Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Ausschluss:

nur bei aggressiver Widersetzlichkeit!

Da Christus niemanden ausschließt, dürfen auch wir das nicht tun.

Wer anderen das Heil abspricht, das Jesus allen gebracht hat,
schließt sich damit selber aus.

Jesus wendete sich allen Abgeschriebenen und Ausgeschlossenen zu und nahm die Verstoßenen an. Im Gegensatz zu den Pharisäern stieß Christus niemanden von sich. Jesus verdammt wahrlich niemanden, obwohl Er um unsere tiefsten Abgründe weiß! Er trat vielmehr für jede gefallen Seele vor deren Verklägern ein. Jesus sicherte zu, dass Er auch niemanden ausschließen würde, der noch in verschiedenen Sünden gebunden bleibt, was wir – aufgrund unseres inneren Zwiespalts zwischen unserem bereits willig gewordenen Geist und gleichwohl widerwillig bleibenden Sündenfleisches – wohl auch noch lange bleiben werden.

Weil Jesus sich aber den Ausgeschlossenen zuwendete, zog Er sich die Feindschaft aller vermeintlich einzig Recht-Gläubigen zu. Denn Er sprach selbst auch denen aus anderen Religionen die göttliche Retter-Liebe zu, die von den vermeintlich Recht-Gläubigen als Abtrünnige verschmäht wurden, wie beispielsweise den Samaritern, und Er erklärte, dass Letztere, die sie verachten und verschmähen, der göttlichen Liebe in Wahrheit noch viel ferner stehen. Er nahm alle als geliebte Kinder Abrahams und Gottes an. Damit geriet Er schon in Seiner Jugend in Konflikt mit Seinem gesetzes-strengen Halb-Bruder und Zieh-Vater Jakobus.

Leider neigen auch gerade fromme Christen dazu, über vermeintlich schlechtere Menschen den Stab zu brechen und diese zu richten, zu verurteilen und vorschnell zu verdammen, so wie die Eiferer für die Thora unbarmherzig gegenüber den Unvermögenden wurden. Dies geschieht aber in totaler Verkennung der eigenen Befindlichkeit und absoluten Gnadenbedürftigkeit. Darum sollte man sich hüten, über Gestrauchelte zu richten, damit einem nicht – zur eigenen Ernüchterung – am Ende noch das selbe Geschick ereilt! Überdies verleugnet jeder, der richtet und verdammt, Christi universales Erlösungswerk und kränkt damit Jesus. Darum wiegt Richtgeist weit schwerer als jedes andere Versagen und Scheitern aufgrund unseres gegenwärtig noch gegebenen inneren Zwiespalts.

Ausschluss erfahren nur solche bei Jesus, die selbst ausschließen. Denn wer meint, Gott könne irgend-jemanden vom Heil ausschließen, und nicht an die göttliche Allversöhnung glaubt, bringt damit auch sich selbst um jede Heilsgewissheit und um jedweden Seelenfrieden. Wer folglich Anders-Gläubige – etwa aus anderen Religionen – das Heil abspricht und sie damit verdammt, bringt sich damit selbst unter Verdammnis. Und wer anderen die Hölle wünscht, wird – sei es im Diesseits, oder aber im Jenseits – selbst in die Hölle fahren, in der Hoffnung, dass er darüber ernüchtert wird. Denn was den anderen fehlt, fehlt uns ebenso; und was die anderen ausschließt, schließt uns in gleicher Weise aus.

Denn jeder, der anderen Zorn und Verdammnis wünscht, erweist sich als ein Kind Satans, des Aller-Welt-Verklägers. Darum sollte man über niemanden den Stab brechen. Die brennende Liebe zu Jesus soll also nicht dazu führen, die zu hassen, die Ihn hassen, und ihnen ewige Verdammnis zu wünschen. Solch eine Reaktion auf die Ablehnung Jesu ist menschlich, aber nicht göttlich. Göttlich dagegen ist Feindesliebe!

Die Liebe der Menschen verflüchtigt sich meist, sobald es etwas anstrengender wird. Ja, da kann sogar anfängliche brennende Liebe in totale Verachtung und lodernden Hass umschlagen, wie es sich bei vielen Scheidungen zeigt. So aber nicht die himmlische Agape! Die göttliche Liebe lässt sich nämlich nicht zu Verdammungszorn verleiten und hält sich selbst und allen ihren Geschöpfen doch die Treue, wie untreu diese auch immer sind. Sie lässt sich nicht durch den Hass der Menschen erbittern und schlägt auch nicht in Hass um, wenn sie unerwidert bleibt. Auch trägt die göttliche Liebe niemandem etwas nach und lässt sich niemals von Ihren Heilsvorsätzen gegenüber allen abbringen. Gott ist nicht von unseresgleichen!

Obwohl die göttliche Liebe beständig verkannt und verlästert wird, weil jeder aus Unwissenheit und Unglauben und Unverstand Anstoß an Ihren Wegen nimmt, trägt Sie doch immerfort alles. Jesus betete am Kreuz für die, die Ihn verhöhnten. Gott lässt sich auch nicht von Satan hin zu Verdammungszorn versuchen. Die Annahme aller Verdammten hatte für Jesus schließlich einen hohen Preis: es kostete Ihn Sein Leben. Und auch Jesus ließ sich nicht vom Hass derer, die Ihn niedermachten, dazu verleiten, mit ihnen allen abzurechnen.

Überdies wird Abgeschriebenen von den vermeintlich Frommen selbst jede Möglichkeit auf einen Neu-Anfang verbaut. Damit machen sich alle frommen Richter mit-schuldig, wenn eine abgeirrte Seele immer mehr abgleitet und auf die schiefe Bahn gerät.

Indem Jesus sich solchen Seelen zuwendete und sie annahm, bot Er ihnen einen Ausweg und räumte ihnen eine Chance auf einen gänzlich unbelasteten Neu-Anfang ein. Seine gänzlich bedingungslose Annahme und Liebe überwältigte schließlich viele und bewegte sie zu einer radikalen Umkehr. Und dazu räumt Er jedem jederzeit durch Seine immerwährende Vergebung die Möglichkeit ein. Allein diese göttliche Liebe und Barmherzigkeit vermag alles zu ändern. Darum will der gute Hirte wahrlich aller Seelen auch nicht das verlorenste Schaf von irgendjemanden abgeschrieben sehen! So ließ Er auch Sein Leben für die Schafe, als sie sich noch alle von Ihm abgewendet hatten.

Da wir alle allein aus der unversiegbaren göttlichen Liebe leben, sollen wir diese uns alle auch gegenseitig zusprechen, und ja niemanden absprechen. Es gilt, alle, die aus der Liebe leben wollen, in Liebe als Geschwister anzuerkennen und auch bei verschiedenen Ansichten und Einsichten die Einheit in geschwisterlicher Liebe zu wahren.

Und wenn alle aufeinander achten sollen, dass niemand aus der Liebe fällt, so geht es hier auch nicht um gegenseitige Bespitzelung, um einander anschwärzen zu können Wer aber andere ausgrenzt, grenzt sich damit selbst aus. Und wer andere verdammt, bringt damit über sich selbst Verdammnis. Entsprechend werden sich alle Selbstgerechten ganz von selbst von der Christengemeinschaft absondern, in der echte Toleranz in der Liebe herrscht. So kommt es ganz von selbst zur Auslese.

Um Abgeirrte sollte man sich mühen, statt sie zu verdammen. Nur anhaltende Barmherzigkeit und Liebe räumt immer wieder neue Chancen auf Umkehr ein. Darum sollte niemand vorschnell aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. Wenn eine Seele auf Abwege kommt, soll man ein vertrauliches Gespräch mit ihr suchen – zuerst allein, wenn dies nichts nützt, dann mit einigen wenigen anderen, die diese Befürchtung teilen. Gegebenenfalls können auch die Hirten eingeschaltet werden, die über die Seelen ihrer Gemeinde wachen. Sollten auch diese den Eindruck haben, dass diese Seele abgeirrt ist und sich nicht korrigieren lassen will, soll der Fall vor die ganze Versammlung gebracht werden. Ist diese der Meinung, dass die betreffende Seele einen anderen Weg als die ganze Gemeinschaft für sich gewählt hat, soll sie ausgeschlossen werden.

Ein solcher Ausschluss bedeutet aber nur, dass diese Person keine Dienste und Ämter mehr in der Gemeinde oder im Namen der Versammlung ausüben darf. Ansonsten soll sie ebenso offenherzig von der Gemeinschaft behandelt werden, wie jede andere außenstehende Seele, die man für das Heil zu gewinnen sucht.

Da eine solche Person nach ihrem Ausschluss nicht mehr der Gemeinde angehört, ist sie auch deren Urteil entzogen, so dass sie niemand mehr richten oder beurteilen oder gar verdammen darf. Ausgeschlossene sollen nicht verachtet, geächtet oder geschnitten werden, wie dies in der Synagoge des Satans, unter den damaligen selbstgerechten Pharisäern, Gang und Gebe war. Denn so eine Behandlung setzt nur unter Druck, und bringt nur unter Ängste und Zwänge und vereitelt damit ein Umdenken aus wahrer eigener Einsicht in Freiheit. Was immer in Seelen-Nöte bringt, ist nicht aus dem Geist Christi.

Und wenn schon eine Seele aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen werden muss, darf sie darüber nicht auch noch verdammt und ihr die bleibend geltende göttliche Liebe abgesprochen werden. Darum hat Gott schon geboten, dass gerichtete Verfluchte vor Einbruch der Nacht von ihrem Fluchholz genommen werden sollten. Keiner soll unter seinem Fluch belassen werden, auch wenn er ihn selbst verschuldet hat. Denn dies ist niemals Gottes Wille, dass irgendeine Seele ewig unter ihrem Fluch bleibt.

Um Ausgeschlossene soll man sich darum bemühen, so wie es Jesus getan hat. Denn am Ende sind die eigenen Mankos weit größer als bei dieser Seele, die man als vermeintlich noch weit schlimmeren Sündenbock an seiner statt in die Wüste schickt, nur nicht so offensichtlich, wie dort.

Niemand darf abgeschrieben werden und keinem darf die bleibende göttliche Liebe abgesprochen werden! Kranke brauchen einen Arzt, keinen Verkläger und Richter! Entsprechend darf auch niemanden, der die Taufe empfangen hat, das Abendmahl verweigert werden, auch wenn er wieder auf Abwege gekommen sein mag und sich verirrt hat.

Schließlich hängt letztlich aller Zugehörigkeit zur Heilsgemeinschaft Christi allein an Seiner Gnade! Darum sollte man sich auch davor hüten, vorschnell von Ausschluss Gebrauch zu machen. Denn diese Form der Gemeindezucht ist ein äußerst heißes Eisen, an dem man sich schnell auch selbst verbrennen kann. Auch hier ist ein goldener Mittelweg in bedachter Ausgewogenheit zwischen Gesetzlichkeit, welche die unverlierbare göttliche Gnade missachtet, und Gesetzlosigkeit, welche die unverlierbare göttliche Liebe missbraucht, zu beschreiten.

Darum gilt es vor allem, solche auszuschließen, die Bedingungen für das Heil aufstellen wollen und alle, welche diese nicht erfüllen können, das Heil absprechen und diese in radikalem Sinne ausschließen wollen, weil durch solche selbstgerechten Frommen die gänzlich bedingungslose, wie auch absolut unverlierbare göttliche Christusliebe verleugnet wird. Solche haben nämlich die Gesinnung des Verklägers, welcher der Satan ist.

Lediglich von aggressiven Verführern und Spaltern sollen sich alle konsequent lösen und distanzieren. Solchen darf auch die Teilnahme an der Versammlung verweigert werden.

Was wir nämlich an Unzulänglichkeiten bei den anderen ausmachen oder „ausgucken“, die wir gerne als einen noch weit schlimmeren Sündenbock abstempeln wollen, um uns irgendwie von den vermeintlich Verlorenen abzuheben, findet sich in gleicher Weise und nicht selten ganz besonders auch bei uns selbst. Darum darf niemanden die göttliche Liebe und Gnade abgesprochen werden, auf die doch alle in gleicher Weise angewiesen sind!

Außerdem können Menschen nicht in die Herzen anderer Menschen sehen, sondern nur nach dem Augenschein beurteilen. Aus diesem Grund ist Auslese allein die Sache Christi. Und wer immer ausschließt, ist selbst noch nicht in der Liebe und Barmherzigkeit Gottes und hat Christus weder gesehen, noch erkannt.

Darum steht es niemanden an, einen anderen zu richten oder zu verdammen! Denn wer richtet, wird ebenso gerichtet werden. Und wer andere richtet und verdammt, darf sich nicht wundern, wenn er von diesen ebenso gerichtet und verdammt wird. Deshalb sollte jeder lieber vor seiner eigenen Tür kehren!

Aus diesem Grund wurde sogar der Prophet Samuel nach seinem Verscheiden auch nicht sogleich ins Paradies aufgenommen, sondern er musste erst eine gewisse Zeit im Scheol verbleiben, weil er dem reuigen König Saul den Zuspruch der göttlichen Gnade verweigert hatte und jede Aussicht auf eine spätere doch noch erfolgende Annahme und Vergebung absprach, welche Letzterem später aber in seiner Reinkarnation doch noch zum Paulus werden lassen sollte.

Da wir alle schuldig sind und vor dem göttlichen Gericht nicht bestehen könnten, ist es auch uns untersagt, zu richten. Darum richtet Jesus alle selbst-ernannten Richter und verdammt alle Verdammer, weil Verdammen nicht Gottes Wesen und Willen ist. Und so soll auch die Gemeinde mit derartigen selbsternannten Richtern umgehen und alle, die andere unberechtigt ausschließen, selbst ausschließen. Denn solche haben die zersetzende Gesinnung des Verklägers.

Wer nämlich als vermeintlich „Sehender“ die Blinden richtet, ist selbst blind für die göttliche Liebe! Einen wahrhaft Sehenden dagegen kennzeichnet Barmherzigkeit und Liebe selbst mit noch allen Blinden. Denn Christi Gerichte wollen nämlich niemals vernichten, sondern vielmehr immer nur ernüchtern! Sie überführen der eigenen Blindheit, um sehend zu machen.

Entsprechend darf auch niemand für seine eigenen Ansichten und Einsichten verdammt werden. Wer dies tut, läuft Gefahr, ebenso selbst für seine Vorstellungen noch Verdammnis zu erfahren, wo er am Ende selbst noch falsch liegt. So wird vor allem diejenigen Züchtigung ereilen, die sich zu Zuchtmeistern der ganzen Welt aufwerfen und in ihrem spalterischen Treiben die Einheit in der geschwisterlichen Liebe zerstören.

Auslese und Ausschluss ist nicht die Sache der Diener Gottes, sondern das Amt der Engel, worüber sie befinden in ihrem Götterrat; und Gericht ist allein die Sache Gottes. Denn einzig Christus kann entscheiden, wann etwas aufzugeben ist.

Erst recht ist die gewaltsame Ausmerzung von Irrlehrern oder Verführern den Glaubens-Hütern untersagt. In den Zeiten der Prüfung und Bewährung, auf die sich alle durch entsprechende Vorsorge vorbereiten sollten, wird es sich ganz von selbst erweisen, wer dazugehört und wer nicht.

Wer noch nicht bereit ist, wird sich selbst absondern und damit ausschließen und von selbst aus der Gemeinschaft der Gläubigen weichen. Wer noch nicht reif für das Reich Gottes ist, wird von den Engeln wieder dem unteren Kreislauf von Werden und Vergehen, also weiterhin der Reinkarnation wieder zugeführt.

Welche sich aus der Heilsgemeinschaft lösen, sind damit auch gelöst vom Heil, welches nur dort zu finden ist, wo es verkündigt und ausgeteilt wird. Und manche sind derart verstockt und verbohrt, in ihren irrigen Vorstellungen eingekerkert, dass ihnen einfach nicht zu helfen ist – weder von Gott, noch von Menschen.

Solche soll man getrost ziehen lassen und dem Satan überlassen. Denn letztlich kann sie doch niemand hindern, wenn sie sich denn aus freier Wahl ohne jede Ursache vom Quell allen Lebens abnabeln wollen, was ihnen den geistlichen Tod einbringt. Und auch, wenn eine solche Todsünde wider die Heilige Ruach Gottes ganz zwangsläufig Verderben über derart abgefallenen Seelen bringt, muss dies jenen aber letztlich doch zur Ernüchterung und Läuterung dienen, wenn sie die Finsternis ereilt und völlig vereinnahmt, die sie dem Licht vorgezogen haben – wie auch der niederträchtige Sold Satans, den er jedem für seine Abkehr von der göttlichen Liebe zu ihm hin auszahlt.

Wenn also manche Seelen auch aufgegeben werden müssen, darf man darauf vertrauen, dass sie trotz allem nicht von Christus aufgegeben sind, und kann deren Rettung getrost Ihm überlassen. Schließlich muss man von machen verdorbenen Seelen auch innerlich Abstand nehmen, um nicht von ihnen mit ins Verderben gezogen zu werden. So müssen manche erst aufgegeben werden, um am Ende noch wahrlich gewonnen werden zu können.

Vergleiche: