Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VIII Aufschlüsse
2. Erörterungen
Herodes Antipas:
ein Sohn von Herodes, dem Großen.
Herodes Antipas ließ lange nach Jesus fahnden,
da er Ihn für den auferstandenen Täufer Johannes hielt,
den er hatte köpfen lassen.Als er aber von Jesu Evangelium hörte,
stellte er Ihm nicht länger nach,
denn er hielt diesen Liebespropheten für einen Narren Gottes.
Herodes Antipas, der Johannes den Täufer, die Wiedergeburt des Elia, köpfen ließ, hielt schließlich Jesus für den auferstandenen Tauf-Propheten und fürchtete dessen Rache. Darum trachtete er auch Jesus zunächst nach dem Leben.
Dies zwang Jesus zeitweilig, aus dem Herrschaftsgebiet des Antipas, Galiläa und Peräa, auszuweichen – entweder in das Herrschaftsgebiet des Herodes Philippus jenseits des Jordans, oder aber in die Gebiete von Samaria und Judäa, die dem römischen Präfekten Pontius Pilatus unterstanden, oder aber sogar auch ins Heidenland bei Dekapolis oder in Syro-Phönizien.
Zu Beginn hielt Jesus sich sogar einen Monat lang in der Eremos-Höhle verborgen und sendete dafür Seine Jünger aus. Dass Er von Spähern, die Maria Magdalena folgten, in der Höhle nicht vorgefunden wurde, war bereits ein Vorzeichen auf Sein einstiges leeres Grab und die Auferstehung Christi. Schließlich begleitete Jesus aus der Verborgenheit heraus auch alle von Ihm an Seiner statt entsandten Jünger bei ihrer Mission, da Er durch die Heilige Ruach, in die Er sich im Gebet versenkt hatte, bereits, wie bei Seiner späteren Erhöhung, geistlich entgrenzt wurde.
Schließlich wurde dem Herodes aber von seinen Spähern berichtet, dass Jesu Einfluss in Israel wieder deutlich schwand, zumal man Ihn vielerorts für einen Schwindler hielt, und Er sich darum anscheinend zu den Heiden abgewendet hätte.
Außerdem – so wurde dem Antipas berichtet – würde Jesus nicht, wie Johannes der Täufer (der noch ganz vom Geist des Elia beseelt war), als ein Gerichts-Prophet auftreten, sondern überall nur Gottes allen geltende Liebe und Gnade verkündigen; und Er würde das Volk sogar beschwichtigen und zur Feindesliebe aufrufen: ja, sie sollten sogar für ihre Feinde beten. Damit stünde Er in Opposition zu den Pharisäern, die in heimlicher Gegnerschaft zu Herodes standen, auch wenn sie vorgaben, den Antipas vor Jesus warnen zu müssen.
Daraufhin stellte Herodes seine Fahndung ein, wünschte aber, von Jesus einmal eine Schaustellung Seiner Künste zu seiner Unterhaltung erleben zu können. Er hielt Jesus für einen „Narren Gottes“ und verkannte völlig die alles umwälzende Kraft Seiner Botschaft. So stellte Herodes Antipas seine Fahndung nach Jesus wieder ein; und der Herr begab sich wieder nach Israel.
Als Jesus schließlich später von Pilatus an Herodes überstellt wurde, da Er ein Galiläer war, wollte dieser von Ihm nur ein Wunder sehen und hatte für Jesus nur Spott übrig. Darum schickte Antipas Jesus zu Pilatus zurück, weil er Ihn nur für einen unbedeutenden Schwindler hielt.
Da Jesus nicht als Gerichtsprophet auftrat, meinte Antipas, dann wäre wohl offensichtlich keine Reue, Beichte und Umkehr zur Erlösung mehr notwendig, wie er auch seinen erlösungsbedürftigen Zustand überhaupt nicht erkannte. Angesichts der bedingungslosen göttlichen Liebe, die Christus verkündigte, meinte er, man könne die Vergebung auch ohne Reue und Beichte, sowie ohne jedes Mühen um Besserung im Angehen gegen den eigenen inneren Zwiespalt, erlangen, womit Er Jesus freilich völlig missverstanden hatte. Aber auch Herodes Antipas soll sich noch in einer Wiedergeburt zum Herrn kehren.