Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Jenseits:

Paradies, Scheol oder Hades.

Da Christus für alle Sein Leben gegeben hat,
sind alle zum ewigen Leben bestimmt
und werden sooft reinkarniert, bis sie es erlangen.

Nach ihrem Verscheiden
ruhen ihre Geister bis zu ihrer Wiedergeburt im Totenreich
oder werden zu ihrer Läuterung den Fegefeuern
in den Stätten der Reinigung im Hades zugeführt.

Seelen, die das Heil bereits erlangt haben,
fahren ins himmlische Paradies,
wo sie – engelsgleich – am Heil aller noch verlorenen Seelen
bis zu ihrer einstigen Auferstehung in astral verklärter Herrlichkeit
mitwirken.

Da Gott ein Gott des Lebens und der Lebendige ist, leben Ihm alle unaufhörlich und unaufgebbar und bleiben auch alle unverlierbar zum ewigen Leben bestimmt. Als Geister aus Gottes ewigem All-Geist sind sie unvergänglich und werden durch beständig neue Reinkarnation immer wieder in ein sterbliches Leben erweckt, bis sie schließlich durch ihre spirituelle Neugeburt das ihnen zugedachte unsterbliche Leben wieder erlangen.

All diese Geister aus Gottes universalen All-Geist entstanden schon in den Ur-Anfängen mit der Selbst-Entäußerung des universalen All-Einen in ein begrenztes himmlisches Geschöpf, das dadurch allen anderen aus dem göttlichen All-Geist gehobenen Geschöpfen zu einem Gegenüber wurde; und alle Erden-Geister harrten seit diesen Ur-Anfängen der Schöpfung in der „Guf“, der „Halle der ungeborenen Seelen“ ihrer ersten Geburt und Existenz-Werdung in einer Inkarnation und irdischen Verkörperung entgegen.

Zwischen ihren Verkörperungen in einem Erdenleben befinden sich die göttlichen Geister in verschiedenen Befindlichkeiten an unterschiedlichen Orten im Jenseits. Die jenseitigen Verhältnisse sind schwer zu vermitteln, da sie alle irdischen Vorstellungen sprengen.

Wie es schon der große persische Priester-Prophet Zarathustra tausend Jahre vor Christus lehrte, findet für jede Seele nach ihrem Verscheiden im Jenseits ein Gericht statt, das darüber entscheidet, ob sie ins Himmelreich aufsteigen kann oder aber in eine Höllenregion hinabsinken muss oder aber an einem Ort der Bergung im Totenreich bis zu einer irdischen Wiedergeburt ruht. Denn da hier alle sterblichen Hüllen fallen, findet sich hier eine jede Seele völlig nackt und bloß im Angesicht des alles durchleuchtenden göttlichen Christus-Lichtes wieder, was eine jede Seele ihr eigenes Urteil über sich selbst sprechen lässt.

Wo eine noch unvollendete Seele sich in der Unterwelt wiederfindet und wie lange sie dort bis zu einer neueren Reinkarnation verbleiben muss, hängt von dem Schweregrad ihrer Verunreinigung ab. Darum sollte man für den segensreichen Fortgang verstorbener Seelen beten.

Atheisten und Agnostiker, die meinen, mit dem Tod sei alles aus und man müsste niemandem Rechenschaft ablegen, erliegen einem fatalen Selbstbetrug. Wenn die Stunde kommt, spürt ein jeder, der nicht Vorsorge für sein Nachleben getroffen und nicht das wahre Leben gesucht, sondern verachtet hat, was er versäumt hat.

Ein Lebensfilm wird dann alle vertanen Gelegenheiten aufzeigen, in der die göttliche Liebe vergebens zu einem erfüllten Leben eingeladen hat. Hier gibt es mitunter auch Rückblicke in ähnliche Situationen in früheren Leben.

Wie niederschmetternd aber auch immer die Erkenntnis sein mag, die man hier erhält, so ist diese Erleuchtung doch immer getragen von der unendlichen Liebe Jesu Christi voll Mitleid und Einfühlsamkeit und Verständnis, was aber manchem umso vernichtender deutlich werden lässt, wie gänzlich unentschuldbar es doch war, dem Lockruf solcher Liebe niemals nachgegangen zu sein.

Die meisten Juden fuhren noch ins Scheol hinab, wo sie auch weit länger verblieben, ehe sie einer sterblichen Wiedergeburt zugeführt wurden. Denn da ihnen durch die göttliche Offenbarung schon weit mehr als allen Nationen gegeben wurde, konnte der Satan als der Verkläger aller Menschen vor dem himmlischen Götterrat für sie auch einen längeren Verbleib im Totenreich einfordern. Entsprechend wusste das Volk Gottes auch am wenigsten von Reinkarnation.

Der Prophet Samuel wurde beispielsweise nach seinem Verscheiden auch noch nicht, wie alle liebes-erfüllten Erleuchteten, sogleich ins Paradies aufgenommen, sondern musste erst eine gewisse Zeit im Scheol verbleiben, weil er dem reuigen König Saul den Zuspruch der göttlichen Gnade verweigert hatte, die letzterer aber durchaus auch noch in einem Folgeleben finden sollte, nämlich in seiner Wiedergeburt als Saulus, der durch die göttliche Gnade noch zum Paulus wurde.

So wurden viele Seelen aus Israel erst bei Christi Hadesfahrt freigesetzt – sei dies zu einer sterblichen Wiedergeburt, also einer Reinkarnation, oder aber zu ihrem Aufstieg in himmlische Sphären oder gar schon zu einer leibhaftigen Aus-Auferstehung. Denn hier wurde auch ihnen von Christus und Seinen Engeln das Evangelium verkündigt.

Der Tod konnte Christus nämlich nicht bezwingen und halten. Denn wie Christus schon zu Lebzeiten dem Tod Seelen entrissen hatte, so überwand Er das Scheol und Hades bei Seinem Einbruch mit Macht gänzlich. Hier sprengte Christus bei Seiner Hadesfahrt, bei der bereits Seine Erhöhung hin zu Gott und damit Seine totale Entgrenzung über alle Räume und Zeiten einsetzte, gleichsam das Totenreich von innen, da Er sich wieder über Raum und Zeit total entgrenzte, so dass davon sogar die Erde bebte.

Schon bei Christi Abstieg ins Scheol erbebte der Tod, der Beherrscher des Totenreiches, mit seinen Teufeln und Dämonen, die dort viele Seelen banden. Und da Jesus am Fluchholz den Ballast der Sünden aller Welt und damit allen Fluch auf sich nahm, zog Er dadurch die Bannkraft aller Sünde von allen Seelen ab, durch die sie im Scheol in Bewusstlosigkeit gehalten worden waren, so dass sie alle bereits im Totenreich wieder erwachten, was dem Tod, dem Scheol und Hades, gehörig zuzusetzen begann.

Das Scheol scheute sich darum auch, Jesus zu verschlingen, da es schon ahnte, dass es diesen nicht halten können würde und Er es von innen heraus zerfetzen würde, zumal Jesus ihm schon zu Lebzeiten so viele Seelen entrissen hatte und schließlich das Sühneopfer für alle erbracht hatte, so dass das Hades ihre Seelen freigeben musste.

Auch gelang es den Finsternismächten zeit Seines Lebens nicht, Jesu Seele zum Abfall zu verleiten und mit irgendeiner Sünde zu infizieren, was dem Tod ein Anrecht auf dessen Seele gegeben hätte und Sein einstiges Heilswerk durch ein makelloses Sühneopfer unmöglich gemacht hätte. Denn auf diese Weise versuchte der Satan von Anfang an, Jesu Erlösungswerk zu vereiteln, indem Er Ihn in jeder erdenklichen Weise versuchte, um Ihn zur Strecke zu bringen.

Vielmehr hatte Jesus sich gerade in all diesen Versuchungen als einziger Menschensohn durch Seine Standhaftigkeit ein unumstößliches, wie unbestreitbares Anrecht auf eine Verklärung zu einem unsterblichen himmlischen Wesen erworben.

Deshalb fürchtete das Hades auch, dass Jesus mit Seiner irdischen Vernichtung keineswegs gänzlich überwunden war, wie es sich der Satan erhoffte, sondern dass Christus sich durch Seinen Tod in eine alles überragende Herrlichkeit transformieren würde, wie sich ein Senfkorn, wenn es erstirbt, in einen mächtigen Baum wandelt. Entsprechend ließ Jesu Triumphschrei am Kreuz das Scheol bereits nichts Gutes ahnen.

Doch blieb dem Totenreich nichts anderes übrig, als Ihn zu verschlingen, da Er mit der Sünde der gesamten Welt beladen war, so dass es Ihn unweigerlich in den tiefsten Abgrund des Hades zog. Denn Tod und Teufel hatten schließlich selbst einst vor dem Götterrat gefordert, dass dies das Los einer jeden mit Sünden beladenen Seele sein sollte.

Entsprechend musste sich nun das Hades auch der Aufforderung der bereits in Jubel ausbrechenden Engel Gottes beugen, Jesus zu verschlingen, obwohl nach deren Bekundung dadurch der HERR der Heerscharen, und damit der Ewig-Vater selbst, in ihm einzog, um es endgültig zu überwinden.

Als Christus vom Tod verschlungen wurde, kam es schließlich zu einer Ur-Explosion des göttlichen Lebens aus sich selbst heraus, was das Totenreich von innen her zerfetzte. Sodann fielen die Engel Gottes ein und führten viele dort gebundene Seelen mit Christus hinauf ins Paradies. So wurde dem Tod alle Macht genommen.

Schließlich hatte das Hades eine tödliche Wunde erhalten, so dass es keine Seele mehr auf ewig unter dem Fluch endloser Gottesferne in totaler Finsternis und Leblosigkeit gefangen halten kann. Entsprechend erschienen auch bereits bei Christi Erhöhung aus dem Totenreich heraus viele Verstorbene ihren Anverwandten, weil sie mit Christus bereits eine vorzeitige Aus-Auferstehung erfahren durften, und berichteten ihren Hinterbliebenen, was in der Unterwelt geschehen war. Jesus hatte bei Seiner Hadesfahrt auch viele Seelen, die noch im Scheol gefangen waren, mit sich hinauf ins Paradies geführt.

Dass Jesu Erhöhung bereits ab Seinem Verscheiden begann, wo Er sich raum-zeitlich völlig entgrenzte, zeigte sich schon daran, dass Maria Magdalena Ihn noch nicht berühren durfte, da Er noch nicht zu Seinem Vater aufgefahren war, die anderen Frauen Ihn kurz darauf aber umarmen durften.

Schließlich fuhr Jesus nicht allein in Jerusalem vor den Augen aller Seiner Jünger in die Himmel auf, sondern erfuhr eine solche Himmelfahrt auch schon vor aller Augen auf dem Berg Mamilch in Galiläa.

Im Grunde ist Christi Erhöhung zu Gott ein fortwährender Prozess, der anhalten wird, bis Er in der Vollendung der Äonen, wieder gänzlich ein- und auf-gehen wird in dem Ewig-Vater, aus dem Er bei Seiner Entäußerung in den Ur-Anfängen ausgegangen ist, wodurch auch alle Schöpfung aus dem Schöpfer austrat und sich um Christus, den Schöpfer, der zu einem himmlischen Geschöpf unter vielen wurde, entfaltete: Christus wächst also beständig in Seiner Machtfülle wieder bis zur alles bestimmenden Allmacht hin. Hier wird Er, beim Abschluss Seiner Erhöhung, auch alle in sich selbst und Seiner Liebe wieder zu einer All-Einheit vereinigte Schöpfung mit sich selbst in den Schöpfer eingehen lassen und in dem All-Einen aufgehen lassen, so dass der All-Eine wieder alles in allem sein wird, wie es in dessen zeitlos-überzeitlichen Ewigkeit, in der Anfang und Ende ewig zusammenfallen, auch schon von je her gegeben ist, wie der All-Eine auch in Seinem gesamten Schöpfungs- und Heils-Werk als einem Akt der göttlichen Selbst-Bewahrheitung und Selbst-Verwirklichung und Selbst-Setzung in Christus die Zustimmung aller erfährt, die alle von dem Einen und durch den Einen und zu dem Einen sind, der alles in allen ist: Christus!

Da Christus sich bei Seiner Erhöhung über alle Räume und Zeiten hinweg total hin zu Gott entgrenzte, reichen die Kraftwirkungen dieses gewaltigen Ereignisses in der Unterwelt sogar gegen den Zeitlauf bis zu den Anfängen der Schöpfung zurück, wie in Christi Lebenshingabe zur der großen Zeiten-Wende – aus der göttlichen Perspektive der zeitlos-überzeitlichen Ewigkeit heraus – zugleich schließlich auch schon überhaupt der Anfang aller Räume und Zeiten und somit auch der Ur-Anfang aller Schöpfung selbst begründet ist. Golgatha war also der Anfang aller Schöpfung selbst!

Und da die Erhöhung Christi auch gegen den Zeitlauf zurück-wirkt, wurden auch schon vor Christi Hadesfahrt von Anbeginn an immer wieder Seelen in der Kraft Seiner Auferstehung einer sterblichen Wiedergeburt zugeführt. Ja, manche, die bereits vor Christus – aber gleichfalls schon durch Ihn und Seinen Geist infolge Seines Sühnewerks – eine spirituelle Neugeburt erfahren hatten, konnten sogar schon vor Seinem Erscheinen in der Kraft Seiner Auferstehung in himmlische Gefilde aufsteigen, hinauf ins himmlische Paradies – und zwar aus jedem Kulturkreis und aus allen Religionen, mitunter sogar weit mehr aus den Heiden-Nationen, als aus dem ungläubigen Israel!

Auch Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckt hatte, ruhte zwar zunächst im Scheol, gewann aber unmittelbar vor seiner Auferweckung doch auch noch Einblicke ins Paradies und fand sich im Licht Christi wieder.

In der Kraft der Auferstehung und Erhöhung Christi wurde schließlich sogar das Paradies, der ursprüngliche Garten Eden, von der Erde weg in die Himmel versetzt. Auch Pflanzen werden nach Vollendung ihres Laufs ins Paradies versetzt und zieren dort den himmlischen Garten Eden. Ebenso auch Tiere, so dass sich durch deren Eingang die paradiesischen Gefilde im dritten Himmel immer mehr ausweiten. Gleichfalls wird beständig an der himmlischen Stadt Jerusalem droben gebaut, die sich ebenso anhaltend vergrößert. Im Paradies vergeht nichts mehr; dort ist nichts mehr der Sterblichkeit unterworfen.

Seelen vollendeter Gläubiger fahren also schon von je her auf ins himmlische Paradies, gleichwie Adler. Denn die Heils-Tat Christi, die den Himmel aufschloss, wirkt auch in alle Zeiten zurück bis zum Anfang der Schöpfung. Schließlich ist in Christi Lebenshingabe überhaupt erst alles erschaffen worden.

Aus diesem Grund konnten bei Jesu Verklärung auf dem Berg Tabor auch die bereits verstorbenen Seelen von Henoch, beziehungsweise Mose, und Elia, beziehungsweise Johannes dem Täufer, in himmlischer Herrlichkeit aus dem Jenseits erscheinen, gleichwie Engel. Von ihnen wurden auch all jene Seelen im Himmelreich begrüßt, die Jesus mit sich aus dem Totenreich ins Paradies hinauf führte. Und ihre Seelen verbleiben im Paradies, bis sie für ihre letzte Sendung noch ein drittes Mal auf Erden wiedergeboren werden.

Aber auch Abraham befand sich schon vor Jesu Hadesfahrt im Paradies – zusammen mit vielen Kindern seines Glaubens. Auch von den Propheten erklärte Jesus, dass sie keineswegs tot wären, sondern leben, was sich auch darin erweisen würde, dass sie sich in ihren Weissagungen, die sich in Ihm erfüllten, höchst lebendig wieder zu Wort melden würden.

In diesem Paradies hat Jesus uns auch durch Seinen Hingang die Stätte bereitet, nämlich das himmlische Jerusalem droben, in dem unsere Namen bereits im Buch des Lebens unausradierbar verzeichnet und uns ein Bürgerrecht gesichert ist. Bis zu Jesu Auffahrt in die Himmel konnten die Erlösten im Paradies zwar schon die herrliche Stadt in den höheren Lichtreichen sehen, aber erst nach Seinem Kommen mit Ihm dort auch eingehen. Jesus ist nunmehr der König der himmlischen Heiligen Stadt Jerusalem und ihr Licht, die Sonne, die alle Himmelswelten überstrahlt.

Im Geist sind wir bereits in diesem Himmelreich beheimatet und auch mit den vollendeten Gerechten, die dort leben, verbunden und können diese jenseitige Welt in spiritueller Versenkung im Gebet sogar bereits aufsuchen.

Seelen, die sich nicht über die Maßen versündigt haben, aber auch noch nicht Vollendung erlangt haben, fahren innerhalb des Scheol oder Hades an einen Ort der Bergung, wo sie in Frieden bis zu ihrer nächsten irdischen Reinkarnation gleichwie im Tiefschlaf ruhen.

Dann werden sie der „Guf“, der „Halle der ungeborenen Seelen“ zugeführt, wo sie eine Neubildung erfahren. Da sich mit Christi Erscheinen als dem letzten Adam und Menschensohn diese Halle mit noch niemals in Existenz gerufenen Seelen mit menschlicher Bestimmung vollständig geleert hatte, hatte sich „Guf“ durch Christus in eine „Halle der Wiedergeburt“ gewandelt, durch die alle Seelen, die in ihren irdischen Existenzen in den Zeiten vor Christus noch nicht ins Heil gefunden haben, durch immer neue Reinkarnationen weitere Chancen erhalten, noch ins wahrhaftige Leben zu finden. Allein deshalb verzögert Christus nun auch schon ganze zweitausend Jahre Seine Wiederkunft!

Die Länge des Verbleibs einer Seele im Scheol, bis sie wieder einer Neubildung in einer weiteren Reinkarnation zugeführt wird, hängt vom Grad ihrer Versündigung ab.

Seelen jedoch, welche die göttliche Liebe schon regelrecht vorsätzlich verachtet und sich damit weit schwerwiegender versündigt haben, finden sich innerhalb des Totenreiches, je nach dem Grad ihrer Verunreinigungen, in verschiedenen Höllenregionen des Hades wieder.

Diese schreckliche Ernüchterung bewirkt das Licht, das durch Christi Hadesfahrt über alle Zeiten hinweg – auch in die Vergangenheit zurück – das Totenreich ausleuchtet. Dieses furchtbare Erkennen der eigenen seelischen Befindlichkeit im Licht Christi bewirkt zwar Höllenqualen, verwandelt aber jene Orte absoluter Verlorenheit im Hades in Stätten der Reinigung, so dass hier doch auch Seelen wiederum so weit Läuterung erfahren, dass sie wieder einer sterblichen Wiedergeburt in einer Reinkarnation zugeführt werden können, um eine erneute Chance zu erhalten, doch noch ins wahrhaftige Leben zu kommen. Es gibt also durchaus sogar noch Erleuchtung in den Höllenregionen des Hades – und manche steigen sogar schon von dort aus auf in himmlische Sphären.

Da Christus allen Fluch aufgehoben hat, steht das Paradies zwar grundsätzlich von je her allen offen; Seelen, die jedoch inwendig noch verdunkelt sind, können allerdings dieses Licht noch nicht ertragen und darum noch nicht in die göttliche Herrlichkeit eingehen, auch wenn sie sich in ihrem ur-eigentlichsten Urgrund danach sehnen und inwendig Durst danach verspüren. Dass sie an ihrer Gottesferne leiden, offenbart aber zugleich, dass dies unmöglich ihre letzte Bestimmung sein kann, sondern dass vielmehr auch alle, die noch verloren sind, letztlich doch alle für die Allversöhnung bestimmt sind.

Für Christus-Gläubige endet das Leben nie; sie bleiben im Leben, auch wenn sie sterben. Sie müssen den Tod nicht mehr schmecken, also nach ihrem Verscheiden nicht mehr hinab-sinken ins Scheol und Hades, sondern gehen bei ihrem Abscheiden ein ins ewige Leben und steigen auf ins himmlische Paradies. Dort sehen sie dann endlich ihren geliebten Heiland und Herrn. Denn wer in Christus, dem Leben, aufgeht, wird ewig leben. Darum ist der Tod von Christen nicht zu fürchten. Wer sich noch davor fürchtet, ist noch nicht ins wahrhaftige Leben durchgedrungen.

Das Paradies sprach Jesus sogar dem Schächer am Kreuz zu, der neben Ihm wegen seiner Verbrechen starb und Jesus voll Reue um Vergebung bat. Wer sein ganzen Vertrauen auf Jesus Christus und Seine Retterliebe setzt, ist damit also schon vom Tod ins Leben durchgedrungen. Er darf nach oben, da Christus für alle nach unten ging.

Alle, die inwendig im Brautgemach sind, gehen dann auch gänzlich ein ins Brautgemach. Bei ihrem Verscheiden kommt Christus, der himmlische Bräutigam, um sie zu sich zu holen. Das gilt insbesondere für alle, die sich restlos für andere hingegeben haben.

Da diese in die ewige Ruhe im Schoß des Ewig-Vaters eingegangen sind, dreht sich für sie auch nicht mehr das schreckliche Galgal, das Rad der Wiedergeburt zum immer neuen elendem Siechtum und Verscheiden hin, da sie ins Zentrum dieses Rades vorgedrungen sind. Die Wiedergeburt von oben befreit also von jeder weiteren Wiedergeburt von unten. Die Neugeburt aus dem Geist erlöst von der immer neuen, leidvollen Reinkarnation – mit der Gefahr, von hier nach einem Abscheiden gar noch in noch tiefere Höllenregionen hinabzusinken.

Schließlich werden alle Gläubigen, deren Seelen bereits Unsterblichkeit erlangt haben und nach ihrem Verscheiden in die himmlischen Gefilde des Paradieses eingehen, auch einstmals noch mit geistlich verklärten unsterblichen Leibern angetan werden, wenn sie in einem neuen astralen Herrlichkeitsleib in Verklärung auferweckt werden an dem ihnen bestimmten Tag des Herrn.

Hier erhalten sie dann auch noch geistliche verklärte astrale Herrlichkeitskörper, wie die Engel sie haben – ja, es ist ihnen sogar verheißen, dass sie dann Christus in allem gleich sein werden! Diese himmlischen Leiber in astraler Verklärung werden sich von den irdischen unterscheiden, wie ausgewachsene Bäume in ihrer Herrlichkeit und Pracht zu den winzigen Senfkörnern, aus denen sie hervorgegangen sind, oder wie Schmetterlinge zu deren einstigen Raupen, oder wie Libellen zu ihren ehemaligen Unterwasser-Larven, die in diesem ihren ursprünglichen Lebensraum unter Wasser zudem bereits auch schon mehrfach eine Art Reinkarnation durchlaufen haben, wo sie immer wieder aus einer neueren Verpuppung schlüpften.

Sind die Engel im Paradies noch größer als die Seelen der vollendeten Gerechten, so werden letztere in ihrer Auferstehung sogar noch herrlicher und gewaltiger als die Engel werden.

Diese ihre noch höhere Bestimmung, die selbst noch die aller Himmelswesen in den Schatten stellen wird, weckte einstmals auch den Neid Satans, der ihn in seinem selbstgefälligen Hochmut und Stolz zu seinen Aufstand gegen Gott anreizte, so dass er zum Widersacher Gottes wurde und dessen gesamte irdische Schöpfung der Vergänglichkeit unterwarf, um Gottes hehren Pläne mit dieser Seiner neuen Schöpfung von Anfang an zu vereiteln. Damit spielte der Satan den göttlichen Heilsabsichten des Allmächtigen mit dieser unserer Welt jedoch letztlich nur in die Hände, da alle Erden-Seelen durch das Leid, durch das sie hindurch müssen, einst auch eine weit erhabenere Herrlichkeit als die Himmlischen erlangen, die als unsterbliche Götter derartiges nicht durchleiden müssen.

Wer also inwendig im Geist auferstanden ist, ist bereits vom Tod zum Leben durchgedrungen. Wer diese inwendige Auferstehung im Geist aber zu Lebzeiten noch nicht erfahren hat, kann auch noch keiner auswendigen Auferstehung zugeführt werden.

Da Seelen, welche diese inwendige spirituelle Neugeburt aber bereits erfahren haben, bei ihrem Verscheiden von ihrem schwachen, verletzlichen, noch allzu eingeschränkten, begrenzten irdischen Sündenleib befreit werden, gleicht für sie ihre Auffahrt in die Himmel schon regelrecht einer inwendigen Auferstehung, die nur noch durch ihre einstige auswendige Auferstehung überboten werden wird.

Bei ihrem Verscheiden gelangen deren Seelen also schon vom blind tastenden Glauben ins absolute Schauen. Die Befreiung von ihren Sündenleibern ist für sie wie die Amputation fiebriger Glieder, die sie in Umnachtung halten. Ist diese Befreiung von den irdischen Leibern schon Gewinn, so ungleich viel mehr der Erhalt der einstigen himmlischen Leiber.

Bis dahin werden sie im Paradies von Christi geistlich verklärtem Auferstehungsleib überkleidet, der sich bei Seiner Erhöhung hin zu Gott raum-zeitlich bereits total entgrenzt hat, und zu dessen Gliedern sie bereits geworden sind – durch ihre Taufe und spirituelle Neugeburt, wo ihre Geister in den grenzenlosen Christus-Geist eingetaucht und in Ihm aufgegangen sind, wodurch sie ihre geistliche Wieder-Ein-Geburt in Seinen Geist erfahren haben, wie sie am geistlichen Fleisch und Blut Christi auch bereits bei jedem Abendmahl leibhaftigen Anteil gewonnen haben.

Das Verscheiden geliebter Seelen ist darum eigentlich ein Grund zur Freude für sie. Schließlich bleiben sie – in und mit Christus und Seiner Heiligen Ruach – auch um den noch Lebenden als sie umschirmende Heilige – wie die Engel.

Vollendete Heilige können aus den Himmeln segensreich in die Welt hinein-wirken und ihre Geschwister auf Erden geleiten, wie sie in den Himmeln auch vor dem Götterrat in und mit Christus in Fürsprache für alle Welt eintreten.

Es ist wichtig, geliebte Verstorbene ziehen zu lassen, um weder sie, noch vor allem sich selbst an der Weiterreise zu behindern. Ebenso wichtig ist es, sich mit ihnen inwendig auszusöhnen.

Wohin auch immer die Seelen nach ihrem Verscheiden im Jenseits fahren – sei es in die Himmel ins Paradies oder ins Scheol bis zu einer irdischen Wiedergeburt oder gar in Höllenregionen im Hades: es dient immer ihrer spirituellen Reifung oder Läuterung und sie verbleiben doch alle in Gottes Hand.

In dieser gewissen Hoffnung kann man auch noch Verlorene ziehen lassen und getrost voller Zuversicht dem Herrn und Heiland aller anvertrauen. Man sollte für den Aufstieg aller Verstorbenen beten. Da Gott alles aus dem Nichts erschaffen hat, kann Er erst recht bereits Gewesenes wieder-erstehen lassen.

Im Paradies gibt es verschiedene Himmel, in welche liebes-beseelte Seelen – je nach ihrem spirituellen Reifegrad oder ihrer Religion – auffahren, weil auch alle liebes-beseelten Seelen aller wahrhaft Gläubigen aus allen Religionen bereits spirituell wieder-gewonnen sind, da sie aus der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit lebten. Denn im Haus des Abbas Jesu Christi gibt es viele Wohnungen.

Auch in den Himmeln gibt es noch umgreifende Metamorphosen der Verklärung von einer Herrlichkeit zur anderen, je mehr die Herrlichkeit Christi erfasst und erblickt wird, wobei diese Verwandlungen jeweils in die je nächst-höheren himmlischen Sphären aufsteigen lassen, die geistlich verklärte leibhaftige Auferstehung aber schließlich den krönenden Abschluss bildet. Dabei erhebt sich jeder Himmel unter dem darunter liegenden, wie das Firmament über die Erde; und jeder untere Himmel erscheint im Vergleich zu dem darüber liegenden Licht-Reich wie Finsternis.

Die Auferstehung erfolgt in drei Etappen, als eine Auferstehung in drei Ordnungen: zuerst die Auferstehung der Christen bei Christi Wiederkunft zu ihrer Entrückung, dann die Auferstehung der Juden bei Christi Rückkehr zur Erde zur Errichtung Seines Millenniums, am Ende die Auferstehung aller Gläubigen aus allen Religionen – gemäß der drei Heilsgemeinschaften: des Christentums im Sohn, des Judentums im Vater, und der Liebesbeseelten in allen Religionen im gestaltlosen Geist, der sich in vielen Gestalten und Gottes-Bildern findet. So gibt es analog zur göttlichen Trinität auch eine dreifaltige Auferstehung.

Auf das messianische Millennium, wo Christus für tausend Jahre ein paradiesisches Friedensreich auf Erden aufrichten wird, wie es dem Volk Israel verheißen worden ist, folgt die große abschließende Äonen-Wende.

Hier werden, zeitgleich zur Auferstehung aller Gläubigen aus allen Religionen, auch all diejenigen wieder-erweckt werden, die sich bis zum bitteren Ende trotz zahlreicher Chancen in unzähligen Reinkarnationen der Heiligen Ruach der göttlichen Christus-Liebe widersetzt haben.

Diese werden vor das Jüngste Gericht gestellt und sodann ihrer Läuterung im ewigen Feuersee zugeführt, wo sie in gänzlich vernichtender Weise im Angesicht des Liebes-Antlitzes Jesu Christi ihrer totalen Verworfenheit und Verlorenheit überführt werden, was in ihnen zunächst unsägliche Höllenqualen verursachen muss, bis sie sich diese schauderhafte Ernüchterung über ihren verdammungswürdigen Zustand endlich eingestehen können und über dieser entsetzlichen Selbst-Erkenntnis endlich vollends dahingeschmolzen und geläutert worden sind.

Hier kommt es also durch das Jüngste Gericht zunächst zu einer endgültigen Scheidung, welche alle Geläuterten für immer von allen Widersachern erlöst. Aber auch die Qualen in dem ewigen Feuersee dienen letztlich der Läuterung aller bis dahin noch verlorenen Seelen, damit auch diese ganz am Ende in der Vollendung der Äonen noch das Heil erlangen können.

Über diese Auferstehung in drei Ordnungen hinaus gibt es in jeder Ordnung aber auch noch vorzeitige Aus-Auferstehungen besonders Begnadigter: Mose und Elia werden einst noch vor ihren Geschwistern aus dem Haus Israel auferstehen, wenn sie vom Antichristen überwunden worden sind. Auch Maria, die Mutter des Herrn, wurde bei ihrem Verscheiden leibhaftig in die Himmel entrückt. Schließlich wurden sogar schon bei der Auferstehung Christi manche Verstorbene bereits leibhaftig auferweckt.

Die Seelen von Gläubigen aus allen Religionen können also schon in ihre eigenen Himmelreiche ins Paradies eingehen, wo sie bis zu der Auferstehung in ihrer Ordnung verbleiben. Aber auch hier gibt es in den unteren Sphären noch die Möglichkeit zum Rückfall. Ebenso haben auch manche Christen noch nicht wirklich die spirituelle Reife erlangt, um schon ewig ins Paradies eingehen zu können, so dass sie doch nochmals einige irdische Wiedergeburten zu ihrer Reifung durchlaufen müssen. Wer aber in die höheren Himmel aufgestiegen ist, muss nicht mehr zurück.

Schließlich gibt es aber auch vollendete Seelen, die freiwillig eine Rückkehr in die Welt erwählen, um noch vielen anderen verlorenen Seelen den Weg ins Heil zu weisen – wie beispielsweise Johannes der Täufer, der die Wiedergeburt des Elia war, oder Mose, der die Reinkarnation des Henoch war, oder der einstige Saul, der in einem Folgeleben zum Paulus wurde, oder Jesus Lieblingsjünger Johannes, der durch immerwährende Reinkarnation auf Erden bleiben will, bis der Herr wiederkommt, um als der „verborgene Jünger Jesu“ bis dahin noch möglichst viele Seelen ins wahrhaftige Leben zu führen.

Derartige Seelen, die sich in den Himmeln für eine oder sogar für mehrere neuere Wiedergeburten auf Erden entscheiden, sind dann meist schon von Geburt an unter einer besonderen Salbung. Durch viele von ihnen werden auch in den letzten Tagen die letzten Geheimnisse enthüllt, die im Evangelium Christi noch verborgen liegen. Ihre Zahl wird aber in der letzten Phase der Endzeit wieder abnehmen, zumal ihnen von vielen – wie schon den wieder-erweckten Propheten vor ihnen – nicht geglaubt werden wird.

Vergleiche: