Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Das Abendmahl:

das Opferfest des Neuen Bundes.

Das Abendmahl ist weit mehr als nur ein Gedächtnismahl.

Es stiftet leibhaftigen Anteil am Leben des Auferstandenen
und bereitet unsere sterblichen Leiber
auf ihre einstige pneumatische Verwandlung in astraler Herrlichkeit vor.

Mit dem Opfer-Tod Jesu, welcher die große Zeiten-Wende brachte und der im Abendmahl gefeiert wird, eröffnete Gott einen neuen Bund mit aller Welt: Sein neues Testament, in welchem sich das Alte Testament vollendet und erfüllt hat. Christi Abendmahl war also kein Abschiedsmahl, sondern der Auftakt zu etwas gänzlich Neuem, Großartigen.

Jesus reichte Sein Fleisch und Blut Seinen Jüngern bereits bei der Einsetzung Seines Abendmahls zum Passahfest in Jerusalem, wo Er dann auch schließlich als das Passahlamm Gottes geschlachtet wurde. Da das Volk auf Anordnung der Pharisäer dieses Fest bereits einen Tag vor den Sadduzäern feierte, konnte Jesus Seinen Jüngern die prophetische Bedeutung des Pessach-Festes erläutern und dies in das neue zentrale Fest des Christentums, das Liebesmahl Seiner „Agape“, überführen, ehe Er durch Seinen Sühnetod für alle Welt die Grundlage für dieses neue Opfer-Fest des Christentums schuf.

Das Abendmahl ist weit mehr als nur ein Gedächtnismahl mit Symbol-Charakter. Hier empfangen wir tatsächlich das geistlich verklärte Fleisch und Blut des auferstandenen Christus, das uns aus Ihm selbst heraus zufließt und in dem Er selbst sich uns schenkt und das in, mit und unter Brot und Wein gereicht wird – Christi Leib also durch einen Brot-Laib, Christi Blut aber durch Trauben-Blut. Durch die Anrufung Christi tritt folglich die Heilige Ruach in diese Elemente ein. Das soll uns die Liebe Christi regelrecht schmecken lassen – und das gänzlich umsonst! Dadurch werden wir inwendig in unserem geistlichen Menschen gestärkt; aber darüber hinaus kann dadurch sogar auch unser auswendiger leiblicher Mensch Genesung und Heilung erfahren.

Alles fleischliche Blut hat seinen Ursprung im Trauben-Blut. Darum ist auch das Trauben-Blut von Christus zur Darreichung Seines geistlich verklärten Blutes im Abendmahl ausgewählt worden.

Wenn sich Getreide und Trauben-Blut über die Nahrungsaufnahme in Fleisch und Blut wandeln kann, so kann vielmehr auch das geistliche Fleisch und Blut Christi, das aus Seinem irdischem Fleisch und Blut hervorging, wieder in diese Grund-Nahrungsmittel eingehen und in ihnen aufgehen, zumal überhaupt alles Fleisch aus dem Geist hervorging. Und wie alles Fleisch aus dem Geist hervorging, so gab sich der Geist in Christus selbst ins Fleisch, um alles Fleisch zum Geist zu machen. So gibt sich das Himmlische ins Irdische, auf dass alles Irdische ins Himmlische verwandelt werden kann. Der Vater ist zu uns herabgestiegen, damit wir aufsteigen können zum Vater.

Im Opfer-Blut des erhöhten Christus liegt letztlich sogar der Ursprung allen Lebens.

Das Abendmahl wird auch „Eucharistie“ genannt, da wir hier nur dankbar empfangen können, was uns völlig frei, ohne irgendwelche Vor- oder Nach-Bedingungen geschenkt wird: nämlich Christi unverlierbare Liebe und Vergebung. Alles, was wir Gott dafür bringen können, ist Lob und Dank, sowie Fürbitte für alle Welt und die Verkündigung Seiner Heilsbotschaft in Christi Mission.

Das Abendmahl löst das alttestamentliche blutige Schlachtopfer-Mahl und den gesamten alttestamentlichen Opfer-Ritus ab. Es dient zur geistlichen Stärkung des inwendigen Menschen, kann aber auch am auswendigen Menschen leibliche Heilung und Genesung herbeiführen. Durch das Abendmahl kommt Christus zu uns und schenkt sich uns als das Brot des Lebens.

Da der Auferstandene bei Seiner Erhöhung auch in Seinem Geist-Leib, Seinem astralen Kleid, raum-zeitlich vollends entgrenzt worden ist, konnte das Abendmahl bereits bei dessen Einsetzung den Jüngern vom irdischen Jesus gereicht werden; ebenso Maria im Tempel, um sie auf die Empfängnis vorzubereiten, aber selbst sogar schon dem Erzvater Abraham. In der Vollendung wird Christus uns das Abendmahl schließlich als der Abba und Ewig-Vater selbst reichen.

Durch die Entgrenzung des Geist-Leibes Christi ist Sein Fleisch und Blut nun auch weltweit allen Gläubigen zugänglich. Durch Seine Aufnahme erhalten wir Anteil am Auferstehungsleib Christi und werden selbst zu Gliedern Seines Leibes, in Christus zu einem Leib, dadurch aber auch untereinander – trotz aller gegebenen Unterschiede, wie die Körner in einem Brot-Laib – zu einer Einheit verbunden; und wir gewinnen durch die Verbindung mit Ihm auch Anteil an Seinem ewigen Leben. Wer Christus so in sich aufnimmt, dem wohnt Er fortan inne. Ja, durch diese „unio mystica“, diese spirituelle Herzens-Verschmelzung mit Christus, werden wir sogar mit dem Vater selbst verbunden! Und als der Leib Christi soll sich die Christenheit im Mitleiden mit Christus der ganzen Welt zur Speisung hingeben, wie Christus es für sie getan hat.

Da die Gläubigen durch das Abendmahl Anteil an dem geistlichen Auferstehungsleib Christi gewinnen, werden sie beim Verlassen ihrer sterblichen Hülle nicht mehr leiblos, sondern sind überkleidet mit dem Leib Christi bis zu ihrer eigenen leibhaftigen Auferstehung. Sie fahren bei ihrem Abscheiden nicht mehr ins Totenreich hinab, sondern werden leben, auch wenn sie sterben, und ins ewige Leben im himmlischen Paradies eingehen und überdies leibhaftig auferweckt am Tag des Herrn. Denn die leibhaftige Aufnahme des geistlichen Auferstehungsleibes Christi bereitet auch unsere Leiber auf deren einstige geistliche Verwandlung und Verklärung vor.

Da die Seelen von Gläubigen bei ihrem Verscheiden ihren schwachen Sündenleib abstreifen und mit dem starken Auferstehungsleib Christi überkleidet werden, erscheint ihnen bereits ihr Eingang ins Paradies wie eine leibhaftige Auferstehung.

Denn mit ihrer Taufe haben sie Christus angezogen und damit auch Seinen geistlichen Leib bereits als Über-Kleid erhalten. Jedoch können sie diesen noch nicht genießen, solange ihnen noch ihr Sündenfleisch als beengendes, drückendes Unter-Kleid gewissermaßen direkt auf der Haut liegt. Da ihr Leib geistlich gesehen noch tot und damit spirituell noch nicht wirklich existent ist, was auch den inneren Zwiespalt zwischen ihrem bereits erweckten Geist und ihrem spirituell noch nicht wiedergeborenen Fleisch verursacht, sind sie bis zum Abstreifen ihres Sündenfleisches in geistlicher Hinsicht gleichsam noch nackt, da sie durch ihr totes Fleisch noch vom lebendigen Leib Christi getrennt sind. Bei ihrem Verscheiden ziehen sie bis zu ihrer eigenen leibhaftigen Auferstehung übergangsweise das weite Kleid des Leibes Christi erst richtig in befreiender Weise spürbar an. Entsprechend sahen die Jünger Jesu bei Seiner Himmelfahrt, als sich die höheren Sphären über ihnen öffneten, bereits vollendete Heilige in astralem Fleisch in der himmlischen Stadt Jerusalem.

Das Abendmahl ist zugleich für alle auch ein Hochzeitsmahl mit dem himmlischen Bräutigam. Das Manna vom Himmel war eine Vorschattung sowohl auf Jesu Worte, als auch für Ihn selbst als das Wort Gottes und das wahre Brot vom Himmel. Da Jesus das Manna vom Himmel, das Brot für alle Welt ist, musste Er auch in „Bethlehem“, dem „Haus des Brotes“, geboren werden.

Wie das Manna, so war auch das Lebenswasser aus dem Felsen, der die Juden auf ihrer Pilgerschaft begleitete, eine Vorschattung auf Jesus. Jesu Fleisch und Blut ist das Brot und Wasser des Lebens.

Jesu Brotrede in Kapernaum erboste die Juden als Blasphemie: Sollten sie eines Menschen Fleisch essen und Blut trinken, wie Kannibalen?! Sollten sie so verdorben sein, einen Menschen abzuschlachten?! Hielt Er sich für einen Gottes-Sohn, gleich dem heidnischen Mithras, der ebenso seine Anhänger spirituell verköstigte?! Dies führte zur Abkehr vieler und leitete die galiläische Krise ein.

Der irdische Jesus vollzog nicht nur auch alle jüdischen Reinigungs-Rituale, sowie ebenso die Sündertaufe, sondern nahm auch selbst am Abendmahl teil. Auf diese Weise stiftete dieses Liebesmahl Gemeinschaft mit den Seinigen, wie ein Hochzeitsmahl, das Braut und Bräutigam miteinander einnehmen, um so ein Fleisch und Blut zu werden.

Da Jesus aber auch tatsächlich als ein Menschensohn gleichfalls unser Sündenfleisch angenommen hatte, bedurfte auch dies der Reinigung durch die Verbindung mit Seinem geistlichen Fleisch und Blut, um Ihn nach Seinem Fleisch ebenso, wie alle anderen Menschen, auf Seine eigene Verwandlung und Verklärung vorzubereiten. Bei Jesu Taufe wurde auch Sein eigener, aus der gefallenen Menschheit empfangener Sündenleib für den Empfang des Geistes gereinigt, woraufhin Jesus die Sünde aller Zeiten aus dem Wasser zog, um sie an Seinem Leib ans Fluchholz zu tragen und aller Sünde ihre Bannkraft zu nehmen, die uns unter dem Fluch gottferner Verlorenheit hielt. So kann uns nun nichts mehr scheiden von der göttlichen Liebe, auch wenn wir noch in Sünden gebunden sind. Dadurch gab Er allen rituellen Reinwaschungen auf Erden in allen Religionen ihre tatsächlich spirituell reinigende Kraft. Und Er will uns ebenso reinigen und heiligen, wie ein Bräutigam seine Braut schmückt und ziert.

Vergleiche: