Syn-Evangelium
(Studien-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VII Die Auferstehung

32-A: Ein Wort nur für die Reifen!

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Im Folgenden sei noch das Zeugnis von Jakobus Bar Zebedäus wiedergegeben über die besonderen Lehren des Herrn, in welche Er nach Seiner Auferstehung und vor Seiner Himmelfahrt allein Seine Allernächsten und Vertrautesten eingewiesen hatte (a) – nämlich neben Jakobus, Seinem Vetter mütterlicherseits, noch dessen jüngeren Bruder Johannes (b), sowie die Gebrüder Petrus und Andreas, welche deren Fischerfreunde waren (c).

Diese vertraulichen Unterweisungen Christi wurden allein von Jakobus überliefert, von den anderen jedoch nicht in ihren allgemeinen, öffentlichen Berichten wiedergegeben, da es wahrlich harte Kost ist, die allein nur solche vertragen, die in ihrem Glauben schon ausreichend gereift und gefestigt sind (d).

Darum wurde dieser Beitrag des Jakobus über das, was der Herr nach Seiner Auferstehung im Vertrauen allein nur dem engsten Kreis Seiner vier Nächsten enthüllt hat (e), auch nicht in deren Berichte integriert, weil das darin Enthüllte nach wie vor nicht jedem unterbreitet werden sollte, da es nicht für den Glauben eines jeden schon von Anfang an zuträglich ist.

Deshalb sollten allein nur solche das folgende Kapitel lesen, die wirklich schon gereift im Glauben sind! Wer es ist, den wird es stärken. Jedes hoffärtige Herz aber, das sich selbst maßlos überschätzt, wird es erschüttern und in die Demut zwingen (f).

Da der Herr eigentlich aber immer aufrichten und ermuntern und nicht beugen und niederdrücken und auch niemanden überfordern will, erwäge jeder selbst, ob er sich diesen letzten Enthüllungen des Meisters schon für gewachsen hält und sich diesen tiefsten Geheimnissen bereits stellen will. Möge sich hier jeder von der Heiligen Ruach Jesu Christi leiten lassen!

Im Folgenden also der gesonderte Bericht des Jakobus Bar Zebedäus, wie er es einem vertrauten Jünger in einem persönlichen Brief geschrieben hat.

32-B: Hüte die geheime Lehre!

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„Jakobus, ein Knecht Jesu Christi, dem Sohn des Kerinthos: Geliebter Bruder!

Aus dem Frieden, welchem der Heiland und Erlöser aller uns in Seiner festen Zusicherung des Heils für alle gebracht hat, komme Frieden über dich! (a) Und aus Seiner unermesslichen, gänzlich unverlierbaren Liebe ergieße sich brennende Liebe in dein Herz! (b) Und aus Seiner Gnade und Barmherzigkeit für alle erwachse auch in dir Gnade und Barmherzigkeit für alle! (c) Und aus Seinem Glauben für alle mehre sich auch in dir der Glaube für alle! (d) So komme aus Seinem heiligen Leben für alle auch für dich das wahrhaftige Leben! (e)

Da du mich gebeten hast, dir die Geheimnisse mitzuteilen, die der Herr allein mir und meinem Bruder Johannes, sowie Petrus und seinem Bruder Andreas nach Seiner Auferstehung enthüllt hat, konnte ich es dir nicht abschlagen, da ich darin auch einen Akt der Vorsehung finde, dass dies der Nachwelt ebenso, wie die allgemeinen, öffentlichen Lehren, erhalten bleiben soll.

Mir ist es allerdings nicht möglich, dich aufzusuchen, um dich persönlich ins Vertrauen zu ziehen. Darum habe ich dir alles zumindest in hebräischen Schriftzeichen geschrieben, damit es nicht jedermann sogleich zugänglich und verständlich ist (f).

Ich übersende dir also diese vertraulichen Enthüllungen schriftlich – aber zunächst nur dir allein! Da du aber ein vertrauenswürdiger Diener der Erlösung des Heiligen bist: Bemühe dich und hüte dich, diesen Brief allzu vielen vorschnell auszuhändigen, da er geheime Einweihungen enthält, die der Erlöser nicht einmal allen Seinen zwölf Aposteln offen darlegen wollte (g). Aber gesegnet werden alle sein, die dermaleinst in schlimmsten Nöten durch diese tiefsten Enthüllungen Stärkung erfahren, die sie retten wird (h).

Was ich dir jetzt mitteile, ist also nicht für alle Ohren bestimmt und nicht allen zuträglich, die sich »Christen« nennen und der Versammlung angehören! Denn gar manche würden´s nicht ertragen und es würde sie in ihrem frischen, noch allzu zarten Glauben mehr verunsichern und vielleicht auch unnötig verängstigen, als sie schon auf manche zukünftige Prüfungen zuzurüsten und zu bestärken!

Siehe! Selbst auch unter uns, Seinen ersten zwölf Aposteln, hat Er nur Seine Aller-Vertrautesten in diese letzten Mysterien eingeweiht – nämlich, mich und meinen Bruder Johannes, sowie Petrus und dessen Bruder Andreas (i).

Bedenke, dass kleine Kinder nur Milch vertragen, feste Speise aber allein die, die wirklich schon im Geist erstarkt und gereift und gefestigt sind! (j) Darum sieh zu und überlege mit Bedacht, wen du in diese letzten Geheimnisse unseren Herrn und Heilands wirklich schon einweihen kannst (k), weil du im Geiste siehst, dass sie für jene härtesten Prüfungen bestimmt wurden, in welchen eine gläubige Seele ihre letzte Vollendung erlangt – gleichwie der Herr selbst, der allen Blutzeugen für die unendliche Abba-Liebe diesen Weg voraus-gegangen ist und geebnet hat, wie Er auch alle, die Ihm auf diesem Wege folgen, persönlich begleiten und geleiten wird (l).

Denn allein mich und meinen kleinen Bruder Johannes, sowie Petrus, den Ersten unter uns (m), und seinen Bruder Andreas (n) hat der Erlöser in die Bedeutung Seines Kreuzes – auch für unser Leben – eingeweiht (o), um uns auf unsere Feuer-Taufe vorzubereiten (p). Darum ist dieses Wort allein für die bestimmt – und es wird diesen dann auch zu einem wahren Trost, die solch einer Taufe bereits entgegensehen. Andere aber, die eben erst hinzu-gewonnen worden sind, wird es wohl eher verstören!

Darum ist Letzteren zuerst allein die Auferstehung und das Leben zu künden, welche das Sühneopfer Jesu Christi uns allen unverlierbar erwirkt hat (q) – und erst, wenn sie in dieser Hoffnung gefestigt sind, kann ihnen – ohne dass sie Schaden nehmen – enthüllt werden, was dies unser aller Heil nicht allein Christus gekostet hat, sondern auch uns selbst in gleicher Weise wohl ebenso – auf kurz oder lang – abverlangen mag (r), auf dass auch wir in Seiner hingebungsvollen Liebe für alle vollendet werden (s) zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, in Seinem Sohn, der unser aller Heiland und Erlöser ist (t). So ist dies hartes Brot, dass aber auch besser köstigt, als Milch und Brei – alle, die es schon aufnehmen und verdauen können (u).

Ich aber habe dir vor zehn Monaten schon ähnliche vertrauliche Enthüllungen geschickt, in die der Erlöser allein Seine allernächsten Nachfolger eingeweiht hatte. Denke auch über jene nach, was uns da geoffenbart wurde! Dein Jakobus (v).

32-C: Nur das Kreuz führt zur Auferstehung!

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Nun aber mein Bericht: Als wir benannten Vier mit dem auferstandenen Herrn allein im Garten Gethsemane auf dem Ölberg waren (a) – die anderen Apostel und Jünger hatten sich nämlich schon zum Schlafen niedergelegt, da fragten wir den Meister: „Rabbi! Wirst Du nun bald wirklich endgültig von uns gehen und Dich nun für immer entfernen von uns?“ (b)

Jesus aber sagte: „Nein (c), aber Ich werde nun weggehen zu dem Ort, von dem Ich gekommen bin. Doch wenn ihr mit Mir in die Himmel kommen wollt, so folgt Mir nach!“

Da antworteten wir alle: „Wenn Du es uns befiehlst, so kommen wir unverzüglich mit Dir!“ (d)

Er aber rügte uns: „Wahrlich, ich sage euch: Niemand wird jemals in das Himmelreich eingehen, nur, weil Ich ihn zu Mir rufe, sondern allein, wenn ihr gänzlich erfüllt worden seid mit Heiligem Geist, könnt ihr in das Himmelreich eingehen! (e) So gelangt ihr allein zum wahren Leben durch die Aufgabe eures gegenwärtigen vermeintlichen Lebens, und zur Auferstehung allein über die Kreuzigung von allem in euch, was noch irdisch, fleischlich, weltlich und widergöttlich ist!“ (f)

32-D: Lasst euch erfüllen mit Heiligem Geist!

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Und der Erlöser fragte uns umwerbend: „Ihr habt so viel Erbarmen empfangen! Wollt ihr denn nicht gänzlich davon erfüllt werden?! Denn euer Herz ist noch immer trunken! Wollt ihr denn nicht nüchtern werden?! Denn euch war es doch vergönnt, des Menschen Sohn sehen zu dürfen und mit Ihm sprechen zu können und Ihn hören zu dürfen! Vergesst das nie, selbst, wenn ihr schläfrig werdet! (a)

Denn wahrlich, Ich sage euch: Wehe denen, die den Sohn des Menschen gesehen haben, ohne auch bei Ihm eingekehrt zu sein! Im Vergleich zu diesen werden selbst die gesegnet erscheinen, die den Menschen nicht gesehen haben und die nicht mit Ihm verkehrt haben und die nicht mit Ihm gesprochen haben und die noch nichts von Ihm gehört haben und noch von Dunkel ohne jede Hoffnung umfangen sind! (b)

Ein gott-ferner Mensch nämlich, der vom wahrhaftigen Leben noch überhaupt nichts weiß, muss den Tod nicht fürchten; denn er hat ja garnicht gelebt, so dass er sterben oder irgendetwas von Wert verlieren könnte! Wer aber zum Glauben an die Wahrheit gekommen ist, hat das wahre Leben gefunden; und dieser schwebt dann sehr wohl auch in der Gefahr, zu sterben, da er nunmehr lebendig ist, und kann damit etwas von unendlichem Wert wieder verlieren! (c)

Euer aber ist doch schon das Leben! Denkt daran, dass der Sohn Gottes euch geheilt hat, als ihr krank wart, damit ihr zur Herrschaft gelangt! (d)

Wehe aber allen, die, nur, weil sie von ihrer auswendigen Krankheit geheilt worden sind, darüber in trügerischer Ruhe versinken! Sie werden wieder in ihre Krankheit zurückfallen! Und darüber wird es noch ärger mit ihnen werden! (e) Gesegnet aber alle, die nicht derart unheilbar krank sind, dass sie keinerlei Bedürfnis verspüren, nach wahrhaftiger Ruhe zu trachten (f), bevor sie erst wirklich krank werden und an ihrer Krankheit zugrunde gehen! (g) Ihrer ist das Königreich Gottes!

Deswegen sage Ich euch: Werdet erfüllt mit Heiligem Geist und lasst auch nicht den kleinsten Winkel in euch, der leer und unerfüllt ist! Andernfalls wird der, der in euch dann eindringt, über euch triumphieren und über euch lachen können! (h)

32-E: Nehmt ab im Fleisch! Nehmt zu im Geist!

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Darauf fragte Petrus: „Siehe, immer wieder sagst Du zu uns: »Lasst euch erfüllen mit Heiligem Geist!« (a) Du hast uns doch schon angehaucht! Sind wir denn nicht schon längst erfüllt?!“ (b)

Der Erlöser antwortete und erklärte: „Deswegen vermahne Ich euch immer wieder eindringlich mit den Worten: »Lasst euch erfüllen mit der Heiligen Ruach Meiner Liebe, die sich in euch ergießen will!« (c), damit ihr nicht wieder abnehmt im Geiste Meiner hingebungsvollen Agape!

Diejenigen nämlich, die darin wieder abnehmen und schließlich lau und kalt und gleichgültig werden, werden am Ende vielleicht überhaupt nicht erlöst werden! (d) Denn allein das bleibende Erfülltwerden im Geiste ist gut, ein einsetzendes Abnehmen im Geiste jedoch überaus schlecht! (e) Und alle, die auf ihrer Pilgerschaft stehen-bleiben (f) und damit gleichsam wieder in Totenstarre verfallen, bleiben schließlich immer weiter zurück!

Wie es also gut ist, dass du in Hinblick auf das, was dich selbst betrifft, abnimmst, und es auf der anderen Seite schlecht wäre, wenn du nur von dir selbst erfüllt bist, so nimmt jeder, der beständig von Meiner selbstlosen Liebe erfüllt wird, in Bezug auf sich selbst, nämlich in seiner reinen Selbst-Bezogenheit, ganz automatisch immer mehr ab (g). Wer dagegen aber abnimmt im Geiste, der wird bald nicht mehr so erfüllt sein, wie einer erfüllt wird, der abnimmt in Hinblick auf sich selbst. Wer sich aber beständig aufs Neue erfüllen lässt von Meiner Heiligen Ruach selbstloser Liebe, wird hinreichend Vollendung erlangen (h).

Deswegen ist es für euch wirklich dringlich angesagt, abzunehmen in eurem Fleisch, soweit es euch möglich ist, auf dass ihr erfüllt werdet mit Meinem Geist. Und es ist vor allem ratsam für euch, anhaltend immer mehr im Geist Erfüllung zu suchen, wodurch es euch auch allein möglich wird, abzunehmen im Fleisch, was euch überdies in der Lage versetzen wird, noch mehr und immer weiter erfüllt zu werden im Geist (i).

Lasst euch also immer wieder und immer mehr vom Geist Meiner Liebe erfüllen und nehmt dadurch immer mehr ab im selbst-bezogenen Fleisch, zu dem auch die Seele gehört; denn auch alles Seelische in seinen wechselvollen Gefühls-Anwandlungen ist fleischlich und arg und verderblich!“ (j)

32-F: An Satans Versuchungen sollt ihr reifen!

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Ich aber entgegnete dem Rabbi: „Herr! Wir können Dir gehorchen, wenn Du es willst, denn wir haben doch schon für Dich unsere Großfamilien und Arbeitsplätze und unsere Dörfer verlassen und sind Dir gefolgt (a). Wenn wir aber schon auf der Erde verbleiben müssen, dann gewähre uns doch wenigstens dies, nicht allzu hart versucht zu werden durch den Teufel, den Bösen!“ (b)

Der Herr aber antwortete: „Ist das nicht reine Gnade, dass ihr nach dem Willen des Vaters bereits das Heil in Mir gefunden habt und aus Meiner euch ewig geltenden, unverlierbaren Liebe lebt?! (c) So vertraut doch darauf, dass Er, der in euch schon Sein gutes Werk begonnen hat, dies auch ganz gewiss noch vollenden wird! (d)

Erkennt, dass alles Gnade ist, ob es euch nun als solche erscheint oder nicht! Alles ist Gnade und muss euch zum Besten dienen! (e) Muss euch da dann nicht auch das zum Besten dienen und am Ende sogar noch als ein Gnaden-Erweis von eurem Vater erscheinen, dass ihr jetzt noch in gar manchem vom Satan versucht werdet, dass ihr daran reifen und darin das Überwinden lernen könnt?! (f)

Wenn ihr nämlich bedrängt werdet vom Satan und verfolgt, aber an Meiner und Meines Abbas sicheren und gewissen Liebe festhaltet, werdet Ihr diese auch erleben und tief im Herzen spüren, dass ihr nicht allein seid, sondern dass der Allmächtige in Seiner unaussprechlichen Agape beständig bei euch ist und eurer gedenkt! (g) Und das wird euch – Mir gleich – zu Überwindern machen in allem! (h) Denn ihr seid und bleibt geliebt über aller Vorsehung nach dem ewigen Vorsatz Seiner Liebe! (i)

32-G: Ein Leiden um Meinetwillen ist unausweichlich!

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Wollt ihr nicht aufhören, das Fleisch zu lieben und euch vor dessen Leiden zu fürchten? Oder wisst ihr nicht, dass euch bevorsteht, misshandelt und missbraucht zu werden und zu unrecht angeklagt zu werden, ins Gefängnis eingesperrt zu werden und ungesetzmäßig verurteilt zu werden, grundlos gekreuzigt zu werden und in Schande begraben zu werden, wie es auch Mir selbst widerfahren ist durch den Bösen?! (a)

Wollt ihr etwa dem verfaulenden Fleisch nachhängen, das keinerlei Zukunft hat (b) – ihr, die Meine Ruach wie eine Mauer aufrichten und umschirmen will?! (c)

Wenn ihr bedenkt, wie unendlich lange diese elende Welt schon vor eurer gegenwärtigen Verkörperung bestand und wie endlos lange sie vielleicht auch noch nach eurem gegenwärtigen sterblichen Dasein existieren wird, werdet ihr entdecken, dass euer augenblickliches leidvolles Leben lediglich ein einziger Tag und eure Leiden nur eine flüchtige Stunde sind! (d) Denn alle, die durch Leiden vollendet worden sind, werden nicht wieder in diese peinvolle Welt zurück kehren und in ein sterbliches Leben voller Leid eingehen müssen! (e)

Achtet also den Tod gering und tragt Sorge um das wahrhaftige Leben! Erinnert euch an Mein Kreuz, das Mich zur Auferstehung, und an Meinen Tod, der Mich ins ewige Leben führte, dann werdet auch ihr – Mir nach – alles erdulden können und ins unverwesliche Leben eingehen!“ (f)

32-H: Der Tod führt zum Leben!

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Ich aber seufzte: „Herr, verkündige uns doch bitte nicht mehr länger »Kreuz« und »Tod«, denn sie sind doch jetzt fern von Dir!“ (a)

Der Herr aber antwortete mir: „Wahrlich, ich sage euch: Niemand wird gerettet werden, außer man glaubt an die Kraft Meines Kreuzes und Meiner Auferstehung für euch alle (b). Diejenigen aber, die an Mein Kreuz und an Meine Auferstehung glauben: ihrer ist das Reich Gottes!

In Meinem Kreuz und Leiden für euch hat sich die unaussprechliche, wirklich grenzenlose und gänzlich unverlierbare Abba-Liebe gegen wahrhaft alle erfüllt! (c) Zugleich enthüllte euch Mein Kreuz aber auch, das dieser Zeit Leiden notwendig sind, um Vollendung in einem unverweslichen Leben zu erlangen in Herrlichkeit! (d)

Deswegen: Wenn ihr denn lebendig seid in Mir und Meinem Geist, so trachtet nach dem Tod im Fleisch, so wie die Toten nach dem Leben trachten! (e) Denn wahrlich, Ich sage euch: Alle, die nach dem wahrhaftigen Leben trachten, denen wird es sich auch noch offenbaren! Was aber gibt es, das ihnen dabei Sorge bereiten könnte?! (f) Wenn ihr euch dem Tod im Fleisch zuwendet, wird sich eure Erwählung im Geiste zeigen und erweisen (g).

Wahrlich, ich sage euch: Keine Seele von denen, die sich noch vor dem Tod fürchten, wird schon errettet werden können! (h) Denn in ihrer Furcht vor dem Tod erweist eine solche Seele sich schließlich als eine, die noch nicht zum wahren Leben gefunden hat, das unauslöschlich ist! (i) Denn wahrlich, Ich sage euch: Die ihren Tod noch fürchten, sind noch nicht ins wahrhaftige Leben durchgedrungen! (j) Und ihre Furcht vor dem Tod kündet es ihnen selbst, dass sie noch nicht durch ihn hindurch ins ewige Leben eingehen werden! (k) Also gehört das Reich Gottes denen, die sich ohne jede Furcht bereitwillig und mit Freuden nach dem Fleisch töten lassen, um endlich gänzlich ungehindert aufleben zu können im Geist! (l)

Und ihr könnt euch im Sterben sogar noch besser behaupten als Ich – nämlich in der Kraft Meiner Auferstehung! (m) Denn ihr werdet im Verscheiden nicht auch noch mit dem Fluch gänzlicher Gott-Verlassenheit beladen (n), wie ihr nach eurem Abscheiden auch nicht mehr hinab ins Totenreich sinken müsst, sondern sogleich hinauf-getragen werden dürft in die lichten Reiche des Lebens! (o)

So könnt ihr weit zuversichtlicher dem Tod ins Auge sehen, als einst Ich (p), da Ich ihm bereits alle Schrecken für euch genommen habe! (q) Darum macht euch selbst dem Sohn des Heiligen Geistes gleich (r), dass ihr euch ebenso bereitwillig für alle, die noch verloren sind, in den Tod gebt, wie Ich es einst für euch getan habe!“ (s)

32-I: Das Haupt aller Prophetie wurde erhöht über alles!

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Weiter sprach der Herr davon, dass wir uns nicht grämen sollten, was wir einstmals denen erwidern könnten, die uns für unseren Glauben an Ihn zur Rechenschaft ziehen würden, weil uns dann alles aus der Höhe ins Herz gegeben würde, dass wir dann ein noch kraftvolleres Zeugnis ablegen könnten, als alle dahin-geschlachteten Propheten vor uns (a).

Darauf fragte ich den Meister: „Rabbi, wie sollen wir in der Lage sein, zu denen prophetisch zu reden, die uns derart herausfordern werden, und ihnen zu weissagen?! Und wie zahlreich werden die wohl sein, die uns aufsuchen werden in der Hoffnung, ein Wort des Lebens von Dir zu hören! (b) Doch wie sollte uns dies möglich ein?!

Denn geht nicht die Rede um, dass das »Haupt der Prophetie« mit dem Kopf des Täufers Johannes abgeschlagen wurde? Denn jener war doch – auch nach Deinem eigenen Zeugnis – der letzte und größte unter allen Propheten: nämlich der Elia, der wiedererweckt worden ist in ein sterbliches Leben, um Dich anzukündigen und Dir den Weg zu bereiten! (c) Wie sollten wir da noch weissagen können, wenn mit Johannes dem Täufer das »Haupt aller Weissagung« abgeschlagen worden ist?!“

Der Herr antwortete darauf: „Ja, fürwahr: Das »Haupt der Prophetie« ist zusammen mit dem Kopf des Johannes abgeschlagen worden!“ (d)

Ich aber wiederholte mit Nachdruck und voller Sorge und Bekümmernis meine Frage: „Herr, wenn nun das »Haupt aller Prophetie« abgeschlagen worden ist, wie soll dann noch prophetische Rede und Weissagung möglich sein?!“ (e)

Darauf sprach der Herr zu uns: „Wenn ihr versteht, was »das Haupt« bedeutet, und dass die Prophetie ausgeht vom Haupt, so begreift doch, was es heißt: das Haupt aller Prophetie ist nunmehr entfernt worden und jetzt jedwedem Zugriff entzogen! (f) Es ist nunmehr hinaufgetragen worden in die höchste Höhe und wahrhaftig erhöht worden über alles! (g)

Das Haupt wurde abgeschlagen und hat sich damit von jedweder irdischen Bindung und Begrenzung völlig abgelöst! Wird dieser Abschlag da dem Haupt nicht zu Seiner völligen Entgrenzung und Entfesselung gereichen?! (h) – dass es sich von oben her einen neuen Körper erschafft, der ins Grenzenlose reichen wird! (i) Darum können jetzt endlich alle Propheten werden! (j)

Wenn nun schon aber die Propheten immer größer und mächtiger wurden, die Mich angekündigt haben, was wird dann wohl erst von denen gelten, die Mir dermaleinst folgen werden?! (k)

Denn habe Ich euch dies nicht schon gesagt? Von Adam an gab es unter den von Frauen Geborenen keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer, so dass wahrlich alle Welt ihre Augen in Scham vor ihm niederschlagen muss! Aber, ja, Amen: Wer von euch klein wird und seine eigene Niedrigkeit erkennt, wird auch das Himmelreich erkennen: was in ihm herrscht; und dies wird ihn groß machen und sogar über Johannes, den größten unter allen Propheten, erheben! (l)

Seht auf Adam: Als er ins Paradies versetzt wurde (m), erstand er aus einer großen Kraft und einem unermesslichen Reichtum! Aber selbst er, euer aller erhabener Ur-Ahn, wird eurer nicht mehr würdig sein! Denn wenn er seinerzeit schon würdig des Himmelreichs geworden wäre, hätte er den Tod nicht mehr schmecken müssen! (n) So aber verblieb er im Tode und konnte darum auch nur Tode zeugen! Ihr aber werdet Lebende zeugen! (o) Darum seid ihr wahrlich in noch größerer Kraft und Herrlichkeit, als einst er!

Wer nämlich von Meinem Munde trinkt, wird werden wie Ich, und gleich Mir Unzählige mit seinem Mund zum ewigen Leben hin speisen! Denn sein Mund wird der Meine sein! Und das Verborgene wird ihm geoffenbart werden zu gar vieler Leben und Heil!“ (p)

32-J: Wer gibt mehr Rätsel auf?!

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Und der Herr tadelte uns: „Ich habe zuerst zu euch in einfachen, leicht verständlichen Gleichnissen geredet, und ihr habt Mich dennoch nicht verstanden. Nun spreche ich zu euch offen, und ihr begreift immer noch nicht! (a) So seid ihr in eurer bleibenden Verwunderung über all Meine Mysterien selbst zum größten Mysterium aller Mysterien geworden: zu einem großen Rätsel, das nur verwundern kann! Jetzt enthülle Ich euch alle Meine Mysterien, und ihr versteht noch immer nicht?! So werdet ihr selbst zu einem unbegreiflichen Mysterium und schier unauflöslichen Rätsel, das Ich aber trotzdem noch lösen will! (b)

Ereifert euch im Bemühen, wirklich wahrhaftige Vollendung zu erlangen, ohne dass ihr dazu ständig aufs Neue besonders aufgefordert werden müsst! Seid vielmehr von selbst eifrig darum bemüht (c) – so sehr, als wolltet ihr sogar Mich selbst darin übertreffen! (d) – was euch mitunter sogar möglich sein wird, weil Ich nunmehr auffahre zum Vater und auf euch herabsenden werde alle Seine Vollmacht und Kraft! (e) Und wenn ihr euch darum reißt: wie wird der Vater euch da lieben! (f)

Macht euch dabei aber nicht selbst etwas vor! Hasst jede selbstgefällige Form von Heuchelei und böses und liebloses Sinnen! Denn es ist das niederträchtige, selbstverliebte Denken, das die Heuchelei hervorbringt; die Heuchelei aber ist fern von der Wahrheit! (g)

32-K: Als Meine Früchte tragt eurerseits Früchte aus!

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Lasst das Himmelreich in euch nicht verwelken! (a) Denn es gleicht einem Dattelpalmzweig, dessen Früchte um ihn herum zu Boden gefallen waren; und ihre Früchte sprossten auf und trieben Blätter und wuchsen, während ihr Mutterleib für sie Platz machte und verging (b).

Ebenso verhält es sich auch mit den Früchten, die aus der einzig wahren Wurzel entstanden sind, nachdem diese sich für sie alle dahingegeben hat (c). Wenn sie eingepflanzt worden sind, werden sie auch ihrerseits nur Früchte hervorbringen unter vielen Mühen bis zur Selbstaufgabe hin (d).

Zieht also die Frucht groß, welche die Wurzel in euch gesetzt hat, und tragt auch eurerseits neue Früchte aus, gleichwie sie. Dann wird das Himmelreich euer sein! (e)

32-L: Setzt Meine Lehren um!

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Da Ich nun schon verherrlicht wurde und auferstanden bin von den Toten: Warum haltet ihr Mich noch zurück, da Ich es doch eilig habe, zu gehen? Ihr habt Mich genötigt, nach Meinem Leiden noch weitere vierzig Tage bei euch zu bleiben, um euch all Meine Gleichnisse zu entschlüsseln. War das nun nicht genug an Unterweisung? Habt ihr nicht all Meine Gleichnisse nunmehr verstanden? – sei es das vom guten Hirten (a) oder das vom Sämann (b) oder das vom Bauherrn (c) oder das von den zehn Jungfrauen mit ihren Öllampen (d) oder das vom gleichen Lohn für alle Arbeiter (e) oder das vom Doppeldrachmen und der danach suchenden Frau? (f)

Darum werdet nun eifrig in Bezug auf das Wort! Denn was das dreifaltige Wort betrifft: Sein erster Teil ist festes Vertrauen in unerschütterlicher Hoffnung, sein zweiter Teil die Liebe, die daraus in grenzenloser Dankbarkeit erwächst, sein dritter Teil aber die Hingabe in und aus solcher Liebe, sowohl im Wort, als auch in der Tat. Denn von diesen Dreien kommt das Leben! (g)

Denn seht: Auch der kräftigste Bogen mit der reißfestesten Sehne und der spitzeste und zielsicherste Pfeil nützen euch nichts, wenn der Pfeil nicht auch mit dem Bogen abgeschossen wird!

32-M: Das Weizenkorn will immer wieder ausgesät werden!

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Seht: Das Reich Gottes gleicht einem frommen, gütigen und gerechten Mann, der vertrauensselig nur ein einziges Korn in die Erde gab. Dieses starb und brachte darüber unendlich viel Frucht: viele neue Körner des Lebens aus vielen Ähren (a). Und jener Mann nahm die Körner des Lebens und teilte sie an alle aus, die davon haben wollten und darauf vertrauten, dass es ihnen ebenso Frucht brächte.

Denn das Wort ist wie ein Weizenkorn: Wer es aussät, beweist sein Vertrauen in dieses Korn. Und mit seinem Wachstum wird sich auch seine Liebe in dieses Korn steigern, weil es noch viele weitere Körner mit sich hervorbringt (b).

Und wenn jemand klug ist, sät er solch ein Korn des Lebens auf seinen eigenen Acker aus und findet darüber das Heil, da es ihm so zum Brot wird und zur Nahrung gereicht (c).

Der wahrhaft Weise aber lässt es damit keineswegs schon genug sein, dass er sich nunmehr auf seinen überreichen Ertrag ausruhen würde, bis er diesen gänzlich aufgebraucht und verzehrt hat (d), sondern er lässt wiederum einen Teil der gewonnenen Körner zur erneuten Aussaat übrig (e). Und diese Auslese bringt noch mehr Frucht hervor zur Speisung vieler Völker! Und so fort bis in alle Ewigkeit, bis alle den Ewigen, den Spender allen Samens, kosten!

So müsst auch ihr mit der geistlichen Speise umgehen, die Ich euch gegeben habe, wenn sie euch bleibend am Leben erhalten soll: Esst selbst davon, aber vergesst nicht, auch einen Teil davon wieder erneut auszusäen in den Boden, dass es euch auch weiterhin Frucht trage und seine Frucht sich euch mehre (f).

Darum: Wem immer solch ein Korn des Lebens gereicht wird, der nehme es beherzt und koste und verzehre es und nehme es in sich auf, auf dass er selbst zu einem Korn und Brot des Lebens werde für viele! Und wenn ihr dann gleich Mir in die Erde gegeben werden sollt, um dort zu sterben, so scheut dies nicht! Denn dies wird euch selbst dem wahren Leben zuführen (g) – und über euch selbst hinaus vielen zu einer Frucht des Lebens werden! (h)

Gänzlich umsonst dürft ihr euch von diesem Brote nähren! Darum speist mit diesem Brot auch ebenso andere gänzlich umsonst! (i) Wenn ihr diese köstliche Speise aber den anderen, denen sie ebenso zugedacht wurde, wie euch, vorenthaltet, wird auch euch selbst irgendwann diese Nahrung wieder genommen! (j) Ohne Erkenntnis über den rechten Umgang wird euch Mein Weizenkorn also auf Dauer nicht von Nutzen sein! (k)

32-N: Brachte Ich euch nicht allen Schutz und Schirm?!

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Deswegen sage Ich euch: Werdet nüchtern, damit ihr euch nicht wieder verirrt! Und oftmals habe Ich euch alle zusammen belehrt, und auch jeden von euch besonders für sich allein, wo und wie Mein Heil zu finden ist. Und Ich habe euch aufgetragen, Mir zu folgen, und Ich habe euch auch belehrt über den Umgang mit den vermeintlichen Weltbeherrschern (a).

Seht, ich bin herabgekommen, um euch alles zu enthüllen; und Ich habe Mich für euch abgemüht und unendliches Leid für euch getragen, damit Ich euch alle erlöse und Mir damit Meine Krone und Meinen Ruhmeskranz erwerbe in euer aller Errettung (b).

Über allem aber bin Ich herabgekommen, um fortan immer mit euch in innigster Liebesgemeinschaft verbunden zu sein, so dass auch ihr mit Mir bleibend zusammen sein könnt! (c) Und als ich eure Häuser ohne Überdachung fand, habe Ich Wohnung genommen in all euren Behausungen, wo immer man Mich aufnehmen wollte zur Zeit Meiner Niederkunft. Und Ich habe euch allen ein Dach und Schutz und Schirm gegen alle Stürme des Lebens gegeben! (d)

32-O: Kein Grund zum Bangen! Der Vater wird alles vollenden!

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Deswegen vertraut Mir, Meine Brüder! Erkennt, was für ein großes Licht euch geschenkt worden ist! (a)

Vertraut auf den Vater, der alles aus sich selbst heraus vollbringt – auch in euch! (b) Er nämlich wirkt beständig auf das Heil ausnahmslos aller hin! (c) Und niemand kann´s Ihm verwehren! (d) Keiner kann Sein Heil aufhalten, wie auch niemand aus sich selbst einen Beitrag dazu leisten könnte oder müsste! (e) Das Heil gilt allen gänzlich bedingungslos und umsonst! (f)

Der Vater bedarf dafür – streng genommen – nicht einmal Meiner, wenngleich Ich doch der Sohn bin! Denn kein Vater im Vollbesitz aller Seiner Kräfte ist angewiesen auf irgendeinen Sohn, sondern es ist der Sohn, der Seinen Vater braucht (g). So konnte auch Ich nichts von Mir selbst tun, sondern allein, was Ich den Vater habe tun sehen, das habe Ich unter euch gewirkt (h). Und Meine Kraft ist nicht Meine eigene, sondern die des Vaters selbst, aus dem Ich ausgegangen bin und zu dem Ich nunmehr wieder zurückkehre (i). So bin Ich, der ICH BIN, aus dem Vater selbst – und nichts als der Vater allein (j).

Ohne den Abba wäre auch Ich – allein nach dem Fleisch – nichts; aus Ihm und in Ihm aber bin Ich – dem Geiste nach – für Ihn, wie auch für euch alles! (k) Und alles, was Ich vollbringe, das erwirke Ich allein darum aller Welt, weil es so von Ewigkeit her im Vater beschlossen ist. Niemand könnte noch etwas hinzufügen oder je etwas davon wegnehmen! (l)

Noch weniger aber ist der Vater auf eure Mithilfe angewiesen! Sondern ihr könnt noch weniger aus euch selbst wirken, wenn nicht der Vater alles erwirken würde in euch! (m) Hört auf dies Wort und gewinnt darüber wahre Erkenntnis! Dann wird euch nichts mehr beängstigen und bedrücken!

Der Vater selbst hat durch Mich alles begonnen in euch; und Er wird´s auch durch Mich in euch allen vollenden! (n) So freut euch des wahrhaftigen Lebens in der Gewissheit des wahrhaftigen Lebens, das ihr in Mir gefunden habt und das euch unverlierbar geschenkt worden ist! (o) Niemand wird euch ängstigen oder bedrängen oder quälen können, es sei denn, ihr lasst dies zu (p) oder ihr quält euch unnötiger Weise selbst! (q)

32-P: Wacht endlich auf!

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Oh ihr Elenden! Oh ihr Unglücklichen! Oh ihr Blinden in Bezug auf die Wahrheit, ihr Toren in Bezug auf die Erkenntnis, ihr Frevler in Bezug auf den Geist! Was verharrt ihr noch im Hören, wo es schon längt angemessen für euch wäre, selbst zur reden und zu sprechen und aller Welt das Heil zu verkündigen?! Was verharrt ihr noch im Schlafen, wo es doch für euch schon längst angesagt wäre, endlich aufzuwachen und euch aus euerem Schlaf zu erheben, damit das Himmelreich euch, wie auch viele andere durch euch, endlich aufnehmen kann?! (a)

Wahrlich, ich sage euch: Es passiert weit schneller, dass ein Reiner wieder im Schmutz versinkt oder ein Erleuchteter wieder in die Finsternis tiefster Umnachtung fällt, als dass ihr, wenn ihr säumt und nicht wirklich darum ringt, wahrhaftig zur Herrschaft gelangt! (b)

32-Q: Kein Grund zur Trauer mehr!

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Ich habe eure einstigen Tränen und eure tiefe Trauer und eure schwere Betrübnis und schreckliche Bekümmernis noch immer vor Augen und im Herzen, während ihr dies alles offensichtlich schon gänzlich vergessen habt, was euch einst so schmerzlich geplagt hat (a). Und Ich will nicht, dass ihr in all dies Elend oder in noch schlimmere Grauen zurückfallt! (b)

Ihr sagt: »Ach! Das alles liegt doch nun weit hinter uns!« (c) Und so ist es auch wahrhaftig! Aber ihr müsst es euch doch auch bewahren! Mit letztem Ernst – aber auch ohne jede Furcht! (d)

Da ihr aber das Erbe des Vaters wirklich gänzlich unverlierbar empfangen habt, lasst ab von jedweder unnötigen Verzweiflung und Bekümmernis über irgendwelche Nichtigkeiten, dass ihr euer Herz noch länger damit beschwert! (e) Weint deshalb nur da über euch, wo es angemessen ist, weil es euch noch an wahrem Glauben und an wahrer Hoffnung und darum auch an wahrer Liebe fehlt (f), und streckt euch danach aus, diese eure ursprüngliche Glückseligkeit in Mir wieder zu erlangen; und dann geht hin und verkündigt aller Welt dies Heil, dass der Sohn nunmehr aufsteigt, um erhöht zu werden über alles und alles noch mit sich in die Höhe zu ziehen, was euer aller Erlösung ist! (g)

Wahrlich, ich sage euch: Wäre Ich nur zu denen, die Mich auch hören wollten, gesandt worden, um allein nur mit ihnen zu sprechen: Ich wäre niemals auf die Erde hernieder gekommen! Denn wäre Ich da nicht ebenso allein wieder zurück-gekehrt zum Vater, wie Ich allein zu euch gekommen bin?! Schämt euch darum künftig über derartige Mutmaßungen! (h)

Siehe, Ich werde Mich von euch entfernen und weggehen, und Ich will nicht länger säumen! Und auch ihr selbst würdet dies nicht wollen, wenn ihr wüsstet, wohin Ich gehe und was dies für euch und alle bedeutet und was es euch bringen und eröffnen wird! Darum haltet Mich nicht fest, sondern trachtet vielmehr danach, Mir selbst eiligst zu folgen! (i)

Deswegen sage ich euch: Euretwegen bin Ich herabgekommen! So seid ihr bleibend Geliebte! Aber ihr keineswegs allein! (j) Sondern vielmehr sollt ihr – als Meine Vor-Erwählten und als Meine Erstlings-Frucht unter allen – auch noch alle anderen ins Leben führen, wie Ich euch ins Leben geführt habe. Und eure Saat wird reiche Frucht tragen für Unzählige zum wahren Leben hin! Ich habe euch gesetzt, damit auch ihr eurerseits in aller Welt Frucht bringt und eure Frucht bleibe! (k)

Ruft den Vater an! Und was immer ihr von Ihm erbittet in Meinem Geist, das wird Er euch geben! (l) Und gesegnet wird jeder sein, der euch bei sich gern zu Gast gesehen hat! Sein Name wird bei den Engeln genannt und bei den Heiligen gerühmt werden! Denn ein solcher ist im Leben! (m)

Freut euch und jubelt! Ihr seid nun wahrlich Kinder Gottes! Bewahrt euch Seinen Willen im Gedächtnis, dass Er will, dass ihr mit allen gerettet werdet! Nehmt aber auch Tadel von Mir an, wenn es notwendig ist; denn dies wird euch zum Segen gereichen! (n) Und wenn ihr euch auch einmal von Mir betrüben lasst, wird euch dies am Ende doch nur Freude einbringen! (o) Aber dessen ungeachtet halte Ich beständig Fürsprache für euch beim Vater, und Er wird euch alles vergeben“ (p).

32-R: Wehe denen, die verkennen, was sie schon bekommen haben!

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Und als wir dieses hörten, wurden wir froh; denn wir waren doch sehr betrübt worden über Seine Worte des Tadels, die wir zuvor zu hören bekommen hatten.

Als Er aber sah, dass wir uns freuten und wieder erleichtert aufatmeten, da bedrohte Er uns wiederum: „Wehe euch, wenn ihr dermaleinst in der Zukunft noch immer auf den »Parakleten« wartet: den »Beistand« und »Helfer« und »Tröster«, den Ich euch verheißen habe (a), wenn dieser schon längst gekommen sein wird! Und wehe euch, wenn ihr dann noch immer auf die Gnade wartet, die doch schon längst überreich über euch ausgeschüttet worden ist! (b)

Dann gleicht ihr nämlich Menschen, deren Heiligtum in Feuer steht, die aber den Brandherd nicht löschen, obwohl ihnen Wasser in Mengen zur Verfügung steht! Diese werden alles verlieren! Und dabei hätten sie ihre Seelen retten können! Doch sie haben einfach nicht gewollt! So ereilt sie das Feuer als gerechte Strafe: die äußerste Finsternis und tiefste Schwärze! (c)

Darum: Wehe euch, wenn ihr euch rechtfertigt in der Behauptung, niemals etwas bekommen oder erhalten zu haben! (d) Gesegnet aber alle, die vielmehr offen all ihre eigenen Unzulänglichkeiten eingestanden und so wahrhaftig Meine unverlierbare Gnade bereits geschmeckt haben!“ (e)

32-S: Lasst euch nicht aus eurem Heim vertreiben!

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Wir waren aber auch in Hinblick auf unseren Auftrag, aller Welt das Heil im Namen unseren Herrn zu verkündigen (a), noch ziemlich verunsichert. Denn wir hatten es ja schon an Ihm selbst gesehen und erlebt, wie viel Anfeindung Sein Name in aller Welt verursachte (b).

Darum bangten wir und fragten besorgt und bekümmert: „Meister! Was sollen den Menschen sagen, die blind für die Wahrheit sind und sich im Segen wähnen, obwohl sie unter dem Fluch sind?!“ (c)

Und Andreas seufzte: „Herr, Du hast uns wohl überzeugt, und wir haben es in unseren Herzen erkannt, dass Du uns die ganze Wahrheit enthüllt hast (d) und dass in Deiner Verkündigung keinerlei selbstsüchtiges Verlangen oder Missgunst gegen irgendeine Seele ist (e).

Aber die Worte, die Du uns gesagt hast, veranlassen die Welt zu Gelächter und Naserümpfen, weil sie absolut nichts verstehen! (f) Wenn sie nun schon auf Dich nicht hören wollen: Wie sollen wir da hingehen und Dein Evangelium verkündigen, da wir ja erst recht überhaupt nichts gelten oder sind in dieser Welt?! (g) Und wie sollen wir Deine Botschaft bis an die Enden der Erde tragen und aller Welt verkündigen?! Die Zahl der Menschen ist nicht zu erfassen! Wir aber sind doch gerade einmal zwölf!“

Dem pflichtete auch Petrus bei, indem er erklärte: „Siehe, Herr, es verhält sich doch so: Wenn einer sagt: »Ich bin ein Jude«, wird daran kaum jemand Anstoß nehmen. Und wenn jemand sagt: »Ich bin ein Römer«, wird niemand wagen, das Wort gegen ihn zu erheben. Wenn du sagst: »Ich bin ein Grieche«, oder »ein Barbar«, »ein Sklave«, oder »ein Freier«, wird sich keiner darüber aufregen. Aber wenn du sagst: »Ich bin ein Christ! Ich gehöre Jesus, dem Christus, an!«, wird jeder erbeben, weil sie alle Deinen Namen nicht ertragen können! (h)

Darum wird man uns über Deinen Namen ausfragen; und es erscheint höchst schwierig, diesen aufzurichten und ihm Geltung zu verschaffen! Wie können wir diese gewaltige Arbeit bloß meistern?! Wie werden wir dieses große Werk vollbringen können?! – dass alle in Deinem Namen Ruhe und Frieden für ihre Seelen finden!“ (i)

Schließlich klagte auch ich: „Und gerade hier in Jerusalem und ganz Israel wird man uns bis aufs Blut verfolgen! Im Land der Verheißung! (j) Wäre es da nicht besser, hier gleich von Anfang an das Feld zu räumen und sich umgehend direkt an die Heiden zu wenden?!“ (k)

Der Herr aber tadelte uns: „Wollt ihr wie Fremde behandelt werden in eurer eigenen Stadt?! Weswegen lasst ihr euch derart in Unruhe versetzen, dass ihr euch aus eurer eigenen Heimat vertreiben lassen und von selbst aus eurem Zuhause fliehen wollt?! Warum wollt ihr euren Wohnort von selbst räumen?! – wodurch ihr ihn denen, die ihn euch rauben wollen, kampflos überlasst!

Erwählte seid ihr, die endlich Heimat gefunden haben, und flieht doch?! Wehe euch, wenn ihr euch nicht behauptet und widerstandslos und in Panik einfach davon-lauft! Denn dann wird man euch nicht nur vertreiben, sondern euch überdies auch noch nachjagen, wohin auch immer ihr ausweicht, bis ihr denn endlich ergriffen worden seid! Darum scheut nicht die Konfrontation mit denen, die euch alles wegnehmen wollen! (l)

Oder denkt ihr vielleicht, dass der Vater menschenfreundlich bliebe gegen solche, die allen Menschen feind sind?! (m) – oder dass Er sich durch Bitten und Flehen von solchen umstimmen ließe oder jemanden begnadigen würde, der selbst keinerlei Gnade kennt?! (n) – oder dass Er einen ertragen wollte, der selbst niemanden ertragen will?! Oder meint ihr, Er wäre nachsichtig mit jemanden, der nur Nachsicht gegen sich selber kennt?! Er würde eine Seele schonen, die nur sich selber schont?! (o)

32-T: Wendet eure Seele vom Fleisch hin zum Geist!

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Er nämlich erkennt wohl euer wahres Verlangen, auch wenn ihr nach dem Fleisch noch großen Mangel habt (a). Denn ihr steht gleichsam zwischen Meinem Geist und eurem Fleisch. Und beide verlangen nach eurer Seele und streiten gegeneinander um sie, so dass ihr oft nicht in der Lage seid, zu tun, was ihr eigentlich im tiefsten Herzen wollt (b).

Oder glaubt ihr, dass euer arges Fleisch nicht nach eurer Seele begehrt und sie zu greifen sucht?! (c) Denn ohne die Seele sündigt der Körper nicht (d), wie umgekehrt die Seele nicht ohne den Geist erlöst werden kann (e).

Aber wenn die Seele im Geist Erlösung gefunden hat, weil ihr Geist aus Meinem Geist wiedergeboren worden ist (f), so dass inwendig in ihr keinerlei Bosheit mehr ist (g), dann wird auch der sünden-verfallene Leib irgendwann noch von aller Sündenbindung erlöst werden (h) – und sei es durch seinen Tod und seine Auferstehung, wo schließlich auch das Fleisch noch seine geistliche Wiedergeburt erfährt (i).

Der Geist nämlich ist es, der die Seele belebt, der Körper aber tötet sie (j). Das heißt: sie selbst ist es, die sich töten und im Geist ersticken lässt, wenn sie sich denn wieder ganz und vollauf ihrem Sündenleib ergibt, ohne dem Fleisch, soweit es ihr denn möglich und gegeben ist, im Geist Widerstand zu leisten (k).

Darum hört, was Ich euch sage: Wehe dem Fleisch, das an der Seele hängt! Noch größeres Wehe aber der Seele, die am Fleisch hängt! (l) Und ebenso elend ist der Leib, der an einem anderen Leibe hängt! Aber noch elendiger ist die Seele, die hängt an diesen beiden! (m)

Wahrlich, Ich sage euch: Einer noch gänzlich geistlosen Seele wird niemals ihre Sündhaftigkeit vergeben, noch dem Fleisch seine Schuld (n). Denn keiner von denen, die sich allein als Fleisch und Seele begreifen, haben schon im Geist Erlösung gefunden! Meint ihr denn, dass schon viele das Himmelreich gefunden haben?! (o) Gesegnet aber ein jeder, der´s im Geiste gefunden hat, auch wenn er dem Fleische nach noch zu den Letzten zählt! (p)

Glückselig die Seele, die sich von ihrem Leib löst mit seinen Lüsten und Begierden, indem sie sich vereinigt mit dem Geist, der aus dem Abba ist, und aus Ihm den Leib recht zu leiten und zu bezähmen versteht in Achtung und Wertschätzung, Nachsicht und Barmherzigkeit mit sich selbst, denn sie wird nicht mehr umkommen mit dem Leib, von dem sie sich gelöst hat, sondern bestehen bleiben in Ewigkeit, da sie pneumatisch geworden ist! (q)

Und glückselig der Leib, der von solch einer geistlichen Seele in göttlicher Weisheit, Nachsicht und Geduld in Zaum gehalten und gezügelt und geführt wird, denn auch er wird einstmals noch seine pneumatische Wandlung erfahren hin zu einem unvergänglichen Wesen in unaussprechlicher Herrlichkeit! (r)

Über alles aber zu rühmen ist die Seele, die durch Meinen Geist ihr Fleisch im Zaum zu halten und zu zähmen vermag oder es sogar überwindet! Denn wer durch die vollendete Beherrschung seines Mentals auch seinen eigenen Leib bezwingt, ist stärker als einer, der die höchsten feindlichen Festungen bestürmt! (s)

Denn ein solcher ist wahrhaftig ein vollendeter heiliger Priester, der sich vollkommen rein hält in allem, bis ins Körperliche hinein! Denn wenn die Heiligen Israels alles rein halten, womit sie in Berührung kommen, sollten sie da nicht auch noch viel mehr ihren Leib von Sünde rein halten?! (t)

Als Abraham in die Schau des Wahrhaftigen kam, da beschnitt er das Fleisch der Vorhaut (u), wodurch angezeigt wird, dass es notwendig ist, sich vom Fleisch zu lösen (v). Es mag euch noch anhaften und zusetzen, mitunter auch überwältigen, aber es darf euch nicht mehr grundsätzlich bestimmen!“ (w)

Da fragten wir: „Nützt die Beschneidung also doch etwas?! Oder nicht?!“

Er aber sprach zu uns: „Versteht ihr noch immer nicht, wovon Ich rede?! Wenn die rein auswendige Beschneidung der Vorhaut irgendetwas nützen würde, so hätte euch der Vater bereits beschnitten aus eurer Mutter Leib hervorgehen lassen!

Es geht um die wahrhaftige inwendige Beschneidung im Geist! Allein diese ist von Nutzen! (x) – dass ihr euch inwendig in euren Herzen beschneiden lasst und euch innerlich löst von eurem verderblichen Fleisch! (y) Diese Beschneidung muss allerdings jeder an sich selbst vollziehen! Denn sie setzt eure freie Einwilligung voraus! (z) Hier seid ihr gefragt!

Einige wollen weder, noch können sie. Andere aber haben ihnen nichts voraus, wenn sie zwar wollen, aber das Gewollte doch nicht umsetzen können in die Tat. So bleiben sie doch beide allzumal Sünder! Und vor beiden, den Wollenden, wie den Nicht-Wollenden, wird die Gerechtigkeit sich verbergen. Darum ist es letztlich immer eine Angelegenheit des Willens, nicht des Tuns!“ (aa)

Wir aber entsetzten uns und fragten bestürzt: „Wer kann dann noch gerettet werden?! Denn wer vermag schon, vollends Herr zu werden über sein Fleisch?!“ (ab)

Der Meister aber sprach: „Ich weiß wohl! Euch selbst ist´s völlig unmöglich! (ac) Doch was euch unmöglich ist, kann Gott wohl noch möglich machen! Oder sollte Ihm irgendetwas zu groß und zu wunderbar sein?! (ad)

Wenn ihr also auch selbst bleibend nicht Herr über euer Fleisch werdet, so lernt darüber wenigstens Demut! Und hofft auf die Allmacht der göttlichen Liebe, die euch trotz eures schmählichen Unvermögens unverlierbar gilt! (ae) Allein aus Ihr kann euch auch noch die Kraft erwachsen, selbst über euer aufsässiges Sündenfleisch noch Herr zu werden – vielleicht doch noch irgendwann! (af)

Fürchte dich also weder vor deinem Fleisch in seiner Übermacht, noch liebe es in einer Weise, dass du dich ihm gänzlich ergibst und ihm vollauf verfällst! Je mehr du dich vor ihm fürchtest und es zwanghaft aus eigener Kraft mit Gewalt unterdrücken und ausmerzen zu müssen meinst, umso mehr wird es Herr über dich werden und dich nötigen und knechten; wenn du es aber liebst, wird es dich verschlingen und dich erwürgen! (ag) Beachte es einfach nicht und verschreibe dich ihm auch nicht!

Und flehe beständig zum HERRN, dass Er dich vor einem Rückfall bewahren möge, wenn du eine Untugend ablegen willst! In dieser Weise halte es dir allezeit vor Augen, was du erreichen willst und wende dich damit immerfort an den Höchsten, All-Heiligen, dass Er dir darin Standhaftigkeit verleihe! (ah) Und dies tue ohne Unterlass (ai) – bei jeder Anwandlung, mit der dein widerspenstiges Fleisch dich locken und von deinen guten Vorsätzen wieder abbringen will (aj), ehe diese Lockungen in dir anwachsen und ihre Versuchung dich schließlich wieder übermannt! (ak)

Flehe nicht erst um Bewahrung, wenn du dem Sog des sündigen Fleisches bereits wieder erlegen und schon im Stürzen begriffen bist! Da ist es dann nämlich bereits wieder zu spät! (al) Sondern wirf dich auf Mich schon dann, wenn dieser Fallstrick mit seinem Abgrund dir auch nur aufs Neue in den Sinn kommt, dass er dir fern bleiben mag! (am)

Und in dieser Weise gehe ein verderbliches Laster nach dem anderen an, dem du endgültig absagen willst! Stellt euch immer nur einem einzigen Gegner, der euch bindet und hemmt, nicht allen auf einmal! Sonst ist euer Ringen darum, euch aus ihren Ketten zu befreien, aussichtslos! (an) Und fangt mit dem »Schweinehund« in euch an, der euch am leichtesten bezwingbar erscheint! So werdet ihr im Widerstehen gegen die sündigen Anwandlungen eures todgeweihten Leibes immer gewandter und standfester und stärker werden und eurem Fleisch schließlich Bastion auf Bastion nehmen!

Und wenn ihr auch immer wieder Rückschläge erleidet, so verzagt darüber nicht, sondern steht sogleich wieder auf! Denn Sieger stürzen ebenso, wie Verlierer! Die Verlierer aber bleiben liegen. Die am Ende aber obsiegen, sind die, die sich nicht entmutigen lassen! Ich habe für euch den Sieg doch schon längst errungen und will ihn darum auch ganz sicher und gewiss noch in euch erringen! (ao) Ich halte euch in allem sicher und gewiss, wie oft ihr auch strauchelt und versagt! (ap) Darum steht nach jedem erneuten Fall immer wieder auf! (aq)

Die Erkenntnis der Wahrheit bringt euch Freiheit (ar). Dies ist die Wahrheit: Ihr seid unverlierbar geliebt! Und diese Liebe hat wahrlich die Kraft, euch nach und nach freizusetzen in wahrhaft allem, bis ihr heldenhafte Überwinder in jeder Hinsicht geworden seid! (as)

Wer wirklich vollauf frei geworden ist, unterliegt nicht mehr dem Zwang, sündigen zu müssen! Wer aber der Sünde noch gänzlich erliegt, ist nach wie vor der Sünde Knecht (at). Welche aber erkennen, dass es nicht zu ihnen passt, zu sündigen und sich dem verderblichen Sog des Fleisches widerstandslos zu ergeben, was unweigerlich Krankheit und Siechtum, Leid und Schmerz nach sich zieht (au), da sie doch mit allen unverrückbar zu ewiger Glückseligkeit in Freiheit berufen sind (av), die sind immerhin schon inwendig frei von der Sünde und auf dem Weg zur Freiheit (aw).

Wer nämlich gegen seinen ureigentlichsten Willen noch versklavt ist, für den besteht noch Hoffnung, irgendwann frei zu werden. Wer aber gänzlich frei geworden ist durch die Gnade des HERRN, sich dann aber ohne jeden Zwang und Anlass wieder in die Sklaverei begibt und verkauft, dem ist dann leider nicht mehr zu helfen; der wird nicht mehr so leicht frei werden können! (ax)

Darum werdet auch ja nicht wieder leichtsinnig, wenn ihr eine Bastion endlich genommen habt, dass ihr dem Fleisch wieder mehr Raum zubilligt in der fatalen Täuschung, ihr könntet doch jederzeit ein wieder aufgenommenes verderbliches Laster auch ebenso wieder ablegen!“ (ay)

32-U: Das Himmelreich gilt es zu ernten, wie eine Ähre!

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Als wir diese strengen Worte eindringlichster Ermahnung hörten, da wurden wir überaus betrübt. Als Er aber sah, wie niedergeschlagen wir darüber wurden, erklärte Er: „Deswegen sage Ich es euch, damit ihr euch selbst erkennt (a).

Denn das Himmelreich in euch gleicht einer Ähre, die auf einem Felde wuchs. Zuerst ist sie unter dem vielen Unkraut auf der weiten Flur gänzlich unscheinbar, und erscheint gegenüber den vielen Wucherungen und Auswüchsen völlig ohnmächtig und verschwindend klein.

Wenn diese erste Ähre aber reif wird, streut sie ihre Frucht aus und füllt wiederum das Feld mit Ähren für ein weiteres Jahr; und so immerfort, bis sie das ganze Land genommen hat! (b)

Seufzt also nicht über das viele Unkraut, das auf eurem Acker ist! Sondern richtet euren Blick auf diese eine Ähre, die euch gegeben worden ist, dass ihr sie hegt und pflegt, bis sie ihre Früchte trägt! (c) Vertraut in die Kraft dieser Ähre und erkennt, dass Ich es bin: Ich, der Ich nunmehr bin in euch! (d)

Ein Floh kann ein großes Wasser nicht überwinden! Wenn er sich aber auf ein Mammut setzt, wird er von ihm durch die Wasser getragen!

Ihr also, beeilt euch darum nun, um auch für euch diese Lebens-Ähre zu ernten, damit ihr durch das Reich erfüllt werdet! Haltet euch an Mich, solange Ich noch bei euch bin, und hört Meinen Ruf! (e)

32-V: Versäumt nicht, Mich aufzunehmen!

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Wenn Ich Mich aber wieder von euch entferne, dann erinnert euch an Mich und trachtet danach, Meine Enthüllungen von Mir und Meinem Vater wirklich zu ergründen! (a) Denn das tut euch Not, da Ich Mich noch immer nicht wahrhaftig erkannt habt, als Ich bei euch gewesen bin (b). Noch immer seht ihr nur das endliche Fleisch, aber nicht den unendlichen Geist! (c)

Gesegnet sind die, die Mich wirklich erkannt haben! Wehe denen, die gehört und doch nichts verstanden haben! (d) Gesegnet werden die sein, die noch nichts gesehen haben und doch glauben und vertrauen! (e)

Aber noch ringe Ich um einen jeden von euch! Denn Ich bin gekommen, um euch ein Haus aufzurichten, das euch wahre Bergung schenkt, wo ihr Schatten unter seinem Dach finden werdet (f), wie es auch die Häuser eurer Nachbarn stützen kann, wenn diese einzufallen drohen (g).

32-W: Richtet euch aus nach der jenseitigen Welt!

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Wahrlich, ich sage euch abermals: Wehe denen, derentwegen Ich an diesen Ort herunter gesandt worden bin und die Mich doch nicht aufnehmen wollten! (a) Gesegnet aber werden all diejenigen sein, die vertrauensselig zum Vater aufsteigen werden (b), nachdem der Vater selbst zu ihnen hinab-gestiegen ist! (c)

Noch muss Ich euch tadeln, da ihr noch ganz in der Welt seid. Werdet wie die, die nicht mehr in der Welt sind, damit ihr euch dann auch bei diesen wieder-findet, die nicht mehr an diesem Ort der Finsternis existieren, wenn ihr diese Welt verlasst! (d)

Und wahrlich, Ich sage euch: Dann werden die Engel und die Propheten zu euch kommen, und sie werden euch geben, was euer ist. Und auch ihr werdet nicht mit leeren Händen kommen, sondern ihnen mit Wucherzins zurückgeben können, was ihr schon auf Erden von ihnen empfangen habt! (e)

Darum sage Ich euch: Verachtet die Welt und alles, was in ihr ist! Wer in ihr zu Reichtum und Macht gekommen ist und darin aufgeht, mag über ihre Fäulnis herrschen! – und mit ihr untergehen! (f) Wer aber wahren Reichtum sucht, der wirklich – auch inwendig – reich macht (g) und niemals vergeht (h), wird, auch wenn er alles in der Welt gefunden hat, auf all das verzichten! (i)

Wenn ihr euch der Welt nicht enthaltet, werdet ihr das Königreich nicht finden! Und wenn ihr nicht in Meine Ruhe kommt und den wahren Sabbat in Mir findet, der euch aus der Ruhelosigkeit und Rastlosigkeit der aufgestörten Welt befreit, werdet ihr den Vater nicht sehen! (j)

Wer nämlich über diese Welt erleuchtet und ernüchtert worden ist und ihr wahres Wesen durchschaut hat, wird sich erschaudernd und angewidert von ihr abkehren: denn er hat sie als einen stinkenden und verwesenden Leichnam erkannt! Keinerlei Zuneigung wert! Sie gleicht zwar einer geschmückten prächtigen Stadt, doch einer, in der die Pest wütet! Und ständig werden Tode aus ihr herausgetragen! Wer dies erkennt, wird sich darum über sie erheben! (k) Darum sage Ich euch: Wer die Welt verachtet und wie einen Scherz missachtet, der wird lachend aus ihr herauskommen! (l) Denn was ist diese Welt der Finsternis und des Todes gegen das Himmelreich des Lebens und des Lichts?!

Gebt also wirklich acht, dass das Himmelreich in euch nicht verwelkt und verödet! (m) Seid aber auch nicht hochmütig wegen des Lichtes, das euch bereits erleuchtet! (n) Denn ihr seid nicht vor den anderen erwählt und erleuchtet worden, weil ihr würdiger gewesen wärt, sondern vielmehr war es die Erleuchtung, die euch überhaupt erst würdig gemacht hat! (o)

Und da ihr Erleuchtung empfangen habt, gänzlich umsonst, seid ihr es auch allen anderen schuldig, ihnen Meine Erleuchtung zu bringen, gänzlich umsonst! (p) Seid also vielmehr so zueinander und zu allen, wie Ich selbst es zu euch und allen war! Denn nicht nur euretwegen, sondern für wahrlich alle habe ich Mich unter den Fluch begeben, damit ihr restlos alle erlöst werdet!“ (q)

32-X: Versteht Meine Worte recht!

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Petrus aber brachte schließlich unser aller Verunsicherung zur Sprache, indem er den Herrn zur Rede stellte: „Meister! Du verwirrst uns alle vollauf! Denn manchmal sprichst Du uns, wie allen, das Himmelreich als ein uns gänzlich vorbehaltlos und bedingungslos zuteil-gewordenes, absolut sicheres und unverlierbares Geschenk zu (a); dann aber sprichst Du es uns als eine solch totale Gewissheit gleichsam doch wieder vollends ab, Herr, und Du ermahnst uns aufs Eindringlichste, mit allen Ernst darum zu ringen, auch wirklich hineinzukommen! (b)

Einmal ziehst uns regelrecht in einen unerschütterlichen Glauben, hin zu granitener Heilsgewissheit und Hoffnung für restlos alle (c), und verheißt uns als ein wirklich unverlierbares Erbe Dein Leben, und dann wiederum verunsicherst Du uns gänzlich darüber, als hätten wir´s noch so wenig ergriffen, wie der Rest der verlorenen Welt! Was gilt uns denn nun?! Das »Ja« oder das »Nein«?!“ (d)

Der Herr aber antwortete und sprach zu uns: „Wie oft habe Ich euch nun schon den sicheren und gewissen Grund zu unaussprechlicher Hoffnung für alle dargelegt, den Ich euch und allen gelegt habe?! (e) Und habe Ich Mich nicht vielmehr gerade auch dir als die gänzlich unverlierbare Liebe geoffenbart, Petrus, welche die Treue bewahrt und nicht verleugnet, auch wenn Sie durch Untreue und Verleugnung aufs Schmerzlichste gekränkt wurde?! (f)

So muss doch eigentlich vielmehr ICH EUCH fragen: Denn einmal sehe Ich, wie ihr euch über das euch sicher und gewiss zugesprochene Heil unsäglich freut! Wenn ihr nun so froh geworden seid über diese euch fest zugesicherte Verheißung des Lebens, warum stürzt euch das dann noch immer wieder aufs Neue in tiefste Trauer und Betrübnis und Bedrückung und Bekümmernis, wenn ihr von Mir sodann darüber belehrt werdet, wie ihr in dies Reich allein eingehen könnt?! (g) – dass ihr euch dadurch in absolute Hoffnungslosigkeit und totale Verzweiflung hinunter-ziehen lasst! Besteht denn dazu dann angesichts Meiner wahrhaft gänzlich unendlichen, wirklich unverlierbaren Liebe noch irgendein Grund oder irgendeine Veranlassung, wie arg es auch immer noch um euch bestellt sein mag?! (h)

Ihr habt doch im Glauben durch die Erkenntnis Meiner gänzlich unverlierbaren Liebe das ewige Leben schon sicher empfangen! (i) Deswegen bewertet Meine Zurechtweisungen und eindringlichen Ermahnungen, wie auch Meinen Tadel nicht derart über, wenn ihr auch einmal manches deutlich von Mir hören müsst, dass ihr meint, dies würde euch das Heil wieder fraglich machen, das Ich euch doch bereits fest zugesichert habe, wenngleich ihr´s doch nicht anders erlangen könnt, als auf Meinem Weg – das heißt: durch Tod und Auferstehung (j).

Darum: Wenn ihr dann wieder Meine Verheißung hört, dass – trotz allem, was Mein Weg euch noch abverlangen wird, – Ich euch doch ganz gewiss noch alle auf Meinem Weg auf kurz oder lang nach Hause bringen will und werde, sei´s nun durch Gnade oder aber auch durch Gericht (k), dann freut euch umso mehr darüber mit unaussprechlicher Freude! (l) – und das umso mehr, je mehr ihr erkennt, wie schlecht es in Wahrheit doch noch immer um euch alle bestellt ist!

Wahrlich, Ich sage euch: Jeder von euch, der für sich schon Mein Leben empfangen hat und an Mein Reich glaubt, der wird es niemals wieder verlieren können oder verlassen müssen! – nicht einmal, wenn der Vater ihn aufs Heftigste züchtigt, gleichwie in erbittertstem, grimmigstem Zorn! (m)

Damit nun aber endgültig genug! Nun werde Ich zu dem Ort hinaufgehen, von dem Ich ausgegangen bin. Ihr aber: Was habt ihr denn aus euch selbst allein vermocht?! Als Ich Mich beeilte, zu euch zu kommen, habt Mich alle zunächst hinausgeworfen, und anstatt Mir zu folgen, habt ihr Mich verfolgt! (n)

Achtet aber auf die Herrlichkeit, die Mich erwartet, und wenn ihr eure Herzen geöffnet habt, hört die Hymnen, die Mich oben in den Himmeln erwarten! (o) Denn dies wird euch Hoffnung auf alles schöpfen lassen! (p) Denn Ich muss heute den Platz zur Rechten Meines Vaters einnehmen (q).

32-Y: Eure geistlichen Kinder werden noch größer sein, als ihr!

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Nun aber habe Ich euch auch Meine letzten tiefsten Geheimnisse geoffenbart; und nun bin Ich im Begriff, Mich auswendig endgültig von euch zu trennen, denn schon hat die Kraft begonnen, Mich hinauf zu ziehen! Und von diesem Augenblick an werde Ich Mich aller Niedrigkeit, die Ich angenommen habe um euretwillen, wieder entledigen, um wieder Meine himmlische Herrlichkeit anzuziehen, die Ich zeitlos beim Vater habe (a).

Und hört auch dies von Mir: Wahrlich gesegnet sind alle, die den Sohn verkündigt haben, ehe Er selbst herab kam. Noch ungleich gesegneter aber werden all diejenigen sein, die vom Sohn angekündigt wurden, bevor sie entstanden sind! Und ebenso auch ihr, wenn ihr sie groß zieht und so Teil unter ihnen gewinnt, da sie noch größer werden, als ihr selbst (b).

Begrüßt also die Kommenden und nehmt euch ihrer an in unerschütterlicher Geduld und Barmherzigkeit, wie Mütter ihrer Kinder (c) – ebenso, wie Ich Mich eurer angenommen habe! (d) Denn sie werden dermaleinst noch alles übertreffen, was ihr selbst an Größe und Herrlichkeit erlangt habt! Aber dadurch wird auch eure eigene Ehre vermehrt (e) – wie die Ehre dessen, mit dem alles seinen Anfang genommen hat! (f)

Denn wahrlich, Ich sage euch: Auf jeden Gockel, der geschlachtet wird, wird ein Schwan folgen, und auf jede Glucke, welcher der Hals umgedreht wird, wird eine Schwänin folgen! (g) Und wenn sie das Gackern der Gockel und Hühner zum Schweigen gebracht haben, werden sie das Schnattern von Schwänen und Schwäninnen hören!

Wenn aber diese ebenso geschlachtet werden? Was für welche werden diese dann gebären?! Kreischende Adler, die in den Himmeln kreisen und die niemand mehr fassen kann?! Und wenn doch: Welche Größe wird dann erst diesen noch folgen?!

So werden in den letzten Tagen die Kinder noch weit vollmächtiger sein, als es alle ihre Eltern und Ur-Eltern waren! Denn in den ersten Tagen wurde Meine Braut erst geboren und glich einem ohnmächtigem Kleinkind (h). Wenn Ich dermaleinst aber wiederkomme, werde Ich sie empfangen in ausgereiftem Wuchs ihrer ganzen Voll-Gestalt, von Mir und Meiner Heiligen Ruach vollendet zubereitet in wahrlich allem! (i)

Darum werden die Kinder und Nachkommenden immer mächtiger und größer werden – noch weit über das hinaus, was ihre Eltern und Vorfahren waren: denn die Erkenntnis wird immer mehr zunehmen und sich mehren und in immer tiefere Tiefen vordringen bis zum Ende, zur Vollendung hin (j). Und wovon man heute kaum zu träumen wagte, wird morgen felsenfeste, unerschütterliche und granitene Gewissheit geworden sein! Denn mit der Zeit werden sich auch all die gegenwärtig noch in Mir verborgenen Mysterien Meines vollmächtigen Wirkens in aller Welt erschließen (k), dass euch immer klarer werden wird, dass in allem und über allem nur EINER wirkt zum Heil ausnahmslos aller hin! (l) Und dies wird in den Gläubigen Kräfte freisetzen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat!

Freut euch also aller euer Kinder, wie viel Mühen und Sorgen sie euch in ihren Anfängen auch immer bereiten mögen! (m) Denn ihre Herrlichkeit wird am Ende sogar noch die eurige weit überragen zur Verherrlichung Gottes, Meines Vaters, in aller Welt in der Kraft Meines Heiland- und Erlöser-Namens, des Namens Gottes, der aller Schöpfung Heil verheißt.

Blickt also nicht auf die kleinen hässlichen Entlein, die ihr aufzuziehen habt, sondern erblickt vielmehr die Schwäne in ihnen, die aus ihnen noch erwachsen werden! (n) – von noch weit größerer Kraft und Herrlichkeit, als wie ihr selbst sie empfangen habt!“

Nachdem Er diese Worte zu uns gesagt hatte, entschwand Er vor unseren Augen (o).

32-Z: Da stiegen unsere Herzen hinauf in die Himmel!

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Wir aber beugten unsere Knie, ich und Johannes, sowie Petrus und Andreas, und wir dankten dem Herrn für seine unaussprechliche Langmut und Geduld und Gnade und Barmherzigkeit (a) und wir sandten unsere Herzen hinauf in die Himmel.

Da aber wurden wir mit Heiliger Ruach erfüllt und im Geist in höhere Sphären versetzt (b); und wir hörten mit unseren Ohren und sahen mit unseren Augen den Lärm von Kriegen und einen Trompetenstoß und einen großen Aufruhr (c).

Und als wir von jenem Ort weiter nach oben drangen, noch höher hinauf, sahen mit unseren Augen und hörten mit unseren Ohren Hymnen und Huldigungen himmlischer Heerscharen und Jubel von unzähligen Engeln (d). Und überirdische Größen von unbeschreiblicher Herrlichkeit sangen Lobpreis, und auch wir jubelten.

Nach diesem wiederum wollten wir unseren Geist noch höher zu der Größe senden. Aber nach unserem weiteren Aufstieg war es uns nicht erlaubt, etwas zu sehen oder zu hören (e).

Da erwachten nämlich die übrigen Jünger über unseren Verzückungs-Schreien aus ihrem Schlaf und riefen uns zu sich und fragten uns: „Was habt ihr denn vom Meister gehört?! Und was hat Er euch denn so Unglaubliches bekundet?! Und wohin ist Er gegangen?!“ (f)

32-AA: Möge dein Glaube noch stärker werden, als wie es der meinige ist!

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Wir aber antworteten ihnen: „Er ist wieder aufgestiegen! Aber Er hat uns Sein sicheres Versprechen auf Heil für uns alle gegeben und uns allen das Leben zugesichert und uns überdies Kinder verheißen, die nach uns kommen würden, wobei Er uns eindringlich ermahnte, sie zu lieben und alles, was in unseren Kräften steht, für sie hinzugeben, weil wir ihretwegen gerettet werden würden“ (a). Er sprach nämlich zu uns: „Niemand wird ins Himmelreich eingehen, er brächte denn zu seiner linken und zu seiner rechten Hand eine weitere andernfalls verlorene Seele mit sich!“ (b)

Und als sie dies hörten, glaubten sie zwar an die Offenbarung, die uns zuteil geworden war, aber sie murrten wegen derjenigen, die nach uns noch hervorgebracht werden sollten (c). Denn sie erfasste der Hochmut Satans, der ebenso einstmals sprach: „Warum sollten wir, die Erst-Erwählten, solchen dienen, die weit geringer sind, als wir, so dass sie darüber am Ende sogar auch noch größer, als wir selbst, werden sollen?!“ (d)

Wir aber flehten für sie zum Herrn, dass Er ihren Hochmut und Stolz noch brechen möge, damit sie über ihrem Anstoß und Ärgernis nicht zugrunde gehen mögen (e). Und gleichfalls flehten wir zum Herrn, dass wir einst einen Teil erlangen mögen unter den noch weit Geliebteren, die noch nach uns in Erscheinung treten sollten (f).

Und ich bete, dass der Anfang mit dir gesetzt werde! Denn auf diese Weise ist es mir möglich, gerettet zu werden (g), wie jene Folgenden durch mich über dich erleuchtet werden durch meinen Glauben, und durch einen noch ganz anderen Glauben eines weit Höheren, der meinen, wie den aller unendlich übertrifft (h).

Ich bete, dass sich mein Glaube einmal als geringer als der Deinige erweist. Bemühe dich also darum, dich diesen einstmals noch Größeren, die da kommen sollen, gleichzumachen, und bete darum, einen Teil unter ihnen zu gewinnen!

Denn von allem, was ich dir übermittelt habe, hat der Erlöser uns die letzte, tiefste Offenbarung offensichtlich noch nicht enthüllt, weil diese erst den Aller-Letzten erschlossen werden soll, auf dass diese dadurch zu den Aller-Ersten werden (i).

Denn wahrlich: Wir verkünden offensichtlich nur die aller-basalsten Anfangsgründe; und unsere Erkenntnis ist noch klägliches Stückwerk (j) gegenüber der Erleuchtung, die jenen dermaleinst zuteil werden soll, die der Herr sich nach uns noch zu Kindern machen will! (k)

Es grüßt dich Jakobus, ein demütiger Diener des Herrn.“

32-AB: Worte der Stärkung für einstige Märtyrer!

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Das also war es, was Jakobus Bar Zebedäus, der Vetter Jesu, einem seiner Schüler in einem Brief über die persönlichen, vertrauten Belehrungen des Herrn, welche dieser allein Seinen engsten vier Aposteln hatte zukommen lassen, mitgeteilt hat (a).

Beim Lesen des Berichts des Jakobus wird deutlich, dass in dessen Herz ganz offensichtlich besonders die Worte Jesu fielen, welche Er in Hinblick auf die eigenen fleischlichen Gelüste nach Trägheit und Wohlleben innerhalb dieser argen, für und in sich selbst gänzlich verlorenen Welt gesagt hat (b).

Und dies geschah wohl auch nicht ohne Grund: Denn so sollte Jakobus auf sein eigenes späteres Martyrium vorbereitet werden als einer der ersten Blutzeugen Jesu zur Verherrlichung Gottes, des Vaters, in Seinem Sohn (c) – wie sein Zeugnis auch all diejenigen stärken und zu entschlossener Abkehr von dieser argen Welt ermutigen soll, denen es in gleicher Weise bestimmt ist und bevorsteht, durch Absage an ihr Fleisch und an die Welt Zeugnis für das wahre Leben in Jesus Christus abzulegen, im Vergleich zu dem ein Leben allein nur im Fleisch und ganz in der Welt und nur für die Welt als widerwärtiger Kot und Dreck zu erachten ist (d).

Mit der einen Hand hält Er uns, sicher und gewiss, mit der anderen aber weist Er uns den Weg, der – dessen ungeachtet – noch vor uns liegt und auch gegangen werden muss. Seine beiden Hände sind es, die uns zum Heil führen: Sein bleibender totaler Zuspruch, wie Sein bleibender totaler Anspruch (e). Sein Anspruch nimmt nichts von Seinem Zuspruch; aber Sein Zuspruch nimmt auch nichts von Seinem Anspruch. Und nur im festen Wissen um Seinen sicheren Zuspruch wird es uns mit der Zeit möglich, auch Seinem Anspruch immer besser nachkommen zu können (f).