Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VIII Aufschlüsse
2. Erörterungen
Esra:
der Erz-Pharisäer
und seine verfälschte Neufassung der Thora.
Jesus rief keineswegs zum Abfall von Mose auf,
sondern wollte das eigentliche göttliche Gesetz wieder ans Licht bringen,
das seit Esra verdunkelt worden war
durch vielfältigste pharisäische Überfrachtungen.Das eigentliche Anliegen der Thora wurde darüber aus den Augen verloren:
Nichts als Barmherzigkeit und Liebe!
Unter dem Erz-Pharisäer Esra ist die verloren-gegangene Thora gänzlich neu verfasst worden. Hier fanden, wie dies beispielsweise die Samariter beanstandeten, auch viele ungöttliche pharisäische Lehren und Neu-Interpretationen schriftlichen Niederschlag, auch wenn die Rabbiner meinten, darin vom Geist des Mose inspiriert worden zu sein und ihre eigenen Abfassungen und mitunter eigenwilligen Deutungen für göttliche Eingebungen hielten. Angeblich sollte die Thora von siebzig Ältesten unabhängig voneinander bis ins kleinste Jota hinein völlig identisch aufs Neue wieder niedergeschrieben worden sein.
Entsprechend finden sich auch widersprüchliche Aussagen in ihren alttestamentlichen Schriften, die es von Christus her in die rechte Relation zu setzen gilt. Nur dann erschließt sich auch der gangbare goldene Mittelweg im Licht der göttlichen Liebe und Gnade.
Die Übersetzung ins Griechische, die „Septuaginta“, hielt man ebenso für geistinspiriert, da sie gleichfalls von siebzig unabhängigen Übersetzern völlig identisch niedergeschrieben worden sein soll.
Die Pharisäer stellten schließlich überdies auch ihre mündlichen Überlieferungen bezüglich der Auslegung der Thora dem Gesetz Gottes gleich; und Jesus erkannte schon, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie diese ihre eigenen menschlichen Satzungen als eine vermeintliche Fortschreibung der Heiligen Schriften als geist-inspiriertes Wort schriftlich festhalten würden, wie es schließlich auch im Talmud geschah.
Jesus übt Kritik an der „Überlieferung der Väter“, was sich offensichtlich nicht nur auf die mündliche Auslegung der Thora durch die Pharisäer bezog, sondern zum Teil auch auf die alttestamentlichen Schriften selbst, so dass auch schon in die Thora selbst viele menschliche Satzungen eingeflossen sind in einer Vielzahl von Zusatz-Bestimmungen, die Gott niemals gegeben hatte. So hat Gott nach Jesus niemals geboten, sämtliche Anders-Gläubige als vermeintliche Feinde Gottes zu hassen und auszurotten; vielmehr hatte Mose zur Feindesliebe aufgerufen. Auch die strikte Auslegung des Sabbat-Gebotes, die Reinheits- und Speise-Vorschriften in Bezug auf gesunde Ernährung, sowie der Tempel mit seinem Opfer-Ritus waren in dieser Form niemals im Sinne Gottes.
Dies alles war schon von den Propheten angemahnt worden, welche die ursprünglichen göttlichen Gebote wieder in Erinnerung bringen wollten. Letztere erkannten die hohen Geistlichen Israels, nämlich die Sadduzäer, aber wegen ihres schlichten Auftretens nicht als göttliche Gesandte an, wie sie auch deren später verfassten Schriften als göttliche Inspirationen ablehnten, weil sie nichts von dem beständig voranschreitenden göttlichen Offenbarungsprozess wissen wollten und diesen mit ihrer Thora allein schon für gänzlich abgeschlossen hielten.
Jesus wollte also das göttliche Gesetz keineswegs aufheben, sondern von allen sinn-entleerten, verfremdenden Überfrachtungen wieder befreien und das eigentliche göttliche Anliegen wieder freilegen: Liebe und Barmherzigkeit. Jesus rief folglich keineswegs zum Abfall von Mose auf, sondern prangerte vielmehr den bereits gegebenen Abfall von Mose an. Er wollte also das ursprüngliche Gesetz wieder aufrichten. Dies betraf auch die Abschaffung des völlig überzogenen Opfer-Ritus, den es so unter Mose noch nicht gegeben hatte. Er wollte wieder den ursprünglichen reinen Wein ausschenken, der nicht gepanscht und vergoren ist, wie es der aller Pharisäer war.
Das ursprüngliche Gesetz des Mose war noch schlicht und einfach; und es umfasste ausschließlich die zehn Gebote. Und hier sprach sich das allgemeine Tötungsverbot bereits auch gegen jede Tierschlachtung zum angeblich unabdingbaren Zweck der Ernährung aus.
So hätten die Pharisäer manche göttliche Weisungen in ihr totales Gegenteil verkehrt. Letztere deuteten dies allerdings so, dass Jesus den Abfall von Mose lehren würde, um sich selbst an die Stelle des Mose zu setzen.
Vergleiche: