Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Der Nezer aus Nazareth:

Jesus, der Spross aus dem Spross-Dorf!

Christus ist der Nezer aus Nazareth,
der göttliche Spross aus dem Spross-Dorf,
unter dem alles wieder sprossen soll.

Dennoch wurde Er von den Nazarenern,
sowie von ganz Israel
als der messianische Spross Davids abgelehnt –
jedoch zum Heil für alle Welt.

„JHWH“, „Jahwe“, offenbarte sich als „Nezer“: als der „Spross“, der alles sprossen lässt. Er erschien als der Nazarener in Nazareth. Jesus ist der göttliche Spross, unter dem alles sprossen soll. In Ihm sprosste die Liebe empor.

Da Er sich wie ein Samenkorn opferte, sprosste daraus eine neue Pflanzung hervor und bringt zeitlos Früchte. Zu Pfingsten begann die große Ernte aus Christi Selbsthingabe zu sprossen.

Jesu Worte der Liebe erweckten zu wahrem Leben und ließen alles aufsprießen. Manchmal sprosste sogar unter Jesus das Pflanzenreich auf. Er ist der Gärtner, der im Angesicht des Todes Blumen pflanzt.

Man bezweifelte aber, dass aus Nazareth im heidnischen Galiläa etwas Gutes kommen könne. Denn Galiläa galt den Juden bereits als heidnisch und war in den Augen der Judäer ebenso verrufen, wie Samaria, da dort vorwiegend das syrische Aramäisch gesprochen wurde.

Dabei hatte Nazareth seinen Namen von den Daviden, die diese Siedlung begründet hatten, in der Hoffnung erhalten, dass aus ihm einst der „Nezer“, der „Spross Davids“ hervor-sprossen würde: „Nazareth“ heißt nämlich „Spross-Dorf“.

Später lehnten die Nazarener aber Jesus ab, weil Er sich von ihnen nicht vereinnahmen ließ. Die Nazarener meinten nämlich in ihrer Arroganz, sich als die erlesene Nachkommenschaft Davids ihren Messias selbst erwählen zu können und über Seine Pläne befinden zu dürfen.

Diesem Hochmut und Stolz widerstand jedoch der Herr. Denn Christus hat es nicht nötig, uns willfährig zu sein, was auch nur zu unserem Schaden wäre, da wir noch nicht wissen und erkannt haben, was wirklich gut für uns ist. Darum ist es vielmehr Er, der frei und völlig unbeeinflusst erwählt, wenn immer Er will und alle in der Reihenfolge, wie Er es für recht befindet. Seine Erwählung ist es, durch die alles erst wieder in rechter Weise gut wird, weil eine jede Erwählung von Ihm auch immer auf das Heil aller abzielt. Denn in Ihm ist wahrhaftig alles erwählt.

Dass Jesus sich aber nicht von den Nazarenern sagen ließ, was Er als ihr Nezer zu tun habe, nahmen sie Anstoß an Ihm. Außerdem konnten sie es nicht glauben, dass jener einfache Zimmermanns-Sohn, der unter ihnen wie ein ganz gewöhnlicher Menschensohn aufgewachsen war, der Messias sein könne, der aus dem Himmel kam – zumal sich Jesu eigene Familie unter ihrem neuen Oberhaupt, dem Ältesten des verstorbenen Joseph, dem allgemein hoch-geschätzten Jakobus, von Jesus distanziert hatte.

Schon in Seiner Kindheit blieb Er ihnen verborgen, da Er sich als Menschensohn wie alle – ganz menschlich – entwickelte.

Schließlich forderten sie Beweise für Seine Sendung und wollten Ihn einer Prüfung unterziehen. Auch meinten sie in ihrer selbstgerechten Arroganz und in ihrem völlig unangebrachten Stolz auf ihre erlesene Abkunft von dem großen König David, auf Christus und Seine Wunder einen besonderen Anspruch zu haben. Doch wegen ihres Argwohns und Unglaubens konnte Jesus kein Wunder unter ihren Augen wirken. So trieben sie Jesus als einen vermeintlichen Schwindler und Scharlatan aus ihrer Stadt. Aber damit nicht genug. Über allem schürten die Nazarener später auch noch Misstrauen in Kapernaum.

Dass der Stab des Joseph sprosste, war das Zeichen, dass er Maria aufnehmen sollte und der „Spross Aarons“ an ihn als einen Daviden ging. So war Jesus nach Seinem Stammbaum väterlicherseits aus dem königlichen Geschlecht des David, mütterlicherseits aber aus dem hohenpriesterlichen Geschlecht des Aaron, was ihn als den königlichen Hohenpriester Gottes und messianischen Melchisedek auswies.

Später nannten sich die ersten messianischen Juden „Nazoräer“, weil sie in Christus den verheißenen „Nezer“ gekommen sahen. Sie wurden im Volksmund auch „Nazarener“ genannt.

Vergleiche: