den sein Bruder Kain erschlagen hatte, geschenkt worden war: (b) ihn sandte ich hin zum Paradies, das seiner Zeit noch nicht von der Erde genommen worden war (c).
Denn nachdem selbst Kain, unser Erst-Geborener, der den Abel, unseren Zweit-Geborenen, seinen eigenen Bruder, brutal erschlagen hatte, trotz dieser seiner furchtbaren Gräueltat doch auf sein Flehen um Erbarmen hin noch Gnade finden durfte bei dem HERRN (d), hoffte auch ich auf Langmut und Barmherzigkeit.
Und so sandte ich Seth hin zum Garten Eden, wo er Gnade für mich erflehen sollte, ob er nicht etwas Öl aus dem Baum des Lebens für mich bekommen könnte zu meinem Heil und meiner Genesung, oder zumindest zur Linderung der Schmerzen, die ich am Verfall meines Leibes erdulden musste (e).
Was ihm dann aber von dem schirmenden Cherub entgegnet wurde, welcher durch sein kreisendes Feuerschwert jeden Zugang zum Paradies unmöglich machte (f), das kann mein Sohn Seth euch noch besser selbst erzählen.«
Da fuhr Seth, der Sohn des Adam, fort: »Dies ist es, was jener schirmende Cherub zu mir gesprochen hatte, der einen gleißenden Feuerwall um das Paradies kreisen ließ: „Richte dies deinem Vater aus: Ist es euch nicht gesagt worden, dass es Tod und Verderben über euch brächte, wenn ihr vermeintlich wahre Erkenntnis und Erleuchtung suchen würdet in unbegründetem Zweifel und Argwohn und Aufbegehren gegen Gott und in der wahnhaften Hybris, für euch selbst besser entscheiden zu können, was gut und böse und was heilbringend oder verderblich für euch ist, als jener, der euch das Leben geschenkt hat, um euch ewige Glückseligkeit zu bereiten?! (g)
Ihr aber habt Ihm misstraut, obwohl Er euch niemals je irgendeinen Anlass dazu gegeben hat! (h) Welches andere Los kann euch da nun noch bleiben, als aus eigener schmerzlichen Erfahrung zu lernen, was ihr an Heil und Leben für euch selbst verworfen habt in Anzweifeln von dem, was von je her das Beste für euch war?! So müsst ihr nun das bittere Los tragen, das ihr dem euch gänzlich umsonst geschenkten Heil vorgezogen habt, um darüber mit letzter Klarheit ernüchtert zu werden! (i)
Und bei all dem ist dies aber noch immer eine unaussprechlich große Gnade, dass ihr aufgrund der unerbitterlichen Liebe des Höchsten, die sich durch wahrlich nichts beirren lässt, nicht gänzlich verworfen worden seid (j), sondern für eure Anmaßung und euer Aufbegehren nur in solcher Weise bestraft und gezüchtigt werdet, dass ihr durch Sein Gericht nicht gänzlich hin-gerichtet werdet, sondern vielmehr her-gerichtet werden sollt, um am Ende doch noch das von je her euch zugedachte Heil in ewiger Glückseligkeit zu erlangen! (k)
Da ihr euch aber so schwer versündigt habt, dass ihr euch jenes höchste Gut eigentlich auf ewig verscherzt habt und der Satan, euer missgünstiger Widersacher in Berufung auf die göttliche Gerechtigkeit Bestrafung einfordert (l), muss der Höchste selbst erst noch ein unsäglich großes Opfer für euch erbringen (m), indem Er sich selbst, stellvertetend für euch, als Sühnelamm darbringt (n), was zu tun Er allein aber auch berechtigt ist, da Er euer aller Schöpfer und Vater ist, aus dessen Geist alle eure Geister geschöpft und erschaffen worden sind (o).
Und obwohl ihr alle euch an Ihm so schwer versündigt habt und Ihm nicht rechte Kinder sein wolltet, will Er doch als ein rechter Vater einstehen und haften für euch alle als Seine unaufgebbar geliebten Kinder (p). Denn auch, wenn ihr Ihn verkannt habt in Seinem Wesen unaussprechlicher Abba-Liebe, die ihr angezweifelt und Ihm abgesprochen habt, so kann Er sich selbst doch nicht verleugnen und wird sich gerade darum über all eurer verhängnisvollen Anzweiflung am Ende noch bewahrheiten und beweisen (q).
So wird Er selbst, der Ewig-Vater, noch eingehen in eure Welt als der eingeborene Sohn, der aus dem Vater kommt, von oben herab und aus sich selbst (r). Der wird für euch das Sühneopfer erbringen, das allen Bann-Fluch von euch nehmen wird (s).
Und wenn Er, der Höchste, euch dermaleinst jenes Opfer zu eurer Sühne für all eure Sünden und Übertretungen erbracht hat, dann wird euch die unaussprechliche Gnade, die Er euch trotz allem noch erweist, wieder Zugang verschaffen zum Baum des Lebens und zum Vollmaß der göttlichen Gnade und Barmherzigkeit (t). Dann, geliebter Seth, wird auch dein Vater gesalbt werden mit dem Öl, das aus dem für euch aufgeschlagenen Baum des Lebens fließt (u), mit Wasser des Lebens und Geist, was deinen Alten vollauf reinwaschen und auferstehen lassen wird und in allem Heilung und Genesung bringt – ihn und allen seinen Nachkommen, die ihm geschenkt werden.
Vorher jedoch nicht! (v) Und bis dahin bleibt euch der völlig ungehinderte Zugang zu all diesen letzten und größten göttlichen Segnungen noch verschlossen, auf dass ihr wirklich erkennt und erspürt, was es bedeuten würde, wenn Er nicht tatsächlich voller Gnade und Barmherzigkeit und nichts als unaussprechliche Liebe wäre, die ihr in Abrede gestellt habt.
Und dies alles auch, damit ihr erkennt, was Er es sich tatsächlich selbst kosten lassen muss, um euch doch alle über allem wieder Seinem Heil zuzuführen, welches ihr verachtet und ausgeschlagen habt, auf dass ihr wirklich erfasst, dass Er wahrlich nichts als restlos selbstlose, sich gänzlich aufopferungswillige Liebe und Gnade und Barmherzigkeit ist (w), die es wahrhaftig verdient, dass man sich Ihr ganz ergibt und sich Ihr in kindlicher Vertrauensseligkeit gänzlich anvertraut (x), um in der wohligen Geborgenheit in Seiner unaussprechlichen, wahrlich unverlierbaren Abba-Agape aufblühen und wachsen und gedeihen zu können (y).
So müsst ihr nun bei allem Heil, dass Er euch noch aufrichten will, doch zunächst das schwere Los eurer sträflichen Wahl trotz allem in einem gewissen Maß, wenn auch schon unendlich entschärft und abgeschwächt, erdulden und ertragen, um ausreichend den Unterschied zwischen „gut“ und böse“, wie „segensreich“ und „übel“ wirklich kennen-zu-lernen (z) und ausreichend zu erfassen, wie ihr es doch auch begehrt habt (aa), da ihr das Wort dessen in Zweifel gezogen habt, der euch von Anbeginn an doch erklärt hat, was „gut“ und böse“ und was zu suchen und was zu meiden ist, um euch vor all dem Übel des Bösen zu bewahren.
Aber über dem Bösen, das euch ereilen und mitunter auch überwältigen wird, wird euch aufgehen, wie übel das Übel und wie böse das Böse doch wirklich und wahrhaftig ist, wie auch, wie unaussprechlich groß und noch weit unendlicher die göttliche Liebe und Güte ist (ab), die euch am Ende, wenn ihr endlich über alles ernüchtert worden seid, aus all dem Übel und aus all diesem übermächtigen Elend und Tod doch wieder befreit, das ihr selbst aus freien Stücken ohne Anlass über euch selbst gebracht habt und das so übel ist, dass es für euch, aus euch selbst heraus, niemals mehr ein Entrinnen daraus gegeben hätte.
Darum muss dein Vater Adam das Schicksal, das er sich selbst frei und ohne jeden Anlass erwählt hat (ac), doch in gewissen Umfang nun auch selbst erdulden und ertragen – ebenso, wie übrigens auch sein Sohn Kain, der bei aller in Aussicht gestellten Schonung doch flüchtig auf Erden bleiben muss sein Leben lang, so dass er keine Ruhe finden wird (ad), bis er denn wirklich und wahrhaftig vollumfänglich das wahre göttliche Heil gefunden hat (ae) oder aber vielmehr von Ihm gefunden worden ist (af) in der Erkenntnis, dass selbst auch ihm, dem Brudermörder, wahrlich alles vergeben werden soll, da Gottes für ihn vergossenes heiliges Blut mit seinem allumfassenden Freispruch lauter spricht als das ihn anklagende, von ihm vergossene Blut seines Bruders, des Abels Blut« (ag).
24-V: Auch können wir so erst die unaussprechliche Liebe dessen ergründen, der sich am Ende für uns alle selbst geopfert hat!
Und so wies auch jener mächtige Cherub schon auf das künftige Heil hin, das der Allerhöchste in Seiner unaussprechlichen Liebe und Langmut und Güte und Geduld und Huld und Gnade und Barmherzigkeit doch über allem am Ende noch allen gewähren wollte (a).
Und nun erfahren wir an uns selbst, dass es wahrlich noch eingetreten ist. Und da wir den Tod und das Verderben, das wir selbst uns – unserem Ahnherrn nach – alle ebenso selbst erwählt hatten (b), nunmehr geschmeckt haben, wissen wir es auch zu schätzen, was es bedeutet, aus gänzlich unerfindlicher Gnade daraus doch noch errettet zu werden (c), und wie köstlich doch die göttliche Liebe ist, die uns trotz allem und über allem noch in die himmlische Herrlichkeit führt, und wie wunderbar das ist, dass sich unser aller Abba durch unser aller Untreue in Seiner Treue zu uns nicht beirren ließ und sich trotz all unserer Lieblosigkeit doch niemals abbringen ließ von den gütigen Vorsätzen Seiner unermesslichen göttlichen Liebe! (d)
Und auch erst nun können wir Seine Liebe recht ergründen und schmecken, da wir erkannt haben, dass es wirklich gänzlich selbstlose, allein nur auf unser Heil und auf unsere Glückseligkeit bedachte hingebungsvolle göttliche Agape ist (e), die sogar bereit war, sich selbst als Sühneopfer für alle unsere Übertretungen zu geben und alle Strafe, die wir verdient hätten, an unserer statt zu erleiden (f).
Denn wahrlich: Größere Liebe gibt es nicht, als solche Abba-Agape, die bereit ist, unter größtem Schmerz und allerschlimmster Folter Ihr eigenes Leben zu lassen für alle Ihre Kinder (g) – selbst und gerade auch für all die, welche Sie noch nicht zu schätzen wissen und verschmähen und verachten, weil diese noch nicht erfasst haben, wovor solche endlose, unerschütterliche Liebe sie am Ende doch alle bewahrt: (h) vor ewigen Ausgeschlossensein von jedwedem Glück und Heil und Leben in geborgener Gotteskindschaft und von jedem unwiderruflichen Bann-Fluch hin zu ewiger Verdammnis (i).
Darum müssen auch gar manche erst kosten und an sich selbst erfahren, was es bedeuten würde, wenn es solch wirklich und wahrhaftig grenzenlose göttliche Liebe nicht gäbe, welche sie verachtet und verleugnet und verworfen und verschmäht und für nichts geachtet haben (j).
Denn eine jede Seele wird noch darüber ernüchtert werden, was für ein unaussprechliches Gnaden-Angebot das doch ist, von der gänzlich unverlierbaren grenzenlosen göttlichen Abba-Liebe noch angenommen, ja, unbeirrbar gesucht und am Ende doch noch gefunden und heim-getragen zu werden (k), wenn sie erst die Verlorenheit, welche sie solcher Liebe vorgezogen hat, mit ihrer letzten bittersten Konsequenz erst einmal zu spüren bekommen hat! (l)
Und in dieser Weise haben wir alle es bereits gekostet, was es heißen würde, wenn wir mit unserem anfänglichen Argwohn und Zweifel recht behalten hätten. So hat er uns alle überführt und überwunden und doch noch überzeugt von Seiner Liebe, die auch den aller-verworfensten Aller-Verlorensten nachgeht, bis Sie denn wirklich alle gefunden und heim-geholt hat.« (m) – Dies war das Zeugnis von Seth, dem dritten Adams-Sohn (n).
24-W: Und dann kam Christus, des Adams und unser aller Trost!
Als uns dies alles unsere Ur-Ahnen bekundet hatten, in deren Geschlecht wir einstmals durch eine Wiedergeburt aus einem niedrigeren irdischen Dasein aufgenommen worden waren, und als Adam noch immer untröstlich war über das, was er über das ganze, ursprünglich so hoffnungsvoll gesegnete Menschengeschlecht gebracht hatte, zu dessen Ahn-Herrn er als die erste Seele aus dem noch unmündigen Tierreich durch eine Wiedergeburt in ein weit reicher gesegnetes und viel tiefer geist-erfülltes menschliches Dasein (a) erwählt worden war (b), weil durch ihn auch seine gesamte Nachkommenschaft, die aus ihm erstehen sollte, wieder der Macht des Verderbers anheim-gefallen war (c), statt diesen selbst in der ihm und den Seinigen zunächst zugedachten Kraft Gottes aus der ganzen Welt zu vertreiben und vom gesamten Erdkreis zu verbannen (d), so dass die ganze Schöpfung doch weiterhin unter der Verheerung des Satans blieb (e), siehe, da erhob sich Christus, der große strahlende Heiland und Erlöser des gesamten Menschengeschlechts mit all Seinen himmlischen Heerscharen wie die Sonne mit allen Himmelslichtern des ganzen Alls über uns (f); und Er streckte Seine Hand nach unserem Stammvater aus und zog ihn als den Ersten zu sich in die Höhe in den Kreis Seiner heiligen Engel.
Und wir durften diese überaus anrührende Szene miterleben, wie Er unseren zutiefst beschämten Ur-Vater die Tränen tiefster, innigster Reue von den Wangen wischte und ihn mit tröstenden Worten in den Arm nahm und ihn aufs herzlichste liebkoste (g).
Was Er ihm aber zuflüsterte, verstanden wir nicht. Denn es war allein für das Herz des Adam bestimmt. Aber es musste eine bleischwere Last von seinem Herzen genommen haben, da Adam so tief aufseufzte, dass es im ganzen Totenreich widerhallte, und ihm daraufhin die Augen übergingen von der Erleichterung, welche er erfahren hatte (h).
Und Adam benedeite dem Christus, der sich hernach zu uns wandte: »So hast Du es also für gut befunden (i) und zu tun beabsichtigt von allen Ur-Anfängen an, noch ehe der Welt Grund gelegt worden war, um uns Deine unaussprechliche Liebe in letzter Deutlichkeit zu offenbaren! (j) Denn um meiner und aller meiner Kinder willen hast Du Dich zu unser Erlösung als das große Loskauf-Opfer ans Kreuz schlagen lassen und für uns in den Tod gegeben, um allen Fluch und alle Verdammnis für uns zu tragen und von uns zu nehmen! (k)
Und wie in mir und mit mir alle zu Tode gekommen sind, so wolltest Du von allen Ur-Anfängen an und von Ewigkeit her, dass sie in Dir und mit Dir darüber zum wahren Leben kommen sollten! (l) Und alles war Teil Deines überaus erhabenen, herrlichen Heilsplans von Anfang an! (m)
Und alles, was der Satan durch das Holz der Verführung, den Baum vermeintlicher Erkenntnis in argwöhnischer Auflehnung gegen Deine in allem fürsorgliche göttliche Abba-Liebe unter Tod und Verderben gebracht hat (n), das hast Du durch das Holz der Versöhnung, an welches Du Dich für uns alle hast schlagen lassen, wieder ins Leben gebracht (o), weil dieses zweite Holz uns über allem, was seit unserem tiefen Fall geschehen war und auch geschehen musste, uns über Deine wahrlich unaussprechliche, ewige, gänzlich unverlierbare göttliche Abba-Liebe erleuchtet hat (p), so dass dieses Holz, an dem Du hingst, uns zum Baum der wahren Erkenntnis von Deiner wahrlich unaussprechlichen, grenzenlosen Liebe geworden ist (q), der uns über allem Tod erst ins vollendete, wahrhaftige Leben glückseliger Gotteskindschaft gebracht hat! (r) – nun nämlich in wahrhaftiger, letzter Erkenntnis aus der Erleuchtung heraus, die allen anfänglichen Zweifel als völlig unbegründet erwiesen und damit für immer ausgelöscht und gänzlich ausgetilgt und auf ewig zum Schweigen gebracht hat! (s)
So hat sich in allem am Ende, wie es von Ewigkeit her beabsichtigt war, nur Deine unaussprechliche unübertreffliche göttliche Liebe enthüllt und verwirklicht und erwiesen – und über all unserem Versagen dein alles überbietender Triumph, auf dass Deine uns zugedachte Herrlichkeit uns nur noch umso herrlicher würde! (t) Und als mit allen schuldig Gewordener darf ich mich nun mit allen nur umso mehr von allem freigesprochen und in allem verstanden und angenommen und unendlich geliebt erfahren!« (u)
24-X: Dies war doch alles schon von Ewigkeit her ersehen worden als Erweis Meiner unaussprechlichen Liebe!
Und Christus sprach zu ihm: »Ja, genauso ist es! Darum gräme dich nicht länger und verzeihe dir auch selbst, was Ich dir längst verziehen habe von Anfang an, noch ehe es überhaupt über dich gekommen ist.
Denn dies alles war doch von Ewigkeit her schon ersehen und begrüßt worden und diente doch nur dazu, dir, wie allen, die ganze Höhe und Länge und Breite und Tiefe der Herrlichkeit Meiner unaussprechlichen Liebe zu euch allen zu offenbaren! (a)
Und wenn es euch nicht alles zum Nutzen gewesen wäre und euch nicht auch selbst zu noch weit unaussprechlicherer Herrlichkeit und Glückseligkeit und Erfüllung gedient hätte, in Ewigkeit, so wäre nichts von all dem überhaupt jemals eingetreten! (b) Darum denkt nicht mehr an das, was sich nunmehr wie ein unwahrer Alptraum gänzlich verflüchtigt hat! Denn seht! Ich habe alles gänzlich neu gemacht!« (c)
Und Jesus rief aus der Höhe mit Macht zu uns allen: »Darum her zu Mir, ihr alle, die ihr durch den betrügerischen Baum des Argwohns und Zweifels, der euch falsche Erkenntnis jenseits von Mir versprochen hat, zu Tode gekommen seid! (d) Denn Ich habe euch darüber den Baum der wahren, unbestreitbaren Erkenntnis von der euch allen unverlierbar geltenden göttlichen Liebe aufblühen lassen, den Baum des Lebens, der euch nun alle auferstehen lässt zum ewigen Leben hin! (e) Ja, euch alle – und auch alle anderen darüber hinaus!« (f)
Und Adam pries unser aller Herrn und Heiland: »O, Du unergründliche herrliche Majestät unaussprechlicher Gottes-Liebe! Ich danke dir, dass Du mich und alle, die meinen unseligen Pfaden in den Tod gefolgt sind, aus diesem Verderben heraus errettet hast!« Und ebenso priesen wir Ihn alle (g).
Und siehe, da wurden wir alle wie mit heiligem Öl übergossen, gleich frischem köstlichen Lebenswasser, dass uns vom Scheitel bis zur Sole mit heiligen Schauern durchströmte; und alsdann fanden wir uns alle im Heiligen Geist versiegelt (h) durch das Zeichen des Kreuzes an unserer Stirn, wie es dermaleinst auch dem so tief in Sünde gefallenen Kain, dem ersten Mörder unter den Menschen, gegeben worden war (i).
Und Er stieg hinauf aus dem Totenreich und nahm uns alle mit Macht im Geleit aller Seiner heiligen Engel und himmlischen Herrlichkeiten mit sich empor (j).
24-Y: Andere wurden den Hallen der Wiedergeburt zugeführt!
Als wir dann schließlich, nachdem das Totenreich von innen heraus aufgesprengt worden war, – aus unsrer Umnachtung erweckt – von Christus und Seinen himmlischen Heerscharen empor-getragen wurden und den höheren himmlischen Lichtreichen zugeführt wurden, da sahen wir andere Seelen, die zwar auch aus dem tiefsten Abgrund des Scheol, das zerborsten war, befreit wurden, aber nur innerhalb der Unterwelt an einen Ort der Bergung gehoben wurden (a), und dabei in ihrem völlig bewusstlosen Schlaf verblieben, ohne – wie wir – aufgestört und erweckt worden zu sein.
Da fragten wir: »Was ist mit diesen? Warum werden all diese Unzähligen nicht mit uns hinauf geführt? Und was ist dies für ein Ort, an welchen diese versetzt werden, wo schon unzählige andere Seelen ruhen?«
Da sprach einer der uns geleitenden Engel zu uns: »Das ist „Guf“, die einstige „Halle der ungeborenen Seelen“, wo alle ins Erden-Dasein bestimmten Geister von allen Ur-Anfängen an ihrer ersten irdischen Wiedergeburt entgegen-harrten (b).
Diese aber hat sich vor der Geburt eures Erlösers in Hinblick auf alle Geister mit einer menschlichen Bestimmung, die noch niemals in irgendeine irdische Existenzform erweckt worden waren, vollständig geleert. Denn Er ist der Letzte aus eurem Geschlecht, der als eure letzte Hoffnung für euch ins Menschsein getreten ist (c), wenn auch nicht, wie ihr, von dort unten her, sondern von oben her (d).
Aber kraft dessen, was Er für euch nun vollbracht hat, musstet ihr nach jedem erneut vertanen Leben nicht ewig im Scheol verbleiben, sondern wurdet nach der euch dort bestimmten Frist, je nach euren Werken (e), wieder dieser Halle zugeführt, um erneut in ein Erden-Dasein erweckt zu werden mit der Chance, auch endlich im Geist wiedergeboren zu werden hin zum ewigen Leben (f).
Und ihr habt dieses Anrecht in eurem letzten Erden-Dasein schließlich endlich erlangt, da ihr bereits auf den gehofft habt, der da kommen sollte, und aus der in Ihm in Aussicht gestellten Retterliebe und Barmherzigkeit nach eurem bescheidenen Vermögen bereits in Liebe und Barmherzigkeit gewandelt seid (g).
Diese Halle war nun gänzlich geleert von allen Seelen mit einer menschlichen Bestimmung, die noch niemals in eine irdische Existenz getreten waren, so dass diese nunmehr mit Seelen gefüllt ist, die alle bereits mindestens einmal, meist aber schon mehrfach in ein irdisches Dasein getreten sind (h). Aber von ihnen allen wurde bereits ersehen, dass sie ebenso versagen und sich verschulden werden, sobald sie die menschliche Würde erreicht haben, so dass sie daraufhin auch wieder ins Scheol fahren müssen.
Aber kraft des Sühneopfers, was jener Letzte für euch nunmehr erwirkt hat (i), der damit zu eurem Ersten wurde (j), wurden schon von allen Ur-Anfängen an auf kurz oder lang alle Seelen aus dem Totenreich wieder dieser Halle zu einer erneuten Wiedergeburt zugeführt (k) – je nach dem, wie schwer sie sich in ihren vorausgehenden Erden-Leben verschuldet haben und wie lange sie darum im Scheol in völliger Umnachtung verbleiben mussten (l).
Da ihre Verfehlungen aufgrund ihrer Unwissenheit und Unkenntnis aber verständlich und noch entschuldbar sind (m), dürfen sie bis zu ihrer nächsten Wiedergeburt in der Unterwelt nach wie vor friedlich ruhen (n).
Und gerade jetzt wird kraft Seines Erlöser-Wirkens die Halle der ungeborenen Seelen wieder mit vielen entschlafenen Geistern aus dem Scheol gefüllt, um sie einem neuen Seelen-Dasein in einer erneuten sterblichen, fleischlichen Wiedergeburt zuzuführen (o), ob sie nunmehr endlich die geistliche, unsterbliche Wiedergeburt erlangen möchten (p).
Und hierfür wird Er auch Seine Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit so lange hinauszögern, bis nach einer Unzahl sterblicher Wiedergeburten all jene in ihrer Vollzahl die un-sterbliche Wiedergeburt erlangt haben (q), die in diesem Äon bis zur gänzlichen Auflösung des der Vergänglichkeit unterworfenen Kosmos (r) schließlich doch noch zu gewinnen sind.«
24-Z: Wir sahen aber auch noch gänzlich verlorene Seelen, die im Flammenmeer des Hades erwachten!
Wir mit Christus und Seinen Engeln hinauf-geführten Seelen sahen aber auch solche, die in den allertiefsten Abgründen des Hades zwar wohl ebenso, wie wir, erwachten, aber sich gleichwie in lodernden Flammen eines sie inwendig verzehrenden Feuers wiederfanden und diesem nicht entrinnen konnten (a).
Da fragten wir erneut: »Und was ist mit diesen?«
Da wurde uns erklärt: »Das sind jene, die sich in ihren früheren Existenzen bereits so schwer versündigt haben, dass sie noch weniger, als die Seelen in den Hallen der Wiedergeburt, mit euch schon empor-genommen werden können, da sie in noch tiefere Abgründe des Scheol hinab-gesunken sind (b).
Da nun aber das Licht aus der höchsten Höhe auch die tiefsten Abgründe des aufgebrochenen Hades ausstrahlt, wurden auch diese aus ihrem Schlaf gerissen und geweckt und müssen nun vollbewusst erkennen und erleiden, an welchen gott- und heils-fernen Ort ihre Untaten sie geworfen haben (c).
Dies ihr schauderhaftes Erwachen aber soll ihnen noch zur Läuterung dienen! (d) Denn auch, wenn sie nunmehr, nachdem ihnen die Augen und Sinne wieder geöffnet worden sind, unter allerschlimmsten inneren Qualen erkennen müssen, wo sie sich befinden, dient ihnen dies schmerzliche Erwachen doch letztlich zur ihrer Ernüchterung und Besinnung (e), so dass sie, wenn die Flammen, unter denen sie leiden, genug Reue und Sühne in ihnen freigesetzt haben, sie wieder den Hallen der Wiedergeburt zugeführt werden können, um eine neue Chance auf Heil und Erlösung zu erhalten, womit sich kraft dessen, was nunmehr geschehen ist, selbst auch die Orte äußerster Gottes-Ferne und Verdammnis noch zu Stätten der Reinigung gewandelt haben auf Hoffnung hin« (f)
24-AA: Halt ein, Michael! Zerreiße sie nicht, sondern vielmehr den Vorhang, der sie von Mir trennt!
Michael aber, der mächtige Engelsfürst, der sonst immer an der Seite des Herrn der Heerscharen war und alle Seine himmlischen Streitmächte anführte (a), wollte Ihm nicht sogleich folgen und sprach: »Lass mich! Ich will zuerst noch Gericht an diesem verdorbenen Geschlecht vollziehen, das Dich verworfen und so grausam niedergemacht und abgeschlachtet hat! (b)
Ich will nicht länger für sie streiten (c), sondern nunmehr vielmehr wider sie! Lass mich, dass ich als ein Rache-Engel über sie komme und hinziehe, um ihren Tempel und ihre ganze Heilige Stadt, wo sie noch alle versammelt sind, mit Feuer vom Himmel in Schutt und Asche zu legen, wie einst Sodom und Gomorra!« (d)
Christus aber widersprach ihm: »Nein, nicht doch, Mein hitziger Eiferer, der du in allem Meinen Petrus auf Erden gleichst! (e) Hast du nicht gehört, wie Ich an Meinem Kreuz gerade für sie, die Mir zu erbittertsten Widersachern geworden sind, gefleht und gebetet habe?! (f) – unter Preisgabe Meines heiligen Lebens, das Ich gerade auch für sie, wie für alle Meine ärgsten Widersacher, dahingegeben habe! (g)
So muss zwar wohl noch Zorn und Gericht über dieses ganze Geschlecht kommen (h), das über eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten die ihnen zuteil gewordene göttliche Gnaden-Zuwendung verachtet und ausgeschlagen hat (i), jedoch selbst auch ihnen all das noch zu ihrer einstigen Ernüchterung und Besinnung und Läuterung (j) – um Meines heiligen Blutes willen, das gerade deswegen auch für sie alle vergossen worden ist!
So habe Ich Mir wahrlich alle erstritten und erkauft und dem Satan sämtliche Seelen abgerungen, so dass sie von Meiner Liebe am Ende doch noch alle überwältigt werden sollen und Mir – inwendig vollends überwunden – noch zufallen müssen, auf dass dem Verheerer Meiner Schöpfung auch nicht ein einziges Herz als Trophäe bleiben soll – ja, nicht einmal seine eigene Seele! (k)
Darum halte an dich, dass du sie jetzt nicht alle in Schutt und Asche legst! Oder willst du diese alle denn wirklich und wahrhaftig aufgeben, für die doch auch du selbst so unsäglich lange an Meiner Seite mit solchem Eifer gestritten hast?! (l) Sollte dies alles wirklich vergeblich gewesen sein?! (m)
Deshalb zerreiße nicht sie, sondern vielmehr den Vorhang, der sie bis jetzt vom Allerheiligsten getrennt hat! (n) – ihnen zum Hoffnungszeichen, dass über allen verheerenden Gerichten, die wegen ihrer Widersetzlichkeit nunmehr über sie kommen müssen, doch auch ihnen bleibend der Zugang zu Meinem Heil eröffnet worden ist (o) durch Mein Sühne- und Auslöse-Opfer, mit dem Ich gerade auch sie Mir auf ewig erkauft habe, so dass auch sie, wenn sie dermaleinst erst geläutert worden sind, Meine Erlösung noch finden sollen!« (p)
24-AB: Schon einmal eines Besseren belehrt will ich Deinem Wort vertrauen!
Da hielt der Erz-Engel Michael ein in seinem Zorn und fügte sich seinem Herrn mit den Worten: »So will ich denn an mich halten im Vertrauen auf Dein Wort, wenngleich es so groß und wunderbar ist, dass selbst auch ich es nicht fassen kann, dass Du sogar selbst diese, die sich zur rechten Zeit nicht durch Deine Netze ins Heil ziehen ließen, dann eben noch zu gänzlich ungewohnter Stunde, ja, zur Unzeit Dir trotzdem noch zur Beute nehmen willst (a), da es nunmehr Dein Tag ist, der im Aufgehen begriffen ist (b).
Darum will ich Dir auch nicht mehr widersprechen, wie ich Dir schon einmal widersprochen habe, um eines besseren belehrt zu werden – nämlich damals, als Du Dich anschicktest, ohne Deine ganze himmlische Heeresmacht Deinem Erz-Widersacher mit all seinen bestialischen Rotten entgegen-zu-treten – im Voll-Bewusstsein, dass er Dich zerreißen und niedermachen würde.
Denn wie begehrte ich da doch auf, indem ich Dich anfuhr und Dich zu nötigen suchte mit beschwörenden Worten: „O nein! Nur das nicht! Lass ab von einem derart widersinnigem Ansinnen!“ (c)
Du aber hieltest mir entgegen: „Lass es also geschehen! Denn Ich will und muss dies auch tun! (d) Denn auch für all die gefallenen Himmlischen will Ich in den Himmeln mein Leben lassen, wie für alle Irdischen auf Erden! (e) Aber über diesem Opfer Meiner Liebe, die selbst für sie noch zu sterben bereit ist, wird am Ende selbst auch all ihre Widersetzlichkeit noch sterben (f), wenn sie erst erkennen, was hier auch für sie geschah und wovor es sie am Ende bewahren wird, dass darüber auch sie noch von solch unaussprechlicher göttlicher Agape völlig überführt und überwältigt werden!« (g)
Als ich aber mit all den Deinigen zu Dir flehte: „Das kannst du doch nicht tun! Du kannst uns doch für diese nicht verlassen!“, da erklärtest Du uns: „Ich muss es tun! Ich muss nun von euch gehen, auf dass der kommen kann, der aller Irdischen, wie Himmlischen Erlöser ist (h). Und in Ihm und mit Ihm und durch Ihn, ja, als dieser selbst, werde Ich zu euch zurück-kehren (i), jedoch nicht allein nur noch so, wie ihr Mich jetzt kennt, sondern in einer weit umfangreicheren Vollmacht und unendlich gewaltigeren, unaussprechlichen Herrlichkeit, sodann erhöht über wahrhaft alles!“ (j)
Wir alle aber konnten´s weder fassen, noch irgendwie verstehen! Denn es war selbst uns Himmlischen einfach zu groß und zu wunderbar! (k) Und wie stellte ich mich damals deshalb – mich mit jeder Faser dagegen sträubend – wider Dich, dass ich Dich unbedingt davon abhalten wollte und es wagte, mich dagegen aufzulehnen und das Wort wider Dich zu ergreifen, dass ich Dir am heftigsten von allen Vorhaltungen machte und Dir widersprach!
Dann aber durften wir alle das unaussprechliche, unfassliche Wunder erleben, dass Du gerade durch die Preisgabe Deines göttlichen Lebens in den Himmeln, die uns zunächst wie die allerschlimmste schauderhafteste Niederlage erschien: dass Du gerade dadurch selbst in die Unter-Welt der Irdischen getreten bist durch Deine dortige wundersame Wiedergeburt in irdischem Fleisch und Blut als der aller Welt verheißene Menschensohn, der aller Irdischen, wie auch Himmlischen Erlöser ist (l).
Und da erkannten wir, dass jener, welchen wir für Deinen Sohn hielten und in welchem wir eine himmlische Zeugung aus Deinem heiligen Samen zu erblicken glaubten (m), in Wahrheit kein anderer ist, als Du, und dass Du selber jener Aller-Welt-Heiland und -Erlöser bist (n).
Und da ich daran gelernt habe, wie groß und wunderbar und über allem erhaben Dein himmlischer Ratschluss, der alles hoheitsvoll durchwaltet, in Wahrheit doch ist, dass Du damit selbst die Allerhöchsten in den Himmelreichen in allergrößtes erschreckendes Staunen versetzt (o), will ich Dir nunmehr in allem blind vertrauen (p).
Darum werde ich jene, die Dich verworfen haben, also auf dein Wort hin doch nicht aufgeben, sondern ihnen vielmehr dies Zeichen setzen, dass auch für sie die Pforte zum ewigen Heil und Leben aufgerissen und weit aufgetan worden ist, so, wie Du es mir geboten hast (q).
Und wenn Du mir den Befehl erteilst, will ich abermals Deine Netze auswerfen, um sie Dir alle doch noch einzuholen, auch wenn es zur Unzeit ist und mir darum völlig unmöglich und dafür schon gänzlich zu spät erscheint« (r).
Und als Michael, der gewaltige Engelsfürst und Heeresführer der himmlischen Streitmächte des Herrn, dies bekundet hatte, da trat aus seiner Rechten wie ein gewaltiger, greller züngelnder Blitz ein starker lodernder Feuerstrahl hervor, der von ihm bis in die Heilige Stadt Jerusalem in den Tempelberg hinein schoss und dort den mächtigen, handbreit dicken, doppelt gewebten, mit schirmenden Cherubim durchwirkten Vorhang aus violetten und rotem Purpur und Karmesin und Byssus von oben bis unten auseinander-riss, so dass sich die undurchdringliche Abschirmung zum Allerheiligsten hin auftat und öffnete (s).
24-AC: In den Himmeln aber trafen wir bereits vollendete Gerechte an!
Und als wir noch höher getragen wurden in die untersten Sphären der lichten Himmel Gottes, da kamen uns von dort viele himmlische Herrlichkeiten in strahlendem Lichtglanz entgegen:
Aber diese lichten Wesen waren keineswegs Engel, wie wir zunächst gemeint hatten, sondern verklärte Seelen von Heiligen und vollendeten Gerechten: (a) Unsere Vor-Väter Abraham, Isaak und Jakob (b), aber auch Noah und Henoch, der, wie wir später erfuhren, in Mose wiedergeboren worden war, sowie Elia, der in Johannes dem Täufer wiedererweckt worden war (c), und ebenso den geist-gesalbten König David und seinen Sohn Salomo und andere geist-erfüllte Könige Israels, weiter Jesaja und Jeremia und alle anderen Propheten (d), die bereits von der Liebe Christi erfüllt waren und Seine künftigen Werke schon vorab im Geiste gesehen hatten und sie aller Welt angekündigt hatten (e), wie auch alle heiligen Märtyrer, die für ihr Zeugnis von der göttlichen Liebe ihr Leben gelassen hatten von Abel an bis hin zu Zacharias, dem Vater des Täufers, der zwischen dem Altar und dem Heiligtum abgeschlachtet worden war (f).
Aber wir sahen dort auch viele Geistgesalbte und Erleuchtete aus allen anderen Ländern und Zeiten und Religionen in verschiedenen Regionen und Reichen der unteren Himmel (g).
Und wir fragten diese: »Wie kommt es, dass ihr nicht mit uns in den unteren Abgründen des Hades gebunden und in Umnachtung gehalten wart, dass ihr nicht auch erst jetzt mit uns von dort befreit worden seid?«
Sie aber sprachen: »Weil wir in kraft dessen, was nunmehr auch an euch geschah, schon vorab in dem letzten unserer Erden-Leben geistlich wieder-erweckt worden sind und ins ewige Leben übergehen durften (h).
Denn das, was jetzt auch an euch geschah, entfaltet sich in seiner Kraftwirkung in alle Räume und Zeiten hinein: (i) ja, selbst in die Vergangenheit zurück bis zu den Anfängen der Schöpfung hin! (j)
Denn wahrlich: Ohne dieses Opfer der Gottheit im Zenit aller Zeiten wäre gänzlich nichts je überhaupt nur geworden! Denn alles ist von je her in diesem Opfer begründet, wo die ewige Gottheit sich selbst dargebracht und Ihr Leben für alle ausgeschüttet und an alle vergeben hat! (k)
Und so wurden auch wir kraft dessen, was Er nun erwirkt hat, im Geiste schon wiedererweckt und wiedergeboren nach einer Unzahl sterblicher Leben (l), noch ehe Er in unserer Welt erschienen ist. Denn was Er nunmehr tut, das breitete sich völlig grenzenlos aus und wirkte in alle Räume und Zeiten hinein (m) – ja, sogar auch gegen den Zeitlauf in die Vergangenheit zurück bis zu den Anfängen der Schöpfung hin! (n)
Denn wahrlich: Sogar die ganze Schöpfung selbst ist in der Hingabe und Ausgießung Seines göttlichen Lebens auf Golgatha überhaupt begründet! Denn hier wurde von der höchsten Gottheit selbst das Opfer erbracht und der ewige Preis bezahlt, in dem alles Werden selbst überhaupt begründet ist, wie darin aber auch schon die Vollendung von allem gesichert ist (o).
Denn Raum und Zeit, wie wir sie erleben, die wir uns darin bewegen, existiert in dieser Weise für die all-umfassende Gottheit nicht; sondern diese weilt vielmehr zeitlos zeitgleich in allen Zeiten und raumlos raumgleich in allen Räumen (p) und Sie erstreckt sich sogar über alle Räume und Zeiten dieser irdischen, wie auch der himmlischen Schöpfung in alle Unendlichkeiten darüber hinaus (q).
24-AD: Und jetzt können wir alle aufsteigen bis ins himmlische Jerusalem hinauf!
Nun aber hat sich das, was von je her bis zu den Anfängen der Schöpfung schon zurück-gewirkt hat, nunmehr endlich wirklich vollends verwirklicht, dass auch wir jetzt mit euch aus diesen untersten paradiesischen Gefilden noch weiter empor-steigen können in noch höhere Himmel hinauf, oder, dass wir gar schon eingehen können in die allerhöchste paradiesische Licht-Sphäre, ins himmlische Jerusalem, die wunderbare golden-diamanten, kristallene Stadt Gottes, die über allem erstrahlt (a) – ein jeder nach der Maßgabe dessen, wie weit er spirituell bereits gereift ist, schon zu erkennen und erkannt zu werden (b).
Und uns wurde bereits die Gnade gewährt, erblicken zu dürfen, was uns dort, in der höchsten Himmels-Sphäre erwartet: in der wunderbaren himmlischen Stadt Jerusalem, mit all den Gemächern, und Hallen und Sälen und Gärten, die uns dort bereitet sind, wie auch die Throne, die dort bereits für uns aufgestellt sind, und die Kronen und Turbane und Siegeskränze, die dort auf ihnen für uns bereit-liegen (c).
Und wahrlich, dies sagen wir euch, denn wir haben es schon schauen dürfen: Wenn ihr euch schon über dieses Licht freut und die Herrlichkeit, die in diesem untersten Himmel mit seinen Ländereien und Reichen ist, wie viel unaussprechlicher wird dann erst eure Verzückung sein, wenn ihr in die höheren Himmel eingehen werdet und deren Pracht und Herrlichkeit erblickt!
Denn ein jeder Himmel erhebt sich über den darunter-liegenden, wie das unendlich ferne Firmament über die Erde! Und ein jeder höherer Himmel ist so voller Herrlichkeit, dass euch das Licht des darunter-liegenden Himmels erscheinen wird, wie Finsternis!
Und welche Seele auch immer in diese höheren Licht-Reiche aufgestiegen ist, muss auch nie mehr in einem Leib in die Welt zurück-kehren (d); denn auch sie selbst wird verwandelt werden von einer Herrlichkeit zur anderen über den Herrlichkeiten, die sie dort schaut, bis sie den Einen, Höchsten, Herrlichsten sehen wird von Angesicht zu Angesicht (e).
Jedoch blieb uns der Aufstieg in diese höheren Herrlichkeiten bislang verwehrt; und uns wurde gesagt, dass wir warten müssten, bis der kommt, der uns die Pforten öffnen würde hin zu den oberen Licht-Welten bis hin zu der gewaltigen über alles erstrahlenden Stadt (f), auf dass wir uns dessen bewusst würden, dass es nicht etwa unsere Werke der Liebe und Barmherzigkeit waren, die uns all diese Segnungen erschlossen haben, sondern dass es vielmehr von Anfang an alles Seine Liebe und Barmherzigkeit war, die uns allen gänzlich unverdient zuteil geworden ist und uns zu ebensolcher Retter-Liebe und Barmherzigkeit gegen alle angereizt hat (g).
Und so war es von je her: Wenn die Seelen vollendeter Gerechter ihren Leib verließen, zogen sie hinauf zum Paradies (h). Doch solange jener nicht kam, der ihrer aller Erlöser ist, konnten sie noch nicht vollends in all Seine allerhöchsten Glückseligkeiten eingehen (i).
Aber von der göttlichen Agape bereits beseelt und erfüllt war es uns gleichwohl auch hier schon von je her vergönnt, aus dieser unteren paradiesischen Himmels-Sphäre bereits segensreich in die Welt der Finsternis hinein-wirken zu dürfen, gleichwie die Engel, so dass unter unserem Fürbitt-Gebet der segensreiche, heil-stiftende Same aufgehen konnte, den in die Welt zu säen uns schon vor dem Erscheinen des Aller-Welt-Erlösers vergönnt gewesen war« (j).
Und als wir dies hörten, wurden wir von unaussprechlicher Freude erfüllt, dass es von je her allen, die den Höchsten und Seinen Geliebten verehren und dienen, schon immer vergönnt war, unmittelbar nach ihrem Abscheiden durch die Geister Seines Heiligen Geistes an einen solchen Ort der Herrlichkeit getragen zu werden (k).
Und auch sie freuten sich mit unaussprechlicher Freude, da sie nun den kommen sahen, dessen Erscheinen ihnen verheißen worden war – in Begleitung vieler Erlöster, die Er mit sich aus dem Reich des Todesschattens und der Finsternis hinauf ins Licht und Leben führte (l).
Und der Prophet Jesaja jubilierte: »Nun ist es wahrhaftig eingetreten, was mich der HERR schon vor unzähligen Jahren hat sehen und aller Welt verkünden lassen, als ich noch auf Erden war: (m) Das Volk, das in Finsternis gebunden war, durfte nun endlich dies großartige göttliche Licht sehen, und über denen, die im Todesschatten schlummerten, ging es als ein großes Leuchten auf! (n) Denn Er hat die Hülle zerrissen, die alle Entschlafenen bedeckt hat, und die Schatten der Finsternis zum Weichen gezwungen, die sie alle in Umnachtung gehalten hatten!
Und ja, Er wird auch den Tod selbst noch verschlingen auf ewig! (o)
Und all die Seinigen durften nun aus dem Totenreich auferstehen! Sie sind erwacht in großem Jubel: alle, die zu Staub zerfallen waren! Denn ein Tau der Lichter ist Sein Morgentau! Und die Erde wird auch noch all ihre übrigen Schatten gebären!« (p)
Und als sie Ihn über sich aufgehen sahen, wie die Sonne in ihrer Kraft (q), rief Jesaja aus: »Seht da, unser Gott, auf den wir alle hofften, dass Er uns noch alle erretten wird! Das ist der HERR, auf den wir alle sehnsuchtsvoll warteten!« (r)
Und da fielen sie alle nieder vor Glück und Freude und beteten Ihn an und priesen Ihn in wunderbarem himmlischen Jubel- und Lob-Gesängen. Und auch wir alle stimmten, von höchster Verzückung ergriffen, in die himmlischen Chöre mit ein und beteten Ihn mit ihnen zusammen in geistlichen Hymnen an (s).
24-AE: Schon das Paradies wurde in dieser Kraft Seiner Auferstehung in die Himmel gehoben! Und noch alles wird ihm folgen!
Als wir dann aber von den bereits vollendeten Gerechten in die Himmel eingeführt wurden, wandten wir uns an Henoch und Elia, welche uns zugleich wie Mose und der Täufer Johannes erschienen (a). Denn wir wollten dies Geheimnis um ihre ambivalente Erscheinung ergründen.
Da erklärte uns Henoch: »Seht: Die gewaltige Kraftwirkung der alles stiftenden göttlichen Lebens-Hingabe, die sich uns nunmehr enthüllt hat auf Golgatha, entfaltete sich von dort aus bereits in alle Räume und Zeiten hinein.
Ja, so bewirkten sie schon die geistliche Verklärung des Paradieses mit allen darin befindlichen Seelen aus dem Tier- und Pflanzenreich, dass dieses der göttlichen Herrschaft bereits unterstellte Reich in die höchsten Himmel versetzt worden ist (b), wo ihm von je her durch die nunmehr von unserem Heiland und Erlöser weit aufgerissene Pforte vollendete Erden-Seelen aus allen Geschlechtern, sowohl Menschen, wie auch Tiere und Pflanzen, je nach ihrer letzten Bestimmung, zugeführt werden (c), so dass es sich von Anbeginn an immer mehr vergrößert und ausweitet und auch weiterhin an Macht und Herrlichkeit immer mehr zunehmen wird, bis ihm am Ende schließlich sogar der gesamte untere, irdische Kosmos durch seine geistliche Verklärung zugeführt wird in seiner Auferstehung in Herrlichkeit (d), wie auch schon zuvor eine jede Seele – je nach ihrer Ordnung (e) – mit einem geistlichen verklärten Herrlichkeitsleib angetan wird, so, wie der Herr und Erlöser aller als der Erste von allen ihn nunmehr hat (f), der sich über alles ausgebreitet hat (g), so dass wir, obwohl selbst noch leiblos und entkleidet, doch auch jetzt bereits in Seinem geistlich über alles entgrenzten göttlichen Leib, zu dessen Gliedern Er uns durch unsere geistliche Wiedergeburt gemacht hat (h), uns bewegen können, in Seiner allumfassenden Leiblichkeit – gleichwie mit einer geborgten Leibhaftigkeit vorläufig angetan (i).
24-AF: Und in dieser Kraft wurde ich, Henoch, dem Volk Israel als Mose wiedererweckt!
Und in dieser Kraft Seiner Auferstehung,« so erklärte Henoch weiter, »wurde ich bereits schon vor der Sintflut in meinem sterblichen Leibe in die unteren Himmel entrückt (a), wo ich ungleich länger leben konnte und auf meine Wiedergeburt als der erste Mittler Gottes vorbereitet wurde (b), ehe ich auch in den Himmeln verschied, da irdisches Fleisch und Blut ohne seine vollumfängliche geistliche Umgestaltung keine Unsterblichkeit erlangen kann (c) – jedoch hin zu einer Neu-Werdung als Mose, der für seine große Bestimmung im vollendeten Heilsplan Gottes mit Geist erfüllt war von Mutterleibe an (d).
Und als dieser wies ich auf den noch weit Größeren und Mächtigeren hin, der nach mir kommen sollte und, auf den mit meinem ganzen Wirken als euer Erlöser und erster Bundes-Stifter hinzuweisen, ich gewürdigt und in den Himmeln vorbereitet worden war. Denn alles, was ich tat und aufrichtete, war nichts als ein einziger Hinweis auf Ihn: (e)
– Mein Auftreten als euer Erretter, der euch in der Macht Gottes aus der drückenden Knechtschaft des ägyptischen Wider-Gottes, des Pharao Ramses, führte (f),
– Meine Verkündigung der zehn göttlichen Worte als Wegweiser in ein gesegnetes Leben in Barmherzigkeit und Liebe (g),
– Meine Taufe, durch welche ich euch durchs blutrote Meer zu eurer Reinwaschung von all euren Sünden aus dem Reich der Finsternis ins gelobte Land des Lichtes führte (h),
– das von mir eingeführte Passah-Lamm, das euch Schonung vor dem Verderber mit seiner Verheerung als gerechtes Gericht Gottes über all eure Unzulänglichkeit und Sünden verhieß (i) und das mit allen anderen Opfern schon auf das einstige Lamm Gottes hinwies, das euch durch stellvertretende Übernahme all eurer bestrafungs-würdigen Übertretungen göttliche Gnade und Vergebung freisetzt zum ewigen Leben hin (j),
– die von mir in eurer Wüste aufgerichtete ans Fluchholz geschlagene feurige Schlange, was euch den Sieg des Frauen-Samens über sie durch Seine bereitwillige Selbst-Hingabe und Sühne-Darbringung an eben demselben Fluchholz verhieß (k),
– wie auch der von mir nach himmlischen Vorbild des göttlichen Melchisedek eingeführte aaronitische Dienst des Hohenpriesters, der mit unschuldig vergossenem Blut ins Allerheiligste tritt, um euch Versöhnung zu erwirken, um diese dann hernach durch sein erneutes Hervortreten aus dem Heiligtum über alle Welt auszurufen und spürbare Wirklichkeit werden zu lassen (l).
Und indem der Höchste meinen Bruder Aaron als den göttlichen Hohenpriester an meine Seite gestellt hatte, der euch meine unbeholfenen Worte in verständliche Rede übersetzen sollte (m), wie es auch ihm und nicht mir übertragen wurde, das eigentliche Heil für euch freizusetzen in der Darbringung des Opfers zu euer aller Versöhnung, so wies der Höchste darin schon darauf hin, dass nicht etwa ich der eigentliche Heilsvermittler und Heilsbringer bin, sondern jener erst nach mir Berufene, der an meine Stelle und vor mich treten sollte, um euch die eigentliche Erlösung zu bringen, welchen seinerseits Aaron in dem ihm bestimmten Dienst euch vor-abbilden sollte (n).
Und so kündete auch ich selbst euch schon in letzter Eindringlichkeit: „Nicht ich bin es: der eigentliche Prophet und Heilsbringer Gottes, der euch alles restlos eröffnen und erschließen wird, sondern Jener, der erst nach mir kommen soll (o), wenngleich Er auch jetzt schon als der eigentlich Wirkende an meiner Seite steht und mitten unter euch ist (p), nämlich als der für euch streitende Engel des HERRN, der im Letzten und Eigentlichen euch alle als mächtige Wolken- und Feuer-Säule ins gelobte Land hineinführt (q), in welchem unaufhörlich Milch und Honig für euch alle fließt, und als der euch geleitende Felsen, aus dem immerfort Ströme lebendigen Wassers für euch fließen! (r)
Darum: Wenn dieser, der euch jetzt schon aus dem Verborgenen heraus auf Sein einstiges Erscheinen in letzter Klarheit und Deutlichkeit vorbereitet, als der, welcher Er einstmals unter euch sein wird (s), welches euch dermaleinst all meine vorläufigen Hinweise und gänzlich unbeholfenen Andeutungs-Versuche von dem Großen und Wunderbaren, das in und mit Ihm kommen soll, in ihrem letzten Sinn erschließen wird: (t) wenn dieser dermaleinst selbst kommen wird, um euch alles ohne jedwede verhüllende Metaphern und bildhafte Gleichnisse zu enthüllen (u), dann hört auf Ihn, noch mehr, als wie ihr zuvor auf mich gehört habt! (v)
Und dann verschreibt euch ganz Ihm, wie ihr euch zuvor mir anvertraut habt! Denn Er ist der eigentliche, wahrhaftige Erretter und Erlöser – und nicht ich! (w) – und ich in all meinem machtvollen Wirken doch nur ein schwacher Hinweis auf Ihn und ein dürftiger Schatten von Ihm!« (x)
24-AG: Und in dieser Kraft wurde auch ich, Elia, euch als Johannes der Täufer wiedererweckt!
Und ebenso bekräftige es auch Elia als der zweite große vor-erwählte Zeuge für die göttliche Wahrheit (a), indem er sprach: »Und ebenso wurde auch ich schon einstmals in sterblichem Leibe in die Himmel entrückt (b), um auf meinen Dienst als Sein letzter und größter Wegbereiter vorbereitet zu werden für meine Wiederkunft als Sein Prophet, wie euch meine Rückkehr vor Ihm auch durch manche Seher Gottes angekündigt worden ist (c).
In Johannes, dem Täufer, wurde ich euch wiedergeboren (d), der euch bereits verkündigte: „Seht! Dieser ist das Lamm Gottes, das hinweg-nehmen wird die Sünden der gesamten Welt, durch den sich das Heil Gottes für alle noch gänzlich verwirklichen soll!“ (e)
Doch obwohl ich es – im Geist gedrängt – euch allen verkündigte, verstand sogar ich selbst es zu dieser Zeit in seiner Gewalt und Größe und unaussprechlichen Tragweite und wunderbaren Bedeutungs-Schwere noch nicht (f) – wie noch viel weniger all jene, denen ich es künden sollte, wie es fast keiner begriff aus dem ganzen Hause Israel!« (g)
24-AH: Und als die Vertreter des Gesetzes und der Propheten werden wir es nochmals ganz Israel und aller Welt künden!
Und Henoch-Mose übernahm wieder: »So hat es die erst-erwählte Heilsgemeinschaft Israel noch weniger verstanden und zu fassen vermocht, als wir selbst, die wir es ebenso-wenig schon völlig begreifen konnten, obwohl wir doch sogar in den Himmeln auf unsere Verkündigung vorbereitet worden waren! – jedoch lediglich in unserem Unterbewusstsein, da dies allein den Verlust einer klaren Erinnerung an vergangene Leben überdauert (a).
Und weil unser Volk es noch weniger erfasst hatte, als wir selbst, ist es uns beiden auch bestimmt, noch ein letztes Mal in die Welt zu treten durch eine allerletzte Wiedergeburt, um als die beiden fürstlichsten Gesalbten Gottes, welche in ihren Personen das ganze Gesetz und alle Propheten verkörpern und repräsentieren (b), dann alles nochmals in letzter Klarheit dem ganzen Volk Israel und aller Welt zu künden.
Wir nämlich sind die beiden Ölbäume und Leuchter, die bis dahin unmittelbar vor dem HERRN stehen dürfen (c), um alsdann in allerletzter Deutlichkeit aus Seiner Salbung, die wir nunmehr erhalten, unseren Auftrag doch noch vollenden zu können und unser ganzes Volk dem Heil zuzuführen (d), auf dass sie alle noch den erkennen sollen, welchen sie in ihrem augenblicklichen Leben verkannt und verschmäht und verachtet und gering-geschätzt und verstoßen haben (e) – alle, die nach der Vorkenntnis Gottes in den letzten Tagen nach einer langen Zeit der Läuterung (f) über eine Unzahl von Wiedergeburten (g) am Ende doch noch gewonnen werden können und darum auch sollen (h), wofür der Herr Seine Wiederkunft auch noch lange hinauszögern wird (i).
Und unter diesen wird Er sich als eine weitere erlesene Erstlingsfrucht aus Israel hundert-vier-und-vierzig-tausend Juden erwählen (j), die Ihn als Aller-Erste erkennen und alsdann in der Vollmacht Seiner Salbung mit uns verkündigen sollen.
24-AI: Wenn nämlich die Vollzahl aus den Nationen eingegangen ist, wird der Herr sich wieder Seinem erst-erwählten Volk Israel zuwenden!
Und diese Ersten aus Israel werden von oben erleuchtet werden, wenn Er kommen wird wie ein alles überstrahlender Blitz (a) bei den sieben Donnern, die dann gänzlich unvermittelt den ganzen Erdkreis erschüttern werden (b), wo der Herr dann die erlangte Vollzahl aus allen Heiden-Nationen in Sein himmlisches Reich aufnehmen wird durch ihre geistliche Verklärung und Entrückung – zusammen mit ihren, von Ihm einher-geführten, bereits heim-gegangenen Geschwistern (c), die dann ebenso mit dem unsterblichen Leib der Herrlichkeit angetan werden (d).
Wenn Er dies Sein neues Volk aus allen Heiden-Nationen dann nämlich von der Erde genommen hat bei dessen Auferstehung und Entrückung, wird Er sich wieder Seinem erst-erwählten Volk zuwenden (e), das durch seine Zurücksetzung und durch seinen Ausschluss von Christi Heil, das es selbst ausgeschlagen und verachtet hatte, dann ausreichend geläutert und angereizt worden ist (f), der internationalen Heils-Gemeinschaft nach-zu-eifern, die an ihrer Stelle für gar lange Zeit in den Genuss Seiner überreichen Segnungen gekommen war (g).
14-AJ: Wir aber werden dem Antichristen die Stirn bieten!
Und auch ist es uns mit diesen vor-erwählten Israeliten bestimmt, in Vollmacht gegen den Antichristen anzutreten, der sodann den ganzen Erdkreis verführen wird (a), um noch alle zu retten, die selbst auch in jenem schlimmsten und verheerendsten Zeitalter allergrößter Drangsal noch erlöst werden sollen (b), in welchem sich das abgrundtief Böse mit aller Macht und mit dem letzten Mut äußerster Verzweiflung gegen den unweigerlichen Sieg der göttlichen Güte nochmals erheben wird (c).
Und wir werden ihm in der Kraft Gottes entgegen-stehen: Ich, der Henoch und Mose, indem sich auf mein Wort hin alle Meere der Erde blut-rot färben werden und sich alle Wasser in Wermut der Bitternis verwandeln werden und manche Plagen über die ganze Welt kommen werden, wie vormals über das gottlose Ägypten, und mein Gefährte, der Elia und Johannes, auf dessen Wort hin es dreieinhalb Jahre nicht regnen wird (d). Denn dies wird der letzte Versuch des Höchsten sein, die Welt aufzurütteln und über ihren verheerenden, verderbens-schwangeren Zustand zu ernüchtern (e).
Und wir werden zwar von der reißenden Bestie überwunden und getötet werden, aber nach drei Tagen unter einem großen Erdbeben wieder auferstehen und in Gewölk hinauf-gerissen werden zur Begegnung mit unserem Herrn (f). Und so wird unser Tod und unsere Auferstehung vor aller Welt Augen unserem Heiland und Erlöser noch mehr Seelen zuführen, als wie es unser Leben getan hat« (g).
14-AK: Und ich, obwohl ich einer der Letzten bin, durfte aus unerfindlicher Gnade zu einem der Ersten werden!
Dann aber sahen wir in der Schar der Heiligen, die uns aus den untersten paradiesischen Himmeln entgegen-traten, einen Mann von weit geringerer Strahlkraft und Herrlichkeit, als alle anderen, der aber dafür von weit größerer Freude und einem unaussprechlichem Jubel voller Glücksgefühl erfüllt schien, als wäre an ihm ein unsäglich großes Wunder geschehen, das ihn gewürdigt hatte, in diese Schar vollendeter Gerechter aufgenommen worden zu sein (a).
Und wir fragten ihn: »Wer bist du?« Denn wir hatten das Gefühl, dass er sich noch nicht lange in diesen wunderbaren lichten himmlischen Gefilden befand (b).
Und er antwortete uns: »Mein Name ist Dysmas (c). Ich gehörte den „Sikariern“ an, also jenen „Dolchmännern“, die im Namen Gottes plünderten und brandschatzen und auch mordeten. Denn wir sahen uns berechtigt und, ja, geradezu berufen, im Namen Gottes alle auszurauben und nieder-zu-machen, die wir wegen ihrer freundschaftlichen Gesinnung zu den Römern als Landesverräter ansahen, so dass wir nicht wenige unserer eigenen Volksgenossen abschlachteten, die wir als Kollaborateure mit dem Feind ansahen und dafür als Abtrünnige verachteten und abgrundtief hassten, da sie in unseren Augen vom Glauben an den alleinigen Gott Israels abgefallen waren (d).
Darum sahen wir uns auch in unserem religiösen Wahn und fanatischen Eifer dazu berechtigt (e), sie niederzumachen und uns an ihnen zu bereichern, um uns für die letzte heilige Schlacht zur Befreiung Israels und zur Errichtung des uns verheißenen Messianischen Weltreiches zurüsten zu können (f).
Schließlich aber wurden einige von uns ergriffen und ich und mein Freund Gestas, wir wurden zur Rechten und zur Linken des Herrn (g) gekreuzigt, der wahrlich – Oh, Halleluja! – unser aller Retter und Erlöser ist. Denn Er starb für uns alle und gab Sein heiliges göttliches Leben als ein Sühne- und Loskauf-Opfer für uns alle dahin (h), um dadurch Gnade und Vergebung freizusetzen für wahrhaft alle Welt (i) – nach dem Willen des Allerhöchsten, der unser aller Abba ist und keines Seiner Kinder, die Er alle doch unendlich ewig liebt, je aufgeben könnte (j). Darum auch opferte Er sich nicht allein nur für alle irdischen Seelen, sondern sogar auch für alle himmlischen Gottes-Söhne, wie schwer sie sich auch immer versündigt haben mögen und wie tief sie auch immer gefallen und entartet sind! (k)
Und ich, obwohl ich, wie mir scheint, die Letzte unter allen Erden-Seelen bin aufgrund der Unzahl meiner schweren Sünden und schrecklichen Verbrechen, die ich begangen habe, durfte doch aus unerfindlicher Gnade zum Ersten werden, der trotz eines völlig vertanen Lebens noch in der Todesstunde völlige Vergebung und vollumfängliches Heil erfahren durfte (l), um durch die großartige Wende meines verdammungswürdigen Schicksals aller Welt zu einem eindrücklichen Hoffnungszeichen zu werden, dass, wie unsäglich groß unsere Verschuldung auch immer sein mag, die unaussprechliche göttliche Barmherzigkeit darüber nur noch umso überschwänglicher und mächtiger wird (m) zur Enthüllung der wahrlich grenzenlosen, unüberbietbaren göttlichen Abba- und Retter- und Erlöser-Liebe! (n)
Denn seht: Da Er allen Fluch, welchen ich auf mich geladen hatte, von mir auf sich abzog und für mich übernahm (o), musste ich den Tod nicht mehr schmecken (p) und nicht mehr aufs Neue hinab-sinken in dessen grauenhaftes Reich äußerster Gottesferne und Verlorenheit in unaussprechlich drückender Finsternis (q), da der Heiligste, mit meiner Sünde beladen, für mich und an meiner statt in jenen Ort äußerster Verdammnis hinab-zu-fahren bereit war und in Seinem Verscheiden den Sold für meine Sünde auf sich nehmen wollte! (r)
Und wenngleich ich zu meiner Läuterung dessen ungeachtet zunächst doch in äußerst schmerzvollem Verenden an meinem Kreuz im Fleisch den Lohn empfangen musste für das, was ich gesät hatte in meinem verderblichen Fleisch (s), so dass ich jämmerlich an meinen Sünden verenden musste, so blieb es mir doch erspart, nach meinem Verscheiden darüber hinaus auch noch an jenen furchtbar höllischen Ort äußerster Finsternis und Verdammnis hinunter-fahren zu müssen, sondern meine Seele wurde, nachdem sie meinen Leib entfuhr (t), sogleich hinauf-getragen in die lichten Himmel, so dass ich zwar noch gerichtet wurde nach dem Fleisch, dadurch aber gerettet wurde nach dem Geist (u) und die Aufgabe meines erbärmlichen irdischen Lebens mir nicht mehr zum Tod gereichte, sondern zum Eingang und Übergang ins wahrhaftige himmlische Leben unaussprechlicher Herrlichkeit! (v)
So verblieb ich doch im Leben, als ich starb! (w) Ja, ich trat sogar dadurch erst ein ins wahre Leben, als ich meine sterbliche Hülle verließ! (x) Und ich sank nicht mehr nach meinem Verscheiden hinab ins finstere Totenreich, sondern durfte aufsteigen in die lichten Himmel-Reiche, wie ein Adler! (y)
Und dies alles nur, weil ich in meiner tiefsten Verzweiflung über mein elendes, erbärmliches Leben und das, was ich mir damit unweigerlich an unauflöslichem Verderben eingehandelt hatte und ich nunmehr unweigerlich auf mich zukommen sah (z), gänzlich zerknirscht jenen, der völlig unschuldig neben mir an meiner Seite an einem Fluchholz hing, um Verzeihung und Gnade und Barmherzigkeit anflehte (aa), da es mir vergönnt worden war, erkennen zu dürfen, wer dieser IST (ab). Und ja! Da wurde sie mir zuteil: die unaussprechliche göttliche Gnade und Barmherzigkeit! Gänzlich umsonst!« (ac)
24-AL: Ich durfte die vollendete Liebe erblicken – voller Annahme, trotz meines unaussprechlichen Versagens!
Da fragten wir: »Wie ging das zu, dass du nach einem erneuten, wiederum völlig vertanen Leben (a), deinem verdienten Schicksal hin zu ewiger Verdammnis nun doch noch gänzlich entgingst?!«
Er aber bekannte: »Wahrhaftig! Nichts als gänzlich unverdiente Gnade war das, die mich über meinen völlig verdammungswürdigen Zustand endlich vollauf ernüchtert hatte! (b)
Denn seht: Als ich so unter unsäglichen Schmerzen an meinem wohl-verdienten Fluchholz hing, da schnürte es mir immer wieder vollends die Luft ab, als es mir nicht mehr möglich war, mich an den mir durch Fleisch und Sehnen getriebenen Nägeln, an welchen ich hing, irgendwie aufzurichten, um nur atmen zu können – so qualvoll waren all diese Versuche, allein nur nach Luft zu ringen.
Und so kam es, dass ich immer wieder das Bewusstsein verlor, um dann erneut unter grauenhaften Schmerzen zu erwachen. Und als ich so mit dem immer mächtiger nach mir greifenden Tod rang, geschah es, dass ich, als ich erneut das Bewusstsein verlor, plötzlich ein unangenehm schrilles Tosen vernahm.
Und mir war es, als würde ich wie durch einen engen Tunnel aus meiner Stirn gezogen. Und da fand ich mich mit einem Mal außerhalb meiner selbst und blickte wie von oben herab auf meinen zerschundenen Leib, der schon wie tot, völlig leblos, am Fluchholz hing.
Dann aber wurde mein Blick zu dem hin gewendet, der neben mir hing. Und siehe! Er leuchtete in gleißendem Licht voller Reinheit und Makellosigkeit, wie tausend Sonnen, und strahlte eine unaussprechliche Liebe und Barmherzigkeit aus! (c)
Und dann hörte ich eine Stimme, die mich fragte: „Wer bist du?!“ (d) Und siehe, dann durchstreifte ich mit einem Mal in einem flüchtigen Augenblick, und doch zugleich zeit-echt nochmals mein ganzes Leben, das ich im Begriff war, aufgeben zu müssen. Aber ich sah alles ganz anders, als wie ich es, als ich es durchlebt hatte, einst empfunden hatte – wie von einer gänzlich anderen Warte aus! Und da wurde mir mit einem Mal zu meiner tiefsten Erschütterung bewusst, in wie Vielem ich doch schmerzlich versagt hatte und wie zutiefst ich mich verschuldet und versündigt hatte (e).
Zugleich aber spürte ich mich dabei aber auch eingehüllt in das von jener gekreuzigten Liebe neben mir ausströmende Licht, das mich dies alles erblicken ließ, wie in eine Wolke von wohltuender Warmherzigkeit, tiefstem Mitgefühl und unendlichem Verständnis eingetaucht – und ohne jede Anklage (f), was mich jedoch zugleich auch überdeutlich, mich zutiefst erschütternd, erkennen ließ, was mich zu jener Erbärmlichkeit hatte werden lassen, die aus mir geworden war, da ich diese Liebe, die mich schon immer umgeben hatte, einfach nicht erkannt und erspürt hatte (g), wobei die Wahrnehmung dieser göttlichen Agape es schon immer hätte verhindern können, dass all die Verletzungen, die mir widerfuhren, mich selbst jemals hätten dazu verleiten können, mich selbst dem Bösen, das mir zusetzte, so völlig zu ergeben und mich auch selbst von ihm infizieren und vereinnahmen zu lassen (h).
So wurde mir gerade im Anblick meines Lebens im Angesicht solch unaussprechlicher Liebe bewusst, wie gänzlich unentschuldbar es doch war, dass ich diese nicht erkannt und nicht aus Ihr gelebt hatte! – bei all den unzähligen Bewahrungen und Segnungen, die mir, wie ich nun erkannte, trotz allem doch immerfort widerfahren waren und mein Herz zu dieser göttlichen Agape hin hätten kehren können, was es mir ermöglicht hätte, – von Ihr in allem bewahrt und umschirmt (i) – aus Ihr heraus zu einem gelingenden Leben und zu einem zutiefst erfüllten Dasein finden zu können! (j)
24-AM: Allein diese unendliche Liebe bewahrte mich vor dem klaffenden Abgrund!
Und dann wurden mir darüber auch Streiflichter in unzählige weitere frühere Existenzen vor Augen geführt, in denen ich ebenso den Ruf der göttlichen Liebe mit Ihrem unwiderstehlichen Sog einfach nicht wahrnehmen wollte oder konnte (a), so dass ich mich von je her immer wieder um unzählige Chancen, das wahre Leben zu ergreifen, gebracht hatte (b).
Als mir dies nun alles vor meinem inneren Auge aufgetan wurde, da befiel mich großer Schmerz und allertiefste Reue (c) und mir wurde meine absolute Blindheit und Taubheit in Hinsicht auf das Wahre, Eigentliche bewusst (d), dass mich schon immer umgab und mich von je her ins wahrhaftige Leben hätte versetzen können, wie ich darüber auch meine eigene absolute Verlorenheit erkannte, da es für mich, nachdem ich all diese unzähligen Chancen immer und immer wieder verspielt hatte, eigentlich absolut keine Hoffnung mehr hätte geben dürfen!
Da erkannte ich, dass ich meinem unweigerlichen Verderben und meiner absoluten Verdammnis, die schon von unten her nach mir griff und mich zu sich hinab-ziehen wollte, auch nicht im Mindesten entrinnen konnte (e), sondern dass ich fest im Griff jener Verheerungsmächte war, denen ich mich selbst so oft immer wieder willig ergeben hatte (f), wie ich mich auch nicht den Qualen jenes Fluchholzes entziehen konnte, an welches ich genagelt worden war (g).
Da ich aber zugleich auch noch immer spüren durfte, welch unaussprechliche unerschütterliche Liebe mir von jenem neben mir Gekreuzigten entgegen strahlte, da fasste ich doch wieder Mut und flehte aus tiefstem Herzensgrund: „O, Du unaussprechliche Liebe, die so unendlich und unermesslich ist, dass Sie sich wahrlich durch nichts erbittern oder erzürnen lässt: (h) wie schwer ich mich auch gegen Dich versündigt habe (i) – und ich erkenne es erst jetzt: Beweise Dich doch bitte an mir! Ich flehe Dich an! Um Deiner selbst willen!“ (j)
Und als so alles in mir, der ich vollends von meiner völligen Verderbtheit und absoluten Gnaden-Unwürdigkeit überführt worden war, aus tiefster Verzweiflung nach Ihm schrie (k), da ließ der dunkle Sog, der mich nach unten in die Tiefen der äußersten Finsternis ziehen wollte, von mir ab, und meine Seele trat wieder in meinen Körper ein, so dass ich, von furchtbarsten Schmerzen übermannt, wieder an meinem Kreuz erwachte.
Und ich blickte zu Jenem hinüber, der mir soeben wie eine strahlende Sonne voller Liebe und Gnade erschienen war, und sah Ihn völlig blutverschmiert und entstellt, bis auf die Knochen zerfetzt und zerschunden, nach Atem röchelnd, gleichwie ich (l). Ihn jedoch hatte dieses furchtbare Los ohne jeden Anlass oder irgendeine auch nur allergeringste Schuld getroffen! (m)
Und dann sah ich Ihn, wie Er unter allergrößten Schmerzen Seine Augen zum Himmel hob und flehte: „Abba, Mein lieber Vater! Vergib ihnen, denn sie wissen ja garnicht, was sie da tun! (n) Ich will Mein Leben für sie alle als Sühneopfer geben!“ (o)
Da trieb es mir die Tränen in die Augen, und Schauer unermesslicher Freude durchströmten mich, durch die Erlösung, die ich in Seinen Worten fand, so dass ich sogleich von der ganzen unendlichen Last befreit wurde, die mich unweigerlich in die tiefste Tiefe gezogen hätte.
Denn mir wurde in diesem Augenblick in meinem Herzen enthüllt und bestätigt, dass Er, der doch die allerhöchste himmlische Herrlichkeit und das Herz und Zentrum der unaussprechlichen göttlichen Abba-Liebe selbst war, Sein heiliges, makelloses Leben als ein Sühneopfer für mich ließ, zu meiner Auslösung, für mich – wie alle! – und dass Er selbst sich alles aufgebürdet hatte, was an noch weit schlimmeren Folgen ohne Ende über mich gekommen wäre und mich andernfalls unweigerlich erwartet hätte!
Und ich erkannte, dass es meine Vergehen waren, die Ihn an Seinem Kreuz so leiden ließen (p), und dass Er dies alles aber willig erduldete und ertrug in Seiner unaussprechlichen Liebe, mit der Er mich, wie alle, am Ende noch gewinnen wollte (q).
Da erkannte ich, dass dies der Sohn Gottes, und ja, Gott selbst und unser aller Abba war (r), der in Seiner unaussprechlichen Liebe kein einziges Seiner Kinder aufgeben wollte! (s) – selbst auch mich nicht, wie schwer Er auch an mir zu tragen und zu leiden hatte, was Er jedoch willig und gern erduldete, um mich endlich von Seiner unendlichen Liebe zu überzeugen (t), die wahrlich, wo sie erst einmal erkannt worden ist, von allem Elend und jedweder inneren Not, wie aber auch von allem Hass und Groll und aller Wut und allen Zorn befreit! (u)
24-AN: Denn ja: Er sprach mir Seine Vergebung von allem zu!
Und so – in meinem Herzen mit einem Mal mit unaussprechlichen Frieden und unübertrefflichen Freude erfüllt (a), bat ich Ihn: „Herr, Du unser aller Retter und Erlöser! Wenn Du in Dein Himmelreich eingehst, dann bitte vergiss mich nicht und denk bitte auch an mich!“ (b)
Da wandte Er sich mir zu und sah mich mit solch unaussprechlicher Liebe an, dass mich erneut tiefste Schauer durchwallten. Und Er sicherte mir zu: „Wahrlich, Mein vielgeliebter Dysmas: (c) Heute noch wirst du mit Mir im Paradiese sein! (d) Und du musst fortan den Tod nicht mehr schmecken müssen (e) und nie mehr zurück-kehren müssen an jenen Ort äußerster Gottesferne und Verdammnis in tiefster Finsternis, aus dem Ich dich schon so oft – bislang jedoch vergeblich – immer wieder durch eine erneute Erweckung in ein weiteres Erden-Leben herausgeholt habe (f).
Denn nun hast du endlich erkannt, wie unendlich geliebt du von je her doch bist; und du bist dadurch vom Tod ins Leben durchgedrungen (g). Und so ist es dir als einem aus den Aller-Letzten vergönnt worden, zum Aller-Ersten zu werden, der den Tod in seinen Grauen nie mehr schmecken muss! (h)
Denn wahrlich, Ich sage dir: Als du nach Meiner Gnade und Barmherzigkeit um Meiner unaussprechlichen Liebe willen riefst und dich ganz auf diese Meine grenzenlose göttliche Abba-Agape geworfen hast, da bist du bereits aus deinem Tod in Mein Leben durchgedrungen und in jeder Hinsicht aus Angst und Gericht endgültig befreit worden!“ (i)
24-AO: Mein einstiger Freund erkannte jedoch von dem allen leider nichts!
Gestas aber, mein einstiger Freund und Kumpane und Mord-Geselle, der zur anderen Seite unseres erhabenen Erlösers hing, der mir zum Heiland geworden war, begann, als er dies alles von uns hörte, sowohl mich, als auch den, der mir zum Retter geworden war, zu verhöhnen.
Und an seinen Schmäh-Rufen voller Verachtung erkannte ich, dass er noch überhaupt nichts begriffen hatte (a). Er verspottete nämlich den Christus Gottes, indem er mit gequälter Stimme noch höhnte: „Der Messias Gottes willst Du sein?! Warum steigst Du dann nicht von Deinem Kreuz und vernichtest alle Feinde Gottes und rettest Dich, wie auch uns?!“ (b)
Ich aber tadelte meinen einstigen Freund: „Was berechtigt dich, diesen für Seine Wege der Liebe zu verlästern und zu schmähen?! Er hat wahrhaftig zeitlebens nichts Böses getan und hängt völlig zu unrecht hier zwischen uns an einem Fluchholz und hat sich allein aus unaussprechlicher Liebe zu uns gesellt! (c)
Denn wir haben nur den gerechten Lohn für das empfangen, was wir alles verbrochen haben! (d) Wir nämlich haben in blindwütigem Eifer und fanatischem Wahn getötet, gemordet, geschändet und erwürgt, geplündert und gebranntschatzt, wo immer wir konnten, ohne Gnade und Barmherzigkeit! Und das auch noch im Namen Gottes! (e)
Er aber lässt sich in Seiner unaussprechlichen Retterliebe nicht einmal gegen die beirren, die Ihn jetzt so grauenhaft abschlachten! (f)
Enthüllt Er uns da nicht eine über alles erhabene göttliche Größe, die auch uns, die wir uns für Eiferer um Gottes gute Sache hielten, zutiefst beschämt und der größten Gottlosigkeit überführt?! (g) – so dass doch auch du erkennen müsstest, dass die unaussprechliche göttliche Liebe, die sich in diesem offenbart, allein nur noch unsere einzige Rettung sein und werden kann!“ (h)
Jener aber lachte unter keuchendem, blutspuckenden Husten nur abschätzig und bitter. Er verstand es einfach noch nicht! (i)
24-AP: Kann irgendwer erfassen, was dieser für uns alle getan hat?!
Dann aber verlor ich abermals das Bewusstsein und sah – erneut aus meinem geschundenen Leib getreten – wie Er, der unschuldig Gekreuzigte, alle schlackenhafte Befleckung, die an mir war, gleichwie finstere Nebelschwaden von mir auf sich zog, wie auch von aller Welt, aus allen Räumen und Zeiten, so dass Er unter jener Bürde, die Er sich auflud (a), zugrunde ging und ins Reich der Finsternis, den verfluchten Ort äußerster Gottesferne, hinab-gezogen wurde (b).
Da aber erspähte ich mit einem Mal einen lichten Engel in strahlendem Glanz neben mir; der sprach zu mir: „Kannst du, kann irgend jemand erfassen, was dieser da für dich, wie für alle, selbst auch all uns Himmlische, die sich ebenso als unwürdig erwiesen haben, getan hat?! (c)
Du musst nun nicht mehr dort hinunter, sondern darfst hinauf, weil dieser an deiner Stelle für dich hinunter gefahren ist – für dich, wie für alle!
Du aber bist schon begnadigt worden, es nunmehr erfassen und diese unaussprechliche göttliche Liebe ergreifen zu können (d), die dich nunmehr endlich, nach so vielen vertanen Leben, doch noch ergriffen hat (e).
Dann kamen Soldaten, die mir und meinem einstigen Spieß-Gesellen die Beine brachen, um unsere Seelen aus unseren Leibern zu zwingen (f). Aber ich spürte davon bereits nichts mehr, auch nicht das Mindeste, und musste auch diese letzten Grauen im Fleisch nicht mehr erleiden.
Allein nur dies nahm ich wahr, dass kurz darauf eine Art silbernes Band zerriss, das mich noch mit meinem geschundenen Leib, aus dem ich aber bereits ausgetreten war, verbunden hielt (g). Und als diese Verbindung durchtrennt wurde, da wurde es licht über mir und die himmlischen Sphären taten sich über mir auf; und es zog mich mit unwiderstehlicher Kraft nach oben, wobei mir mein Herz, von unaussprechlicher Freude erfüllt, voraus-zu-eilen schien (h).
24-AQ: Was aber wird mit diesem: meinem einstigen Freund?
Dann aber sah ich meinen einstigen Raub- und Mord-Kumpanen, wie auch er verschied. Doch obwohl lichte Nebelschwaden, welche von dem Gekreuzigten ausgingen, die schwarzen Schlacken, mit denen seine Seele behaftet war, von ihm abziehen wollten, vermochten sie es nicht (a), so dass sein Geist aus seinem Leib heraus wegen seiner Belastung und Befleckung wie von einem Sog nach unten in die grausige Finsternis gezogen wurde.
Da fragte ich die himmlische Herrlichkeit an meiner Seite: „Was wird nun mit diesem?“
Mein Geleit-Engel aber sprach zu mir: „Dieser war noch nicht bereit, es ergreifen zu können, oder vielmehr, ergriffen zu werden (b). Darum muss er erneut den Lohn seiner Untaten schmecken, den er sich nicht hat nehmen lassen, und verschlungen werden vom lodernden Nichts (c).
Aber auch für ihn besteht dessen ungeachtet noch Hoffnung (d). Denn ist solches nicht auch an dir schon unzählige Male geschehen, wie es dir im Rückblick auf deine vorausgehenden Leben eröffnet worden ist?! Und wenngleich du nach jeder vertanen neuen Chance in einem erneuten Erden-Dasein doch eigentlich auf ewig an jenem Ort äußerster Gottesferne und Verdammnis hättest verbleiben müssen, so bist du doch kraft des Erlöserwirkens der gänzlich unverlierbaren göttlichen Retterliebe, das aus nächster Nähe zu bestaunen dir nunmehr vergönnt war, immer wieder einem erneuten sterblichen Leben zugeführt worden, bis du nunmehr – endlich! – das unsterbliche himmlische wahre Leben in der unaussprechlichen Gottesliebe erkannt und ergriffen hast (e) oder vielmehr von ihm endlich doch noch ergriffen worden bist (f) und schließlich heimgeholt werden konntest! (g)
So wird es auch an diesem geschehen, wenn er denn endlich durch die Kümmernisse seiner immer neuen leidvollen irdischen Existenzen dafür zubereitet worden ist, nach Heil und Erlösung zu schreien (h).
Denn leider muss alles durchs Feuer geläutert und gereinigt werden; und anders gibt es für euch wohl keine Errettung (i).
Aber wenn dir an deinem einstigen Freund etwas liegt, so bete fortan für seine Seele! Und wenn du es in gewissem Vertrauen auf die unaussprechliche göttliche Retter-Liebe und -Gnade tust, die nunmehr auch dich ohne irgendein Zutun deinerseits doch noch erlöst und errettet hat (j), so wird deine Fürsprache auch für ihn segensreiche Kraftwirkungen freisetzen, die ihn schneller den Licht-Welten des Heils zuführen und gar manche unnötigen weiteren Leiden ersparen. Dies aber freilich alles allein durch das unsäglich große Opfer der göttlichen Liebe, die sich für uns alle dahingegeben hat!“«
Mit diesen Worten schloss der Schächer am Kreuz die Schilderung seiner Rettung und erklärte: »So bin ich denn aus absolut unerfindlicher Barmherzigkeit und Liebe begnadigt worden (k) und will darum fortan im paradiesischen Reich der Himmel ein Vor-Beter für alle Fürsprecher sein (l), die für die Erleuchtung all jener Seelen beten, die aufs Neue ihr Leben gänzlich vertan haben, gleichwie ich, und doch selbst dann noch in der Stunde ihres Todes das Heil ergreifen könnten, wenn sie´s nur schon erfassen.
So will ich für all jene beten, welche die Verzweiflung über ihr Ende und die Furcht vor den Grauen, die sie erwarten (m), ihrem eigentlichen Anfang nahe bringt (n), wie gewiss auch viele andere ebenso für mich gefleht haben, was nunmehr auch mich gänzlich unverdient das Heil so leicht ergreifen ließ!
Und was ich in meinen irdischen Existenzen versäumt habe, will ich durch meinen Eifer aus meiner mir nunmehr völlig umsonst geschenkten himmlischen Existenz wieder wett-zu-machen suchen!«
Und Dysmas begann unser aller Heiland und Erlöser zu preisen: »O, wie groß ist doch unser Herr und wie gewaltig Seine Macht! Ja, Gott ist gewaltig, gewaltig an Kraft des Herzens! Und Er verachtet und verdammt wahrlich niemanden!« (o)
24-AR: »Jesus Christus«: das ist Mein Name! Denn Ich wirke auf das Heil aller Seelen hin!
Als Dysmas dann aber den Herrn selbst in unsere Mitte treten sah, da fiel er auf sein Angesicht und pries seinen Erlöser und Heiland-Gott: (a) »O, Du kraftvolle Weisheit Gottes! (b) Du wunderbares Wort, das aus dem Höchsten ausgegangen ist, in welchem der Wahrhaftige uns Sein innerstes Herz und Wesen vollendeter Liebe erschlossen hat! (c) Und Du selbst bist dieses Herz und Wesen des Wahrhaftigen und der wahrhaftige Ewig-Vater selbst! (d)
O, Du un-erforschlicher Abba, welchen der Himmel und aller Himmel Himmel nicht zu fassen vermögen (e), und der Du doch bereit warst, in den Schoß einer Jungfrau einzugehen und dich, in solch äußerste Erniedrigung entäußert, von ihr umfassen zu lassen! (f)
Eine schmerzliche Dornenkrone hast Du Dir aufs Haupt drücken lassen, um uns eine kostbare Himmelskrone zu erwerben! (g) Ans Kreuz hast Du Dich schlagen lassen, um uns unserer Lieblosigkeit zu überführen und uns in Deiner unwiderstehlichen Liebe zu überwinden! (h) Und Deine Seite hast Du Dir von einer Lanze durchbohren lassen, aus welcher uns Dein reinigendes Wasser und Blut und alle Säfte des Lebens zufließen! (i)
O, Du mein Herr und mein Gott (j), Du großer König und Friede-Fürst! (k) Wie Du Dich meiner erbarmt hast aus unerfindlicher Gnade, so bitte ich Dich: erbarme Dich doch noch aller Sünder!« (l)
Jesus aber richtete den Dysmas auf und bestätigte ihm: (m) »Ja, wahrlich, Ich sage dir: „Jesus“! Das ist Mein Name, was da heißt: „Heil für noch alle!“, weil Ich noch alle Sünder aus ihrer Umnachtung heraus-führen und zur Erkenntnis der Wahrheit leiten werde, welche ihrer aller Rettung und Erlösung ist! (n)
Und „Christus“ ist Meine Name, was da heißt: der „Gesalbte“, der noch alle mit Seiner Salbung salbt (o), da Ich auf die Erde hinab-gestiegen bin, um das Öl des Lebens auf die Häupter aller verlorenen Seelen zu träufeln, um sie zu erleuchten über die göttliche Abba-Agape und dadurch mit solcher Liebe zu beseelen (p).
Und ja, Amen: Ich wirke allezeit und immerfort auf das Heil restlos aller hin und mache wahrlich restlos alles neu! (q) Ich wirke! Wer will´s wenden?! (r) Und Ich werde noch alle zu Mir ziehen! (s) Gut bin Ich zu euch allen! Preist darüber den HERRN! Halleluja! Nichts als Nachsicht und Güte und Milde und Freundlichkeit ist in Mir! Halleluja! Und Ich schenke Mich allen, die sich nach solcher Liebe verzehren! Halleluja!« (t)
Und als Jesus dies gesagt hatte, da fielen auch alle anderen Heiligen in den Himmeln nieder, und wir alle mit ihnen, und beteten Ihn an und benedeiten Ihm: »Ja, Ehre sei Dir, unserem Heiland-Gott und Herrn, Jesus Christus, der Du uns mit Deiner unaussprechlichen Gnade beschenkt hast! Halleluja! Ehre sei Dir, o Herr, Du Leben aller Sünder, die den Tod verdient hätten! Halleluja! Ehre sei Dir, der Du den Tod überwunden und uns alle Schätze des Lebens erschlossen hast! Halleluja! Wir preisen Dich als unseren einzigen und alleinigen Herrn und Gott! (u) Ehre sei Dir, Du heiliger Ewig-Vater, der Du unser aller Abba bist (v), Du nie verlöschende Sonne, unbegreiflich strahlenreich an unversiegend überströmender Liebe! (w) Dir sei Ruhm und Ehre und Macht und Herrlichkeit und Lobpreis und Anbetung und Danksagung von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen!« (x)
Jesus aber vervielfältigte sich da gleichsam in Unzählige, wie ein Licht sich in einem Prisma bricht, und richtete einen jeden von uns auf und umarmte und küsste uns und wischte uns die Tränen aus den Wangen und schenkte einem jeden von uns ganz persönlich Seine überreiche Liebe (y). So begrüßte Er einen jeden von uns in tiefster Intimität in Seinem Himmelreich zur gleichen Zeit.
24-AS: Seht es und jubelt! Nun beginnt es! Jetzt fängt es an!
Dies alles geschah also zwischen dem Tod und der Auferstehung unseres wunderbaren Heiland-Gottes und Erlösers und Herrn, was alles in der jenseitigen Welt bereits von Grund auf zum Heil hin veränderte. Und wir sind, nebst vielen anderen, ausgesandt worden, um es euch zu künden (a)
Und alle, die auf die Schriften vertrauen, werden auch unserem Zeugnis glauben, dass es nunmehr wahrhaftig anhebt: (b) die Erfüllung von allem, was uns in den Heiligen Schriften durch die göttliche Weissagung angekündigt worden ist: (c) Seht es und jubiliert! Jetzt schon beginnt es! Nun fängt es an! Halleluja!“ (d)