Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Melchisedek:

der prä- und post-existente himmlische Christus.

Jesus Christus ist der himmlische Hohepriester Melchisedek,
der Sein Leben zuerst für die Himmlischen, wie sodann für die Irdischen gab:
der Engel des HERRN,
der gegenüber dem satanischen Verkläger auf Sein Lösegeld hinweist,
mit dem Er sich alles erkauft hat – und Jahwe, der „Ich bin“, selbst.

In Christi Entäußerung bis hin zum Tod am Kreuz ist alles begründet. Mit Seiner Selbst-Entäußerung aus dem Vater ist alles entstanden und hat sich alles entfaltet und ausgebreitet, als Er als Licht aus dem Urlicht hervor-strahlte.

Der himmlische Christus war als der Engel des HERRN und höchste himmlische „König der Gerechtigkeit“, „Melchisedek“, der Erstgeborene Gottes, der Aller-Erste unter den Gottes-Söhnen – jedoch aus der Ewigkeit Gottes, gleichwie Gott ohne Abstammung und Stammbaum. Denn Er wurde nicht erschaffen, sondern als einziger „gezeugt“.

Christus ist jedoch keine Zeugung Gottes im biologischen Sinne, sondern geht zeitlos-ewig als eine göttliche Selbst-Zeugung aus sich selbst hervor. Der Vater entäußerte sich in Form einer Selbst-Zeugung in den Sohn. Der Sohn ist in ganz einzigartiger Weise unmittelbar aus der göttlichen Ewigkeit und aus Gott selbst als Gott aus Gott ausgegangen – aus dem Innersten des Inneren von allem.

Er ist der Über-Erz-Engel und Urquell und Schöpfer selbst aller Engel mit einer Engelsgeduld mit allen Wesen. Durch Seinen Ausgang aus dem Vater ist alles entstanden. Er ist damit der Schöpfer von allem, der alles in der Kraft Seines Geistes trägt und am Leben erhält. Alles besteht durch Ihn.

Er trat als Erleuchtung schenkendes Licht aus dem himmlischen Allerheiligsten, um den Aufstand des Satans niederzuschlagen, der alle Himmel verfinstert hatte. So brachte Er wieder Ordnung in das Chaos und Tohu wa Bohu, das Satan in der Himmelswelt ausgelöst hatte und formierte die Kräfte des Lichts gegen die Mächte der Finsternis.

Er drängte die teuflischen Gewalten ins äußerste Meer, das sich zwischen dem irdischen Kosmos und den Himmeln Gottes befindet. Solches berichten auch die babylonischen Ursprungsmythen des „Enuma Elis“ von dem Tiamat-Bezwinger Bel Marduk, dessen Niederkunft auf die Erde die Magier aus Babylon in Jesu Geburt erblickten, oder in Persien von dem Ahriman-Bezwinger Mithras.

Und so, wie der Aufgang des göttlichen Lichts gegen die sich aufbäumende Finsternis einst den ersten Schöpfungstag des irdischen Kosmos einleitete, so ebenso die Auferstehung Christi als das Licht der Welt den ersten Tag der neuen Schöpfung. In Christus mit Seinem Licht ging die göttliche Sonne sowohl in den Himmeln, als auch auf Erden auf.

Am Ende zur großen Äonen-Wende wird auch das äußerste Meer, das Reich des Satans und seiner Dämonen, überwunden und muss dort gefangene Seelen freigeben.

Christus ist die Schechina: die Herrlichkeit Gottes aus der Herrlichkeit Gottes, was sich auch daran zeigte, dass das Goldene Tor nach Seinem Einzug in Jerusalem zugemauert wurde.

Er ist der Engel des HERRN, der das Volk Gottes gründete und leitete, durch den der HERR selbst erschien und sprach und wirkte und Israel als Wolken- und Feuer-Säule aus der Knechtschaft Ägyptens führte. Auch dieser gab sich schon als der „ICH BIN“ – und damit als »JHWH« – zu erkennen.

Als dieser tritt Er auch schon von je her vor dem Götterrat als der Fürsprecher für die Menschen gegenüber dem Satan als deren Verkläger auf, der auf das Lösegeld hinweist, mit dem Er durch Seine Selbst-Hingabe alle losgekauft hat. So meinten auch die Emmaus-Jünger, es vielleicht in dem fremden Begleiter, der ihnen die Schriften erschloss, welcher der Auferstandene war, mit dem Engel des HERRN zu tun zu haben.

Schon David verehrte Ihn als Gott von Gott, was auf die himmlische Prä-Existenz dessen hinweist, der wegen Seiner irdischen Abstammung auch Sohn Davids genannt wird.

Als der himmlische Hohepriester Melchisedek ließ Er sich von Satan in der Himmelswelt niederschlachten, um auf Erden als der messianische Menschensohn in einer Re-Inkarnation wiedergeboren werden zu können, wie Er es dem Michael und all Seinen Engeln erklärte. Als dieser Ihn ausreden wollte, sich dem Satan auszuliefern, erklärte Er, Er müsse in den Himmeln sterben, dass der Erlöser auf Erden geboren werden könne, in welchem Er selbst einst zu ihnen in noch unvergleichlich größerer Herrlichkeit zurückkehren wollte. Dies sahen auch die Magier zeichenhaft am Sternenhimmel.

Melchisedek kündigte Seinen himmlischen Gefährten an, in der Himmelfahrt des Messias würde Er zu ihnen zurückkehren. Melchisedek ist also der prä-, wie post-existente Christus, der über alle Engel Gottes herrscht. Er erbrachte das Sühneopfer auch in der Himmelswelt für alle Götter und Engel, dass auch sie Ihm alle sterben und auferstehen sollen.

Seine Niederkunft glich dem Absturz eines verendenden Cherubs, woraufhin Er bei Seinem himmlischen Vergehen in den Schoß Marias einging.

Christus gab Sein Leben als ein hohepriesterliches Selbst-Opfer zuerst in den Himmeln für alle Himmlischen als ein Himmlischer, wie danach auf Erden für alle Irdischen als ein Irdischer hin, um so alles wieder mit Gott zu versöhnen. Denn auch alle Himmlischen sind an Gott schuldig geworden, da sie im großen „Tohu wa Bohu“ in Zweifel und Verwirrung verfielen – ganz abgesehen von Satan und allen vollends gefallenen Engeln und Dämonen, denen aber auch allen durch Jesu Sühneopfer noch Erlösung zuteil werden soll.

Melchisedek und der Engel des HERRN war also der himmlische Vorläufer Jesu, des Menschensohnes, Letzterer aber dessen menschliche Wiedergeburt – wie hernach erneut der Engel des HERRN und Geist Gottes die himmlische Wiedergeburt des irdischen Jesus.

Bei Seiner Himmelfahrt und Erhöhung erstand Jesus wieder als der Heilige Geist und Engel des Herrn und himmlische Hohepriester Melchisedek. Bei Seiner Himmelfahrt nahm Jesus vor den Augen Seiner Jünger diese Seine himmlische Gestalt wieder an. Und als dieser ist Er wieder zu Seiner ursprünglichen Höhe zurück-gelangt und wurde erhöht über alles als Gott von Gott. Ihm wurde alle Macht verliehen über alles.

Dieser Prozess der Erhöhung Christi hin zu Gott setzte schon mit Jesu Verscheiden ein, weswegen durch Seine Hadesfahrt auch bereits das ganze Totenreich erschüttert und gleichsam von innen aufgesprengt wurde. Während Maria Magdalena den Auferstandenen noch nicht berühren durfte, da Er noch nicht aufgefahren war zum Vater, durften kurz darauf die anderen Jüngerinnen, denen Er erschien, Ihn bereits umarmen.

Schließlich erschien Christus Seinen Anhängern auf dem Berg Mamilch auch als ein geflügelter Cherub, der aus den höheren Himmeln hernieder-kam und erstrahlte, wie die Sonne. Auch hier fuhr Christus bereits vor all Seinen Jüngern in die Himmel auf, wie später bei Seiner Himmelfahrt in Jerusalem. Letzterer ist also sowohl der prä-, wie auch der post-existente himmlische Christus.

Da Er bei Seiner Erhöhung zu Gott raum-zeitlich total entgrenzt wurde, konnte der irdische Jesus bei der Einsetzung Seines Abendmahls Seinen Jüngern auch bereits schon Sein geistlich verklärtes Fleisch und Blut zur Speise reichen, obwohl Er noch als irdischer Mensch auf Erden war. Auch mit Maria feierte der Auferstandene – noch vor Seiner Niederkunft – bereits das Abendmahl in Form eines Hochzeitsmahles und heiligte sie so für Seine Empfängnis. Schließlich reichte Er das Abendmahl in der Vorzeit sogar schon dem Erzvater Abraham und erhielt von ihm den Zehnten, da Sein himmlisches Priestertum höher war, als alles irdische Priestertum.

Ebenso verkündigte der auferstandene Geist Christi bereits den Propheten, die Seiner Niederkunft vorausgingen, gleichwie aus Seinem persönlichen Rückblick alles, was Er als irdischer Jesus zur Erlösung aller vollbracht hatte – bis hin zurück auf Noah. Ebenso ist der auferstandene Christus bereits dem Joseph erschienen, der Sein Zieh-Vater werden sollte, als Maria noch den irdischen Jesus austrug.

Der himmlische Christus begegnete – aus Seiner Erhöhung über alle Räume und Zeiten heraus – sogar auch dem irdischen Jesus selbst – einmal, als Jesus zum Bar Mitzwa wurde, sowie bei Jesu Taufe, wo der himmlische Christus gänzlich in den irdischen Jesus einging und den Menschensohn seither auch als Sein persönlicher Schutzengel geleitete, ferner im Garten Gethsemane, wo der Engel des HERRN Jesus für Seinen letzten Gang stärkte, indem Er Jesus Gewissheit darüber schenkte, dass Er in allem überwinden würde, da jener Engel des HERRN doch schließlich die himmlische Wiedergeburt des irdischen Jesus war; und hierauf hin ging der Geist – und in und mit Ihm auch der Vater erneut gänzlich in den irdischen Jesus ein und auf, um selbst in der ganzen dreifaltigen Fülle Seiner göttlichen Trinität zur Erlösung für alle Welt Sein göttliches Leben zu lassen. Und nachdem Jesus diese letzte und größte Anfechtung im Garten Gethsemane durch göttlichen Beistand überwunden hatte, erhob Er sich im Voll-Bewusstsein, selbst der Vater zu sein, und war von dieser Stunde an nicht mehr antastbar.

Seit bei Jesu Taufe der Menschensohn Seine Salbung durch den Heiligen Geist empfangen hatte, war in Ihm Seine göttliche Natur des himmlischen Christus mit Seiner menschlichen Natur des irdischen Jesus sowohl unvermischt, wie ungetrennt in Seiner einen Person vereint und Er wurde von Seinem höheren Geist, dem himmlischen Christus und Engel des HERRN, Seinem Geist-Dual und göttlichen „Alter Ego“ der Heiligen Ruach, geleitet und auch vor manchen Anschlägen bewahrt. Der Heilige Geist war es auch, der Jesus jedwede Vollmacht verlieh, Seelen aus den Fesseln des Satans zu befreien und sogar Tote wieder aufzuerwecken.

Mit viereinhalb Jahren bekam Jesus durch Visionen erstmals eine Ahnung von Seiner vorgeburtlichen himmlischen Existenz. Mit sieben Jahren wurde Ihm allmählich klar, dass Er darüber hinaus direkt aus dem Vater kam.

Durch Seine Erhöhung entzog sich Jesus jedwedem Zugriff und Übergriff; dafür aber wird Er noch alle ergreifen. Er ging als der himmlische Hohepriester Melchisedek mit Seinem Sühneblut ins himmlische Allerheiligste ein und leistet dort seither für alle Welt Fürbitte; von dort wird Er einst wieder heraustreten und mit Seiner Wiederkunft zur Errichtung Seines messianischen Millenniums aller Welt den großen „Jom Kippur“, den großartigen Versöhnungstag Gottes bringen.

Vergleiche: