Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)
Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi
VIII Aufschlüsse
2. Erörterungen
Maria:
die Mutter des Herrn.
Maria wuchs im Tempel des HERRN als eine Geweihte Gottes auf,
ehe Joseph sie in seine Obhut nahm.Durch Taufe und Abendmahl, das sie vom Auferstandenen empfing,
wurde sie auf dessen Empfängnis vorbereitet.Bei ihrem Verscheiden wurde sie in die Himmel entrückt
und als Fürbitterin des Herrn für alle Welt bestellt.In all dem ist sie ein Vorbild für Christi Braut,
Seine Gemeinde: die Christenheit.
Maria war die Tochter von Anna und Joachim, die in Jerusalem nördlich des Tempels oberhalb des Teichs Bethesda wohnten.
Joachim war ein reicher Davide, Anna aufgrund einer Levirats-Ehe in ihrem Stammbaum eine Davidin der Erbfolge nach, aber eine Aaronitin der Abstammung nach – ebenso ihre Schwester Elisabeth, die mit dem Oberpriester Zacharias verheiratet war, dem Stellvertreter des Hohenpriesters Simon Ben Boethos in Hinblick auf den Ausbau des Tempels. Diese wohnten in Bethanien nahe Jerusalem. Zacharias und Elisabeth wurden in hohem Alter noch mit einem ebenso gesegnetem Kind beglückt: nämlich mit Johannes, dem späteren Täufer, der Wiedergeburt des Elia.
Marias Eltern waren lange kinderlos, bis ihr Gebet um ein Kind doch noch erhört wurde. Zum Dank weihten sie Maria dem HERRN und gaben sie in die Obhut des Tempels, wo sie bei essenischen Jungfrauen lebte, welche die Essener, durch die Herodes der Große den Jerusalemer Tempel ausbauen ließ, verköstigten.
Dort rührte Marias Tanz das Herz des Volkes. Sie wurde von Engeln gespeist. Maria war ganz besonders erwählt und mit dem Heiligen Geist erfüllt von Mutterleibe an.
Sie tat Fürbitte für die Tempelbesucher und wurde so auf ihre spätere himmlische Rolle als Vorbeterin aller Heiligen im himmlischen Paradies vorbereitet, die – von der Heiligen Ruach inspiriert – für alle Gläubigen auf Erden im Gebet eintreten. Später trat sie zusammen mit Maria Magdalena für die Verkündiger Jesu im Gebet ein. Beide sollten einstmals auch für alle Welt Fürsprecherinnen sein.
Dessen ungeachtet kann Maria als Mutter Jesu keine besonderen Ansprüche geltend machen oder Jesus irgendwelche Vorschriften machen. Zugleich werden aber aufgrund ihres rückhaltslosen Vertrauens in die Liebe Christi ihre Gebete erhört.
Maria kann auch Mittlerin sein für solche, die sich aus Ehrfurcht nicht zum Sohn Gottes selbst wagen. Wer sich aber an Maria anstelle von Jesus wendet, da er erkennt, dass seine Bitten ungehörig sind, wird keine Erhörung erfahren. Es kann also auch ein Zeichen eines gebrochenen Verhältnisses zu Jesus sein, wenn man es vorzieht, Maria „vorzuschicken“.
Sowohl Elisabeth, als auch Joseph, sowie auch sogar selbst der Engel Gabriel preist Maria selig. Der Geist gab ihr das Zeugnis, dass alle Geschlechter der Erde sie segnen und ihr benedeien würden. Als die Mutter des Herrn ist Maria auch die Königin-Mutter Seines ganzen Volks.
Sie gleicht Jesus, wie eine Zwillingsschwester, da Er als ein Menschensohn ganz die Frucht ihres Leibes war. Auch litt sie mit Jesus, wurde mit Ihm gleichsam selbst durchbohrt. Für sie, als Jesu Mutter, war die Hingabe ihres geliebten Sohnes genauso schmerzlich, wie für die Gottheit selbst.
Ihre Verehrung soll jedoch nicht die Gottes ersetzen. Maria war demütig und sich ihrer Niedrigkeit vollauf bewusst, sowie auch dessen, dass ihre Erwählung reine Gnade war. Auch Joseph wird selig gepriesen.
In Marias Sterbestunde wurde nicht nur ihre Seele in den Himmel entrückt, sondern auch ihr Leichnam in den Himmel aufgenommen – ebenso wie einst der des Mose oder der ihres Onkels Zacharias, als dieser im Tempel ermordet wurde.
Kurz nachdem Anna und Joachim ihre Maria in den Tempel gaben, wurden sie mit einer weiteren Tochter beschenkt: der Salome. Diese verlobten sie noch im jungen Alter mit Zebedäus, dem Sohn eines Fischerei-Inhabers in Kapernaum, da dieser auch dem Priestergeschlecht entstammte.
Von der Mitgift für Salome kaufte Itamar, der Vater des Zebedäus, in Jerusalem ein weiteres Haus, wo er vornehmlich Fische – unter anderem auch an den Sanhedrin – verkaufte. Dort feierte Jesus im ersten Jahr Seines Wirkens zusammen mit Seinen Anhängern auch im Kreis der Familie im Verborgenen das Passahfest.
Salome wurde später die Mutter der Apostel Johannes und Jakobus. Diese waren mit den Brüdern Simon und Andreas befreundet, die Teilhaber der Fischerei des Zebedäus waren.
Schließlich nahm Zebedäus später auch Jesus in Kapernaum in seinem Haus auf, wie auch kurz darauf dessen Mutter Maria, nachdem es zum Bruch Jesu mit Seinen Brüdern unter deren Ältesten, dem Jakobus, kam. Denn Maria sah ihren Platz an der Seite ihres Sohnes. Salome und Maria begleiteten nebst anderen Jüngerinnen auch zeitweilig den Herrn auf Seinen Missionsreisen.
Am Kreuz schenkte Jesus seiner Mutter seinen Lieblingsjünger Johannes als Sohn und diesem Maria als seine geistliche Mutter. Seitdem lebte Maria mit Johannes im Jerusalemer Haus des Zebedäus am Berg Zion.
In der Urgemeinde wurde sie als die Mutter des Herrn bald auch als Mutter der ganzen Christen-Gemeinschaft verehrt. Viele suchten Rat, Trost und Fürbitte bei ihr. So schenkte Jesus Seiner Mutter dafür, dass sie Ihn opfern musste, viele andere Kinder, wie auch allen Seinen Geschwistern Seine Mutter. Wer Jesus nahe steht, wie Sein Lieblingsjünger Johannes, der steht auch Seiner Mutter nahe. Maria wurde auch als der Ersten innere Gewissheit geschenkt, dass Jesus von den Toten auferstanden war.
Maria wurde bereits in der Zeit, als sie noch im Tempel aufwuchs, vom Auferstandenen – nach dessen Erhöhung über alle Räume und Zeiten – durch Taufe und Abendmahl in Form eines Hochzeitsmahles auf die Empfängnis Christi vorbereitet.
Als Maria zwölf Jahre alt wurde, wurden keine Jungfrauen mehr zur Verköstigung der Essener im Tempelbereich geduldet, da die Arbeiten am inneren Heiligtum abgeschlossen waren.
Auf Geheiß Gottes wurde sie dem Daviden Joseph aus Nazareth, einem Witwer mit bereits ausgewachsenen Söhnen und Töchtern, zur Obhut anvertraut.
Als Joseph davon überzeugt wurde, dass sie ihr Kind von Gott empfangen hat, ließ er sich – sogar auf das Verlangen des Hohen Rates – mit Maria von ihrem Onkel Zacharias trauen und nahm Jesus damit als seinen Sohn an.
Danach zog Joseph mit Maria nach Bethlehem in ein Haus, um sie, wie auch sich und seine Groß-Familie vor Verruf zu bewahren, da Maria als eine geweihte Jungfrau schwanger geworden war. Nach ihrer Rückkehr aus Ägypten, wohin sie vor Herodes dem Großen fliehen mussten, zogen sie jedoch wieder zurück nach Nazareth.
Maria ist im Empfang der Sakramente eine Vorschattung der Gemeinde; wie aber auch in Hinblick auf deren spätere Entrückung und Himmelfahrt.
Sie verstarb auf dem Apostel-Konzil im Kreis der Jünger Jesu. Als der Apostel Thomas eintraf, war ihr Leichnam verschwunden. So erlebte Maria noch vor allen anderen Christen eine vorzeitige Aus-Auferstehung. Jesus nahm sie in die Himmel auf und vollzog mit ihr die Hochzeit, wie Er es bei der Auferstehung und Entrückung einst auch mit der ganzen Christenheit tut. Maria als die erste Braut Christi wurde auch darin eine prophetische Vorschattung für Seine ganze Gemeinde.
Christus setzte Maria auf einen Thron an Seiner Seite, wo sie nunmehr als Fürbitterin für alle Welt eintritt. Sie ist eins mit Christus, ebenso, wie Seine Gemeinde.
Ebenso ist sie als eine Tochter Gottes zugleich die Mutter Jesu, und auch darin ein Vorbild für alle Gläubigen, die Jesus in ihrem Herzen austragen, und für die ganze Gemeinde, die Jesus in die Welt trägt. Wie durch Eva die Sünde und der Tod in die Welt kam, so durch Maria in Christus das Heil und das Leben.
Vergleiche: