Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Neugeburt im Geist:

Rückkehr in den göttlichen Ozean!

Alle Geschöpfe wurden in den Ur-Anfängen der Schöpfung
wie Tropfen aus dem unendlichen Meer des göttlichen All-Geistes geschöpft
und sollen in diesen unendlichen Ozean der göttlichen Liebe
wieder ein- und aufgehen.

Dies geschieht durch die Wieder-Ein-Geburt aller Gottes-Geister
in den göttlichen All-Geist Christi
und durch dessen Wiedergeburt in allen Geistern.

Alle Geschöpfe wurden in den Ur-Anfängen der Schöpfung wie Tropfen aus dem unendlichen Meer des göttlichen All-Geistes geschöpft und sollen in diesem unendlichen Ozean der göttlichen Liebe wieder ein- und auf-gehen, wie sie auch hier allein in der universalen Vereinigung von allem in der alles beseelenden Christus-Liebe wieder ihre wahre Erfüllung und Erlösung finden können – in der All-Einheit von allem in dem grenzenlosen Meer der göttlichen Liebe. Denn ein jedes Herz will wieder ein- und aufgehen in diesem unendlichen Ozean der Liebe und verlangt voll Durst und Sehnsucht in seinem tiefsten Urgrund, wenn auch oft unwissend, allein danach.

Das Aufgehen in der All-Vereinigung aller in der göttlichen Liebe bringt allen Seelen eine totale Entgrenzung zu allem hin. Da letztlich alle aus dem Himmelreich kommen, sollen auch alle wieder ins Himmelreich eingehen. Die Heilige Ruach will alles wieder zurück-führen ins göttliche Leben, von dem alle ausgegangen sind. In der Vollendung bildet alles wieder die zeitlos-überzeitliche All-Einheit der Ewigkeit, beseelt von Christus, der All-Seele von allem: „Elohim“, die „Götterheit“, die zeitlos-ewig alles in allem ist.

Die Wiedergeburt im Geist, also die spirituelle Neugeburt, bewirkt auch die geistliche Herzens-Beschneidung in der göttlichen Liebe. Erst durch die Taufe mit dem Geist Christi wird eine Seele spirituell belebt. Sie bewirkt die inwendige Auferstehung des Geistes im Geist.

Solange der Geist eines Wesens vom Geist Gottes gelöst ist, ist dessen Seele noch geistlich tot, gleichsam in einem vorgeburtlichen Zustand, geistlich noch nicht ins Leben gerufen und spirituell gesehen noch nicht existent. Erst wenn eine Seele bei ihrem ureigentlichsten Namen gerufen wird, den sie in der göttlichen Ewigkeit Jesu Christi zeitlos hat, und wenn sie diesen vernimmt, tritt sie – spirituell gesehen – wirklich in Existenz.

Denn der fleischliche Mensch, der noch nicht geistlich wiedergeboren ist, ist von fleischlicher Gesinnung und flieht darum aus Unwissenheit und Unverstand, sowie aus Argwohn und Angst vor Gott, da er in seiner Endlichkeit die absolute Vollkommenheit der göttlichen Fülle noch nicht erfassen kann. Dann ruht der Geist Gottes in diesem Geschöpf noch wie ein Schläfer, der seiner Erweckung entgegen-harrt und nach seiner geistlichen Wieder-Ein-Geburt verlangt, gleich einem erloschen Funken, der wieder entzündet werden will, oder einem Senfkorn, das seinem Aufgehen entgegen-harrt.

Jesus will jeden geknickten Halm wieder aufrichten und jeden glimmenden Docht wieder zum Brennen bringen. So soll alles wieder eingehen in die allumfassende „unio mystica“, die All-Einheit von allem, in dem die göttliche Christus-Liebe wieder alles in allen wird, wie Sie es auch zeitlos in Ihrer Ewigkeit schon von je her ist.

Gottes Geist will durch die „unio mystica“, Seine inwendige Verschmelzung mit einer jeden Seele, die dadurch ihre spirituelle Neugeburt erfährt, selbst wiedergeboren werden in allen Geistern, die dadurch wieder eingetaucht werden in Seinen All-Geist. In dieser Weise muss und will die Heilige Ruach Gottes noch alles ins wahrhaftige Leben bringen. So liegt Sie mit aller Welt in unzähligen Reinkarnationen in Geburtswehen, bis Christus in allen wieder Gestalt gewinnt.

Allein die göttliche Liebe vermag, alle toten Herzen zu beleben. Erst solche, die von Christi Liebe erfüllt und beseelt sind, sind wieder wahre Kinder Gottes. So wird am Ende aller geistlicher Tod in den Tod gegeben – das ist der „zweite Tod“, nämlich allen Todes Tod, – und Christus wird noch alles mit sich ins Leben ziehen.

Durch die Wiedergeburt von oben sind wir nicht mehr von dieser Welt – ebenso wenig, wie Christus. Darum werden alle geistlich Wiedergeborenen auch von der Welt gehasst, die noch durch Satan gebunden ist. Und doch gehört die Welt nicht dem Satan, da sie aus dem göttlichen Licht erschaffen worden ist, so dass sie nicht des Satans, sondern letztlich Gottes ist. Wer darüber erleuchtet worden ist, dem wird Feindesliebe leicht.

Denn alle Geschöpfe sind aus Gott gehoben, göttlicher Abkunft und göttlichen Geblüts, wie Christus Kinder Gottes, Geist aus Seinem ewigen All-Geist und damit göttlich, Götter aus Gott, von Gott als Ihm gänzlich Ebenbürtige angesprochen und ebenso geliebt, wie der eingeborene Sohn selbst, und damit auch alle bestimmt zu ewiger Glückseligkeit in nie enden wollender Gotteskindschaft – der Gottheit als Ihre Kinder allesamt von unendlichem, gänzlich unaufgebbaren Wert!

Während das Wort Gottes aber an uns nur ergeht, ist Christus selbst dieses Wort, das aus dem Herzen der Gottheit kommt. Er ist und bleibt damit in ganz einzigartiger Weise Gott aus Gott als die absolute Verkörperung der göttlichen Liebe.

Und doch kommen alle letztlich von dort, wo das Licht aus sich selbst entsteht. Dort sind – bei der Entäußerung des All-Einen aus sich selbst heraus in ein irdisches Geschöpf und Gegenüber – unsere Geister in den Ur-Anfängen ausgegangen und in die „Guf“, die „Halle der ungeborenen Seelen“ gesenkt worden, wo sie ihrer ersten Verkörperung entgegen harrten. Das Licht ist der Ursprung, wie auch das Ziel aller. Da aller Ursprung und Ziel aber im Himmlischen liegt, ist nichts Irdisches irgendeiner Neigung wert.

Und da alle wahrhaftig aus Gott sind, betrachtet auch Christus alle als Ihm ebenbürtige Geschwister, als göttliche Königskinder aus edelstem Geblüt, von gleichem, unaufgebbaren Wert, wie Er, der Sohn selbst, weswegen es auch recht und billig in Seinen Augen war, als der Älteste und Reifste alle mit sich zur Reifung zu führen und in die Gotteskindschaft zu heben, da alle, wie Er, letztlich in gleicher Weise aus Gott hervorgegangen sind.

Er betrachtet es darum auch nicht als entwürdigend, uns immer wieder als unser größerer, reiferer Bruder – ja, wie eine Mutter ihre Kinder – zu waschen, sondern es ist Ihm vielmehr eine Selbstverständlichkeit, so dass Er dies auch an uns in einer Weise tut, die ebenso wenig für uns, wie für Ihn selbst, demütigend oder erniedrigend ist. Schließlich sollten alle Christen ihrem Christus einstmals in allem ebenbürtig werden. Denn wie Jesus aus dem Vater kommt und zum Vater geht, so in Ihm und mit Ihm und durch Ihn alle.

Christus betrachtet uns als göttliche Braut-Seelen, die Ihm so heilig sind, dass Er sich selbst für sie heiligt, da alles letztlich in der allumfassenden göttlichen Heiligkeit seinen Ursprung, wie auch sein Ziel hat und in der Vereinigung von Braut und Bräutigam auch wieder zu einem Wesen in einer universalen All-Einheit werden soll.

Jesus verkündigte, dass Gott allen ebenso nahe ist, wie Ihm selbst und allen in der selben Unmittelbarkeit begegnen kann und will, wie Ihm, so dass alle Gott als ihren Abba anrufen dürfen und nicht einmal mehr dafür der Mittlerschaft Christi bedürfen würden, da sie alle in gleicher Weise, wie Christus, von Gott als Kinder angesehen und geliebt werden.

Dennoch müssen zunächst alle an ihrer Finsternis zugrunde gehen, um über den Qualen, welche die Finsternis ihnen bereitet, zur Besinnung zu kommen, dass sie letztlich dem Licht angehören. So muss alles spirituell Unwirkliche und alles, was Lüge ist, in den Zerbruch geführt werden, damit das Wahrhaftige, Unzerbrechliche, die letzte Wahrheit hinter allem und in allen wieder hervortreten kann. Da letztlich alles aus dem Licht kommt, wird sich auch alles auf das Licht besinnen und sich aus aller Finsternis lösen.

Gott ist aber in gleicher Weise Vater, wie Schöpfer; denn Er weiß, was aus den aus Ihm gezeugten Kindern wird, weil Er sie gleichfalls geplant und gebildet hat, und somit nur das aus Ihm hervorging, was Er auch wollte. Und was Er mit unserer Hervorbringung im Sinn hatte, wird Er auch noch erreichen. Da „Gott an sich“, „deus ipse“, aber kein anderer als Christus ist, ist alles von Ewigkeit her zur universalen Allversöhnung bestimmt. Christus erschafft und zeugt sich Seine Kinder. Am Ende sollen alle Christus in allem ebenbürtig werden und an Seiner Herrlichkeit vollen Anteil erlangen.

Vergleiche: