Syn-Evangelium
(Roman-Fassung)

Das großartige Evangelium des vollkommenen Lebens
im Schatz der unverlierbaren Liebe Jesu Christi

VIII Aufschlüsse

2. Erörterungen

Reinkarnation:

beständige Wiedergeburt in sterblichem Fleisch
mit dem Ziel der Wiedergeburt in unsterblichen Geist!

Alles auf Erden ist der Vergänglichkeit unterworfen.
Doch die göttliche Liebe erhält alles in Ihrer Allmacht
durch beständige Reinkarnation am Leben.

Alle sterblichen Wiedergeburten im Fleisch
zielen ab auf die unsterbliche Wiedergeburt im Geist.

Und durch das Karma erzieht Gott noch alle Seine Kinder.

Alle Seelen werden immer wieder aufs Neue wiedergeboren, bis sie das Ziel ihrer geistlichen Pilgerschaft erlangt haben: ihre spirituelle Neugeburt. Die Wiedergeburt im unsterblichen Geist ist das Ziel aller Wiedergeburten im sterblichen Fleisch. Alle sterblichen Reinkarnationen zielen also ab auf die einstige unsterbliche Auferstehung. Diese neue Existenz in geistlicher Verklärung und Herrlichkeit unterscheidet sich von der gegenwärtigen, wie ein Baum von einem Senfkorn oder ein Schmetterling von einer Raupe. Diese letzte Hoffnung auf unsere Auferstehung, die Christus uns gebracht hat, überstrahlt darum alle Hoffnung auf Reinkarnation.

Der Durst, das ungestillte Ur-Verlangen nach dem wahrhaft Erfüllenden hält in der Reinkarnation und bestimmt letztlich alles. Die Reinkarnation ist der Motor der Evolution aus dem Pflanzlichen über das Tierische bis hin zum Menschlichen. Alles befindet sich auf derselben Pilgerschaft, hin zu der letzten Ruhestätte in Gott.

Jesus Christus stillt allen Lebens-Hunger und -Durst – gänzlich umsonst! Durch Ihn entspringt die unversiegbare Quelle ewiger Lebenswasser im Herzen. Das Angebot: „Wem da dürstet, der komme und trinke umsonst!“ wird erschallen in alle Ewigkeit durch die Heiligen, die im Ausharren mit Christus rufen werden, bis auch die allerletzten Seelen noch gewonnen werden.

Seelen nehmen also auf ihrer Pilgerschaft die Gestalten vieler Tiere oder auch Menschen an. Der Geist, an kein Geschlecht gebunden, kann sowohl in männlicher, wie auch in weiblicher Gestalt eine Verkörperung finden.

Salomo erklärte schon: Der Geist von Tieren kann also bei entsprechender Reifung nach oben ins Menschsein aufsteigen, wie es auch bei Adam war, der von Gott aus dem Tierreich erwählt wurde, um durch eine besondere Geist-Einhauchung zum Stammvater eines neuen, erlesenen Erden-Geschlechts zu werden, nämlich der Menschheit.

Umgekehrt kann aber nach Salomo auch ein Mensch, der sich seines Menschseins noch nicht als würdig erweisen hat, weil sich bei ihm noch keine wahre Menschlichkeit findet, in seinem Folgeleben auch zu seiner Läuterung in ein tierisches Dasein erweckt werden, wie dies das Geschick des Nebukadnezar zeichenhaft andeutet, der für die Lebensdauer eines Tieres in ein solch niedereres Dasein gezwungen wurde, um darüber Demut zu lernen.

Ebenso werden auch manche Seelen aus dem Tierischen in ein menschliches Dasein gehoben, ohne sich dessen würdig zu erweisen, da sie sich noch immer wie Tiere benehmen und dem Animalischen noch nicht entwachsen sind, so dass sie in ihrem Folgeleben wieder in ein tierisches Dasein zurückfallen. So kann beispielsweise ein Mensch, der sich noch wie ein Tier zum Tier legt, in seiner Wiedergeburt bestenfalls wieder zum Tier werden, da er sich des gehobeneren menschlichen Standes noch nicht als würdig erwiesen hat.

Schließlich zeigen manche Menschen sogar eine noch niederere Gesinnung als das Tier und legen eine Bestialität an den Tag, wie sie selbst unter den Tieren nicht zu finden ist.

Der Mensch hat keinen Grund, sich für besser zu halten, als das Tier; denn trotz seiner Willensfreiheit ist er im Grunde ebenso unfähig zur Umkehr, wie das Tier; es ist allein das göttliche Karma, durch das der Höchste alle Seine Kinder gleichermaßen erzieht, der Tun-Ergehen-Zusammenhang, der alle Seelen durch die Erfahrungen, die sie machen, voranbringt, weil die Allmacht uns beständig durch diese universale göttliche Gesetzmäßigkeit von Saat und Ernte, von Tun und Ergehen, von Ursache und Wirkung die Folgen unserer Taten, ob gut oder böse, zuträglich oder abträglich, am eigenen Leib erfahren lässt.

Wer geistlich noch tot ist, verbleibt im Kreislauf des Todes und den ereilt immer wieder das selbe Geschick, wie die Tiere. Und wer noch am irdischen Leben hängt, den hält sein Verlangen gleichwie eine Kette in dessen verhängnisvollen Kreisläufen von Werden zu immer neuem elenden Vergehen hin. Eine noch weltlich gesonnene Seele verbleibt also im Leid der Welt.

Solche geistlosen Seelen gleichen Maultieren an einem Mühlstein, die spirituell in keinster Weise vorankommen, wie viel an Wegstrecke sie auch zurücklegen mögen. Denn sterbliches Fleisch bringt immer wieder nur sterbliches Fleisch hervor. Darum muss man sich hüten, mit der Welt anzubandeln. So hält die Menschen ihre Unwissenheit und ihr Unglaube im Teufelskreislauf leidvoller irdischer Wiedergeburten.

Der Mensch sollte sich vom Tier durch barmherzigen Umgang mit allen Geschöpfen abheben, also durch Menschlichkeit und Mitgefühl und Barmherzigkeit. Durch ihren Abfall von Gott wurden die Menschen aber mitunter wieder zu Tieren oder noch schlimmer als sie. Ebenso können Menschen unter dämonischen Einfluss zu Tieren werden. Ohne seine geistliche Neugeburt unterscheidet sich der Mensch im Grunde nicht vom Tier.

Da Israel lange unter griechischer Vorherrschaft stand, fanden die hellenistischen Vorstellungen im jüdischen Volksglauben Einzug, jede Seele würde nach ihrem Verscheiden gerichtet und entweder dem Himmel oder aber der Hölle oder einer neuen irdischen Wiedergeburt zugeführt.

Durch die Handelsbeziehungen bis nach Indien war den Juden auch der Reinkarnations-Glaube der Hindus und Buddhisten durchaus bereits bekannt.

Als der Apostel Thomas später Indien missionierte, knüpfte er an der Verheißung des Buddha an, es würde einstmals ein noch größerer Buddha als er kommen, der alle Welt aus dem Teufelskreislauf beständiger Wiedergeburten befreien würde.

Im Galgal Gottes aus der Vision des Hesekiel sah man das Rad der Wiedergeburt. Dies wurde später auch – neben dem Fisch – ein Erkennungszeichen der gnostischen Christen und der Manichäer.

Das Galgal gleicht der Drehscheibe eines Töpfers: Der Schöpfer zerknetet den Ton so oft und bildet aus ihm eine neue Form, bis das Ergebnis der Bestimmung des Tons entspricht. Und am Ende wird der Ton schließlich im Feuer der Bewährung zu einer festen Form gebrannt, wenn eine Seele durch ihre Standhaftigkeit selbst unter schwersten Versuchungen und schlimmsten Leid zu letzter himmlischer Herrlichkeit vollendet wird.

Die Juden hofften nicht nur auf eine Auferstehung zur Unsterblichkeit am Ende der Tage, sondern schon zuvor auf eine immer neue „sterbliche Auferstehung“, also auf eine Wiedergeburt im dritten oder vierten Glied ihrer Nachkommenschaft.

Darum sicherten Nachkommen auch die eigene Reinkarnation und wurden deshalb als Segen betrachtet. So blieb man im „Buch des Lebens“. Dies war auch der Grund für die Einrichtung der Levirats-Ehe, die sicherstellen sollte, dass ein jeder einstmals in seiner eigenen Nachkommenschaft wiedergeboren werden könnte – im dritten oder vierten Glied.

Hier trafen einen jeden auch – infolge des Karmas – die Spätfolgen seiner früheren Taten, da Gott nicht unschuldige Kindeskinder für die Verbrechen ihrer Vorväter bestraft. Aus der Erwartung beständiger Wiedergeburt erklärt sich auch die häufig in den jüdischen Geneologien anzutreffende Wiederholung von Namen.

Dies war auch die Überzeugung des letzten großen Feldherrn Israels mit Namen Josephus, der einem adeligen Priestergeschlecht entstammte und die Gabe der Weissagung besaß, welcher auch in Jesus den Messias erkannt hatte. Er war nicht bereit, sich durch Selbstmord den Römern zu entziehen, da er der Überzeugung war, dass solch eine Tat eine glückliche Wiedergeburt vereiteln würde.

Nicht von ungefähr sollten die Juden darum auch das Passah so feiern, als wären sie selbst beim Auszug aus Ägypten dabei gewesen; denn sie waren es auch.

Seelen müssen aber nicht zwingend wieder in ihre eigene Familie hineingeboren werden. Sie können auch in einem ganz anderen Kulturkreis oder in eine ganz andere Religion reinkarniert werden, wenn dies ihnen oder aber anderen zur spirituellen Reifung dient – wie auch der jüdische Prophet Jona aus dem Schlund der Tiefe in Heidenland ausgespuckt wurde.

Man rechnete auch damit, dass Propheten dem Volk Israel von Gott auf diese Weise wieder erweckt werden konnten – wie man es etwa für Johannes den Täufer, aber auch für Jesus annahm. Auch Jesus wurde für die Reinkarnation eines Propheten, etwa des Jesaja oder Jeremia oder Elia, gehalten. Wer aber die Schriften nicht recht zu deuten weiß, weil er die Kraft Gottes nicht kennt, dem bleiben derartige wunderbare Mysterien freilich verborgen.

Aus den Kreisläufen in der Natur schloss schon der weise König Salomo auf eine beständige Wiedergeburt. Auch Jesus wies gegenüber Nikodemus, der mit seinem Günstling, dem Joseph von Arimathia, ein heimlicher Jünger Christi war, auf die vielfältigen Hinweise in der Natur hin, die eine Reinkarnation nahelegten: den Weg der Sonne, der Winde und des Wassers, wie der Vögel und Fische, sowie auf die mehrfachen Metamorphosen, die Libellen unter Wasser vor ihrer letzten Verwandlung in höhere Sphären durchlaufen. Gott holt die Entschwundenen immer wieder zurück, so wie Er das Wasser, das heute verdunstet, morgen wieder zurückkehren lässt. Dass aus einem abgestorbenen Baum wieder ein neuer Trieb sprosst, ließ bereits Hiob auf eine Reinkarnation hoffen.

Die Frage, die Nikodemus an Jesus richtete, ob ein Mensch, wenn er gestorben ist, denn wieder in einen Mutterleib zurück-kehren könnte, wurde also schon bereits von Hiob positiv beantwortet. Er war der Überzeugung, wie ein Phönix immer wieder aus seiner Asche zu ersteigen und neue, verjüngte Pfeile in seinen Köcher zu erhalten.

Wie bei bei einem Baum, so ist es auch bei uns, da die Wurzel unseres Seins in Christus selbst wurzelt und darum immer wieder aufs Neue sprießt. Allerdings wird mit der Axt auch immer wieder jeder ungute Befall abgeschlagen: alles, was untauglich und ohne Zukunft ist – wie einst bei Nebukadnezar. Und dies endet erst, wenn wir selbst die Wurzel des Untauglichen durch Reue und Beichte zum Abschlagen freigeben, damit Christus uns davon auf kurz oder lang endgültig befreien kann.

Durch die Reinkarnation erneuert der HERR beständig die Pflanzungen Seines Ackers und das Leben auf allen Fluren Seiner Schöpfung durch Seine unaufhörliche Atmung, die Lebenshauch gibt und nimmt und so Seelen werden und vergehen lässt.

Gott wurde gefürchtet, da Er die Macht hat, zu töten und lebendig zu machen. Dies konnte Er in Form einer Wiedergeburt oder aber in Form einer Auferstehung tun.

Bei der Reinkarnation kommen die Seelen in der Regel aus dem Scheol zurück. Dort befinden sie sich in einem tiefschlaf-ähnlichen Zustand. Ebenso durchlaufen alle irdischen Seelen schon in ihrem Leben einen beständigen Wechsel in ihrem Bewusstseins-Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Die Dauer des Verbleibs im Scheol kann unterschiedlich lang ausfallen.

So wechseln die gestaltlosen Geister ihre Seelen und Leiber, die ihnen in jeder neuen Verkörperung eine neue Gestalt verleihen, wie Kleider oder aber, wie Schlangen ihre Häute.

Das Karma bestimmt ihre Wiedergeburt – ob arm oder reich, ob krank oder gesund. Durch das Karma mit seinen Gerichten stürzt Gott despotische Machthaber und erhöht Niedrige – und erzieht so alle zur Demut. Es lässt Reiche arm werden, damit sie ihre wahre Armut erkennen. Tyrannen kommen unter Tyrannen und Herzlose unter Herzlose, um so Barmherzigkeit zu lernen.

So bleibt Gott gerecht, auch wenn Er jeder Seele bei ihrer Geburt unterschiedliche Talente und Lebens-Chancen einräumt. Über den Fortgang der Seelen entscheidet auch nicht Gott allein, sondern als Sein Hofstaat der gesamte Götterrat.

Manchmal ereilt das Karma beziehungsweise das göttliche Strafgericht einen Menschen sogar schon bereits im gleichen Leben.

Im Karma verwirklicht sich das Saat-Ernte-Prinzip. Es gilt schon von je her, sowie auch bleibend und universal und macht selbst vor den größten Propheten nicht halt, wie etwa dem Elia.

Vom Karma befreit also auch keineswegs die Gnade! – da schließlich auch alle Gerichte zur Besinnung und damit zur Gnade führen wollen. Und es beginnt wohlgemerkt schon bei den Gedanken und Worten, wenn wir in unserem inneren Zwiespalt dem Negativen, das in uns aufsteigt, nachgeben oder sogar nachgehen. Spätestens in einem Folgeleben wird man von seinem Karma eingeholt. So können manche durch ihr Vorleben besonders gesegnet, aber auch belastet sein.

Dabei ist die neue Person, die wiedergeboren wird, gleichsam die Frucht und der Setzling der Person, die zuvor gelebt hat, also eine erneute Selbst-Hervorbringung und Selbst-Zeugung. Denn die Seelen bilden sich mit den Leibern und vergehen mit diesen auch wieder; was bleibt ist allein der Geist, sowie die Tiefenschichten der Seelen, soweit sich in ihnen bereits gute Anlagen ausgebildet haben.

Entsprechend kehrt kein Mensch je wieder als der zurück, der er war. Körper und Seelen wandeln sich also; was durchtragend bleibt, ist der Geist. Anstelle von unsterblichen Seelen dürfte man streng genommen nur von den unsterblichen Geistern sprechen, die Leiber und Seelen wechseln, wie Kleider oder Zelte auf ihrer langen Pilgerschaft.

Da sich bei jeder Reinkarnation eine völlig neue Existenz und Persönlichkeit bildet, gibt es in der Regel auch keine Erinnerung an vorausgehende Leben, sondern lediglich eine im Unterbewusstsein verankerte Vor-Prägung. Erst durch die spirituelle Neugeburt wird eine Seele unsterblich. Sie fährt nach ihrem Verscheiden auf in die Himmel ins dortige Paradies.

Alle Erzeugnisse der Finsternis sind vergänglich und werden ihren Zerbruch erfahren und für immer zerschlagen, wie Ton-Gefäße, da sie kein wahres Leben in sich haben; die Geister Gottes aber bleiben, da in ihnen Gottes Lebensodem ist, und werden immer wieder in neue Formen geblasen wie Glas-Gefäße. So kehren die Geister immer wieder zurück; nur alles Irdische an ihnen vergeht immer wieder endgültig unter der Hand des Töpfers.

Durch das Karma sollen die Seelen ihre Erfahrungen machen und aus ihren Fehlern lernen. Das Karma ist also, ebenso wie alle göttlichen Gerichte, ein Zuchtmeister auf Christus und Seine Gnade hin. Es dient unserer Läuterung und soll uns erziehen. Durch das Karma erzieht uns also die göttliche Allmacht. Denn gar manche werden erst über Gerichte empfänglich für die Gnade.

Doch die Gottheit sieht uns nicht als verdammungswürdige Sünder, sondern als unmündige Kinder, die es in unendlicher Langmut und Geduld zu erziehen gilt. Und so sieht Jesus sogar voll Mitleid und Erbarmen auch alle Widersacher. Denn alle, die gegen Christus aufstehen, wissen letztlich überhaupt nicht, was sie da tun. So hat Christus sogar selbst noch für die Verständnis, die Ihn nicht verstehen! Darum bleiben selbst auch die größten Verbrecher doch geliebte Kinder und bleiben selbst über vernichtenden Gerichten noch gesucht.

Wer Jesu augenscheinliches freisetzendes Erlöserwirken wider besseres Wissen verteufelt, begeht eine Todsünde, nämlich die Sünde wider den Heiligen Geist und bringt sich damit selbst um das Heil – jedoch keineswegs auf ewig, denn dies würde schließlich vollauf dem Evangelium Jesu von der gänzlich unverlierbaren göttlichen Retterliebe widersprechen, wodurch das Erlösungswerk, das Er unwiderruflich für alle vollbracht hat, wie auch Sein Wesen gänzlich selbstloser, wie absolut unerbitterlicher Retterliebe verleugnet würde.

Denn auch, wenn eine Sünde schier unvergebbar wird, weil sie ihr Vollmaß erreicht und vielleicht sogar auch ein göttliches Eingreifen in einem Verheerungsgericht herausfordert, so wird sich die göttliche Retter-Liebe, die sich selbst ewig und unaufgebbar treu bleibt, darüber doch niemals erschöpfen und am Ende die göttliche Gnade doch nochmals – selbst auch über all ihren notwendigen Gerichten – jedes Maß übersteigen!

Dennoch ist Widerstand gegen Christus zunächst unentschuldbar und bringt unter den Fluch, den man dann in gänzlich freier Wahl Seinen Segen vorgezogen hat.

Da eine Abkehr vom Heil nach empfangener Erleuchtung aber durch eine solche Todsünde fatale Folgen für jede derart wieder gänzlich abgefallene Seele hat und siebenmal so schlimm, wie zuvor, unter Satans Verheerungsmächte bringt, so dass ihr Satans niederträchtiger Sold blüht, geht Jesus jeder Seele, die wieder abzuirren droht, nach, um sie vor Schlimmeren zu bewahren. Denn erst, wer ins wahre Leben gekommen ist, hat damit auch wirklich etwas von wahrem Wert zu verlieren. Und es ist weit schneller gefallen, als das Reich erlangt. Darum sollte man nie vergessen, wie schlecht es einem einst ohne Jesus ging, dass man nicht Gefahr läuft, gering zu schätzen, was man an Heil empfangen hat, so dass man es sich auch halten will und entsprechend Vorsorge trifft, dass einem das erlangte überaus wertvolle Gut nicht vom Satan und seinen Dieben wieder geraubt wird.

Alle aber, die dem Heiligen Geist widerstehen, verbleiben im Feuer und Höllen-Rad unseliger Wiedergeburten und kommen vom diesseitigen in jenseitiges und vom jenseitigen in diesseitiges Feuer. Denn solche Seelen müssen zu ihrer Läuterung nach ihrem Ableben vor ihrer nächsten Wiedergeburt auch für eine gewisse Zeit zur Läuterung in das Fegefeuer des Hades. Es ist allein die Bosheit der Menschen, die dieses feurige Höllen-Rad unseliger Wiedergeburten in Rotation hält.

Aber auch auf Erden, wo es immer brutaler zugehen wird, wird sich das Rad der Wiedergeburt mehr und mehr in ein Höllen-Rad wandeln, bis es gänzlich im Feuersee unsäglicher Qualen versinkt. Dies führte Christus auch Seinen Jüngern vor Augen, um ihnen zu zeigen, warum Seine Mission, ihre Verkündigung so wichtig und so dringlich ist.

Offensichtlich gibt es aber auch Seelen, die keine Ruhe finden und auf Erden umherirren und – gleich Dämonen – ihr Unwesen treiben, so dass beispielsweise auf bestimmten Grabstätten ein Fluch liegen kann.

Durch Christi Erlösungswerk haben sich aber selbst auch die tiefsten feurigen Höllen-Regionen im Hades in Stätten der Reinigung gewandelt. Doch erst, wenn sich das Feuer in den hartnäckig Widersetzlichen in sich selbst verzehrt hat und erloschen ist, können sie das Wasser des Lebens empfangen. Alle Höllenfeuer haben also den Sinn, alle Widersetzlichkeit zu verzehren. Irgendwann wird dieses Höllenrad mit allen, die sich noch darauf befinden, vollends im ewigen Feuersee versinken, bis es dort gänzlich verbrannt ist.

Aus diesem Höllen-Rad gibt es nur Erlösung durch die Rückkehr zum Zentrum, das aller Seelen Ursprung und Ziel ist. Es gibt auch Möglichkeiten der Erlösung in den jenseitigen Welten. Auch am Ende zur Äonen-Wende werden manche durch das Jüngste Gericht im Angesicht des in jeder Hinsicht vernichtend überführenden Liebes-Antlitzes Jesu Christi dem Äonen währenden, ernüchternden Feuersee überantwortet, bis sie darin siebenfach gereinigt sind.

Das Licht Christi überwindet alle Finsternis. Für alle, welche in freier Wahl die Finsternis dem Licht vorziehen, bringt dies zunächst aber Hölle und Gericht, bis sie schließlich darüber geläutert worden sind. Solche können dann nur über den Umweg leidvoller Unheils-Erfahrung, die sie über ihren verlorenen Zustand ernüchtern soll, noch ins Heil geführt werden.

Gott vergibt also wahrlich alle Sünden, erzieht aber gleichwohl auch alle durch das Karma. Insgesamt stiftet die Reinkarnation aber allen Seelen die Hoffnung, das Heil irgendwann doch noch zu erlangen – und sei es nach einem vertanen Leben in einer späteren Wiedergeburt. Wenn also auch ein Erdenleben im Unheil enden mag, wird es in irgendeiner Wiedergeburt doch noch dem Heil zugeführt. Reinkarnation macht folglich gerade und vor allem auch Hoffnung für alle, die an ihrer Verlorenheit sterben – wie etwa Judas.

In dem Leben, das wir gegenwärtig haben, fallen keineswegs schon alle Würfel für die Ewigkeit! Es gibt ein „Davor“, wie auch ein „Danach“ für alle Seelen – das aber letztlich Christus mit Seiner Erlösung für alle ist. Schließlich haben auch alle, die das Heil endlich erlangen, auch schon unzählige Leben hinter sich, in denen sie zu ihrer Ernüchterung ebenso in ihrer Verlorenheit verenden mussten.

Da sich nämlich letztlich niemand in seinen Anfängen von Judas unterscheidet, hat auch jeder, der das Heil endlich doch noch erlangt, wie einst Judas, zuvor schon ebenso den völligen Zerbruch in totalem Scheitern an sich selbst erfahren müssen, um für das Heil, das Christus allen anbietet, überhaupt empfänglich zu werden – wie es beispielsweise auch an Saul geschah, der unter dem Fluch Satans den bitteren, niederträchtigen Sold des Widersachers für seine Todsünde wider den Heiligen Geist Gottes empfing und schließlich in Verzweiflung über das verspielte Heil im Selbstmord endete, in seinem Folgeleben als Saulus durch die Erbarmung Christi aber doch noch zum Paulus werden sollte.

Diese Hoffnung machte auch Elihu dem Hiob in Hinblick auf dessen vollends missratenen Kinder, die schließlich unter den Gerichten Gottes umkamen: Sie würden mindestens zwei oder dreimal einer neuen Reinkarnation zugeführt werden, die ihnen nochmals eine Chance einräumen würde, doch noch das wahrhaftige Leben zu finden.

Jesus erklärte, dass Gott hierfür nicht nur dreimal wieder ins Leben zurückholen würde, sondern so oft, wie es nötig ist, um eine Seele ins wahre Leben zu führen. So schenkt Gott von unten her Wiedergeburt auf Wiedergeburt, bis die wahrhaftige Wiedergeburt von oben her erlangt worden ist – also die spirituelle Neugeburt aus Seinem Geist der Liebe, auf die es allein ankommt, weil sie erst wahres Leben verleiht, das auch nie mehr enden wird.

Gerade die missratenen Kinder vieler Tränen können nicht verloren gehen! Denn Gottes Gnade schenkt immer wieder einen neuen Lebensmorgen und damit eine erneute Chance, das wahre Leben und Heil noch zu erlangen. Und wie viele sind erst nach einer Unzahl von Wiedergeburten endlich gewonnen worden! Allein hierfür verzögert Christus nun auch schon ganze zweitausend Jahre Seine Wiederkunft, da sich bei Seinem Erscheinen als der Letzte aus Adam, „Guf“, die „Halle der ungeborenen Seelen“ mit einer menschlichen Bestimmung bereits geleert hatte, so dass folglich alle, die nach Christus ins Leben kamen, bereits Reinkarnationen früherer Existenzen sind, die da aber das Heil noch nicht erlangt und damit ihre Vorleben immer wieder vertan hatten.

Auch schon diese Gnade immer neuer Wiedergeburten beruht auf dem Sühneopfer Gottes und vollzieht sich von je her in der Kraft der Auferstehung und Erhöhung Christi, durch die der Welt-Erlöser sich total entgrenzt und Macht und Gewalt über alle Räume und Zeiten, über die Vergangenheit ebenso, wie über die Zukunft, erlangt hat. Und durch das Karma wird Gott uns und alle schon noch zurechtbringen – und sei es über eine Unzahl von Wiedergeburten.

So liegt die Gottheit gleichsam mit uns schon von je her in beständigen Geburtswehen und trägt uns so oft aus, bis wir endlich die geistliche Wiedergeburt zum wahrhaftigen Leben erlangen. Auf diese Weise trägt die göttliche Liebe noch alles aus. Diese Erkenntnis nimmt jedwede Angst und schenkt in allem Gelassenheit. Und wenn sich in einem Leben schon Ansätze hin zum Guten zeigen, erhöht dies freilich die Hoffnung, dass das Heil in einem Folgeleben dann endlich noch vollauf erlangt wird.

Das Karma-Gesetz kann aber auch unbarmherzig ausgelegt werden. Mit körperlichen Gebrechen Geborene hielt man in Israel für Sünden aus früheren Leben bestraft. Die Essener nahmen deshalb nur völlig Makellose in ihre Verbindung auf. Ebenso wurde es als eine Strafe Gottes angesehen, wenn jemanden ein schweres Unglück ereilte.

Auch in fatalistischer Schicksals-Ergebenheit wird das Karma zum eigenen Schaden missverstanden, da es doch zur göttlichen Barmherzigkeit führen will, die alles zum Guten wandeln kann. Wer seine Sünden bereut, und sie durch seine Beichte bekennt und sich unter Christi einfühlsamer Anleitung auch redlich um eine positive Kehrtwende in seinem Leben bemüht, dem wird auch in allem Vergebung zuteil, und er wird von den Alt-Lasten seines Karmas weitestgehend befreit, soweit er auch tatsächlich nicht nur buß-willig, sondern auch schon buß-fertig ist und seinen inneren Zwiespalt im entschlossenen Kampf gegen das aufsässige, widersetzliche Fleisch, das beständig wider den Geist Christi aufbegehrt, zu überwinden sucht.

Wenn jemanden ein schlimmes Schicksal ereilt und ein großes Leid trifft, muss das aber keineswegs heißen, dass er aufgrund besonders schwerer verborgener Sünden bestraft worden wäre. Mit solchen Mutmaßungen tut man vielen geschundenen Frommen großes Unrecht! Denn jede Seele wird auf kurz oder lang auf diese Weise geläutert! Selbst auch Gerechte werden durch Leid und Schicksalschläge schließlich zur letzten Vollendung geführt – wie etwa Hiob oder sogar Jesus, der Sohn Gottes selbst!

Wer aber in hochmütig-überheblicher Selbst-Verkennung und völlig unangemessenem Hochmut und Stolz andere um ihres schweren Schicksals willen noch verachtet, statt ihnen Barmherzigkeit zu erweisen, den wird mit Bestimmtheit ein mindestens ein noch ebenso schweres Geschick ereilen!

Da letztlich auch über dem Karma allein Gottes Barmherzigkeit waltet, auf die alle in gleicher Weise unterschiedslos angewiesen sind, sind alle, die dies erkannt und darin Glückseligkeit gefunden haben, angehalten, diese Barmherzigkeit auch allen anderen in Wort und Tat erfahrbar zu machen. Das ist für alle Erlösten Christi Mission.

Vergleiche: