Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Allversöhnung:

Apokatastasis panton!

Allein die Hoffnung auf Allversöhnung
aus dem Wissen um Christus, der noch alle verlorenen Schafe heimführen will,
befreit von aller Angst
und schenkt Gelassenheit, Zuversicht und Überwinder-Freude in allem.

Jesus ist alles von Seinem Vater übergeben worden; darum muss auch noch alles zu Ihm kommen. Denn Christus hat sich durch Sein Sühneopfer restlos alles um den unerreichbaren Preis Seines Lebens für immer erkauft und für alle Zeiten erworben. Darum ist Er nicht nur die Versöhnung für alle Vor-Erwählten, die dies schon erkannt haben, sondern darüber hinaus auch die Versöhnung der ganzen Welt.

Christus ist die Allversöhnung. Restlos alle sind unverlierbar in die Wundmale Christi eingezeichnet. Christus wird in Seiner unüberwindlichen Liebe, die sich für alle dahin-gegeben hat, noch alle mit unwiderstehlicher Kraft zu sich ziehen und dadurch noch alles neu machen, was aber auch den schmerzlichen Zerbruch von allem Alten, Untauglichen mit sich bringt. Und wie der Vater dem Sohn alles schenkte, so will der Sohn dem Vater alles schenken.

Christus ist ganz nach unten gegangen, um auch die Verlorensten der Verlorenen zu gewinnen. Jesus als der gute Hirte wird so lange suchen, bis auch das letzte verlorene Schaf, die letzte verlorene Seele, gefunden sein wird. Und da Christus erhöht worden ist über alles, hat Er auch die Macht, Seinen Heilswillen für alle noch vollständig durchzusetzen. In Seiner Liebe wird Er alle ewig suchen. Denn wie ein gütiger Schäfer oder ein liebender Vater oder eine liebende Mutter könnte Er niemals eines Seiner Kleinen aufgeben.

Allein das Wissen um diesen guten Hirten, der alle Verlorenen sucht, bis Er sie noch alle heimgeholt hat, und das Wissen, damit unverlierbar geliebt und gehalten zu sein, schenkt Seelenfrieden, Heilsgewissheit und Glückseligkeit, und weckt zugleich auch Retter-Liebe gegen alle. Denn dies ist auch Christi Mission für alle, die Er bereits wieder gewonnen und heimgeholt hat. Am Ende sollen alle zu einer Herde unter dem einen Hirten in einer allumfassenden All-Einheit werden. Wenn einstmals alle in die große universale Gemeinschaft heimgeführt worden sind, wird die Freude aller vollendet sein.

Die persönliche Heilsgewissheit liegt am festen Vertrauen darauf, dass Gott noch alle ins Heil führt und sich in Seiner über allem erhabenen Gerechtigkeit selbst auch die größten Gottlosen noch recht macht. Denn es gibt nur Heil für alle, oder aber für keinen – auch nicht für nur eine einzige Glaubensgemeinschaft, wie das falsche Hirten und falsche Christusse immer wieder behaupten und für sich beanspruchen. Darum kann nur der Glaube an die Allversöhnung wahre befreite Glückseligkeit schenken – die feste Zuversicht, dass Gott sich in Seiner über alles erhabenen göttlichen Gerechtigkeit persönlich auch selbst noch alle Gottlosen recht machen wird. An dieser absoluten Heilsgewissheit hängt auch die gegenwärtige Heilserfahrung. Man ist sicher im Heil, oder man ist es nicht.

Allein der Glaube an die Allversöhnung kann nämlich wirklich alle Furcht restlos nehmen und von jedweder bangen Angst und von allem niederdrückenden Druck befreien – sowohl für sich selbst, als auch alle anderen, und Er schenkt auch Gelassenheit und Zuversicht in allem, da man dann weiß, dass schon alles gut ist, so wie es ist, da wirklich alles allen letztlich doch nur zum Besten dienen muss – und darüber Seelenfrieden in allem. Nur so findet man in die Ruhe Gottes, in den großen majestätischen Sabbat Christi.

Wer an die Allversöhnung glaubt, der sieht sein Heil, der sieht des anderen Heil, der sieht beider Heil und sieht aller Heil; und dem kann darum wahrlich nichts mehr seine Hoffnung rauben. Wer aber nicht an die Allversöhnung glaubt, erfährt auch nicht ihr Heil, selbst wenn er seinen Gott „Christus“ nennt und um den Jesus-Namen weiß. So bestimmt unser Glaube unsere Wahrnehmung und damit auch unsere Erfahrung.

Wer aber mit granitener Gewissheit um das Heil aller in der Ewigkeit weiß, der wird befreit von jedwedem angstvollen, rastlosen Getriebensein und kann dadurch zugleich gänzlich ankommen in der Gegenwart, im „Hier“ und „Jetzt“ innerhalb der Zeit. Schließlich birgt auch nichts so viel Heil und spirituelle Sprengkraft in sich, wie das feste Wissen um Christi unverlierbare Retterliebe gegenüber ausnahmslos allen.

In allem überwinden können nur die, die im Vertrauen auf die Allversöhnung zu vollendetem Glauben auf alles und zu vollendeter Hoffnung für alle und dadurch auch zu vollendeter Liebe gegen alle gereift sind.

Angesichts der grenzenlosen Liebe Christi ist Allversöhnung eigentlich das Naheliegendste, entspricht doch allein dies Seiner unendlichen Güte, sich am Ende noch aller zu erbarmen, wenn denn erst alle über ihren totalen Zerbruch ihre absolute Verlorenheit endlich erkannt und eingesehen haben. Denn schließlich ist Christus der gute Hirte und Bräutigam, nicht der Wolf! Doch daran zu glauben, fällt den Menschen unendlich schwer. In dem Zweifel, dass einmal noch alles für alle gut wird, zeigt sich aber eigentlich kläglicher Kleinglaube und unsere Unfähigkeit, trotz aller gegebenen Willensfreiheit das Heil aus eigener Kraft zu erlangen.

Dabei bezeugt es einem doch eines jeden Herz selbst, dass es anders garnicht sein kann. Und dieses Zeugnis wird von allen Herzen, wie von verschiedenen unabhängigen Zeugen, bestätigt.

Schließlich erweist auch schon allein der Umstand, dass Gottesferne überhaupt als Hölle erfahren wird, dass dies niemals die letzte Bestimmung einer Seele sein kann, da letztlich alle ein tiefer inwendiger Durst und eine unstillbare Sehnsucht nach Annahme und Geborgenheit in einer universalen All-Vereinigung bestimmt.

So gibt Gott eigentlich keine Rätsel auf. Denn „deus ipse“, „Gott an sich“, ist kein „deus absconditus“, kein „verborgener Gott“, der völlig unergründlich bleiben muss! Seine Heilsabsichten mit aller Welt sind in Christi Lebenshingabe für alle überdeutlich aller Welt bekundet worden! Es ist vielmehr der Mensch, der Gott ein Rätsel aufgibt, weil Er Gottes klare Liebesbekundungen nicht verstehen will. Aber Christus will auch dieses Rätsel noch lösen.

Die Wahrheit der Allversöhnung erschließt sich allerdings nur und erst in völliger Klarheit durch-und-durch geläuterten Herzen, die – aufgrund der Erfahrung totalen Versagens und Scheiterns in völligem Zerbruch an sich selbst – erkannt haben, dass sie, wie alle, ohne die gänzlich unverlierbare göttliche Erbarmung und Liebe absolut nichts und hoffnungslos verloren sind.

Alle Herzensgebete um Allversöhnung aus der Retterliebe Christi werden dermaleinst noch erhört: denn sie sind nach Christi Sinn! Wer Gottes universales Heilswirken hin zur Erlösung aller erfasst hat, kann Ihn nur noch preisen.

Vergleiche: