Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VIII Aufschlüsse
2. Erörterungen
Leid:
Leid und Entbehrung in dieser Zeit
führt zu ewiger Herrlichkeit!
Leid und Entbehrung in dieser Zeit führt alles zur ewigen Herrlichkeit.
Nur durch die Überwindung des Unvollkommenen und Bösen kann wahre Vollkommenheit und Güte entstehen. Darum sind unsere leidvollen Anfänge notwendig. Erst in der Überwindung des Bösen um uns, über uns und in uns selbst können wir wirklich gut werden. Erst in Prüfungen und Anfechtungen, sowie im Leiden, beweist und vollendet sich die Liebe, so wie Silber und Gold im Glutofen des Feuers geläutert wird – eine Liebe, die in ihrer Aufopferungsbereitschaft für andere auch Leiden willig erträgt und auf sich nimmt.
Das gegenwärtige Leid setzt also das Fundament für unsere einstige, wie aber auch schon zeitlos-ewige Herrlichkeit. Schließlich macht das gegenwärtige zeitliche Leid die einstige zeitlose Herrlichkeit auch überhaupt erst erfahrbar. Denn andernfalls hätte durch Satan auch keinerlei Leid und Vergänglichkeit über alle Welt kommen können, wenn dies nicht zu noch größerer Herrlichkeit geführt hätte. Dies gilt sogar für den Sohn Gottes und Gott selbst!
Und diese künftige Herrlichkeit wird noch alles Leid rechtfertigen. Darum beließ Christus auch die Seinigen in der Welt und holte sie nicht sogleich durch ihre Entrückung zu sich, damit sie in der Überwindung des Bösen zu vollendeter Güte reifen können. Das Leid in der Welt ist auch darin begründet, dass sich wahre Liebe nur in Freiheit entfalten kann – also in der Willensfreiheit, trotz ihrer regelmäßig zunächst einmal immer falschen Wahl, die letztendlich aber schließlich doch noch zur rechten Erkenntnis führt.
Deshalb durfte der Satan auch den ganzen irdischen Kosmos der Vergänglichkeit unterwerfen. Dass alle irdischen Seelen daran leiden, zeigt, dass dies nicht ihre Bestimmung ist – wie auch nicht irgendeiner Seele ewige Verlorenheit, sondern vielmehr Allversöhnung. Da alle Irdischen im Gegensatz zu allen Himmlischen durch unsägliches Leid geläutert werden, werden sie dermaleinst auch eine höhere Herrlichkeit erlangen, als die Engel. Genau diese ihre höhere Bestimmung verursachte schließlich auch Satans Neid, weswegen dieses mächtige gefallene Himmelswesen auch den ganzen irdischen Kosmos der Vergänglichkeit unterwarf und sich zum Ziel gesetzt hat, alle Menschen für immer zu verderben.
Trotz des Leids, das der Satan dadurch über alle Welt gebracht hat, spielte der Widersacher damit aber den großen Plänen des Höchsten mit seinem irdischen Menschengeschlecht letztendlich nur in die Hände.
Auch der Sohn Gottes selbst musste durch Leiden Vollendung erlangen. Ihm blieb nichts erspart! Damit zeigt uns die Allmacht, dass Leiden zur Ausreifung im Guten unabdingbar ist, Jesus diesen Weg aber – voll Mitleid innigst mit uns allen mitfühlend – mitgeht.
Die ganze Welt nimmt Anstoß daran, dass Christus nicht allein sich selbst, sondern ebenso auch aller Welt Leid und Entsagung abverlangt und dies nicht postwendend beseitigt, weil alles nur durch selbstlose Selbsthingabe in Liebe völlige Vollendung erlangen kann.
Aber die Welt ist nicht bereit, dem allmächtigen Gott, von dem sie sich versäumt und verlassen wähnt, ihr gegenwärtiges Leid zu vergeben. Dafür wurde Jesus letztlich auch von Judas verraten, wie in Christus auch Gott selbst von aller Welt verurteilt worden war, weil Er das Leid nicht unvermittelt beenden wollte. Auch die Jünger rebellierten dagegen auf, als Jesus Seinen Leidensweg ankündigte, weil dies schließlich auch für Israel und damit auch für sie selbst bedeutete, dass Christus ihnen ihr Leid jetzt noch nicht nehmen würde.
Das Kreuz Christi zeigt uns nicht nur die göttliche Liebe, sondern auch die Notwendigkeit des Leidens und der Selbstaufgabe als den Weg der göttlichen Liebe zum Heil und zur Erlösung. Dies ist das Nadelöhr Christi, durch das alle hindurch müssen. Nur das Kreuz führt zur Auferstehung!
Bei der Geißelung Jesu ließen ebenso auch die römischen Soldaten ihren Unmut über den Allmächtigen, der so viel Böses in der Welt zulässt, stellvertretend an dem Sohn Gottes aus. Denn die Welt wähnt sich von Gott für verlassen und verstoßen, weil sie es nicht vermag, an Seine Retter-Liebe, die sich hinter allem verbirgt, zu glauben. Auch übersehen die Menschen, dass sie das Leid, für das sie Gott verantwortlich machen, meist selbst verursacht haben und es sich selbst zuzuschreiben haben, da sie in ihrer Willensfreiheit aus Zweifel und Argwohn gegenüber der göttlichen Liebe, wie einst schon Adam, zunächst immer erst einmal die falsche Wahl treffen.
Und doch rechtfertigt die ewige Herrlichkeit alles gegenwärtige, vergleichsweise flüchtige Leid, aus dem die endlose wahrhaftige Glückseligkeit erwächst.
Die Tatsache, dass Christus sich selbst weit größeres Leid zu unserem Heil aufgebürdet hat, als uns allen, da Er nicht nur all unser Leid voller Mitgefühl und Mitleid mitträgt, sondern überdies die letzten, furchtbarsten Konsequenzen all unserer Verschuldungen auf sich genommen hat, sollte in uns Vertrauen wecken, dass alles, wo wir gegenwärtig hindurch müssen, tatsächlich heilsnotwendig und im Letzten doch alles nur gut für uns ist.
Christus ließ sich für alles hinrichten und verurteilen, was Er der Welt abverlangt, da sie sich von Ihm deswegen für sträflich versäumt und verlassen hält und darum erbitterten Anstoß an Ihm nimmt, weil Er ihr nicht unversehens aus ihrer Not aushilft. Und nachdem Er sich von uns dafür schon hat bestrafen lassen, obwohl Er damit letztlich immer nur das Beste für uns im Sinn hat, bittet Er uns, Ihm nun auch unsererseits alles zu „vergeben“, was wir noch nicht verstehen und für Unrecht halten, und uns mit Ihm auszusöhnen.
Wenngleich also alle Welt Christus verurteilt, so verurteilt Christus dennoch nicht die Welt, weil Er um ihre Unwissenheit und ihren Unverstand weiß. Und in Christus nahm auch Gott selbst diesen bitteren Kelch aus aller Welt Händen entgegen. In Seiner Retterliebe bleibt Er doch aller Welt treu, obwohl Ihm alles untreu wird.
Angesichts des vielen Guten, dass wir trotz allem doch auch erfahren dürfen, sollten wir darauf vertrauen, dass selbst sogar auch das Schlechte letztlich nur gut für uns ist und uns schlussendlich sogar allein zum Besten dienen muss. Darum sollten wir gerade in schlechten Zeiten in Erinnerung behalten, wie viele Segnungen wir doch schon empfangen durften; das kann unseren Glauben wieder stärken.
Da Christus am Ende noch alle rechtfertigt, rechtfertigt Er damit auch sich selbst und den Weg des Leids, den Er mit uns geht. Alles dient damit letztendlich der vollumfänglichen Selbst-Bewahrheitung der göttlichen Herrlichkeit.
Wir sollten immer im Auge behalten, dass auch die allerschlimmsten läuternden Gerichte nichts gegen das sind, was dazu die einzige Alternative wäre: unser aller ewige Verdammnis unter dem Fluch! Aber obwohl alle Welt gegenwärtig Gott nicht vergeben will, so ist Er doch gewillt, aller Welt zu vergeben.
Man sollte nicht auf das blicken, was fehlt, sondern auf das, worin man gesegnet ist. Leid bedeutet nicht, dass Gott uns nicht mehr lieben würde oder uns allein gelassen hätte. Wenn Gott unablässig in allem Auswendigen rundweg segnen würde, würde dies die Menschen ihren eigentlichen, inwendigen Mangel nicht mehr wahrnehmen lassen.
Dies zeigt sich besonders deutlich an dem großen Abfall, der auf Christi tausendjähriges Messiasreich, Sein Millennium, folgt. Da hier alle rundweg mit allem versorgt werden, werden viele überhaupt nicht die Notwendigkeit erkennen, sich auch selbst wirklich in der göttlichen Liebe zu gründen und für die anschließende Zeit der abschließenden Prüfung Vorsorge zu treffen.
So ernüchtert uns gerade das Leid über unsere wahre erlösungsbedürftige Befindlichkeit, sowie alle gegenwärtige Not- und Leid-Erfahrung über unseren inneren Mangel, der letztlich die Wurzel und Ursache für alles Übel ist. Darum wäre nicht jedes augenblickliche, rein auswendige Heilungs-Wunder für uns gut! Und nicht alles, was von uns für gut erachtet wird, täte uns auch wirklich gut. Das sollten wir auch beachten, wenn unser Gebet nicht immer Erhörung in der Weise findet, wie wir es uns vorgestellt haben. Aus diesem Grund begegnete der Herr auch dem Volk Israel in seiner Not nicht durch eine überirdische Aushilfe und ein gewalttätiges Eingreifen aus der Höhe. Denn alle Welt kann sich nur durch Leid-Erfahrungen aus seiner Sündenverstrickung lösen.
In Seiner Bereitschaft, all unsere Leiden mit uns zu teilen und überdies die Hauptlast unserer selbst-verschuldeten Leiden durch Seinen Sühnetod für uns alle auf sich zu nehmen, zeigte uns der Herr, dass Er uns durchaus in allem voll tiefsten und innigstem Mitleid mitfühlend nahe ist und dass alles Leid, durch das wir hindurch müssen, durchaus auch seinen Sinn hat und uns nur zum Besten dient, ja, sogar die Voraussetzung für unsere einstige Herrlichkeit schafft, die dann aber niemals mehr ein Ende nehmen wird.
Gerade den Zurückgestellten ist Er besonders nah. Christus leidet voll innigstem Mitleid mit allen mit – und Er leidet auch voller Mitgefühl an dem Leiden, das unser eigenes Unverständnis an Seinen Heilswegen in uns verursacht. Er leidet mit denen, die noch böse sind, ebenso mit, wie mit denen, die schon zur Güte gefunden haben.
Wenn ein ersehntes und erflehtes Wunder, wie beispielsweise eine erbetene Heilung, ausbleibt, heißt dies also keineswegs, dass Jesus unsere Nöte nicht rühren würden. Gott wirkt immer ausschließlich auf das Heil aller hin, gänzlich unabhängig davon, ob es uns gut oder schlecht erscheint, was über uns kommt. Das viele Gute, das Gott uns schenkt, sollte unser Vertrauen stärken, dass auch das Schlechte uns letztlich zum Besten dient.
Alles dient zum Besten! Gerade Versuchungen und schwere Zeiten dienen der Reifung und Läuterung oder zur Vollendung des Glaubens in schwersten Prüfungen, so wie aus Kohle unter Druck ein Diamant entsteht oder ein stechendes Sandkorn in einer Muschel zu einer Perle wird.
Manche körperlichen Leiden können sogar Anteilnahme an den Leiden Christi an dieser Welt sein – ein Mitleiden mit Christus an der Verlorenheit dieser Welt. Dazu haben sich dann die betreffenden Seelen vor ihrer erneuten Wiedergeburt bereit erklärt oder aber schon aus der ewigen Vollendung in der zeitlos-überzeitlichen Ewigkeit heraus ihre Zustimmung gegeben – aus der Erkenntnis der Bedeutung Christi für alle Schöpfung heraus. Und manche werden durch ihre Glaubensstärke gerade in ihren Leiden anderen zu einem überzeugenden Zeugnis für Christus.
Selbst auch die größten Gläubigen werden erst durch Leiden gänzlich vollendet! So war es selbst sogar bei Gottes Sohn und damit bei der Gottheit selbst! Darum darf sich niemand beschweren, wenn er ebenso geläutert wird.
Prüfungen sollte man deswegen nicht als Ächtung, sondern als Auszeichnung betrachten. Denn allein der wird schwer geprüft, von welchem der Herr weiß, dass Er es ihm schon zumuten kann. Jesus preist die Leidenden selig, weil sie darüber Vollendung erlangen.
Manches wird uns gegenwärtig auch versagt, damit wir dadurch auf den Empfang noch weit größerer Segnungen vorbereitet werden. Manche Entbehrung, die wir zu erleiden haben, bewahrt uns sogar in Wirklichkeit vor Unheil, was uns das brächte, was wir so gerne hätten. Hinter allem vermeintlichen Unheil verbirgt sich also in Wahrheit Heil. Auch bei auswendigen Mangel kann und will uns Gott inwendig stärken.
Wer schließlich alles verloren hat, sollte diesen seinen totalen Zerbruch als große Chance betrachten, nunmehr das einzig Wahre zu finden, das nicht verloren gehen kann; denn in solch einer Lage wird es am leichtesten, alles für Christus aufzugeben und sich ganz auf den Herrn zu werfen und sich vollends nur noch in Seinem Heil zu gründen. So öffnet uns nicht selten erst Leid und Trübsal den Blick für den Himmel und lässt gar oft erst nach diesem suchen und fragen, wie dann auch das wahre Heil finden und sehen.
Das Wissen um Gottes unverlierbare Liebe lässt auch das schwerste Leid ertragen und trägt uns durch die schwersten Prüfungen. Denn dann erkennt man in allen Gerichten, die einen treffen, nur heilsame göttliche Züchtigungen.
Von dieser Zusage Gottes kann man sich trösten und ermutigen lassen, oder aber durch Un-Glauben und Hader seinen Kummer verdoppeln. Nur Ersteres entspricht der Würde eines Königskindes. Allein das Vertrauen darauf, das wahrlich alles letztlich doch nur zum Besten dient und darum gut für uns ist, stiftet Hoffnung und Trost. Argwohn und Unglaube dagegen wirft in Unsicherheit und Angst oder stürzt gar in absolut lähmende Hoffnungslosigkeit, was alles Leiden nur noch unsäglich vergrößert. Darum muss sich jeder von Jesus fragen lassen: „Warum wollt ihr nicht glauben, wo das Vertrauen auf Mich euch so unendlich viel Trost in allem erdenklichen Unbill stiften könnte?!“
Man sollte sich also über dem Leid in der Welt nicht den Glauben mit all seinen großartigen Hoffnungen rauben lassen, weil die vermeintliche harte Realität gegen all diese wunderbaren Verheißungen der göttlichen Liebe zu stehen scheint, die sich uns in dieser vom Satan regierten Welt mitunter noch bis zur Unkenntlichkeit verbirgt. Glückselig darf sich preisen, wer auch zu glauben vermag, ohne schon etwas zu sehen.
Auch Christus hat – als ein Menschensohn ganz von unseresgleichen – alle nur erdenklichen Arten von Anfechtungen kennengelernt – wie es besonders deutlich im Garten Gethsemane war, wo Er in Hinblick auf Sein bevorstehendes leidvolles Ende von Tod und Teufel mit unvergleichlicher Wucht angegriffen wurde.
Er entschied sich hier aber in zäher Entschlossenheit für blindes Vertrauen, dass sich die Güte Gottes über allem Bösen in der Welt am Ende noch verherrlichen würde, indem Sie alles Böse noch zum Guten wendet, da Er wusste, dass allein das Vertrauen auf die göttliche Liebe am Leben erhält und ins Leben führt, Zweifel aber dagegen nur in die Hölle absoluter Gottverlassenheit werfen kann und letztlich den Tod bringen muss. Er rief sich in Erinnerung, wie oft Er schon Gottes segensreiche Begleitung erlebt hat, um daraus Zuversicht zu schöpfen.
Da auch Jesus in Seinem Leben als ein Menschensohn alle Arten von Anfechtungen durchlitten und in allergrößtem Leiden überwunden hat, kann Er uns darin heute beistehen und auch uns hindurch-helfen.
Wer nicht in allem vertrauen lernt, kommt niemals in die Ruhe Gottes und in den erlesenen Sabbat Christi, der in und über allem vollendeten Seelenfrieden schenken will. Hier wird es dann wichtig, dass die Glaubensstarken diejenigen, die im Glauben wanken, tragen und wieder zum Heiland führen. Auch stellvertretender Glaube kann Heilungen und Wunder freisetzen! Für Kranke soll man darum immer beten. Dies wird ihnen durch ihre Krankheit, oder sogar über sie hinweghelfen. Es wird sie inwendig, vielleicht sogar auswendig wieder aufrichten.
Wer es vorzieht, mit Gott zu hadern, statt Ihm in allem zu vertrauen, zieht es vor, sich von Gott verlassen zu fühlen und sich dann auch – ganz gemäß seines Glaubens – ebenso zu erfahren und sich durch seine Verbitterung und seinen Hass und Groll darüber hinaus noch selbst allerschlimmste Seelenqualen zu bereiten. Es liegt an uns, ob wir uns unter dem Fluch oder dem Segen glauben und dann auch entsprechend wahrnehmen und erfahren wollen. Dies ist in unserer Willensfreiheit ganz allein unsere Wahl.
Leid führt auch in die Demut, wenn es offenbart, wie schlecht es doch in Wahrheit um das eigene Gottesvertrauen bestellt ist. Wenn Gottes Aushilfe ausbleibt, liegt dies nämlich nicht selten an unserem mangelnden Glauben. Wir sollten darum nicht auf unsere eigene Kraft und vermeintliche Glaubensstärke bauen, sondern allein auf die Barmherzigkeit Gottes, die sich allen vollends Zerknirschten zuwendet, die über ihren totalen Zerbruch ihre absolute Unzulänglichkeit erkannt haben und diese sich dann auch endlich eingestehen können. Ihre Beichte setzt dann Vergebung, wie auch allmählich zunehmende Befreiung von allen unseligen Bindungen frei und lässt sie irgendwann auch ihren inneren Zwiespalt, der sie nicht so sein und handeln lässt, wie sie es eigentlich wollten, überwinden.
Demut ist der Boden, auf den sich Gottes gnadenhaftes Wunderwirken entfalten kann. Umgekehrt sollte es niemand seiner eigenen Glaubensstärke zuschreiben, wenn ihm ein Wunder widerfährt; denn gar selten wird dies den wahren Gegebenheiten gerecht, und so bleibt die unermessliche Gnade Gottes unerkannt.
Gar oft erweist sich auch erst im Rückblick ein vermeintlicher Fluch noch als Segen! Und so wird es am Ende, wenn alles vollendet ist, sogar mit allem sein! Ebenso erweisen sich im nachhinein gar manche Sorgen als völlig unbegründet. Aus solchen Lektionen sollte man Vertrauen lernen.
Manchmal kann sich sogar auch ein frühzeitiger Tod als Segen erweisen, da er vor schlimmeren bewahrt, wie es beispielsweise bei den wahrhaft Gläubigen aus allen Religionen sein wird, die bei der Entrückung der Christen durch die damit einhergehende globale Verheerung durch die sieben Donner aus dieser Welt abberufen werden und in die ihnen bereiteten Wohnstätten im himmlischen Paradies eingehen dürfen und so vor der großen Drangsal unter dem Antichristen bewahrt werden, in der die Endzeit mit all ihren Schrecknissen ihren kulminierenden Abschluss in einer absoluten Apokalypse findet.
Darum sollten wir uns erst recht nicht von Nichtigkeiten bedrücken lassen; sondern es sollte uns vielmehr bekümmern, wenn es uns noch immer an Glauben in allem, an Hoffnung auf alles und damit auch an Liebe für alle mangelt.
Glaubensprüfungen sollen uns in unserem rückhaltslosen Vertrauen reifen lassen, dass Christus schon weiß, was Er tut, und noch alles zum Heil wendet. Dies schenkt uns in allen schwierigen Situationen Gelassenheit und nimmt uns alle Furcht. Unglaube aber und Zweifel an dem bewahrenden Beisein Gottes hält in Todesangst und Schrecken.
In gar manchen Sturm-Gespenst kommt uns der Herr entgegen, um unseren Glauben zu prüfen und zu schulen. Aber auch, wenn unser Glaube hier versagt: Jesus hält uns doch. Kein Abgrund ist so tief, als dass Seine Liebe nicht noch tiefer wäre! Wir dürfen darauf vertrauen, dass Er uns selbst auch dann noch hält, wenn uns unser Glauben schwindet und wir fallen.
Dennoch kann Leid zunächst auch einmal jeden Glauben nehmen, so dass man sich von Christus gänzlich versäumt und verlassen fühlt. Aber auch dann führt der Herr am Ende alles glorreich hinaus und beschämt den mangelnden Glauben der Zweifler.
Trotzdem leidet Er in innigstem Mitleid mitfühlend allen Schmerz mit, auch wenn Er darum weiß, dass die Heilung schon unmittelbar bevorsteht. Jesus will im Leid trösten durch Seine Gegenwart. Er leidet auch an dem Leiden der Menschen infolge ihrer Unwissenheit und Unkenntnis mit.
Jesus will nicht nur auswendig Heilung bringen, sondern auch persönlich inwendig begegnen, um jeder Braut-Seele als der himmlische Bräutigam Seine unverlierbare göttliche Liebe zuzusprechen, die erst das wahre, vollumfängliche Heil schenkt, wie auch erst Seine Schirmherrschaft wahren Schutz vor allen Anläufen des Satans bietet, durch die er uns zum Straucheln bringen will.
Wenn anderen ein Wunder widerfährt, sollte man es ihnen nicht neiden, sondern es vielmehr als ein Hoffnungszeichen auch für sich selbst bewerten. Ebenso sollen uns die Heilungen zur Zeit von Jesu Erdenleben Mut machen: denn Er ist heute kein anderer und wirkt auch nicht anders.
Zudem gehen allen Wundern oft harte Leidenszeiten der Prüfung und Läuterung voraus, die überhaupt erst ein Wunder möglich machen! Wenn also ein Wunder auf sich warten lässt, sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben. Nicht selten ebnet dies den Weg für ein noch weit größeres Wunder!
Den Zerknirschten, die völligen Zerbruch an sich erfahren haben, ist Gott oft weit näher als denen, bei denen alles in Ordnung zu sein scheint. Auch viele göttliche Weissagungen der Propheten verzögern sich, um sich noch weit herrlicher, als je erträumt, zu erfüllen. Und schließlich kommt dann, nach einer langen Zeit des Ausharrens, das großartige Befreiungswunder ganz plötzlich und unvermittelt.
Man sollte sich also nicht von dem trügerischen Anschein, wo sich Gott noch vor unseren Augen aufgrund unseres mangelnden Durchblicks verbirgt, von seinem Herzenszeugnis abbringen lassen, dass angesichts der göttlichen Liebe doch alles irgendeinen Sinn haben muss und selbst Tod und Verderben am Ende zu einer noch größeren Verherrlichung Gottes führt. In diesem beharrlichen Festhalten in rückhaltslosem Vertrauen vollendet sich schließlich der Glaube. Darum sollte man sich durch ein ausbleibendes Wunder nicht zu Groll und Hader mit Gott verleiten lassen, was Christus kränkt und verletzt und auch ergrimmen lässt.
Niemanden steht es an, Gott gram zu sein, wenn ihm noch etwas verweigert wird, dass er sich darum selbst Gott verweigern dürfte, wie auch niemand einen Anspruch auf sofortige Heilung hat. Einen solchen Verweigerer verweigert sich seinerseits auch Christus.
Denn einem jedem ist etwas gegeben, was er einsetzen kann und das sich segensreich für ihn selbst, wie auch für viele andere entfalten könnte: ganz einzigartige Talente, die auch seinen besonderen Neigungen entsprechen, so dass deren Einsatz Freude macht und ganz von selbst zum Erfolg führt, wenn man nur an seine eigene ganz persönliche Gabe glaubt und auch Glauben für seine ganz einzigartige, besondere Berufung und ganz einzigartige Erwählung entwickelt.
Wir sollten von großen Glaubensvorbildern lernen, die trotz großer Beeinträchtigungen ihren Glauben an die göttliche Liebe niemals aufgaben und dadurch oft Unzähligen ein überzeugendes ermutigendes Zeugnis für die durchtragende göttliche Kraft ablegten.
Bereitwilliges Mitleiden mit Christus in Seiner Mission schenkt auch Anteil an Seiner Herrlichkeit. In dem Maße, wie wir bereit sind, mitzuleiden, dürfen wir auch mitherrschen. Auch in dieser positiven Hinsicht verwirklicht sich das Karma. Denn in der Selbsthingabe für alle Verlorenen sollen wir zur Vollendung in der Liebe Christi reifen. Jedes Samenkorn, das für die anderen stirbt, bringt viel Frucht. Für die späteren Wonnen lohnt es sich, jetzt Entbehrungen auf sich zu nehmen und auch unserem wehleidigen, leidens-scheuen Fleisch, das uns in beständigem Zwiespalt halten will, so dass wir spirituell nicht vorankommen, in echter Leidensbereitschaft den Kampf ansagen. Im Vertrauen auf Christi Beisein und Durchhilfe können wir selbst auch unserem Martyrium zuversichtlich entgegen gehen.