Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VIII Aufschlüsse
2. Erörterungen
Das Herz:
ein Indikator für die Wahrheit.
Nur ein geläutertes Herz,
das sich durch nichts mehr einschüchtern und verbiegen lässt,
kann die Stimme Christi vernehmen.Wahr ist, was das Herz brennen lässt.
Der Wahrheitsgehalt des vorliegenden Evangeliums, der Botschaft Jesu Christi von der unverlierbaren Retterliebe Gottes, lässt sich in seiner Wirkung auf das Herz überprüfen. Denn niemals kann schlecht und unrecht sein, was im Herzen Widerhall findet.
Allein das Herz kann die Wahrheit recht erschließen. Jesus bekundete von Gott, was Ihm Sein Herz bezeugte. Allein auf sein Herz sollte man trauen und sich von niemanden sein Herzens-Zeugnis rauben lassen. Christus spricht durch das Herz und will durch das Herz sprechen. Seine Schafe hören Seine Stimme. Nur das Herz lässt die Stimme Gottes hören.
Allein durch das Herz erschließt sich auch die rechte Auslegung und Deutung der Heiligen Schriften. Allein das Herz erschließt das Evangelium Jesu Christi in letzter Tiefe. Wahre Weisheit und Erkenntnis lässt sich nur in der Liebe finden. Im Herzen finden die Erleuchteten Christus in sich selbst als ein inwendiges Licht.
Christus und Sein Himmelreich lässt sich nur im Herzen und über das Herz finden. In unserem Herzensgrund finden wir Zugang zum himmlischen Allerheiligsten. Denn der Vorhang im Tempel wurde durch Christi Lebenshingabe zerrissen, so dass nun allen Seelen der Zugang zum Herzen des göttlichen All-Abbas offensteht. Hier sollten wir uns auch nicht von Verstandesdünkeln irritieren lassen.
Gott will ins Herz und durch das Herz sprechen. Darum gilt es, zu lernen, aus den vielen unterschiedlichen Stimmen, die sich in uns, wie um uns melden, wieder auf die rechte, eigentliche Herzensstimme zu hören; dies lässt dann das göttliche Licht im Herzen aufgehen und schenkt schließlich auch spirituelle Eingebungen. Im Herzen ist die Quelle des Lebens. Darum sollte man, wie es schon der weise König Salomo lehrte, über allem immer seinem Herzen folgen.
Was göttliche Wahrheit ist, lässt das Herz brennen. Das Herz ist die Nabelschnur zum Herzen Gottes. Das Herz Gottes ist nur über das Herz zu vernehmen. Das Herz bestätigt den Zuspruch Christi der unverlierbaren göttlichen Liebe, wie auch Seine ganze Lehre, weil es davon brennt. Denn das kündet jeder Seele ihr Herz, dass solche Worte der Barmherzigkeit nicht vom Teufel sein können.
Christus hielt auch in den Stunden allerschlimmster Anfechtung im Garten Gethsemane an Seinem inneren Herzenszeugnis fest, dass Gott nichts als Liebe sein konnte, auch wenn in diesem Augenblick, wo sich auch für Ihn alles verdunkeln sollte, alles dagegen zu sprechen schien, da auch Er als ein Menschensohn, wie auch schon bei Seiner Versuchung in der Wüste, solche Stunden durchleben musste, wo sich Gott vollends verbirgt und alles fraglich zu werden scheint. Jesus vertraute aber fest darauf, dass Gott zu Seinem Herzen und durch Sein Herz zu Ihm sprach.
Jeder soll im Vertrauen auf die göttliche Liebe seinem Herzen folgen. Das Vertrauen, dass Gott in Seiner Liebe alle recht leitet und noch alles für alle gut macht, schenkt auch Gelassenheit gegenüber allen, die einem anderen Herzens-Weg folgen, so dass man diese getrost ziehen lassen kann.
Allein ein Herz, das restlos auf die universale göttliche Liebe vertraut, vermag, die Schriften recht auszudeuten und in solch einer gesunden Deutung all ihre Aussagen recht einzuordnen und aufeinander zu beziehen. Denn sie sind nicht als ein Gesetzes-Werk, sondern als ein Liebesbrief zu verstehen. Man muss in ihnen durchdringen vom Buchstaben zum Geist. Darum sollte man immer seinem Herzen folgen.
Alles, was einengt und unter Druck setzt, unter Ängste und Zwänge bringt, ist nicht aus Christus; was aber aufleben lässt, ist aus Christus. So kündet das Herz doch klar, was Worte des Lebens sind, auch wenn man noch nicht alles verstehen mag. Denn man spürt deren freisetzende Kraft.
Daran erkannte auch Petrus, dass Jesus der Messias war, der die göttliche Wahrheit verkündigte, weil sein Herz ihm dies bezeugte. Es gilt, die Zusprüche der göttlichen Liebe solange im Herzen zu bewegen, bis man zu ihnen durchdringt und sie einen erfassen. Denn der göttliche Zuspruch steht über allem Anspruch zuerst, wie auch noch zuletzt über unserem Leben.
Die Schriften werden recht verstanden, wenn der Morgenstern aufgeht im Herzen, dass es davon brennt. Dann strahlt einem Christus in Seiner Liebe förmlich aus allen Buchstaben entgegen. Sie erschließen sich nur dem Herzen recht, zumal es viele unterschiedliche Schrift-Deutungen gibt. Die Auslegung der Schriften nach Christi Sinn entfacht immer Glaube, Hoffnung und Liebe. Es ist widersinnig, den großen Verheißungen der Schriften keinen Glauben zu schenken, wo sie so viel Trost und Hoffnung stiften könnten.
Um Klarheit über die Wahrheit zu gewinnen, sollte man sich nur von seinem Herzen leiten lassen und nicht Fleisch und Blut zu Rate ziehen, sondern in der Abgeschiedenheit von allen die Wahrheit im eigenen Herzen suchen. Fatal wäre es dagegen, anderen blindlings zu folgen, die sich schulmeisterlich als vermeintliche Lehrer aller Welt aufwerfen, in Wahrheit aber blind für ihre eigenen Unzulänglichkeiten sind, statt alles selbst nach seinem eigenen Herzens-Zeugnis zu prüfen.
Gerade falsche Hirten erkennt man daran, dass sie den Gläubigen ihr eigenes inneres Licht absprechen und ihre eigenen Herzens-Einsichten verdunkeln wollen, um sie an ihre eigenwilligen Satzungen und Lehren zu binden. Jeder Verkündiger, der von seinen Hörern verlangt, sie sollten ihr Herz unter seine Schriftauslegung beugen und darüber verbiegen, lehrt Unrechtes. Was beengt und abschnürt und nur unter Druck setzt, kann nicht aus dem Geist Gottes sein. Dies hilft bei der Unterscheidung der Geister, die sich beide in gleicher Weise auch der Schriften, jedoch durch eine unterschiedliche Deutung, bedienen. Es kann uns aber niemand ängstigen oder bedrängen, es sei denn, wir lassen dies zu oder wir setzen uns selbst zu und uns durch irrige Auslegungen der Schriften selbst unter Druck.
Indem Christus über die göttliche Liebe erleuchtet, führt Er in die Selbständigkeit im Vertrauen auf den eigenen Weg unter dem Geleitschutz Seiner Liebe. Heilsame Einsichten sollte man zunächst für sich behalten, um nicht von anderen in der geschenkten Erleuchtung wieder irritiert und verunsichert zu werden.
Jesu Wort ist, wie Sein Abendmahl, Labsal für Herz und Seele. Dieses Wort soll man aufnehmen, das wirklich inwendig sättigt und nährt. Jesu Zuspruch der göttlichen Liebe ist das Manna vom Himmel und die Wegzehrung auf der Pilgerreise zur ewigen Heimstätte, die einzig wahre Speise und Labsal für die Seele. Er selbst ist dieses Wort. Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes allen zugetanem Herzen kommt. Viele Menschen sorgen sich nur um das leibliche Wohl und übersehen darüber den wahren Hunger und eigentlichen Durst ihrer Seele. Jesu Lehre aber ist die wahre Speise und der wahre Trank; sie vermag, die Gedanken der Herzen zu wandeln.
Im Herzen meldet sich auch die Stimme des Gewissens. Das Herz kündet uns ganz von selbst, wie man recht leben sollte. Es mahnt uns, allen in Not voll Mitleid und Mitgefühl in Barmherzigkeit zu begegnen. Manche stellen aber viele gedankliche Winkelzüge an, um sich dem zu verweigern, was ihnen ihr eigenes Herz doch eigentlich überdeutlich kündet.
Ebenso verstehen es viele falsche Hirten, durch ihre theologischen Spitzfindigkeiten das eigentlich so schlichte und einfache Evangelium von der allen unverlierbar geltenden göttlichen Retterliebe in Frage zu stellen und dadurch zu verdunkeln, so dass sich die ursprüngliche Froh-Botschaft unter ihrer Auslegung und Deutung in eine bedrückende Droh-Botschaft verkehrt und Christus mit Seinem Heilswerk für alle Welt letztlich verleugnet wird.
Das Herz kann auch davor bewahren, sich aufs Allersträflichste zu versündigen. Ein offenes, aufgeschlossenes Herz bewahrt auch vor rigiden einengenden Lehren. Im Durst und Verlangen des Herzen nach Allversöhnung äußert sich das Herz aller Herzen und der Urgrund allen Seins. Durch das Herz will uns schließlich auch die Heilige Ruach Christi leiten und vor Gefahren bewahren.
Allein der bleibt vor den Anläufen der Finsternis bewahrt, in dessen Herz der Geist Christi wirklich Wohnung genommen hat. Allein die „unio mystica“, die innere Herzens-Verschmelzung der Braut-Seele mit Christus, dem himmlischen Bräutigam, bietet wahren Schutz und Schirm vor allen Anläufen der Finsternis. Die Erkenntnis von der unverlierbaren Liebe Jesu Christi kann vor allem Bösen bewahren.
Andernfalls fallen Dämonen wie Räuber und Diebe in ein Herz ein, das zwar zur Hochzeit bereitet und gereinigt worden ist, diese aber nicht mit dem himmlischen Bräutigam vollzogen hat, so dass Er jener Seele nicht zum Schutz und Schirm werden kann. Und diese teuflischen Mächte werden jene Seele dann gänzlich verheeren und ihr den niederträchtigen Sold Satans auszahlen, dafür, dass sich ein Herz lieber ihm überlassen und mit dem Erzwidersacher Gottes gleichsam +Hurerei getrieben hat, statt sich ganz Christus, ihrem Herrn und Heiland, wirklich anzuvertrauen. Auch alle persönlichen, religiösen Kraftakte zur Abwehr jener haushoch überlegenen finsteren Mächte ohne eine innige Herzensverbindung mit Christus sind völlig wirkungslos!
Wer mit dem Herzen hören lernt, wird auch bald zu Herzen Gehendes, Lebensstiftendes in geist-inspirierten Worten und Schriften weiterzugeben haben. Die Verkündigung der göttlichen Liebe hat Salbung und Vollmacht. Und wie es um unser Herz bestellt ist, so wird es auch mit unserer Kraft und Standhaftigkeit sein.
Vergleiche: