Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Das Reich Gottes:

zuerst in den Herzen, dann auf der ganzen Welt!

Das Reich Gottes besteht nicht in Hass und Gewalt,
sondern in Liebe und Barmherzigkeit und Friedfertigkeit
und wird auch allein durch solche Hingabe errichtet –
durch Menschen, die zwar nicht bereit sind, für die Wahrheit zu töten,
wohl aber, für sie zu sterben.

Jesus verkündigte als Sein Evangelium, dass das Reich Gottes bereits angebrochen wäre – ja, dass es im Grund schon immer in der Welt war, wenngleich es von je her unterdrückt wurde.

Und Er erklärte, dass das Reich Gottes nicht wie ein Sturmorkan käme, sondern wie ein stilles Umsäuseln: Es breitet sich allmählich aus, wie aus einem Senfkorn ein Baum wird oder aus einem Weizenkorn ein Ährenfeld wird, wie es sich schließlich auch in der Verbreitung des Christentums bewahrheitet hat. Es gleicht einem kleinen Stein, der alles ins Rollen bringt und am Ende auch Riesen bezwingt und zu einem alles erfüllenden Berg anwächst, oder dem Sauerteig, der alles durchsäuert. Das Reich Gottes kann aber erst dann auch auswendig kommen, wenn es inwendig in den Herzen aufgerichtet worden ist, weswegen die Mission auch unerlässlich ist und sogar Christi Wiederkunft beschleunigen kann.

Gleichwohl werden dort Stürme folgen, wo das Reich Gottes verworfen wird. Jedoch nicht durch Gewalt-Akte der Kinder des Reiches! Denn das Reich Gottes besteht nicht in Hass und Gewalt, sondern in Liebe und Barmherzigkeit und Friedfertigkeit und wird auch allein durch hingebungsvolle Barmherzigkeit und Liebe ausgebreitet – durch Menschen, die zwar nicht bereit sind, für die Wahrheit zu töten, wohl aber, für sie zu sterben, durch Menschen, die bereit sind, sich wie Weizenkörner zu opfern, um durch ihr Mitleiden mit Christus für alle noch verlorene Welt anderer Herzen zu gewinnen und so Frucht zu bringen.

Diese Liebe ist schließlich die gewaltigste Kraft im Universum, die am Ende noch alles überwindet. Hass und Gewalt dagegen fördert nicht das Reich Gottes, sondern behindert dieses vielmehr; und wer zur Waffe im Namen Gottes greift, verkennt vollkommen das göttliche Wesen und streitet damit in Wahrheit auch selbst gegen Gott.

Darum soll man unter Gewalt besser stille-halten und vertrauensvoll abwarten, wie Gott Sein Heil – eventuell auch durch ein überirdisches Eingreifen – noch herbei-führt. Wer nicht bereit ist, in dieser Weise blind zu vertrauen, gleicht den ungläubigen, gottlosen Widersachern Gottes. Und wer auch immer zum Schwert greift, wird ebenso selbst durchs Schwert umkommen.

In ähnlicher Weise erklärte auch der Priester-Prophet Josephus seinen Volksgenossen im Jüdischen Krieg, Gott würde für sein Volk streiten, wenn es nach dem Vorbild seiner Väter nicht selbst zu den Waffen greifen würde.

Da das Reich Christi nicht von dieser Welt ist, wird es auch nicht durch die Waffen dieser Welt erstritten und errichtet. Der Kampf um das Reich Gottes richtet sich auch ebenso wenig gegen Holz und Stein, Gottesname, Bild und Bekenntnis anderer Religionen, wie gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte der Finsternis, durch welche die göttliche Liebe verleugnet wird, wodurch die Menschen in Lieblosigkeit gehaltenen werden. Das Reich Gottes wird also durch die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus und durch die Waffen der Liebe aufgerichtet, gesichert und ausgebreitet. Das ist Christi Mission.

Durch diese Waffen des Geistes werden Gedankenfestungen eingerissen, in welcher der Satan noch verlorene Seelen gefangen hält. Das ist das Schwert des Geistes, das schneidende Evangelium, das alles enthüllt und überführt.

Denn das Wort Gottes dringt durch, wie ein zweischneidiges Schwert, und teilt in allen Herzen und Gesinnungen Geist vom Fleisch, wodurch allein eine Erlösung aus dem inneren Zwiespalt, in dem sich alle Erdenseelen befinden, freigesetzt werden kann.

Entsprechend rief Jesus auch zur Feindesliebe auf. Denn bei allem blieben doch auch selbst die erbittertsten Feinde gesuchte und geliebte Kinder Gottes und damit unsere Geschwister. Darum ist Christi Gemeinde gesetzt zum Segen und nicht zum Fluch; und deshalb soll sie immer nur segnen, selbst wenn man ihr flucht, so wie Christus es getan hat.

Und solche Liebe wird leicht, wenn man weiß, dass böse Menschen noch vom Satan unselig gebunden sind, so dass sie gar nicht wissen, was sie tun, und am Ende auch selbst noch seinem Verheerungswerk anheimfallen – dem bitteren Sold, den Satan voller Häme jedem ihm ergebenen Diener auszahlt, weil er in Wahrheit alle Menschen hasst.

Denn mit ihrem Fluch über die Gesegneten Christi bringen die Widersacher über sich selbst den Fluch. Damit sind selbst alle Teufel im Grunde höchst arme, überaus bedauernswerte Teufel, mit denen Christus in Seiner treuen, unerbitterlichen Retterliebe darum unendliches Mitleid hat, obwohl sie doch gegen Ihn selbst aufbegehren.

Aus diesem Grund ist es auch unvermeidlich, dass alle, die bereits erlöst worden sind, von der Welt nur Ablehnung und Hass erfahren, da diese der Satan noch fest im Griff hat und sie sogar zu Gewaltakten gegen alle Christen anreizt. Denn Christus hat dem Satan den Krieg erklärt; und letzterer lässt sich nicht kampflos alle Seelen entreißen.

Darum ernüchterte Jesus Seine Jünger darüber, dass auf die Verkündigung Seines Evangeliums auch mit Anfeindung und Verfolgung zu rechnen ist, worauf sie sich von Anfang an einstellen und auch wappnen sollten, indem sie sich von Anbeginn an darin üben sollten, Sein Evangelium ohne Angst vor Einbußen unerschrocken zu verkündigen, um sich durch entsprechende Vorsorge für den einstigen Tag der Bewährung zu rüsten, da es dem Satan schließlich ohnehin nicht verborgen geblieben ist, dass sie ihm nicht mehr angehören, so dass er in jedem Fall nichts unversucht lassen wird, sie zur Strecke zu bringen.

Sich darin zu üben, sich mit zäher Entschlossenheit dem inneren Zwiespalt zwischen dem willigen Geist und dem ach so schwachen, aufsässigen, lüsternden Fleisch zu stellen und der eigenen Wehleidigkeit und Leidensscheu den Kampf anzusagen, ist eine gute Vorbereitung auf spätere Verfolgungen, die mitunter sogar auch im Mitleiden mit Christus für alle noch verlorenen Welt ein Martyrium abverlangen könnten.

So bringt Christus auch das Schwert: Entzweiungen in den Familien und auch schwere Verfolgungen. Aber Christi Liebe kann durch dies alles hindurch-tragen. Und selbst auch Verfolgungen und Verhöre von Christen werden letztlich der Verbreitung des Evangeliums in die Hände spielen, so dass der Satan mit seinen Anläufen gegen das Reich Gottes letztlich immer nur das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich beabsichtigt und damit im Sinn hat.

Manche ihrer Verfolger werden vom Satan derart verblendet worden sein, dass sie sogar meinen, Gott einen Dienst zu erweisen, wenn sie die Kinder Seines Reichs verfolgen und in Seinem Namen sogar ermorden.

Feinde des Reiches leiden aber selbst unter ihren eigenen diabolischen Beherrschern – wie einst der König Saul, der unter den Fluch des Satans kam und in seinem verzweifelten Ende im Selbstmord dessen niederträchtigen Sold empfing, den Jesus aber in seiner späteren Reinkarnation als Saulus doch noch Erbarmen zeigen und ihn zu Seinem größten Apostel und Propheten machen sollte – nämlich zum Paulus.

Feinde Gottes sind als verirrte Geschwister zu betrachten, die dessen ungeachtet doch geliebte und gesuchte Kinder Gottes bleiben, mit denen der Herr auch noch ein wunderbares Ziel verfolgt, wie es sich exemplarisch an Saul-Saulus-Paulus zeigt, der sich zuerst wegen seiner Widersetzlichkeit und seinem selbstgefälligen Stolz aufgrund der empfangen besonderen göttlichen Segnungen überhob, dann aber durch seinen völligen Zerbruch in die Demut geführt wurde, um am Ende doch noch die verlorene Gnade, dann aber erst recht, empfangen zu können.

Doch was auch immer solche Widersacher, wie einst Saul, über die Christen bringen, steht in keinem Vergleich zu dem, was sie damit an Unheil auch zunächst über sich selbst heraufbeschwören, bis sie darüber ernüchtert werden und ins Heil geführt werden können.

Wer durch solche Leid- und Verzweiflungs-Erfahrungen im totalen Scheitern an sich selbst und durch den notwendigen völligen Zerbruch an sich selbst in seinem Herzen geläutert worden ist und erkannt hat, dass er bei aller Willensfreiheit ohne die erfahrene unerfindliche Gnade Gottes, erlöst zu werden, ebenso hoffnungslos verloren wäre, wie alle, die noch dem Satan ergeben sind, wird auch das Heil derer ersehnen und erflehen, deren Verdammnis er sich einstmals – in Verkennung seiner eigenen Verlorenheit – gewünscht hatte.

Die Wahrheit der Allversöhnung erschließt sich also erst derart durch und durch geläuterten Herzen, die erkannt haben, dass auch sie selbst, wie alle, ohne die göttliche Erbarmung und Liebe absolut nichts und hoffnungslos verloren wären und ihr Heil einzig ihrer völlig gandenhaften Vor-Erwählung – allein aus der unerfindlichen Retterliebe Jesu Christi heraus, die sie trotz allem noch immer liebt – zu verdanken haben, was sie aber in die Pflicht nimmt, alle noch ebenso Verlorenen in ebensolcher Retterliebe zu suchen, wie sie selbst Christus, der gute Hirte, auch nicht aufgegeben, sondern gesucht hat, bis Er sie endlich wieder gewonnen hatte.

Jesus kündigte auch an, dass einst falsche Hirten aufstehen würden, die sich in der Meinung, der Herr käme lange nicht zurück, in der Welt einrichten und darüber völlig verweltlichen würden. Diese würden mit den Weltmächten buhlen und paktieren und darum in spiritueller Hinsicht geistlichen Ehebruch mit der Welt begehen und Hurerei betreiben. Solche wären nämlich nur von fleischlicher Eitelkeit, reiner Selbstsucht und bloßer Machtgier bestimmt.

Sie würden wieder einen fleischlichen Gott voll Eifersucht und Zorn verkündigen, die Lehre Christi durch eigene Lehren ersetzen und mit irdischer brutaler Gewalt ein irdisches, vermeintliches Reich Gottes aufrichten und auch die wahren Christen unter Verfolgung bringen und sogar töten.

Aber eben diese fleischliche Gewaltanwendung überführt diese Verführer, dass sie noch völlig fleischlich sind. Darum werden diese einst bei Christi Wiederkunft zur Entrückung aus dieser Welt heraus auch zurück-gelassen werden und dem Antichristen verfallen. Dieser Liebhaber, mit dem die verweltlichte Braut Christi, die zur Hure Babylon verkommen ist, schließlich geistlichen Ehebruch begehen wird, wird sie aber am Ende selbst vernichten; so wird sie von ihrem eigenen Verführer dessen teuflischen Lohn und niederträchtigen Sold für ihren geistlichen Ehebruch erhalten.

Darum ermahnte Jesus Seine Anhänger, nicht wieder der Welt zu verfallen und ihr wieder gleichförmig zu werden. Sie sollen sich dabei aber nur von der Welt abheben, nicht von ihr absondern. Denn die Seinigen sind es der Welt schuldig, ihr das Heil zu bringen, nach der sie sich oft, ohne es selbst schon zu wissen und zu erfassen – im tiefsten Inneren doch voll Durst und Verlangen verzehrt. Darum soll auch aller Christen Lebenswandel offenbaren, welch große Hoffnung ihnen gegeben worden ist.

Die Retterliebe Jesu Christi, die unweigerlich zu ebensolcher Retterliebe anreizen muss, wo sie wirklich erfasst wird, ist das Salz, was sowohl die Gemeinde, als auch die Welt vor dem Verfall bewahrt. Darum gilt es, in Hinblick auf Christi Mission nicht lau zu werden, wie aber auch, ebenso aufeinander Acht zu geben, dass niemand vernachlässigt wird oder aber wieder aus der Liebe fällt.

Wenn die Christen aber lau werden, ist dies für die Welt ein gefundenes Fressen, so dass sie über die Gemeinde herfallen wird. So kann es geschehen, dass sie unter Verfolgung kommt und in den Opfertod muss, um auf diese Weise wieder gesalzen zu werden.

Christus kündigte an, dass die Unterdrückung des wahren Christentums durch falsche Hirten, die sich selbstherrlich über Seine Herde erheben würden, sehr bald nach ihrem Entstehen einsetzen würde, da der Satan alles versuchen würde, das Hochkommen aller geistlich Wiedergeborenen von Anfang an zu vereiteln und schon im Keim zu ersticken, ehe sie ihm zu mächtig werden und ihm seine Herrschaft entreißen können – wie der Widersacher auch Christus selbst bereits kurz nach Seiner Geburt durch Herodes den Großen auszulöschen versuchte.

Über all diesen anfänglichen Geburtswehen würden die wahren Christen aber nur reifen und im Glauben stark werden. Und am Ende der Zeit würde die Wahrheit in aller Welt aufleuchten, wenn der göttliche Offenbarungsprozess, der mit Pfingsten seinen Anfang nahm und noch die letzten Mysterien enthüllen soll, die in Christus verborgen liegen, zur Vollendung gekommen ist.

Schließlich sahen sich später viele Christen, die von falschen, total verweltlichten Hirten, geführt und verführt wurden, berechtigt, ihren Glauben mit der Waffe zu schützen oder auch zu verbreiten, wodurch sie das Reich Gottes, das in aufopferungsbereiter Liebe besteht, dadurch in Wahrheit wieder verloren hatten. Dies geschieht aber auch schon durch aggressive Worte der Bedrohung, sowie der Verurteilung und Verdammung, die gleichsam töten können, oder durch den Ausschluss von allen, die den eigenmächtig aufgeworfenen angeblichen Bedingungen für die Erlangung des Heils noch nicht genügen können. So wurde der heilige Name Jesu Christi gerade auch von Seinen vermeintlich eifrigsten eigenen Nachfolgern oft auf Übelste missbraucht. Man sah sich berechtigt, in Seinem Namen andere zu verfolgen und zu töten und Kreuzzüge zu führen.

Jesus sah dies bereits voraus, dass auf diese Weise Sein Name verlästert würde und erklärte, Er würde einstmals mitunter mehr an Seinen eigenen Nachfolgern leiden müssen, die Seinen Namen in Verruf bringen würden, als an der gottlosen Welt. Ja, durch solche Christen würde Er sogar aufs Neue gekreuzigt!

Dass Jesus einstmals von Seinen eigenen Nachfolgern nicht verstanden werden sollte, wollte sich schließlich auch der Satan zu nutze machen, um Jesus zu überzeugen, die Welt ließe sich nur durch Gewalt und unbarmherzige Unterjochung verändern, wie es schließlich auch der allgemeinen Messias-Erwartung des damaligen jüdischen Volkes entsprach. Jesus wusste um das Unvermögen Seiner Jünger und auch um die Rangstreitigkeiten, die später unter Seinen Nachfolgern ausbrechen sollten, wo jeder sich schulmeisterlich zum Lehrer über alle anderen aufwerfen würde. Doch Christus in Seiner gänzlich bedingungslosen Liebe, die sich selbst treu bleibt, auch wenn Ihr alle untreu werden, war doch gewillt, sie alle zu erdulden und zu tragen.

Alles, wozu Jesus in Hinblick auf spätere Anfeindungen und Verfolgungen aufrief, war, auch immer auf Zeiten der Flucht vorbereitet zu sein und ausreichend Vorsorge zu treffen, um dann von niemandem abhängig zu sein.

Auch sollte man immer darauf gefasst sein, dass es selbst in den eigenen Reihen und sogar auch in den eigenen Familien zu Verrat kommen kann, und sich nicht jedem blindlings anvertrauen. Wir sollen nicht blind lieben, sondern sehend – uns stets auch dessen bewusst, dass selbst unsere Nächsten in tiefe Schuldverstrickung fallen können.

Gerade auch, wenn sie noch ungläubig und damit im Griff Satans sind, sollten wir sogar auf Hinterlist und Verschlagenheit gefasst sein. Wer darüber ernüchtert ist, erspart sich mitunter herbe Enttäuschungen und tiefe Verletzungen. Entsprechend soll die Gemeinde zwar allen gegenüber offen sein, aber auch mit Hinterlist und Tücke rechnen.

Bei Anfeindungen in der eigenen Familie oder im Freundeskreis ist man um seines eigenen Seelenheils willen unmissverständlich in die Entscheidung gerufen und zu einer klaren, konsequenten Wahl aufgefordert, wem man die Treue halten will. Manche Seelen müssen zunächst aufgegeben werden, um am Ende wahrhaftig gewonnen werden zu können. Darum soll man auch alle, die sich absondern wollen, getrost im Vertrauen auf den Herrn ziehen lassen. Wer aber durch faule Kompromisse sein altes Leben zu retten sucht, wird darüber sowohl das wahre Leben, sowie auch sein altes Leben verlieren, das doch schließlich gar kein wahrhaftiges Leben war und damit klar dem Verderben geweiht war.

Schließlich sollte man immer so leben, wie es der Liebe Christi entspricht, um Widersachern nichts an die Hand zu geben, unseren Glauben an Christus verlästern zu können. Denn wo unser Wandel unserer Hoffnung nicht entspricht, ist dies für die gottlose Welt ein gefundenes Fressen; und sie wird jeden Anlass begrüßen, über uns herfallen zu können. Die Welt kann sich auch garnicht anders verhalten, da sie auch selbst noch geistlich tot ist.

Wer aber auch offen seine eigenen Schwachheiten eingesteht, von der wir alle aufgrund unseres inneren Zwiespalts betroffen sind, und Christi unverlierbare Liebe zu allen bekennt, dessen eigenen Unzulänglichkeiten werden sein Zeugnis nur noch mehr bekräftigen.

Eine bewusste Absage an das träge Fleisch, das immer nur Wohlleben sucht, ist eine gute Vorbereitung für die spätere selbstlose Lebenshingabe, die im Mitleiden mit Christus für die noch verlorene Welt vielleicht sogar das Martyrium abverlangt.

Jesus entreißt beständig Seelen der Verheerungsmacht des Satans. Daran zeigt sich, dass das Reich Gottes bereits angebrochen ist und am Ende schließlich alles Übel überwinden wird. Ebenso sollen die Krieger des Lichts dem Satan in der Salbung des Herrn Seelen entreißen. So wie Mose das Volk Israel durch das Meer aus der Knechtschaft in die Freiheit führte, so tut dies Jesus durch die Taufe mit Seinem Geist. Die Taufe versetzt schon inwendig in das Himmelreich, denn sie schenkt absolute Heilsgewissheit und Angstfreiheit.

Das Reich Gottes beruht auf dem Erlösungswerk Jesu Christi, mit dem alles seinen Anfang nahm, und ist schon längst in der Welt allgegenwärtig, wie Gott selbst; es ist jedoch nur mit dem Herzen zu finden. Wer es in seinem Herzen findet, der sieht und findet es überall. Wer es jedoch nicht in sich selbst findet, sieht es auch nicht, wenn es mit großen Zeichen und Gebärden kommt. Das Reich Gottes ist für die Erleuchteten überall und sie selbst schon mitten darin.

Ebenso verhält es sich mit seinen Wundern: welche sie nicht sehen wollen, erkennen auch die allergrößten Wunder nicht. Wer erkannt hat, dass Christus universal auf das Heil aller hinwirkt, auch oft gerade da, wo nichts Augenscheinliches geschieht, der sieht Gottes Wunder überall; wer Jesus aber noch nicht erkannt hat, sieht Seine Wunder nicht einmal dort, wo sie augenfällig zu Tage treten. Wer allerdings das Wunderbare selbst auch im Gewöhnlichen entdeckt, dem wird auch noch das Wunderbare gewöhnlich werden. Allein, wer seinen Glauben an Wunder nicht fahren lässt, kann und wird diese auch erleben können: Unglaube dagegen lässt vieles an göttlichen Wundern nicht sehen oder auch erst garnicht wahr werden.

Das Reich Gottes besteht in der Liebe Gottes, die alles gut werden lässt: Wer dies erkennt, ist inwendig bereits versetzt ins Reich Gottes und lebt im Reich Gottes und findet es in sich als einen inneren Raum absoluten Seelenfriedens – den großen inneren Sabbat, den Christus schenkt. Auch die Zungenrede, das Sprachengebet und der Sprachengesang, kann inwendig ins Himmelreich versetzen. Denn das Reich Gottes ist in den Erleuchteten, wie sie es auch überall um sich finden. Es ist inwendig im Herzen und ist auf einer höheren Ebene allgegenwärtig.

Erleuchtete sind inwendig bereits ins Himmelreich versetzt, ins Jerusalem droben, das sie im Geist in spiritueller Versenkung im Gebet sogar mitunter schon schauen können. Der Urgrund ihres Herzens reicht bis ins himmlische Allerheiligste hinein. Darum lässt sich in tiefer Versenkung hin zu Gott für den Meditierenden das Himmelreich sogar schon sehen und erleben. Und wer bereit ist, im Mitleiden mit Christus für die Welt zu leiden, wird sich sogar unter Folter im Geist aus allen Leiden entrückt erfahren.

Dafür bedarf es allerdings vertrauensseligen Kinderglauben. Die Erfahrung des Reiches Gottes hängt also nicht von äußeren Umständen ab, sondern allein an der inneren Herzens-Einsicht. Wer das Reich Gottes nicht im Herzen hat, sieht es sogar auch dann nicht, wenn es wirklich sichtbar hervortritt. Welche sich aber in Christi Himmelreich führen lassen, die erleben dies auch bereits auf Erden in der Liebe, die Christus unter allen aufrichtet, die Ihm angehören. Wer etwas vom Reich Gottes gekostet hat, will nur noch in diesem leben.

Da das Reich Gottes bereits für alle gekommen ist, darf niemand für sich beanspruchen, allein in seiner Gemeinschaft wäre es zu finden oder nur durch sie würde es kommen. Alle, die solches tun, sind falsche Christusse und falsche Propheten. Das Reich Gottes lässt sich nur durch das eigene Herz finden. Darum sollte man sich nur von dem inneren Leitstern seines Herzens leiten lassen und sich nicht blindlings irgendwelchen Blindenführern und falschen Hirten anvertrauen, die in Wahrheit oft noch weit blinder sind, weil sie in ihrem Hochmut und Stolz meinen, allein den Weg zu kennen und den einzigen Zugang zum Heil zu haben.

Allein bei denen, die alle ohne Unterschied lieben, wird das Reich Gottes zu erkennen sein. Das Reich Gottes wird dort offenbar, wo keine Unterschiede mehr gemacht werden und alles als eins in der Liebe erkannt wird, und selbst auch die, die gegenwärtig noch Feinde sind, als Gotteskinder und Geschwister erkannt werden. Und mit dem Herzen wird die Unterscheidung der Geister leicht.

Mit Jesus war das Reich Gottes angebrochen, oder aber sichtbar in Ihm zutage getreten; es blieb aber für alle unerkannt, die nicht erkannten, wer in Jesus zu ihnen gekommen war. Das Reich Gottes wird nunmehr zuerst im Verborgenen durch Seinen Geist auf aller Welt aufgerichtet; es wird aber überall sichtbar hervortreten bei Christi Wiederkunft zur Aufrichtung Seines messianischen Millenniums, wo Er schließlich auch noch alles andere zurecht bringt.

Vergleiche: